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Anmelder/Inhaber: HÜPPE PROTEC GMBH
Amtsaktenzeichen: Neuanmeldung
Hüppe Protec GmbH
Neulandstraße 21, 74889 Sinsheim (Elsenz)
Rollo, insbesondere Fensterrollo, zum Einbau in ein Kraftfahrzeug
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein Rollo, insbesondere Fensterrollo, zum Einbau in ein Kraftfahrzeug zwischen der Karosserie des Kraftfahrzeugs und der Innenverkleidung des Kraftfahrzeugs, mit einer Wickelwelle, einer Lageranordnung zur drehbaren Lagerung der Wickelwelle und einem auf die Wickelwelle aufwickelbaren Behang, wobei die Lageranordnung wenigstens eine im Bereich eines Endes der Wickelwelle angeordnete Ausrichteinheit zum Ausrichten der Wickelwelle aufweist.
In Kraftfahrzeugen werden zunehmend mehr Fensterrollos eingebaut, um das Fahrzeuginnere vor Sonneneinstrahlung zu schützen. Diese Rollos werden regelmäßig zwischen die Fahrzeugkarosserie und die
Türinnenverkleidung bzw. im Heckscheibenbereich in bzw. unter die Heckablage eingebaut. Im herausgezogenen bzw. verdunkelndem Zustand sind die Behänge derartiger Rollos regelmäßig in zwei Einhängepunkten am oberen Scheibenende befestigt.
Aufgrund von Toleranzen bei der Fertigung sowie beim Einbau des Rollos befindet sich das Rollo und insbesondere seine Wickelwelle zum Aufwickeln des Behangs des Rollos oftmals nicht in der exakten Solllage. Eine Abweichung der Solllage der Wickelwelle ist problematisch, da es hierdurch zu Wellen bzw. Falten im herausgezogenen Rollo kommt.
Derartige Wellen sind nachteilig, da sie die Lebensdauer des Behangs und damit auch des gesamten Rollos und die Sicht durch den herausgezogenen Behang beeinträchtigen können.
Es ist daher bekannt, eine Ausrichteinheit zum Ausrichten der Wickelwelle vorzusehen, die ein Langloch, eine Schraube, sowie ein Gewinde aufweist, so dass die Wickelwelle in Richtung der Langlochlängsachse verschoben und damit ausgerichtet werden kann. Die Längsachse des Langlochs ist dabei parallel zur Ziehrichtung des Behangs ausgerichtet. Auf diese Wiese ist es möglich, die Neigung bzw. Ausrichtung der Wickelwelle innerhalb der Ebene des herausgezogenen Behangs bzw. einer hierzu parallelen Ebene zu verschieben. Auf diese Weise können Ungleichmäßigkeiten infolge der oben erwähnten Einbaufehler bzw. Toleranzen ausgeglichen werden. Wellen bzw. Falten im ausgezogenen Behang werden somit weitgehend vermieden.
Bei diesen bekannten Langloch-Konstruktionen ist jedoch eine Justierung nur möglich, wenn die Innenverkleidung des Kraftfahrzeuges entfernt wird. Die Ausrichtung der Wickelwelle erfordert daher einen hohen Arbeitsaufwand, der den Einbau und insbesondere etwaige Reparaturen kostspielig macht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Ausrichtung der Wickelwellen von Kraftfahrzeugrollos zu verbessern.
Die Erfindung löst diese Aufgabe bei einem Rollo der eingangs genannten Art dadurch, dass die Lageranordnung und die Ausrichteinheit derart ausgebildet sind, dass die Ausrichteinheit im - in ein Kraftfahrzeug - eingebauten Zustand des Rollos ohne Ausbau der Innenverkleidung einstellbar ist.
Die Ausrichteinheit ist somit auch bei eingebauter Innenverkleidung von außen zugänglich. Dies erlaubt eine einfache und schnelle Ausrichtung des Kraftfahrzeugrollos mit wenigen Handgriffen.
Hierdurch können Einbau und Reparaturkosten erheblich reduziert werden. Ein aufwändiges Lösen und Entfernen der Kraftfahrzeuginnenverkleidung kann somit entfallen.
