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Patrone für Peuerwaffen Gegenstand der Erfindung ist eine neue Patrone
für Seuerwaffen. Die Patrone enthält eine Büchse, die von einem Treibmittel auf
ein Zielobjekt geschleudert wird. Die Büchse ist mit einem ein Aerosol erzeugenden
Gemisch gefüllt, das einen Dampf entweder in Form eines Schweifes oder einer Wolke
erzeugt. Der erzeugte Dampf kann aus einem Benschenbekämpfungsmittel, einem Insektenvertilgungsmittel,
einem Beleuchtungsmittel usw. bestehen.
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Die Erfindung betrifft Patronen für Feuerwaffen und im besonderen
eine Patrone, mit der eine einen Dampf abgebende Büchse auf ein Ziel geschleudert
wird.
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Die Zeit der Vorderlader ist vorbei, und seitdem Selbstladefeuerwaffen
und die hierzu passenden Patronen zur Verfügung
stehen, hat es eine
niemals endende Folge von Patronen mit Verbesserungen an Verbesserungen gegeben,
mit denen die ballistischen Sigenschaften verbessert wurden, mit besseren und wirksameren
katronenfüllungen, mit einer größeren Treffgenauigkeit (bei handfeuerwaffen), mit
tödlichen Projektilen, mit größerer Feuerkraft usw, In den vergangenen Jahren wurde
beispielsweise eine Patrone mit doppelter Verzögerung entwickelt, wie z.B. in der
amerikanischen Patentschrift NrO 3 349 707 (Wortley u.a.) beschrieben ist. In der
amerikanischen Patentschrift Nr. 3 179 051 (Morse) wird ein Verfahren beschrieben,
nach dem eine Patrone mit Munition gefüllt und aus einer Schusswaffe abgeschossen
wird. Sie Patrone öffnet sich in einer vorherbestimmten Entfernung und schleudert
die munition aus. Eine Abänderung dieses Verfahrens ist in der amerikanischen Patentschrift
ro 3 401 588 (Olson) beschrieben, Weitere amerikanische Patente, z.B0 Nr. 3 120
265 (Rybac) und Nr. 3 270 669 (Atkins u.a.) lehren die Verwendung verschiedener
Füllungen und Munitionshalter. Ferner ist von Interesse das amerikanische Patent
Nr. 3 318 188 (Hengel u.a.), in dem eine Handfeuerwaffe beschrieben wird, mit der
Ihiniaturraketen abgefeuert werden können.
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Bisher wurde jedoch noch nicht erkannt, dass eine Gewehrpatrone ein
Mittel darstellen könne, mit dem eine Büchse, die mit einem einen bestimmten Dampf
erzeugenden Material gefüllt ist, zu einem Ziel befördert werden kann.
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Die Erfindung bezieht sich auf Patronen für Feuerwaffen und betrifft
ein neues Mittel, das an einem vorgewählten Ziel eine Dampfwolke erzeugt Die Erfindung
sieht eine Patrone für Feuerwaffen vor, mit der eine Büchse zu einem Ziel geschossen
wird. Die Büchse ist mit einem Zündgemisch und mit einem ein Aerosol erzeugenden
Gemisch gefüllt. Das aerosolerzeugende Gemisch erzeugt einen Dampf, wobei am gewtinschten
Zielort eine Dampfwolke erzeugt wird.
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Die Erfindung sieht ferner eine Gas sperre vor, die den Gasdruck
in der Feuerwaffe vor dem Hlnausschleudern der Büchse
aufrechterhält.
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Nach der @rfindung kann ein Teil des aerosolerzeugenden Gemisches
aus einem Menschenbekämpfungsmittel, einem Insektenvertilgungsmittel, einem Unkrautvertilgungsmittel,
einem ein Beuchtsignal erzeugenden Mittel oder aus einem einen Rauch erzeugenden
Mittel bestehen.
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Nacn der Erfindung wird ferner das aerosolerzeugende Gemisch so entzündet,
dass der Dampf hinter der Büchse sofort nach Verlassen des Gewehrlaufes einen Schweif
bildet.
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Die Erfindung sieht ferner ein Material vor, das allein aus einem
verdichteten, wasserfreien und faserigen Zellulosenitrat besteht.
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Beim Abfeuern der Patrone aus einer Feuerwaffe, treibt das Treibmittel
die Büchse aus der Patrone hinaus, wobei zugleich das Zündgemisch entzündet wird.
