DE20315822U1 - Orthopädisches Hilfsmittel - Google Patents

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Abstract

Orthopädisches Hilfsmittel (1) zur Einzelschienung von Gliedmaßen, insbesondere Fingerschiene (2) für die Fixierung eines einzelnen Fingerglieds oder Fingers (13) einer Hand, mit einem eine Innen- und eine Außenfläche (4, 5) sowie eine obere und untere Längsfläche (6.7) aufweisenden Band (3) aus plastisch verformbaren, in seiner Endform stabilen Material, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme der Gliedmaße (13) das Band (3) spiralförmig, mit der Ergonomie des zu schienenden Bereichs konespondierend, zu einer Schiene (2) gewunden ist und dass das Band (3) mittels plastischer Verformung an den zu schienenden Bereich der Gliedmaße (13) anpassbar ist.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein orthopädisches Hilfsmittel zur Einzelschienung von Gliedmaßen, insbesondere Fingerschiene für die Fixierung eines einzelnen Fingerglieds oder Fingers einer Hand, mit einem eine Innen- und eine Außenfläche sowie eine obere und untere Längsfläche aufweisenden Band aus plastisch verformbaren, in seiner Endform stabilen Material.
  • Derartige Schienen sind im Stand der Technik, insbesondere in der Offenbarung der US-A 4 143 653 oder der Druckschrift US-A 4 676 233 bereits beschrieben worden. In der Druckschrift US-A 4 676 233 wird vorgeschlagen, als Fingerschiene einen von einem elastischen Schaumstoff umhüllten Streifen aus Aluminiumblech zu verwenden, der aufgrund der geringen Blechdicke und der Weichheit des Aluminiums leicht durch Biegen plastisch verformt werden kann. Eine derartige Fingerschiene wird in Längsrichtung um den zu fixierenden Finger herumgebogen, so dass der Finger zwischen einem oberen Schienenteil und einem unteren Schienenteil zu liegen kommt. Die bei dem weichen Aluminiumblech notwendige Steifigkeit der angeformten Schiene wird dadurch erreicht, dass im unteren Schienenteil durch Falten der Schiene in Längsrichtung eine Rippe erzeugt wird, die dem unteren Schienenteil einen T-förmigen Querschnitt verleiht und ihn in Längsrichtung versteift.
  • Eine solche Fingerschiene hat jedoch diverse Nachteile. Zum einen ist es trotz des relativ weichen Aluminiumblechs schwierig, in der angegebenen Weise durch mehrfaches scharfes Knicken des Bleches über eine größere Länge eine gleichmäßige Rippe zu formen. Zum anderen verhindert die Versteifungsrippe, dass die dem Finger angepasste Schiene nachträglich in der Längsachse gekrümmt werden kann. Eine solche Krümmung ist bei den meisten Fingerverletzungen und Brüchen sowie bei entzündlichen Gelenkerkrankungen nicht nur erwünscht, sondern in der Regel notwendig, damit der Finger in einer gekrümmten entspannten Lage fixiert werden kann, um Schäden bei der anschließenden Heilung oder während der Anwendung sicher auszuschließen.
  • Es ist daher in der anderen eingangs genannten Druckschrift US-A 4 143 853 bereits eine Fingerschiene vorgeschlagen worden, die einen biegsamen Basisstreifen zur Auflage des Fingers umfasst, an dessen einen Längsseite hintereinander eine Mehrzahl von senkrecht nach oben stehenden Laschen schon angeformt sind, die voneinander durch senkrechte Schlitze getrennt sind. Die Laschen und der Basisstreifen bestehen aus ei nem relativ dicken Blech, das für sich genommen praktisch nicht biegbar ist. Um den Basisstreifen dennoch biegsam zu machen, ist der Streifen in eine Abfolge von Einzelbereichen unterteilt, die durch dünnere Zwischenzonen in Form von Einkerbungen voneinander getrennt sind. Die Zwischenzonen bilden eine Fortsetzung der Schlitze im Basisstreifen, so dass je ein Lasche und der zugehörige Einzelbereich einen stabilen Blechwinkel bilden.
