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Die Erfindung betrifft eine Fohlenabsetzdecke sowie eine Schlitzscheibe zur Verwendung mit einer Fohlenabsetzdecke.
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Üblicherweise werden zum Absetzen von Fohlen, das heißt dem Trennen der Fohlen von den Mutterstuten, so dass die Fohlen nicht mehr bei den Stuten an deren Eutern trinken können, die Fohlen räumlich von den Stuten getrennt. Hierdurch werden zwei Trennungsphasen kombiniert, nämlich gleichzeitig ein räumliches Trennen des Fohlens von der Mutterstute und das Entreißen von der gewohnten Stutenmilch. Das Entwöhnen von der Milch fällt den Fohlen üblicherweise schwer. Umso schwieriger ist es für die Fohlen dann auch noch von der Mutterstute getrennt zu werden.
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Durch das bekannte Absetzen von Fohlen gibt es Schwierigkeiten bei der Integration der Fohlen in eine neue Fohlengruppe, da sich die Fohlen von der Muttermilch schon entwöhnen müssen und sich zudem auf eine neue Umgebung einlassen müssen. Hierdurch können Verhaltensauffälligkeiten der Fohlen entstehen. Zudem kann es bei der Mutterstute zu Euterentzündungen kommen, da die Milchabnahme bei den Stuten nicht kontrolliert reduziert wird.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, bei dem Absetzen von Fohlen für eine verbesserte Möglichkeit zu sorgen, so dass weniger Fohlen mit Verhaltensauffälligkeiten entwickelt werden und zudem eine kontrollierte Reduktion der Milchabnahme bei den Stuten ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Fohlenabsetzdecke zum Verdecken und Abschirmen des Euters einer Stute vor dem Zugriff eines Fohlens.
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Durch Vorsehen einer Fohlenabsetzdecke, die das Euter einer Stute vor dem Zugriff eines Fohlens verdeckt und abschirmt, ist es möglich, kontrolliert das Fohlen von der Milch der Mutterstute abzusetzen und auch die Milchabnahme kontrolliert zu reduzieren. Hierzu wird die Fohlenabsetzdecke zum Verdecken und Abschirmen des Euters einer Stute verwendet, und zwar in zunehmend verlängerten Zeitabschnitten. So kann zeitweise die Fohlenabsetzdecke noch abgenommen werden oder teilweise so geöffnet werden, dass das Fohlen noch an das Euter der Mutterstute zum Trinken herangelassen wird. Die Perioden, zu denen das Fohlen zum Trinken an die Mutterstute herangelassen wird, können gezielt verkürzt werden und die Zeitdauer, in der die Fohlen nicht zum Trinken an das Euter der Mutterstute herangelassen werden, können gezielt verlängert werden. Hierdurch werden Euterentzündungen bei den Stuten vermieden und es ist möglich, das Fohlen auch ohne Trennung von der Mutterstute von der Milch zu entwöhnen, denn in dieser Phase der Entwöhnung benötigt das Fohlen ganz besonders die Zuwendung der Mutterstute.
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Vorzugsweise umfasst die Fohlenabsetzdecke einen Bauchlatz, an dem ein Euterlatz angebracht ist. Hierdurch ist eine besonders gute Fixierung der Fohlenabsetzdecke möglich.
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Vorzugsweise ist der Euterlatz nach vorne mit dem Bauchlatz fest verbunden. Eine feste Verbindung kann dadurch vorgesehen sein, dass der Euterlatz an dem Bauchlatz vernäht ist. Es können auch andere Befestigungsmöglichkeiten, auch lösbar fixierbare Befestigungsmöglichkeiten, wie beispielsweise ein Klettverschluss vorgesehen sein, wobei es sich hierbei um einen sehr festen Verschluss handeln sollte, bei der dem Fohlen nicht die Möglichkeit gegeben werden darf, diesen selbst zu öffnen. Der Euterlatz und der Bauchlatz können auch einstückig sein.
