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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Duschsitzkonstruktion als Hilfsmittel zur Ausübung von Hygiene- und Körperpflegemaßahmen für Personen mit eingeschränkter Mobilität in verschiedenen Sanitärbereichen, wie Duschen oder Badewannen in Badezimmern und Waschräumen.
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Kranken- und insbesondere älteren Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit fällt es schwer, sich gefahrlos in feuchten Sanitärbereichen, wie Duschen oder Badewannen ein- und auszusteigen und sich beim Waschen oder Duschen in die gewünschte Richtung gefahrlos zu bewegen.
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Besonders die emaillierten Böden von Duschbecken und Badewannen bilden im feuchten Zustand durch eine erhöhte Rutschgefahr ein erhebliches Verletzungsrisiko für alle Benutzer.
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Kommen dann noch Bewegungseinschränkungen hinzu, ist eine gefahrlose Benutzung ohne Hilfsmittel oder personelle Unterstützung kaum noch möglich.
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Da der Bedarf an geeigneten Hilfsmitteln für hygienische Maßnahmen und die Körperpflege für pflegebedürftige Personen oder Personen mit eingeschränkter Beweglichkeit im eigenen häuslichen Bereich, aber auch in Pflegeeinrichtungen, Krankenhäusern oder der häuslichen Pflege sehr groß ist, wurden zahlreiche Vorschläge zur Gestaltung entsprechender Hilfsmittel bekannt.
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Dazu gehören verschiedene Arten von an den Seitenwänden der Duschen und Badewannen festverankerten Haltegriffen oder zusätzlichen Stützen und Stangen, sowie fest verankerte oder klappbare Sitzgelegenheiten. Diese bekannten Duschsitze werden zum Teil mit und ohne Armlehnen ausgeführt und sind natürlich wasserfest.
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So ist etwa aus der europäischen Patentanmeldung
EP1958558 A2 ein wasserfester Duschsitz zur Aufnahme einer Person bekannt, welcher neben einer Sprossen-Sitzfläche mit einklappbaren Armlehnen und einer einklappbaren Rückenlehne ausgestattet ist. Bei Nichtbenutzung lassen sich die Armlehnen und die Rückenlehne platzsparend aus einer Sitzposition in eine senkrechte Aufbewahrungsposition bringen. Der Duschsitz wird durch Seitenstützen an einer Wand befestigt und erlaubt keine Ortsveränderung oder sonstige Bewegungshilfe und ist nicht höhenverstellbar.
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Eine höhenverstellbare Einrichtung als Duschsitz in einer Duschkabine ist aus dem Patent
DE 10313030 B3 bekannt. Die ebenfalls in der Duschkabine fest verankerte Sitzeinrichtung ist an einem Haltestab angeordnet, der an den Eckträgern der Duschkabine fixiert ist.
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Die Höhenverstellung wird durch einen Haltebeschlag realisiert, welcher mehrere Langlochbohrungen aufweist. Nachteilig bei diesem Duschsitz ist, dass er offenbar nur für bestimmte Bauformen von Duschkabinen geeignet ist und die Höhenverstellbarkeit sehr eingeschränkt ist.
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Aus der deutschen Patentanmeldung
DE4422604A1 ist eine Duschabtrennung mit Duschsitz für Badewannen und Duschkabinen bekannt, welche nachträglich einbaubar und wieder demontierbar ist. Die Duschabtrennung mit Sitz für bedürftige Personen ist über ein oberes Drehlager mit einem bis an die Zimmerdecke reichenden und stabil ausgebildeten Profil und einen Verbindungsteil an der Zimmerdecke und auf dem Boden befestigt. Das Trennwandelement ist halbkreisförmig schwenkbar ausgebildet und erstreckt sich in Personenhöhe vom Wannenrand bis zum Profil der Deckenabstützung. Das Trennwandelement wird an den vertikalen Rändern durch zwei weitere Profile begrenzt, welche auch als Haltestangen für Personen benutzt werden können. Durch die Drehlagerung dieser Duschabtrennung kann der Duschsitz in eine Position außerhalb der Wanne oder Dusche gedreht, arretiert und besetzt werden. Die anschließende Drehung in eine Duschposition unter einem beliebigen Drehwinkel ermöglicht das Duschen in Badewannen oder Duschkabinen. Weitere Unterstützungen bei gewünschten Ortsveränderungen der Benutzer sind allerdings nicht möglich.
