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Die Erfindung betrifft eine Drehkreuzvorrichtung, vorzugsweise für die Aufbewahrung von Endoskopen.
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Schränke, in denen Drehkreuzvorrichtungen angeordnet sind, sind grundsätzlich bekannt. An den Tragwänden werden hierbei Endoskope befestigt. Durch ein Drehen können dabei auch Endoskope erreicht werden, welche sich zunächst in einem hinteren Bereich des Schrankes befinden, was eine platzsparende Aufbewahrung ermöglicht.
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Nachteilig daran ist, dass die Tragwände einen direkten Zugriff auf die hinteren Schrankwände verhindern. Dies ist beispielsweise im Hinblick auf die Reinigungsmöglichkeiten und somit die Hygiene nachteilhaft.
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Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Drehkreuzvorrichtung sowie einen Schrank zu schaffen, welche/r eine einfache Reinigung ermöglicht.
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Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche.
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Erfindungsgemäß ist die Drehkreuzvorrichtung für die Aufbewahrung von Endoskopen ausgebildet und/oder kann hierzu verwendet werden.
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Die Drehkreuzvorrichtung umfasst wenigstens oder genau drei Tragwände, welche sich in einer Aufbewahrungsposition strahlenförmig um eine gemeinsame Vertikalachse erstrecken. Bei der Vertikalachse handelt es sich vorzugsweise um die Drehachse, um welche sich die Tragwände drehen.
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Die Tragwände können hierbei als separate Bauteile ausgebildet sein. Alternativ ist es auch möglich, dass z.B. zwei oder mehr Tragwände als ein gemeinsames Bauteil ausgebildet sind. Ein einstückig ausgebildetes Bauteil aus zwei, vorzugsweise parallelen, Tragwänden kann von der Fläche quasi zwei einzelnen Tragwänden entsprechen. Die Vertikalachse kann vorzugsweise mittig zwischen den beiden Hälften verlaufen.
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Die Tragwände der Drehkreuzvorrichtung sind vorzugsweise rechteckförmig. Beispielsweise können die Tragwände zumindest im Wesentlichen gleich groß sein.
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Die Drehkreuzvorrichtung weist eine Drehvorrichtung zum gemeinsamen Drehen der Tragwände relativ zur Vertikalachse auf.
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Die Drehvorrichtung kann beispielsweise eine Trägerplatte und/oder einen Drehteller aufweisen. Zum Beispiel können die Tragwände auf der Trägerplatte befestigt sein. Die Trägerplatte kann wiederum über den Drehteller gedreht werden.
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Beim gemeinsamen Drehen erfolgt vorzugsweise keine Relativbewegung zwischen den Tragwänden.
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Die Drehkreuzvorrichtung weist eine Lagervorrichtung zum Lagern der Tragwände auf.
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Die Lagervorrichtung lagert die Tragwände mittelbar oder unmittelbar. Vorzugsweise sorgt die Lagervorrichtung dafür, dass die Tragwände beim Drehen stabilisiert und/oder gehalten werden.
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Die Drehkreuzvorrichtung weist eine Schwenkvorrichtung zum Verschwenken wenigstens oder genau einer Tragwand relativ zu einer der anderen Tragwände, vorzugsweise zu allen anderen Tragwänden, zwischen der Aufbewahrungsposition und einer Reinigungsposition auf.
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In der Reinigungsposition ist die verschwenkbare Tragwand teilweise oder vollständig verschwenkt. Vorzugsweise erstreckt sich die verschwenkbare Tragwand in der Reinigungsposition nicht mehr strahlenförmig von der Vertikalachse aus.
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Beispielsweise kann die verschwenkbare Tragwand in der Reinigungsposition parallel zu einer benachbarten Tragwand orientiert sein.
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In der Reinigungsposition wird eine einfache Reinigung ermöglicht. So können beispielsweise Bereiche, welche sich in der Aufbewahrungsposition hinter der Drehkreuzvorrichtung befinden, einfach erreicht und somit gereinigt werden.
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Weiterbildungen der Erfindung sind auch den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den beigefügten Zeichnungen zu entnehmen.
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Gemäß einer Ausführungsform ist die Drehvorrichtung unterhalb der Tragwände angeordnet.
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Die Tragwände stehen gewissermaßen auf der Drehvorrichtung.
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Vorzugsweise kann zumindest ein Teil der Schwenkvorrichtung z.B. unterhalb der verschwenkbaren Tragwand angeordnet sein. Beispielsweise kann sich die Schwenkvorrichtung zwischen der Tragwand und der Drehvorrichtung befinden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist die Lagervorrichtung oberhalb der Tragwände angeordnet.
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Dadurch können die Tragwände beispielsweise von oben gestützt und/oder gehalten werden. Die Drehbewegung wird auf diese Weise stabilisiert.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind wenigstens oder genau vier, fünf, sechs, sieben, acht, neun oder zehn Tragwände vorgesehen, welche sich in der Aufbewahrungsposition von der gemeinsamen Vertikalachse aus nach außen erstrecken.
