-
Die Erfindung betrifft ein Türblatt einer
Aufzugtür,
insbesondere einer Aufzugschachtaür, mit einer Frontwand und
einer Rückwand
jeweils aus Blech, insbesondere aus Stahlblech, wobei zwischen der
Frontwand und der Rückwand
Stützschienen
zur Stabilisierung des Türblattes
vorgesehen sind.
-
Bei bekannten Aufzugschachttüren sind
die Frontwand, die Rückwand
und auch die Stützschienen
aus Stahlblech gebildet. Da das Gewicht eines solchen Türblattes
möglichst
gering sein sollte, hat man bei Beachtung bestimmter Stabilitätsvorgaben möglichst
dünne Stahlbleche
verwendet, und zwar auch für
die Stützschienen.
Die aufgrund solcher Standardkonstruktionen hergestellten Aufzugschachttüren haben
sich im Betrieb unter Normalbedingungen gut bewährt. Problematisch haben sich solche
Aufzugschachttüren
jedoch in thermisch ungleichmäßiger Umgebung
gezeigt. Weist beispielsweise die Frontwand eines Türblattes
eine wesentlich größere Temperatur
als die Rückwand
auf, so kommt es zu entsprechend unterschiedlichen thermischen Ausdehnungen
zwischen Frontwand und Rückwand
mit der Folge, dass sich das Türblatt
stark verzieht bzw. eine Verkrümmung
erfährt.
Insbesondere bei großen
Schachttüren,
die einseitig intensiver thermischer Energiezufuhr, etwa starker
Sonneneinstrahlung, ausgesetzt sind, besteht die Gefahr, dass die
thermische Deformation dazu führt,
dass die Schachttür
in ihrer Führung
klemmt und der betreffende Aufzug somit funktionsuntüchtig wird.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Türblatt
der eingangs genannten Art bereitzustellen, welches konstruktiv
so gestaltet ist, dass die Gefahr eines Verzugs oder einer Verkrümmung bei
einseitig intensiver thermischer Energiezufuhr wesentlich reduziert
ist.
-
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,
dass zumindest eine der Stützschienen
eine vorzugsweise im Strang hergestellte Profilschiene aus einem
gut wärmeleitendem Material,
insbesondere aus Leichtmetall, vorzugsweise aus Aluminium oder einer
Aluminiumlegierung ist, wobei diese Stützschiene wenigstens zwei durch
einen Wärmebrückensteg
miteinander verbundene Wärmeübertragungsflansche
aufweist, von denen einer mit der Frontwand – und ein anderer mit der Rückwand des
Türblattes
verbunden ist.
-
Grundgedanke der Erfindung ist es,
die Stützstruktur
aus Stützschienen
nicht nur zur mechanischen Aussteifung der Türblattkonstruktion zu verwenden,
sondern auch als effiziente Wärmebrücke zwischen
Rückwand
und Frontwand des Türblattes, so
dass große
Temperaturdifferenzen zwischen Rückwannd
und Frontwand vermieden werden, und zwar auch dann, wenn die Frontwand
starker Sonnenlichteinstrahlung ausgesetzt wird. Die Wärmeübertragungsflansche
sorgen für
einen guten Wärmeübergang
von der Frontwand zu der Profil-Stützschiene und von der Profil-Stützschiene
zu der Rückwand,
wobei der Wärmebrückensteg
für eine
effiziente Wärmeleitung
von Wärmeübertragungsflansch
zu Wärmeübertragungsflansch
sorgt. Aufgrund dieser Maßnahmen
zur Verbesserung des Wärmetransports
und der damit erreichten Unterdrückung
großer Temperaturdifferenzen
zwischen Frontwand und Rückwand
des Türblatts
ist die Ursache für
stark unterschiedliche thermische Ausdehnungen der Tüblattwände beseitigt.
Das Türblatt
verzieht sich somit nicht nennenswert bei einseitig intensiver thermischer
Energiezufuhr, etwa aufgrund von Sonneneinstrahlung. Vorzugsweise
sollte die Profil-Stützschiene
aus einem gut wärmeleitenden
Material mit geringer Dichte gebildet sein, so dass das Türblatt insgesamt
bei guten thermischen Eigenschaften vergleichsweise geringes Gewicht
aufweist. Bevorzugtes Material ist Aluminium bzw. eine Aluminiumlegie rung.
Es kommen jedoch auch andere gut wärmeleitenden Materialien als
Werkstoffe für
die Profil-Stützschienen
in Frage, z.B. Kupfer, wobei dann ggf. ein Optimum zwischen den
gegenläufigen
Effekten der Verbesserung der thermischen Ankopplung zwischen Frontwand
und Rückwand
des Türblatts
und der Gewichtszunahme des Türblatts
durch das größere Stützschienengewicht
angestrebt werden sollte, wobei zusätzlich noch zu berücksichtigen
ist, dass bei der Dimensionierung der Stützschienen diese eine hinreichend
gute Formstabilität
behalten sollen.