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Aus anderen technischen Kategorien sind ebenfalls Hilfsmittel bekannt, die Personen vor übermäßigen körperlichen Belastungen bei der Berufsausübung und bestimmten Haltungen im Arbeitsprozess schützen und unterstützen sollen.
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S wurden etwa bei eingeschränkten Funktionen der unteren Extremitäten oder bei längeren stehenden Tätigkeiten verbesserte Sitzgelegenheiten zur Entlastung von Beinen und Rücken vorgeschlagen.
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Aus dem US-Patent
US2589803 ein beweglicher Arbeitssitz für Zahnärzte bekannt, der als an einer Aufhängung befestigter sattelförmiger Sitz ausgebildet ist. Die Aufhängung besteht aus einer senkrechten Stange und einer Kette, welche an der Decke des Praxisraums mittels Rollen und einer zugeordneten Schiene geführt wird. Bei Benutzung wird das Körpergewicht des Zahnarztes durch den Sattel entlastet ohne dessen Beweglichkeit einzuschränken. Für hilfsbedürftige und körperlich eingeschränkte Personen in Feuchträumen ist dieser Arbeitssitz allerdings nicht geeignet.
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In der
DE1061983 wird ein mit den Beinen des Benutzers bewegbarer Arbeitssitz beschrieben, der an der auf einer Fahrschiene verschiebbaren Laufkatze frei pendelnd aufgehängt ist. Der Arbeitssitz soll bei besonders körperlich anstrengenden Arbeiten, etwa einer Büglerin für Entlastung sorgen.
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Aus der
WO2018162654 ist eine orthopädische Steh- und Gehilfe zur Unterstützung einer Person, insbesondere für therapeutische Zwecke, als Hilfsmittel in örtlich begrenzten Arbeitsprozessen, wie Köche, Friseure, Kosmetiker und Chirurgen oder bei eingeschränkter Beweglichkeit der Extremitäten bekannt.
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Die beschriebene orthopädische Steh- und Gehilfe weist eine Schienenanordnung mit einer Laufschiene und einen Schlitten auf, welcher einen an einem Federelement hängenden Rahmen mit einem Sattel trägt. Durch einen Höheneinstellmechanismus kann der Sattel im geringen Maße auf die Größe der benutzenden Person eingestellt werden.
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Eine Fixierung der Steh- und Gehhilfe in bestimmten Raumbereichen oder eine Einstellmöglichkeit zur Raumhöhe ist ebenso wenig vorgesehen, wie deren Anwendung im Sanitärbereich.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher den Stand der Technik soweit zu verbessern, dass wesentliche Nachteile der bekannten Lösungen vermieden werden und eine Duschsitzkonstruktion vorzuschlagen, welche einfache und sichere Benutzung für Personen mit eingeschränkter Mobilität in ihren täglichen Wasch-und Hygienemaßnahmen für jede Art von sanitären Einrichtungen geeignet ist.
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Dabei sollen besonders der Einstieg und das Verlassen von Duschkabinen oder Badewannen auch ohne Hilfskraft und eine unterstützende Bewegung in der sanitären Einrichtung gefahrlos möglich sein, sowie einen flexiblen Aufbau in unterschiedlichen Raumabmessungen erlauben.
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Diese Aufgabe wir durch die erfinderischen Merkmale im kennzeichnenden Teil ersten Patentanspruchs, in Verbindung mit dem Oberbegriff gelöst.
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In den Unteransprüchen werden weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung angegeben.
