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Die Erfindung betrifft eine Sichtverpackung, aufweisend eine Rückwand, auf deren Vorderseite ein Produkt, insbesondere ein Klebstoffprodukt, halterbar ist, und Haltemittel zum Haltern des Produkts.
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Derartige Sichtverpackungen sind im Stand der Technik bereits bekannt und dienen dazu, das Produkt sichtbar zu präsentieren, wobei üblicherweise über die Sichtverpackung auch eine Schnittstelle geschaffen wird, um das Produkt in der Sichtverpackung, beispielsweise in einem Verkaufsraum, geeignet präsentieren zu können. Beispielsweise kann die Sichtverpackung eine, insbesondere genormte, Möglichkeit zum Aufhängen des Produkts an einem Ständer oder dergleichen aufweisen. Eine Sichtverpackung weist üblicherweise eine Papprückwand auf, auf deren Vorderseite das Produkt gehaltert ist. Zum Aufhängen der Sichtverpackung kann durch die Pappe ein Durchgangsloch vorgesehen sein, beispielsweise ein sogenanntes Euro-Loch. Die Rückwand ist häufig mit Informationen versehen.
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Eine spezielle Form der Sichtverpackung ist die sogenannte Blisterverpackung. Bei einer Blisterverpackung wird das Produkt ebenso vor einer insbesondere mit Informationen bedruckten Papprückwand präsentiert und mit einem transparenten Kunststoffformteil, das das Produkt insbesondere vor Berührung und/oder Beschädigung schützen kann, gehaltert. Die Papprückwand wird hierbei häufig auch als Blisterkarte bezeichnet. Sie ist üblicherweise beschichtet, um ein chemisches, insbesondere stoffschlüssiges Befestigen des Kunststoffformteils zu ermöglichen, beispielsweise durch Verkleben, Verschweißen und dergleichen. Blisterverpackungen, in denen das Produkt sichtbar präsentiert wird, aber zunächst nicht zugänglich ist, werden beispielsweise bei Tubenverpackungen, um ein Zerdrücken der Tube zu vermeiden, und/oder enthaltenen Gefahrstoffen eingesetzt. Mithin sind Blisterverpackungen beispielsweise für Klebstoffprodukte geeignet.
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Bekannt ist es im Stand der Technik auch, bei Blisterverpackungen innerhalb des Kunststoffformteils Hilfsmittel und/oder Werkzeuge, die mit dem Produkt in Verbindung stehen, gemeinsam mit dem Produkt zu verpacken.
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Bekannte Sichtverpackungen weisen eine Vielzahl von Nachteilen auf. So wird die Verpackung insgesamt wenig nachhaltig, da häufig beschichtete und/oder kunstvoll bedruckte Papprückwände eingesetzt werden und mit chemischen Verfahren mit Kunststoffformteilen und/oder sonstigen Haltemitteln verbunden werden. Dies schränkt auch die Recycelbarkeit ein. Ferner werden bei solchen Sichtverpackungen, insbesondere Blisterverpackungen, beim Öffnen häufig die Papprückwände zerrissen und damit zerstört, sodass enthaltene Informationen ebenso verloren gehen können. Auch kann, beispielsweise durch die stabile Papprückwand, ein erhöhtes Gewicht auftreten. Die Probleme bei der Umweltverträglichkeit schlagen sich auch im optischen Eindruck nieder, der abschreckend auf Kunden wirken kann, genau wie die teilweise komplexe, eine völlige Zerstörung der Sichtverpackung mit sich bringende Öffnungsmethodik.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine demgegenüber, insbesondere im Hinblick auf Nachhaltigkeit und Handhabbarkeit, verbesserte Sichtverpackung anzugeben.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einer Sichtverpackung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass der Rückwand aus Holz, insbesondere Holzfurnier oder Holzfolie, besteht.
