DE20315225U1

DE20315225U1 - Medizinische Beleuchtungsvorrichtung mit Temperaturüberwachung des Arbeitsfeldes

Info

Publication number: DE20315225U1
Application number: DE20315225U
Authority: DE
Original assignee: Karl Leibinger Medizintechnik GmbH and Co KG
Current assignee: Karl Leibinger Medizintechnik GmbH and Co KG
Priority date: 2003-10-02
Filing date: 2003-10-02
Publication date: 2005-02-10
Anticipated expiration: 2013-10-03

Abstract

Medizinische Beleuchtungsvorrichtung mit
–mindestens einer Lichtquelle (5) zur Beleuchtung eines Arbeitsfeldes (1) eines Mediziners,
– mindestens einem berührungslosen Temperaturfühler (13) zur Messung der Temperatur des Arbeitsfeldes und
– einer Auswerteeinheit (15) zur Auswertung der Signale des Temperaturfühlers (13).

Description

Die Erfindung betrifft eine medizinische Beleuchtungsvorrichtung mit mindestens einer Lichtquelle zur Beleuchtung des Arbeitsfeldes eines Mediziners, insbesondere eines Operationsfeldes.
Heute eingesetzte Operationsleuchten haben enorme Beleuchtungsstärken um das Operationsfeld für den operierenden Arzt möglichst hell auszuleuchten. Trotz maximaler Wärmefilterung kann es bei der Bestrahlung durch Licht zu einer unerwünschten Erhöhung der Temperatur und zur Gewebeaustrocknung kommen.
In GB 1 517 357 wird die Verwendung von speziell geformten Reflektoren bzw. speziell ausgestatteten Filtern oder Ventilationseinrichtungen zur Reduzierung der Wärmeeinstrahlung beschrieben.
Bei anderen bekannten Lösungen für Operationsbeleuchtungen muss die kritische Übertemperatur bzw. die Gewebeaustrocknung vom Operateur abgeschätzt werden und entsprechend die Operationsbeleuchtung eingestellt werden.
GB 1,023,894 beschreibt die manuelle Einstellung der Beleuchtung.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine verbesserte medizinische Beleuchtungsvorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe die Entstehung von Übertemperatur im Arbeitsfeld des Mediziners wirksam verhindert werden kann.
Diese Aufgabe wird mit einer medizinische Beleuchtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
Erfindungsgemäß weist die medizinische Beleuchtungsvorrichtung mindestens einen berührungslosen Temperaturfühler zur Messung der Temperatur des Arbeitsfeldes des Mediziners auf. Eine Auswerteinheit dient der Auswertung des Signals des mindestens einen Temperaturfühlers.
Das Arbeitsfeld des Mediziners ist dabei z. B. das Operationsfeld bei einer Operation. Unter „Mediziner" soll im vorliegenden Fall ein Arzt und/oder anderes medizinisches Personal verstanden werden. Die Lichtquelle kann ggf. einen Reflektor umfassen, der das Licht zum Operationsfeld lenkt.
Mit Hilfe des erfindungsgemäß eingesetzten Temperaturfühlers ist es möglich, die Temperatur des Arbeitsfeldes des Mediziners, z. B. des Operationsfeldes zu überwachen. Tritt eine zu hohe Temperatur ein, die z. B. die Gefahr der Austrocknung des Gewebes im Operationsfeld birgt, so kann ein Warnsignal ausgegeben werden oder eine Regelung der Beleuchtung vorgenommen werden. Der Mediziner muss neben seiner Behandlungs- bzw. Operationstätigkeit nicht zusätzlich auf die Temperatur achten.
Der mindestens eine berührungslose Temperaturführer umfasst einen geeigneten Temperaturmesssensor. Bei einer besonders einfachen und kostengünstigen Ausstattung ist ein Infrarotsensor vorgesehen.
Das Signal des Temperaturfühlers kann von der Auswerteeinheit eingesetzt werden, um z. B. ein Warnsignal, einen Warnton oder ein Warnlicht einzuschalten, wenn die Temperatur im Arbeits- bzw. Operationsfeld einen vorbestimmten Grenzwert überschreitet. Alternativ oder zusätzlich kann bei einer Weiterbildung der Erfindung das Signal von der Auswerteinheit eingesetzt werden um die Beleuchtungsstärke zu regulieren. Bei Eintreten einer zu hohen Temperatur wird automatisch die Beleuchtungsstärke heruntergeregelt um ein Überhitzen des Arbeits- bzw. Operationsfeldes zu vermeiden.
Der mindestens eine Temperaturfühler ist derart vorgesehen, dass er das Arbeits-bzw. Operationsfeld auf die Temperatur überwachen kann. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Temperaturfühler in der Lichtachse der medizinischen Beleuchtungsvorrichtung angeordnet ist und so immer optimal auf das Arbeitsfeld gerichtet ist. Zum Beispiel kann der Temperaturfühler vorteilhafterweise am Zentralgriff der Operationsleuchte angebracht sein.
Eine besondere Weiterbildung der erfindungsgemäßen medizinischen Beleuchtungsvorrichtung weist zusätzlich eine Zieleinrichtung auf, die anzeigt, welcher Teil z. B. des Operationsfeldes hauptsächlich von dem Temperaturfühler überwacht wird. Eine einfache Ausgestaltung weist dazu einen Laserpointer auf, dessen Laserpunkt in der Messrichtung des Temperaturfühlers gerichtet ist. Auf diese Weise ist dem Mediziner immer deutlich, welcher Teil des Operationsfeldes von dem Temperaturfühler überwacht wird.
Die Temperaturüberwachungseinrichtung kann in analoger Weise und bei entsprechender Ausgestaltung auch zur Regelung mehrerer medizinischer Beleuchtungseinrichtungen eingesetzt werden, die zur Beleuchtung z. B. eines Operationsfeldes eingesetzt werden. Gerade bei der Verwendung von mehreren medizinischen Beleuchtungseinrichtungen, z. B. Operationsleuchten, kann es leicht zu einer Überhitzung des Arbeitsfeldes bzw. Operationsfeldes kommen, die mit einer erfindungsgemäßen Temperaturüberwachung wirksam verhindert werden kann.