Bevorzugt weist die Lageranordnung einen Abschnitt auf, der sich in einer Aussparung an der Innenverkleidung einfügt und somit die Innenverkleidung in diesem Bereich ersetzt. Dieser Abschnitt weist eine Zugangsöffnung auf, durch die die Ausrichteinheit zugänglich ist. Diese Zugangsöffnung ist eine sich längserstreckende Ausnehmung innerhalb der Lageranordnung, in der eine zu der Ausrichteinheit gehörende Einstellschraube geführt wird. Diese Einstellschraube wirkt über ein Gewinde mit einem Lagerblock zur drehbaren Aufnahme der Wickelwelle zusammen, der in einer Richtung im wesentlichen parallel zur Ausziehrichtung des Behangs verschieblich ist. Vorteilhafterweise ist die Einstellschraube zwar drehbar, jedoch in Schraubenlängsrichtung ortsfest in der Lageranordnung angeordnet.
Auf diese Weise kann durch Verdrehen der Einstellschraube die Position des Lagerblocks und damit die Position der Wickelwelle zumindest an ihrem entsprechenden Ende verändert und eingestellt werden. Diese Position ist insbesondere in einer Ebene verschieblich, die parallel zur Ebene des herausgezogenen Rollos liegt. Somit kann eine exakte
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Positionierung der Wickelwelle, insbesondere in Bezug auf die eingangs genannten Einhängepunkte für das Rollo erreicht werden.
Weitere Vorteile und bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus den anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläuterten Ausführungsbeispiele. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein Fensterrollo für ein Kraftfahrzeug gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 einen vergrößerten Ausschnitt von Fig. 1 im Bereich des rechten Endes einer Wickelwelle des Rollos;
Fig. 3 einen Teil der in Fig. 2 gezeigten Elemente;
Fig. 4 eine mögliche axiale Fixierung einer Einstellschraube;
Fig. 5 eine alternative axierte Fixierung der Einstellschraube;
Fig. 6 einen Teil einer Lageranordnung gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Fensterrollos 1 für Kraftfahrzeuge in einem herausgezogenen Zustand.
Das Rollo 1 weist eine Lageraordnung 2 zum Lagern einer Wickelwelle 3 auf, auf die ein Behang 4 bspw. mit einem an der Wickelwelle 3 angeordneten Federmotor aufgewickelt werden kann. Ein herausziehbares (oberes) Ende des Behangs 4 wird durch einen Zugstab 5 abgeschlossen, der einen im wesentlichen in der Mitte des Zugstabs 5 angebrachten Griff 6 aufweist. Der Zugstab 5 weist zwei Befestigungsmittel in Form von Ausnehmungen 7 auf, die mit im Bereich eines Fensterrahmens des Kraftfahrzeugs angebrachten Aufnahmeelementen, bspw. Haken, in Eingriff gebracht werden können,
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damit der Behang 4 im herausgezogenen Zustand verbleiben kann. Das dem Zugstab 5 gegenüberliegende Ende des Behangs 4 ist an der Wickelwelle 3 befestigt.
Die Lageranordnung 2 wird an der Karosserie eines Kraftfahrzeugs bspw. an der Tür oder an entsprechenden Karosserieelementen im Bereich der Heckscheibe oder des Daches angebracht. Die Lageranordnung einschl. der Wickelwelle 3 wird regelmäßig von einer Innenverkleidung abgedeckt, so dass die Lageranordnung 2 einschl. Wickelwelle 3 im endmontierten Zustand des Kraftfahrzeugs nicht sichtbar ist.
Die Lageranordnung 2 ist üblicherweise im Bereich eines Schlitzes der Innenverkleidung angeordnet, durch den der Behang 4, einschl. Zugstab 5 und Griff 6 hindurchgeführt wird.
Das in Fig. 1 dargestellte Rollo 1 zeigt, dass der Zugstab 5 nicht notwendigerweise parallel zur Wickelwelle 3 verlaufen muss, sondern dass der Zugstab 5 auch einen Winkel bzw. eine Schrägstellung zur Wickelwelle 3 annehmen kann. Eine derartige Konstruktion wird häufig bei Kraftfahrzeug-Seitenfensterrollos verwendet, da bei den Seitenfenstern häufig die obere und die untere Kante der Fensteröffnung nicht zueinander parallel verlaufen. Insbesondere ist der Zugstab 5 an den Verlauf der oberen Kante der Fensteröffnung angepasst, insbesondere gekrümmt, um etwaige Spalten bei der Abdeckung der Fensteröffnung durch das Kraftfahrzeugrolle 1 zu verhindern bzw. zu vermindern.