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Es wurde also erkannt, dass, insbesondere unter entsprechender Berücksichtigung der Materialeigenschaften, anstatt der bislang verwendeten Papprückwände, beispielsweise aus Graukarton, auch eine Holzrückwand, insbesondere aus Holzfurnier oder Holzfolie, verwendet werden kann. Eine derartige Rückwand kann beispielsweise eine Dicke von 0,3 - 2 mm aufweisen und bietet somit die erforderliche Stabilität, um das Produkt auf ihrer Vorderseite zu präsentieren. Holz ist zudem ein verfügbarer, recycelbarer und, wie im Folgenden noch genauer erläutert werden wird, auch in dem Sinne nachhaltiger Werkstoff, dass die Holzrückwand durch einen Benutzer, beispielsweise einem Verbraucher, der das Produkt erworben hat, auch weitergehend genutzt werden kann. Dabei können letztlich beliebige Holzarten, insbesondere als Holzfurnier, eingesetzt werden, beispielsweise Kiefer, Birke, Ahorn und dergleichen.
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Neben der durch das Holz selbst gegebenen verbesserten Umweltverträglichkeit, Nachhaltigkeit und verbesserten Recycelbarkeit sowie dem dadurch entstehenden hervorragenden optischen und haptischen, wertigen Eindruck kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung hinsichtlich der Rückwand auch beschichtungsfrei gearbeitet werden. Mithin kann vorgesehen sein, dass das Holz beschichtungsfrei ist. Somit kann beispielsweise auf für die Halterung des Produkts bei Papprückwänden notwendige, zur Bildung von Mikroplastik führende Beschichtungen bei der Verwendung von Holz weitgehend verzichtet werden, insbesondere wenn, was bevorzugt ist, statt einer chemischen, insbesondere stoffschlüssigen, Verbindung zu den Haltemitteln eine formschlüssige und/oder kraftschlüssige Verbindung durch mechanische Befestigungsmittel der Haltemittel angestrebt wird, worauf im Folgenden noch genauer eingegangen werden wird.
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Eine Holzrückwand bietet zudem den Vorteil, dass Informationen nicht zwangsläufig durch Aufdrucken wiedergegeben werden muss, sondern, insbesondere was häufig wechselnde Informationen, beispielsweise Gefahrgutkennzeichnungen, angeht, diese auch auf die Rückwand aufklebbar vorgesehen werden können. Insbesondere kann also vorgesehen sein, dass auf der Rückwand ein Informationen zu dem Produkt enthaltender Aufkleber, insbesondere abziehbar, aufgeklebt ist. Dabei ist es besonders vorteilhaft, Klebstoff zu verwenden, der es erlaubt, den Aufkleber von der Rückwand einfach wieder abzuziehen, sodass der Aufkleber und die Holzrückwand problemlos getrennt dem Recycling zugeführt werden können. Der Aufkleber kann in seiner Fläche auf eine tatsächlich notwendige Größe, um alle Informationen wiederzugeben, reduziert werden, kann also insbesondere kleiner als die Fläche der Rückwand selbst gehalten werden. Allgemein kann gesagt werden, dass die bevorzugt eine zumindest im Wesentlichen rechteckige Form aufweisende Rückwand beispielsweise eine Höhe und/oder Breite in einem Bereich von 10 - 30 cm aufweisen kann.
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Ein weiterer allgemeiner Vorteil der Verwendung von Holz statt Pappe/Graukarton ist, dass Benutzer weniger zum Zerreißen tendieren, und die Rückwand - insbesondere mit den darauf zu findenden Informationen - vollständig und nutzbar erhalten bleibt, insbesondere auch im Hinblick auf weitere Nutzungen, beispielsweise wenigstens teilweise als dem Produkt zugeordnetes Werkzeug/Hilfsmittel. Besonders vorteilhaft ist daher eine Ausgestaltung, in der das Produkt auf für die Rückwand zerstörungsfreie Weise lösbar und/oder durch Kraftschluss und/oder Formschluss und/oder gehaltert ist. Es wird mithin von einer chemischen, insbesondere stoffschlüssigen, Verbindung abgegangen und stattdessen eine insbesondere zumindest für die Rückwand bevorzugt zerstörungsfrei lösbare Halterung angestrebt. Dies hat nicht nur im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit und die Nachhaltigkeit Vorteile, sondern auch im Hinblick auf die Handhabbarkeit. Beispielsweise können die Haltemittel mechanische Befestigungsmittel umfassen. Kann das Produkt ohne Umverpackung, insbesondere ohne Kunststoffformteil, gehaltert werden, können solche mechanischen Befestigungsmittel beispielsweise insbesondere mit Papier umwickelte Drähte umfassen, mittels denen das Produkt durch entsprechende Produkthalterungslöcher, beispielsweise durch Zusammenführen des Drahtes auf der Rückseite der Rückwand, gehaltert werden kann. Im Fall eines das Produkt wenigstens teilweise umgebenden Haltemittels, beispielsweise eines Kunststoffformteils, kann dieses über mechanische Befestigungsmittel als weitere Halterungsmittel an dem Holz der Rückwand befestigt werden, beispielsweise durch Heftklammern oder dergleichen, welche, insbesondere bei entsprechender Ausgestaltung des das Produkt wenigstens teilweise umgebenden Haltemittels, für die Rückwand zerstörungsfrei wieder lösbar sind.