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Die Orientierung nach vorne beinhaltet im Rahmen der Erfindung insbesondere eine Orientierung in Bezug zu der Stute nach vorne. Vorzugsweise weist der Euterlatz nach hinten Halteelemente auf, die nach oben an dem Schweif der Stute vorbeiführbar oder vorbeigeführt sind. Nach oben ist im Rahmen der Erfindung zum Schweifansatz oder zum Rücken der Stute hin.
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Vorzugsweise sind die Halteelemente beidseitig an dem Schweif der Stute vorbeiführbar. Hierdurch kann eine gute Fixierung des Euterlatzes auch nach hinten und mit einem Zug nach oben ermöglicht sein, wobei gleichzeitig ein Äppeln oder Wasserlassen der Stute den Euterlatz nicht verdreckt. Die Halteelemente sind vorzugsweise jeweils mit einem flexiblen Gurt an dem Euterlatz angebracht.
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Vorzugsweise sind die Halteelemente wenigstens mittelbar an einer Rückenschlaufe einer Pferdedecke befestigbar. Hierzu kann an den Halteelementen ein Gurt zur Verlängerung der Halteelemente vorgesehen sein, der durch eine Rückenschlaufe einer Pferdedecke führbar ist.
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Vorzugsweise teilt sich der Euterlatz nach hinten in zwei Hinterteile. Es handelt sich hier um ein linkes und ein rechtes Hinterteil, wenn die Fohlenabsetzdecke an das Pferd angelegt ist. Das linke Hinterteil ist dann mit einem linksseitigen Halteelement verbunden, das rechte Hinterteil mit einem rechtsseitigen Halteelement. Insbesondere durch die beiden Hinterteile kann ausreichend Platz für die Exkremente der Stute ermöglicht werden.
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Vorzugsweise umfasst der Bauchlatz wenigstens zwei, insbesondere elastische, Halterungsgurte, die über den Rücken der Stute über eine auf der Stute aufgebrachte Pferdedecke spannbar sind, so dass der Bauchlatz und jeder Haltegurt den Körper der Stute umspannen. Vorzugsweise weist die Pferdedecke auf dem Rücken angenähte Schlaufen auf, die insbesondere auf einer Rückennaht der Pferdedecke aufgenäht sind. Es ist zur Fixierung der Absetzdecke von Vorteil, wenn die Halterungsgurte des Bauchlatzes durch die Schlaufen geführt werden.
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Hierbei kann die Fohlenabsetzdecke insbesondere im Bereich des Bauchlatzes in Bezug auf die Sicherheit des Fohlens ausreichend fest in der Lage fixiert werden kann. Durch die Verwendung von breiten anschmiegsamen elastischen Gurten wird die Lagefixierung für die Stute angenehm.
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Vorzugsweise ist der Bauchlatz mit den, insbesondere elastischen, Halterungsgurten verschnallbar, also insbesondere mit Schnallen lösbar befestigbar. Hierzu weisen die Halterungsgurte vorzugsweise an deren Enden lösbare Steckverschlüsse, insbesondere mit Rastmitteln versehene Steckverschlüsse, auf. Unter einer Schnalle wird im Rahmen der Erfindung insbesondere ein Steckverschluss verstanden.
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Vorzugsweise weist der Bauchlatz nach vorne eine Vorderhalterung auf, die zur Verbindung mit einem Brustbereich einer Pferdedecke vorgesehen ist. Hierdurch wird der Bauchlatz in der Position nach vorne stabilisiert.
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Vorzugsweise ist die Vorderhalterung nach vorne mit einem Brustverschluss, insbesondere einer Schlitzscheibe, der Pferdedecke verbindbar oder verbunden. Bei einer Schlitzscheibe handelt es sich vorzugsweise um ein stabiles oder formstabiles Element, beispielsweise aus Kunststoff, in dem mehrere Schlitze vorgesehen sind, die in Wirkverbindung mit Gurten gebracht werden können, um eine im gewissen Rahmen mögliche Anpassung einer Pferdedecke an die Größe eines Pferdes oder einer Stute zu ermöglichen. Zudem ist hierdurch ein sicherer Sitz der Fohlenabsetzdecke möglich, wodurch das Fohlen vor Verletzungen geschützt werden kann.
