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Die Erfindung betrifft eine Zubereitung,
insbesondere eine Kosmetikzubereitung gemäß Anspruch 1, insbesondere
in Form einer Flüssigkeit,
eines Gels oder einer Emulsion, wie z.B. einer W/O- oder O/W-Emulsion
oder einer emulgatorfreien „Pickering-Emulsion", welche sich für kosmetische
Anwendungen, insbesondere im Bereich der dekorativen Kosmetik, zum
Färben
und Verschönen
der Haut, der Lippen, der Augenlider, der Haare sowie der Wimpern
und Augenbrauen eignet. Beispielhaft genannt seien hierbei Make-up,
insbesondere das sog. Party-Effekt-Make-up, Theaterschminke, Lippenfärbemittel,
Wangenrouge, Lidschatten, Eyeliner, Lipliner, Haar-Mascara, Wimpernfärbemittel,
sog. semipermanente Tattoos und dergleichen, welche unter UV-Licht – sog „Schwarzlicht" – besondere Fluoreszenzeffekte
ergeben. Diese Zubereitungen können hergestellt
sein als wasserbasierte Flüssigkeiten
oder wasserbasierte Gele mit niedrigen bis mittleren dynamischen
Viskositäten
im Bereich von 50 bis 3.000 mPas. Zur Einfärbung dieser Zubereitungen
dienen im allgemeinen Färbemittel,
die in der gewählten
Formulierung unlöslich
sind und deshalb am Ort des Auftrags verbleiben und auch nicht ausbluten.
In bestimmten Fällen – wenn in
der jeweiligen Gesetzgebung des Bestimmungslandes zulässig – können auch
lösliche
Farbstoffe verwendet werden, sofern sie nicht zu Substantiv sind und
auf die Haut oder die Haare aufziehen und dadurch quasi semipermanent
werden. Solche Anwendungsformen sind nur in Sonderfällen wie
bspw. den sog. „semipermanenten
Tattoos" vom Verbraucher
gewünscht. Eingefärbte, insbesondere
pigmentierte Zubereitungen der genannten Art, sind dem einschlägig befassten Fachmann
somit hinreichend bekannt.
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Zur Einfärbung dieser Zubereitungen
dienen dem Fachmann im allgemeinen die durch die jeweiligen regionalen
oder nationalen Gesetzgebungen zugelassenen Färbemittel, welche sich in den
Versuchen als geeignet erwiesen haben. Beispielhaft genannt seien
hier Pigmente wie Titandioxid, Zinkoxid, Eisenoxide, Chromoxid,
Chromoxidhydrat, Ultramarin, Manganviolett, Ferric Blue (Berliner
Blau), Glimmer, mit Titandioxid beschichtete Glimmer, farbige, mit
Metalloxiden beschichtete Glimmer, Bismuthoxychlorid, mit Metalloxiden
beschichtetes Bismuthoxychlorid, plättchenförmige Metallpulver von Aluminium,
Messing, Bronze, Kupfer, Silber oder Gold, Carmin und seine verschiedenen
Salze mit Metallen, sowie Verlackungen organischer Färbemittel mit
Aluminium, Barium, Calcium, Strontium oder Zirkonium. Diese Aufzählung ist
nur beispielhaft und nicht abschließend. Die Einsatzmengen richten
sich nach den erwünschten
Wirkungen und sind begrenzt durch die in den jeweiligen nationalen
Gesetzgebungen geregelten Höchstmengen.
Die Mengenanteile an Färbemittel
liegen dabei üblicherweise
in einem Bereich von 0.1 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise in einem Bereich
von 5 bis 35 Gew.-% und besonders bevorzugt in einem Bereich von
10 bis 25 Gew.-%. Diese Mengenangaben für die Färbemittel erfolgt mit der Maßgabe, daß sich die
Summe aller Inhaltsstoffe der vorgenannten Zubereitung, insbesondere
kosmetischen Zubereitung auf 100 Gew.-% ergänzt.
