DE19701442C1 - Schraubverbindung - Google Patents

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Schraubverbindung zum Verbinden mindestens eines langgestreckten ersten Hohlpro­ fils mit einem an dessen einem Ende angeordneten zweiten Hohlprofil.

Mit derartigen Schraubverbindungen sind im Bauwesen wie auch im Möbel- und Einrichtungsbau vielerlei Konstruktionen ausführbar.

Eine solche Verbindung ist unter der Bezeichnung mecha­ nische Kupplungsvorrichtung aus der DE-OS 16 50 951 bekannt geworden. Sie betrifft eine Vorrichtung, welche ein erstes Stück umfaßt, das einen röhrenförmigen, einfachen oder zusammengesetz­ ten Teil aufweist, und ist dadurch gekennzeichnet, daß sie ein zweites Stück umfaßt, das mindestens teilweise in das Innere des röhrenförmigen Teils des ersten Stücks eingreifen kann, und daß mindestens ein Stellkeil zu seinem Aufdrücken gegen die innere Oberfläche des röhrenförmigen Teils vorgesehen ist, wobei eine Spannvorrichtung vorgesehen ist, um den Stellkeil gegen das erste und zweite Stück zu pressen.

Nachteilig ist bei dieser Kupplungsvorrichtung der komplizierte Aufbau, der relativ hohe Anforderungen an die Maßgenauigkeit der Bauteile stellt.

Eine weitere Schraubverbindung ist aus der deutschen Pa­ tentschrift 3 540 604 bekannt. Diese Patentschrift betrifft eine Schraubverbindung zum Verbinden eines Hohlprofils mit einem quer dazu angeordneten Profil, insbesondere Fahrbahnen oder Gehflä­ chen aufweisende Brücken oder Rampen, mit einer im Hohlprofil verschiebbaren Lasche, die durch Anziehen einer längs im Hohl­ profil angeordneten Schraube mit einem Rand gegen die Innenflä­ che des Hohlprofils anpreßbar ist, und ist dadurch gekennzeich­ net, daß das der Lasche abgekehrte Ende der Schraube mit dem quer angeordneten Profil verbunden und die Lasche lediglich mit einem Randabschnitt verschiebbar ist, während ein gegenüberlie­ gender Randbereich der Lasche an einem Anschlag des Hohlprofils anliegt.

Die bekannte Schraubverbindung weist den Nachteil auf, daß ein Anschlag im oder Durchbruch am ersten Hohlprofil erforder­ lich ist, was einen zusätzlichen Arbeitsgang erfordert. Zur Si­ cherung der Schraube ist weiterhin zusätzlich eine Schraubensi­ cherung wie zum Beispiel ein Federring erforderlich.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine bekann­ te Schraubverbindung derart weiterzuentwickeln, daß an dem ersten Hohlprofil kein Bearbeitungsvorgang vor dem Verbinden erforderlich ist und eine einfach aufgebaute, vollständig innenliegende Schraubverbindung ohne zusätzliche Schraubensiche­ rung gesichert ist.

Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit einer Schraubverbindung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.

Die erfindungsgemäße Schraubverbindung zum Verbinden mindestens eines langgestreckten ersten Hohlprofils mit einem an dessen einem Ende angeordneten zweiten Hohlprofil umfaßt eine im ersten Hohlprofil verschiebbare Lasche, die durch Anziehen einer längs im ersten Hohlprofil angeordneten Schraube mit Bereichen ihrer Kante gegen die Innenfläche des ersten Hohlprofils anpreßbar ist, wobei ein der Lasche abgekehrter Schraubenkopf mit dem zweiten Hohlprofil verbunden ist und die Lasche mit einer ihrer radial außenliegenden Kanten an dem Streifen anliegt und nahe dieser Kante federnd, einen spitzen Winkel Alpha bildend mit dem Streifen verbunden ist, der sich auf der dem Schraubenkopf abgewandten Seite der Lasche erstreckt und an dem eine Schrau­ benmutter befestigt ist, in der die Schraube drehbar ist, wobei die Lasche eine Öffnung zur Durchführung der Schraube aufweist und einen Umriß, der in einer Richtung eine etwas größere Länge L und in einer anderen, dazu rechtwinklig verlaufenden Richtung eine etwas kleinere Breite B aufweist als die entsprechende Innenabmessung des ersten Hohlprofils.

