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Die Erfindung betrifft eine Schaukel gemäß dem Anspruch 1.
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Bekannte Schaukeln bzw. Reifenschaukeln bestehen im Wesentlichen aus einem geschlossenen Metallrohr bzw. Metallring, der mit einem Seil oder einem Tau umflochten ist. Die Herstellung derartiger Reifenschaukeln gestaltet sich als sehr aufwendig und somit kostenintensiv. So muss zum einen ein Metallrohr zu einem Ring verarbeitet werden, der sodann mit einer ausreichenden Festigkeit von dem Tau zu umflechten ist. Zuvor muss allerdings um das Metallrohr sowie um das Tau ein Fixiermittel bzw. ein Schrumpfschlauch geführt werden, damit die beiden offenen Enden des Taus mit einer ausreichenden Festigkeit an dem geschlossenen Metallring fixiert werden können. Diese einzelnen Verfahrensschritte sind nur unter erhöhtem Aufwand aufeinander abstimmbar. Ein zusätzlicher Nachteil stellt die sehr aufwändige Reparatur derartiger Reifenschaukeln dar. So muss bei einem Austausch des Taus auch der Metallring aufgetrennt werden, um erneut einen Schrumpfschlauch über den Ring zu führen. Da dieser Aufwand in der Regel zu groß ist, wird in den meisten Fällen eine defekte Reifenschaukel nicht aufbereitet, sondern entsorgt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schaukel zu schaffen, deren Herstellungs- und Reparaturkosten stark reduziert sind.
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Eine Schaukel zur Lösung dieser Aufgabe weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Demnach ist es vorgesehen, dass eine Schaukel aus einem zu einem Ring geformten Tampen gebildet ist, wobei die beiden offenen Enden des Tampens fest miteinander verbunden sind. Die Schaukel weist außerdem mindestens vier Aufhängeseile auf, mit denen die Schaukel an einem Gestell aufhängbar ist. Die Schaukel wird somit aus einem dicken Tau bzw. Seil oder eben einem Tampen gebildet. Dazu wird lediglich ein Stück Tampen in der richtigen Länge zu einem Ring geformt und die beiden Enden miteinander verbunden. Das oben skizzierte aufwändige Verfahren zur Herstellung einer bekannten Reifenschaukel wird wesentlich einfacher. Das Zurechtbiegen und Verschweißen eines Metallrohres und das Umflechten dieses Rohres entfallen komplett. Abgesehen davon, dass das Verfahren zur Herstellung wesentlich einfacher und somit kostengünstiger wird, gestalten sich auch die einzelnen Komponenten als wesentlich kostengünstiger, da lediglich ein Stück eines Tampen benötigt wird. Bei der Reparatur einer defekten Schaukel ist der Tampen entweder direkt zu reparieren oder kann einfach und kostengünstig ausgetauscht werden.
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Insbesondere sieht es die Erfindung vor, dass die Enden eines Kerns des Tampens fest miteinander verbunden sind. Damit die Schaukel bzw. der geschlossene Ring, eine ausreichende Festigkeit aufweisen, werden die beiden Enden des Kerns fest miteinander verbunden. Bei diesem Kern kann es sich beispielsweise um ein Stahlseil handeln. Durch dieses Stahlseil erhält die Schaukel eine ausreichende Stabilität, sodass auch bei höchster Beanspruchung auf einem Spielplatz die Schaukel wenigstens im Wesentlichen ihre Form beibehält.
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Für die Verbindung der beiden Enden des Stahlseils kann es vorgesehen sein, dass diese mit einer Hülse, beispielsweise einer Aluminiumhülse, miteinander verbunden werden. Diese Hülse wird mit den Enden des Kerns verschraubt, verklebt, verschweißt oder vercrimpt.