Die Brenngescliwindigkeit des Zündgemisches kann zeitlich so bestimmt werden, dass
das aerosolerzeugende Gemisch in der Büchse zu brennen beginnt und einen Dalllpf
erzeugt, sobald die Büchse die Feuerwaffe verlässt, oder das Abbrennen kann verzögert
werden, bis die Büchse das Zielobjekt erreicht hat. Die Abgabe der Dämpfe kann verzögert
werden selbst dann, wenn die Büchse das Zielobjekt erreicht hat.
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Die Erfindung wird nunmehr ausführlich beschrieben. In der beiliegenden
Zeichnung ist die Fig.1 ein Schnitt durch eine gefüllte Patrone nach der Erz in
dung und die Fig.2 ein Schnitt durch einen Teil eines Gewehrlaufes, aus dem eine
Büchse abgeschossen wird.
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Die Fig.1 zeigt eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung in
Form einer normalen Gewehrpatrone 9, die eine gefüllte Büchse 29, eine Gas sperre
26, ein Treibmittel 24, eine Patronenhülse 35 mit der Innenwandung 37, der Basis
18, mit der Zündkapselanordnung 10, 12, 14 und 16 und die Einlage 20 aufweist.
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Die patrone 9 weist die herkömmliche Gewehrpatronenbülse 11 aus,
bestehend aus dem Patronenrohr 35, einer Basis 18, einer
Einlage
20 und einer Zündkapselanordnung mit einer Sprengkapsel 10, der Zündladung 12, einer
Kappe 14 und einem Amboß 16. Die Patrone 9 ist in orm einer Gewehrpatrone dargestellt,
jedoch kann auch jede andere rohrförmige Hülse verwendet werden.
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Die Patrone 9 kann mit jedem normalen Gewehr (in der zig.2 teilweise
dargestellt) verwendet werden. Beim Abfeuern der Patrone 9 entzündet das Zündgemisch
12 die Treibmittelladung 24, wenn in der Einlage 20 das Loch 22 aufgeweitet wird.
Das abbrennende Treibmittel 24 entzündet das Verzögerungsgemisch 32, wenn aie Flamme
durch das Loch 42 in der Gassperre 26 hindurchschlägt sowie das Loch 40 an der Platte
28. Die bei der Verbrennung des Treibmittels 24 erzeugten und sich rasch ausdehnenden
Gase drücken die Gas sperre 26 gegen die gefüllte Büchse 29, wobei die Gassperre
26 und die Büchse 29 unter einem hohen Druck aus der Hülse 9 und aus dem Gewehrlauf
8 hinausgetrieben werden.
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Die kreisrunde Lippe 27 hält einen festen Gleitsitz mit dem Gewehrlauf
8 aufrecht, wenn die Büchse 29 und die Gassperre 26 aus dem Gewehrlauf hinausgetrieben
werden0 Das entzündete und sich rasch ausdehnende Treibmittel verleiht der Büchse
29 und der Gassperre 26 eine sehr hohe Geschwindigkeit. Die Büchse 29 weist ein
vorherbestimmtes Gewicht auf und ist so ausgestaltet, dass sie die Eigenschaft eines
genau gearbeiteten Geschosses besitzt und bis mindestens 500 in weit geschossen
werden kann.
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Die Schussweite der Büchse 29 wird bestimmt von der Güte des Treibmittels
24, wie an sich bekannt. Die Kante 36 der Hülse 35 ist am Rand der Büchse nach innen
abgebogen und hält die Büchse in der Patrone 9 fest.
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Das Treibmittel 24 kann aus jedem geeigneten aterial bestehen, Bei
der bevorzugten Ausführungsform wurde ein Material aus reiner faseriger Sitrozellulose
verwendet, die sich in einem stabilen Zustand befindet. Bisher wurden kurze Baummollfasern
verwendet und nitriert unter Bildung von Zellulosenitrat, das normalerweise in Lösungsmitteln
aufgelöst und mit Zusätzen vermischt wird, damit das Material verwendungsfähig wird.