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Die durchschnittliche Teilchengröße der vorgenannten
Färbemittel
liegt dabei in einem Größenbereich von
0.5 bis 10 μm,
bei den plättchenförmigen Färbemitteln,
wie den Glimmern, den Bismuthoxychloriden und den Metallpulvern
kann die durchschnittliche Teilchengröße auch in einem Bereich von
5 bis 150 μm
liegen. Neben den Färbemitteln
können
auch sog. „nichtfärbende Pigmente" und andere Füllstoffe,
wie z.B. Siliciumdioxid, Talkum, Kaolin, Metallsalze von Fettsäuren, wie
Al-, Mg-, Ca-, Zn- oder Sr-Stearat, -Palmitat oder -Myristat, Bornitrid,
Stärke,
organisch modifizierte Stärke,
Nylonpulver, Polytetrafluorethylenpulver oder Gemischen daraus bestehen.
Die erforderliche Einsatzmenge ergibt sich dabei aus den Anregungen
die der vorgenannten Fachliteratur entnommen werden können und
aus dem gewünschten
Anwendungszweck hergeleitet werden. Um negative Auswirkungen einer
längeren
Lagerung, auch während
des Gebrauches beim Endverbraucher – Ranzdität oder mikrobiellen Verderb – zu vermeiden,
können
den Zubereitungen zusätzlich übliche und
von der jeweiligen Kosmetikgesetzgebung zugelassene Antioxidantien
und Konservierungsmittel zugesetzt werden.
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Die genannten Zubereitungen können in
Form wasserbasierter Suspensionen von Feststoffen – ohne jeden
Zusatz von Lipiden – oder
in Form von Suspensionen, die zusätzlich feinst dispergierte
Lipidkörper
enthalten – oder
in Form eingefärbter
Emulsionen vorliegen. Emulsionen können dabei unter Verwendung
von für die
Herstellung von Kosmetika bekannten und zugelassenen Ölen, Fetten
und Wachsen gefertigt werden, wie z.B. Dimethicone, Phenyltrimethicone,
Diphenyldimethicone, Siliconwachse oder flüchtige Cyclomethicone und dergleichen.
Ferner seien tierische oder pflanzliche Wachse genannt, wie z.B.
Bienenwachs, Japanwachs (Rhus Succedanea), Carnaubawachs, Candelillawachs,
Zuckerrohrwachs, Jojobaöl
(Buxus Chinensis) oder hydriertes Jojobaöl, hydrierte Pflanzenöle wie z.B.
Hydrogenated Cottonseed Oil, Hydrogenated Vegetable Oil, Hydrogenated
Rapeseed Oil, Hydrogenated Castor Oil, Hydrogenated Coco Glycerides
oder Mango Seed Oil (Magnifera Indica), Meadowfoam Seed Oil (Limnantes
Alba), Shea Butter (Butyrospermum Parkii), Macadamia Nut Oil (Macadamia
Ternifolia Nut Oil) oder deren Gemische. Zur Kennzeichnung der genannten
Rohstoffe werden neben üblichen
Handelsnamen die den einschlägig
befassten Fachleuten geläufigen
Bezeichnungen gemäß der „International
Nomenclature of Cosmetic Ingredients" (die sog. „INCI-Namen") verwendet. Zusätzlich können noch
von Erdöl
abgeleitete Rohstoffe wie flüchtige
Isoparaffine, Mineralöl,
Vaselin, Paraffinwachse, Montanwachse, mikrokristalline Wachse oder
aus der Fischer-Tropsch-Synthese gewonnene Wachse eingesetzt werden.
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Werden keine wasserbasierten Suspensionen
sondern Emulsionen hergestellt, so kann die Zubereitung neben Wasser
noch Feuchthaltemittel, wie z.B. Glycerin, Diglycerin, Triglycerin,
Propylenglykol, Butylenglykole, Hexylenglykole, Milchsäure oder
deren Salze, Pyrrolidoncarbonsäure
oder deren Salze oder Gemische aus den genannten Substanzen sowie
pflegende Zusätze
von Heilpflanzenextrakten, die in ausreichender Zahl im Handel erhältlich sind.