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Erfindungsgemäß wird eine Duschsitzkonstruktion für Sanitärbereiche angegeben, welche eine Deckenaufhängung zur Positionierung eines Duschsitzes mittels eines Schienensystem und deren Positionierung und Fixierung an gewünschten Positionen zur Durchführung von Hygienemaßnahmen aufweist. Dabei weist die Deckenaufhängung-Positionierung eine Fixiereinrichtung auf, welche vom Duschsitz aus mittels eines Bedienelements durch den Benutzer steuerbar ist.
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Der erfindungsgemäße Duschsitz verfügt über zwei höhenverstellbare Armlehnen zum sicheren Halt der hilfsbedürftigen Person und eine sattelförmige Sitzfläche. Dabei kann die Sitzhöhe von Bedienelementen in den Armlehnen ebenfalls vom Benutzer direkt eingestellt werden. Entsprechende Betätigungskabeldrähte sind in den Armlehnen und der Sitzträgerstange, welche den Duschsitz mit der Deckenaufhängung verbindet geführt.
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Die höhenverstellbaren Armlehnen bieten der Person Sicherheit und Stabilität beim Duschen. Sie können sich daran festhalten und haben dadurch eine geringere Sturzgefahr.
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Eine weitere Möglichkeit die Duschsitzhöhe im größeren Umfang zu ändern, besteht in der Aufhängung und der Anordnung einer Sitzträgerhülse mit zahlreichen Bohrungen/Öffnungen für einen Arretierungsbolzen in der tragenden Sitzträgerstange. Hierdurch wird es möglich auch unterschiedliche Deckenhöhen von Sanitärräumen zur sicheren Anordnung der Duschsitzkonstruktion auszugleichen.
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Die erfindungsgemäße Fixiereinrichtung des Deckenaufhängungs-Positioniersystems ermöglicht sowohl die Drehung des Duschsitzes, als auch beliebige lineare Bewegungen entlang eines beliebig ausgerichteten Schienensystems an der Raumdecke.
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Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Sitzhöhe des Duschsitzes erlauben der hilfsbedürftigen Person mit den Füßen den Fußboden der sanitären Einrichtung zu berühren und sich selbständig, gefahrlos und unabhängig zu bewegen.
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Die hilfsbedürftige Person kann somit mit der angegebenen Duschsitzkonstruktion jede, für ihre Hygienemaßnamen notwendigen Positionen erreichen und sicher verlassen.
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Durch diese vorgeschlagene konstruktive Gehfunktion des Duschsitzes wird die Unabhängigkeit von hilfsbedürftigen Personen in einer sicheren Umgebung wesentlich verbessert.
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Allerdings ist auch eine sichere Benutzung bei größerer Hilfsbedürftigkeit der Benutzer, welche sich nicht mehr selbständig fortbewegen können vorteilhaft möglich.
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Dazu sind weitere Hilfsmittel, wie etwa die Anordnung einer zusätzlichen Griffstange oder Griffe vorgesehen, welche einer Hilfskraft ermöglicht die erfindungsgemäße Duschsitzkonstruktion mit oder ohne hilfsbedürftigen Person in die gewünschte Position zu bringen und für die vorgesehenen hygienischen Maßnahmen zu fixieren.
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Die Erfindung soll nun anhand von 5 Figuren und mehreren Anwendungsbeispielen näher erläutert werden.
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Es zeigen:
- 1 die Duschsitzkonstruktion mit dem Duschsitz 1 und der Deckenaufhängung-Positionierung 28,
- 2 Schnittansicht des Duschsitzes 1 mit der Aufhängung 9,
- 3 Details der Deckenaufhängung-Positionierung 28, mit Fixiereinrichtung 25,
- 4 eine Vorderansicht der Duschsitzkonstruktion,
- 5 ein Sanitärbereich 29 mit Seilzugsystem 26 und Duschsitz 1.