Dadurch wird eine sichere Schraubverbindung zwischen den beiden Hohlprofilen geschaffen, ohne daß das erste Hohlprofil ir­ gendeinen zusätzlichen Arbeitsgang zur Vorbereitung der Schraub­ verbindung erfahren muß.

Zur Herstellung der Schraubverbindung wird lediglich die Schraube mit ihrem Gewindeende voran durch eine Öffnung des zweiten Hohlprofils gesteckt, worauf die Lasche mit dem darauf befestigten Streifen, der wiederum eine Mutter trägt, einige Ge­ windegänge auf das Gewinde der Schraube aufgedreht und in das erste Hohlprofil eingeführt wird. Wird nun durch Ansetzen eines Werkzeugs der Schraubenkopf gedreht, so wird die Schraube ange­ zogen und der Streifen mit der Mutter bewegt sich auf die Lasche zu, wobei der spitze Winkel α verkleinert wird. Nun klemmt sich die Lasche im Inneren des ersten Hohlprofils fest und bildet eine sichere Verbindung, wonach die Schraube endgültig festgezo­ gen wird. Die Schraubverbindung verbleibt normalerweise im er­ sten Hohlprofil. Soll die Verbindung gelöst werden, wird die Schraube herausgedreht und das erste Hohlprofil ist vom zweiten Hohlprofil lösbar.

Mit einer derartigen Schraubverbindung zwischen einem er­ sten Hohlprofil und einem zweiten Hohlprofil läßt sich eine Vielzahl von formschönen Konstruktionen ausbilden, die zum Bei­ spiel als Baugerüste oder Träger für Bühnen und Geräte im Frei­ en, die nur temporär benutzt werden, ihre Anwendung finden. Da außerhalb des ersten Hohlprofils keine Klemm- oder andere Befe­ stigungsteile vorstehen, ist auch die Sicherheit eines so herge­ stellten Gerüstes besser als bei bekannten mit außenliegenden Verbindungen, da das unbeabsichtigte Hängenbleiben an zum Bei­ spiel Klemmverbindungen nicht auftreten kann.

Vorteilhaft weist die Lasche scharfe Kanten auf, damit sie sich zusätzlich beim Anziehen in das Material des ersten Hohl­ profils etwas eingraben kann.

Zweckmäßig ist die Lasche an dem Streifen durch eine Niet- oder Schweißverbindung befestigt, wodurch eine einfache Ferti­ gung möglich ist.

Vorteilhaft ist der Winkel α im unbelasteten Zustand etwa 10 bis 15°.

Die Abmessungen der Lasche und des Streifens sind nicht be­ sonders kritisch, solange gesichert ist, daß die Lasche mit dem Streifen im unbelasteten Zustand leicht in das Innere des ersten Hohlprofils einführbar ist.

Zweckmäßig weist die Lasche einen rechteckigen Umriß auf, wenn quadratische erste Hohlprofile zum Einsatz kommen sollen. Dadurch ist eine Fertigung der Lasche besonders einfach. Wenn runde Hohlprofile zum Einsatz kommen sollen, weist die Lasche zweckmäßig einen ovalen Umriß auf.

Um auch sternförmige Konstruktionen ausführen zu können, ist vorteilhaft vorgesehen, daß das zweite Hohlprofil die Form eines hohlen Würfels hat, wobei vier seiner aneinandergrenzenden Wände jeweils ein Langloch und die fünfte Wand eine Durchgangs­ bohrung zur Durchführung der Schraube aufweisen, und die sechste Wand offen ist, wobei die Längsachsen der Langlöcher parallel beabstandet verlaufen, und daß der Schraubenkopf einen Innen­ sechskant aufweist.

