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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Entmantelungswerkzeug zum Abtrennen verschiedener Ummantelungsschichten
eines Mehrschichtkabels, eines mit elektrischen Leitern versehenen
Pneumatikschlauches oder dergleichen, wobei das Entmantelungswerkzeug
ein einen Bearbeitungskanal aufweisendes Gehäuse umfaßt und daß in den Betätigungskanal
mindestens zwei Abisolier-Messer unterschiedlich weit hineinragen.
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Entmantelungswerkzeuge der gattungsgemäßen Art,
die häufig
auch Abisolier-Werkzeuge
genannt werden, sind an sich bekannt, siehe z.B. die
DE 42 35 536 C1 .
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Derartige Entmantelungswerkzeuge
oder Abisolier-Werkzeuge dienen dazu, mehrere, in unterschiedlicher
Tiefe liegende Ummantelungsschichten eines Mehrschichtkabels oder
nach einer Idee der Erfindung eines mit elektrischen Leitern versehenen Pneumatikschlauches
oder dergleichen abzutrennen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, ein Entmantelungswerkzeug der gattungsgemäßen Art
zu schaffen, welches gegenüber
bekannten Werkzeugen dieser Art einen erweiterten Arbeitsbereich
aufweist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß in
einem Endbereich des Bearbeitungskanales ein Trennmesser zum vollständigen Abtrennen
eines Mehrschichtkabels, eines Pneumatikschlauches oder dergleichen
angeordnet ist.
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Das erfindungsgemäße Entmantelungswerkzeug zeichnet
sich insoweit zunächst
einmal dadurch aus, daß mit
dem erfindungsgemäßen Entmantelungswerkzeug
auch das Ablängen
eines Mehrschichtkabels, eines Pneumatikschlauches oder dergleichen
ermöglicht
wird.
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Nach einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist vorgesehen, daß zur Aufnahme und zum Verschieben
eines Kabels, eines Pneumatikschlauches oder dergleichen relativ
zum Trennmesser ein quer zum Bearbeitungskanal verschiebbares Schlitten-Paar
mit einem ersten und mit einem zweiten Schlitten vorgesehen ist,
wobei der erste Schlitten mittels eines im Gehäuse drehbar gelagerten Exzenters
direkt und der zweite Schlitten durch den ersten Schlitten und ein
zwischen beiden Schlitten liegendes Kabel oder dergleichen indirekt
verschiebbar ist.
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Zwischen den beiden Schlitten kann
ein zu bearbeitendes Kabel, ein Pneumatikschlauch oder dergleichen
eingelegt und fixiert werden, anschließend wird durch Betätigung des
ersten Schlittens das Kabel, der Pneumatikschlauch oder dergleichen
relativ zum Trennmesser verschoben, so daß dieses in das Kabel, den
Pneumatikschlauch oder dergleichen einschneiden kann, und zwar mindestens
bis zur Mitte des Kabels oder des Pneumatikschlauches. Dabei wird
der zweite Schlitten automatisch mit verschoben und das Kabel, der
Pneumatikschlauch oder dergleichen ist zwischen den beiden Schlitten
weitestgehend fixiert.
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Vorteilhafterweise ist jeder Schlitten
entgegen der Wirkung jeweils mindestens einer Rückholfeder aus einer Grund-
oder Ruheposition heraus verschiebbar.
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Dabei wird nach einer Bearbeitung
eines Kabels, eines Pneumatikschlauches oder dergleichen das Schlitten-Paar
nach Entnahme eines bearbeiteten Kabels, Pneumatikschlauches oder
dergleichen wieder in seine Ruhe- oder Grundposition zurückgefihrt.
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Der Exzenter weist vorteilhafterweise
einen kreisförmigen
Durchbruch auf, so daß der
Exzenter letztendlich in Form eines Exzenter-Ringes ausgebildet
ist. Durch den Durchbruch hindurch kann eine Bedienungsperson das
gesamte Entmantelungswerkzeug gut erfassen und halten, wenn dieses
nach dem Ansetzen an ein zu bearbeitendes Kabel oder dergleichen
um dessen Längsachse
vollständig
herumgeschwenkt werden soll, um ein Abtrennen herbeizuführen.