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Die erfindungsgemäße Duschsitzkonstruktion umfasst im Wesentlichen einen Duschsitz 1 für hilfsbedürftige Personen zur Körperpflege und hygienischen Maßnahmen in sanitären Anlagen, Waschräumen oder Bädern, in heimischer Umgebung oder auch etwa in Pflegeeinrichtungen. Die Duschsitzkonstruktion erlaubt mit dem Schienensystem 17 der Deckenaufhängung 28, sowie der erfindungsgemäßen Positionierungs- und Fixiereinrichtung 25 des Duschsitzes 1 ein sicheren Einstieg und ein sicheres Verlassen der gewünschten Hygiene- und Waschpositionen (1).
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Auch durch die erfinderischen Möglichkeiten der Höhenverstellung des Duschsitzes 1 für verschiedene Körpergrößen von hilfsbedürftigen Personen oder konstruktiven Gestaltungen und Abmessungen von Duschen und Badewannen bietet die vorgestellte Duschsitzkonstruktion enorme Vorteile.
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Neben der vorzugsweise sattelförmigen Sitzfläche 4, welche der hilfsbedürftigen Person auch erlaubt den Boden zu berühren und den Duschsitz 1 in verschiedene Richtungen entlang des Schienensystems 17 zu bewegen, unterstützt auch eine Rückenlehne 14 beim Duschen oder Baden von hinten.
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Zur Sicherung des seitlichen Halts des Benutzers sind erfindungsgemäß zwei Armlehnen 1a (2) am Sitzträger 7 angeordnet. Beide Armlehnen 1a sind vorzugsweise zur Aufnahme und Führung von Betätigungskabeldrähten vorzugsweise als metallische Hohlprofile ausgebildet.
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Es sind aber andere geeignete wasserfeste Materialien und Ausführungen denkbar. Sowohl der Betätigungshebel 2 zur Verstellung der Duschsitzhöhe mittels eines Betätigungskabeldrahts zur Gasdruckfeder 8, als auch der Brems- und Feststellhebel 15 lassen sich jeweils von einer Armlehne 1a aus bequem bedienen.
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Die Sitzhöheneinstellung mittels Gasdruckfeder 8 ist auch durch die unter oder in dem Sitzträger 7 angeordneten Betätigungshebel 5 möglich und für die hilfsbedürftige Person leicht erreichbar. Diese Höhenverstellung wird ebenfalls durch einen Betätigungskabeldraht 6 (2), welcher durch einen Hohlraum oder unterhalb des Sitzträgers 7 und durch die mit dem Sitzträger 7 fest verbundene Sitzsattelstange 11 zur Betätigung der Gasdruckfeder 8 vermittelt. Der gesamte Duschsitz 1 ist mittels der Sitzsattelstange 11 in einer Sitzträgerhülse 12 verankert, welche als stabiles Hohlrohrprofil mit zahlreichen Bohrungen ausgebildet ist. Das Hohlrohrprofil der Sitzträgerhülse 12 ist wiederum derart ausgebildet, dass es einsteckbar in die Sitzträgerstange 20 passt und dort verankert ist.
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Beide Holrohrprofile 12 und 20 weisen zueinander korrespondierende Öffnungen oder Bohrungen auf, welche in Verbindung mit einem Arretierungsbolzen 10 eine zweite Möglichkeit einer Sitzhöheneinstellung bieten.
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Während die Sitzhöheneinstellung über die Gasdruckfeder 8 etwa max. 10 cm beträgt, können über die Sitzträgerstange 20 und Sitzträgerhülse 12 auch größere Längenbereiche der Sitzhöhe verstellt werden.
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Hierdurch lassen sich auch Anpassungen der Duschsitzkonstruktion an verschiedene Raumhöhen realisieren.
