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Die vorliegende Erfindung betrifft
einen Holzverbinder zum Verbinden zweier winklig zueinander stehender
Holzbalken, mit einer an einem ersten Holzbalken festgelegten Anschlussplatte
und einem damit durch eine Schraube verbundenen, in einer stirnseitig
eingelassenen, oben oder unten offenen, rinnenförmigen Ausnehmung des zweiten
Holzbalkens einliegenden, durch schräg zu dessen Längsachse
verlaufende Verbindungsmittel angeschlossenen Tragteil, dessen Außenkontur
etwa der Kontur der Ausnehmung entspricht.
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Aus der
DE 36 41 799 A1 ist ein
solcher Holzverbinder bekannt. Dieser Holzverbinder hat sich in der
Praxis bewährt
und wird erfolgreich eingesetzt.
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Unter anderem ist bei diesem Holzverbinder vorgesehen,
an der Anschlussplatte eine Hülse durch
Schweißen
zu befestigen, durch die die Schraube geführt ist, die wiederum in eine
Gewindemuffe des Tragteiles eingedreht ist. Dabei sollen die Hülse und
die Gewindemuffe bevorzugt in ihrer Gesamtlänge der Länge des Holzverbinders entsprechen.
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Allerdings ist die Herstellung dieses
Holzverbinders nur mit einem gewissen Fertigungsaufwand zu realisieren,
wobei das lagegenaue Anschweißen der
Hülse als
besonders kostenintensiv anzusehen ist, so dass diese Ausführungsvariante
in der Praxis im wesentlichen nicht zum Einsatz kommt. Insbesondere
unter dem Gesichtspunkt, dass solche Holzverbinder in großen Stückzahlen
als Serienteile Verwendung finden, kommt einer preiswerten Herstellung eine
besondere Bedeutung zu.
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Auch die Belastungsfähigkeit
des gattungsgemäßen Holzverbinders
entspricht in der Hauptsache nicht dem gewünschten Umfang, insbesondere wenn
der das Tragteil aufnehmende Holzbalken in seiner Breite geringer
dimensioniert sein soll.
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Sinnvollerweise kann der Holzverbinder
nur dann eingesetzt werden, wenn die beiden miteinander zu verbindenden
Holzbalken rechtwinklig zueinander stehen, das heißt, wenn
der zweite Holzbalken mit seiner im rechten Winkel zu seiner Längsseite verlaufenden
Stirnseite an der Längsseite
des ersten Holzbalkens anliegt. Eine spitzwinklige Montage des zweiten
Holzbalkens an dem ersten ist mit dem bekannten Holzverbinder praktisch
nicht möglich,
zumindest nicht in einem wirtschaftlich sinnvollen Kostenrahmen.
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Dies trifft gleichermaßen auf
einen Zusammenbau der Holzbalken zu, bei dem die Holzbalken nicht
in einer gemeinsamen Ebene verlaufen, wie dies beispielsweise bei
einem sogenannten Schifteranschluss der Fall ist.
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Aus der
DE 100 33 163 A1 ist ebenfalls
ein Holzverbinder bekannt, der jedoch insoweit von einem entsprechend
der Gattung abweicht, als die Schraube in eine Gewindehülse der
Anschlussplatte eingeschraubt ist. Abgesehen davon, dass dieser Holzverbinder
ebenfalls nicht im vorgenannten Sinn universell einsetzbar ist,
ist seine Herstellung relativ aufwendig und teuer.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, einen Holzverbinder der gattungsgemäßen Art
so weiter zu entwickeln, dass bei kostengünstiger Fertigung seine Verwendungsfähigkeit
verbessert wird.
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Diese Aufgabe wird durch einen Holzverbinder
gelöst,
der die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist.
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Durch diese konstruktive Ausbildung
kann nun auch eine verdeckte Holzverbindung als sogenannter Schmiegenanschluss
hergestellt werden, bei dem die Holzbalken schräg zueinander stehen.
