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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von Keramikgegenständen, insbesondere
von Bechern, Tassen o.dgl., wobei mindestens ein Keramikgegenstand
in einer eine Oberform und eine Unterform aufweisenden Gießform gegossen
und abschließend
gepresst wird.
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Aus
der
DE 100 03 325
A1 ist eine Antriebs- bzw. Schließvorrichtung insbesondere für ein Formteil
wie die Oberform einer Gießform
bekannt, wobei das Formteil mit einer Vorschubspindel verbunden ist,
die durch eine Spindelmutter durchgeschraubt ist. Die Vorschubspindel
ist mittels eines Spindelantriebs hoher Drehzahl und niedrigen Drehmomentes
und die Spindelmutter ist mittels eines Mutterantriebs niedriger
Drehzahl und hohen Drehmoments antreibbar. Damit ist es möglich, die
Gießform
schnell zu schließen
und am Ende des Gießprozesses
auf den gegossenen Keramikgegenstand einen gewünschten hohen Pressdruck auszuüben.
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Eine
einfach ausgebildete und eine sehr exakte Bewegung der Spindelmutter
erlaubende Antriebs- bzw. Schließvorrichtung der oben genannten Art
ist in der älteren
DE 102 23 430 beschrieben.
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Nach
Abschluss des jeweiligen Gieß-
und anschließenden
Press-Prozesses, d.h. nach dem Öffnen
der Gießform,
ist es von Wichtigkeit, dass der jeweilige Keramikgegenstand, bei
dem es sich insbesondere um einen Becher, eine Tasse o.dgl. handelt, schnell
aus der Gießform
entnommen wird, um eine gewünschte
Produktivität
zu ermöglichen.
Nach dem Öffnen
der Gießform
wird die Oberform gereinigt, d.h. mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise mit
Wasser, gespült.
Der aus der Gießform
entnommene Keramikgegenstand darf jedoch mit der Spülflüssigkeit,
d.h. mit dem Wasser, nicht in Berührung kommen.
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Der
Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art zu schaffen, wobei es mit hoher Produktivität möglich ist,
Keramikgegenstände,
insbesondere Becher, Tassen o.dgl. herzustellen.
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Die
der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird dadurch gelöst, dass
die Oberform und eine Entnahmesaugeinrichtung an einer Verstelleinrichtung
vorgesehen sind, mittels der die Oberform zwischen einer Gießposition
und einer davon seitlich beabstandeten Spülposition und simultan die
Entnahmesaugeinrichtung zwischen einer in bezug auf die Gießposition
seitlichen Warteposition und einer zur Gießposition zugeordneten Saugposition
hin- und herbewegbar ist. Die Spülposition
der Oberform ist dabei vorzugsweise durch eine Spüleinrichtung
bestimmt, in der die Oberform mit einer Flüssigkeit, vorzugsweise mit
Wasser, gespült
wird.
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Als
zweckmäßig hat
es sich erwiesen, wenn die Verstelleinrichtung einen ersten Verstellschlitten aufweist,
an dem die Oberform und die Entnahmesaugeinrichtung vorgesehen sind.
An dem ersten Verstellschlitten ist vorzugsweise ein zweiter Verstellschlitten
vorgesehen, mittels dem die Entnahmesaugeinrichtung zwischen der
Bedüsungsposition,
der Abgabeposition und der Warteposition verstellbar ist. Die Bedüsungsposition
der Entnahmesaugeinrichtung ist zweckmäßigerweise durch eine Bedüsungseinrichtung
bestimmt, in der der mindestens eine mittels der Entnahmesaugeinrichtung
angesaugte und festgehaltene Keramikgegenstand mit einem Gas, vorzugsweise
mit Luft, bedüst
wird. Die Abgabeposition der Entnahmesaugeinrichtung ist zweckmäßigerweise
durch eine Abtransporteinrichtung für Keramikgegenstände bestimmt.