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Durch die Schlitze können beispielsweise Gurte, die mit einer Pferdedecke verbunden sind, geführt werden, die zurückgeführt werden, um mit beispielsweise einem Klettverschluss verschlossen zu werden. Die Firma Horseware aus Irland bietet beispielsweis eine Pferdedecke mit dem Namen Amigo Bravo 12 Lite Disc an, die einen entsprechenden Brustverschluss in Form einer Schlitzscheibe, die dort „Disc“ bezeichnet wird, verwendet. Hier sind vier Schlitze vorgesehen, die mit Gurten in Verbindung stehen, die im vorderen Bereich der Pferdedecke, das heißt im Brustbereich des Pferdes, angeordnet sind und für einen gutliegenden Sitz des Brustbereiches der Pferdedecke über Klettverschlüsse sorgen. Gemäß der Erfindung ist ein Extraschlitz oder ein weiterer Schlitz in einer derartigen Schlitzscheibe vorgesehen, die im unteren Bereich der Schlitzscheibe ausgebildet ist, um mit der Vorderhalterung des Bauchlatzes in Wirkverbindung gebracht zu werden. Hierzu ist vorzugsweise auch ein Klettverschluss vorgesehen, mittels dessen ein Gurt der Vorderhalterung durch den Schlitz geführt werden kann und entsprechend zurückgeführt werden kann, um diesen dann mit einem Klettverschluss zu verschließen.
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Durch wenigstens den weiteren Schlitz kann ein mit der Fohlenabsetzdecke verbundener Gurt oder Haltegurt geführt werden, um die Fohlenabsetzdecke zu fixieren.
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Vorzugsweise weist die Pferdedecke angenähte elastische Beinschlaufen für die Hinterbeine der Mutterstute auf. Vorzugsweise wird der Euterlatz, der sich zwischen den Hinterbeinen der Stute teilt, d.h. der rechte und linke Teil des Euterlatzes mit den, an der Stutendecke angenähten elastischen Beinschlaufen fixiert, um ein Verrutschen durch Bewegung der Stute zu verhindern. Es wird damit verhindert, dass das Fohlen versucht, am Latz vorbei unkontrolliert zu trinken und sich wohlmöglich dabei zudem gefährdet.
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Vorzugsweise ist eine Wechsel-Vlieseinlage zum Anordnen zwischen Euterlatz und Euter vorgesehen, die insbesondere an die Form des Euterlatzes angepasst ist. In Woche 1 ist das Euter sehr geschwollen. Vorzugsweise umfasst der Euterlatz ein Textil, das einen äußeren Glättegrad wie Seidenstoff entspricht, aber für den Kontakt mit dem Fohlen ausreichend reißfest. Die Verwendung der Wechsel-Vlieseinlage wird ab ca. Woche zwei empfohlen, wenn das Euter schon deutlich abgeschwollen und/oder unempfindlicher ist. Die Vlieseinlage kann von hinten in den Euterlatz geschoben werden.
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Vorzugsweise umfasst die Fohlenabsetzdecke wenigstens teilweise ein Textil, das füllungsfrei ist, für den Kontakt mit Fohlen ausreichend reißfest ist und/oder einen äußeren Glättegrad aufweist, der einem Seidenstoff entspricht. Durch ein füllungsfreies Textil, vorzugsweise ein Textil mit einem geringen Gewicht, vorzugsweise in einem Bereich von 50 g/m2 bis 180 g/m2, insbesondere 80 g/m2 bis 150 g/m2, wird dafür gesorgt, dass die Stute im Bereich der Fohlenabsetzdecke nicht schwitzt, da zu dem Zeitpunkt, an dem das Absetzen eines Fohlens erfolgt, schon Winterfell vorliegt. Zudem ist es sinnvoll, die Fohlenabsetzdecke so stabil auszugestalten, dass das Fohlen dieses durch den Versuch, an das Euter zu gelangen, nicht zerreißen kann. Besonders geeignet sind hierzu Fohlenabsetzdecken bzw. Bauchlatz und/oder Euterlatz aus einem Textil, das aus sehr stabilen Fasern hergestellt ist oder derartige Fasern aufweist, beispielsweise Kohlenstofffasern oder Aramidfasern. Besonders geeignet ist eine sogenannte Dyneema-Faser des Herstellers Suter Kunststoffe AG aus der Schweiz. Zudem eignet sich Polyester, insbesondere Polyethylenterephthalat als Material des Textils.
