-
Es sind Elektromotoren zum Antrieb
von beispielsweise Spielzeugkarussellen, Spielzeugwindrädern, Spielzeugwindmühlen oder
fahrbaren Spielzeugmodellen wie beispielsweise Spielzeugautos bekannt.
Die Elektromotoren sind vergleichsweise klein und leicht und weisen
eine elektrische Leistungsaufnahme von einigen 10 mW auf. Die Anforderungen
an die Stabilität
einer mechanischen Befestigung eines derartigen Elektromotors an
einem Spielzeugmodell sind dementsprechend gering, da die aufzunehmenden
Kräfte
und Momente gering sind.
-
In der nachveröffentlichten
DE 102 48 073 ist eine derartige
Anordnung beschrieben, deren Elektromotor entnehmbar in eine Aufnahme
eingesetzt ist. Dadurch ist es in einfacher Weise möglich den Elektromotor
in verschiedenen Spielzeugmodellen zu verwenden, es wird also nur
ein Elektromotor für mehrere
Spielzeugmodelle benötigt.
Die Aufnahme der beschriebenen Anordnung ist ring- oder topfförmig, der
Elektromotor wird einfach in die Aufnahme eingesetzt und hält klemmend
ohne dass ein Festziehen einer Spannschraube oder ein anderes Fest- oder
Einspannen des Elektromotors in der Aufnahme erforderlich wäre. Das
Einsetzen und Entnehmen des Elektromotors ist also sehr einfach
und auch kleinen Kindern möglich.
Die Aufnahme der beschriebenen Anordnung besteht aus Holz, also
einem Material, das sich gut durch Kleben befestigen lässt. Dies vereinfacht
die Befestigung des Elektromotors im oder am Spielzeugmodel gegenüber einer
unmittelbaren Befestigung des Elektromotors ohne eine Aufnahme,
da Motorgehäuse
von Elektromotoren üblicherweise
aus Metall bestehen und sich nur mit geeigneten Klebern befestigen
lassen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
Verwendungsmöglichkeiten
der vorstehend beschriebenen Anordnung zu vergrößern.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Die erfindungsgemäße Anordnung
weist außer
dem Elektromotor und der Aufnahme, in die der Elektromotor entnehmbar
eingesetzt ist, eine Welle, eine Wellenkupplung, die die Welle und
eine Motorwelle des Elektromotors drehfest und lösbar verbindet, und ein Lager, in
dem die Welle drehbar gelagert ist, auf. Das Lager, das der Einfachheit
wegen insbesondere als Gleitlager ausgebildet ist, besteht beispielsweise
ebenso wie die Aufnahme für
den Elektromotor aus Holz und ist dadurch gut durch Kleben an einem
Spielzeugmodell anbringbar. Das Lager hält die Welle fluchtend zur
Motorwelle. Auf der Welle wird ein drehend anzutreibendes Spielbauelement,
beispielsweise ein Spielzeugwind- oder
-wasserrad oder ein Spielzeugautorad angeordnet, das mit dem Elektromotor über die
Wellenkupplung drehend antreibbar ist. Durch Lösen der Wellenkupplung ist
der Elektromotor einfach aus der Aufnahme entnehmbar und lässt sich
dadurch problemlos in mehreren Spielzeugmodellen verwenden. Weiterer
Vorteil der Erfindung ist, dass das Lager auch bei entnommenem Elektromotor
die Welle drehbar gelagert hält,
das auf der Welle angeordnete Spielbauelement, also beispielsweise
ein Spielzeugwind- oder -wasserrad bleibt drehbar am Spielzeugmodel
gehalten. Das Spielbauelement geht also nicht verloren und das Spielzeugmodel
kann ohne den Elektromotor verwendet werden. Zusätzlicher Vorteil der Erfindung
ist dass sie nur wenige verschiedene Teile aufweist. Insbesondere
sind zum Antrieb mehrerer Spielzeugmodelle nur die Aufnahme für den Elektromotor,
das Lager und die Welle in entsprechender Anzahl erforderlich, der
Elektromotor und die Wellenkupplung brauchen nur einmal vorhanden
sein, da sie sich in das jeweils benutzte Spielzeugmodell einsetzen
lassen. Auch hat die Erfindung den Vorteil, dass das drehend anzutreibende Bauelement
mit Abstand vom Elektromotor angeordnet werden kann.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung ist insbesondere
zur Verwendung in Spielzeugmodellen vorgesehen, die aus oder zumindest
unter Verwendung von Spielbausteinen hergestellt sind, die aus einem festen
Schaum bestehen, der durch Anfeuchten klebend wird, so dass sich
die Spielbausteine ohne zusätzlichen
Klebstoff miteinander und mit anderen Materialien, insbesondere
mit Pappe und/oder Holz (Holzstäben)
zu Spielzeugmodellen zusammenkleben lassen. Derartige Spielbausteine
und aus ihnen hergestellte Spielzeugmodelle sind in der
DE 197 03 038 offenbart,
auf die in soweit Bezug genommen wird. Die Spielbausteine sind aus
Stärke
oder einem stärkehaltigen
Material beispielsweise durch Extrudieren aufgeschäumt. Ein
Herstellungsverfahren für derartige
Spielbausteine ist in der
DE
40 126 597 A1 offenbart.