Zur Verbesserung der Haltbarkeit und zur Verhinderung der Migration
wasserhaltiger Zubereitungen ist es üblich, filmbildende Substanzen
in Form von Lösungen
oder von Dispersionen zuzusetzen. Bekannt ist hierbei die Verwendung
von Schellack oder von Dispersionen von Polymeren oder Copolymeren
von Polyurethan, Polyacrylat, Polymethacrylat, Polyestern, Polyamiden
und dergleichen mehr. Zur Herstellung von W/O- oder O/W-Emulsionen verwendet der Fachmann
im allgemeinen im Handel erhältliche anionaktive
oder nichtionogene Emulgatoren oder Mischungen daraus oder mit Basen,
wie z.B. Triethanolamin, teilneutralisierte oder neutralisierte
Fettsäuren,
wie z.B. Myristinsäure,
Stearinsäure
Isostearinsäure
oder sog. Dimer- und Trimersäuren,
die durch additive Umsetzung aus Ölsäure erhalten wurden. Die erforderlichen Mengen
sind durch einfache Laborversuche zu ermitteln. Grundsätzlich können auch
emulgatorfreie Systeme, wie z.B. sog. „Pickering-Emulsionen" hergestellt werden.
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Gegebenenfalls können die Zubereitungen auch
pflanzliche, tierische oder synthetische Verdickungsmittel enthalten,
wie z.B. Gummi Traganth, Xanthan Gum, Carragheen, Johanniskernmehl,
Agar-Agar, Alginate, Pektin, Gelatine, Stärkederivate und modifizierte
Stärken,
Cellulosederivate wie Carboxymethylcellulose, Methylhydroxyethylcellulose,
Methylhydroxypropylcellulose, Carboxymethylhydroxyethylcellulose
und dergleichen oder synthetische Verdickungsmittel wie Acrylat-Polymere
und Acrylat-Copolymere, die dem Fachmann unter dem INCI-Namen Carbomer
bekannt sind, sowie Mischungen der genannten Substanzen.
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Die vorgenannten Zubereitungen sind
bei Verwendung von Mischungen der vorgenannten Färbemittel in einer Unzahl von
Einfärbungen – beginnend
von Weiß über das
gesamte Spektrum des Regenbogens bis hin zu Schwarz erhältlich.
Sehr enttäuschend
wirken diese dekorativen Zubereitungen aber, wenn sich die Trägerin, z.B.
im Rahmen eines Disco-Besuches
oder einer Party, in Räume
begibt, die überwiegend
oder ausschließlich
mit langwelligem UV-Licht – sog. „Schwarzlicht" beleuchtet werden.
Weiße
Kleidung leuchtet hier hellblau, ebenso schimmert das in Kosmetika
eingesetzte Titandioxid etwas durch. Der Farbeindruck der dekorativen
Kosmetik in solchen Räumlichkeiten
bleibt üblicherweise
sehr unscheinbar. Wurden zur Herstellung von Kosmetika Färbemittel
aus der Gruppe der verlackten Fluoresceine, insbesondere der halogenierten
Fluoresceine – genannt
seien hier die Di-, Tri- oder Tetrabromfluoresceine – so ergeben
sich sehr oft leuchtende Fluoreszenzfarben im Bereich der Rottöne. Die
Verwendung von Verlackungen dieser löslichen Farbstoffe birgt jedoch
deutliche Risken in sich: Die gesunde Haut hat einen pH im Bereich
von 5 – 6;
als ideal wird hier 5,5 genannt – den gleichen pH-Bereich weist
auch Schweiß auf.