Die Erfindung ist besonders vorteilhaft für Operationsleuchten. Sie kann jedoch auch bei anderen medizinischen Beleuchtungsvorrichtungen, z. B. Zahnarztlampen zum Einsatz kommen.
Die Erfindung wird an Hand der beiliegenden Figur im Detail erläutert. Die einzige Figur zeigt in schematischer Darstellung eine erfindungsgemäße Operationsleuchte mit einem erfindungsgemäßen Temperaturüberwachungssystem.
1 bezeichnet in schematischer Darstellung ein Operationsfeld, z. B. einen Teil eines menschlichen Körpers, der operiert werden soll. Mit 3 bezeichnet ist eine Operationsleuchte mit einer Lichtquelle 5. Gegen das Operationsfeld ist die Lichtquelle 5 durch die Abschirmung 4 abgeschirmt. Das Licht trifft von der Lichtquelle 5 auf den im wesentlichen rotationssymmetrischen Reflektor 7 und wird, wie durch die Strahlen 9 angedeutet in an sich bekannter Weise in Richtung des Operationsfelds abgelenkt. Die Lichtquelle 5 wird von einer Stromquelle 6 gespeist.
Die Operationsleuchte 3 ist an der nur schematisch dargestellten Halterung 11 gehaltert, die in an sich bekannter Weise eine Einstellung und Ausrichtung der Operationsleuchte erlaubt.
An dem unter der Operationsleuchte angeordneten Griff 12, der bestimmungsgemäß zur Ausrichtung der Operationsleuchte 3 dient, ist der Temperaturfühler 13 befestigt, der einen Infrarotsensor umfasst. Der Temperaturfühler 13 ist über die schematisch punktiert dargestellte Signalübertragungsleitung 19 mit der Auswerteeinheit 15 verbunden. Über die Regelsignalleitung 17 ist die Auswerteeinheit 15 mit der Stromquelle 6 der Lichtquelle 5 verbunden, die wiederum mit der Stromquelle über die Stromzuführung 16 verbunden ist.
Die Temperaturmesseinheit 13 umfasst weiterhin eine Laserpointerquelle, die gerichtetes Laserlicht 14 in Richtung der Lichtachse der Operationsleuchte 3 senden kann und derart ausgestaltet ist, dass sie einen Laserpunkt auf den Teil des Opera tionsfeldes 1 sendet, dessen Temperatur von dem Infrarotsensor 13 im wesentlichen erfasst wird.
Die Auswerteeinheit 15 kann zusätzlich über nicht dargestellte Signaleinrichtungen, z. B. einen akustischen Signalgeber oder eine Warnleuchte verfügen, die bei überschreiten eines Grenzwertes des über die Signalleitung 19 eintreffenden Signals des Temperaturfühlers 13 anschlägt.
Während einer Operation ist die Operationsleuchte 3 derart ausgerichtet, dass die Strahlen 9 auf den zu operierenden Bereich des Operationsfeldes 1 fallen und diesen so beleuchten. Durch die intensive Lichtbestrahlung des Operationsfeldes ändert sich die Temperatur des Operationsfeldes. Der Infrarotsensor 13 nimmt diese Temperaturänderung auf. Das Messsignal wird über die Leitung 19 der Auswerteeinheit 15 zugeführt, in der z. B. mit Hilfe eines Mikroprozessors das Signal ausgewertet wird. Liegt das Signal über einem gegebenenfalls vorher festgelegten Grenzwert, so wird ein Warnsignal in Form eines akustischen Signals oder einer Lichtwarnung ausgegeben. Gleichzeitig gibt die Auswerteeinheit 15 bei dieser Ausführungsform über die Signalleitung 17 ein Signal an die Stromquelle 6 der Lichtquelle 5 um die Stromzufuhr zu der Lichtquelle 5 zu drosseln, so dass die Beleuchtungsstärke erniedrigt wird. Alternativ können andere Möglichkeiten zur Beleuchtungsstärkereduzierung vorgesehen sein, z. B. mechanische Blenden, die sich in den Strahlengang einschwenken und das Lichtfeld abschatten. Auf diese Weise wird ein Überhitzen des Operationsfeldes 1 wirksam vermieden und der Operateur muss sich keine Gedanken darüber machen, ob es aufgrund der hohen Beleuchtungsstärke und damit einhergehenden Erwärmung zu einer Gewebsaustrocknung kommen kann.
Bei der gezeigten Ausführungsform erhält der Operateur durch den Laserpunkt 14, der von der Laserpointereinrichtung erzeugt wird, die mit der Temperaturmesseinrichtung 13 integriert ist, Information, welcher Bereich des Operationsfeldes 1 im wesentlichen von der Temperatureinmessung gerade überwacht wird.
Wird die Operationsleuchte 3 zur Beleuchtung eines anderen Teils des Operationsfelds 1 verstellt, so ändert sich auch die Hauptbestrahlungsrichtung der Strahlen 9 der Lichtquelle 5. Es wird ein anderer Bereich des Operationsfeldes 1 von der Lichtstrahlung getroffen und damit der möglichen Erwärmung ausgesetzt. Der Temperaturfühler 13 ändert damit ebenfalls seine Hauptmessrichtung aus der er Temperaturstrahlung des Operationsfeldes empfängt. Diese Hauptmessrichtung wird durch den Laserpunkt 14 weiterhin angezeigt, der durch die Verstellung der Operationsleuchte 3 ebenfalls seine Richtung entsprechend verändert.
Unabhängig von der Einstellung der Operationsleuchte 3 ist der Operateur also immer optimal informiert, welcher Teil des Operationsfeldes gerade Temperaturüberwacht wird und ob eine Überhitzung droht. Bei einem zu hohen Temperaturmesssignal wird die Beleuchtungsstärke automatisch heruntergeregelt, um ein unerwünschtes Überhitzen des betrachteten Operationsfeldes zu vermeiden.