-
Als Wellenkupplung ist insbesondere
eine Ausgleichskupplung vorgesehen, d. h. eine Wellenkupplung, die
radiale und/oder winklige Fluchtfehler und/oder Axialverschiebungen
der verbundenen Wellen ausgleicht.
-
Eine Ausgestaltung der Erfindung
sieht eine elastische Wellenkupplung vor. Vorzugsweise ist die Wellenkupplung
als flexibler Schlauch ausgebildet, der einfach durch Aufschieben
auf die Welle und auf die Motorwelle in die Anordnung eingesetzt
wird und die Welle und die Motorwelle durch Reibschluss miteinander
verbindet. Der flexible Schlauch ist zur Drehmomentübertragung
für den
vorgesehenen Verwendungszweck vollkommen ausreichend und er gleicht
Fluchtungsfehler aus. Durch Abziehen von der Welle ist der flexible
Schlauch in einfacher Weise zusammen mit dem Elektromotor aus einem
Spielzeugmodel entnehmbar und in ein anderes Spielzeugmodel einsetzbar.
-
Für
die meisten Anwendungen genügt
ein vergleichsweise loser Sitz des Elektromotors in der Aufnahme
um den Elektromotor zu halten. Vorzugsweise ist der Elektromotor
allerdings klemmend in der Aufnahme gehalten, zum Einsetzen in die
Aufnahme wird er lediglich in diese eingeschoben, ein Festspannen
des Elektromotors in der Aufnahme ist nicht vorgesehen. Eine Ausgestaltung
der Erfindung sieht eine ringförmige
Ausbildung der Aufnahme vor, die den in sie eingesetzten Elektromotor
an einem Umfang umgreift. Unter ringförmig soll auch eine rohrförmige oder
topfförmige,
d. h. auf einer Stirnseite geschlossene Ausbildung der Aufnahme
verstanden werden. Diese Ausgestaltung der Erfindung ermöglicht eine
einfache Ausbildung der Aufnahme und eine einfache Entnahme und
Einsetzbarkeit des Elektromotors in die Aufnahme.
-
Die Erfindung wird nachfolgend anhand
eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die
einzige Figur zeigt eine erfindungsgemäße Anordnung in einer Seitenansicht.
-
Die in der Zeichnung dargestellte,
erfindungsgemäße Anordnung 10 ist
als Spielzeugantrieb mit einem Elektromotor 12 vorgesehen.
Außer
dem Elektromotor 12 weist sie eine Fassung 14,
eine Wellenkupplung 16, ein Lager 18 und eine
Welle 20 auf. Der Elektromotor 12 ist ein Kleinmotor,
er ist ein kurzzylindrischer Motor mit einem Durchmesser von 25 mm
und einer Länge
von 13 mm. Seine Leerlaufstromaufnahme beträgt 15 mA bei 6 V Spannung.
Er weist ein zylindrisches Motorgehäuse 22 aus Metall auf.
-
Die Aufnahme 14 ist ein
Drechselteil aus Holz, sie ist zylindrisch mit einer zylindrischen
Ansenkung 24, in die der Elektromotor 12 entnehmbar
eingesetzt ist. Die Form der Aufnahme 14 lässt sich auch
als rohrförmig,
hohlzylindrisch oder topfförmig bezeichnen.
Der Elektromotor 12 ist klemmend eingesetzt, ein zusätzliches
Festspannen des Elektromotors 12 in der Aufnahme 14 ist
nicht vorgesehen, ein Halt des Elektromotors 12 in der
Aufnahme 14 ist für
den vorgesehenen Verwendungszweck ausreichend. Der Elektromotor 12 lässt sich
problemlos von Hand in die Aufnahme 14 einsetzen und aus
ihr entnehmen.
-
An einer Stelle ihres Umfangs weist
die Aufnahme 14 einen axialen Schlitz 26 zur Kabeldurchführung auf.
Stromkabel des Elektromotors 12 sind in der Zeichnung nicht
dargestellt.
-
Das Lager 18 besteht ebenso
wie die Aufnahme 14 aus Holz, das Lager 18 ist
ein zylindrisches Teil mit einer axialen, durchgehenden Lagerbohrung,
in der die Welle 20 drehbar einliegt. Das Lager 18 ist
also ein Gleitlager. Das Lager 18 ist axial oder jedenfalls
in etwa axial zum Elektromotor 12 und mit Abstand vom Elektromotor 12 angeordnet,
so dass die Welle 20 fluchtend oder in etwa fluchtend zu einer
Motorwelle 28 des Elektromotors 12 angeordnet
ist.
