DE2028734B2 - Anordnung zum Messen des Kohlenstoffgehalts strömungsfähiger Medien - Google Patents
Anordnung zum Messen des Kohlenstoffgehalts strömungsfähiger MedienInfo
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- G01N27/403—Cells and electrode assemblies
- G01N27/406—Cells and probes with solid electrolytes
- G01N27/411—Cells and probes with solid electrolytes for investigating or analysing of liquid metals
- G01N27/4112—Composition or fabrication of the solid electrolyte
- G01N27/4114—Composition or fabrication of the solid electrolyte for detection of gases other than oxygen
Description
a) eine in dem Gehäuse (15) angeordnete Bezugselektrode (18) mit einem bekannten Gehalt an
Kohlenstoff,
b) einen in dem Gehäuse (15) enthaltenen und mit dessen Innenfläche sowie der Bezugselektrode
(18) in Kontakt befindlichen Salzelektrolyten (19), der Kohlenstoff in ionisiertem Zustand
enthält und ein bekanntes Kohlenstoffpoteivtial
relaiiv zur Bezugselektrode aufweist,
c) eine Einrichtung zur Messung einer Potentiia!-
differenz zwischen dem eine Elektrode bildenden Gehäuse (15) und der Bezugselektrode (18).
2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Bezugselektrode (18) den Kohlenstoff in einer Metallmatrix dispergiert enthält.
3. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bezugselektrode (18) reines
Graphit aufweist.
4. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Salz-Elektrolyt
(19) Kalziumkarbid aufweist, welches in einem bei Betriebstemperatur geschmolzenen Salz gelöst ist.
5. Anordnung nach Ansprut.. 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Salz Kalziumchlorid umfaßt.
6. Anordnung nach einem der Ansprüche 1 bis. 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (15) aus
Eisen, Nickel oder einer Legierung von Eisen oder Nickel besteht.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs I.
Es ist bekannt, daß. wenn beispielsweise Artikel aus Stahl hergestellt worden sind, der Herstellungsprozeß
häufig eine Werkstoffhärtung bzw. -verfestigung mit sich bringt, die beseitigt werden muß, und zu diesem
Zweck werden die Artikel normalerweise eine entsprechende Zeit lang geglüht. Die Atmosphäre im Glühofen
muß so sein, daß sie keine Karbonisierung oder Dekarbonisierung des Stahls verursacht, und wird
normalerweise durch unvollständige Verbrennung von Brenngas vorgesehen. Die Atmosphäre enthält daher in
der Praxis Methan, Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Wasserstoff und Wasserdampf, wobei die verschiedenen
Bestandteile in einem komplexen Gleichgewichtszustand vorhanden sind. Um sicherzustellen, daß das
Kohlenstoffpotential der Atmosphäre richtig ist, ist es notwendig, dieses Potential von Zeit zu Zeit zu messern,
aber dies hat sich leider bisher als schwierig e.wiesen, da bestehende Verfahren, z. B. chemische Analyse der
Gasatmosphäre Daten ergeben, die nur indirekt in
Beziehung zum gewünschten Kohlenstoffpotential stehen. Es ist daher äußerst wünschenswert, eine
Einrichtung zum Messen des effektiven Kohlenstoffgehaltes der Atmosphäre innerhalb des Ofens zu schaffen.
Es ist auch bekannt, daß das Vorhandensein von
Kohlenstoff in flüssigen Metallen eine Beschädigung der mit dem flüssigen Metall in Berührung stehenden Wand
verursachen oder Schwierigkeiten mit sien bringen
ίο kann. Zum Beispiel kann das Vorhandensein von
Kohlenstoff in flüssigem Natrium (welches als Kühlmittel in Kernreaktoren verwendet wird) eine Karbonisierung
von aus Stahl bestehenden Konstruktionsteilen des Reaktors verursachen. Um dies zu vermeiden, ist es
notwendig, den Kohlenstoffgehalt des geschmolzenen Natriums laufend zu überwachen, so daß notfalls ein Teil
abgezogen und einem Reinigungssystem zugeführt werden kann. Es besteht somit ein Bedarf an einem
Monitor für den Kohlenstoffgehalt des Natriums in Kernreaktoren. Das obige Beispiel soll lediglich der
Erläuterung dienen.
In der britischen Patentschrift 11 32 753 ist eine
Anordnung zum Messen des Kohlenstoffgehaltes eines Metalls beschrieben, welche eine elektrochemische
Zelle folgenden Aufbaus umfaßt: Kohlenstoffhaltiges Metall/Salzelektrolyt/Graphit. Bei dieser bekannten
Anordnung wird öe elektromotorische Kraft bei einer bekannten Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes
des Metalls gemessen, wobei der Elektrolyt Kohlenstoff in einem ionisierten Zustand enthält und ein bekanntes
Kohlenstoffpotential relativ zu Graphit hat. Eine praktische Ausführungsforni des bekannten Geräts
enthält einen Schmelztiegel, eine feste Graphitelektrode in diesem Tiegel, eine Einrichtung zum Halten einer
zweiten festen Elektrode, die aus dem Metall des Tiegels besteht, einen Salzelektrolyten innerhalb des Schmelztiegels
und in Kontakt mit den beiden Elektroden, wobei dieser Elektrolyt Kohlenstoff in einem ionisierten
Zustand enthält und ein bekannter Kohlenstoffpotential relativ zu Graphit aufweist, sowie eine Einrichtung zum
Messen der Potentialdifferenz zwischen den Elektroden bei einer bekannten Temperatur.