In Fig. 1 ist das Rollo 1 im wesentlichen vollständig im herausgezogenen Zustand dargestellt. Ferner ist der Zustand des Rollos 1 mit eingezogenem (auf der Wickelwelle aufgewickeltem) Behang 4 angedeutet, indem der Zugstab 5 unvollständig in einer unteren Position skizziert ist.
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Fig. 2 zeigt den rechtsseitigen Teil der Lageranordnung 2 aus Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung. Dieser Teil der Lageranordnung 2 weist eine in Fig. 3 dargestellte Ausrichteinheit 8 auf, die wiederum einen Lagerblock 9 zum drehbaren Lagern der Wickelwelle 3 und einer Einstellschraube 10 aufweist.
Die Einstellschraube 10 weist ein Außengewinde 11 auf, das mit einem korrespondierenden Innengewinde innerhalb des Lagerblocks 9 zusammenwirkt. Die Einstellschraube 10 weist ferner einen Schlitz 12 auf. In diesen Schlitz 12 kann ein Schraubendreher eingebracht werden, um die Einstellschraube 10 zu drehen.
Die Ausrichteinheit 8 ist innerhalb eines Grundkörpers 13 der Lageranordnung 2 angeordnet. Die Lageranordnung 2 weist ferner ein Führungselement 14 auf, das (ggf. zusammen mit dem Grundkörper 13) den Lagerblock 9 führt.
Der Grundkörper 13 weist eine bohrungsähnliche, sich längserstreckende Ausnehmung 15 auf, die der Aufnahme und Führung der Einstellschraube 10 dient. Diese Ausnehmung 15 endet mit einer Zugangsöffnung 16, die sich in einem Abschnitt 17 des Grundkörpers 13 befindet. Dieser Abschnitt 17 füllt wenigstens einen Teil einer Aussparung an der Innenverkleidung aus, die in den o.g. Schlitz übergeht, durch den der Behang 4 des Rollos 1 hindurchgeführt wird.
Der Abschnitt 17 liegt somit im wesentlichen im Bereich der Oberfläche der Innenverkleidung. D.h., dass auch die Zugangsöffnung 16 für die Ausnehmung 15 sich im Bereich der Oberfläche der Innenverkleidung befindet. Damit ist die Zugangsöffnung 17 ohne weiteres auch bei eingebauter Innenverkleidung zugänglich.
Die sich in der Ausnehmung 15 befindende Einstellschraube 10 ist derart ausgerichtet, dass der Schlitz 12 im Bereich der Zugangsöffnung 16 ist. Auf diese Weise ist es möglich einen Schraubendreher an der
Einstellschraube 10 bzw. deren Schlitz 12 anzusetzen und die Einstellschraube 10 zu drehen.
Ein Verdrehen der Einstellschraube 10 führt jedoch nicht dazu, dass die Einstellschraube 10 in Schraubenlängsrichtung verschoben wird. Vielmehr ist die Einstellschraube 10 derart drehbar in der Lageranordnung bzw. im Grundkörper 13 angeordnet, dass sie in Schraubenlängsrichtung ortsfest ist.
Ein Drehen der Einstellschraube 10 führt jedoch dazu, dass der Lagerblock 9 in Längsrichtung der Einstellschraube 10 verschoben wird. In Fig. 2 ist der Lagerblock in seiner unteren Position dargestellt. Grundsätzlich kann der Lagerblock 9 jedoch bei der in Fig. 2 gezeigten Ausrichtung nach oben und unten verschoben werden. Dies ist durch den Doppelpfeil in Fig. 2 veranschaulicht.
Ein Verschieben des Lagerblocks 9 führt jedoch auch zu einem Verschieben des korrespondierenden Endes der Wickelwelle 3. Hierdurch wird die Neigung und damit die Ausrichtung der Wickelwelle 3 in einer Ebene bewirkt, die im wesentlichen parallel zu der Ebene des herausgezogenen Behangs 4 (siehe Fig. 1) liegt.
