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Die
Erfindung betrifft ein Schlüsselschranksystem
bestehend aus wenigstens einem Schlüsselschrank umfassend eine
matrixartige Anordnung von Schrankfächern zur Aufnahme von Schlüsseln, in
denen jeweils wenigstens eine Belegungszustanderfassungseinrichtung
angeordnet ist, die an wenigstens einer ersten Zentralerfassungseinrichtung
angeschlossen ist.
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Aus
der
DE 196 35 483
C2 ist eine Vorrichtung zur Entnahme und/oder Rückgabe von
Gegenständen
bekannt. Es handelt sich dabei um eine matrixförmige Anordnung von Einzelfächern, die
insgesamt in einem mit einer Tür
verschließbaren
Schrank angeordnet sind. Der Zugriff auf die Fächer insgesamt, das heißt das Entriegeln
der Tür,
wird nach Identifizierung einer berechtigten Person über entsprechende
Lesegeräte
vorgenommen. Die in die Fächer
eingelegten Schlüssel
weisen einen speziellen Schlüsselanhänger auf,
der in Kontaktbuchsen in den Fächern
eingesteckt wird, so dass automatisch ermittelt werden kann, welche
Fächer
mit den zugeordneten Schlüsseln
belegt sind.
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Nachteilig
ist zum einen, dass jeweils ein spezieller Schlüsselanhänger vorhanden sein muss und
dieser jeweils mit dem Ablegen des Schlüssels genau in die zugehörige Buchse
eines Faches eingeführt
werden muss. Eine Sicherung der Schlüssel vor unberechtigtem Zugriff
kann nur insgesamt über
die äußere Schranktür erfolgen.
Erfahrungsgemäß ist es bei
vielen Verwendungsfällen
zu umständlich,
jeweils eine Personidentifizierung zum Öffnen der Tür vorzunehmen, so dass die
Schranktür
aus Bequemlichkeitsgründen
oftmals von dem berechtigten Bediener offen gehalten wird. Bei kurzer
Abwesenheit oder Unachtsamkeit des Bedieners ist dann ein unberechtigter
Zugriff auf sämtliche
Schlüssel
möglich.
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Es
stellt sich daher die Aufgabe, einen Schlüsselschrank anzugeben, bei
dem eine Person jeweils nur auf einen Schlüssel Zugriff hat, bei dem aber
ein Systemverwalter vorhandene und fehlende Schlüssel jederzeit abfragen kann.
Weiterhin soll das Einlegen der Schlüssel in die zugehörigen Fächer erleichtert
sein.
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Diese
Aufgabe wird bei einem Schlüsselschrank
mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass
jedes Schrankfach mit einem individuellen Verschlussmittel versehen
ist und dass die wenigstens eine Zentralerfassungseinrichtung über eine
Netzwerkverbindung an eine Überwachungseinrichtung
angeschlossen ist, an welcher der Belegungszustand jedes Schrankfachs abfragbar
und/oder darstellbar ist.
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Jeder
Benutzer kann sein Schrankfach mit dem Verschlussmittel, beispielsweise
einem Schlüssel,
verschließen
und so vor dem versehentlichen oder absichtlichen Zugriff anderer
Benutzer schützen.
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Ein Überwachungsbeauftragter
kann räumlich
entfernt von dem Schlüsselschrank
an der Überwachungseinrichtung
feststellen, ob bzw. welche Fächer
noch nicht belegt sind.
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Es
kann beispielsweise auch ein Dienstplan in der Überwachungseinrichtung hinterlegt
sein, so dass bei einem Schichtwechsel automatisch die Schrankfächer der
kommenden und der gehenden Benutzer ausgewählt werden. Es kann dann festgestellt
werden, ob die abzulösende
Schicht die Gegenstände
vollzählig
in den Schrankfächern
deponiert hat und die diensthabende Schicht die Gegenstände vollzählig entnommen
hat. Versäumnisse
sind in jedem Fall einfach feststellbar.
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Die Überwachungseinrichtung
kann mit weiteren Einrichtungen wie Schließanlagen an Ausgangstüren etc.
gekoppelt sein, die nur dann betätigbar
sind, wenn die Überwachungseinrichtung
die Vollzähligkeit
der Gegenstände
in allen oder bestimmten Schrankfächern festgestellt wird.
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Möglich ist
auch, mehrere Schlüsselschränke miteinander
zu verknüpfen.
So weit dieser räumlich
gegeneinander angeordnet sind, können
die einzelnen Belegungszustandserfassungseinrichtungen an eine gemeinsame
erste Zentraleerfassungseinrichtung angeschlossen sein. Sind mehrere
Schlüsselschränke weiter
voneinander entfernt, so können Sie
jeweils mit separaten Zentralerfassungseinrichtungen versehen sein,
die einzeln über
Netzwerkverbindungen an die Überwachungseinrichtung
angeschlossen sind.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform ist bei wenigstens
einem Schrankfach der Innenraum durch wenigstens einen Zwischenboden oder
eine Trennwand geteilt ist, wobei in einem ersten Teilfach die Belegungszustan derfassungseinrichtung
für den
Schlüssel
und in einem zweiten Teilfach eine Aufnahmeeinrichtung für einen
weiteren Gegenstand, beispielsweise ein bei Justizvollzugsanstalten eingesetztes
Personenschutzgerät,
angeordnet ist. Beide Teilfächer
sind durch eine gemeinsame Verschlussklappe vor unberechtigtem Zugriff
geschützt.
