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Je nach Einsatzzweck sind verschiedene Schalungselemente
gebräuchlich.
So können
beispielsweise beim Verschalen von zu betonierenden Decken einfache
Schalungselemente aus Holz eingesetzt werden. Schalungselemente
aus Holz haben den Vorteil, daß das
Holz zunächst
Wasser aus dem nassen Beton aufnimmt und später zum Abbinden des Betons
wieder zur Verfügung
stellt. Nachteilig ist jedoch, daß die Wasseraufnahmefähigkeit
von Holz nicht ausreicht, um die Bildung von Lunkern vollständig zu
verhindern. Ein weiterer Nachteil ist, daß für spezielle Zwecke geformte
Schalungselemente sich nicht mit vertretbarem Aufwand aus Holz herstellen lassen.
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Die Verwendung von Kunststoff ist
zur Herstellung von profilierten Schalungselementen bekannt. So
wird in
DE 201 16 579.1 eine
Schalung mit einem Teilstück
offenbart, welches aus einem Gemisch aus Partikeln und einem Bindemittel
aus Kunststoff hergestellt ist, und einem anderen Teilstück aus zementgebundenen
Spanplatten oder Kunststoffschaumplatten. Diese Schalung ist eine verlorene
Randschalung und besteht aus L-förmigen Winkeln.
Die Oberfläche
der Schalung kann verschieden ausgeprägt sein, nämlich glatt, rundförmig, zackig
oder sägeförmig profiliert
oder durch Kratzen oder Schleifen angerauht, um eine Verbesserung
der Haftung von Klebstoffen an der Schalung zu erreichen. Eine Schalung
mit einem Teilstück
aus in Kunststoff eingebetteten Partikeln hat wiederum den Vorteil,
daß dieses
Teilstück
bei variabler Formgebung sehr wirtschaftlich hergestellt werden
kann.
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Aufgabe der Erfindung ist es nun,
ein Schalungselement zu schaffen, das zum einen beim Betonieren
zur Aufnahme und Abgabe von Wasser geeignet ist und zum anderen
in einer Vielzahl von gewünschten
Formen einfach herzustellen ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
daß bei
einem Schalungselement der oben genannten Art mindestens einer der
Füllstoffe aus
einem wasseraufnahmefähigen
Material ist und daß an
mindestens einer Formfläche
des Schalungselements der oder die Füllstoffe aufgeschlossen sind. Der
freiliegende, aufgeschlossene Füllstoff übernimmt
dabei die Funktion von Poren, durch die Wasser ins Schalungselement
eintreten kann, und der Füllstoff
aus wasseraufnahmefähigem
Material dient gleichzeitig dazu, das Wasser zu speichern. Auf diese
Weise wird erreicht, daß das
Schalungselement an den betreffenden Formflächen das Abbinden von Beton
unterstützt,
so daß lunkerfreier
Beton erhalten wird.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Vorzugsweise ist das Schalungselement
aus Polyurethan oder Polypropylen hergestellt, und als Füllstoff
kommt bevorzugt ein Granulat aus einem Holzwerkstoff zum Einsatz.
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Der verwendete Kunststoff kann auch
ein Gemisch verschiedener Kunststoffe sein, beispielsweise Polypropylen
und Polyethylen.
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Weiterhin bevorzugt ist eine Kombination zweier
Füllstoffe,
von denen einer ein Holzwerkstoff und der andere ein Mineralstoff
ist. Dabei kann der Holzwerkstoff überwiegend zum Speichern des
Wassers dienen, während
der Mineralstoff Körner
des Granulats des Holzwerkstoffes wasserleitend verbinden kann.
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Besonders einfach läßt sich
das Schalungselement herstellen, indem es als Extrudat geformt wird
und das Extrudat an den Formflächen,
an denen die wasseraufnehmende und abgebende Eigenschaft erwünscht ist,
gehobelt oder abgeschliffen wird, wobei eine äußere Schicht des Extrudats,
an deren Oberfläche
Füllstoffe
möglicherweise
nur in einem geringen Maß angrenzen,
abgetragen wird. Der Anteil des an der Oberfläche freiliegenden Füllstoffs wird
dadurch deutlich erhöht.
Ebenso kann auch bei einem durch Pressung hergestellten Schalungselement
ein Hobeln der Formflächen
erfolgen.
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Neben der ermöglichten Vielfalt bei der Formgebung
des erfindungsgemäßen Schalungselements
ist es ein weiterer Vorteil, daß das
Schalungselement sowohl für
verlorene Schalungen, die dauerhaft im Bauwerk verbleiben, eingesetzt
werden kann als auch wiederverwendbar ist. Zum Wiederverwenden kann
das Schalungselement so gestaltet sein, daß eine verunreinigte, beispielsweise
mit Spuren von Beton versehene Formfläche durch erneutes Hobeln wieder
geglättet und
aufnahmefähig
für Wasser gemacht
werden kann.
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Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnung näher
erläutert.
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Es zeigen:
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1 einen
Querschnitt eines extrudierten Schalungselements aus Kunststoff
mit einem Füllstoff;
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2 das
Schalungselement aus 1,
bei dem an einer Formfläche
eine Schicht abgehobelt und der Füllstoff aufgeschlossen wurde.
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3 das
Schalungselement aus 2 mit angegossenem
Beton;
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4 das
Schalungselement aus 3,
bei dem zum Wiederverwenden des Schalungselements eine Schicht abgehobelt
wurde;
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5 ein
Schalungselement in Form einer Schalplatte mit Hohlkammern;
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6 ein
Schalungselement in Form einer Deckenrandschalung;
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7a und 7b Schalungselemente in Form von
Abschalbohlen mit Magnethaltern; und
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8 eine
spezielle Form einer Randschalung.