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Wie bereits erwähnt, bietet die Verwendung von Holz als Rückwand auch den Vorteil einer weiteren Verwendbarkeit der Rückwand, insbesondere zum Bereitstellen von Werkzeugen als dem Produkt zugeordnete Hilfsmittel. Hierzu kann vorgesehen sein, dass das Holz eine Längs- oder Quermaserung aufweist, die eine in Höhenrichtung oder Seitenrichtung verlaufende Sollbruchrichtung definiert. Dies ermöglicht es, durch entsprechende Krafteinwirkung längliche Werkzeuge aus der Rückwand herauszubrechen, die beispielsweise mit dem Produkt zusammen verwendet werden können, insbesondere als Spachtel. Dies ist beispielsweise bei Klebstoffprodukten, aber auch anderen zum Handwerken und/oder Basteln verwendeten Produkten, beispielsweise Füllstoffen, äußerst vorteilhaft. Nachdem es bislang üblich war, derartige Werkzeuge, beispielsweise Spachteln, dem Produkt beizulegen, ist es nun also möglich, diese einfach durch Weiterverwertung der hölzernen Rückwand zu erhalten. Um dies zu verdeutlichen und/oder zu vereinfachen, kann vorgesehen sein, dass auf der Rückwand wenigstens eine Sollbruchkante zum Herausbrechen eines Holzwerkzeugs, insbesondere eines Spachtels, markiert und/oder vorbearbeitet ist. Beispielsweise können entsprechende Linien, die das Werkzeug, insbesondere den Spachtel, anzeigen, aufgedruckt werden und/oder bereits eine Vorverarbeitung, also das Einbringen von Sollbruchkanten, vorgesehen werden, um dem Benutzer den Zusatznutzen zu verdeutlichen und ihm zu assistieren, wobei eine Vorbearbeitung insbesondere bei quer zur Maserung verlaufenden Sollbruchkanten zweckmäßig ist. Insgesamt wird durch die bereitgestellte weitere Nutzung der Materialeinsatz verringert und die Nachhaltigkeit erhöht.
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Vorteilhafterweise kann die Rückwand ein Durchgangsloch, insbesondere ein Euroloch, zum Aufhängen der Sichtverpackung aufweisen. Auf diese Weise ist es also möglich, die Sichtverpackung, insbesondere zur Warenpräsentation, aufzuhängen, beispielsweise an einer entsprechend normierten Stange bei Vorsehen eines Euroloches. Um eine hervorragende Robustheit auch bei häufiger Nutzung des Durchgangsloches als Aufhängemittel trotz der Verwendung von Holz für die Rückwand zu erreichen, insbesondere also ein Ausbrechen von Anteilen der Holzrückwand oberhalb des Durchgangsloches zu vermeiden, sieht eine zweckmäßige Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung vor, das Durchgangsloch niedriger als bei herkömmlichen Sichtverpackungen vorzusehen.