Tränenflüssigkeit
dagegen hat einen leicht basischen pH im Bereich von 7,4. Durch
die Feuchtigkeit der Haut ist es nun möglich, daß aus Färbemitteln auf Basis verlackter
Fluoresceine wegen der möglichen
unterschiedlichen pH-Werte im Produkt und auf der Haut die Farbstoffe
ausbluten, weil sie aus dem Lack wieder herausgelöst werden.
Dies ist besonders fatal, weil Fluoresceine sehr Substantiv sind
und sehr langanhaltend – bis
zu mehreren Tagen – auf
die Haut aufziehen. Im UV-Licht werden die Spuren davon zudem noch
intensiver sichtbar gemacht. Farblacke auf Basis von Fluoresceinen
und halogenierten Fluoresceinen ergeben somit ein sehr interessantes
Effekt-Make-up zur Verwendung unter „Schwarzlicht" – wegen einer möglichen
Gefahr des Ausblutens können
diese Zubereitungen allerdings sehr unschöne Nebenwirkungen zeitigen,
die zudem noch von Haut und Haaren schwer entfernbar sind. Diese
möglichen
Nebenwirkungen werden – spätestens
nach der ersten schlechten Erfahrung mit einem solchen Produkt – zu einem
Verkaufshemmnis. Ähnliche
Beobachtungen ergaben sich auch bei Verlackungen von löslichen
Chinolin- und Anthrachinonfarbstoffen. Titandioxid allein oder optische
Aufheller, wie z.B. Dinatrium-Distyryldiphenyl-disulfonat oder ähnliche,
ergeben im wesentlichen nur hellblaue Fluoreszenzfarben und damit
nur wenig Variationsmöglichkeiten
im Bereich der gelben bis roten Fluoreszenzfarben – ein insgesamt unbefriedigender
Zustand.
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Somit ergab sich die Aufgabe, Zubereitungen,
insbesondere eine Kosmetikzubereitung in Form einer Flüssigkeit
oder eines Gels oder in Form von Emulsionen, wie z.B. W/O-, O/W-Emulsionen oder emulgatorfreien,
sog. „Pickering-Emulsionen" durch Auswahl unter
den vorgenannten, dem einschlägig
befassten Fachmann grundsätzlich
bekannten Rohstoffen herzustellen und sie mit geeigneten, in der
Zubereitung unlöslichen, Färbemitteln
so einzufärben,
daß sie
unter UV-Licht, sog. „Schwarzlicht" intensive und interessante
Fluoreszenz auf Haut, Lippen, Augenlidern, Haaren, Wimpern und Augenbrauen
zeigen, ohne daß sich
unter in-vivo Bedingungen, z.B. durch die Feuchtigkeit der Haut
oder durch Schweiß oder
Tränenflüssigkeit
lösliche
Farbstoffe aus den Zubereitungen herauslösen lassen – hierunter soll das sog. „Ausbluten" verstanden werden – daß also negative
optische Eindrücke,
die sich unter „Schwarzlicht" noch verstärken, vermieden
werden. Unter normalen Lichtbedingungen, insbesondere im Tageslicht,
sollen durch die Verwendung dieser geeigneten Färbemittel, ggf. zusätzlich zu
den vorgenannten Färbemitteln,
intensivere dadurch Farbeindrücke
vermittelt werden, daß diese
durch UV-Licht zu
Fluoreszenz anregbaren Färbemittel
durch den im Tageslicht enthaltenen UV-Anteil zur Abgabe von Fluoreszenzlicht
angeregt werden.
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Die gestellte Aufgabe wird dadurch
gelöst,
daß man
zur Einfärbung
der vorgenannten Zubereitung darin unlösliche Färbemittel verwendet, die im
Wege der Salzbildung, durch Bildung eines Neutralsalzes – oder im
Wege einer echten kovalenten Bindung – aus einer Matrix aus einem
Polymermaterial mit wenigstens einer funktionellen Gruppe in der
Seitenkette und einem löslichen
Farbstoff mit wenigstens einer funktionellen Gruppe erhalten wurden.