Die Ausführung der Öffnungen als Langloch ist deswegen nö­ tig, damit eine möglichst kompakte Konstruktion des zweiten Hohlkörpers zur Ausführung kommen kann, wobei die Schrauben durch die offene Wand eingeführt und dann durch das Langloch schwenkend hindurchgeführt werden.

Zweckmäßig ist die Schraubmutter an dem Streifen ange­ schweißt.

Aus Fertigungsgründen und aus Gründen der Witterungsbestän­ digkeit ist es vorteilhaft, daß das erste Hohlprofil und das zweite Hohlprofil aus einer Leichtmetallegierung und die Schraube und die Lasche aus korrosionsfestem Stahl gefertigt sind, wobei die Lasche ein Stanzteil ist.

Das zweite Hohlprofil ist auch vieleckig oder kugelförmig ausführbar. In diesem Falle weist es größere Abmessungen auf als das erste Hohlprofil. Da am ersten Hohlprofil keine zusätzlichen Arbeitsgänge vor dem Verbinden mit dem zweiten Hohlprofil nötig sind, kann es dazu leicht auf Länge abgetrennt werden. Es sind Hohlprofile auch aus Kunststoff ausführbar, wobei aus verschie­ denen Werkstoffen bestehende Hohlprofile zu einer Konstruktion verbindbar sind. Das zweite Hohlprofil kann einfach aus einem Stück Hohlprofil und Aufschweißen einer Deckplatte auf das eine offene Ende hergestellt werden.

Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung wird nunmehr anhand einer Zeichnung näher erläutert. Sie zeigt in

Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der Anordnung von fünf ersten Hohlkörpern und einem zweiten Hohlkörper ohne Schraubver­ bindung, in

Fig. 2 einen Schnitt in Fig. 1 entlang der Linie I-I, in

Fig. 3 in Fig. 1 entlang der Linie II-II, und in

Fig. 4 in Fig. 1 entlang der Linie III-III.

Unter Bezugnahme auf Fig. 1 ist ein zweites Hohlprofil 2 dargestellt, welches Würfelform hat. Sternförmig sind um dieses zweite Hohlprofil 2 insgesamt fünf erste Hohlprofile 1 angeord­ net, die jeweils einen quadratischen Außen- und einen quadrati­ schen Innenumriß aufweisen. Eine Seite des zweiten Hohlprofils 2 ist wie in der Fig. 1 erkennbar offen, und dient der Einfüh­ rung der Schrauben für die Schraubverbindung. Es sind demnach insgesamt maximal fünf erste Hohlprofile 1 an dem zweiten Hohl­ profil 2 anbringbar.

Fig. 2 zeigt in einem Schnitt entlang der Linie I-I in Fig. 1 die Schraubverbindung, wobei das erste Hohlprofil 1 und das zweite Hohlprofil 2 wiederum dargestellt sind. Jeweils in einem ersten Hohlprofil 1 ist eine Schraubverbindung angeordnet, wobei eine Schraube 4 mit ihrem Kopf 41, in dem sich ein Innen­ sechskant 42 befindet, dargestellt ist. Auf die Schraube 4 auf­ gedreht ist eine Schraubmutter 6, die an einem Streifen 5 ange­ schweißt ist, der mit einer Nietverbindung an einer Lasche 3 be­ festigt ist. Dargestellt in der Fig. 2 ist die Schraubverbin­ dung im angezogenen Zustand, wobei die Lasche 3 mit einer Kante 31 sowohl an dem einen als auch dem anderen Ende sich im Inneren des ersten Hohlprofils 1 festklemmt. Die Lasche 3 hat eine größ­ te Länge L, die geringfügig größer ist als der Innendurchmesser des ersten Hohlkörpers 1.