  • Zwar kann diese Schiene durch die Unterteilung in miteinander flexibel verbundene Blechwinkel der Biegung und in der Länge dem jeweiligen Finger einigermaßen angepasst werden. Nachteilig ist jedoch, dass die Schiene, wegen den steifen, praktisch nicht verformbaren Blechwinkeln, dem ungleichmäßigen Fingerverlauf nicht genügend folgen kann. Darüber hinaus ist die Schiene auf einer Seite offen, so dass eine sichere Fixierung des Fingers nur möglich ist, wenn zusätzliche Hilfsmittel wie in der dortigen Fig. 5 gezeigten biegsamen Verlängerungen 52-1 bis 52-6 an den Laschen vorgesehen werden.
  • Erfindungsgemäß ist als Problem erkannt worden, dass die Schiene zum einen leicht an den zu schienenden Bereich anlegbar sein sollte. Zum anderen sollte der Finger des Schienenträgers trotzdem ausreichend stabil gehalten werden. Insbesondere bei entzündeten Gelenken ist es zudem erforderlich, dass der beziehungsweise die Finger dauerhaft in einer bestimmten Stellung gehalten werden. Diese Stellung und die dadurch bedingte Fingerform müssen bei der Schienung berücksichtigt werden können. Es hat sich auch gezeigt, dass die Dauerbelastbarkeit der Schiene und die Dauerverträglichkeit sowie die Alltagstauglichkeit der Schiene am zu schienenden Finger, aber auch an den benachbarten Fingern, eine große Rolle dafür spielt, ob die Schiene von Patienten angenommen wird, und somit während einer Therapie oder während der Krankheit getragen wird. Das Gleiche gilt für Schienungen an anderen zu schienenden Bereichen des Körpers. Die Berücksichtigung dieser Erfordernisse ist somit ganz wesentlich dafür, dass eine Therapie erfolgreich ist oder dass sich das Befinden des Schienenträgers durch die Schienung verbessert.
  • Allen im Stand der Technik bekannten Vorrichtungen zur Schienung von Gliedmaßen ist der Nachteil gemeinsam, dass die geschienten Bereiche bei angelegter Schiene nur unzureichend gereinigt werden können. Insbesondere trocknen die geschienten Bereiche nur langsam oder überhaupt nicht ab, so dass der Schienenträger erheblichen Einschränkungen seiner alltäglichen Tätigkeiten, beispielsweise im Bereich Hygiene beziehungsweise im Haushalt, unterworfen ist.
  • Es ist daher Aufgabe der Erfindung die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Schiene für eine Gliedmaße bereitzustellen, die einfach in Aufbau, Herstellung und Anwendung ist, welche darüber hinaus den zu fixierenden Bereich weitgehend angepasst werden kann und eine sichere Fixierung der Gliedmaße auch in gekrümmter Stellung und auch über längere Zeiträume möglich macht, wobei wenig Material benötigt wird und die Benutzung der gesunden Gliedmaßen nur wenig beeinträchtigt wird.
  • Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine Fingerschiene bereitzustellen, welche eine Schienung im gesamten Umfange des Fingers ermöglicht, wobei jedes Fingergelenk mit der Schiene fixierbar ist und wobei eine ausreichende Belüftung der Haut im geschienten Bereich gewährleistet ist. Dabei ist gemäß der Aufgabe der Erfindung vorgesehen, dass die Schienung ergonomisch und für den Schienenträger im Alltag verwendbar sein sollte, damit gegebenenfalls auch eine Reinigung und Trocknung des geschienten Bereiches mit angelegter Schiene möglich ist.
  • Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass zur Aufnahme der Gliedmaße das Band spiralförmig, mit der Ergonomie des zu schienenden Bereichs korrespondierend, zu einer Schiene gewunden ist und dass das Band mittels plastischer Verformung an den zu schienenden Bereich der Gliedmaße anpassbar ist.