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Neben der erfindungsgemäßen Sitzhöheneinstellung mittels der Betätigungshebeln 2 und 5 kann auch die Deckenaufhängung-Positionierung 28 durch den Brems- und Feststellhebel 15 an einer Armlehne 1a von der benutzenden Person im Sitzen bedient werden. Mit den Einstellungen des Hebels 15 lässt sich der Duschsitz 1 durch den Sanitärbereich 29 (5) entlang des Schienensystems 17 etwa in eine Duschkabine oder Badewanne bewegen und dort in geeigneter Position mittels Fixiereinrichtung 25 feststellen (3). Die erfindungsgemäße Fixiereinrichtung 25 ist dazu über einen, durch die gesamte Sitzträgerstange 20 sich erstreckenden Betätigungskabeldraht 21 mit dem Brems- und Feststellhebel 15 kraftübertragend verbunden. Der Betätigungskabeldraht 21 wird dazu auch durch oder an der Sitzsattelstange 11 über den Kopf der Gasdruckfeder 8 geführt.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind auch die beiden Armlehnen 1a in ihrer Höhe verstellbar ausgebildet.
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Dazu sind im hinteren Bereich des Duschsitzes 1 (bei Rückenlehne 14) jeweils eine stabile Lochhülse 3 auf dem Sitzträger 7 angeordnet und der senkrechte Schenkel der nahezu rechtwinkeligen Armlehnen 1a passfähig zum Einschub in die Lochhülse 3 ausgebildet. Auch hier sind korrespondierende Öffnungen zueinander vorgesehen, welche die Höheneinstellung der Armlehnen 1a mittels einem Arretierungsbolzens 10 erlaubt.
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Die erfindungsgemäße Deckenaufhängung-Positionierung 28 erlaubt der hilfsbedürftigen Person sich mit dem Duschsitz 1 entlang des Schienensystems17 im Sitzen sicher im Sanitärbereich 29 zu bewegen.
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Also etwa außerhalb der Duschtasse oder Badewanne auf der Sitzfläche 4 Platz zu nehmen, mit dem Brems- und Feststellhebel 15 an einer der Armlehnen 1a die Fixiereinrichtung 25 lösen und ihre Position, etwa mit den eigenen Füßen auf dem Boden beliebig ändern und sich in die gewünschte Position unter der Dusche oder in die Badewanne bewegen.
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In dieser gewünschten Position wird die Fixiereinrichtung 25 erneut betätigt und der Duschsitz 1 sicher in dieser Position gehalten.
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Natürlich können auch entsprechende Pflege- und Hilfskräfte die Tätigkeiten durchführen und die hilfsbedürftige Person leicht und sicher zur Körperpflege und zum Duschen bringen. Ein zusätzliches Sicherungsband oder Ähnliches zum Schutz gegen das Herausfallen der Person aus dem Duschsitz kann etwa vor den Armlehnen vorgesehen werden.
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In 3 sind Einzelheiten der erfindungsgemäßen Deckenaufhängung-Positionierung 28 des an der Sitzträgerstange 20 befestigten Duschsitzes 1 dargestellt. Am oberen Ende der Der Sitzträgerstange 20 ist eine starke Feder, vorzugsweise die dargestellte Schraubenfeder 22 angebracht, deren deckenseitiges Ende an einem drehbaren Verbindungsstück 23 befestigt ist. Das Verbindungsstück 23 wiederum ist derart ausgeformt, dass es mit einer Rolleneinrichtung 18 in den Universalträgern des Schienensystems 17 zusammenwirkt.
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Sowohl das drehbare Verbindungsstück 23 mit der Schraubenfeder 22, als auch eine Rückstellfeder 24 sind in einer Fixierhülse 19 angeordnet, deren deckenseitiges Ende zu einer Nut 35 und einem Fixierwinkel 31 ausgeformt sind. Dabei dient die Nut 35 zur Aufnahme des Betätigungskabeldrahts 21 und einem Fixierzapfen 34 zur Betätigung eines Fixierwinkels 31 zur Feststellung und Lösung des Duschsitzes 1. Die Feststellung/Fixierung und Lösung des Fixierwinkels 31 erfolgt mit Hilfe eine Positionierungsplatte 32 entweder vorzugsweise an der Raumdecke 30 oder durch geringe konstruktive Änderungen am Universalträger des Schienensystems 17.
