DE20213937U1

DE20213937U1 - Hebelgetriebe für einen Treibstangenbeschlag

Info

Publication number: DE20213937U1
Application number: DE20213937U
Authority: DE
Original assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Current assignee: Aug Winkhaus GmbH and Co KG
Priority date: 2002-09-10
Filing date: 2002-09-10
Publication date: 2002-10-31
Anticipated expiration: 2012-09-11

Description

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04.09.2002/CO

Hebelgetriebe für einen Treibstangenbeschlag

Die Erfindung betrifft ein Hebelgetriebe für einen Treibstangenbeschlag von Standflügeln für zweiflügelige Fenster und/oder Türen ohne Mittelpfosten, mit einer mit dem Fenster verbindbaren Stulpschiene und einer dazu längsbeweglichen Schubstange, wobei die Schubstange erste und zweite, gleichsinnig bewegbare Anschlussvorrichtungen zum Anschluss an erste und zweite Treibstangenbeschlagsbereiche aufweist, und mit einem schwenkbaren Bedienhebel, dessen Drehachse der Stulpschiene zugeordnet ist, wobei die Schubstange über einen Verbindungshebel, der jeweils drehbar am Bedienhebel und an der Schubstange gelagert ist, durch den Bedienhebel antreibbar ist.

Bei zweiflügeligen Fenstern oder Türen ohne Mittelpfosten wird häufig der mit einer Griffolive versehene Hauptflügel als Dreh- oder Dreh-/Kippflügel ausgeführt, während der jeweils andere Flügel als Standflügel oder Reinigungsflügel und damit lediglich als Drehflügel ausgeführt ist. Es zeigt sich dabei in der Praxis, dass der Standflügel deutlich seltener geöffnet wird als der Hauptflügel. Zur Erhöhung der Einbruchsicherheit kann zusätzlich zum Hauptflügel auch der Standflügel mit einem Treibstangenbeschlag ausgerüstet werden, wodurch die Anzahl der Verriegelungspunkte entsprechend variiert und der Widerstandsklasse des Hauptflügels angepasst werden kann. In einem solchen Fall besitzen beide Flügel jeweils ein Ge-

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triebe, dass den jeweiligen Treibstangenbeschlag antreibt. An das Getriebe des Hauptflügels ist die Griffolive angeschlossen, wohingegen das Getriebe des Standflügels mittels eines weiteren Bedienhebels angetrieben wird. Der Bedienhebel ist im Bereich eines Falzraumes des Standflügels gelegen und im geschlossenen Zustand beider Flügel durch den Hauptflügel verdeckt. Damit kann der Bedienhebel nur erreicht werden, wenn der Hauptflügel geöffnet ist.

Aus der DE 87 11 496 Ul ist ein Verschluss für zweiflügelige Fenster ohne Mittelpfosten bekannt, wobei sowohl dem Hauptflügel als auch dem Standflügel ein gesondertes Getriebe zugeordnet ist. Das Getriebe des Standflügels weist dabei einen Bedienhebel auf, der durch eine Schwenkbewegung die am Standflügel gelegenen Schubstange über einen Verbindungshebel antreibt. Die Schwenkbewegung des Bedienhebels erfolgt in Richtung der Fensterinnenseite, also dem Rauminnern zugewandt. Aufgrund der Schwenkbeweglichkeit des Bedienhebels in Richtung des Rauminnern muss dieser oberhalb der Flügelnut angeordnet sein, damit er nicht durch die Wandungen der Flügelnut in seiner Beweglichkeit gehemmt ist. Damit ist in Fensterrahmenebene in Richtung des gegenüberliegenden Hauptflügels ein durch das Flügelprofil und die Höhe der Nutwandungen und die Dicke des Bedienhebels vorgegebenes Mindestraumbedarf im Falzraum zwischen dem Standflügel und dem Hauptflügel nicht unterschreitbar.

