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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Verkehrsbeeinflussungsanlage mit einer Verkehrszeichen-Wechselanzeigevorrichtung
zur wechselbaren Anzeige von mindestens zwei verschiedenen Verkehrszeichen.
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Verkehrsbeeinflussungsanlagen mit
Verkehrszeichen-Wechselanzeigevorrichtungen können wechselweise verschiedene
Verkehrszeichen für den
Straßenverkehr
anzeigen. Die Anzeige der verschiedenen Verkehrszeichen kann in
einem Anzeigeplan-Speicher hinterlegt sein, in dem für die verschiedenen
Verkehrszeichen die zugeordneten Anzeigezeiten abgespeichert sind.
Die Anzeigezeiten für
die Verkehrszeichen können
auf diese Weise bei spielsweise in Abhängigkeit von Schulferien, Jahreszeiten, Wochentagen,
Feiertagen, Tageszeiten etc. in dem Anzeigeplan-Speicher hinterlegt werden. Wegen der einem
stetigen Wandel unterliegenden Änderungen des
Verkehrsaufkommens und anderer Faktoren sind immer wieder Neuprogrammierungen
von geänderten
Anzeigezeiten in dem Anzeigeplan-Speicher erforderlich. Die Neuprogrammierung
des Anzeigeplan-Speichers mit geänderten
Anzeigezeiten für
die verschiedenen Verkehrszeichen wird entweder direkt vor Ort durch
einen Techniker vorgenommen oder aber über eine entsprechende Drahtleitung
per Datenfernübertragung.
Die Neuprogrammierung vor Ort ist umständlich und mit hohen Neuprogrammierungskosten
verbunden. Die alternative Verlegung einer Datenleitung bei der
Anlagenaufstellung ist ebenfalls aufwendig, insbesondere in ländlichen
Regionen.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher,
eine Verkehrsbeeinflussungsanlage zu schaffen, bei der die Anzeigezeiten
auf einfache Weise in dem Anzeigeplan-Speicher hinterlegt werden
können.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den
Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Die erfindungsgemäße Verkehrsbeeinflussungsanlage
weist neben der Steuervorrichtung, die mit der Wechselanzeigevorrichtung,
dem Anzeigeplan-Speicher und einer Uhr verbunden ist und in Abhängigkeit
von der aus der Uhr ausgelesenen Uhrzeit und den gespeicherten Anzeigezeiten
die Wechselanzeigevorrichtung steuert, ferner einen Funkempfänger auf,
der mit der Steuervorrichtung verbunden ist. Durch den Funkempfänger können neue
Anzeigezeiten zur Speicherung in dem Anzeigeplan-Speicher drahtlos
empfangen werden. Der Funkempfänger
kann als normaler Funkempfänger,
der beispielsweise im Kurzwellenbereich empfängt, ausgebildet sein, kann
jedoch auch als GSM-Funktelefon ausgebildet sein. In jedem Fall
können über Funk
durch entsprechende Steuersignale an den Funkempfänger geänderte Anzeigezeiten
zeitnah übermittelt
werden, die in dem Anzeigeplan-Speicher abgespeichert werden. Eine
Datenleitung zur Datenübertragung kann
daher entfallen. Auch eine Neuprogrammierung vor Ort durch einen
Techniker entfällt.
Dies ist insbesondere in ländlichen
Regionen von Vorteil, in denen im Allgemeinen gute Funkübertragungsverhältnisse, jedoch
keine Datenleitungen vorzufinden sind.