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Zudem sollte vorzugsweise die Pferdedecke und /oder die Fohlenabsetzdecke, insbesondere stark, wasserabweisend und/oder vorzugsweise schnelltrocknend sein, da der Absetzvorgang noch während der Weidesaison im Oktober üblicherweise erfolgt.
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Der Bauchlatz und/oder Euterlatz sollte ebenfalls wasserabweisend und/oder zumindest zur Stute hin möglichst weich sein, vorzugsweise einen äu-ßeren Glättegrad aufweisen, der einem Seidenstoff entspricht, um das Euter bzw. die Zitzen der Euter nicht unnötig zu reizen. Vorzugsweise ist das Material des Bauchlatzes und/oder Euterlatzes schnelltrocknend.
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Um das nach dem Euter suchende Fohlen zu irritieren, ist vorzugsweise vorgesehen, wenigstens die Außenfarbe des Euterlatzes der Fohlenabsetzdecke der Fellfarbe der Stute anzupassen. Vorzugsweise ist auch der Bauchlatz an die Fellfarbe der Stute angepasst.
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Besonders bevorzugt ist es, wenn wenigstens ein Teil der Fohlenabsetzdecke, insbesondere der Euterlatz, wasserdicht ist. So wird es ermöglicht, dass das Fohlen auch beim Ansetzen an den Eutern bei Vorhandensein der Fohlenabsetzdecke bzw. des Euterlatzes über den Zitzen auch keine Milch mehr von dem Fohlen gesaugt werden kann.
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Ein enganliegender und daher besonders sicherer Sitz ist dann ermöglicht, wenn der Bauchlatz wenigstens in Richtung quer zum Rumpf der Stute flexibel dehnbar ausgestaltet ist.
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Die Aufgabe wird ferner durch eine Schlitzscheibe zur Verwendung mit einer Fohlenabsetzdecke, die vorstehend beschrieben ist, gelöst, wobei die Schlitzscheibe wenigstens drei Schlitze zur Aufnahme von Gurten umfasst, wobei wenigstens zwei Gurte zum Fixieren einer Pferdedecke im Brustbereich einer Stute vorgesehen sind und ein Schlitz in einem unteren Bereich der Schlitzscheibe vorgesehen ist und dazu eingerichtet ist, einen Gurt der Fohlenabsetzdecke aufzunehmen.
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Vorzugsweise sind fünf Schlitze vorgesehen. Bei fünf Schlitzen werden bevorzugt vier Schlitze zum Fixieren der Pferdedecke genutzt und ein Schlitz, vorzugsweise ein im unteren Bereich der Schlitzscheibe, insbesondere in Benutzung horizontal, angeordneter, zum Fixieren des Gurts und/oder der Vorderhalterung der Fohlenabsetzdecke.
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Vorzugsweise ist eine als Stutendecke ausgebildete Pferdedecke vorgesehen, die vorzugsweise mit Rückenschlaufen und Beinschlaufen ausgebildet ist.
Die als Stutendecke ausgebildete Pferdedecke weist bei einer durchschnittlichen Rückenlänge von 145 cm für durchschnittliche Warmblut Stutengrö-ßen von 165 bis 175 m Widerristhöhe eine Seitenlänge von nur 70 cm bis 90 cm, insbesondere 80 cm, aus. Vorzugsweise ist die Pferdedecke nachgiebig und/oder elastisch ausgebildet, damit sich das Fohlen in der Pferdedecke nicht verfangen kann.