Zur Lösung
der Aufgabe können
entweder Färbemittel
verwendet werden, die beispielsweise durch die Umsetzung von in
der Zubereitung ebenfalls unlöslichen
Polyestern, die wenigstens eine primäre, sekundäre oder tertiäre Aminogruppe
in der Seitenkette enthalten, mit anionischen Farbstoffen oder von Polyestern,
die wenigstens einen Säurerest
in der Seitenkette enthalten, mit kationischen Farbstoffen hergestellt
werden. Denkbar ist auch Polyacrylate oder Polymethacrylate oder
Polyurethane, welche wenigstens eine der vorgenannten Aminogruppen
oder wenigstens eine Säuregruppe
in der Seitenkette aufweisen, mit Farbstoffen mit entgegengesetzt
geladenen funktionellen Gruppen umzusetzen. Für den Einsatz wesentlich ist,
daß die
auszuwählenden
Färbemittel
unter in-vivo Bedingungen hydrolysestabil sind, was durch einen
einfachen Test – nämlich durch
Lagerung des Färbemittels
in einer auf pH 5,5 gepufferten 1 %igen wässrigen Lösung einer organischen Hydroxysäure, wie
Milchsäure
oder Zitronensäure über 24 Stunden
bei 37 °C – leicht ermittelbar
ist.
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Im Handel erhältlich sind beispielsweise
Färbemittel,
welche aus einer Polyester-Matrix, erhalten durch die Reaktion von
Ethylenglykol, Cyclohexandimethanol, Terephthalsäure, Isophthalsäure und
Norbornandiamin sowie Farbstoffen bestehen, die sich von Fluoresceinen,
Chinolinfarbstoffen, Triphenylmethanfarbstoffen und Anthrachinonfarbstoffen
herleiten. Eine geeignete Polyester-Matrix ist dem einschlägig befassten Fachmann
auch als „Polyester-3" bekannt.
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Genannt seien hier Farbstoffe wie
C.I.-No. 45.380 (Tetrabromfluorescein), C.I.-No. 45.370:1 (Gemisch von
Dibrom-, Tribrom- und Tetrabromfluorescein), C.I.-No. 47.000 (Chinophthalon,
nicht zur Verwendung auf Schleimhäuten), C.I.-No. 47.005 (Chinophthalon-disulfonsäure), C.I.-No.
42.090 (Triphenylmethanfarbstoff), C.I.-No. 60.730 (Anthrachinonfarbstoff,
nicht zur Verwendung auf Schleimhäuten), C.I.-No. 61.570 (Anthrachinonfarbstoff).
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Die erfindungsgemäße Zubereitung soll nun anhand
der nachfolgenden Beispiele im Detail erläutert werden, welche sie jedoch
nicht abschließend
beschreiben. Dabei erfolgen alle Mengenangaben in Gewichtsprozent
(Gew.-%), bezogen auf das Gesamtgewicht der Zubereitung. Als Rohstoffnamen
werden die international üblichen „INCI-Namen" oder dem einschlägig befassten
Fachmann allgemein bekannte Freinamen verwendet. Die gefundenen
Zubereitungen, insbesondere kosmetische Zubereitungen, liegen vor
in Form weicher Pasten und weisen dynamische Viskositäten im Bereich
von 50 bis 3.000 mPas auf. Die dynamischen Viskositäten wurden
dabei mit einem Rotationsviskosimeter Typ BOHLIN CVOR 200 bei Scherraten
von 10–4/s
bis 103/s unter Verwendung einer Platte/Kegel
resp. Platte/Platte Messeinrichtung gemessen. Die Messungen erfolgten
dabei mit ansteigender und wieder abfallender Scherung. Die nachfolgend
angegebenen Beispiele zeigten dabei allesamt einen Viskositätsverlauf
in Form einer Hysteresekurve, was auf thixotrope Eigenschaften der
Zubereitungen hindeutet.