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Um die beiden Enden des Kerns des Tampens miteinander verbinden zu können, ist der Kern länger als das umliegende Tauwerk bzw. der Tampen. Dadurch entsteht zwischen den Enden des Tampens beim Zusammenfügen der Enden des Kerns ein Spalt. Dieser Spalt, der eine Breite von lediglich einigen Zentimetern aufweist, wird mit Füllmaterial gefüllt. Dabei wird das Füllmaterial stark gepresst, sodass die Form des Tampens durch die Füllung nachgebildet wird. Bei diesem Füllmaterial kann es sich beispielsweise um Produktionsreste handeln. Diese Produktionsreste können beispielsweise beim Kürzen des Tampens anfallen oder eben bei der Produktion des Tampens. Es ist aber auch denkbar, dass es sich bei dem Füllmaterial um ein anderes Material mit einer gleichwertigen Beschaffenheit, d. h. mechanischen Eigenschaften sowie Beständigkeit gegenüber Witterung und chemischen Substanzen, handelt wie der Tampen.
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Die offenen Enden des Tampens werden nach dem Zusammenfügen des Kerns und Befüllen des Spalts durch einen Schrumpfschlauch, der über die beiden Enden und den Spalt geschoben wird, fixiert. Durch Erhitzen des Schrumpfschlauchs fügt sich dieser enganliegend um den Tampen, sodass die Schaukel die notwendige Stabilität aufweist und vor Beschädigungen geschützt ist.
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Alternativ ist es denkbar, dass die beiden offenen Enden des Tampens durch ein Takling fixiert sind. Bei diesem Takling werden die offenen Enden sowie der Spalt mit einem weiteren Seil bzw. mit einer Takelage fest umwickelt. Auch dieses Takling führt zu einer ausreichenden Stabilität der Schaukel und zu einem Schutz gegenüber Vandalismus.
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Es sind Ausführungsformen der Schaukel denkbar, die einen Durchmesser von 40 cm bis 100 cm aufweisen. Bevorzugt ist allerdings ein Durchmesser von 75 cm. Darüber hinaus ist es natürlich möglich, die Schaukel mit nahezu jedem beliebigen sinnvollen Durchmesser herzustellen. Insbesondere durch die Materialwahl und das einfache Verfahren zur Herstellung lassen sich flexibel verschiedene Durchmessergrößen herstellen.
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Es ist denkbar, dass der Tampen aus einem Fendex-Tauwerk 140 mm2 hergestellt ist. Gleichermaßen ist es natürlich auch denkbar, dass sich die Schaukel aus einem anderen Material zusammensetzt.
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Für die Befestigung der Schaukel an einem Gestell oder einem Gerüst sind die Aufhängeseile jeweils über ein Befestigungselement mit dem Tampen verbunden. Dabei durchdringen die Befestigungselemente den Tampen und werden vorzugsweise mit einer Mutter, insbesondere einer Hutmutter, mit dem Tampen verschraubt. Dadurch wird eine ausreichende Stabilität der Schaukel erreicht.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt:
- 1 eine Darstellung einer Schaukel,
- 2 eine Darstellung der Schaukel während der Herstellung,
- 3 eine weitere Darstellung der Schaukel während der Herstellung,
- 4 eine Darstellung der fertiggestellten Schaukel.
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In der 1 ist ein mögliches Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schaukel 10 dargestellt. Diese Schaukel 10 ist ringartig bzw. reifenartig ausgebildet und bei dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel über vier Aufhängeseile 11 an einem Gestell 12 freischwingend aufgehängt. Derartige Gestelle 12 eignen sich zur Verwendung im privaten Gartenbereich oder auf öffentlichen Spielplätzen. Sowohl das Gestell 12 als auch die Aufhängeseile 11 und deren Befestigung an dem Gestell 12 und der Schaukel 10 sind hier lediglich schematisch dargestellt und dienen lediglich dem Verständnis für die Erfindung.
