DE20307814U1

DE20307814U1 - Hackgerätekombination mit Zinkenrotor

Info

Publication number: DE20307814U1
Application number: DE20307814U
Authority: DE
Original assignee: Wollner Hartmut
Current assignee: Wollner Hartmut
Priority date: 2003-05-20
Filing date: 2003-05-20
Publication date: 2004-04-29
Anticipated expiration: 2013-05-21

Abstract

Hackgerätekombination aus parallelogramm- und rollengeführtem Hackwerkzeug ( 1 ) und nachgeordnetem Zinkenrotor (2 ), dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Spurversatz „ S " des Mittelpunktes des Zinkenrotors ( 2 ) zur Pflanzenreihe ( 7 ) und durch die Anordnung von etwa 30 Zinken ( 8 ) über dem Rotorumfang bei einem Rotordurchmesser von etwa 30 –40cm der Wirkmechanismus eines spitzwinklig zur Fahrtrichtung passiv nachlaufenden Zinkenrotors ( 2 ) vom Jäteffekt zum vorrangig durch intensivierten seitlichen Bodentransport in die Pflanzenreihe ( 7 ) hervorgerufenen Verschüttungseffekt verschoben wird.

Description

Mit dem starken Zuwachs an ökologisch bewirtschafteten Ackerflächen im allgemeinen und insbesondere mit der tendenziellen Vergrößerung einzelner Betriebseinheiten wird die effektive mechanische Bekämpfung von Beikräutern zunehmend auch zum betriebswirtschaftlichen Problem. Der Einsatz diverser Hackwerkzeuge zwischen den Reihenkulturen und des Striegels mit bedingter Wirkungsweise in der Pflanzenreihe sind hierbei die seit Jahrzehnten technisch / technologisch bewährtesten Arbeitsverfahren. Die überwiegende Zahl bekanntgewordener technischer Neuerungen versucht, die Beikrautbekämpfung zwischen den Reihen durch spezielle Werkzeugformen, aktive Antriebe oder passives Rollen und dgl. zu optimieren. Gemessen am Aufwand / Nutzen – Verhältnis ist dies im Vergleich zum einfachen Hackschar praktisch nur sehr schwer nachzuweisen. Für das aktive Bearbeiten des Bodens innerhalb der Pflanzenreihe durch einfache Mechanismen ist bisher nur die Grundidee eines Federzinkensternes nach der deutschen Patentschrift P.A. 231824 bekannt geworden, die beispielsweise auch in der Fingerhacke der Fa. Kress & Co. GmbH modifiziert Anwendung findet.
Grundgedanke ist, das ein mit Zinken besetzter Rotor in vertikal und horizontal möglicher Schrägstellung mit diesen Zinken/Fingern in den sonst üblicherweise unbearbeitet bleibenden Streifen von etwa 5 – 10cm Breite in der Kulturpflanzereihe eingreift und passiv abrollt. Hieraus resultiert in Abhängigkeit von der Anzahl und Form der Zinken und der Anstellung des Rotors ein Jäteffekt und ein Verschüttungseffekt für kleinere Beikräuter innerhalb der Reihe. Die Zielstellung und daraufhin ausgerichtete technische Umsetzung bisheriger praktischer Lösungen ist die Bearbeitung von Kulturen mit großen Reihenweiten, deutlichem Abstand der Pflanzen in der Reihe, mechanisch stabilem Körper und guter Verwurzelung. Darüber hinaus wird ein entsprechend großer Entwicklungsvorlauf der Kulturpflanze gegenüber den Beikräutern angestrebt. Genannt werden z. Bsp. Kartoffelstauden, Zuckerrüben, Mais, Gemüsekulturen bis zu Baumschulpflanzen.
Ziel war es deshalb, durch technische Modifikation bekannter Arbeitsorgane, Wirkprinzipe und ihrer Zuordnung ein möglichst einfaches Arbeitsgerät für die mechanische Beikrautbekämpfung zu schaffen. Dabei sollten auch im ökologischen Landbau unter oft ungünstigen Standortbedingungen im Anbau bedeutsame Kulturen wie Getreide, Erbsen oder Lupinen bei Drillsaat in geringen Reihenabständen bearbeitbar sein.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Kombination eines parallelogrammgeführten Hackschares mit einem nachlaufenden Zinkenrotor in der Weise gelöst, daß der senkrecht zur Fahrtebene und spitzwinklig zur Fahrtrichtung angeordnete Zinkenrotor mit seinem Achsmittelpunkt nicht direkt über der Reihenkultur, sondern in einem Versatz von 1 – 3 cm zu dieser arbeitet. Darüber hinaus besitzt er bei einem Durchmesser von etwa 40 cm eine so hohe Anzahl von Zinken, daß deren Eingriff in den Boden in 3 – 4 cm Abstand sehr intensiv erfolgt.
Eine solche Anordnung bezweckt folgende Effekte:

– Der Jäteffekt des genutzten Wirkprinzipes wird direkt innerhalb der Reihe verringert. Dieser würde ansonsten eher die sehr eng stehenden Kulturpflanzen schädigen als das Beikraut vernichten.
– Die verschüttende Wirkung wird durch den intensiveren Eingriff des Zinkenrotors und einem damit intensiveren seitlichen „Erdtransport" in die Reihe erhöht. Gleichermaßen wird das „Freigraben" der Pflanzenwurzeln durch starken Zinkeneingriff verhindert.
– Durch den Spurversatz wird die Reihenkultur von den Rotorzinken praktisch nur durchkämmt. Dies macht auch das Bearbeiten schon höherer Bestände möglich und vermindert die Wickelgefahr.
– Durch die einheitlich einseitige Zuordnung der Zinkenrotoren zu den Hackscharen und der nach Ausführungsbeispiel einfachen Möglichkeit ihres Schwenkens kann in Hanglagen ein der Bodenerosion entgegenwirkendes Bearbeiten realisiert werden.
– In gleicher Weise sichert diese konstruktive Lösung praktisch die Bearbeitbarkeit minimaler Reihenweiten von 15 – 20cm.

Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel mit figürlicher Darstellung näher erläutert werden. Hierzu zeigen
1 – Schematische Gerätekombination in Drauf- und Seitenansicht
2 – Stilisierte Anordnung mehrerer Werkzeuge im Reihenbestand.
In einer praxisüblich parallelogramm- und rollengeführten Werkzeughalterung ( 6 ) wird neben dem eigentlichen Hackwerkzeug ( 1 ) über eine Führungsbuchse ( 4 ) auch der Zinkenrotor ( 2 ) an einem drehbaren Winkelarm ( 3 ) geführt. Diese einfache und kompakte Konstruktion erlaubt eine voneinander unabhängige Tiefenführung von Hackschar ( 1 ) und Zinkenrotor ( 2 ), wobei letzterer durch technisch bekannte Federmechanismen mit zusätzlichem Druck beauflagt werden kann. Der Anstellwinkel des Zinkenrotors ( 2 ) zur Pflanzenreihe ist durch den Winkelarm ( 3 ) im optimalen Bereich fest vorgegeben. Die Anpassung an praktisch erforderliche Reihenweiten wird durch die Befestigung des Zinkenrotors ( 2 ) mittels einer auf dem Winkelarm ( 3 ) verschiebbaren Lagerhülse ( 5 ) in einfachster Weise realisiert. Durch im Raster vorgegebene Fixpunkte läßt sich eine solche Verstellung auch unter praktischen Bedingungen schnell ausführen. Gleichermaßen wird über diesen Verstellmechanismus der Spurversatz „ S " des Zinkenrotormittelpunktes zur Pflanzenreihe ( 7 ) realisiert.
Die Führungsbuchse ( 4 ) für den Winkelarm ( 3 ) wird unabhängig von der je nach Reihenweite erforderlichen Anzahl von Hackwerkzeugen ( 1 ) zwischen den Reihen ( 7 ) zentriert angeordnet. Dies bietet erfindungsgemäß den Vorteil,den Zinkenrotor ( 2 ) bedarfsweise in die benachbarte Reihe ( 7 ) schwenken zu können. Da dies bei mehrreihigen Werkzeugkombinationen praktisch für alle gleichermaßen erfolgen muß, wird durch diese Maßnahme unter Beibehaltung der Fahrtrichtung eine Änderung der Transportrichtung für den seitlichen Bodentransport durch den Wirkmechanismus der Zinkenrotoren erreicht. Dieser Effekt läßt sich in Hanglagen bewußt gegen die Auswirkungen von Bodenerosion und Abdrift einsetzen. Mittels mechanischem Quergestänge läßt sich ein gleichzeitiges Schwenken aller Zinkenrotoren in einfacher Weise realisieren. Der Zinkenrotor ( 2 ) selbst wird konstruktiv im Durchmesserbereich 30 – 40cm ausgeführt. Bei Anordnung von etwa 30 Zinken ( 8 ) über dem Umfang wird damit ein sehr intensiver seitlicher Bodentransport erzielt, so daß im Zusammenwirken mit dem Spurversatz „ S " gegenüber bekannten Lösungen der Verschüttungseffekt erfindungsgemäß dominiert und die obengenannten Vorteile der Lösung erreichbar sind.

Claims

Hackgerätekombination aus parallelogramm- und rollengeführtem Hackwerkzeug ( 1 ) und nachgeordnetem Zinkenrotor (2 ), dadurch gekennzeichnet, daß durch einen Spurversatz „ S " des Mittelpunktes des Zinkenrotors ( 2 ) zur Pflanzenreihe ( 7 ) und durch die Anordnung von etwa 30 Zinken ( 8 ) über dem Rotorumfang bei einem Rotordurchmesser von etwa 30 –40cm der Wirkmechanismus eines spitzwinklig zur Fahrtrichtung passiv nachlaufenden Zinkenrotors ( 2 ) vom Jäteffekt zum vorrangig durch intensivierten seitlichen Bodentransport in die Pflanzenreihe ( 7 ) hervorgerufenen Verschüttungseffekt verschoben wird.
Hackgerätekombination nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zinkenrotoren ( 2 ) mittels eines Winkelarmes ( 3 ) drehbar in einer unabhängig von der Anordnung der Hackwerkzeuge ( 1 ) zwischen den Reihen ( 7 ) zentrierten Führungsbuchse ( 4 ) gelagert und somit in die benachbarte Reihe schwenkbar sind und daß durch Nutzung dieses Mechanismus ein einheitlich seitlicher Bodentransport erosionsmindernd erzeugt werden kann.