  • In einfacher Weise ist es somit möglich, die Schiene über die Gliedmaße zu streifen. Auf Grund der spiralförmigen Drehung des Bandes kann die Schiene nahezu berührungsfrei angezogen werden. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Innenabmessungen der Schiene, vorzugsweise Innendurchmesser und inneres Längsmaß, durch gegeneinander gerichtetes Verdrehen der Enden und/oder Bereiche der spiralförmigen Schiene elastisch und/oder plastisch veränderbar sind.
  • Somit kann die Schiene auf Grundmaße hin vorgefertigt und unmittelbar am Körper angepasst werden, wobei die Schienen in großen Stückzahlen als Rohlinge bereitgestellt werden kann. Die Rohlinge müssen am Patienten nur noch individuell angepasst werden. Alternativ kann die Schiene individuell angefertigt werden und lediglich zum Überstreifen kurzzeitig elastisch verformt werden, wobei eine dauerhafte plastische Verformung der Schiene unterbleibt.
  • Von besonderem Vorteil hat sich erwiesen, dass die Schiene an der zu schienenden Gliedmaße selbsthaltend befestigbar ist. Hierzu ist vorgesehen, dass insbesondere das herznahe Ende der Schiene flexibel gestaltet ist. Dieses flexible Ende ist dabei in der Dimensionierung so ausgebildet, dass es an einem den zu schienenden Bereich vorgela gerten Bereich festgeklemmt werden kann. Zur Unterstützung dieser Halterung ist es weiterhin möglich, das herzferne Ende oder andere Bereiche der Schiene, die nicht zur Schienung notwendig sind, dementsprechend flexibel zu gestalten.
  • Zur optimalen Schienung eines Bereichs einer Gliedmaße ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Schiene zumindest einen Bereich mit größerer Schienungssteifigkeit aufweist. Dieser Bereich bewirkt die eigentliche Ruhigstellung der Gliedmaße. Bei entzündlichen Gelenkerkrankungen ist dies das entzündete Gelenk, wobei die Befestigung der Schiene an den Gliedern der beteiligten Knochen erfolgt, welche das Gelenk bilden.
  • Dies wird dadurch erreicht, dass das spiralförmig gewundene Band der Schiene in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit eine geringere Steigung der Spiralwindungen aufweist.. Dabei ist vorgesehen, dass die Spiralwindungen des Bandes der Schiene, vorzugsweise in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit, sich gegenseitig an ihren Längsflächen abstützen.. Somit liegen die Längsflächen aneinander an, so dass eine Bewegung der Spiralwindungen gegeneinander auf einfache Weise verhindert wird. Die Durchführung, welche von der Spirale gebildet wird, bleibt somit stabil.
  • Alternativ kann vorgesehen sein, dass zur Erzeugung weitgehend starrer Bereiche das Band der Schiene auf den Längsflächen miteinander korrespondierende Profite aufweist und dass die Profile der Spiralwindungen bei geringer Steigung ineinander eingreifen.
  • Durch die Profile auf den Längsflächen wird verhindert, dass eine Bewegung der Spiralwindungen senkrecht zur Schienungsachse erfolgen kann. Die Profile greifen so ineinander ein, dass die Spiralwindungen selbsttätig über einander gehalten werden. Dabei ist vorgesehen, dass Die Durchführung der Schiene ergonomisch an den zu schienenden Bereich angepasst ist.
