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Die Erfindung bezieht sich auf ein
orthopädisches
Hilfsmittel zur Einzelschienung von Gliedmaßen, insbesondere Fingerschiene
für die
Fixierung eines einzelnen Fingerglieds oder Fingers einer Hand,
mit einem eine Innen- und eine Außenfläche sowie eine obere und untere
Längsfläche aufweisenden
Band aus plastisch verformbaren, in seiner Endform stabilen Material.
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Derartige Schienen sind im Stand
der Technik, insbesondere in der Offenbarung der US-A 4 143 653 oder
der Druckschrift US-A 4 676 233 bereits beschrieben worden. In der
Druckschrift US-A 4 676 233 wird vorgeschlagen, als Fingerschiene
einen von einem elastischen Schaumstoff umhüllten Streifen aus Aluminiumblech
zu verwenden, der aufgrund der geringen Blechdicke und der Weichheit
des Aluminiums leicht durch Biegen plastisch verformt werden kann.
Eine derartige Fingerschiene wird in Längsrichtung um den zu fixierenden
Finger herumgebogen, so dass der Finger zwischen einem oberen Schienenteil
und einem unteren Schienenteil zu liegen kommt. Die bei dem weichen
Aluminiumblech notwendige Steifigkeit der angeformten Schiene wird dadurch
erreicht, dass im unteren Schienenteil durch Falten der Schiene
in Längsrichtung
eine Rippe erzeugt wird, die dem unteren Schienenteil einen T-förmigen Querschnitt
verleiht und ihn in Längsrichtung versteift.
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Eine solche Fingerschiene hat jedoch
diverse Nachteile. Zum einen ist es trotz des relativ weichen Aluminiumblechs
schwierig, in der angegebenen Weise durch mehrfaches scharfes Knicken
des Bleches über
eine größere Länge eine
gleichmäßige Rippe
zu formen. Zum anderen verhindert die Versteifungsrippe, dass die
dem Finger angepasste Schiene nachträglich in der Längsachse
gekrümmt werden
kann. Eine solche Krümmung
ist bei den meisten Fingerverletzungen und Brüchen sowie bei entzündlichen
Gelenkerkrankungen nicht nur erwünscht,
sondern in der Regel notwendig, damit der Finger in einer gekrümmten entspannten
Lage fixiert werden kann, um Schäden
bei der anschließenden Heilung
oder während
der Anwendung sicher auszuschließen.
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Es ist daher in der anderen eingangs
genannten Druckschrift US-A 4 143 853 bereits eine Fingerschiene
vorgeschlagen worden, die einen biegsamen Basisstreifen zur Auflage
des Fingers umfasst, an dessen einen Längsseite hintereinander eine
Mehrzahl von senkrecht nach oben stehenden Laschen schon angeformt
sind, die voneinander durch senkrechte Schlitze getrennt sind. Die
Laschen und der Basisstreifen bestehen aus ei nem relativ dicken
Blech, das für
sich genommen praktisch nicht biegbar ist. Um den Basisstreifen
dennoch biegsam zu machen, ist der Streifen in eine Abfolge von
Einzelbereichen unterteilt, die durch dünnere Zwischenzonen in Form
von Einkerbungen voneinander getrennt sind. Die Zwischenzonen bilden
eine Fortsetzung der Schlitze im Basisstreifen, so dass je ein Lasche
und der zugehörige
Einzelbereich einen stabilen Blechwinkel bilden.
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Zwar kann diese Schiene durch die
Unterteilung in miteinander flexibel verbundene Blechwinkel der
Biegung und in der Länge
dem jeweiligen Finger einigermaßen
angepasst werden. Nachteilig ist jedoch, dass die Schiene, wegen
den steifen, praktisch nicht verformbaren Blechwinkeln, dem ungleichmäßigen Fingerverlauf
nicht genügend
folgen kann. Darüber
hinaus ist die Schiene auf einer Seite offen, so dass eine sichere
Fixierung des Fingers nur möglich ist,
wenn zusätzliche
Hilfsmittel wie in der dortigen Fig. 5 gezeigten biegsamen Verlängerungen
52-1 bis 52-6 an den Laschen vorgesehen werden.