Claims

Medizinische Beleuchtungsvorrichtung mit –mindestens einer Lichtquelle (5) zur Beleuchtung eines Arbeitsfeldes (1) eines Mediziners, – mindestens einem berührungslosen Temperaturfühler (13) zur Messung der Temperatur des Arbeitsfeldes und – einer Auswerteeinheit (15) zur Auswertung der Signale des Temperaturfühlers (13).
Medizinische Beleuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, bei der der mindestens eine Temperaturfühler (13) einen Infrarotsensor umfasst.
Medizinische Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei der die Auswerteeinheit (15) einen Warnsignalgeber zur Abgabe eines Warnsignals bei einer durch den Temperaturfühler (13) gemessenen Temperatur über einem vorbestimmten Grenzwert umfasst.
Medizinische Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die Auswerteeinheit (15) eine Regeleinheit zur Regelung der Beleuchtungsstärke durch die mindestens eine Lichtquelle (5) in Abhängigkeit des Signales des Temperaturfühlers (13) umfasst.
Medizinische Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei der der mindestens eine Temperaturfühler (13) zentral unter der Lichtquelle (5), vorzugsweise am Zentralgriff (12) der Beleuchtungsvorrichtung (3) angeordnet ist.
Medizinische Beleuchtungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, mit einer Zieleinrichtung, vorzugsweise einem Laserpointer zur Anzeige des von dem mindestens einem Temperaturfühler (13) überwachten Teils des Arbeitsfeldes (1).