-
Die Erfindung betrifft Bodenbearbeitungsgeräte zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen.
-
Die Druckschrift
DE 26 01 234 A1 offenbart ein Bodenbearbeitungsgerät mit zwei aufeinanderfolgenden Walzen, zwischen denen eine Egge angeordnet sein kann. Die Walzen sind so miteinander verbunden, dass diese unterschiedliche Umfangsgeschwindigkeiten aufweisen. Das Bodenbearbeitungsgerät dient zur sehr feinen Zerkrümelung der oberen Bodenschicht.
-
Die Druckschrift
DE 35 40 562 C1 beinhaltet ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät mit Schneidwalzen, die quadratisch ausgebildete Scheiben als Schneidorgane besitzt. Diese schneiden in den Boden so ein, dass Ernterückstände wie Stroh, Rübenblätter oder dergleichen mit dem Boden vermischbar sind, wobei gleichzeitig der Boden verdichtet wird.
-
Die Druckschrift
DE 20 2017 101 979 U1 zeigt ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät mit mindestens zwei beabstandet hintereinander angeordneten Schneidwalzen, die jeweils eine wendelförmige Schneidklinge besitzen. Das Bodenbearbeitungsgerät dient der verbesserten Zerteilung auch unterschiedlich liegender Pflanzen oder Pflanzenrückstände.
-
Der im Patentanspruch 1 angegebenen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Pflanzen und Pflanzenteile mittels einem Bodenbearbeitungsgerät weitestgehend vollständig auszureißen und zu zerkleinern, ohne den Boden tief zu bearbeiten.
-
Diese Aufgabe wird mit den im Patentanspruch 1 aufgeführten Merkmalen gelöst.
-
Die Bodenbearbeitungsgeräte zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen zeichnen sich insbesondere durch ein weitestgehend vollständiges Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen aus, ohne dabei den Boden tief zu bearbeiten.
-
Dazu besitzt das Bodenbearbeitungsgerät zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen
- - Messerwalzen zum Zerschneiden der Pflanzen und der Pflanzenteile,
- - einem Gerät zur nichtwendenden Bodenbearbeitung und
- - drehbare Säbelscheiben zum Holen der Wurzeln aus der Erde und zum Zerreißen der Wurzeln und der durch die Messerwalzen zerschnittenen Pflanzen und Pflanzenteile.
Diese Bestandteile sind in Bearbeitungsrichtung nacheinander an einem Träger angeordnet.
-
Mit dem Bodenbearbeitungsgerät können so insbesondere Pflanzen als Unkräuter und Pflanzenteile als Pflanzenreste in Form von Ernteresten einfach und weitestgehend vollständig gefördert und zerkleinert werden. Das können insbesondere Pflanzenreste abgeernteter Felder einschließlich eventuell vorhandener Unkräuter, Gräser und/oder Zwischensaaten sein. Pflanzenreste stammen insbesondere von Getreide, Gräsern oder anderen Nutzpflanzen, deren Wurzelstock nach der Ernte im Boden verbleibt.
-
Die Messer der Messerwalzen können insbesondere über den Umfang verteilt mit einem Winkel größer 0 kleiner 90° zur Laufrichtung der Messerwalzen angeordnet sein.
-
Die Säbelscheiben zeichnen sich weiterhin dahingehend aus, dass der mit den Säbelscheiben zerrissene Bestand auf der Bodenoberfläche abgelegt und/oder in die oberste Krumme des Bodens eingemischt wird. Dazu können die Säbelscheiben insbesondere drehbare Säbelscheiben mit passiv zur Bearbeitungsrichtung weisenden Fingern als Säbel.
-
Der Träger kann weiterhin ein Fahrgestell aufweisen, so dass eine Straßentransport einfach möglich ist.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Patentansprüchen 2 bis 15 angegeben.
-
In Bearbeitungsrichtung vor den Messerwalzen ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 2 eine Vorrichtung zum Legen und Richten der Pflanzen und Pflanzenteile an dem Träger angeordnet. Die Vorrichtung kann ein Crackerboard oder ein Striegel sein. Die Zinken des Crackerboards oder des Striegels können als Federzinken ausgebildet oder federnd an einem Balken befestigt sein. Mittels lösbar befestigter Oberlenker mit den Zinken, können diese in ihrer Höhe und/oder in ihrem Winkel eingestellt werden.
-
Das Gerät zur nichtwendenden Bodenbearbeitung ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 3 ein Grubber oder eine Egge jeweils zum Schneiden, Lockern und/oder Ausreißen von Wurzeln der Pflanzen und Pflanzenteile.
-
Nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 4 befinden sich jeweils zwei Messerwalzen mit Überschnitt an einer starren Tandemachse, wobei zwei Achsteile über einen ersten Halter starr beabstandet zueinander und miteinander verbunden sind. Weiterhin ist der erste Halter oder ein mit dem ersten Halter verbundener zweiter Halter mit dem Träger verbunden.
