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Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper für ein Öllicht,
insbesondere zur Verwendung mit pflanzlichem Öl, vorzugsweise mit Speiseöl.
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Aus der
DE 200 14916 U1 ist eine
schwimmende Kerzendochthalterung bekannt, die aus einer runden Kunststoffscheibe
besteht. Die Kunststoffscheibe hat vier Kanäle, die zwei Millimeter nach
unten gewölbt
sind. Die Kanäle
sorgen dafür,
dass das auf der Wasseroberfläche
befindliche Speiseöl
zum Kerzendocht gelangt, der in der Mitte von der Kunststoffscheibe
gehalten wird. Die Kunststoffscheibe hat ferner vier kreisförmig angeordnete
Luftpolster, die die Kunststoffscheibe auf dem Speiseöl tragen
können.
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Zur Realisierung eines Öllichts
wird nach diesem Stand der Technik ein Glas mit Wasser gefüllt. Auf
das Wasser gibt man ca. einen Zentimeter Speiseöl. Auf die Flüssigkeitsoberfläche setzt
man dann die Kerzendochthalterung mit dem eingesetzten Kerzendocht. Über die
in der Kunststoffscheibe ausgebildeten Kanäle wird der Kerzendocht ständig mit
Speiseöl
versorgt. Das Speiseöl
wird von dem Docht hochgesaugt, verdampft und verbrennt dann.
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Nachteilig bei der aus der
DE 200 14 916 U1 vorbekannten
Kerzendochthalterung ist, dass durch die Endbereiche der Kanäle zu der
Flamme hin Kanten in der Kunststoffscheibe gebildet werden. Diese Kanten
werden durch die Flamme des Öllichts
angeschmolzen oder verbrannt. Dieses stellt einerseits ein Sicherheitsrisiko
dar und ist andererseits auch unästhetisch.
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In der
DE 102 59 622.0-33 und der GM
202 19 735.2 ist ein Schwimmkörper
für ein Öllicht offenbart,
bei dem diese Nachteile vermieden sind. Dieser Schwimmkörper wird
durch zwei voneinander beabstandete Plattformen gebildet. Dabei
dient die untere der beiden Plattformen zur Aufnahme eines Kerzendochts.
Wenn der Schwimmkörper
auf pflanzliches Öl,
insbesondere Speiseöl
aufgesetzt wird, gelangt das Öl
durch die Beabstandung der beiden Plattformen hindurch zu dem Docht,
von dem es aufgesogen wird.
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Der Erfindung liegt demgegenüber die
Aufgabe zugrunde, einen weiteren Schwimmkörper und ein Schwimmkörperelementsystem
für ein Öllicht zu schaffen.
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Die der Erfindung zugrunde liegenden
Aufgaben werden jeweils mit den Merkmalen der unabhängigen Schutzansprüche gelöst. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Schutzansprüchen
angegeben.
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Erfindungsgemäß wird ein Schwimmkörper für ein Öllicht durch
eine Plattform gebildet, die zur Aufnahme eines Dochts dient. Um
die Plattform herum sind mehrere Auftriebskörper angeordnet. Wenn der Schwimmkörper auf
pflanzliches Öl,
insbesondere Speiseöl,
aufgesetzt wird, taucht die Plattform in das Öl ein, so dass Öl zu einem
unteren Bereich des Dochts gelangt, wo es aufgesogen wird. Aufgrund dessen
können
die aus dem Stand der Technik bekannten Kanäle für die Zuleitung des Öls zu dem Docht
entfallen, so dass es auch nicht zu einem Anschmelzen oder Verbrennen
des Schwimmkörpers kommen
kann.
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Nach einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung haben zumindest einige der Auftriebskörper Hohlräume oder nach unten offene
Ausnehmungen zur Bildung von Lufteinschlüssen. Hierdurch wird Auftrieb
erzeugt, wenn der Schwimmkörper
auf die Flüssigkeitsoberfläche aufgesetzt
wird.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind eine oder mehrere nach oben offene Ausnehmungen
an den Auftriebskörpern
ausgebildet. Durch die hierdurch erzeugte Flüssigkeitsverdrängung erhält der Schwimmkörper einen
Auftrieb nach dem Archimedischen Prinzip.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind die Auftriebskörper sternförmig um die Plattform herum
angeordnet.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung sind sechs im Wesentlichen halbkugelförmige Auftriebskörper um
die Plattform herum angeordnet, wobei jeder der Auftriebskörper über einen
Steg mit der Plattform verbunden ist. Das lichte Maß zwischen
zwei benachbarten Auftriebskörpern
entspricht dabei dem Durchmesser der Auftriebskörper. Dadurch lassen sich mehrere
der Schwimmkörper
zu einem Ensemble zusammenstecken.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung liegen die Unterseiten der Auftriebskörper und
der Plattform sowie gegebenenfalls die Unterseiten der Stege in
einer gemeinsamen Ebene. Dies hat den Vorteil, dass ein Spritzgießwerkzeug
zur Herstellung des Schwimmkörpers
aus einem thermoplastischen Kunststoff besonders kostengünstig hergestellt
werden kann.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Schwimmkörper
aus einem Material mit einem spezifischen Gewicht, welches geringer
als das spezifische Gewicht von Wasser ist, und vorzugsweise auch
geringer als das spezifische Gewicht von Öl. Insbesondere eignet sich
als Material hierfür
Polypropylen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Plattform an ihrer Oberseite flach ausgebildet,
so dass ein Dochthalter mit einem Docht darauf gestellt werden kann.