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Die Schaukel 10 wird gebildet durch einen zu einem Ring geformten Tampen 13. Dieser zunächst gerade ausgebildeter Tampen 13 wird, wie in der 2 dargestellt, zu einem Ring geformt, sodass zwei offene Enden 14 und 15 des Tampens 13 sich gegenüber liegen. Zwischen den beiden offenen Enden 14,15 des Tampens 13 verbleibt ein Spalt 16, der einige Zentimeter bis zu 20 cm betragen kann. Innerhalb des Tampens 13 befindet sich ein Kern 17. Dieser Kern 17 ist vorzugsweise als Stahlseil ausgebildet. Erfindungsgemäß ragen die beiden offenen Enden des Stahlseils bzw. des Kerns 17 über die beiden offenen Enden 14,15 des Tampens 13 hinaus und treffen in dem Spalt 16 aufeinander. Bei einem möglichen Ausführungsbeispiel der Schaukel 10 werden die beiden Enden des Kerns 17 mit einer Hülse 18 verpresst. Gleichermaßen ist es denkbar, dass die beiden Enden des Kerns 17 verklebt, verrastet oder vercrimpt werden.
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Bevor der Kern 17 des Tampens 13 mittels Hülse 18 geschlossen wird, wird ein Schrumpfschlauch 19 über den Tampen 13 geschoben. Dabei ist der Schrumpfschlauch 19 derart dimensioniert, dass er sich frei über den Tampen 13 schieben lässt. Darüber hinaus weist der Schrumpfschlauch 19 eine größere Länge auf, als die Breite des Spaltes 16.
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In einem nächsten Schritt wird der offene Spalt 16 der Schaukel 10 mit einem Füllmaterial 20 derart fest gefüllt, dass sich die Form des Tampens 13 innerhalb des Spalts 16 fortsetzt. Die Festigkeit, mit der das Füllmaterial 20 innerhalb des Spalts 16 verpresst wird, entspricht mindestens der Festigkeit des übrigen Tampens 13. Bei dem Füllmaterial 20 kann es sich um Produktionsreste handelt, die beispielsweise beim Zurechtschneiden des Tampens 13 anfallen.
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Schließlich wird in einem weiteren Verfahrensschritt der Schrumpfschlauch 19 über den Spalt 16 bzw. über das Füllmaterial 20 geschoben und erhitzt, sodass sich der Schrumpfschlauch 19 zusammenzieht und sich der Form des Tampens 13 bzw. des Füllmaterials 20 anpasst (4). Durch die Verbindung der offenen Enden des Kerns 17, das Füllen des Spalts 16 sowie das Umschließen der offenen Enden 14, 15 des Tampens 13 und des Spalts 16 durch den Schrumpfschlauch 19 erhält die Schaukel 10 eine Stabilität, als wenn es sich um einen integralen einschlägigen Ring handeln würde. Auch die Stabilität bzw. Festigkeit gegenüber Vandalismus ist ausreichend groß. Bei einer notwendigen Reparatur lässt sich der Schrumpfschlauch 19 durch ein entsprechendes Werkzeug auf einfache, schnelle sowie günstige Art und Weise auftrennen und die Schaukel 10 reparieren. Alternativ ist es denkbar, dass die beiden offenen Enden 14, 15 des Tampens 13 sowie der gefüllte Spalt 16 mit einem nicht dargestellten Takling fest umschlossen werden.
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Schließlich werden durch den Tampen 13 noch Befestigungselemente 21 geschoben und verschraubt. Die Anzahl der Befestigungselemente 21 richtet sich dabei nach der Anzahl der Aufhängeseile 11. Bei dem in der 4 dargestellten Ausführungsbeispiel sind vier Befestigungselemente 21 gleichmäßig über den Ring der Schaukel 10 verteilt. Bei den Befestigungselementen 21 kann es sich um Ösen handeln, in welche die Aufhängeseile 11 eingehängt bzw. befestigt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schaukel
- 11
- Aufhängeseil
- 12
- Gestell
- 13
- Tampen
- 14
- offenes Ende
- 15
- offenes Ende
- 16
- Spalt
- 17
- Kern
- 18
- Hülse
- 19
- Schrumpfschlauch
- 20
- Füllmaterial
- 21
- Befestigungselement