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Erfindungsgemäß ist als Problem erkannt worden,
dass die Schiene zum einen leicht an den zu schienenden Bereich
anlegbar sein sollte. Zum anderen sollte der Finger des Schienenträgers trotzdem ausreichend
stabil gehalten werden. Insbesondere bei entzündeten Gelenken ist es zudem
erforderlich, dass der beziehungsweise die Finger dauerhaft in einer
bestimmten Stellung gehalten werden. Diese Stellung und die dadurch
bedingte Fingerform müssen
bei der Schienung berücksichtigt
werden können.
Es hat sich auch gezeigt, dass die Dauerbelastbarkeit der Schiene
und die Dauerverträglichkeit
sowie die Alltagstauglichkeit der Schiene am zu schienenden Finger,
aber auch an den benachbarten Fingern, eine große Rolle dafür spielt,
ob die Schiene von Patienten angenommen wird, und somit während einer
Therapie oder während
der Krankheit getragen wird. Das Gleiche gilt für Schienungen an anderen zu schienenden
Bereichen des Körpers.
Die Berücksichtigung
dieser Erfordernisse ist somit ganz wesentlich dafür, dass
eine Therapie erfolgreich ist oder dass sich das Befinden des Schienenträgers durch die
Schienung verbessert.
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Allen im Stand der Technik bekannten
Vorrichtungen zur Schienung von Gliedmaßen ist der Nachteil gemeinsam,
dass die geschienten Bereiche bei angelegter Schiene nur unzureichend
gereinigt werden können.
Insbesondere trocknen die geschienten Bereiche nur langsam oder überhaupt nicht
ab, so dass der Schienenträger
erheblichen Einschränkungen
seiner alltäglichen
Tätigkeiten,
beispielsweise im Bereich Hygiene beziehungsweise im Haushalt, unterworfen
ist.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung
die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Schiene
für eine
Gliedmaße
bereitzustellen, die einfach in Aufbau, Herstellung und Anwendung
ist, welche darüber
hinaus den zu fixierenden Bereich weitgehend angepasst werden kann
und eine sichere Fixierung der Gliedmaße auch in gekrümmter Stellung
und auch über
längere
Zeiträume
möglich macht,
wobei wenig Material benötigt
wird und die Benutzung der gesunden Gliedmaßen nur wenig beeinträchtigt wird.
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Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Fingerschiene bereitzustellen, welche eine Schienung im gesamten
Umfange des Fingers ermöglicht,
wobei jedes Fingergelenk mit der Schiene fixierbar ist und wobei
eine ausreichende Belüftung der
Haut im geschienten Bereich gewährleistet
ist. Dabei ist gemäß der Aufgabe
der Erfindung vorgesehen, dass die Schienung ergonomisch und für den Schienenträger im Alltag
verwendbar sein sollte, damit gegebenenfalls auch eine Reinigung
und Trocknung des geschienten Bereiches mit angelegter Schiene möglich ist.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
zur Aufnahme der Gliedmaße
das Band spiralförmig,
mit der Ergonomie des zu schienenden Bereichs korrespondierend,
zu einer Schiene gewunden ist und dass das Band mittels plastischer Verformung
an den zu schienenden Bereich der Gliedmaße anpassbar ist.
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In einfacher Weise ist es somit möglich, die Schiene über die
Gliedmaße
zu streifen. Auf Grund der spiralförmigen Drehung des Bandes kann
die Schiene nahezu berührungsfrei
angezogen werden. Hierzu ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Innenabmessungen
der Schiene, vorzugsweise Innendurchmesser und inneres Längsmaß, durch
gegeneinander gerichtetes Verdrehen der Enden und/oder Bereiche
der spiralförmigen
Schiene elastisch und/oder plastisch veränderbar sind.
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Somit kann die Schiene auf Grundmaße hin vorgefertigt
und unmittelbar am Körper
angepasst werden, wobei die Schienen in großen Stückzahlen als Rohlinge bereitgestellt
werden kann. Die Rohlinge müssen
am Patienten nur noch individuell angepasst werden. Alternativ kann
die Schiene individuell angefertigt werden und lediglich zum Überstreifen kurzzeitig
elastisch verformt werden, wobei eine dauerhafte plastische Verformung
der Schiene unterbleibt.