Aus der EP 0 965 712 Al ist ein Kantenriegelbeschlag bekannt, der ebenfalls für einen Standflügel eines zweiflügeligen Fensters ohne Mittelpfosten einsetzbar ist. Er besitzt ebenfalls einen Bedienhebel, der über einen Verbindungshebel Verschlusselemente des Standflügels an-

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treibt. Die Verschlussmittel sind dabei als zwei separate Schubstangen ausgeführt. Durch die Anordnung zwischen Bedienhebel, Verbindungshebel und den beiden Treibstangen nach Art eines Kniehebels werden die Schubstangen beim Verschwenken des Bedienhebels in jeweils unterschiedliche Richtungen bewegt.

Bei Fenstern mit besonders schmalen Flügelrahmenprofilen zur Erzielung einer großen Lichtdurchtrittsflache besteht innerhalb des Flügelrahmenprofils aufgrund der schmalen Bauart weniger Bauraum zur Aufnahme von Beschlagskomponenten, insbesondere auch für Getriebe, zur Verfügung. Da das Getriebe gewisse Mindestabmessungen nicht unterschreiten kann, werden in solchen Fällen vorgekröpfte Getriebeschienen eingesetzt, die das Getriebe innerhalb der Flügelrahmenebene durch einen Kröpfungsbereich aus der Flügelnut heraus in die Ebene des Falzraumes zwischen zwei gegenüberliegenden Flügeln verlagern. Es entsteht dadurch aber auch ein bauraumbedingter Engpass, wenn sich die Getriebe des Hauptflügels und des Standflügels gegenüberstehen und das Getriebe des Hauptflügels den o. g. Kröpfungsbereich aufweist. Bei Verwendung solcher schmalen Flügelrahmenprofile kann es zu Kollisionen der gegenüberliegenden Getriebe kommen. Da das Getriebe des Hauptflügels aufgrund der häufigeren Betätigung stabiler und einfacher handhabbar ausgeführt sein muss, besteht in dessen Gestaltung weniger Spielraum als beim Getriebe des Standflügels, dass in der Praxis weitaus seltener betätigt wird. Die Getriebe sind aus ergonomischen Gesichtspunkten und Gründen der einfachen Erreichbarkeit für den Benutzer in vielen Fällen nicht in der Höhe beliebig versetzbar, sondern müssen auf gleicher Höhe unmittelbar gegenüber liegen.

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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Hebelgetriebe für den Standflügel eines zweiflügeligen Fensters ohne Mittelpfosten derart weiterzubilden, dass es auch bei Einsatz einer vorgekröpften Getriebeschiene auf Seiten des gegenüberliegenden Hauptflügels nicht zu Kollisionen zwischen den beiden Getrieben kommt.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist vorgesehen, dass das Hebelgetriebe gemäß der Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 derart ausgestaltet ist, dass die Drehachse des Bedienhebels senkrecht zur Schubstangenlängsachse und senkrecht zur Flügelrahmenebene gelegen ist und der Bedienhebel innerhalb der Flügelrahmenebene schwenkbar ist. Durch die Verschwenkbarkeit des Bedienhebels innerhalb der Fensterrahmenebene zum Antrieb von gleichsinnig bewegbaren Schubstangen ergibt sich der Vorteil, dass der erforderliche Raumbedarf des Hebelgetriebes innerhalb des Falzraumes zwischen dem Standflügel und dem Hauptflügel vermindert werden kann, indem die Tiefe der Nut des Standflügels besser ausgenutzt wird, weil der Bedienhebel in Fensterrahmenebene aus der Flügelnut herausschwenkt. Damit kann er unabhängig von der Höhe der Nutwandungen positioniert werden und kann vor allem im geschlossenen Zustand, wenn er in die Flügelnut hineingeschwenkt ist, vollständig innerhalb der Nut zu liegen kommen. Das Hebelgetriebe nimmt damit innerhalb des Falzrahmens zwischen dem Standflügel und dem Hauptflügel im geschlossenen Zustand des Fensters keinerlei Raum ein, so dass die volle Höhe für die am Hauptflügel vorliegende vorgekröpfte Getriebeschiene genutzt werden kann und Kollisionen zwischen den beiden Getrieben ausgeschlossen sind.

In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 2 vorgesehen, dass die Drehachse des Bedienhebels innerhalb

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einer Lasche, die einstückig mit der Stulpschiene verbunden ist und von dieser in Richtung der Schubstange abragt, gelagert ist. Durch diese Verlagerung des Drehpunktes in das Nutinnere liegt der Bedienhebel im geschlossenen Zustand innerhalb der Nutebene.