-
Zwischen dem ersten Halter und dem zweiten Halter und/oder zwischen dem zweiten Halter und dem Träger ist oder sind nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 5 wenigstens ein Federelement angeordnet. Das Federelement gewährleistet eine Bodenbearbeitung der Messerwalzen auch bei einem unebenen Boden.
-
Die Messer der Messerwalzen sind nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 6 an der Tandemachse spiegelverkehrt zueinander angeordnet, so dass die Messer der Messerwalzen gegenläufig wirkend angeordnet sind. Die Schneidwirkung der Messer der Messerwalzen wird verbessert.
-
Die Messer der Messerwalzen sind nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 7 jeweils über lösbare Verbindungselemente mit einer Haltevorrichtung verbunden. Die Verbindungselemente können Schrauben und Muttern von Schraubenverbindungen sein, so dass verschlissene Messer leicht auszutauschen sind.
-
Der Grubber besitzt nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 8 beabstandet zueinander angeordnete Schare an wenigstens einem Balken.
-
Die Schare sind nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 9 jeweils gelenkig mit dem Balken verbunden. Weiterhin ist jeweils zwischen dem Schar und dem Balken eine Druckfeder angeordnet. Damit sind die Schare gegenüber Steinschlag gesichert.
-
Der Balken ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 10 über wenigstens eine Vorrichtung zur Höhenverstellung mit dem Träger verbunden. Das kann insbesondere ein Hydraulikzylinder sein, so dass der Balken in seiner Höhe und damit die Schartiefe verstellbar ist.
-
Mehrere Säbelscheiben sind nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 11 beabstandet und drehbar über Aufhängungen mit dem Träger verbunden. Wenigstens zwei Reihen von Säbelscheiben sind gegenläufig wirkend angeordnet. Weiterhin überlappen sich die Reihen von Säbelscheiben. Damit kann eine weitestgehend vollständige Förderung von Wurzelstöcken von Unkräutern und abgeernteten Pflanzen gewährleistet werden.
-
Jeweils zwischen einer Aufhängung und dem Träger befindet sich nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 12 ein Federelement. Bei Bodenunebenheiten werden die Säbelscheiben in den Boden gedrückt.
-
Nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 13 sind die Säbel der Säbelscheiben oder formschlüssig miteinander verbundene Elemente mit wenigstens einem Säbel jeweils über lösbare Verbindungselemente mit einem Haltemechanismus verbunden. Die zusammengefügten Elemente einer Säbelscheibe können dazu insbesondere einen plattenförmigen Ring ausbilden, wobei die formschlüssig miteinander verbundenen Elemente miteinander verzahnt sind. Säbel oder Elemente sind leicht austauschbar. Lösbare Verbindungen können Schraubenverbindungen als Schraube-Mutter-Verbindungen sein.
-
In Bearbeitungsrichtung des Bodenbearbeitungsgeräts ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 14 wenigstens eine Walze zum Rückverfestigen des Bodens und zur Höhenführung des Bodenbearbeitungsgeräts angeordnet.
-
Die Walze ist nach der Weiterbildung des Patentanspruchs 15 über wenigstens eine Vorrichtung zur Höhenverstellung mit dem Träger verbunden.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen jeweils prinzipiell dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 ein Bodenbearbeitungsgerät zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen,
- 2 ein Crackerboard,
- 3 eine Federzinke eines Crackerboards,
- 4 Messerwalzen an einer Tandemachse,
- 5 Messerwalzen in einer Vorderansicht,
- 6 Flachgrubber,
- 7 eine drehbare Säbelscheibe,
- 8 drehbare Säbelscheiben an einer Aufhängung,
- 9 ein Element mit Säbeln und
- 10 Rohrstabwalzen.
-
Ein Bodenbearbeitungsgerät zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen besteht im Wesentlichen aus einem Träger 1 mit wenigstens einem Crackerboard 2, Messerwalzen 3, Flachgrubber 4, drehbaren Säbelscheiben 5, Rohrstabwalzen 6 und einem Fahrgestell 7.
-
Die 1 zeigt ein Bodenbearbeitungsgerät zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Bei dem Bodenbearbeitungsgerät zum Ausreißen und Zerkleinern von Pflanzen und Pflanzenteilen sind
- - das wenigstens eine Crackerboard 2 als eine Vorrichtung zum Legen und Richten der Pflanzen und Pflanzenteile,
- - die Messerwalzen 3 zum Zerschneiden der zuvor umgelegten und ausgerichteten Pflanzen und Pflanzenteile,
- - die Flachgrubber 4 zum Schneiden und Lockern der Wurzeln der Pflanzen und Pflanzenteile als ein Gerät zur nichtwendenden Bodenbearbeitung,
- - die drehbaren Säbelscheiben 5 zum Holen der Wurzeln aus der Erde und zum Zerreißen der Wurzeln und der durch die Messerwalzen 3 zerschnittenen Pflanzen und Pflanzenteile und
- - die Rohrstabwalzen 6 als Walzen zum Rückverfestigen des Bodens und zur Höhenführung des Bodenbearbeitungsgeräts in Bearbeitungsrichtung nacheinander am Träger 1 befestigt.