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Von besonderem Vorteil hat sich erwiesen, dass
die Schiene an der zu schienenden Gliedmaße selbsthaltend befestigbar
ist. Hierzu ist vorgesehen, dass insbesondere das herznahe Ende
der Schiene flexibel gestaltet ist. Dieses flexible Ende ist dabei
in der Dimensionierung so ausgebildet, dass es an einem den zu schienenden
Bereich vorgela gerten Bereich festgeklemmt werden kann. Zur Unterstützung dieser
Halterung ist es weiterhin möglich,
das herzferne Ende oder andere Bereiche der Schiene, die nicht zur
Schienung notwendig sind, dementsprechend flexibel zu gestalten.
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Zur optimalen Schienung eines Bereichs
einer Gliedmaße
ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass
die Schiene zumindest einen Bereich mit größerer Schienungssteifigkeit
aufweist. Dieser Bereich bewirkt die eigentliche Ruhigstellung der
Gliedmaße. Bei
entzündlichen
Gelenkerkrankungen ist dies das entzündete Gelenk, wobei die Befestigung
der Schiene an den Gliedern der beteiligten Knochen erfolgt, welche
das Gelenk bilden.
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Dies wird dadurch erreicht, dass
das spiralförmig
gewundene Band der Schiene in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit
eine geringere Steigung der Spiralwindungen aufweist.. Dabei ist
vorgesehen, dass die Spiralwindungen des Bandes der Schiene, vorzugsweise
in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit,
sich gegenseitig an ihren Längsflächen abstützen.. Somit
liegen die Längsflächen aneinander
an, so dass eine Bewegung der Spiralwindungen gegeneinander auf
einfache Weise verhindert wird. Die Durchführung, welche von der Spirale
gebildet wird, bleibt somit stabil.
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Alternativ kann vorgesehen sein,
dass zur Erzeugung weitgehend starrer Bereiche das Band der Schiene
auf den Längsflächen miteinander
korrespondierende Profite aufweist und dass die Profile der Spiralwindungen
bei geringer Steigung ineinander eingreifen.
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Durch die Profile auf den Längsflächen wird verhindert,
dass eine Bewegung der Spiralwindungen senkrecht zur Schienungsachse
erfolgen kann. Die Profile greifen so ineinander ein, dass die Spiralwindungen
selbsttätig über einander
gehalten werden. Dabei ist vorgesehen, dass Die Durchführung der
Schiene ergonomisch an den zu schienenden Bereich angepasst ist.
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Des Weiteren ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass das Band in Bereichen größerer Schienungssteifigkeit
eine größere Breite
aufweist als in Bereichen mit geringerer Schienungssteifigkeit..
Vorteilhaft ist dabei, dass bereits durch die größere Breite des Bandes, d.
h. eine größere Breite
der Spiralwindungen im Bereich der Schienung, ohne weiteres zu einer
größeren Steifigkeit
in diesem Bereich führt. Es
ist auch vorgesehen, dass das Band den zu schienenden Bereich mit
dem verbreiterten Bereich einer Spiralwindung vollständig abdeckt.
Dabei ist es auch möglich,
dass die verbreiterte Spiralwindung durch die benachbarten Spiralwindungen,
oder zumindest eine davon, an den zu schienenden Bereich gepresst wird,
so dass die benachbarten Windungen als zusätzliche Stützen der verbreiterten Spiralwindung dienen.
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Es hat sich als besonders vorteilhaft
erwiesen, dass die Innenfläche
des Bandes eine die Belüftung
der Haut begünstigende
Obertlächenrauhigkeit aufweist.
Durch die Obertlächenrauhigkeit
wird dabei erreicht, dass Feuchtigkeit ablüften kann. Dabei wird ein besonders
guter Trocknungseffekt außerdem
dadurch erreicht, dass die Feuchtigkeit ohne weiteres in die porösen Bereiche
der Schiene ziehen kann und die Haut schnell trocken gehalten wird.
Durch die Belüftung
der Haut, aber auch durch die Verdunstung von Feuchtigkeit an der
Schiene kann zudem erreicht werden, dass die zu schienenden Bereiche
einer gleichmäßigen Kühlung ausgesetzt
sind, wodurch eine weitere vorteilhafte medizinische Wirkung insbesondere
bei entzündlichen
Gelenkerkrankungen herbeigeführt
wird.