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Das Schienensystem 17 kann bekanntermaßen derart ausgelegt sein, dass die Bewegung des Duschsitzes 1 in einer Querschiene (3) mit der Rolleneinrichtung 18 erfolgt und die Querschiene auf zwei Längsschienen verschiebbar angeordnet ist, wie in 5 äquivalent zum dortigen Verlauf des Seilzugsystems 26 angeordnet.
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Das in 5 dargestellte Seilzugsystem 26 ist an der Raumdecke 30 oder teilweise auch an den Seitenwänden angeordnet und durchzieht den Sanitärbereich 29 zu den entsprechenden Sanitäreinrichtungen, wie Wachbecken, Toilette, Dusche oder auch Badewanne.
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Mit der entsprechenden Zuordnung des Schienensystems 17 zum Seilzugsystem 26 wird es der hilfsbedürftigen Person ermöglicht mit der erfindungsgemäßen Duschsitzkonstruktion zu den einzelnen Sanitäreinrichtungen zu gelangen.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung sind die Universalträger des Schienensystems 17 aus zwei oder mehr Trägerschienen 27 ausgebildet, welche an der Raumdecke 30 oder den Seitenwänden des Sanitärbereichs 29 befestigt sind und mindestens eine, als Gleitträger 13, welche auf den Trägerschienen 27 beweglich ausgebildet ist.
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Der Duschsitz 1 ist, wie vorstehend beschrieben, über die Deckenaufhängung 28 an dem Gleitträger 13 beweglich angeordnet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung weist die Sitzträgerstange 20 weitere Mittel, wie zusätzliche Griffe zur Bewegung und Fixierung des Duschsitzes 1 durch eine Pflege- oder sonstige Hilfskraft auf. Das kann etwa eine quer zur Sitzträgerstange 20 angeordnete Stange 16 mit oder ohne Griffstücken sein (4).
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Durch die erfinderische Ausbildung der beiden Armlehnen 1a, welche vorteilhaft mit Griffstücken versehen sind, kann die Duschsitzkonstruktion auch als Gehilfe bei der Bewegung einer hilfsbedürftigen Person in Sanitärbereichen 29 genutzt werden. In dieser Nutzungsart, einem Rollator ähnlich, kommt den beiden Armlehnen 1a eine entsprechende Stützfunktion zu.
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Alle Baugruppen der beschriebenen Duschsitzkonstruktion, sowie auch textile- oder sonstige Bezüge des Duschsitzes 1 und dessen Armlehnen 1a und die Rückenlehne 14 sind entsprechend ihrer Anwendung wasserfest und verschleißarm ausgeführt.
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Die beschriebene erfinderische Duschsitzkonstruktion mit einer zusätzlichen Gehfunktion verbessert insbesondere die Sicherheit und Unabhängigkeit von hilfsbedürftigen Personen beim Ein- und Aussteigen in Badewannen oder Duschen und allen hygienischen Maßnahmen der Körperpflege.
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Insbesondere bei Verwendung der vorliegenden Duschsitzkonstruktion im häuslichen Bereich wird das Risiko von Stürzen oder Unfällen beim Betreten oder Verlassen der Badewanne oder Dusche erheblich reduziert.
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Personen, die aufgrund von Mobilitätsproblemen Schwierigkeiten haben, in die Badewanne zu steigen, können sich nun sicher auf den Sitz setzen und mithilfe der Gehfunktion sanft in die Badewanne gleiten.
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Der Duschsitz 1 ermöglicht es den Benutzern, während des Duschens bequem und sicher im Sitz zu bleiben. Dies ist besonders vorteilhaft für ältere Menschen oder Personen mit eingeschränkter Mobilität, die Schwierigkeiten haben, längere Zeit im Stehen zu duschen.
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Durch das Sitzen wird auch das Gleichgewicht verbessert und das Risiko von Stürzen minimiert.