-
Als Welle 20 findet ein
Holzstab Verwendung.
-
Die Wellenkupplung 16 wird
von einem flexiblen Schlauch gebildet, dessen Innendurchmesser kleiner
als ein Durchmesser der Motorwelle 28 und ein Durchmesser
der Welle 20 ist. Der die Wellenkupplung 16 bildende
Schlauch ist mit seinen beiden Enden auf die Motorwelle 28 und
die Welle 20 aufgeschoben, er verbindet diese drehfest
und gleicht radiale und winklige Fluchtungsfehler von Motorwelle 28 und
Welle 20 aus. Zudem ermöglicht
die Wellenkupplung 16 unterschiedliche Abstände zwischen
Welle 20 und Motorwelle 28 und damit auch unterschiedliche
Abstände
des Lagers 18 vom Elektromotor 12. Für größere Abstände kann ein längerer Schlauch
als Wellenkupplung 16 eingesetzt werden. Zudem lässt sich
die Wellenkupplung 16 durch Abziehen von der Welle 20 oder
der Motorwelle 28 problemlos lösen.
-
Als Ausführungsbeispiel zur Darstellung
und Erläuterung
der Erfindung ist eine Spielzeugwassermühle
30 gewählt worden.
Die Spielzeugwassermühle
30 weist
ein turmförmiges
Gebäudeteil
32 auf,
das als Vierkantrohr aus Pappe hergestellt ist. Die Aufnahme
14 für den Elektromotor
12 ist
an einer Innenseite einer Wand des Gebäudeteils
32 festgeklebt. Zum
Kleben sind Spielbausteine
34 verwendet, wie sie in der
DE 197 03 038 A1 offenbart
sind. Die Spielbausteine
34 bestehen aus einem festen Schaum, der
durch Extrudieren aus Stärke
oder einem stärkehaltigen
Material hergestellt ist. Die Spielbausteine
34 werden
durch Anfeuchten klebend und verformbar und lassen sich dadurch
zum Ankleben der Fassung
14 an dem aus Pappe bestehenden
Gebäudeteil
32 verwenden.
Die Spielbausteine
34 bilden eine kreisringförmige Raupe,
die die Aufnahme
14 umschließt und die in einer Kehle am Übergang
von der Aufnahme
14 zur Wand des Gebäudeteils
32 gebildet
ist. Ein Verfahren zur Herstellung solcher Spielbausteine beschreibt
die
DE 40 16 597 A1 .
Auf die beiden genannten Druckschriften wird insoweit verwiesen.
Nach Anfeuchten der Spielbausteine lässt sich mit diesen durch Bestreichen
einer Oberfläche
auch eine Klebeschicht auf die Oberfläche auftragen, die Spielbausteine
können
zum Kleben von beispielsweise Pappe zu dem Gebäudeteil
32 verwendet
werden.
-
In gleicher Weise wie die Fassung 14 ist
das Lager 18 mit Spielbausteinen 34 auf eine Außenseite einer
Wand des Gebäudeteils 32 geklebt,
die der Wand, auf die die Aufnahme 14 geklebt ist, gegenüberliegt.
-
Auf einer dem Gebäudeteil 32 abgewandten Stirnseite
des Lagers 18 ist eine Nabe 36 auf die Welle 20 aufgesetzt.
Eine Nabenbohrung weist Spiel auf der Welle 20 auf, so
dass die Nabe 36 lose auf der Welle 20 sitzt.
Dadurch dreht sich die Nabe 36 bei drehendem Antrieb der
Welle 20 langsamer als die Welle 20, es wird eine
Drehzahluntersetzung erreicht. Die Nabe 36 ist ein zylindrisches
Teil aus Holz mit einer umlaufenden Nut 38, in die Speichen 40 eines
Spielzeugwasserrads 42 klemmend gesteckt sind. Die Speichen 40 bestehen
aus Holzstäben,
sie können
zusätzlich
zur Klemmung in der Nut 38 festgeklebt sein. Schaufeln 44 des
Spielzeugwasserrads 42 sind aus den bereits genannten Spielbausteinen geformt
und an den Speichen 40 angeklebt.
-
Zum Abschluss ist eine Nabe 46 aus
Holz klemmend auf die Welle 20 aufgesetzt, die das Spielzeugwasserrad 42 axial
auf der Welle 20 hält.
Zwischen den beiden Naben 36, 46 ist eine Lochscheibe 48 aus
Pappe angeordnet.
-
Die Verwendung von Holz für die Aufnahme 14,
das Lager 18 und die Welle 20 der erfindungsgemäßen Anordnung 10 ist
nicht zwingend, der Werkstoff Holz ist gewählt worden, weil er sich gut
mit den genannten Spielbausteinen kleben lässt und weil es sich um einen
nachwachsenden Rohstoff handelt, der sich in die den Spielbausteinen
zugrunde legende Philosophie eingliedert.