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Besonders vorteilhaft ist eine Ausfihrungsform
der Erfindung, bei der die Abisolier-Messer um 90° verschwenkbar
sind derart, daß deren
Schneiden in einer Schwenkposition rechtwinklig und in einer anderen
Schwenkposition parallel zur Längsachse des
Bearbeitungskanales verlaufen.
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Hierdurch wird erreicht, daß beim Ablängen eines
entsprechenden Kabels oder dergleichen, bei dem sich die Abisolier-Messer
mit ihren Schneiden in einer Schwenkposition befinden, in der die
Schneiden rechtwinklig zur Längsachse
des Bearbeitungskanales verlaufen, zunächst einmal bis in verschiedene
Tiefen des Kabels oder dergleichen verlaufende Einschnitte in dessen
Mantelbereich ausgefihrt werden. Danach können die Abisolier-Messer in
eine Position verschwenkt werden, in welcher die Schneiden dann
parallel zur Längsachse
des Bearbeitungskanales verlaufen. Wird nun das Entmantelungswerkzeug
vom zu bearbeitenden Kabel oder dergleichen abgezogen, erfolgt ein
Aufschneiden der in Umfangsrichtung eingeschnittenen unterschiedlichen Ummantelungsschichten
in Längsrichtung,
so daß nach
Abnahme des Entmantelungswerkzeuges die entsprechend aufgeschnittenen
Ummantelungsschichten und/oder Leiter einfach entfernt werden können.
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Zusätzliche und weitere Arbeiten
für das
Abnehmen der vorher in unterschiedliche Tiefen eingeschnittenen
Ummantelungsschichten sind somit nicht mehr erforderlich.
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Insoweit ist diese Ausführungsform
als eine besonders praxisgerechte und für die vorgesehenen Arbeitsgänge optimale
Ausführungsform
anzusehen.
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Weitere Merkmale der Erfindung sind
Gegenstand weiterer Unteransprüche.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
ist in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt und wird im folgenden näher beschrieben.
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Es zeigen:
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1 eine
perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Entmantelungswerkzeuges,
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2 bis 4 Ansichten des Entmantelungswerkzeuges
in Richtung des Pfeiles X in 1 in
verschiedenen Arbeitspositionen und bei abgenommener, vorderer Gehäuseschale
,
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5 eine
teilweise im Schnitt dargestellte Ansicht in Richtung des Pfeiles
V in 4,
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6 eine
Ansicht in Richtung des Pfeiles VI in 5,
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7 eine
der 5 entsprechende
Darstellung in einer von 5 abweichenden
Arbeitsposition von Abisolier-Messern,
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8 eine
perspektivische Darstellung des Entmantelungswerkzeuges in Arbeitsposition
bei abgenommener, vorderer Gehäuseschale,
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9 eine
rückseitige
Ansicht des Entmantelungswerkzeuges bei abgenommener, rückseitiger Gehäuseschale,
gezeigt in einer Grund- oder Ruheposition,
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10 eine
der 9 entsprechende
Ansicht bei in Arbeitsposition befindlichem Entmantelungswerkzeug.
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In den 1 bis 10 ist mit dem Bezugszeichen 1 jeweils
insgesamt ein Entmantelungswerkzeug zum Abtrennen verschiedener
Ummantelungsschichten eines Mehrschichtkabels, eines mit elektrischen
Leitern versehenen Pneumatikschlauches 2 oder dergleichen
bezeichnet.
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In den 2 bis 10 ist beispielhaft ein Pneumatikschlauch 2 mit
elektrischen Leitern 3 in einer im Entmantelungswerkzeug
befindlichen Position dargestellt.