Diese Behandlung war deswegen nötig, da die rohe, trockene Nitrozellulosefaser hochentflammbar
und hochexplosiv ist, wenn sie
eingeschlossen wird. Wird die feuchte
rohe Nitrozellulosefaser zu einem Filz verdichtet und danach getrocknet, so wird
ein außerordentlich leichtes und rasch abbrennendes Treibmittel erzeugt, das von
einem Stoß oder Schlag allein normalerweise nicht zur Explosion gebracht werden
kann. Durch Verändern des Feuchtigkeitsgehaltes kann die Abbrenngeschwindigkeit
sehr genau bestimmt werden, sowie durch Verändern des Verdichungsdruckes und der
Zeit der Ausübung des Druckes bei der Herstellung des Filzes0 Die Büchse 29 weist
auf ein Gehäuse 30 aus Metall, Glas, Papier, Kunststoff oder dergleichen, eine Lochplatte
28 mit einem Loch 40, ein Verzögerungsgemisch 32 aus einem Metall~ Ke-talloxid-Verzögerungsgemisch
(d.h. Zirkonblei, Bor und Mennige oder aus einem anderen, Sachkundigen bekannten
Material, und ein ein Aerosol erzeugendes Gemisch 34, z.B. ein Menschenbekämpfungsmittel,
ein Insektenvertilgungsmittel, ein olkehbekeimungsmittel, ein Beleuchtungsmittel,
ein raucherzeugendes Mittel, ein Unkrautvernichtungsmittel usw0 Bei der bevorzugten
Ausführungsform als Menschenbekämpfungsmittel wird die Büchse 29 aus dem Gewehrlauf
8 abgeschossen, wobei das bereits brennende Verzögerungsgemisch das aerosolerzeugende
Gemisch 34 noch nicht entzündet hat. Hierdurch wird verhindert, dass der Schütze
einer vorzueitigen Entladung des aerosolerzeugender Gemisches 34 ausgesetzt wird.
Außerdem wird hierdurch gesichert, dass die gesamte Ladung der Büchse zum Zielort
befördert wird. \wenn gewünscht, kann der aus der Büchse ausströmende Aerosoldamp!
über die gesamte Flugstrecke oder huber einen Teil der Flugstrecke der Büchse zum
Ziel verteilt werden.
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Besteht bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung das aerosolerzeugende
Gemisch 34 aus einem Personenbekämpfungsmittel, wie Orthochlorobenzalmalononitril,
gewöhnlich CS genannt, so bestehen die anderen, ein pyrotechnisches Gemisch bildenden
Bestandteile aus einen Brennstoff, einem Oxidierungsmittel, einem Bindemittel und
aus einem die Abbrenngeschwihdigkeit bestimmenden Mittel. Der Brennstoff kann aus
Zucker, Aluminiumpulver oder aus anderen Metallpulvern bestehen usw.
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Das Oxidierungamittel kann aus Pottaschechlorat, Natriumchlorat, aus
anderen Chloraten, Perchloraten, Nitraten usw. bestehen.
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Als die Abbrenngeschwindigkeit bestimmendes Mittel kann Magnesiumkarbonat,
ein inertes Verdünnungsmittel usw. verwendet werden. Das Bindemittel kann aus Nitrozeilulose
oder aus anderen Hochpolymeren bestehen. Wird die Büchse 29 nicht als Personenbekämpfungsmittel
verwendet, so können natürlich auch andere Materialien verwendet werden.
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Zu Beginn der Entzündung entzündet das Verzögerungsgemisch 32 das
aerosolerzeugende Gemisch mit der Folge, dass das Brennstoff-0xldierungsmittel-Gemisch
zu brennen beginnt und dabei das OS oder den dampferzeugenden Teil des Gemisches
verdampft.
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Das verdampfte CS tritt durch das Loch der Lochplatte 40 mit einer
Geschwindigkeit aus, die von der Abbrenngeschwindigkeit und der Weite des Loches
40 bestimmt wirdO Danach kondensiert sich das verdampfte CS zu submikronen Partikel,
die in einer molke so lange suspendiert bleiben, dass sie die Luft in erster Linie
Sür Menschen nicht mehr atmungsfähig machen.
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Wie sich gezeigt hat, reicht die die Büchse treibende Kraft aus,
um Fenster und Mauern durchschlagen zu können, so dass das aerosolerzeugende Gemisch
in geschlossenen Räumen zur Wirkung gebracht werden kann. Es hat sich gezeigt, dass
die Büchse eine Glasscheibe mit den Abmessungen 75 x 75 cm aus einer Entfernung
von ungefähr 100 m durchschlagen kann, so dass Polizeibeamte kriminelle Personen,
Scharfschützen usw. aus dem Raum vertreiben können.
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Nach der Erfindung kann die Büchse benutzt werden, um jedes gewünschte
Aerosol in jeder gewünschten Weise bis zu einer Entfernung von ungefähr 500 m zu
befördern. Die Büchse ist nicht auf die dargestellte Ausführungsform beschränkt,
sondern kann so ausgestaltet werden, dass sie für den gewünschten Zweck verwendet
werden kann.
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Im Rahmen der Erfindung können verschiedene Änderungen, Abwandlungen
und Ersetzungen vorgenommen werden. Die Erfindung selbst wird daher nur von den
beiliegenden Patentansprtichen abgegrenzt. PatentansPrüche