-
Vorzugsweise werden Stützschienen
mit I-Profil bzw. Doppel-T-Profil verwendet. Die Herstellung eines
solchen Standard-Strangpressprofils ist relativ unkompliziert. Das
Doppel-T-Profil bietet gute mechanische Eigenschaften und hat sich
auch hinsichtlich der hier geforderten Wärmetransporteigenschaften als
günstig
erwiesen.
-
Grundsätzlich könnte ein Türblatt nach der Erfindung sowohl
herkömmliche
Stahlblech-Stützschienen
als auch gut wärmeleitende
Stützschienen der
im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 näher ausgeführten Art aufweisen. Eine solche
Misch-Bestückung
mit Stützschienen
kann z.B. dann vorliegen, wenn ein konventionelles Türblatt nachträglich mit
wenigstens einer Stützschiene
der im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten Art nachgerüstet wird,
um eine bessere thermische Kopplung zwischen Frontwand und Rückkwand
des Türblatts zu
erreichen.
-
Vorzugsweise werden bei der Neuherstellung
von Türblättern nach
der Erfindung sämtliche – oder jedoch
zumindest die meisten Stützschienen
als Profilschienen aus gut wärmeleitendem
Material, insbesondere Leichtmetall, vorgesehen, die wenigstens zwei
durch einen Wärmebrückensteg
miteinander verbundene Wärmeübertragungsflansche
aufweisen, von denen einer mit der Frontwand – und ein anderer mit der Rückwand des
Türblattes
verbunden ist. Das Türblatt
sollte wenigstens zwei, vorzugsweise drei voneinander beabstandete
und bei aufrecht angeordnetem Türblatt
zumin dest näherungsweise vertikal
ausgerichtete Profilschienen aus einem gut wärmeleitendem Material als Stützschienen
aufweisen. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die
Profilschienen eine Länge
von mindestens 75 % der vertikalen Länge des Türblattes haben.
-
Gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Profilschienen an ihren Wärmeübertragungsflanschen vermittels
Klebstoff mit der Türblatt-Frontwand und der
Türblatt-Rückwand verklebt. Alternativ
kommen auch andere Verbindungstechniken in Frage, etwa Klemmverbindungen
oder dergleichen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der
Erfindung erstrecken sich die Wärmebrückenstege
der Profilschienen – im
Profilquerschnitt betrachtet – im
Wesentlichen orthogonal zu der Ebene der Frontwand und zu der Ebene
der Rückwand
des Türblattes
zwischen diesen Türblattwänden, wobei
die parallel zu den Ebenen der Türblattwände gemessene
Stegbreite mindestens doppelt so groß ist wie die quer dazu gemessene
Dicke der Wärmeübertraqungsflansche.
Bei dieser Dimensionierung wurde ein gutes Wärmeübertragungsverhalten bei möglichst
geringem Gewicht und hinreichender mechanischer Stabilität der Profilschienen
erreicht.
-
Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind
die einander zugewandten Innenseiten der Türblattwände zumindest bereichsweise
mit einer Schicht aus einem jeweiligen Material mit hohem Emissionsgrad
bzw. Absorptionsgrad für
Wärmestrahlung,
insbesondere mit einem Emaillelack, versehen. Auf diese Weise wird
erreicht, dass Wärmetransport
vom wärmeren
zum kälteren
Türblatt
auch vermittelt Wärmestrahlung
effizient stattfindet.
-
Es können noch weitere Maßnahmen
ergriffen werden, um zu verhindern, dass das Türblatt aufgrund thermischer
Effekte Deformationen erfährt. Eine
solche Maßnahme
könnte
z.B. das Vorsehen einer thermisch isolierenden Verkleidung des Türblattes
sein. Gemäß einer
Variante der Erfindung könn te vorzugsweise
die Innenseite der Türblatt-Frontwand mit
einer aussteifenden Schicht aus einem Material mit kleinem thermischen
Ausdehnungskoeffizienten versehen sein, beispielsweise aus einem
Kohlefaserlaminat.
-
Es sind auch Ausführungsformen der Erfindung
denkbar, bei denen Heizelemente oder/und Ventilatoren am bzw. im
Türblatt
vorgesehen sind, um bedarfsweise einen besseren thermischen Ausgleich
zwischen Frontwand und Rückwand
herbeiführen
zu können.
-
Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die Figuren
näher erläutert.
-
1 zeigt
in einer perspektivischen Darstellung ein Türblatt einer Aufzugsschachttür nach der
Erfindung.
-
2a, 2b und 2c zeigen die Schachttür aus 1 in drei Ansichten, wobei 2a eine Vorderansicht eines
oberen und eines unteren Bereichs des Türblatts darstellt, 2b eine Seitenansicht der
Bereiche aus 2a repräsentiert
und 2c eine Draufsicht
auf einen Querschnitt mit der in 2a bei C-C
angedeuteten Schnittebene zeigt.
-
3 zeigt
eine Profil-Stützschiene
des Türblatts
aus den 2a-2c im Querschnitt
und in einem Maßstab
von etwa 1,5 : 1.