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Durch die verschiedenen Verkehrszeichen der
Wechselanzeigevorrichtung wird, in der Regel durch entsprechende
Verbots-Verkehrszeichen, die maximal zulässige Geschwindigkeit des Fahrzeugverkehrs
geregelt. Es können
jedoch auch Gefahren-Verkehrszeichen oder andere Verkehrszeichen angezeigt
werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der
Erfindung ist ein mit der Steuervorrichtung verbundener Sensor zur
Erfassung einer äußeren Messgröße und ein
Schaltwertspeicher mit einem darin gespeicherten Messgrößen-Schaltwert
vorgesehen, wobei die Steuervorrichtung die Wechselanzeigevorrichtung
in Abhängigkeit
von der gemessenen Messgröße und den
Anzeigezeiten steuert. Als Sensor kann ein Fahrbahntemperatur-Sensor,
ein Fahrbahnnässe-Sensor, ein Lufttemperatur-Sensor,
ein Luftfeuchte-Sensor, ein Nebel-Sensor, ein Windgeschwindigkeits-Sensor,
ein Windrichtungs-Sensor und/oder ein Fahrzeuggeschwindigkeits-Sensor
vorgesehen sein. Es können
auch mehrere Sensoren an oder in Verbindung mit der Anlage installiert
sein. Die Verkehrsbeeinflussungsanlage soll in der Regel die Geschwindigkeit
der Fahrzeuge regulieren und an die örtlichen Gegebenheiten und
Umstände
anpassen. Neben der Steuerung der Wechselanzeigevorrichtung durch
einen Zeitplan können
durch Vorsehen eines Sensors auch entsprechende äußere und unvorhersehbare Einflüsse in die
Steuerung der Wechselanzeigevorrichtung mit einfließen. So kann beispielsweise
bei schlechter Sicht, festgestellt durch einen Nebel-Sensor, die
maximal zulässige
Geschwindigkeit durch Anzeige eines entsprechenden Verkehrszeichens
herabgesetzt werden. Ebenso bei Glatteisgefahr, Regen, starkem Seitenwind
oder dichtem Verkehr, jeweils festgestellt durch entsprechende Sensoren.
Während
im Normalbetrieb die Wechselanzeigevorrichtung nur durch die in
dem Anzeigeplan-Speicher hinterlegten Anzeigezeiten gesteuert wird,
wird die Steuerung der Wechselanzeigevorrichtung durch die von den
Sensoren gemessenen äußeren Messgrößen bei Überschreiten
eines gespeicherten Messgrößen-Schaltwertes
bestimmt, ohne dass die in dem Anzeigeplan-Speicher hinterlegten
Anzeigezeiten berücksichtigt
werden. Nur wenn keiner der von den Sensoren erfassten äußeren Messgrößen den
jeweiligen Messgrößen-Schaltwert
erreicht, wird die Wechselanzeigevorrichtung durch die in dem Anzeigeplan-Speicher
hinterlegten Anzeigezeiten gesteuert.
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Vorzugsweise ist ein elektrisches
Solarelement zur Energiegewinnung vorgesehen, das mit einem elektrischen
Energiespeicher zur Energieversorgung verbunden ist. Durch das Solarelement
in Verbindung mit einem Energiespeicher wird die gesamte Anlage
unabhängig
von einem Anschluss an ein Stromversorgungsnetz. Hierdurch wird
die Funktionalität
der Anlage auch bei einem Stromausfall des Stromversorgungsnetzes
sichergestellt. Es ist auch möglich,
auf einen Anschluss an das Stromversorgungsnetz vollständig zu
verzichten, so dass die Aufstellungs- und Installationskosten für die Anlage
erheblich reduziert werden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung weist
die Verkehrsbeeinflussungsanlage einen Funksender zum Senden von
Betriebsdaten, von den in dem Anzeigeplan-Speicher gespeicherten
Anzeigezeiten und/oder von Sensor-Messgrößen auf. Der Funksender kann
ebenso wie der Funkempfänger
als GSM-Funktelefon ausgebildet sein. Der Funksender kann auf diese
Weise auch von sich aus eine Zentrale anrufen und, beispielsweise
im Falle von Störungen,
entsprechende Meldungen an die Zentrale absetzen und die entsprechenden
Betriebsdaten, beispielsweise Fehlermeldungen, Spannungswerte des Solarelementes
und/oder des Energiespeichers, etc. an die Zentrale senden. Auf
diese Weise kann eine Störung
der Anlage zeitnah festgestellt, analysiert und ggf. behoben werden.