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Das Entmantelungswerkzeug 1 weist
einen Bearbeitungskanal 4 auf, der innerhalb eines Gehäuses 5 des
Entmantelungswerkzeuges 1 angeordnet ist und zur Aufnahme
des zu bearbeitenden Pneumatikschlauches 2 bestimmt ist.
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In den Bearbeitungskanal 4 ragen
mindestens zwei Abisolier-Messer 6a und 6b hinein,
und zwar unterschiedlich tief, um verschiedene Ummantelungsschichten
des Pneumatikschlauches 2 von diesem abtrennen zu können. Dies
geht besonders aus den 5 und 7 deutlich hervor.
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An einem stirnseitigen Ende des Bearbeitungskanales 4 ist
darüber
hinaus ein Trennmesser 7 vorgesehen, welches dazu bestimmt
ist, den Pneumatikschlauch 2 völlig zu durchtrennen. Dies
ist aus den 9 und 10 deutlich erkennbar.
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Das besagte Trennmesser 7 ist
ortsfest im Gehäuse 5 befestigt,
und zwar durch eine Schraube 22, erkennbar in den 9 und 10.
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Relativ zum Trennmesser 7 ist
innerhalb des Gehäuses 5 ein
Schlitten-Paar 8 verschiebbar gelagert. Dieses Schlitten-Paar 8 umfaßt einen
ersten Schlitten 8a und einen zweiten Schlitten 8b,
wobei der erste Schlitten 8a unmittelbar oder direkt durch einen
von Hand betätigbaren
Exzenter 9 verschiebbar ist. Der Exzenter 9 ist
zweckmäßigerweise
mit einem Betätigungsstück 10 ausgestattet.
Dieses Betätigungsstück 10 ist
im Griffbereich mit einer Riffelung 11 oder dergleichen
verse hen, um eine gute und rutschfreie Auflage für den Daumen einer das Entmantelungswerkzeug 1 betätigenden
Hand zu bieten. Das besagte Betätigungsstück 10 dient
dazu, den Exzenter 9 in eine Richtung verdrehen zu können, die
eine Verschiebung des ersten Schlittens 8a in Richtung
der Mittelachse des Bearbeitungskanales 4 zur Folge hat.
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Die beiden Schlitten 8a und 8b sind
jeweils entgegen der Wirkung einer Rückholfeder aus einer Ruhe-
oder Nichtgebrauchsstellung gemäß 9 verschiebbar und werden
durch die besagten, in den Zeichnungen nicht dargestellten Rückholfedern
bei Nichtbetätigung
des Entmantelungswerkzeuges 1 auch wieder in diese Ruhestellung
zurückgeführt.
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Wird zwischen die beiden Schlitten 8a und 8b ein
Pneumatikschlauch 2, ein Kabel oder dergleichen eingelegt,
so wie in den 9 und 10 gezeigt, so wird bei einer
Verschiebung des ersten Schlittens 8a im oben beschriebenen
Sinne auch eine entsprechende Verschiebung des zweiten Schlittens 8b – und selbstverständlich auch
des Pneumatikschlauches 2 – bewirkt. Durch diese Verschiebung
relativ zum Trennmesser 7 wird dabei der Pneumatikschlauch
mindestens bis zu seiner Mitte hin durchtrennt.
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Der Exzenter 9 ist weiterhin
mit einem kreisförmigen
Durchbruch 13 versehen, der konzentrisch zu Durchbrechungen 20 in äußeren Gehäuseschalen 21 des
Entmantelungswerkzeuges 2 liegt, was 1 besonders deutlich zeigt.
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Durch diese Durchbrechungen 13 und 20 des
Exzenters 9 einerseits und der Gehäuseschalen 21 andererseits
kann eine Bedienungsperson mit einem Finger hindurchgreifen und
das gesamte Entmantelungswerkzeug 1 um die Achse eines
Pneumatikschlauches 2 herum verschwenken, wobei dieses Verschwenken
des Entmantelungswerkzeuges 1 dann einerseits die Durchtrennung
des Pneumatikschlauches 2 im Bereich des Trennmessers 7 und andererseits
das Einschneiden äußerer Ummantelungsschichten
bis zu unterschiedlichen Tiefen infolge der unterschiedlich tief
in den Bearbeitungskanal 4 hineinragenden Abisolier-Messer 6a und 6b zur Folge
hat.