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So kann vorgesehen sein, dass das Durchgangsloch von einer oberen Kante der Rückwand um wenigstens 2 Zentimeter und/oder wenigstens 10 % der Höhe der Rückwand beabstandet ist. Auf diese Weise wird eine größere, in sich stabilere Holzfläche oberhalb des Durchgangsloches vorgesehen.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung ergibt sich, wenn sich das Durchgangsloch durch den oder einen weiteren Aufkleber erstreckt. Ist also beispielsweise ein Aufkleber mit Informationen vorgesehen, kann dieser dem Zusatznutzen der Stabilisierung dienen, indem sich der üblicherweise aus einem reiß- und bruchfesten Material bestehende Aufkleber um das Durchgangsloch herum erstreckt und damit als mechanische Verstärkung wirkt. Auch zusätzliche Aufkleber können für diesen Zweck vorgesehen werden, sind jedoch weniger bevorzugt. Durch das Zusammenwirken einer geschickten Platzierung des Durchgangsloches, insbesondere hinreichend beabstandet von einer oberen Kante der Rückwand, und die insbesondere Mehrfachnutzung eines Aufklebers auch zur Verstärkung des Durchgangsloches kann also auch bei bruchanfälligeren Hölzern und stärker Belastung, beispielsweise durch das Gewicht des Produkts, ein zuverlässiges und wiederholtes Aufhängen der Sichtverpackung mittels des Durchgangslochs erreicht werden.
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In bevorzugter Ausgestaltung kann die Sichtverpackung als eine Blisterverpackung mit einem das Produkt aufnehmenden transparenten Kunststoffformteil ausgebildet sein. Die Rückwand bildet in diesem Fall die sogenannte Blisterkarte. Dabei wird, wie bereits angedeutet, zweckmäßigerweise das Kunststoffformteil mittels mechanischer Befestigungsmittel form- und/oder kraftschlüssig, jedoch nicht stoffschlüssig, an der Rückwand befestigt. Insbesondere bietet es sich hier an, das Kunststoffformteil durch Heftklammern (beispielsweise sogenanntes „Tackern“) an der Holzrückwand zu befestigen. Eine derartige Verbindung zwischen dem Kunststoffformteil und der hölzernen Rückwand kann zumindest im Wesentlichen zerstörungsfrei gelöst werden. Beim Verwenden von Heftklammern ist mit besonderem Vorteil das Kunststoffformteil in seinen Materialeigenschaften so ausgebildet, dass zumindest im Befestigungsbereich an der Rückwand bei einem Abreißen des Kunststoffformteils dieses im Befestigungsbereich beschädigt wird, die Holzrückwand jedoch zerstörungsfrei verbleibt. Beispielsweise kann hierzu das Kunststoffformteil einen Befestigungskragen und/oder Befestigungsrand umfassen, wobei zumindest der Befestigungskragen und/oder Befestigungsrand aus einem weichen und/oder dünnen Kunststoff derart gefertigt ist, dass eine geringerer Zerstörungsfestigkeit als für das Holz der Rückwand gegeben ist. Allgemein kann also gesagt werden, dass das Kunststoffformteil und die Rückwand auf zumindest im Wesentlichen zerstörungsfrei lösbare Weise verbunden sein können, insbesondere durch Heftklammern. Die Verwendung von Heftklammern bietet sich insbesondere dahingehend an, dass eine äußerst einfache, unkomplizierte und kostengünstige Befestigungsart gegeben ist.
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In einer zweckmäßigen, der Nachhaltigkeit zuträglichen Weiterbildung kann in diesem Zusammenhang auch vorgesehen sein, dass das Kunststoffformteil zur Verwendung als ein für das Produkt geeignetes Werkzeug, insbesondere eine Wanne, ausgebildet ist. Mit besonderem Vorteil können mit dem Kunststoffformteil und einem aus der Rückwand herausbrechbaren weiteren Werkzeug bereits zwei Werkzeuge, beispielsweise ein Spachtel und eine Wanne, aus der Sichtverpackung selbst bereitgestellt werden, ohne das weitere Hilfsmittel beigepackt werden müssten.
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Ferner kann Kunststoffmaterial eingespart werden, wenn neben dem Produkt auch ein dem Produkt zugeordnetes Hilfsmittel außerhalb des Kunststoffformteils, insbesondere durch Aufbinden, auf der Rückwand halterbar oder gehaltert ist. Wird beispielsweise für ein Klebstoffprodukt auch eine Spritze mitgeliefert, kann diese umweltfreundlich neben dem Kunststoffformteil, beispielsweise mittels Drähten als mechanische Befestigungsmittel, auf der Rückwand befestigt werden.