  • Des Weiteren ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass das Band in Bereichen größerer Schienungssteifigkeit eine größere Breite aufweist als in Bereichen mit geringerer Schienungssteifigkeit.. Vorteilhaft ist dabei, dass bereits durch die größere Breite des Bandes, d. h. eine größere Breite der Spiralwindungen im Bereich der Schienung, ohne weiteres zu einer größeren Steifigkeit in diesem Bereich führt. Es ist auch vorgesehen, dass das Band den zu schienenden Bereich mit dem verbreiterten Bereich einer Spiralwindung vollständig abdeckt. Dabei ist es auch möglich, dass die verbreiterte Spiralwindung durch die benachbarten Spiralwindungen, oder zumindest eine davon, an den zu schienenden Bereich gepresst wird, so dass die benachbarten Windungen als zusätzliche Stützen der verbreiterten Spiralwindung dienen.
  • Es hat sich als besonders vorteilhaft erwiesen, dass die Innenfläche des Bandes eine die Belüftung der Haut begünstigende Obertlächenrauhigkeit aufweist. Durch die Obertlächenrauhigkeit wird dabei erreicht, dass Feuchtigkeit ablüften kann. Dabei wird ein besonders guter Trocknungseffekt außerdem dadurch erreicht, dass die Feuchtigkeit ohne weiteres in die porösen Bereiche der Schiene ziehen kann und die Haut schnell trocken gehalten wird. Durch die Belüftung der Haut, aber auch durch die Verdunstung von Feuchtigkeit an der Schiene kann zudem erreicht werden, dass die zu schienenden Bereiche einer gleichmäßigen Kühlung ausgesetzt sind, wodurch eine weitere vorteilhafte medizinische Wirkung insbesondere bei entzündlichen Gelenkerkrankungen herbeigeführt wird.
  • Eine vorteilhafte Ausfuhrungsform der erfindungsgemäßen Schiene wird dadurch bereit gestellt, dass das Band aus metallischem und/oder thermoplastischen Material besteht. Dabei haben sich insbesondere für Fingerschienen Metalle bewährt. Als Metalle kommen neben Aluminium oder Edelstahl unter anderem auch alle für Schmuck geeignete Metalle in Betracht.
  • Neben den orthopädischen können insbesondere bei Verwendung von Metallen auch weitere vorteilhafte medizinische und nichtmedizinische Wirkungen mit der erfindungsgemäßen Schiene erzielt werden. Hierunter fallen vor allem die ästhetischen Wirkungen solcher Fingerschienen, womit beispielsweise durch entzündliche Gelenkerkrankungen verformte Finger verdeckt werden können. Dies führt unter anderem zu einen positiven psychologischen Effekt, da die Schienung und die Verformung der Finger durch entsprechende ästhetische Ausgestaltung der Schiene nicht offensichtlich wird.
  • Eine kostengünstige und einfach handhabbare Fingerschiene wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass das Band aus einem Kunststoff oder aus Mehrkomponentenwerkstoffen, vorzugsweise aus einem in thermoplastisches Material eingegossenen, metallischen Draht besteht.. Diese Variante hat sich für solche Anwendungen als vorteilhaft erwiesen, bei denen es notwendig ist, die Schiene unmittelbar an der Gliedmaße anzupassen. Es ist bei entsprechend ausgesuchten Thermoplasten nämlich möglich, diese ohne Verletzungsgefahr am Körper soweit aufzuwärmen, dass die Schiene, gegebenenfalls mit einem inneren Stützdraht, straff um die zu schienende Gliedmaße gelegt werden kann. Dabei kann die Ergonomie des zu schienenden Bereichs ohne weiteres berücksichtigt werden. Nach dem Abkühlen des thermoplastischen Materials erstarrt dieses und die Schiene bewirkt eine optimale Fixierung. Dabei wird das thermoplastische Material zusätzlich durch den inneren Stützdraht stabilisiert.
  • Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen
  • 1 eine erfindungsgemäße Schiene in Draufsicht schräg von der Seite;
  • 2 eine erfindungsgemäße Fingerschiene an einem Finger einer Hand;
  • 3 ein Band zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fingerschiene.