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Die Abisolier-Messer 6a und 6b sind
innerhalb des Gehäuses 5 verschwenkbar
gelagert derart, daß die
Schneiden der Abisolier-Messer 6a und 6b in einer
Schwenkposition rechtwinklig und in einer anderen Schwenkposition
parallel zur Längsachse
des Bearbeitungskanales verlaufen.
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Im ersten Bearbeitungsschritt, bei
dem auch das Abtrennen oder Durchtrennen des Pneumatikschlauches 2 erfolgt,
sind die Abisolier-Messer 6a und 6b in eine Position
verschwenkt, in der die Schneiden rechtwinklig zur Längsachse
des Bearbeitungskanales 4 verlaufen. Ist die Abtrennung
des Pneumatikschlauches 2 und das Einschneiden äußerer Ummantelungsschichten
durch Verschwenken des Entmantelungswerkzeuges 1 um die Längsachse
des Pneumatikschlauches 2 erfolgt, werden die Abisolier-Messer 6a und 6b in
ihre andere Arbeitsposition verschwenkt, in der dann ihre Schneiden
parallel zur Längsachse
des Bearbeitungskanales verlaufen. Nun kann das Entmantelungswerkzeug 1 in Achsrichtung
des Pneumatikschlauches von diesem abgezogen werden, wobei nun die
Abisolier-Messer 6a und 6b einen achsparallelen
oder Längsschnitt
in die Ummantelungsschichten erzeugen. Nach Abziehen des Entmantelungswerkzeuges 1 vom
Pneumatikschlauch 2 können
die nunmehr in einem ersten Rundschnitt und in dem beschriebenen,
zweiten Längsschnitt
aufgeschnittenen äußeren Ummantelungsschichten
leicht und bequem entfernt werden.
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Eines der Abisolier-Messer 6b durchtrennt eine äußere Ummantelungsschicht
bis auf die bandartigen Leiter 3 und das weitere Abisolier-Messer 6a durchtrennt
auch diese Leiter 3.
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Wie die 6 besonders deutlich zeigt, erfolgt die
Verschwenkung der Abisolier-Messer 6 über einen
Schieber 14, welcher Mitnehmerzapfen 15 aufweist,
die ihrerseits in gabelartige Öffnungen 16 von Schwenkhebeln 17 eingreifen,
an denen die Abisolier-Messer 6 befestigt sind. Durch diese
Schwenkhebel 17, die bei Betätigung des Schieber 14 über die Mitnehmer
verschwenkt werden können,
erfolgt die angesprochene und beschriebene Verschwenkung der Abisolier-Messer 6 in
die verschiedenen Arbeitspositionen.
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Die Eintauchtiefe der Abisolier-Messer 6a und 6b in
Richtung des Bearbeitungskanales 4 kann über Stellschrauben 18 verändert werden.
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Über
das dargestellte Ausführungsbeispiel hinausgehend
ist es selbstverständlich
bei Bedarf möglich,
das Entmantelungswerkzeug 1 auch mit mehr als zwei Abisolier-Messern 6a und 6b auszustatten,
falls eine weitergehende Abstufung abzunehmender Ummantelungsschichten
gewünscht
oder erforderlich ist.
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Das Entmantelungswerkzeug 1 dient
auch dazu, einen bereits auf eine vorgegebene Länge abgeschnittenen Pneumatikschlauch 2 im
stirnseitigen Bereich noch einmal mit einer sauberen Schnittfläche zu versehen,
falls das stirnseitige Ende durch mechanische Einflüsse eingerissen
oder anderweitig beschädigt
sein sollte. Das Trennmesser 7 dient also auch zur Erzeugung
einer sauberen Stirnfläche
eines Pneumatikschlauches oder alternativ eines Mehrschichtkabels
oder dergleichen.