-
4 zeigt
Beispiele für
weitere Profilquerschnitte für
Stützschienen
in Türblättern nach
der Erfindung.
-
Das in den 1 und 2a-2c gezeigte
Ausführungsbeispiel
eines Türblatts 1 nach
der Erfindung hat eine Frontwand 3 und eine Rückwand 5. Durch
Abkantungen an den Rändern
der Frontwand 3 und der Rückwand 5 bzw. durch
Einschweißen
eines Stahlprofils werden die Schmalseitenwände 7 gebildet. Die
Wände 3, 5 und 7 sind
aus Stahlblech gefertigt. An der oberen Schmalseitenwand 7 sind Elemente 9 befestigt,
die zur Aufhängung
des Türblatts
in einer Verschiebeführung
der betreffenden Schachttür
dienen.
-
In der Darstellung nach 1 unterscheidet sich das
Türblatt
nach der Erfindung äußerlich
nicht von einem konventionellen Aufzugsschachttürblatt. Im Unterschied zu einem
konventionellen Aufzugsschachttürblatt
hat das in den Figuren dargestellte Türblatt nach der Erfindung jedoch
keine inneren Stahlblech-Stützschienen
zwischen Frontwand und Rückwand,
sondern zwei im Strangpressverfahren hergestellte Profilschienen 11 mit
I-Profilquerschnitt bzw.
Doppel-T-Profilquerschnitt. Die Profilschienen 11 bestehen
vorzugsweise aus Aluminium bzw. einer Aluminiumlegierung. Der Profilform
entsprechend hat jede der Stützschienen 11 einen
Wärmebrückkensteg 13 sowie
vier Wärmeübertragungsflansche 15. Die
Wärmeübertragungsflansche 15 sind
mit den innen liegenden Flächen 17 bzw. 19 der
Frontwand 3 und der Rückwand 5 verklebt.
-
Wie in den 2a-2c erkennbar, erstrecken sich die
Profil-Stützschienen 11 bei
aufrecht stehendem Türblatt
vertikal parallel zueinander, wobei die Wärmebrückenstege orthogonal zu den
Flächen 17, 19 der
Türblattwände 3 bzw. 5 verlaufen.
-
Sollte die Frontwand 3 z.B.
aufgrund starker Sonneneinstrahlung intensiver äußerer Wärmeenergiezufuhr ausgesetzt
sein, so können
die frontwandseitigen Wärmeübertragungsflansche 15 effizient Wärme von
der Frontwand 3 aufnehmen und in den betreffenden Wärmebrückensteg 13 einleiten,
so dass die Wärme
schließlich über die
rückwandseitigen
Wärmeübertragungsflansche 15 größenteils
an die Rückwand 5 übertragen
wird, mit dem Ergebnis, dass extreme Temperaturdifferenzen zwischen
der Frontwand 3 und der Rückwand 5 aufgrund
einseitiger thermischer Energiezufuhr nicht auftreten können. Damit
ist auch die Gefahr eines Verzugs des Türblatts aufgrund stark unterschiedlicher
thermischer Ausdehnungen zwischen Frontwand 3 und Rückwand 5 weitgehend
gebannt. Die Profilschienen 11 erfüllen jedoch nicht nur die Funktion
des effizienten Wärmetransports
zwischen den Türblattwänden 3 und 5,
sondern auch die Funktion der mechanischen Aussteifung des Türblatts
und wirken somit auch aufgrund ihrer mechanischen Stabilisierung
einem Verzug des Türblatts 1 entgegen.
-
Für
das hier gezeigte Ausführungsbeispiel der
Erfindung können
die Dimensionen des Stützschienenprofils
aus 3 abgeschätzt werden,
welche den Schienenquerschnitt in einer Darstellung mit etwa 1,5-facher
Vergrößerung zeigt.
Selbstverständlich
können
die Dimensionen im Rahmen der vorliegenden Erfindung abgewandelt
werden.
-
Wie 3 erkennen
lässt,
sind die Wärmeübertragungsflansche
an ihren außen
liegenden Endbereichen angeschrägt,
so dass Aussparungen 21 für die Klebstoffaufnahme zwischen
dem jeweiligen Wärmeübertragungssteg 15 und
der jeweiligen Türblattwand 3 bzw. 5 vorhanden
sind.
-
Vorzugsweise sind die Innenflächen 17 und 19 der
Frontwand 3 bzw. der Rückwand 5 des
Türblatts 1 mit
einem Material mit hohem Emissionsgrad/ Absorptionsgrad für Wärmestrahlung
beschichtet, wobei es sich z.B. um einen Emaillelack handeln kann.
Eine solche Beschichtung verbessert den Wärmeaustausch durch Wärmestrahlung
zwischen Frontwand 3 und Rückwand 5.
-
In 4 sind
weitere im Rahmen der Erfindung liegende Abwandlungen des Profilquerschnitts der
Profilschiene 11 aus 3 gezeigt.