  • In 1 ist ein orthopädisches Hilfsmittel 1 zur Einzelschienung von Gliedmaßen dargestellt. Es handelt sich dabei um eine Fingerschiene 2 für die Fixierung eines einzelnen Fingerglieds oder Fingers einer Hand. Die Fingerschiene 2 besteht aus einem Band 3. Das Band 3 ist plastisch verformbar. Es weist eine Innenfläche 4 und eine Außenfläche 5 auf und seitlich befinden sich Längsflächen 6, 7. Um eine optimale Schienung zu erreichen, ist das Band 3 in seiner Endform stabil.
  • Zur Aufnahme der Gliedmaße ist das Band 3 erfindungsgemäß spiralförmig, mit der Ergonomie des zu schienenden Bereichs der Gliedmaße korrespondierend, zu einer Schiene gewunden. Das Band 3 kann mittels plastischer Verformung an den zu schienenden Bereich der Gliedmaße angepasst werden, wobei die obere Längsfläche 6 einer Spiralwindung 8 der unteren Längsfläche 7 der nachfolgenden Spiralwindung 9 gegenüberliegt.
  • Das spiralförmig gewundene Band 3 bildet eine Spirale mit einer Durchführung 10, in welche die zu schienende Gliedmaße eingeführt werden kann. Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen, dass die Innenabmessungen der Durchführung 10, vorzugsweise Innendurchmesser und inneres Längsmaß der Fingerschiene 2, durch gegeneinander gerichtetes Verdrehen der Enden und/oder Bereiche der spiralförmigen Fingerschiene 2 elastisch beziehungsweise plastisch veränderbar sind. Dadurch kann beim Anziehen der Fingerschiene 2 der Innendurchmesser leicht vergrößert werden, so dass eine Berührung mit dem zu schienenden Bereich weitgehend vermieden werden kann. Dadurch ist ein schmerzfreies Anziehen der Fingerschiene 2 möglich. Des Weiteren kann die Spirale durch leichtes Verdrehen auf den Finger geschraubt werden, ohne dass der Finger oder die Fingerschiene 2 dabei wesentlich verformt werden muss. Dies ermöglicht eine bereits angepassten Fingerschienen 2 ohne Aufwand und schmerzfrei an- beziehungsweise auszuziehen.
  • Die Fingerschiene 2 weist ein herznahes Ende 11 und ein herzfernes Ende 12 auf. Die beiden Enden der spiralförmigen Fingerschiene 2 sind in 2 am Finger 13 dargestellt. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass die Fingerschiene 2 am zu schienenden Finger 13 selbsthaltend befestigbar ist. Dazu ist zumindest das herznahe Ende 11 der Fingerschiene 2 so flexibel ausgebildet, dass es elastisch am Finger 13 festklemmt. Alternativ kann auch das herzferne Ende 12 der Fingerschiene 2 entsprechend flexibel ausgebildet sein, damit die Fingerschiene 2 mit dem herzfernen Ende 12 am Finger 3 arretiert werden kann.
  • Eine vorteilhafte Ausführungsform der Fingerschiene 2 weist zumindest einen Bereich mit größerer Schienungssteifigkeit auf. Dabei ist vorgesehen, dass das spiralförmig gewundene Band 3 der Fingerschiene 2 in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit eine geringere Steigung der Spiralwindungen 8, 9 aufweist, was in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
  • Die Spiralwindungen 8, 9 des Bandes 3 der Fingerschiene 2 stützen sich, vorzugsweise in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit, gegenseitig an ihren Längsflächen 6, 7 ab. Um weitgehend stabile Bereiche zu erzeugen weist das Band 3 der Fingerschiene 2 auf den Längsflächen 6, 7 miteinander konespondierende Profile auf. Dabei greifen die Profile der Spiralwindungen 8, 9 bei geringer Steigung ineinander ein und versteifen so die Spiralwindungen 8, 9 gegenseitig.
  • Um eine Verstärkung des zu schienenden Bereichs zu erreichen, weist das Band 3 in Bereichen größerer Schienungssteifigkeit eine größere Breite auf, als in Bereichen mit geringerer Schienungssteifigkeit, wie in 3 gezeigt. Die Breite kann dabei je nach Bedarf angepasst werden.