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Im folgenden wird anhand der Zeichnungen ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher
erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine
an einer Fahrbahn aufgestellte Verkehrsbeeinflussungsanlage, und
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2 die
Verkehrsbeeinflussungsanlage der 1 in
schematischer Darstellung.
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In den 1 und 2 ist eine Verkehrsbeeinflussungsanlage 10 dargestellt,
die am Rand einer Fahrbahn 12 aufgestellt ist. Die Verkehrsbeeinflussungsanlage 10 weist
einen gelbfarbenen Mast 14 von ungefähr 4,5 Meter Gesamthöhe auf,
an dem in ungefähr
3,0 Meter Höhe
eine Anzeigeeinheit 18 in einem rechteckigen Gehäuse 16 und
an dessen oberen Ende ein Solarelement 20 angeordnet sind.
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Das Gehäuse 16 weist an seiner
Vorderseite einen großen
rechteckigen Fensterausschnitt 22 mit einer transparenten
Fensterscheibe auf. Hinter dem Fensterausschnitt 22 ist
eine Verkehrszeichen-Wechselanzeigevorrichtung 24 vorgesehen, die
als sogenannter Dreifach-Prismenwender ausgebildet ist. Jede der
drei Prismenseiten ist mit einer Reflexionsfolie beschichtet und zeigt
ein anderes Verkehrszeichen. Der Prismenwechsler kann sechs oder
acht Prismenkörper,
kann jedoch auch weniger oder mehr Prismenkörper aufweisen.
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Wie in 2 dargestellt
ist, sind in dem Gehäuse 16 der
Anzeigeeinheit 18 weitere Komponenten enthalten. Die Steuerung
der gesamten Verkehrsbeeinflussungsanlage 10 erfolgt durch
eine Steuervorrichtung 26, die als ein Einplatinencomputer
mit einem Mikroprozessor ausgebildet ist. An die Steuervorrichtung 26 sind über Datenleitungen
ein Anzeigeplan-Speicher 28, eine als Uhrenmodul ausgebildete
Uhr 30, ein Sensorschnittstellenmodul 32, ein
Schaltwertspeicher 34 sowie ein GSM-Sende-/Empfangsmodul 36 angeschlossen.
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Ferner ist als Spannungsversorgung
ein als Akkumulator ausgebildeter elektrischer Energiespeicher 38 vorgesehen,
der mit dem Solarelement 20 und mit der Steuervorrichtung 26 über elektrische Versorgungs-
und Steuerleitungen verbunden ist.
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An das Sende-/Empfangsmodul 36 ist
eine Mobilfunk-Antenne 40 angeschlossen, die aus dem Gehäuse 16 herausgeführt ist
und auf der Oberseite des Gehäuses 16 befestigt
ist. Die Uhr 30 ist als Funkuhr ausgebildet.
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Die Verkehrszeichen-Wechselanzeigevorrichtung 24 wird
durch einen Elektromotor 42 angetrieben, der über eine
entsprechende Leitung durch die Steuervorrichtung 26 betrieben
wird.
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In dem Anzeigeplan-Speicher 28 sind
die Anzeigezeiten für
die drei Verkehrszeichen gespeichert, die mit der Wechselanzeigevorrichtung 24 angezeigt werden
können.
Der Anzeigeplan-Speicher 28 erfasst einen Zeitraum von
mindestens zehn Jahren mit einer halbstündlichen Rasterung. In dem
Anzeigeplan werden bezüglich
der Anzeigezeiten der drei Verkehrszeichen Feiertage, Ferienzeiten,
Sonnenaufgangs- und -untergangszeiten, Wochenenden etc. berücksichtigt.
Der Anzeigeplan-Speicher 28 ist ein wiederbeschreibbarer
Speicher, beispielsweise in Form einer Festplatte.
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Die Uhr 30 übermittelt
sowohl die aktuelle Uhrzeit als auch das aktuelle Datum an die Steuervorrichtung 26.