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Die als Stutendecke ausgebildete Pferdedecke weist einen anschmiegsamen Sitz bei vorzugsweise einer Seitenlänge von nur 80 cm auf, die aufgrund von Gummizügen im Halsausschnitt auf 90 cm pro Seite dehnbar ist. Im hinteren Bereich, in der hinteren Naht zum Ansatz des Schweiflatzes, befindet sich vorzugsweise ein weiterer Gummizug. Vorzugsweise sind die Nähte der, für einen perfekten Sitz abgeschrägt angenähten elastischen Beinschlaufen, ebenfalls mit Gummizügen versehen. Die Rückwärtige Naht zum Schweiflatz beträgt pro Seite vorzugsweise ungedehnt 60 cm und gedehnt bis zu 80 cm.
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Gelöst wird die Aufgabe ferner durch eine Kombination einer Pferdedecke, insbesondere Stutendecke, mit einer Fohlenabsetzdecke, die vorstehend beschrieben ist.
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Vorzugsweise ist die Pferdedecke für eine Standardstute mit einem Stockmaß von 165 cm bis 170 cm eine Rückenlänge von 145 cm bis 150 cm aufweist und eine Breite von 140 cm bis 180 cm, insbesondere 160 cm, aufweist.
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Wenn die Pferdedecke aus einem für die Einwirkung von Fohlen ausreichend reißfestem Material besteht oder ausgebildet ist, wobei insbesondere elastische Beinschlaufen vorgesehen sind, mittels derer der Euterlatz der Fohlenabsetzdecke fixierbar ist, ist ein besonders sicheres Absetzen möglich.
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Vorzugsweise weist die Pferdedecke im Halsbereich und/oder im hinteren Bereich, insbesondere im Saum einen elastischen Zug, insbesondere Gummizug, auf. Hierdurch wird eine Dehnung ermöglicht, die einen guten Sitz und eine geringere Gefährdung für das Fohlen beinhaltet. Die Pferdedecke ist dazu vorgesehen, diese der Mutterstute anzuziehen und ist von der Größe insbesondere der Größe der Mutterstute angepasst.
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Gemäß der Erfindung dient ein eng anliegender elastischer Bauchlatz der Sicherheit des Fohlens und sorgt gleichzeitig für einen perfekten Sitz eines daran befestigten Euterlatzes mit viel Platz für die anfänglich sehr geschwollenen Zitzen und später für das Wechsel-Vlies.
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Vorzugsweise können an einer Pferdedecke angeordnete oder befestigte Beingurte, vorzugsweise mit Schnalle, nicht nur die Fohlenabsetzdecke, sondern auch den dazu gehörenden sich hinten teilenden Euterlatz, also die Hinterteile des Euterlatzes, fixieren. Hierzu umschließt vorzugsweise jeweils ein Beingurt ein Hinterteil des Euterlatzes.
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Die Pferdedecke kann vorzugsweise festgenähte Schlaufen auf der Rückenlinie der Pferdedecke aufweisen, wodurch der Bauchlatz mit seinen vorzugsweise 2 bis 3 Gurten, die vorzugsweise elastische Gurte, insbesondere Gummigurte, sind, in eine optimale Position geschnallt werden. Die Breite der Gurte liegt vorzugsweise in einem Bereich von 4 cm bis 15 cm, insbesondere vorzugsweise in einem Bereich von 6 cm bis 12 cm, insbesondere bei 10 cm. Vorzugsweise werden die Halteelemente bzw. die Halterung des Euterlatzes, die an den beiden hinteren Enden des Euterlatzes bzw. im hinteren Teil der Hinterteile des Euterlatzes verbunden sind, auch an einer Rückenschlaufe der Pferdedecke gehalten. Ein Vorderteil des unteren Bauchlatzes wird vorzugsweise durch eine zusätzliche Verschnallung zwischen den Vorderbeinen mit dem Brustbereich in Position gehalten. Als Verschluss im Brustbereich dient insbesondere eine Schlitzscheibe, beispielsweise aus Kunststoff, auf der eine Stute mit einem Fohlen zusammen abgebildet sein kann, um einen Hinweis auf den Verwendungszweck der Decke zusätzlich mit einem Platz für ein Label eines Herstellers aufzunehmen. Durch fünf Schlitze werden vorzugsweise jeweils steife an der Pferdedecke befestigte Bänder oder Gurte, und zwar vorzugsweise vier an der Pferdedecke befestigte Bänder oder Gurte und ein am Bauchlatz befestigtes Band oder Gurt mit Klettverschlüssen gezogen, umgeklappt und durch den Klettverschluss gehalten.