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Prinzipiell ist jeder beliebige Anschlusswinkel
möglich
und zwar sowohl in gleicher wie ungleicher Ebene des Holzbalkenverlaufs,
wie er als der bereits erwähnte
Schifteranschluss bekannt ist.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung
ist vorgesehen, die Breite der Anschlussplatte so zu bemessen, dass
sie etwa dem größten lichten
Abmaß des
Tragteiles entspricht, das im übrigen
im Bereich seiner offenen Längsseite
mit der Stirnfläche
des zweiten Holzbalkens abschließt. Die Anschlußplatte ist
dabei im wesentlichem spielfrei im Tragteil platziert.
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In montierter Stellung liegen dann
die Außenkanten
der Anschlussplatte an der Innenwandung des Tragteiles an, wodurch
quer zur Längsachse
lasten aufgenommen werden können,
so dass gleichzeitig Axial- und Querlasten, wie sie beispielsweise
bei einer in Neigung verlegten Dachpfette auftreten, aufgenommen
werden können.
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Hierdurch wird naturgemäß die Verwendungsfähigkeit
des Holzverbinders gegenüber
dem aus dem Stand der Technik bekannten erheblich verbessert und
kann nun auch dort eingesetzt werden, wo dies bislang aufgrund der
auftreten Lasten einerseits und aufgrund der Platzverhältnisse
andererseits nicht möglich
war.
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Bevorzugt ist die Winkellasche kreisbogenförmig ausgebildet
und in ihrem entsprechenden Abmaß und ihrer Kontur an das dann
im Querschnitt halbkreisförmig
ausgebildete Tragteil angepasst, dessen Radienmittelpunkt etwa dem
Mittelpunkt der Winkellasche entspricht, der gleichzeitig den Mittelpunkt
für die
Durchgangsbohrung bildet, durch den die Schraube geführt und
in den Gewindeflansch, der in den gebil deten Raum des rinnenförmigen Tragteiles
hineinragt, eingeschraubt ist.
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In vorteilhafter Weise ist die Winkellasche durch
einfaches Umbiegen des Endbereiches eines Flachstahles gebildet,
der die Ausgangsform des Anschlussteiles bildet, Dies ermöglicht eine
sehr einfache und kostengünstige
Herstellung. Im übrigen
ist der maßlich
konfektionierte Holzverbinder für
die unterschiedlichsten Holzbalkenabmessungen einsetzbar, so dass
die Lagerhaltung wesentlich vereinfacht ist.
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Um die in jedem Fall notwendige schräge Anordnung
der Befestigungselemente, üblicherweise Holzschrauben
oder Nägel,
zur Längsachse
des zweiten Holzbalkens bei jedem Winkelverlauf der Stirnseite zur
Längsachse
zu gewährleisten,
ist das rinnenförmige
Tragteil aus einem Lochblech hergestellt, das auf seiner Mantelfläche eine
Vielzahl von Durchgangsbohrungen aufweist, die eine entsprechende
Ausrichtung der Befestigungselemente problemlos erlauben.
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Weiter kann in dem dem Gewindeflansch
gegenüberliegenden
Endbereich des Tragteiles ein verstellbares Halteelement vorgesehen
sein, vorzugsweise in Form einer Schraube, die sich quer zur Längsachsrichtung
des Tragteiles erstreckt und mit einem Kopf ein hinterschnittenes
Langloch der Anschlussplatte hintergreift, so dass das Tragteil
zweiseitig mit der Anschlussplatte verbunden ist, wobei das Halteelement
für eine
axiale Sicherung des zweiten Holzbalkens sorgt.
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Durch die axiale Verstellbarkeit
des Halteelementes ist ein weitgehender spielfreier Verbund des Tragteiles
in diesem Bereich mit der Anschlussplatte möglich.
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Weitere vorteilhafte Ausbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen beschrieben.
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Es zeigen:
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1:
einen erfindungsgemäßen Holzverbinder
in einer schaubildlichen Darstellung
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2:
den montierten Holzverbinder in einer Draufsicht.
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In den Figuren sind zwei Holzbalken 1, 2 dargestellt,
die durch einen Holzverbinder miteinander verbunden sind. In der 2 ist zu erkennen, dass die
Holzbalken 1, 2 winklig zueinander stehen, wobei eine
Stirnseite eines zweiten Holzbalkens 2 an der Längsseite
eines ersten Holzbalkens 1 anliegt.