Als Dochthalter eignen sich insbesondere Dochthalter, die auch für übliche Teelichter
Verwendung finden.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung weist die Plattform ein oder mehrere Klemm- oder Halteelemente
zum Halten des Dochts auf. Alternativ oder zusätzlich ist eine nach unten
geschlossene Vertiefung in der Plattform zur Aufnahme des Dochts
vorgesehen.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung besteht der Docht im Wesentlichen aus Zellstoff. Beispielsweise
wird zur Herstellung eines Dochts ein Stück eines handelsüblichen
Zellstoff-Küchentuchs
oder eines Papiertaschentuchs verwendet, welches durch Rollen zwischen
Daumen und Zeigefinger in die Form eines Dochts gebracht wird. Der
so hergestellte Docht wird dann in die Klemm- oder Halteelemente
der Plattform eingeführt.
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Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Schwimmkörper
aus transparentem Material, wie z.B. aus Glas, klarem Polysty rol
oder Polyvinylchlorid. Dadurch wird der Schwimmkörper in der Flüssigkeit
praktisch unsichtbar, sodass das Licht über der Flüssigkeitsoberfläche zu schweben
scheint.
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Von besonderem Vorteil bei der vorliegenden Erfindung
ist, dass durch mehrere der Schwimmkörper ein Schwimmkörperelementsystem
gebildet wird, d. h. die Schwimmkörper lassen sich zusammenstecken,
um hieraus phantasievolle geometrische Anordnungen zu bilden. Von
besonderem Vorteil im Vergleich zum Stand der Technik ist dabei
insbesondere, dass sich eine solche aus mehreren Schwimmkörpern bestehende
Anordnung auf der Flüssigkeitsoberfläche praktisch
nicht bewegt, da sich die durch die einzelnen Flammen der Öllichter
erzeugten Vortriebskräfte
im Wesentlichen mitteln, so dass keine resultierende Vortriebskraft
verbleibt. Dies hat den Vorteil, dass sich die aus mehreren der
Schwimmkörpern
gebildete Anordnung nicht allmählich
auf der Flüssigkeitsoberfläche zum
Behälterrand
hin bewegt.
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Im Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung mit Bezugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schwimmkörpers,
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2 eine
perspektivische Ansicht einer zweiten bevorzugten Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schwimmkörpers mit
einem Halteelement zum Halten des Dochts,
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3 eine
Ansicht von unten auf die Ausführungsformen
des Schwimmkörpers
gemäß 1 und 2,
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4 verschiedene
geometrische Anordnungen, die aus ineinander gesteckte Schwimmkörper eines
erfindungsgemäßen Schwimmkörperelementsystems
gebildet werden.
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Die 1 zeigt
einen Schwimmkörper 100 mit
einer Plattform 102. Um die Plattform 102 ist
eine Anzahl von sechs Auftriebskörpern 104 sternförmig angeordnet.
Die Auftriebskörper 104 sind
jeweils über
einen Steg 106 mit der Plattform 102 verbunden.
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Die lichte Weite 108 zwischen
zwei benachbarten Auftriebskörpern 104 ist
entsprechend dem Durchmesser 110 der Auftriebskörper 104 gewählt, d.
h. so, dass ein Auftriebskörper 104 eines
anderen Schwimmkörpers 110 durch
den von zwei benachbarten Auftriebskörpern 104 desselben
Schwimmkörpers 110 gebildeten
Abstands hindurchgeführt werden
kann. Dies wird mit Bezugnahme auf die 4 noch näher erläutert.
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Um ein Zusammenstecken von zwei identischen
Schwimmkörpern 100 zu
ermöglichen,
ist also die lichte Weite 108 in etwa gleich dem Durchmesser 110.
Vorzugsweise ist die lichte Weite 108 etwas kleiner als
der Durchmesser 110, so dass ein Auftriebskörper 104 eines
identischen anderen Schwimmkörpers 100 in
den von benachbarten Auftriebskörpern 104 gebildeten
Zwischenraum einrasten kann.
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Die Plattform 102 des Schwimmkörpers 100 ist
in ihrem Zentralbereich im Wesentlichen flach ausgebildet, so dass
ein Dochthalter auf die Plattform 102 gestellt werden kann.