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Ein Verfahren zum Absetzen eines Fohlens kann so ausgeführt werden, dass die Milchaufnahme der Fohlen von der Mutterstute durch Verwendung einer Absetzdecke ohne räumliche Trennung kontrolliert reduziert wird. In den ersten vier Tagen kann die Milchzufuhr im Vergleich zum ungehinderten Trinken reduziert werden. Vorzugsweise wird die Milchzufuhr kontinuierlich reduziert durch Erhöhen der Tragezeit einer Fohlenabsetzdecke. Die Milch der Stute wird dann vorwiegend mit dem Euterlatz der Absetzdecke aufgefangen, die entsprechend häufig gewaschen oder gewechselt werden sollte. Nach ungefähr vier Tagen, vorzugsweise ab dem fünften Tag, sollte das Fohlen nicht mehr von der Mutterstute trinken können, so dass zu diesem Zeitpunkt das Fohlen durch kontinuierliches Anbringen der Fohlenabsetzdecke nicht mehr von der Mutterstute trinken kann. Ab der zweiten Woche kann eine Wechsel-Vlieseinlage verwendet werden, um ein häufiges Wechseln der Fohlenabsetzdecke oder des Euterlatzes zu vermeiden. Das Fohlen kann ab ca. 14 Tagen, wenn dieses vollständig von der Milch entwöhnt ist, von der Stute getrennt werden. Vorzugsweise kann mit der Trennung nach ca. 16 Tagen begonnen werden. Nach ca. 3 Wochen kann die Trennung von dem Fohlen relativ leicht überwunden werden. Mit dieser tiergerechten Trennung von Stute und Fohlen ist es möglich, Verhaltensauffälligkeiten von Fohlen zu vermeiden und Euterentzündungen bei den Stuten zu verhindern.
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Als Alternative zu der Verwendung einer Schlitzscheibe mit Gurten zur Fixierung, kann auch eine Brustverschnallung mit Gurten, an deren Enden auf der einen Seite eine Öse vorgesehen ist und auf der anderen Seite an Gurtenden befestigte Haken, die vorzugsweise abgerundete Kanten aufweisen. In die Öse kann dann auch ein von der Fohlenabsetzdecke führender Gurt zum Fixieren der Fohlenabsetzdecke nach vorne eingehängt werden. Hierzu kann auch ein Haken, beispielsweise ein Karabinerhaken verwendet werden. Statt der Haken können auch Klettverschlüsse verwendet werden, wobei hierzu die verwendete Öse ausreichend groß ausgestaltet sein sollte.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
- 1 schematisch eine dreidimensionale Darstellung einer Pferdedecke,
- 2 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Fohlenabsetzdecke und
- 3 eine schematische Darstellung einer weiteren Pferdedecke.
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In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
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1 zeigt eine schematische dreidimensionale Darstellung einer als Stutendecke ausgebildete Pferdedecke 11. Im vorderen Bereich der Pferdedecke 11 ist ein Halsausschnitt 50 gezeigt. Um die Pferdedecke im Brustbereich und den Halsausschnitt entsprechend gut anliegend vorzusehen, sind Gurte 21 vorgesehen, die durch Schlitze 31 einer Schlitzscheibe 22 geführt werden, dort umgeklappt werden und mit Klettverschluss auf den Gurten 21 fixiert werden. Die Pferdedecke weist zudem Schlaufen 23 auf der Rückenlinie auf. Diese sind an der Decke vorzugsweise fest angenäht.