Mit der von der Uhr 30 gesendeten Uhrzeit und dem Datum
sowie den aus dem Anzeigeplan-Speicher 28 ausgelesenen
Anzeigezeiten der drei Verkehrszeichen ermittelt die Steuervorrichtung 26 das
Verkehrszeichen, das jeweils anzuzeigen ist. Bei einem Wechsel des
anzuzeigenden Verkehrszeichens gibt die Steuervorrichtung 26 entsprechende Steuerbefehle
an den Elektromotor 42 der Wechselanzeigevorrichtung 24 aus
und kontrolliert, ob das neu anzuzeigende Verkehrszeichen eingestellt
wird.
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Außerhalb des Gehäuses 16 ist
eine Windmessstation 44 angeordnet, die als Sensoren einen Windgeschwindigkeitssensor 46 und
einen Windrichtungssensor 48 aufweist. Ferner weist die
Messstation 44 auch noch einen nicht dargestellten Temperatursensor
auf. Die von den Sensoren 46,48 ermittelten Messgrößen werden
an das Sensorschnittstellenmodul 32 übermittelt, von diesem aufbereitet
und über
die Datenleitung an die Steuervorrichtung 26 gesendet.
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In dem Schaltwertspeicher 34 sind
für verschiedene
Umweltparameter, die von den Sensoren 46,48 ermittelt
werden können,
Messgrößen-Schaltwerte
gespeichert, deren entsprechende Messgrößen von der Steuervorrichtung 26 regelmäßig von den
Sensoren abgefragt werden. Durch Vergleich der Messgrößen mit
den Messgrößen-Schaltwerten
ermittelt die Steuervorrichtung 26, ob eine äußere Messgröße den entsprechenden
Messgrößen-Schaltwert erreicht
hat. Falls dies der Fall ist, veranlasst die Steuervorrichtung 26 den
Motor 42 gegebenenfalls, das für den Fall des Erreichens des Schaltwertes
vorgesehene Verkehrszeichen an der Wechselanzeigevorrichtung 24 einzustellen.
Das bei Erreichen des Messgrößen-Schaltwertes
vorgesehene und konkret anzuzeigende Verkehrszeichen ist ebenfalls
in dem Schaltwert-Speicher
im Zusammenhang mit dem entsprechenden Messgrößen-Schaltwert hinterlegt. Der Schaltwert-Speicher 34 ist
ein wiederbeschreibbarer Speicher, beispielsweise in Form einer
Festplatte.
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Das Sende- und Empfangsmodul 36 ist
als GSM-Mobiltelefon ausgebildet, das von der Steuervorrichtung 26 sowohl
zum Empfang als auch zum Senden entsprechend aktiviert und gesteuert
werden kann. Von einer entfernten Zentrale aus kann durch Anwahl
des Sende-/Empfangsmoduls 36 eine Datenverbindung hergestellt
werden. Auf diese Weise können
beispielsweise neue Anzeigezeiten in den Anzeigeplan-Speicher 28 eingeschrieben
werden. Ferner kann durch entsprechendes Auslesen aller Betriebsdaten
und Sensormessgrößen festgestellt
werden, ob die Anlage fehlerfrei läuft. Es kann auch die Spannung
des elektrischen Energiespeichers 38 auf diese Weise abgefragt
werden.
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Bei von der Steuervorrichtung 26 detektierten
Fehlern innerhalb der Anlage kann diese von sich aus das Sende-
und Empfangsmodul 36 dazu veranlassen, die Zentrale anzuwählen und
die entsprechenden Betriebsdaten und Meldungen an die Zentrale zu übertragen.
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In dem Anzeigeplan-Speicher 28 kann
auch ein Verfallstermin gespeichert werden, zu dem eine oder mehrere
gespeicherte Anzeigezeiten verfallen, d.h. ab dem sie nicht mehr
beachtet werden.
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Mit dem Vorsehen eines Funkempfängers kann
die Verkehrsbeeinflussungsanlage 10 von einer entfernten
Zentrale aus bezüglich
der Anzeigezeiten in dem Anzeigeplan-Speicher 28 stets
aktualisiert und an neue Gegebenheiten angepasst werden. Der technische
Aufwand hierfür
ist gegenüber
einer an ein Festnetz angeschlossenen Verkehrsbeeinflussungsanlage
gering.