  • Die Innenfläche 4 des Bandes 3 weist eine die Belüftung der Haut begünstigende Oberflächenrauhigkeit auf. Bei Metallen kann dies durch die beim Gießen entstehende Porosität erreicht werden. Bei Kunststoffen hat es sich bewährt, die Oberfläche entsprechend nachzubehandeln oder bei der Herstellung des Bandes 3 oder der Fingerschiene 2 entsprechende Oberflächen anzuformen. Das Band 3 kann dementsprechend aus metallischem und/oder thermoplastischen Material bestehen. Es ist ebenfalls von der Erfindung umfasst, dass das Band 3 aus einem Kunststoff oder aus Mehrkomponentenwerkstoffen besteht.
  • Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass das Band 3 aus einem in thennoplastisches Material eingegossenen, metallischen Draht besteht. Durch Erhitzen des Bandes 3 wird das thermoplastische Material weich und der Draht kann an die Ergonomie des zu schienenden Bereichs des Fingers 13 angepasst werden. Nachdem das Band 3 spiralförmig um den zu schienenden Bereich gewunden worden ist, kühlt die Fingerschiene 2 ab und das thermoplastische Material erstarrt. Durch den innenliegenden Draht wird der spiralförmigen Fingerschiene 2 zusätzliche Elastizität aber auch Stabilität gegeben, so dass die Fingerschiene 2 leicht an- bzw. ausziehbar ist, ohne dass sich die angeformte Grundform verändert.
  • Durch die Form als Spirale ist es möglich, dass die Fingerschiene 2 passgenau angeformt werden kann. Die Fingerschiene 2 weist gegenüber bekannten Fingerschienen aus dem Stand der Technik weder scharte Kanten noch scharfkantige Belüftungsschlitze auf, welche den Finger 13 oder die Haut irritieren könnten. Dadurch kann die Fingerschiene 2 mit hohem Tragekomfort genutzt werden, wie beispielsweise ein Schmuckring. Druckstellen und dadurch bedingte Entzündungen der Haut können so vermieden werden.
  • Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Fingerschiene 2 erhebliche Stabilität auf. Durch die Spiralform wird erreicht, dass der Finger 13 rundherum gestützt ist. Je nach Ausrichtung des Fingers 13 oder der Art der Verletzung beziehungsweise Erkrankung kann die Fingerschiene 2 geformt werden und damit die Gliedmaße einfach ruhigstellen oder stützen.
  • Eine stützende Wirkung kann erzielt werden, indem die Fingerschiene 2, d.h. die Spirale entsprechend ausgerichtet wird. Dabei ist es möglich, dass die Spirale seitlich stützt, womit die Ausrichtung nach „ulnar" oder „radial" gemeint ist. Außerdem ist es möglich,. dass die Fingerschiene 2 eine stützende Wirkung nach oben hin, d.h. „dorsal", oder nach unten, d.h. „volar", zeitigt. Dabei können aus der Spirale herausgebildete Bereiche individuell geformt sein, so dass auch Kombinationen der vorgenannten Wirkungen möglich sind. Darüber hinaus kann die Fingerschiene 2 auch so entwickelt sein, dass jeweils verschiedene Bereiche der Gliedmaße unterschiedlich gestützt beziehungsweise geschient werden können.
  • Die erfindungsgemäße Fingerschiene 2 kann als Band 3 platzsparend bereitgehalten werden und erst für den Einsatz vom Therapeuten geformt werden. Anderseits ist es auch möglich feste Grundformen bereitzustellen, welche lediglich an die entsprechende Fingerergonomie angepasst werden müssen. Durch die Flexibilität der Spirale in Längsrichtung wird eine Fingerschiene 2 erfindungsgemäß zur Verfügung gestellt, welche leicht vom Träger an- bzw. ausgezogen werden kann, ohne dass die Fingerschiene 2 dabei zerstört wird oder die Qualität der Fingerschiene 2 verändert wird.