In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist gemäß Anspruch 3 vorgesehen, dass der Verbindungshebel mit der Schubstange über ein Zwischenelement verbunden ist, an dem der Verbindungshebel drehbar angebracht ist und das mit der Schubstange verschraubbar ist. Bei der Montage des Hebelgetriebes sind damit die Stulpschiene und die Schubstange getrennt voneinander handhabbar und werden erst durch die Verschraubung mittels des Zwischenelements miteinander verbunden. Dies erhöht die Gestaltungsfreiheit bei der Montageplanung und lässt beispielsweise mehrere Montagerreihenfolgemöglichkeiten zu und erleichtert zudem Reparatur- und Austauschmaßnahmen im späteren Betrieb.

In Weiterbildung der Erfindung ist gemäß Anspruch 4 und 5 vorgesehen, dass der Bedienhebel wenigstens einen Rastnocken aufweist, der mit der Stulpschiene in Rastverbindung bringbar ist und dass die Stulpschiene im Kontaktbereich mit dem Rastnocken stegartige Bereiche aufweist, die bei Beaufschlagung durch den Rastnocken elastisch verformbar sind. Dadurch ist ein ungewolltes, selbsttätiges Herausschwenken des Bedienhebels weitestgehend ausgeschlossen, ohne dass zusätzliche Bauteile wie Federn oder ähnliches erforderlich wären.

Anhand des folgenden Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert. Dabei zeigt:

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Fig. 1 zwei Treibstangenbeschläge, jeweils von einem Hauptflügel und einem Standflügel;

Fig. 2 eine Schnittdarstellung eines Hebelgetriebes für einen Standflügel in einer geschlossenen Stellung;

Fig. 3 eine Schnittdarstellung des Hebelgetriebes gemäß Fig. 2 in einer geöffneten Stellung;

Fig. 4 eine Draufsicht auf das Hebelgetriebe gemäß Fig. 3.

Fig. 1 zeigt zwei Treibstangenbeschläge, wobei der auf der rechten Bildseite gelegene erste Treibstangenbeschlag 10 einem nicht dargestellten Hauptflügel und der auf der linken Seite gelegene zweite Treibstangenbeschlag 12 einem ebenfalls nicht dargestellten Standflügel eines zweiflügeligen Fensters ohne Mittelpfosten zugeordnet ist.

Der erste Treibstangenbeschlag 10 besitzt eine Kantengetriebeeinheit 14, eine erste Mittenverriegelung 16 sowie eine erste Eckumlenkung 18 und eine zweite Eckumlenkung 20. An die Eckumlenkungen 18 und 20 können, wie in Fig. 1 nicht näher dargestellt, weiter Treibstangenbeschlagskomponenten wie eine Oberschiene angeschlossen sein. Der zweite Treibstangenbeschlag 12 besitzt ein Hebelgetriebe 22, eine zweite und dritte Mittenverriegelung 24 und 26 sowie eine dritte und vierte Eckumlenkung 28, 30. Die Kantengetriebeeinheit 14 treibt über eine nicht dargestellte Griffolive eine Schubstange 34a, 34b an, an der mehrere Verschlusselemente angeordnet sind, mittels derer und mittels von an einem Blendrahmen angeordneter Schließbleche der Hauptflügel in eine geschlossene, eine drehgeöffnete oder eine gekippte Stellung gebracht werden kann.

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Fig. 2 und 3 zeigen das Hebelgetriebe 22 in einer Schnittdarstellung jeweils in einer geschlossenen und einer geöffneten Stellung. Es besitzt eine Stulpschiene 32a, 32b, die fest mit dem nicht dargestellten Flügelrahmen verbindbar ist, und die Schubstange 34a, 34b, die gegenüber der Stulpschiene entlang ihrer Längsachse verschiebbar ist und weitere verschiebbare Stulpschienen des Treibstangenbeschlages antreibt. Die Schubstange 34a, 34b besitzt erste Anschlussvorrichtungen 36a, 36b und zweite Anschlussvorrichtungen 38a, 38b zum Anschluss an die weiteren Schubstangen.