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Eine vorteilhafte Ausfuhrungsform
der erfindungsgemäßen Schiene
wird dadurch bereit gestellt, dass das Band aus metallischem und/oder
thermoplastischen Material besteht. Dabei haben sich insbesondere
für Fingerschienen
Metalle bewährt.
Als Metalle kommen neben Aluminium oder Edelstahl unter anderem
auch alle für
Schmuck geeignete Metalle in Betracht.
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Neben den orthopädischen können insbesondere bei Verwendung
von Metallen auch weitere vorteilhafte medizinische und nichtmedizinische
Wirkungen mit der erfindungsgemäßen Schiene
erzielt werden. Hierunter fallen vor allem die ästhetischen Wirkungen solcher
Fingerschienen, womit beispielsweise durch entzündliche Gelenkerkrankungen
verformte Finger verdeckt werden können. Dies führt unter
anderem zu einen positiven psychologischen Effekt, da die Schienung
und die Verformung der Finger durch entsprechende ästhetische
Ausgestaltung der Schiene nicht offensichtlich wird.
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Eine kostengünstige und einfach handhabbare
Fingerschiene wird erfindungsgemäß dadurch erreicht,
dass das Band aus einem Kunststoff oder aus Mehrkomponentenwerkstoffen,
vorzugsweise aus einem in thermoplastisches Material eingegossenen,
metallischen Draht besteht.. Diese Variante hat sich für solche
Anwendungen als vorteilhaft erwiesen, bei denen es notwendig ist,
die Schiene unmittelbar an der Gliedmaße anzupassen. Es ist bei entsprechend
ausgesuchten Thermoplasten nämlich möglich, diese
ohne Verletzungsgefahr am Körper soweit
aufzuwärmen,
dass die Schiene, gegebenenfalls mit einem inneren Stützdraht,
straff um die zu schienende Gliedmaße gelegt werden kann. Dabei kann
die Ergonomie des zu schienenden Bereichs ohne weiteres berücksichtigt
werden. Nach dem Abkühlen
des thermoplastischen Materials erstarrt dieses und die Schiene
bewirkt eine optimale Fixierung. Dabei wird das thermoplastische
Material zusätzlich durch
den inneren Stützdraht
stabilisiert.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert.
Es zeigen
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1 eine
erfindungsgemäße Schiene
in Draufsicht schräg
von der Seite;
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2 eine
erfindungsgemäße Fingerschiene
an einem Finger einer Hand;
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3 ein
Band zur Herstellung der erfindungsgemäßen Fingerschiene.
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In 1 ist
ein orthopädisches
Hilfsmittel 1 zur Einzelschienung von Gliedmaßen dargestellt.
Es handelt sich dabei um eine Fingerschiene 2 für die Fixierung
eines einzelnen Fingerglieds oder Fingers einer Hand. Die Fingerschiene 2 besteht
aus einem Band 3. Das Band 3 ist plastisch verformbar.
Es weist eine Innenfläche 4 und
eine Außenfläche 5 auf
und seitlich befinden sich Längsflächen 6, 7.
Um eine optimale Schienung zu erreichen, ist das Band 3 in
seiner Endform stabil.
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Zur Aufnahme der Gliedmaße ist das
Band 3 erfindungsgemäß spiralförmig, mit
der Ergonomie des zu schienenden Bereichs der Gliedmaße korrespondierend,
zu einer Schiene gewunden. Das Band 3 kann mittels plastischer
Verformung an den zu schienenden Bereich der Gliedmaße angepasst
werden, wobei die obere Längsfläche 6 einer
Spiralwindung 8 der unteren Längsfläche 7 der nachfolgenden Spiralwindung 9 gegenüberliegt.
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Das spiralförmig gewundene Band 3 bildet eine
Spirale mit einer Durchführung 10,
in welche die zu schienende Gliedmaße eingeführt werden kann. Erfindungsgemäß ist dazu
vorgesehen, dass die Innenabmessungen der Durchführung 10, vorzugsweise
Innendurchmesser und inneres Längsmaß der Fingerschiene 2,
durch gegeneinander gerichtetes Verdrehen der Enden und/oder Bereiche
der spiralförmigen
Fingerschiene 2 elastisch beziehungsweise plastisch veränderbar
sind. Dadurch kann beim Anziehen der Fingerschiene 2 der
Innendurchmesser leicht vergrößert werden,
so dass eine Berührung
mit dem zu schienenden Bereich weitgehend vermieden werden kann.