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Die
Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist wie folgt: in einem ersten Verfahrenschritt wird mindestens
ein Keramikgegenstand in der die Oberform und die Unterform aufweisenden Gießform gegossen
und abschließend
gepresst. In einem an den ersten Verfahrensschritt anschließenden zweiten
Verfahrensschritt wird die Gießform
geöffnet,
die Oberform seitlich zu einer Spülposition bewegt und in der
Spülposition
gespült,
wobei simultan mit der seitlichen Verstellung der Oberform eine
Entnahmesaugeinrichtung von einer seitlichen Warteposition zur geöffneten
Gießform
in eine Saugposition bewegt, der mindestens eine Keramikgegenstand angesaugt
und von der Unterform der Gießform
abgehoben wird. In einem dritten Verfahrensschritt wird die Entnahmesaugeinrichtung
mit dem mindestens einen angesaugten Keramikgegenstand seitlich
zu einer Bedüsungsposition
bewegt, in der der mindestens eine Keramikgegenstand bedüst wird,
wobei simultan mit der seitlichen Verstellung der Entnahmesaugeinrichtung
die Oberform der Gießform
wieder in die Gießposition
zurückbewegt,
die Gießform
geschlossen und ein neuer Gießprozeß zur Herstellung mindestens
eines weiteren, neuen Keramikgegenstandes gestartet wird. In einem
vierten Verfahrensschritt wird die Entnahmesaugeinrichtung in eine
Abgabeposition bewegt und der mindestens eine Keramikgegenstand
von der Entnahmesaugeinrichtung an eine Abtransporteinrichtung übergeben.
In einem fünften
Verfahrensschritt wird die Entnahmesaugeinrichtung in die Warteposition
zurückbewegt
und sie verbleibt in der Warteposition, bis der erneute Gießprozeß beendet
ist.
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Es
kommt also ein gekoppeltes Entnahmesystem zur Anwendung, bei dem
die Oberform der Gießform
seitlich in eine Spülposition
und gleichzeitig die Entnahmesaugeinrichtung von der seitlichen Warteposition
in eine Saugposition bewegt wird, wobei des weiteren der hergestellte
mindestens eine Keramikgegenstand von der zur Gießposition
der Gießform
zugehörigen
Saugposition in die Bedüsungsposition,
von der Bedüsungsposition
in die Abgabeposition und von dort zurück in die Warteposition bewegt
wird, während
ein erneuter Gießprozeß stattfindet.
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Damit
ist es also möglich,
Keramikgegenstände,
insbesondere Becher, Tassen o.dgl. mit hoher Produktivität herzustellen.
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Bei
der Durchführung
dieses Verfahrens hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn die Oberform
in der seitlich neben der Gießposition
befindlichen Spülposition
mit einer Flüssigkeit,
vorzugsweise mit Wasser, gespült
wird. Desgleichen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der mindestens
eine gegossene und abschließend
gepresste Keramikgegenstand in der Bedüsungsposition mit einem Gas, vorzugsweise
mit Luft, bedüst
wird.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Herstellung von Keramikgegenständen, insbesondere von Bechern,
Tassen o.dgl., ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines
in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bzw. der wesentlichen Verfahrensschritte des mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
durchführbaren
Verfahrens.
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Es
zeigen:
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1 die
Vorrichtung bzw. den ersten Verfahrensschritt des mit der Vorrichtung
durchführbaren
Verfahrens,
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2 eine
der 1 ähnliche
Darstellung zur Verdeutlichung des zweiten Verfahrensschrittes zur
Herstellung von Bechern, Tassen o.dgl.,
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3 eine
den 1 und 2 ähnliche Darstellung zur Verdeutlichung
des dritten Verfahrensschrittes,
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4 eine
Darstellung des vierten Verfahrensschrittes der Vorrichtung gemäß den 1 bis 3,
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5 eine
den 1 bis 4 ähnliche Darstellung zur Verdeutlichung
des fünften
Verfahrensschrittes, der wiederum dem in 1 gezeichneten
Verfahrensschritt entspricht, so dass der Verfahrens-Zyklus geschlossen
ist.
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1 zeigt
eine Ausbildung der Vorrichtung 10 zur Herstellung von
Keramikgegenständen 12,
bei denen es sich insbesondere um Becher, Tassen o.dgl. handelt.
Die Vorrichtung 10 weist eine Gießform 14 mit einer
Oberform 16 und mit weiteren Formteilen 18 wie
einer Unterform und Seitenteilen auf.
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Die
Oberform 16 und eine Entnahmesaugeinrichtung 20 sind
an einer Verstelleinrichtung 22 vorgesehen, die einen ersten
Verstellschlitten 24 und einen zweiten Verstellschlitten 26 (sh.
insbes. auch 4) aufweist.
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Die
Vorrichtung 10 weist seitlich neben der Gießform 14,
d.h. seitlich neben den Formteilen 18 der Gießform 14 eine
Spüleinrichtung 28 für die Oberform 16 der
Gießform 14 auf.