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Beispiel 1 – Effekt-Lipliner
Aqua | 60,550 |
Propylene
Glycol | 8,500 |
Triethanolamine | 1,400 |
Isostearic
Acid | 0,550 |
Oleyl
Alcohol | 0,750 |
Magnesium
Aluminum Silicate | 0,480 |
Xanthan
Gum | 0,270 |
Acrylates
/ C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer | 0,450 |
Polyester-3,
Red 28 | 26,500 |
Cellulose | 0,250 |
Methylparaben | 0,150 |
Propylparaben | 0,050 |
Tocopherol
Acetate | 0,100 |
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In einem Vakuum-Rührkessel wird das auf 75 °C erwärmte Wasser
vorgelegt, darin werden der Xanthan Gum und das Acrylat-Polymer
gelöst.
Danach wird das Magnesium Aluminum Silicate zugesetzt und die Mischung
mittels einer Zahnscheibe intensiv durchmischt (der Kessel ist dabei
zu schließen).
In einem separaten Gefäß wird Propylenglykol
vorgelegt und auf etwa 55 °C
erwärmt.
Hierin werden Methylparaben Propylparaben und Tocopherolacetat aufgelöst. Danach
werden darin Oleylalkohol, Isostearinsäure und Oleylalkohol gelöst. Diese
Mischung wird dann unter Rühren
der Wassermenge im Kessel zugesetzt, danach wird der Ansatz nochmals
mit der Zahnscheibe kräftig
durchmischt. Bei etwa 35 °C
wird der Mischung das Färbemittel zugegeben
und mittels Zahnscheibe gut eingearbeitet. Anschließend wird
diese Mischung durch Anlegen von Vakuum entlüftet, abgekühlt und in Vorratsbehälter abgefüllt. Man
erhält
einen intensiv magentafarbenen Lipliner mit einer dynamischen Viskosität von 500
bis 700 mPas, der unter langwelligem UV-Licht eine intensive rotviolette Fluoreszenz
zeigt.
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Beispiel 2 – Effekt-Tattoo
Aqua | 59,150 |
Sodium
Lauroyl Sarcosinate | 2,750 |
Acrylates/Octylacrylamide
Copolymer | 2,950 |
Diglycerin | 2,000 |
Candelilla
Cera | 0,750 |
Cera
Alba | 0,550 |
Stearic
Acid | 0,800 |
Cetearyl
Alcohol | 0,550 |
Phenyl
Trimethicone | 0,550 |
Microcrystalline
Wax | 0,450 |
Carrageenan | 0,220 |
Hectorite | 0,130 |
Cellulose | 0,150 |
Carbon
Black (micronized) | 2,200 |
Ferric
Blue (micronized) | 1,000 |
Polyester-3,
Orange 5 | 10,000 |
Polyester-3,
Red 22 | 15,000 |
Phenoxyethanol | 0,400 |
Methylparaben | 0,150 |
Propylparaben | 0,050 |
Tocopherol
Acetate | 0,100 |
Fragrance | 0,100 |
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In einem Vakuum-Rührkessel wird das auf 75 °C erwärmte Wasser
vorgelegt, und das Acrylat-Copolymer zugegeben und mittels Zahnscheibe
eingearbeitet. Danach werden Carrageenan, Cellulose und Hectorite
zugesetzt und mittels Zahnscheibe (bei geschlossenem Kessel) eingearbeitet.
In einem seapraten Gefäß werden
die Fettkomponenten bei etwa 75 °C
aufgeschmolzen und mit dem Sodium Lauroyl Sarcosinate vermischt.