Dadurch ist ein schmerzfreies Anziehen der Fingerschiene 2 möglich. Des
Weiteren kann die Spirale durch leichtes Verdrehen auf den Finger geschraubt
werden, ohne dass der Finger oder die Fingerschiene 2 dabei
wesentlich verformt werden muss. Dies ermöglicht eine bereits angepassten
Fingerschienen 2 ohne Aufwand und schmerzfrei an- beziehungsweise
auszuziehen.
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Die Fingerschiene 2 weist
ein herznahes Ende 11 und ein herzfernes Ende 12 auf.
Die beiden Enden der spiralförmigen
Fingerschiene 2 sind in 2 am
Finger 13 dargestellt. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass
die Fingerschiene 2 am zu schienenden Finger 13 selbsthaltend
befestigbar ist. Dazu ist zumindest das herznahe Ende 11 der
Fingerschiene 2 so flexibel ausgebildet, dass es elastisch
am Finger 13 festklemmt. Alternativ kann auch das herzferne
Ende 12 der Fingerschiene 2 entsprechend flexibel ausgebildet
sein, damit die Fingerschiene 2 mit dem herzfernen Ende 12 am
Finger 3 arretiert werden kann.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform
der Fingerschiene 2 weist zumindest einen Bereich mit größerer Schienungssteifigkeit
auf. Dabei ist vorgesehen, dass das spiralförmig gewundene Band 3 der Fingerschiene 2 in
den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit
eine geringere Steigung der Spiralwindungen 8, 9 aufweist,
was in der Zeichnung nicht dargestellt ist.
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Die Spiralwindungen 8, 9 des
Bandes 3 der Fingerschiene 2 stützen sich,
vorzugsweise in den Bereichen mit größerer Schienungssteifigkeit,
gegenseitig an ihren Längsflächen 6, 7 ab.
Um weitgehend stabile Bereiche zu erzeugen weist das Band 3 der
Fingerschiene 2 auf den Längsflächen 6, 7 miteinander
konespondierende Profile auf. Dabei greifen die Profile der Spiralwindungen 8, 9 bei
geringer Steigung ineinander ein und versteifen so die Spiralwindungen 8, 9 gegenseitig.
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Um eine Verstärkung des zu schienenden Bereichs
zu erreichen, weist das Band 3 in Bereichen größerer Schienungssteifigkeit
eine größere Breite auf,
als in Bereichen mit geringerer Schienungssteifigkeit, wie in 3 gezeigt. Die Breite kann
dabei je nach Bedarf angepasst werden.
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Die Innenfläche 4 des Bandes 3 weist
eine die Belüftung
der Haut begünstigende
Oberflächenrauhigkeit
auf. Bei Metallen kann dies durch die beim Gießen entstehende Porosität erreicht
werden. Bei Kunststoffen hat es sich bewährt, die Oberfläche entsprechend
nachzubehandeln oder bei der Herstellung des Bandes 3 oder
der Fingerschiene 2 entsprechende Oberflächen anzuformen.
Das Band 3 kann dementsprechend aus metallischem und/oder
thermoplastischen Material bestehen. Es ist ebenfalls von der Erfindung
umfasst, dass das Band 3 aus einem Kunststoff oder aus
Mehrkomponentenwerkstoffen besteht.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft
erwiesen, dass das Band 3 aus einem in thennoplastisches
Material eingegossenen, metallischen Draht besteht. Durch Erhitzen
des Bandes 3 wird das thermoplastische Material weich und
der Draht kann an die Ergonomie des zu schienenden Bereichs des
Fingers 13 angepasst werden. Nachdem das Band 3 spiralförmig um
den zu schienenden Bereich gewunden worden ist, kühlt die
Fingerschiene 2 ab und das thermoplastische Material erstarrt.