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Zur besseren Handhabbarkeit, zur Erhöhung der Sicherheit und zur Erhöhung der Robustheit der Sichtverpackung kann in einer bevorzugten Ausgestaltung ferner vorgesehen sein, dass die Rückwand abgerundete Ecken, insbesondere der Rechteckform, aufweist. Neben einer Verbesserung des optischen Eindrucks und einer Vermeidung scharfer bzw. spitzer Stellen, wirken derartig abgerundete Ecken auch als ein Zerstörungsschutz, nachdem ein Einreißen des Holzes an den Ecken verbessert vermieden werden kann.
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Um auch bei Verwendung von Holz als Material für die Rückwand haptisch lesbare Hinweise, beispielsweise Warnhinweise für Blinde, zu realisieren, kann vorgesehen sein, dass solche haptisch lesbaren Hinweise auf die Rückwand aufgeklebt sind. Diese sind ohnehin bereits als eigene Aufkleber verfügbar und/oder können auch in den bereits diskutierten, Informationen zu dem Produkt präsentierenden Aufkleber integriert sein.
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Während sich die hier beschriebene Sichtverpackung für eine Vielzahl von Produkten eignet und ihre Vorteile entfaltet, ergibt sich eine besonders zweckmäßige Nutzung für Klebstoffprodukte und/oder ähnliche beim Handwerkern und/oder Basteln verwendete Produkte, nachdem hier Werkzeuge wie Spachteln und/oder Wannen durch die Sichtverpackung mit besonderem Vorteil unmittelbar bereitgestellt werden können, die für eine besondere Nachhaltigkeit der Verpackung sorgen und komfortabel eine insbesondere unmittelbare Verarbeitung des Produkts ermöglichen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Dabei zeigen:
- 1 eine Frontansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sichtverpackung mit darin präsentiertem Produkt,
- 2 eine Rückansicht der Sichtverpackung der 1 ,
- 3 eine Detailansicht eines Eckbereichs einer Rückwand,
- 4 ein aus einer Rückwand ausgebrochenes Werkzeug,
- 5 ein gelöstes, als Wanne verwendbares Kunststoffformteil, und
- 6 eine Frontansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Sichtverpackung.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sichtverpackung 1, in der vorliegend als Produkt eine Tube 2 mit einem Klebstoff, also ein Klebstoffprodukt, präsentiert wird. Bei der Sichtverpackung 1 handelt es sich vorliegend um eine Blisterverpackung mit einer Rückwand 3 als Blisterkarte und einem Kunststoffformteil 4, welches als Haltemittel 5, die Tube 2 beinhaltend, auf der Vorderseite der Rückwand 3 befestigt ist.
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Die Rückwand 3 besteht aus Holz, vorliegend Holzfurnier, und kann eine Dicke von beispielsweise 0,4 bis 0,8 mm aufweisen. Das Holz ist beschichtungsfrei, nachdem das Kunststoffformteil 4 mittels Heftklammern 6 als mechanische Befestigungsmittel der Haltemittel 5 befestigt ist. Das Kunststoffformteil 4 ist selbstverständlich transparent. Es ist insbesondere aus weichem Kunststoff derart ausgebildet, dass bei Abreißen des Kunststoffformteils 4, um an die Tube 2 zu gelangen, lediglich lokale Zerstörungen des Kunststoffformteils 4 auftreten, und die Rückwand 3 sowie die Wannenform des Kunststoffformteils 4 zumindest im Wesentlichen unbeschädigt bleiben. Mit anderen Worten ist die Befestigung der Haltemittel 5 zumindest für die Rückwand 3 zerstörungsfrei lösbar. Die Rückwand 3 bleibt also zur Weiterverwendung erhalten. Auch die Wannenform des Kunststoffformteils 3 kann als Werkzeug, beispielsweise beim Anrühren einer Mischung, weiterverwendet werden.
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Das Holz der Rückwand 3 weist ersichtlich im vorliegenden Ausführungsbeispiel eine Längsmaserung 7 auf, die letztlich eine Sollbruchrichtung definiert, also eine Richtung, in der ein Brechen des Holzes leichter bzw. mit weniger Kraftaufwand auftreten kann.