Der Träger 1 besitzt weiterhin eine Vorrichtung zur Verbindung mit einem Zugfahrzeug.
-
Die 2 zeigt ein Crackerboard 2 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Das Crackerboard 2 besitzt mehrere in einer angeordneter Federzinken 8 an einem Balken 9.
-
Die 3 zeigt eine Federzinke 8 eines Crackerboards 2 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Die Federzinke 8 ist als Spiralfeder ausgebildet.
-
Die 4 zeigt Messerwalzen 3 an einer Tandemachse 10 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Jeweils zwei Messerwalzen 3 befinden sich an einer starren Tandemachse 10 mit zwei Achsteilen 10a, 10b, die über einen ersten Halter 11 starr beabstandet zueinander und miteinander verbunden sind. Der erste Halter 11 ist über einen zweiten Halter 12 mit dem Träger 1 verbunden.
-
Die 5 zeigt Messerwalzen 3 in einer prinzipiellen Vorderansicht.
-
Jeweils zwei Messerwalzen 3 sind mit Überschnitt drehbar mit den Achsteilen 10a, 10b verbunden. Die Messer 13 der Messerwalzen 3 sind über den Umfang verteilt mit einem Winkel größer 0 kleiner 90° zur Laufrichtung der Messerwalzen 3 angeordnet. Ein bevorzugter Winkel ist dabei ein Winkel von 36°. Die Messer 13 der beiden Messerwalzen 3 an einer Tandemachse sind gegenläufig angeordnet. Die Messer 13 der Messerwalzen 3 können vorteilhafterweise über lösbare Verbindungselemente mit einer Haltevorrichtung der Messer 13 einer Messerwalze 3 verbunden.
-
Zwischen dem ersten Halter 11 und dem zweiten Halter 12 und/oder zwischen dem zweiten Halter 12 und dem Träger 1 ist wenigstens ein Federelement oder sind Federelemente angeordnet. Das sind insbesondere Gummifedern.
-
Die 6 zeigt Flachgrubber 4 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Die Flachgrubber 4 sind beabstandet zueinander angeordnete Schare 14 an wenigstens einem Balken 15. Die Schare 14 sind jeweils gelenkig mit dem Balken 15 verbunden. Jeweils zwischen dem Schar 14 und dem Balken 15 ist eine Druckfeder 16 angeordnet.
-
Der Balken 15 kann über wenigstens einen Schubmotor oder einer Vorrichtung zur Höhenverstellung mit dem Träger 1 verbunden sein.
-
Die 7 zeigt eine drehbare Säbelscheibe 5 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Die Säbelscheibe 5 weist über ihren Umfang verteilt mehrere Säbel 17 auf, die jeweils über lösbare Verbindungselemente mit einer Scheibe 18 als Haltemechanismus verbunden sein können. Die Säbel 17 und/oder die Scheiben 18 können Öffnungen aufweisen, in denen Pflanzen und Pflanzenteile hängen bleiben können und somit gefördert werden.
-
Die 8 zeigt drehbare Säbelscheiben 5 an einer Aufhängung 20 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Mehrere Säbelscheiben 5 sind als Reihe beabstandet zueinander angeordnet und drehbar auf einer Achse 19 angeordnet, die über eine Aufhängung 20 mit dem Träger 1 verbunden ist. Zwei Reihen von Säbelscheiben 5 sind gegenläufig wirkend angeordnet und die Reihen von Säbelscheiben 5 überlappen sich.
-
Zwischen jeder Aufhängung 20 und dem Träger 1 kann sich ein Federelement befinden. Das kann insbesondere eine Gummifeder sein.
-
Die 9 zeigt ein Element 21 mit Säbeln 17 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Mehrere Elemente 21 können zu einem Ring zusammengefügt werden, wobei die Elemente 21 formschlüssig miteinander verbunden sind. Dazu sind diese miteinander verzahnt, wobei diese jeweils einen Zahn 22 und eine entsprechend dem Zahn 22 ausgeformte Aufnahme 23 besitzen.
-
Die 10 zeigt Rohrstabwalzen 6 in einer prinzipiellen Darstellung.
-
Zum Rückverfestigen des Bodens und zur Höhenführung des Bodenbearbeitungsgeräts sind zwei Rohrstabwalzen 6 in einer Reihe angeordnet. Die Rohrstabwalzen können über wenigstens eine Vorrichtung zur Höhenverstellung mit dem Träger 1 verbunden sein. Das kann beispielsweise ein Rastmechanismus oder eine Gewindespindel in Verbindung mit einer Gewindemutter sein.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 2601234 A1 [0002]
- DE 3540562 C1 [0003]
- DE 202017101979 U1 [0004]