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Der Holzverbinder weist eine Anschlussplatte 3 auf,
die mit dem ersten Holzbalken 1 verschraubt ist und die
an ihrem oberen Ende eine im rechten Winkel abgewinkelte, vom ersten
Holzbalken 1 abgewandte Winkellasche 5 aufweist,
mit einer Durchgangsbohrung 6.
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In einer stirnseitigen Ausnehmung 9 des zweiten
Holzbalkens 2 liegt ein rinnenförmiges Tragteil 4 ein,
das im wesentlichen aus einem Lochblech geformt ist und im Querschnitt
einen Halbkreis beschreibt. Durch einige der Vielzahl von Löchern 11 sind
Befestigungselemente 10 schräg zur Längsachse des zweiten Holzbalkens 2 in
Form von Holzschrauben in diesen eingedreht, so dass das Tragteil 4 sicher
gehalten ist.
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Die Breite der Anschlussplatte 3 entspricht etwa
dem lichten Durchmesser des halbschaienförmigen Tragteiles 4,
so dass in montierter Stellung die Außenkanten der Anschlussplatte 3 an
der Innenwandung des Tragteiles 4, gegebenenfalls mit geringem
Spiel anliegen.
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Am oberen Endbereich des Tragteiles 4 ist ein
Gewindeflansch 8 mit einem Innengewinde 12 vorgesehen,
das mit dem Tragteil 4 im übrigen verbunden ist und in
den Innenraum des Tragteiles 4 ragt.
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Zur Verbindung des Tragteiles 4 mit
der Anschlussplatte 3 ist eine Schraube 8 vorgesehen,
die zunächst
eine etwa der Winkellasche 5 entsprechend konturierte Unterlegplatte 15 durchtritt,
die auf der Winkellasche 5 aufliegt. Weiterhin ist Die
Schraube 8 durch die Durchgangsbohrung 6 geführt und
in das Innengewinde 12 des Gewindeflansches 7 eingedreht.
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Durch die Unterlegplatte 15 einerseits
und den Gewindeflansch 7 andererseits wird die Winkellasche 5 derart
fest eingespannt, dass sie nur geringen Biegebeanspruchungen unterliegt.
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Der Gewindeflansch 7 ist
so weit unterhalb der Oberkante des Tragteiles 4 im übrigen bzw.
der Oberseite des zweiten Holzbalkens 2 angeordnet, dass
der Kopf der Schraube 8, der auf der Unterlegplatte 15 aufliegt,
nicht über
die Oberseite des zweiten Holzbalkens 2 hinausragt.
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Wie weiter in der 1 sehr deutlich erkennbar ist, ist in
dem der Winkellasche 5 abgewandten Endbereich der Anschlussplatte 3 ein
sich in axialer Richtung erstreckendes hinterschnittenes Langloch 13 vorgesehen,
das nach unten hin offen ist.
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in dieses Langloch 13 greift
der Kopf eines Halteelementes 14 ein und hintergreift dabei
mit seinem Kopf die Hinterschneidung. Dieses Halteelement 14 ist
axial verstellbar im Tragteil 4 gehalten – im Beispiel
als Schraube in einem entsprechendes Gewinde des Tragteiles 4.
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Um einen weitgehend spielfreien Anschluss in
diesem Bereich zu erhalten, ist das Halteelement 14 auf
ein genaues Maß einstellbar.
Bei einer Montage wird der zweite Holzbalken 2 von unten
her an dem ersten Holzbalken 1 herangeschoben, wobei das
Tragteil 4 eine Führung
für die
Anschlussplatte 3 bildet und das Halteelement 14 in
das Langloch 13 eingeführt
wird. Danach erfolgt ein Verschrauben der Anschlussplatte 3 mit
dem Tragteil 4, so dass sich eine in alle Richtungen feste
Verbindung ergibt.
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In der 2 ist
der Verlauf der Befestigungselemente 10 strichpunktiert
dargestellt. Es ist zu erkennen, dass die Befestigungselemente 10 schräg zur Längsachse
des zweiten Holzbalkens 2 verlaufen, beispielsweise in
einem Winkel von jeweils 10° dazu.
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Durch die Vielzahl der Löcher 11 können die Befestigungselemente 10,
unabhängig
von der Winkelstellung des zweiten Holzbalkens 2 zum ersten Holzbalken 1,
jeweils schräg
zur Längsachse
in den zweiten Holzbalken 2 eingesetzt werden.