Fig. 4 zeigt eine Draufsicht auf das Hebelgetriebe gemäß Fig. 2 ebenfalls in einer geschlossenen Stellung. Die Schwenkbewegung des Bedienhebels 40 verläuft dabei aus der Blattebene hinaus, wohingegen die Bewegungsebene der Schubstange 34 innerhalb der Flügelrahmenebene, also innerhalb der Blattebene, verläuft. Zum Antrieb der Schubstangen 34a, 34b dient ein Bedienhebel 40a, 40b, der um eine senkrecht zur Bildebene gelegene Drehachse 42a, 42b schwenkbar angeordnet ist. Die Drehachse 42a, 42b ist dabei der Stulpschiene 32a, 32b zugeordnet, indem als Auflager eine mit der Stulpschiene 32a, 32b verbundene Lasche 44a, 44b dient. Der Bedienhebel 40a, 40b ist mit einen Verbindungshebel 46a, 46b über einen Drehpunkt 48a, 4 8b verbunden. Auf der anderen Seite des Bedienhebels ist dieser mit der Schubstange 34a, 34b ebenfalls drehbar verbunden über einen Drehpunkt 50a, 50b und ein Zwischenelement 49a, 49b. Damit wird die Schubstange 34a, 34b entlang ihrer Längsachse bewegt, wenn der Bedienhebel um die Drehachse 42a, 42b verschwenkt wird, wobei die Bewegung über den Verbindungshebel 46a, 46b übertragen wird. Der Bedienhebel wird dabei innerhalb der Flügelrahmenebene verschwenkt, so dass er aus der nicht darge-

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stellten Nut, in die die Treibstangenbeschläge eingesetzt sind, herausschwenkt. Im geschlossenen Zustand wird der Bedienhebel 40a, 40b darüber hinaus durch Rastnocken 50a, 50b gegenüber der Stulpschiene 32a, 32b gehalten.

Claims

1. Hebelgetriebe für einen Treibstangenbeschlag von Standflügeln für zweiflügelige Fenster und/oder Türen ohne Mittelpfosten, mit einer mit dem Fenster verbindbaren Stulpschiene (32a, 32b) und einer dazu längsbeweglichen Schubstange (34a, 34b), wobei die Schubstange (34a, 34b) erste und zweite, gleichsinnig bewegbare Anschlussvorrichtungen (36a, 36b, 38a, 38b) zum Anschluss an erste und zweite Treibstangenbeschlagsbereiche aufweist, und mit einem schwenkbaren Bedienhebel (40a, 40b), dessen Drehachse (42a, 42b) der Stulpschiene (32a, 32b) zugeordnet ist, wobei die Schubstange (34a, 34b) über einen Verbindungshebel (46a, 46b), der jeweils drehbar am Bedienhebel (40a, 40b) und an der Schubstange (34a, 34b) gelagert ist, durch den Bedienhebel (40a, 40b) antreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (42a, 42b) des Bedienhebels (40a, 40b) senkrecht zur Schubstangenlängsachse und senkrecht zur Flügelrahmenebene gelegen ist und der Bedienhebel (40a, 40b) innerhalb der Flügelrahmenebene schwenkbar ist.

2. Hebelgetriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse (42, 42b) des Bedienhebels (40a, 40b) innerhalb einer Lasche (44a, 44b), die einstückig mit der Stulpschiene (32a, 32b) verbunden ist und von dieser in Richtung der Schubstange (34a, 34b) abragt, gelagert ist.

3. Hebelgetriebe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verbindungshebel (46a, 46b) mit der Schubstange(34a, 34b) über ein Zwischenelement (49a, 4%) verbunden ist, an dem der Verbindungshebel (46a, 46b) drehbar angebracht ist und das mit der Schubstange (34a, 34b) verschraubbar ist.

4. Hebelgetriebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bedienhebel (40a, 40b) wenigstens einen Rastnocken (50a, 50b) aufweist, der mit der Stulpschiene (32a, 32b) in Rastverbindung bringbar ist.

5. Hebelgetriebe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Stulpschiene (32a, 32b) im Kontaktbereich mit dem Rastnocken (50a, 50b) stegartige Bereiche (52) aufweist, die bei Beaufschlagung durch den Rastnocken elastisch verformbar sind.