Die Vorrichtung 10 weist außerdem seitlich neben den Formteilen 18 der Gießform 14 – auf der
der Spüleinrichtung 28 gegenüberliegenden
Seite – eine
Bedüsungseinrichtung 30 auf,
die zum Bedüsen
von in der Gießform 14 hergestellten
Keramikgegenständen 12 dient.
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In
der Nachbarschaft der Bedüsungseinrichtung 30 ist
eine Abtransporteinrichtung 32 vorgesehen, mittels welcher
in der Gießform 14 hergestellte Keramikgegenstände 12 von
der Vorrichtung 10 – beispielsweise
zu einem Trocknungs- und/oder Brennofen – transportiert werden.
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Gleiche
Einzelheiten sind in den 1 bis 5 jeweils
mit denselben Bezugsziffern bezeichnet, wobei die 1 einen
ersten Verfahrensschritt zur Herstellung von Keramikgegenständen 12 verdeutlicht.
In diesem ersten Verfahrensschritt wird in der geschlossenen Gießform 14 mindestens
ein Keramikgegenstand 12 gegossen und am Ende des Gießvorgangs
gepresst. Die Entnahmesaugeinrichtung 20, die bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel
der Vorrichtung 10 zwei Sauger 34 aufweist, befindet
sich während
des in 1 dargestellten ersten Verfahrensschrittes in
einer Warteposition seitlich neben der Gießform 12.
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Nach
Abschluss des Gieß-
und Pressvorgangs wird die Gießform 14 geöffnet und
in einem in 2 verdeutlichten zweiten Verfahrensschritt
die Oberform 16 der Gießform 14 seitlich
zu einer durch die Spüleinrichtung 28 bestimmten
Spülposition
bewegt. Simultan wird in diesem zweiten Verfahrensschritt die Entnahmesaugeinrichtung 20 von
der in 1 dargestellten seitlichen Warteposition in eine Saugposition
bewegt, der mindestens eine in der Gießform 14 hergestellte
Keramikgegenstand 12 mit Hilfe des entsprechenden Saugers 34 angesaugt
und von der Unterform der Gießform 14 abgehoben.
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In
dem durch die 3 dargestellten dritten Verfahrensschritt
wird die Entnahmesaugeinrichtung 20 mit dem mindestens
einen angesaugten Keramikgegenstand 12 seitlich zu der
durch die Bedüsungseinrichtung 30 bestimmten
Bedüsungsposition
bewegt, in der der jeweilige Keramikgegenstand 12 mit einem
Gas, vorzugsweise mit Luft, bedüst
wird. Gleichzeitig wird die Oberform 16 mit Hilfe der Verstelleinrichtung 22 weder
in die Gießposition
zurückbewegt,
die Gießform 14 geschlossen
und ein neuer Gießprozeß gestartet,
in welchem mindestens ein weiterer neuer Keramikgegenstand hergestellt,
d.h. gegossen wird. Während
dieses Herstellungsvorgangs wird die Entnahmesaugeinrichtung 20 mit
Hilfe der Verstelleinrichtung 22 von der Spülposition
in eine durch die Abtransporteinrichtung 32 bestimmte Abgabeposition
weiterbewegt. Dieser vierte Verfahrensschritt ist in 4 verdeutlicht.
Nach der Übergabe
des mindestens einen Keramikgegenstandes 12 an die Abtransporteinrichtung 32 wird
die Entnahmesaugeinrichtung 20 wieder in die auch in 1 verdeutlichte
Warteposition zurückbewegt.
Die Entnahmesaugeinrichtung 20 verbleibt in dieser Warteposition
so lange, bis der in Verbindung mit 3 und 4 beschriebene
erneute Gießprozeß beendet
ist. Der in 5 verdeutlichte fünfte Verfahrensschritt entspricht
folglich dem in 1 gezeichneten ersten Verfahrensschritt,
d.h. es ergibt sich ein in sich geschlossener Verfahrens-Zyklus.
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- 10
- Vorrichtung
- 12
- Keramikgegenstände
- 14
- Gießform (von 10)
- 16
- Oberform
(von 14)
- 18
- Formteile
(von 14)
- 20
- Entnahmesaugeinrichtung
(von 10 für 12)
- 22
- Verstelleinrichtung
(von 10 für 16 und 20)
- 24
- erster
Verstellschlitten (von 22)
- 26
- zweiter
Verstellschlitten (von 22)
- 28
- Spüleinrichtung
(von 10 für 16)
- 30
- Bedüsungseinrichtung
(von 10 für 12)
- 32
- Abtransporteinrichtung
(von 10 für 12)
- 34
- Sauger
(von 20)