Fig. 4 und 5 zeigen Ausführungsbeispiele zur ortsfesten, jedoch drehbaren Lagerung der Einstellschraube 10 am Führungselement 14.
Fig. 4 zeigt, dass die Einstellschraube 10 an ihrem (unteren) Ende einen Abschnitt 18 mit einem größeren Durchmesser aufweist, als der Gewindedurchmesser der Einstellschraube 10. Das Führungselement 14 weist einen korrespondierend ausgebildeten Abschnitt 19 auf. Dieser Abschnitt 19 weist einen im wesentlichen kreis- oder U-förmigen Kranz 20 auf, der zusammen mit dem Abschnitt 18 mit größeren Gewindedurchmesser eine Axialbewegung der Einstellschraube 10 verhindert.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausführungsform einer ortsfesten, jedoch drehbaren Lagerung der Einstellschraube 10. Hierzu ist die Einstellschraube 10 in ihrem (unteren) Endabschnitt mit einer umlaufenden, kreisförmigen Vertiefung bzw. Nut 21 versehen, die in Eingriff steht mit einer korrespondierenden Verengung 22 einer Ausnehmung 23 im Führungselement 14. Diese Ausnehmung 23 nimmt das (untere) Schraubenende auf.
Bei weiteren alternativen Ausführungsformen sind entsprechende Abschnitte in der Einstellschraube 10 mit geringerem bzw. größerem Durchmesser am anderen Schraubenende vorgesehen. Die korrespondierenden Abschnitte befinden sich dann jedoch im Grundkörper 13. Auch auf diese Weise kann ein axiale Bewegung der Einstellschraube 10 verhindert werden.
Fig. 6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Lageranordnung 2 mit einem Grund- und Führungskörper 24, der eine Ausnehmung 25 zur Führung eines Lagerblocks 26 aufweist. Wiederum dient der Lagerblock 26 zur drehbaren Lagerung einer Wickelwelle 27. Der Lagerblock 26 ist innerhalb der Ausnehmung 25 im wesentlichen vertikal verschiebbar und zwar mittels eines in einem Lager 28 schwenkbar gelagerten Winkels 29, der gelenkig mit dem Lagerblock 26 sowie einem weiteren Block 30 verbunden ist. Der Block 30 ist in einer weiteren Ausnehmung 31 im wesentlichen horizontal geführt und mittels einer Einstellschraube 32 axial verschiebbar. Die Einstellschraube 32 ist entsprechend der Einstellschraube 10 in den Fig. 4 und 5 in Schraubenlängsrichtung ortsfest, jedoch drehbar gelagert.
Die Einstellschraube 32 weist ebenfalls einen Schlitz 33 auf, mittels dessen die Einstellschraube 32 gedreht werden kann. Die Drehung der Einstellschraube 32 führt zu einer in Schraubenlängsrichtung gerichteten Verschiebung des Blocks 30. Diese Verschiebung des Blocks 30 bewirkt über den Winkel 29 eine entsprechende Verschiebung des Lagerblocks 26, jedoch in einer Richtung quer zu der Bewegungsrichtung des Blocks
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Die Ausführungsform gemäß Fig. 6 ist geeignet für eine Anordnung der Einstellschrauben 32 quer zur Ebene des herausgezogenen Behangs. Bei einem Einbau des Rollos in eine Kraftfahrzeugtür ist damit die Einstellschraube 32 seitlich an der Tür zugänglich.
Wie Fig. 1 veranschaulicht, befindet sich an jedem Ende der Wickelwelle 3 eine Lageranordnung gemäß den Fig. 2 bis 4. Alternativ genügt jedoch auch eine Lageranordnung gemäß den Fig. 2 bis 4 auf nur einer Seite der Wickelwelle.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf Kraftfahrzeugrollos für Seitenfenster beschränkt, sondern findet auch Anwendung bei Heckscheibenrollos sowie bei Rollos für die Abschattung von Sonnendächern, d.h. Fensterflächen im Bereich des Fahrzeugdaches. Ferner kann die Erfindung auch für Rollos als Laderaumabdeckung verwendet werden. Der Behang des jeweiligen Rollos kann daher entweder lichtdurchlässig oder auch lichtundurchlässig, insbesondere blickdicht ausgebildet sein.