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Die Möglichkeit, sicher in die Badewanne einzusteigen und im Sitzen zu duschen, gibt den Benutzern ein Gefühl von Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zurück. Sie müssen nicht mehr unbedingt auf fremde Hilfe angewiesen sein, um ihre tägliche Körperpflege durchzuführen, sondern können dies meist eigenständig erledigen.
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Die erfinderische Duschsitzkonstruktion mit einer Gehfunktion kann einfach in jede sanitäre Einrichtung mit Dusche und Badewanne integriert werden, ohne dass größere Umbaumaßnahmen erforderlich sind. Eine Anpassung an die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Benutzer ist problemlos möglich. Dies kann etwa durch die Höhenverstellung des Sitzes oder das Hinzufügen von Haltegriffen für geschehen. Die verschiedenen Einstellmöglichkeiten der Sitzhöhe erlauben eine leichte Anpassung an unterschiedliche Raumhöhen.
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Neben einer vorteilhaften Anwendung im häuslichen Bereich bietet die vorliegende Erfindung eine innovative Lösung für mehr Unabhängigkeit und Lebensqualität hilfsbedürftiger Personen. Zudem kann die vorgestellte Duschsitzvariante auch in Pflegeeinrichtungen oder Krankenhäusern eingesetzt werden, um das Personal zu entlasten und den Komfort der Patienten zu erhöhen.
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Bezugszeichen
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- 1
- Duschsitz 1 a bis 8, 10 bis 15
- 1a
- Armlehnen Duschsitz
- 2
- Betätigungshebel Sitzhöhe auf 8
- 3
- Lochhülse mit Arretierungsbolzen zur Höhenverstellung der Armlehnen 1 a
- 4
- Sitzfläche (ggf. sattelförmige Sitzkontur)
- 5
- Betätigungshebel Sitzhöhe auf 8
- 6
- Betätigungskabeldraht, Bowdenzug, für Sitzhöhe
- 7
- Sitzträger, Sattelträger
- 8
- Gasdruckfeder, Sitzhöhe (Betätigung durch 2 und 5)
- 9
- Aufhängung Duschsitz (7, 8, 11, 12), an 20 (höhenversstellbar)
- 10
- Arretierungsbolzen (Höhenverstellung Duschsitz 1)
- 11
- Sitzsattelstange
- 12
- Sitzträgerhülse mit Bohrungen für 10
- 13
- Gleitträger von 17
- 14
- Rückenlehne von Duschsitz 1
- 15
- Brems- und Feststellhebel für Duschsitz1 (über 21)
- 16
- Griffe/Stange für Hilfskraft
- 17
- Schienensystem, Universalträger an Decke 30
- 18
- Rolleneinrichtung in 17
- 19
- Fixierhülse der Sitzträgerstange 20
- 20
- Sitzträgerstange (Sitzaufnahme)
- 21
- Betätigungskabeldraht für Fixiereinrichtung (25)
- 22
- Federaufhängung von 20
- 23
- drehbares Verbindungsstück
- 24
- Rückstellfeder
- 25
- Fixiereinrichtung (19, 31 bis 35) von 1
- 26
- Seilzugsystem im Sanitärbereich/ Bad
- 27
- Trägerschiene von 17
- 28
- Deckenaufhängung, Positionierung (17 bis 34) von 1
- 29
- Sanitärbereich mit Duschsitz 1 und Seilzugsystem 26
- 30
- Raumdecke
- 31
- Fixierwinkel
- 32
- Positionierungsplatte (Andruckplatte) an 30
- 33
- Gelenkwinkel von 31
- 34
- Fixierzapfen an 21
- 35
- Nut in 19 zur Aufnahme des Fixierzapfens 21
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1958558 A2 [0007]
- DE 10313030 B3 [0008]
- DE 4422604 A1 [0010]
- US 2589803 [0013]
- DE 1061983 [0014]
- WO 2018162654 [0015]