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Die Rückwand 3 weist eine zumindest im Wesentlichen rechteckige Form auf und kann beispielsweise eine Breite von 6 bis 12 Zentimetern und eine Länge bzw. Höhe von 20 bis 30 Zentimetern aufweisen. Selbstverständlich sind für andere Produkte auch andere Maßbereiche denkbar. Die Rechteckform weist zur Vermeidung scharfer Kanten und zur Erhöhung der Robustheit der Rückwand 3 abgerundete Ecken 8 auf.
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Zum Aufhängen der Sichtverpackung 1 weist die Rückwand 3 zudem ein Durchgangsloch 9, hier ein Euroloch, auf. Ersichtlich ist das Euroloch 9 von einer oberen Kante 10 der Rückwand 3 stärker beabstandet als bekannt, hier um wenigstens 2 Zentimeter und wenigstens 10 % der Höhe der Rückwand 3. Dies ist der Stabilität und der Robustheit im Hinblick auf das Holzmaterial der Rückwand 3 zuträglich und senkt die Wahrscheinlichkeit für ein Ausbrechen des oberhalb des Durchgangsloches 9 liegenden Holzes deutlich.
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2 zeigt eine Rückansicht der Sichtverpackung 1, aus der sich erkennen lässt, dass dort ein Informationen zu den Produkt, beispielsweise umfassend eine Gefahrstoffkennzeichnung, enthaltender Aufkleber 11 aufgeklebt ist, wobei der Klebstoff so gewählt ist, dass der Aufkleber durch Abziehen einfach wieder gelöst werden kann. Der Aufkleber erstreckt sich dabei um das Durchgangsloch 9, diesen Bereich weiter stabilisieren und die Robustheit erhöhend.
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Das Durchgangsloch 9 kann im Übrigen von der Mitte versetzt angeordnet sein, insbesondere in Querrichtung mit dem Schwerpunkt der Sichtverpackung 1 mit Produkt zusammenfallend bzw. oberhalb des Produkts 2.
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Der Aufkleber 11 kann im Übrigen auch einen haptisch tastbaren Hinweis umfassen.
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Die 3 und 4 zeigen beispielhaft, wie die Rückwand 3 weitere Verwendung finden kann, hier zum Erzeugen eines Werkzeugs 12, konkret eines Spachtels 13, zur Verwendung mit dem Produkt. Dabei wird die Längsmaserung 7 ausgenutzt. Wie 3 zeigt, kann optional auf dem Holz der Rückwand 3 eine Markierung 14 einer Sollbruchkante zum Herausbrechen des Holzwerkzeugs 12, hier des Spachtels 13, aufgebracht sein, die ein Benutzer auf diese Möglichkeit hinweist. Auch eine Vorbearbeitung 15 kann optional, insbesondere in Querrichtung, vorhanden sein, um das Herausbrechen zu erleichtern. Es sind jedoch auch Ausführungsbeispiele denkbar, in denen allein die Eigenschaften des Holzes der Rückwand 3, hier insbesondere aufgrund der Längsmaserung, ausreichend sind, um es dem Benutzer auf einfache Weise zu erlauben, das Holzwerkzeug 12 zu erstellen.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht des von der Sichtverpackung 1 entfernten Kunststoffformteils 4. Ersichtlich existieren unwesentliche Beschädigungen 16 dort, wo die Befestigung mit den Heftklammern vorlag, die aber die Wannenform 17 im Zentrum des Kunststoffformteils 4 nicht beeinträchtigen, so dass das Kunststoffformteil 4 als Kunststoffwerkzeug, insbesondere Wanne 17 weiterverwendet werden kann. Mithin können sowohl die Rückwand 3 als auch das Kunststoffformteil 4 weiter Verwendung als Hilfsmittel, die dem Produkt zugeordnet sind, finden.
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6 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sichtverpackung 1 - bei der neben dem Produkt außerhalb des Kunststoffformteils 4 noch ein Hilfsmittel 18, hier eine Spritze 19, auf der Vorderseite der Rückwand 3 mittels Papier umwickelnden Drähten 20 gehaltert ist.