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Sind beispielsweise vier Tragwände vorgesehen, können diese in der Aufbewahrungsposition rechtwinklig zueinander angeordnet sein.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind in der Aufbewahrungsposition die Winkel, welche die verschwenkbare Tragwand mit den jeweils benachbarten Tragwänden einschließen, gleich groß.
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Vorzugsweise sind in der Aufbewahrungsposition die Winkel zwischen sämtlichen jeweils benachbarten Tragwänden jeweils gleich groß.
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Beispielsweise kann der Winkel bei drei Tragwänden 120° betragen. Bei vier Tragwänden kann der Winkel beispielsweise 90° betragen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform sind in der Reinigungsposition die Winkel, welche die verschwenkbare Tragwand mit den jeweils benachbarten Tragwänden einschließen, unterschiedlich groß.
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Beispielsweise kann der Winkel zu einer benachbarten Tragwand 0° und zur anderen 180° betragen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist die Schwenkvorrichtung wenigstens eine exzentrische Lagerung für die verschwenkbare Tragwand auf.
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Die exzentrische Lagerung kann beispielsweise ein Drehgelenk aufweisen.
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Die Schwenkachse der Schwenkvorrichtung ist vorzugsweise parallel zur Vertikalachse orientiert. Jedoch ist die Schwenkachse zur Vertikalachse versetzt. Durch diese exzentrische Lagerung wird ein Verschwenken der Tragwand ermöglicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die exzentrische Lagerung an der Drehvorrichtung und/oder der Lagervorrichtung angeordnet oder bildet einen Teil der Drehvorrichtung und/oder der Lagervorrichtung.
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Dadurch wird eine einfache Konstruktion gewährleistet, da die Drehvorrichtung und/oder die Lagervorrichtung ohnehin vorhanden sind.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist eine Fixiervorrichtung zum Fixieren der verschwenkbaren Tragwand in der Aufbewahrungsposition vorgesehen.
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Bei der Fixiervorrichtung kann es sich beispielsweise um eine Einhänge-, Klammer-, Klemm-, Steck-, Rast-, Magnet-, Stift- und/oder Schraubvorrichtung handeln. Das Fixieren kann vorzugsweise werkzeuglos erfolgen.
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Die verschwenkbare Tragwand kann sich daher nicht ungewollt verschwenken.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Fixiervorrichtung wenigstens eine Abtropfschale oder ist als Abtropfschale ausgebildet.
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Die Abtropfschale erfüllt auf diese Weise eine Doppelfunktion.
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Vorzugsweise sind zwei Abtropfschalen vorgesehen. Die verschwenkbare Tragwand kann hierbei zwischen zwei Abtropfschalen eingeklemmt werden.
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Beispielsweise kann die Abtropfschale an der Unterseite einen Stift aufweisen. Dieser kann z.B. in eine Aussparung in der Drehvorrichtung eingesteckt werden. Auf diese Weise ist eine werkzeuglose Befestigung der Abtropfschale und somit Fixierung der verschwenkbaren Tragwand möglich.
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Der Stift kann an der Abtropfschale beispielsweise verschweißt sein.
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Alternativ kann die Abtropfschale eine Aussparung aufweisen. An der Aussparung kann die Abtropfschale z.B. an der Drehvorrichtung verschraubt werden.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist eine Positionierungsvorrichtung vorgesehen.
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So weiß ein Benutzer, wenn die Aufbewahrungsposition und/oder Reinigungsposition der verschwenkbaren Tragwand erreicht ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform umfasst die Positionierungsvorrichtung eine Rastvorrichtung oder ist als Rastvorrichtung ausgebildet.
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Beispielsweise kann die Rastvorrichtung einen Kugelschnapper oder einen vorgespannten Stift aufweisen. Die Rastvorrichtung ist vorzugsweise an einem oberen Bereich der verschwenkbaren Tragwand angeordnet bzw. in die Tragwand integriert. Beispielsweise kann die Rastvorrichtung in eine Vertiefung der Lagervorrichtung einrasten.
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Nach einer weiteren Ausführungsform weist zumindest eine Tragwand wenigstens oder genau eine Endoskophalterung auf.
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Vorzugsweise weist jede Tragwand wenigstens oder genau eine Endoskophalterung auf.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist zumindest eine Tragwand wenigstens oder genau zwei Endoskophalterungen auf.
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Vorzugsweise weist jede Tragwand zumindest oder genau zwei Endoskophalterungen auf.
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Nach einer weiteren Ausführungsform sind die Endoskophalterungen an unterschiedlichen Seiten der Tragwand angeordnet.
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So kann beispielsweise an der Vorderseite und der Rückseite der Tragwand jeweils eine Endoskophalterung vorgesehen sein.
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Schließlich betrifft die Erfindung einen Schrank mit einer erfindungsgemäßen Drehkreuzvorrichtung.