Mit Bezugnahme auf Fig. 3 ist das Einsetzen der Schraub­ verbindung in den ersten Hohlkörper 1 dargestellt. Hierbei ist der Winkel α zwischen dem Streifen 5 und der Lasche 3 größer als der in der Fig. 2 dargestellte und beträgt etwa 10 bis 15°. In diesem Zustand ist die Verbindung des Streifens 5 mit der Lasche 3 leicht einschiebbar. Wird nun die Schraube 4 gedreht, was durch einen eingezeichneten Pfeil kenntlich gemacht ist, so wird die Schraubverbindung angezogen, so daß sich der Zustand gemäß Fig. 2 einstellt.

Erkennbar ist ein Langloch 21 in dem zweiten Hohlkörper 2, durch den wie in der Fig. 3 gezeigt ist eine Schraube 4 hin­ eingeschwenkt wird. Der zugehörige, nach oben weisende erste Hohlkörper 1 ist nicht dargestellt. In der Fig. 4 ist in einer etwas anderen Darstellung ebenfalls eine fest angezogene Schraubverbindung gezeichnet, wobei erkennbar ist, daß die Schraube 4 in dem Langloch 21 in einer Richtung bewegbar ist, wobei sie jedoch durch die Abmessungen der Lasche 3 in dieser Bewegung eng begrenzt ist.

Claims (9)

1. Schraubverbindung zum Verbinden mindestens eines langge­ streckten ersten Hohlprofils (1) mit einem an dessen einem Ende angeordneten zweiten Hohlprofil (2), mit einer im ersten Hohlprofil (1) verschiebbaren Lasche (3), die durch Anziehen einer längs im ersten Hohlprofil (1) angeordneten Schraube (4) mit Bereichen ihrer Kante (31) gegen die In­ nenfläche des ersten Hohlprofils (1) anpreßbar ist, wobei ein der Lasche (3) abgekehrter Schraubenkopf (41) mit dem zweiten Hohlprofil (2) verbunden ist und die Lasche (3) mit einer ihrer radial außenliegenden Kanten (31) an dem Streifen (5) anliegt und nahe dieser Kante (31) federnd, einen spitzen Winkel Alpha (α) bildend mit dem Streifen (5) verbunden ist, der sich auf der dem Schraubenkopf (41) abgewandten Seite der Lasche (3) erstreckt und an dem eine Schraubmutter (6) befestigt ist, in der die Schraube (4) drehbar ist, wobei die Lasche (3) eine Öffnung zur Durch­ führung der Schraube (4) aufweist und einen Umriß, der in einer Richtung eine etwas größere Länge L und in einer an­ deren, dazu rechtwinklig verlaufenden Richtung eine etwas kleinere Breite B aufweist als die entsprechende Innenab­ messung des ersten Hohlprofils (1).

2. Schraubverbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (3) scharfe Kanten (31) aufweist.

3. Schraubverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lasche (3) an dem Streifen (5) durch eine Niet- oder Schweißverbindung befestigt ist.

4. Schraubverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α im unbelasteten Zustand etwa 10 bis 15° beträgt.

5. Schraubverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Hohlprofil (1) einen quadratischen und die Lasche (3) einen rechteckigen Umriß aufweist.

6. Schraubverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Hohlprofil (1) einen runden und die Lasche (3) einen ovalen Umriß aufweist.

7, Schraubverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Hohlprofil (2) die Form eines hohlen Würfels hat, wobei vier seiner aneinandergrenzenden Wände jeweils ein Langloch (21) und die fünfte Wand eine Durchgangsboh­ rung zur Durchführung der Schraube (4) aufweisen, und die sechste Wand offen ist, wobei die Längsachsen der Langlö­ cher (21) parallel beabstandet verlaufen, und daß der Schraubenkopf (41) einen Innensechskant (42) aufweist.

8. Schraubverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubmutter (6) an dem Streifen (5) eingeschweißt ist.

9. Schraubverbindung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Hohlprofil (1) und zweite Hohlprofil (2) aus einer Leichtmetallegierung und die Schrauben (4) und die Lasche (3) aus korrosionsfestem Stahl gefertigt sind, wobei die Lasche (3) ein Stanzteil ist.