Durch den innenliegenden Draht wird der spiralförmigen Fingerschiene 2 zusätzliche
Elastizität
aber auch Stabilität
gegeben, so dass die Fingerschiene 2 leicht an- bzw. ausziehbar
ist, ohne dass sich die angeformte Grundform verändert.
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Durch die Form als Spirale ist es
möglich, dass
die Fingerschiene 2 passgenau angeformt werden kann. Die
Fingerschiene 2 weist gegenüber bekannten Fingerschienen
aus dem Stand der Technik weder scharte Kanten noch scharfkantige
Belüftungsschlitze
auf, welche den Finger 13 oder die Haut irritieren könnten. Dadurch
kann die Fingerschiene 2 mit hohem Tragekomfort genutzt
werden, wie beispielsweise ein Schmuckring. Druckstellen und dadurch
bedingte Entzündungen
der Haut können
so vermieden werden.
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Darüber hinaus weist die erfindungsgemäße Fingerschiene 2 erhebliche
Stabilität
auf. Durch die Spiralform wird erreicht, dass der Finger 13 rundherum
gestützt
ist. Je nach Ausrichtung des Fingers 13 oder der Art der
Verletzung beziehungsweise Erkrankung kann die Fingerschiene 2 geformt
werden und damit die Gliedmaße
einfach ruhigstellen oder stützen.
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Eine stützende Wirkung kann erzielt
werden, indem die Fingerschiene 2, d.h. die Spirale entsprechend
ausgerichtet wird. Dabei ist es möglich, dass die Spirale seitlich
stützt,
womit die Ausrichtung nach „ulnar"
oder „radial"
gemeint ist. Außerdem
ist es möglich,.
dass die Fingerschiene 2 eine stützende Wirkung nach oben hin,
d.h. „dorsal",
oder nach unten, d.h. „volar",
zeitigt. Dabei können
aus der Spirale herausgebildete Bereiche individuell geformt sein,
so dass auch Kombinationen der vorgenannten Wirkungen möglich sind.
Darüber
hinaus kann die Fingerschiene 2 auch so entwickelt sein,
dass jeweils verschiedene Bereiche der Gliedmaße unterschiedlich gestützt beziehungsweise
geschient werden können.
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Die erfindungsgemäße Fingerschiene 2 kann
als Band 3 platzsparend bereitgehalten werden und erst
für den
Einsatz vom Therapeuten geformt werden. Anderseits ist es auch möglich feste
Grundformen bereitzustellen, welche lediglich an die entsprechende
Fingerergonomie angepasst werden müssen. Durch die Flexibilität der Spirale
in Längsrichtung
wird eine Fingerschiene 2 erfindungsgemäß zur Verfügung gestellt, welche leicht
vom Träger
an- bzw. ausgezogen werden kann, ohne dass die Fingerschiene 2 dabei
zerstört
wird oder die Qualität
der Fingerschiene 2 verändert
wird.
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Dabei ist gewährleistet, dass die Fingerschiene 2 bei
den alltäglichen
Tätigkeiten,
auch in feuchten Bereichen getragen werden kann, ohne dass die Qualität der Schienung
dadurch verändert wird.
Weder die Schienungssteifigkeit noch die Lebensdauer der Fingerschiene 2 werden
durch Feuchtigkeit oder Haushaltschemikalien beeinträchtigt. Verschmutzungen
an der Fingerschiene 2 oder dem geschienten Bereich des
Fingers 13 können
ohne Probleme gereinigt werden, selbst wenn die Fingerschiene 2 aus
medizinischen Gründen
nicht abgelegt werden soll. Die geschienten Bereiche trocknen auf Grund
der optimalen Belüftung
schnell ab.
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Orthopädisches Hilfsmittel zur Einzelschienung
von Gliedmaßen
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Bezugszeichenliste
- 1
- orthopädisches
Hilfsmittel
- 2
- Fingerschiene
- 3
- Band
- 4
- Innenfläche
- 5
- Außenfläche
- 6
- Längsflächen
- 7
- Längsflächen
- 8
- Spiralwindung
- 9
- Spiralwindung
- 10
- Durchführung
- 11
- herznahes
Ende
- 12
- herzfernes
Ende
- 13
- Finger
- A
- Querrichtung
zur Schienungsachse
- B
- Längsrichtung
zur Schienungsachse