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Vorzugsweise
ist bei einer Zweiteilung des Schrankfachs, dass die Aufnahmeeinrichtungen
jeweils eine Stromladeeinrichtung aufweisen, die an eine Stromversorgungseinrichtung
angeschlossen ist und dass die Aufnahmeeinrichtungen an der ersten Zentralerfassungseinrichtung
oder an einer zweiten Zentralerfassungseinrichtung angeschlossen
sind. Auf diese Weise können
die Personenschutzgeräte an
den Aufnahmeeinrichtungen geladen werden; zugleich ist eine Abfrage
möglich,
ob die Geräte
im Schrankfach abgelegt sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Belegungszustanderfassungseinrichtung durch zwei voneinander
isoliert angeordnete Kontaktplatten gebildet, welche auf dem Schrankfachboden
bzw. auf dem Zwischenboden angeordnet sind. Ein darauf aufgelegter
metallischer Gegenstand, insbesondere ein Schlüssel, schließt die Kontaktplatten
kurz, so dass in sehr einfacher Weise ein zuverlässiger elektrischen Schalter
gebildet wird. Auch kann der Schlüssel einfach und schnell vom
Benutzer eingelegt und entnommen werden. Es muss lediglich darauf
geachtet werden, dass er in irgendeiner Weise auf beiden Kontaktplatten
aufliegt.
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Die
Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. Die
Figuren zeigen im einzelnen:
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1 einen erfindungsgemäßen Schlüsselschrank
in Ansicht von vorne;
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2 einen Blick in nebeneinander
liegende Schrankfächer
von oben;
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3a, 3b einen seitlichen Schnitt durch ein Schrankfach
und
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4 das erfindungsgemäßen Schlüsselschranksystem
in schematischer Darstellung.
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1 zeigt einen Schlüsselschrank 10.
Eine Vielzahl von Schrankfächern 11.1.1, 11.m.n sind
matrixförmig
angeordnet. Jedes Schrankfach ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
durch einen Zwischenboden 14 in der Höhe geteilt, wie insbesondere auch 3a zeigt. An einer vorzugsweise
transparenten Klappe 13 des Schrankfachs 11 ist
ein Schloss 12 angebracht.
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2 zeigt zwei beliebige Schrankfächer 11.i.j, 11.i+1.j der
matrixförmigen
Anordnung, wobei das Schrankfach 11.i.j in einer Ansicht
von oben auf das obere Teilfach 111 dargestellt ist, während das Schrankfach 11.i+1.j mit
entfernten Zwischenboden, also mit Blick auf das untere Teilfach 112,
dargestellt ist. Jedes Schrankfachs 11.i.j, 11.i+1.j ist
mit einer schwenkbar angeordneten und über das Schloss 12 verriegelbaren
Klappe 13 versehen.
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Auf
dem Boden des oberen Teilfachs 111 sind jeweils Kontaktplatten 16, 17 angeordnet,
die eine sehr einfache und kostengünstige Ausführungsform der Belegungszustandserfassungseinrichtung darstellen.
Ein metallischer Schlüssel 2,
der in das Teilfach eingelegt ist, stellt einen elektrischen Kontakt der
beiden Kontaktplatten 16, 17 her. Die Kontaktplatten 16, 17 und
der darauf aufgelegte Schlüssel 1 bilden
einen einfachen, aber wirkungsvollen elektrischen Schalter.
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Wie
die Darstellung des erfindungsgemäßen Schlüsselschranksystems 100 in 4 zeigt, ist bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
jeweils eine Kontaktplatte 16 an eine gemeinsame Masseleitung 31 einer
Stromversorgungseinrichtung 30 angeschlossen, während die
andere Kontaktplatte 17 über eine Signalleitung 22 mit
einer ersten Zentralerfassungseinrichtung 20 verbunden
ist.
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Die
Zentralerfassungseinrichtung 20 ist über eine Netzwerkverbindung 21 an
eine Überwachungseinrichtung 40 angeschlossen,
an der jeweils geprüft werden
kann, ob in einem bestimmten Schrankfach der Schlüssel 2 und/oder
ein weiterer Gegenstand eingelegt ist.
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Durch
an sich bekannte Visualisierungstechniken kann der Schlüsselschrank 10 mit
seinen Schrankfächern 11 und
deren Belegungszustand schematisch auf dem Monitor 41 der Überwachungseinrichtung 40 dargestellt
werden, so dass auf einen Blick zu erkennen ist, ob noch Gegenstände in dem Schlüsselschrank 10 fehlen.
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Als
Netzwerkverbindung sind aus der Datentechnik bekannte der Verbindungsstandards
bzw. -Protokolle, wie Ethernet mit TCP/IP-Protokoll, einsetzbar.
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In
dem unteren Teilfach 112 ist bei der dargestellten Ausführungsform
ein Personenschutzgerät 3 in
seiner Aufnahmeeinrichtung 4 gehalten. Die Aufnahmeeinrichtungen 4 kann
insbesondere eine Ladevorrichtung zum Laden der Ak kus des Personenschutzgeräts 3 umfassen.
Sie können
zusätzlich noch
mit Belegungszustandseinrichtungen ausgestaltet sein, so dass mit
dem erfindungsgemäßen Schlüsselschranksystem 100 nicht
nur das Vorhandensein der Schlüssel 2 an
der zentralen Überwachungseinrichtung 40 geprüft werden
kann, sondern auch, ob das zugehörige
Personenschutzgerät 3 desselben
Benutzers ebenfalls im Schrankfach 11 deponiert worden
ist.
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Um
das Personenschutzgerät 3 einfach
entnehmen und nach Gebrauch wieder in die Aufnahmeeinrichtungen 4 einstecken
zu können,
kann vorgesehen sein, dass die Aufnahmeeinrichtung 4 auf
einem ausziehbaren Schlitten 5 angeordnet ist, wie 3a und 3b zeigen.