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1 zeigt
beispielhaft den Querschnitt eines Schalungselements in schematischer
Darstellung, das aus einem Extrudat aus Kunststoff 10 mit einem
Füllstoff
in Form eines Granulats 12 aus einem Holzwerkstoff hergestellt
ist. Das Granulat 12 kann beispielsweise aus Pellets aus
aufgeschlossenem Holz bestehen, und der Anteil des Füllstoffes
kann beispielsweise etwa 70% sein. Herstel lungsbedingt sind die
einzelnen Partikel des Granulats 12 im allgemeinen vollständig mit
dem Kunststoff 10 ummantelt, so daß das Granulat 12 kaum
an der Oberfläche 14 des
Extrudats freiliegen wird. Deshalb wird eine Schicht 16 ( 2) von der Oberfläche 14 abgeschliffen
oder abgehobelt, wodurch das Granulat 12 freigelegt und
aufgeschlossen wird.
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2 zeigt
das Schalungselement aus 1,
bei dem auf der Oberseite eine gestrichelt dargestellte Schicht 16 abgehobelt
wurde. Das Schalungselement weist dadurch eine ebene Formfläche 18 auf,
in der das Granulat 12 des Füllstoffs aufgeschlossen ist.
An der Formfläche 18 liegen
Teile des Granulats 12 frei. Das Granulat 12,
welches die Eigenschaft hat, Wasser aufnehmen und abgeben zu können, bewirkt
daher, daß das
Schalungselement an der Formfläche 18 zur
Aufnahme und anschließenden
erneuten Abgabe von Wasser oder Feuchtigkeit geeignet ist.
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3 zeigt,
daß an
der Formfläche 18 des Schalungselements
aus 2 nach Betonieren
mit Beton 20 der Beton lunkerfrei abbindet. Dies wird dadurch
bewirkt, daß das
Granulat 12 des Schalungselements zunächst Wasser aus dem Beton 20 aufnimmt.
Das Wasser kann durch das an der Formfläche 18 des Schalungselements
aufgeschlossene Granulat 12 in das Schalungselement eindringen
und wird von dem Granulat 12 gespeichert. Umgekehrt kann
das Granulat 12 das Wasser auch wieder abgeben und als
beim Abbinden des Betons 20 benötigtes Kristallwasser wieder
zur Verfügung
stellen. Nach dem Abbinden des Betons 20 kann das Schalungselement
als verlorene Schalung an Ort und Stelle verbleiben. Alternativ
kann das Schalungselement auch wiederverwendet werden. Dazu wird
es vom Beton 20 gelöst
und von etwaigen Verunreinigungen, beispielsweise auf der Formfläche 18 haftenden
Betonresten 22 (4),
befreit, indem die Formfläche 18 erneut
gehobelt wird.
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Dies ist in 4 dargestellt. Mittels Abhobeln einer
Schicht 24, die die Betonreste 22 umfaßt, wird das
Granulat 12 an der Formfläche 18 erneut aufgeschlossen.
Das Schalungselement kann daraufhin wiederverwendet werden. Das
Abtragen der Schicht 24 kann sich dabei auf die Betonreste 22 beschränken.
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Im beschriebenen Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Schalungselements
hat das Granulat 12 die Form von runden Pellets aus aufgeschlossenen,
zerfaserten Holzspänen
oder Sägemehl.
Statt eines Holzwerkstoffes kann auch ein anderes wasseraufnahmefähiges Material,
beispielsweise ein Mineralstoff verwendet werden, oder es kann eine
Kombination mehrerer Füllstoffe,
beispielsweise eines Mineralstoffes und eines Holzwerkstoffes in
unterschiedlichen Anteilen verwendet werden. Der verwendete Kunststoff
kann Polyurethan oder Polyproplylen sein, es ist aber auch die Verwendung anderer
Kunststoffe oder eines Gemisches verschiedener Kunststoffe denkbar.
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Durch die Herstellung des Schalungselements
als Pressware oder Extrudat und anschließendem Hobeln von Formflächen, die
dem Beton zugewandt sein sollen, ist auf einfache und kostengünstige Weise
das erfindungsgemäße Schalungselement in
einer Vielzahl von Profilformen herstellbar. Die 5 bis 8 geben
einige Ausführungsbeispiele
solcher Schalungselemente und werden im folgenden beschrieben.
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5 zeigt
ein Schalungselement in Form einer Schaltafel oder Schalplatte 26 zu
Flächen-
bzw. Wandgroßschalung.
In einer aufgeschnitten dargestellten Querschnittsfläche 28 der
Schalplatte 26 sind Hohlkammern 30 angedeutet,
durch die eine Gewichts- und Materialersparnis erreicht wird.
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6 zeigt
schematisch ein Schalungselement in Form einer Deckenrandschalung 32,
welche ebenfalls mit Hohlkammern 30 versehen ist.
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In den 7a und 7b sind Schalungselemente
in Form von Abschalbohlen 34 und 36 dargestellt,
die mit Magnethaltern versehen sind, Die in 7a dargestellte Abschalbohle 34 weist
eingelassene Magnete 38 auf, wohingegen die in 7b dargestellte Abschalbohle 36 mit
einem Metallstreifen 40 versehen ist.
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8 gibt
ein Beispiel für
eine speziellere Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Schalungselements.
Sie zeigt eine Randschalung 42 mit einer innen abgewinkelten
Ecke 44 und Zapfen 46 zur Verkrallung im Beton.
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Alle dargestellten Ausführungsbeispiele
des erfindungsgemäßen Schalungselements
sind selbstverständlich
mit oder ohne Hohlkammern herstellbar. Die beschriebenen Formen
der Schalungselemente sind lediglich Beispiele aus einer Vielzahl
von je nach Anwendungsfall unterschiedlich geformten Schalungselementen.