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Im Vergleich zu üblichen Pferdedecken ist die Stutendecke an den Seiten kürzer. Zudem ist diese flexibel, reißfest und/oder wasserabweisend oder wasserundurchlässig und/oder schnelltrocknend. An den Seiten reicht die Stutendecke bis maximal zur Hälfte des Bauchs der Stute, vorzugsweise nur bis über die Flanken der Stute, damit sich das Fohlen nicht im Textil oder Stoff der Decke verheddern kann.
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2 zeigt schematisch eine erfindungsgemäße Fohlenabsetzdecke 10. Die Fohlenabsetzdecke 10 weist einen Bauchlatz 12 auf, der vorzugsweise wenigstens in Richtung quer zum Pferd, das heißt in der Zeichenebene von oben nach unten, flexibel ausgestaltet ist. Außerdem ist ein Euterlatz 13 vorgesehen, der an dem Bauchlatz 12 angebracht ist, vorzugsweise angenäht ist. Bauchlatz 12 und Euterlatz 13 können auch einstückig sein.
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Der Euterlatz 13 ist nach vorne mit dem Bauchlatz 12 verbunden und nach hinten teilt sich der Euterlatz 13 in zwei verjüngende Hinterteile 17 auf. Am Ende der Hinterteile 17 sind Halteelemente 15, 16 vorgesehen, die wenigstens mittelbar mittels einer Schlaufe 23 mit der Pferdedecke 11 verbindbar sind. Hierzu können Gurte verwendet werden, die mit den Halteelementen 15, 16 verbunden werden. Zum Verbinden können Steckverschlüsse oder Steckschließen vorgesehen sein, die mit Rastelementen ausgebildet sind. Derartige Steckverschlüsse sind im Stand der Technik beispielsweise bei Taschen oder Rucksäcken ausgiebig bekannt.
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Der Bauchlatz 12 wird von unten an dem Bauch des Pferdes angeordnet und mit, vorzugsweise flexiblen, Gurten 18 um den Rumpf des Pferdes herum fixiert. Auch hierzu sind Halteelemente 33, 34 vorgesehen, die in Wirkverbindung mit Rastelementen 35, 36 bringbar sind. Hierbei handelt es sich somit auch um übliche Steckverschlüsse. Die Gurte 18 sind durch Längenverstellvorrichtungen 37, 38 in der Länge verstellbar und somit an die Größe der Stute anpassbar.
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Nach vorne weist der Bauchlatz 12 eine Vorderhalterung 19 auf, die an ein Band mit einem Klettverschluss 20 anschließt. Die Vorderhalterung bzw. der Klettverschluss 20 können durch den Schlitz 32 der Schlitzscheibe 22, die vor dem Brustbereich der Pferdedecke 11 angeordnet ist, geführt werden, um so den Bauchlatz 12 und damit insgesamt die Fohlenabsetzdecke 10 auch nach vorne zu fixieren.
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Eine alternative Ausführungsform einer mit der Erfindung verwendbaren Pferdedecke 11 ist in 3 gezeigt. Im Bereich des Halsausschnittes kann ein Gummizug 52 im Schulterbereich vorgesehen sein. Die Schlaufen 23 sind auf der Rückennaht aufgenäht. Die Schlaufengröße ist im Bereich von 20 cm bis 30 cm, vorzugsweise bei 25 cm. Hierdurch ist es möglich, die insbesondere elastischen Bauchlatzgurte 18 leicht durch die Schlaufen zu führen und in Position zu halten.