Vorzugsweise ist die Plattform 102 so dimensioniert, dass
dort ein für
Teelichter üblicher
Dochthalter aufgestellt werden kann. Alternativ sind an der Plattform 102 Klemm-
und/oder Halteelemente zur Aufnahme eines Dochts ohne Dochthalter
angeordnet. Dies wird mit Bezugnahme auf die 2 weiter unten noch näher erläutert.
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In den Auftriebskörpern 104 befindet
sich jeweils eine nach unten offene Ausnehmung 112. Beim Aufsetzen
des Schwimmkörpers 100 werden
in den Ausnehmungen 112 Lufteinschlüsse gebildet, wodurch ein geringer
Auftrieb erzeugt wird. Der Auftrieb ist dabei so gewählt, dass
die Plattform 102 unter die Flüssig keitsoberfläche taucht,
so dass Öl
zu dem Docht gelangen kann. Andererseits ist der Auftrieb so gewählt, dass
zumindest ein oberer Bereich des Dochts über die Flüssigkeitsoberfläche hinausragt, damit
die Flamme des Öllichts
brennen kann. Vorzugsweise ragen dabei höchstens die oberen Bereiche
der Auftriebskörper 104 aus
der Flüssigkeitsoberfläche hinaus.
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Zur Realisierung eines Öllichts
mit Hilfe des Schwimmkörpers 100 wird
beispielsweise wie folgt vorgegangen: Ein nach oben offenes Gefäß wird bis zur
Hälfte
mit Wasser gefüllt.
Das Wasser kann mit Farben koloriert sein. Auf die Wasseroberfläche wird dann
z. B. ein Zentimeter pflanzliches Speiseöl aufgefüllt. Dann wird der Schwimmkörper 100 mit
dem Docht auf die Flüssigkeitsoberfläche aufgesetzt.
In dieser Position ragt das Ende des Dochts ein Stück weit über die
Flüssigkeitsoberfläche hinaus.
Die Plattform 102 befindet sich dagegen unterhalb der Flüssigkeitsoberfläche, so
dass Öl
zu dem auf der Plattform 102 befindlichen Docht gelangt.
Dieser saugt das Öl
auf, so dass das Öllicht
in dieser Position angezündet
werden kann. Wenn der Ölvorrat
zur Neige geht oder verbraucht ist, wird die Flamme von dem Wasser
gelöscht.
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Der Schwimmkörper 100 kann aus
einem Material bestehen, welches ein spezifisches Gewicht aufweist,
welches geringer ist als das spezifische Gewicht von Wasser und
vorzugsweise auch geringer als das spezifische Gewicht von Speiseöl ist. In
diesem Fall ist der Schwimmkörper 100 ohne
weitere Maßnahmen
schwimmfähig.
Als Material für
einen solchen Schwimmkörper 100 eignet
sich beispielsweise Polypropylen.
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Wenn ein anderes Material, wie z.
B. Polystyrol oder Polyvinylchlorid eingesetzt wird, sind die Ausnehmungen 112 für die Schwimmfähigkeit
des Schwimmkörpers 100 erforderlich.
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Die 2 zeigt
eine weitere bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung. Elemente der Ausführungsform
der 2, die Elementen
der 1 entsprechen, sind
mit dem selben Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Im Unterschied zu der Ausführungsform
der 1 ist bei der Ausführungsform
des Schwimmkörpers 100 gemäß 2 auf der Plattform 102 ein
ringförmiges
Halteelement 114 angeordnet. Das ringförmige Halteelement 114 dient
zur Aufnahme eines Dochts 116. Vorzugsweise besteht der
Docht 116 aus Zellstoff. Beispielsweise kann der Docht 116 aus
einem Stück
zellstoffhaltigen Haushaltswischtuch oder aus einem Stück Papiertaschentuch
geformt werden.
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Alternativ oder zusätzlich ist
in dem von dem Halteelement 114 umschriebenen Bereich der
Plattform 102 eine Vertiefung vorhanden, die zusätzlichen Halt
für den
Docht 116 bietet, und die nach unten geschlossen ist, damit
der Docht 116 nicht mit dem Wasser in Berührung kommt.
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Wird der Schwimmkörper 100 mit dem eingesetzten
Docht 116 auf die Öloberfläche aufgesetzt,
so kann die Flamme 118 entzündet werden.
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Die 3 zeigt
den Schwimmkörper 100 in einer
Ansicht von unten. Bei dieser Ausführungsform ist die lichte Weite 108 etwas
geringer als der Durchmesser 110.
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Die 4 zeigt
verschiedene geometrische Anordnungen, die durch zusammenfügen mehrerer Schwimmkörper 100 eines
Schwimmkörperelementsystems
gebildet werden.
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Bezugszeichenliste
- 100
- Schwimmkörper
- 102
- Plattform
- 104
- Auftriebskörper
- 106
- Steg
- 108
- lichte
Weite
- 110
- Durchmesser
- 112
- Ausnehmung
- 114
- Halteelement
- 116
- Docht
- 118
- Flamme