In der GB-PS 10 73 198 ist eine Vorrichtung
beschrieben, bei der die Rate der Kohlenstoffdiffusion durch die Wand eines Rohres überwacht wird. Wenn
Kohlenstoff durch die Rohrwand diffundiert, wird dieser mit einem Entkohlungsgas zur Reaktion gebracht und
durch den Strom des Entkohlungsgases abgeführt. Bei einem solchen dynamischen System hängt viel von den
so physikalischen Eigenschaften des Materials der Rohrwand, dessen Querschnittsfläche und Dicke ab. Jede mit
der Zeit auftretende Veränderung der Diffusionseigenschaften der Wand oder der Wanddicke verändert auch
die Eichung der Vorrichtung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anordnung zur Messung des Kohlenstoffgehaltes
strömungsfähiger Medien durch elektromechanische Mittel zu schaffen, bei der diese Schwierigkeiten nicht
auftreten.
bo Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des
Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die zweckmäßigste Bezugselektrode besteht aus
b5 Kohlenstoff, welcher in einer Metallmatrix mit einem
bekannten Anteil von Kohlenstoffgehalt dispergiert ist, oder die Elektrode kann aus Graphit bestehen,
vorausgesetzt, daß Vorkehrungen getroffen sind, um zu
verhindern, daß freier Kohlenstoff von ihr nach dem Gehäuse wandert.
Es versteht sich, daß die vorerwähnte Einrichtung den
Aufbau folgender elektrochemischer Zellen mit sich bringt: Kohlenstoffhaltiges Metall/kohlenstoffhaltiger
Elektrolyt/Graphit.
Die Ausgangsspannung dieser Zelle ist gegeben durch die Formel:
E =
RT
zF
log* ac.
Darin ist:
CH4 + ± O2
2CO
CH4
CH4
H2O
CO
2H2
H2
H2
2H2O
C
C
1-Q1
IO
15
E die elektromotorische Kraft,
R die Gaskonstante,
T die absolute Temperatur,
F das Faraday-Äquivalent,
ζ die Wertigkeit der Kohlenstoffionen im Elektrolyten und
ac die Aktivität des Kohlenstoffs im Metall relativ zu
Graphit.
Es sei darauf hingewiesen, daß der Ausgang der Zelle von der Temperatur abhängig ist, und es kann daher
erwünscht sein, mit einem geschmolzenen Elektrolyten zu arbeiten, aber dies ist nicht unbedingt notwendig. Die
Verwendung eines geschmolzenen Elektrolyten stellt jedoch einen guten elektrischen Kontakt zwischen dem
Elektrolyten, der Elektrode und dem Gehäuse sicher.
Kaiziumkarbid ist ein geeigneter Elektrolyt, aber da jo
er bei 2300° C schmilzt, ist ein Lösungsmittel erwünscht. Für eine Tauchhülse aus Stahl ist Kalziumchlorid ein
geeignetes Lösungsmittel, und die Verwendung einer 10-Molprozent-Lösung von Kalziumkarbid in Kalziumchlorid
ist zufriedenstellend. Jedes andere stabile geschmolzene Salz, in welchem Kalziumkarbid löslich
ist, würde anstelle von Kalziumchlorid geeignet sein.
Es ist zweckmäßig, sehr reines Kalziumchlorid zu verwenden, welches bei einer höheren Temperatur als
derjenigen, bei welcher es verwendet wird, geschmolzen und getrocknet wird, und zwar in einer reinen
Inertgas-Atmosphäre. Das Kalziumkarbid wird zweckmäßig dadurch präpariert, daß man reines Kalzium mit
Graphit in einer Inertgas-Atmosphäre reagieren läßt.
Wenn die Erfindung zum Messen des Kohlenstoffgehaltes von geschmolzenem Natrium oder einer Ofenatmosphäre
verwendet werden soll, so kann das Gehäuse Eisen, Nickel oder deren Legierungen umfassen, wobei
dies alles Materialien sind, die von jeglichem Wasserstoff, der in der Casatmosphäre vorhanden ist,
durchdringbar sind. So wird Wasserstoff in das Innere des Gehäuses eindringen, aber dies ist kein Nachteil bei
der erfindungsgemäßen Anordnung.
Die Gleichgewichtsreaktionen, die innerhalb eines Ofens stattfinden, können wie folgt dargestellt werden:
Die Gleichgewichts; ositioncn für diese Reaktionen
sind abhängig vom Redox- und Kohlcnstoffpotcnlial
innerhalb des Ofens, Von den in der Ofenatmosphäre vorhandenen Stoffen gehen Wasserstoff und Kohlenstoff
durch das Gehäuse hindurch, wobei die Geschwindigkeit des Durchgangs von Wasserstoff von dem
Material des Gehäuses abhängig ist, aber im Falle eines Eisengehäuses sehr schnell ist.