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An den Hinterbeinen sind insbesondere elastische Beinschlaufen 51 vorgesehen, die auch Steckverschlüsse, in diesem Ausführungsbeispiel in Form von Halteelementen 33, 34 und Rastelementen 35, 36, oder Schnallen aufweisen und vorzugsweise mit einem Gummizug an der Decke befestigbar oder befestigt sind. Ungedehnt hat die Beinschlaufe eine Länge von vorzugsweise 25 cm bis 35 cm, insbesondere vorzugsweise 30 cm. Zudem ist an der Decke ein verstellbarer Gurt von 30 cm bis 40 cm Länge vorgesehen. Der Beingurt 51 kann vorzugsweise auf bis zu 35 cm bis 45 cm gedehnt werden, insbesondere bevorzugt auf 40 cm.
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Es ist zudem ein Schweiflatz 53 an der Pferdedecke 11 angebracht, insbesondere befestigt, der ungedehnt 40 cm breit sein kann und maximal gedehnt 80 cm breit. Die hintere Naht des Seitenteils der Pferdedecke 11 ist im ungedehnten Zustand bei 60 cm und im maximal gedehnten Zustand bei 80 cm. Der Abstand des Seitenteils der Pferdedecke 11 zur Rückennaht bzw. zu den Schlaufen 23 beträgt in einem ungedehnten Zustand vorzugsweise 70 cm bis 90 cm, insbesondere vorzugsweise 80 cm.
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Der Bauchlatz 12 aus 2 kann im nicht gedehnten Zustand eine Kantenlänge von 90 x 90 cm aufweisen. Die Dehnung des Bauchlatzes kann vorzugsweise um insgesamt bis zu 20 cm möglich sein. Es ist vorzugsweise ein maximal gedehnter Stoff des Bauchlatzes von 110 cm vorgesehen. Der Gurt 18 kann vorzugsweise 5 cm breit sein und als weicher Gummigurt ausgebildet sein, der bis vorzugsweise 50 cm gedehnt ausgelängt werden kann.
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Der Euterlatz 13 hat vorzugsweise eine Breite am Bauchgurt von 40 cm bis 50 cm, insbesondere bevorzugt von 45 cm. Die Halteelemente 15, 16 sind vorzugsweise mit einem Gummizug 54 in einer Länge von 0,5 cm bis 3 cm, insbesondere 1 cm mit dem Euterlatz 13 verbunden. Es ist zudem ein nicht dargestellter, vorzugsweise 60 cm bis 80 cm, insbesondere 70 cm langer Gurt vorgesehen, der mit den Halteelementen 15, 16 vorzugsweise mittels eines Steckverschlusses verbunden werden kann und durch eine Rückenschlaufe 23 der Pferdedecke 11, vorzugsweise die hinterste Schlaufe 23, gezogen werden kann.
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Um das Fohlen anfänglich kontrolliert sicher trinken lassen zu können, können die beiden Schnallen bzw. Halteelemente 15, 16 vom Euterlatz 13 gelöst werden und der herunterhängende Euterlatz 13 in den Bauchlatz 12 mit Gummizug gekrempelt werden. Vlieseinlagen, die ab ca. der zweiten Woche verwendbar sind, können ohne Lösen der Halteelemente 15, 16 durch einen Griff von hinten in den Euterlatz 13 gewechselt werden.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein. Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit „insbesondere“ oder „vorzugsweise“ gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Fohlenabsetzdecke
- 11
- Pferdedecke
- 12
- Bauchlatz
- 13
- Euterlatz
- 15
- Halteelement
- 16
- Halteelement
- 17
- Hinterteil
- 18
- Halterungsgurt
- 19
- Vorderhalterung
- 20
- Klettverschluss
- 21
- Gurt
- 22
- Schlitzscheibe
- 23
- Schlaufe
- 31
- Schlitz
- 32
- Schlitz
- 33
- Halteelement
- 34
- Halteelement
- 35
- Rastelement
- 36
- Rastelement
- 37
- Längenverstellvorrichtung
- 38
- Längenverstellvorrichtung
- 39
- Gurt
- 40
- nach hinten verjüngte Breite
- 41
- nach hinten verbreiternder Teil
- 42
- Ausschnitt
- 50
- Halsausschnitt
- 51
- Beinschlaufe
- 52
- Gummizug
- 53
- Schweiflatz
- 54
- Gummizug