Die Mischung wird dann der Wasserphase zugesetzt und mittels Zahnscheibe
(bei geschlossenem Kessel) zu einer Emulsion verarbeitet. In einem
separaten Gefäß werden Diglycerin
und Phenoxyethanol vorgelegt und Methylparaben, Propylparaben und
Tocopherol Acetate unter leichtem Erwärmen darin gelöst. Die Mischung
im Kessel wird auf etwa 45 °C
abgekühlt,
dann wird die Konservierungsmischung zugegeben. Anschließend werden
die Pigmente eingestreut und mittels Zahnscheibe (bei geschlossenem
Kessel) unter intensivem Rühren
eingearbeitet. Anschließend
wird der Riechstoff zugesetzt, die Mischung auf Raumtemperatur abgekühlt und
in Vorratsbehälter
ausgetragen. Man erhält
eine dunkle, fast schwarze Zubereitung mit einer dynamischen Viskosität von etwa
1.000 bis 1.200 mPas, die im langwelligen UV-Licht eine gelbrote
Fluoreszenz zeigt. Sie eignet sich besonders gut, Malen von wasserbeständigen aber
wieder abwaschbaren Mustern auf die Haut.
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Beispiel 3 – Effekt-Lippen-Rouge
Aqua | 55,200 |
PPG-17/IPDI/DMPA
Copolymer | 22,500 |
Shellac | 5,350 |
Triethanolamine | 1,450 |
Butylene
Glycol | 1,200 |
Acrylates
/ C-10-30 Alkyl Acrylate Copolymer | 1,500 |
Polyester-3,
Orange 5 | 5,500 |
Polyester-3,
Red 22 | 3,500 |
Polyester-3,
Red 28 | 3,000 |
Tocopherol
Acetate | 0,100 |
Phenoxyethanol | 0,300 |
Methylparaben | 0,150 |
Propylparaben | 0,050 |
Saccharin | 0,050 |
Fragrance | 0,150 |
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In einem Vakuum-Rührkessel wird etwa die halbe
Wassermenge, erwärmt
auf 75 °C,
vorgelegt und der Emulgator zugegeben. In einem separaten Gefäß mit Zahnkranzrührer wird
die andere Hälfte
des Wassers vorgelegt, das Triethanolamin vorgelegt und der Schellack
darin gelöst.
Der pH-Wert wird dabei auf 7,4 eingestellt. Die beiden Wasserphasen werden
vereinigt und auf 75 °C
gebracht. Nunmehr wird das Acrylat-Copolymer zugegeben, dann werden
die Färbemittel
zugegeben und die Mischung mittels Zahnscheibe unter leichtem Vakuum
etwa 10 min homogenisiert. In einem separaten Gefäß wird das
Phenoxyethanol vorgelegt und die Parabene, Tocopherolacetat, Saccharin
und das Riechstoffgemisch darin gelöst. Die Mischung im Kessel wird
auf etwa 40 °C
abgekühlt,
danach wird die zuletzt hergestellte Mischung zugesetzt, und das
Ganze wird nochmals kurz mittels Zahnscheibe durchmischt. Danach
wird durch Anlegen von Vakuum entlüftet, bei Raumtemperatur wird
die Mischung in geeignete Lagergefäße abgefüllt. Man erhält eine
rote Lippenfarbe, die im langwelligen UV-Licht eine starke gelbstichig-magentafarbene
Fluoreszenz zeigt. Die Mischung hat eine dynamische Viskosität von 300-400
mPas.
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Entsprechend dem vorstehenden Beispiel
lassen sich unter Verwendung von weiteren Leuchtfarben wie z.B.
Polyester-3, Blue 1 oder Polyester-3, Yellow 10, oder Polyester-3,
Yellow 11 oder Mischungen daraus, ggf. auch unter Verwendung geeigneter
optischer Aufheller, wie z.B. Dinatrium-distyryldiphenyl-disulfonat
effektvolle Körperbemalungen
herstellen, die wenig Neigung zur Migration auf der Haut zeigen
und die unter langwelligem UV-Licht sehr reizvolle Fluoreszenzen
zeigen. Diese Mischungen eignen sich auch zum Auftrag auf das Haar.
Die Applikation kann mittels geeigneter Bürsten oder geeigneter Schaumstoff-Applikatoren
erfolgen, welche handelsüblich
sind.