Bei geschmolzenem Natrium werden normalerweise keine anderen Stoffe als Kohlenstoff vorhanden sein,
welche durch das Gehäuse hindurchwandern.
Die Messung ist eine Gleichgewichtsmessung. Ist einmal das Gleichgewicht erreicht, so hängt die
Kohlenstoffgehalt-Konzentration im Metall des Gehäuses in kalkulierbarer Weise von der Kohlenstoffkonzentration
des Strömungsmittels ab, welches in Kontakt mit der Außenoberfläche des Gehäuses steht. Während des
Gehäuses in Kontakt mit dem Strömungsmittel gehalten wird, verursachen Änderungen der Kohlenstoffkonzentration
des Strömungsmittels eine entsprechende Änderung dieser Konzentration im Metall des
Gehäuses und folglich im Pote^'ial zwischen dem Gehäuse und der ersten Elektrode. Somit kann eine
laufende Überwachung des Kohlenstoffgehaltes des Strömungsmittels durchgeführt werden.
Ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Anordnung wird nunmehr anhand der Zeichnung
beschrieben, welche einen schematischen Schnitt durch die Anordnung wiedergibt.
In der Zeichnung ist schematisch ein Ofen 11 dargestellt, in welchem ein Strömungsmittel 12 von
unbekanntem Kohlenstoffgehalt über einen Einlaß 13 einfließt. Das Strömungsmittel 12 verläßt den Ofen 11
über einen Auslaß 14.
Ein Gehäuse wird durch eine dünnwandige Tauchhülse 15 aus einem Metall gebildet, welches (wie oben
erläutert) der Wesensart des Strömungsmittels 12 angemessen ist. Die Tauchhülse 15 ist an einem
dickerwandigen Halterohr 16 dicht befestigt, welches so montiert ist, daß die Tauchhülse 15 sich innerhalb des
Ofens befindet und in das Strömungsmittel 12 hineinragt, während sich das Halterohr 16 über eine
er'.sprechende Abdichtung (nicht dargestellt) durch eine
Aussparung im Ofen 11 nach außen erstreckt.
Das obere Ende des Halterohres 16 ist durch einen elektrisch isolierenden Verschlußbauteil verschlossen,
der eine Bezugselektrode 18 trägt.
Die Bezugselektrode 18 weist Kohlenstoff auf, welcher in einer Metallmatrix dispergiert ist, und
erstreckt sich zentrisch durch den Verschlußbauteil 17 hindurch nach unten bis kurz oberhalb des Bodens der
Tauchhülse 15. Eine reine Graphit-Bezugselektrode kann verwendet werden, aber eine Elektrode mit
Kohlenstoff, dispergiert in einer Metallmatrix, hat den Vorteil, daß der Kohlenstoff fest gebunden ist und die
Gefahr vermieden wird, daß Kohlenstoffteilchen aus der Bezugselektrode nach der Tauchhühenobei fläche
wandern.
In der Tauchhülse 15 befindet sich der Elektrolyt 19,
welcher in Kontakt mit der Innenoberfläche der Tauchhülse 15 un J mit der Bezugselektrode 8 steht.
Ein Potentiometer 21 ist zur Messung der Potentialdifferenz
zwischen der Tauchhülse 15 und der Bezugselektrode 18 vorgesehen.
Beim Betrieb wandert Kohlenstoff aus dem Strömungsmittel 12 in das Metall der Tauchhülse 15, und bei
Gleichgewicht wirudie Konzentration von Kohlenstoff in der Wandung der Tauchhülse in einer kalkulierbaren
Weise mit der Konzentration von Kohlenstoff in dem die Tauchhülse 15 umgebenden Strömungsmittel in
Beziehung gesetzt. Die Ablesung des Potentiometers 21 steht in Beziehung zur Kohlenstoffkonzentration im
Metall der Tauchhülse 15 und liefert somit eine Anzeige für den Kohlenstoffgehalt im Strömungsmittel.
Es ist selbstverständlich eine Zeitverzögerung zwischen einer Änderung des Kohlenstoffgehaltes des
Strömungsmittels und der entsprechenden Anzeige Potentiometer vorhanden, aber in der Praxis ist
Zeitverzögerung für eine zufriedenstellende konliiu liehe Überwachung eines fließenden Mediums I
genug.
Hierzu I Blatt Zeichnungen
Claims (1)
1. Anordnung zum Messen des Kohlenstoffgehalt* strömungsfähiger Medien, insbesondere eines flüssigen
Metalls, mit einem in das zu messende Medium eintauchbaren Gehäuse aus einem Metall, in
welchem Kohlenstoff bei der Temperatur des zu messenden Mediums sowohl löslich als auch
beweglich ist, gekennzeichnet durch
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