  • Dabei ist gewährleistet, dass die Fingerschiene 2 bei den alltäglichen Tätigkeiten, auch in feuchten Bereichen getragen werden kann, ohne dass die Qualität der Schienung dadurch verändert wird. Weder die Schienungssteifigkeit noch die Lebensdauer der Fingerschiene 2 werden durch Feuchtigkeit oder Haushaltschemikalien beeinträchtigt. Verschmutzungen an der Fingerschiene 2 oder dem geschienten Bereich des Fingers 13 können ohne Probleme gereinigt werden, selbst wenn die Fingerschiene 2 aus medizinischen Gründen nicht abgelegt werden soll. Die geschienten Bereiche trocknen auf Grund der optimalen Belüftung schnell ab.
  • Orthopädisches Hilfsmittel zur Einzelschienung von Gliedmaßen
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    orthopädisches Hilfsmittel
    2
    Fingerschiene
    3
    Band
    4
    Innenfläche
    5
    Außenfläche
    6
    Längsflächen
    7
    Längsflächen
    8
    Spiralwindung
    9
    Spiralwindung
    10
    Durchführung
    11
    herznahes Ende
    12
    herzfernes Ende
    13
    Finger
    A
    Querrichtung zur Schienungsachse
    B
    Längsrichtung zur Schienungsachse

Claims (11)

  1. Orthopädisches Hilfsmittel (1) zur Einzelschienung von Gliedmaßen, insbesondere Fingerschiene (2) für die Fixierung eines einzelnen Fingerglieds oder Fingers (13) einer Hand, mit einem eine Innen- und eine Außenfläche (4, 5) sowie eine obere und untere Längsfläche (6.7) aufweisenden Band (3) aus plastisch verformbaren, in seiner Endform stabilen Material, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme der Gliedmaße (13) das Band (3) spiralförmig, mit der Ergonomie des zu schienenden Bereichs konespondierend, zu einer Schiene (2) gewunden ist und dass das Band (3) mittels plastischer Verformung an den zu schienenden Bereich der Gliedmaße (13) anpassbar ist.
  2. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenabmessungen der Schiene (2), vorzugsweise Innendurchmesser und inneres Längsmaß, durch gegeneinander gerichtetes Verdrehen der Enden (11, 12) und/oder Bereiche der spiralförmigen Schiene (2) elastisch und/oder plastisch veränderbar sind.
  3. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (2) an der zu schienenden Gliedmaße (13) selbsthaltend befestigbar ist.
  4. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schiene (2) zumindest einen Bereich mit größerer Schienungssteifigkeit aufweist.
  5. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das spiralförmig gewundene Band (3) der Schiene (2) in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit eine geringere Steigung der Spiralwindungen (8, 9) aufweist.
  6. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Spiralwindungen (8, 9) des Bandes (3) der Schiene (2), vorzugsweise in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit, sich gegenseitig an ihren Längsflächen (6, 7) abstützen.
  7. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zur Erzeugung weitgehend starrer Bereiche das Band (3) der Schiene (2) auf den Längsflächen (6, 7) miteinander konespondierende Profile aufweist und dass die Profile der Spiralwindungen (8, 9) bei geringer Steigung ineinander eingreifen.
  8. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (3) in Bereichen größerer Schienungssteifigkeit eine größere Breite aufweist als in Bereichen mit geringerer Schienungssteifigkeit.
  9. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Innenfläche (4) des Bandes (3) eine die Belüftung der Haut begünstigende Oberflächenrauhigkeit aufweist.
  10. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (3) aus metallischem und/oder thermoplastischen Material besteht.
  11. Orthopädisches Hilfsmittel (1) nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Band (3) aus einem Kunststoff oder aus Mehrkomponentenwerkstoffen, vorzugsweise aus einem in thermoplastisches Material eingegossenen, metallischen Draht besteht.
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