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Alle hier beschriebenen Aspekte, Ausführungsformen und Merkmale der Erfindung können, vorzugsweise auch losgelöst von der konkreten Ausgestaltung, in deren Zusammenhang sie erwähnt werden, jeweils miteinander kombiniert werden. Vorzugsweise können alle Gegenstände der abhängigen Ansprüche untereinander und mit jedem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche kombiniert werden.
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Die Erfindung wird im Folgenden beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Perspektivansicht einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Schranks mit einer erfindungsgemäßen Drehkreuzvorrichtung bei geschlossener Schranktür,
- 2 eine Perspektivansicht des Schranks gemäß 1 bei geöffneter Schranktür,
- 3 eine perspektivische Detailansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Drehkreuzvorrichtung,
- 4 eine perspektivische Detailansicht der Drehkreuzvorrichtung gemäß 3 mit abgenommenen Abtropfschalen,
- 5 eine perspektivische Detailansicht des Schranks gemäß 2 mit teilweise verschwenkter Tragwand,
- 6 eine perspektivische Detailansicht des Schranks gemäß 2 mit vollständig verschwenkter Tragwand, und
- 7 eine perspektivische Detailansicht des Schranks gemäß 2.
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Zunächst ist zu bemerken, dass die dargestellten Ausführungsformen rein beispielhafter Natur sind. So können einzelne Merkmale nicht nur in der gezeigten Kombination, sondern auch in Alleinstellung oder in anderen technisch sinnvollen Kombinationen realisiert sein. Beispielsweise können die Merkmale einer Ausführungsform beliebig mit Merkmalen einer anderen Ausführungsform kombiniert werden. Vorzugsweise können mehr oder weniger Tragwände vorgesehen sein. Ferner sind die dargestellten Positionierungsvorrichtungen rein optional.
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Enthält eine Figur ein Bezugszeichen, welches im unmittelbar zugehörigen Beschreibungstext nicht erläutert wird, so wird auf die entsprechenden vorhergehenden bzw. nachfolgenden Ausführungen in der Figurenbeschreibung Bezug genommen. So werden für gleiche bzw. vergleichbare Bauteile in den Figuren dieselben Bezugszeichen verwendet und diese nicht nochmals erläutert.
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1 und 2 zeigen einen erfindungsgemäßen Schrank mit einer Schranktür 10 und einer Drehkreuzvorrichtung 12.
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In 1 ist die Schranktür 10 geschlossen, während diese in 2 geöffnet ist.
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Im Schrank ist eine Drehkreuzvorrichtung 12 mit vier Tragwänden 14 angeordnet.
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An den Tragwänden 14 können optional (nicht dargestellte) Endoskophalterungen vorgesehen sein.
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Zwei der Tragwände 14 können beispielsweise miteinander verbunden sein und eine gemeinsame Wand bilden. Alternativ können auch sämtliche Tragwände 14 als separate Bauteile ausgebildet sein.
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Oberhalb der Tragwände 14 ist eine Lagervorrichtung 16 vorgesehen. Drehen sich die Tragwände gemeinsam relativ zu einer gemeinsamen Vertikalachse, werden die Tragwände durch die Lagervorrichtung 16 stabilisiert und/oder gehalten.
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Zwischen je zwei benachbarten Tragwänden 14 ist jeweils eine als Abtropfschale 18 ausgebildete Fixiervorrichtung vorgesehen.
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Über die Fixiervorrichtung 18 werden die Tragwände 14 in einer Aufbewahrungsposition fixiert, in der sich die Tragwände 14 strahlenförmig um die gemeinsame Vertikalachse erstrecken.
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Eine Detailansicht einer erfindungsgemäßen Drehkreuzvorrichtung ist in 3 dargestellt. Die Abtropfschalen 18 fixieren die Tragwände 14 in der Aufbewahrungsposition.
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Wie in 4 zu sehen ist, könnend die Abtropfschalen 18 werkzeuglos abgenommen werden. Dazu kann an der Unterseite der Abtropfschalen 18 jeweils ein gestrichelt dargestellter Stift 20 vorgesehen sein, welcher in eine Aussparung 22 einer Drehvorrichtung 24 eingesteckt werden kann.
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Die Drehvorrichtung 24 ist unterhalb der Tragwände 14 angeordnet und ermöglicht ein gemeinsames Drehen der Tragwände 14 relativ zur Vertikalachse.
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Eine Schwenkvorrichtung 26 dient zum Verschwenken einer Tragwand 14 relativ zu einer der anderen Tragwände 14 zwischen der Aufbewahrungsposition und einer Reinigungsposition
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Die Schwenkvorrichtung 26 ist auch in 5 dargestellt.
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Diese weist eine bezüglich der Drehvorrichtung 24 exzentrische Lagerung 28 für die verschwenkbare Tragwand 14 auf.
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So kann die verschwenkbare Tragwand 14 bei abgenommenen Abtropfschalen 18 verschwenkt werden.
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In 6 ist die verschwenkbare Tragwand 14 vollständig in die Reinigungsposition verschwenkt.
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Es wird nun ein Zugang zur hinteren Schrankwand ermöglicht, um diese reinigen zu können.
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Wie in 7 zu sehen ist, kann an der Lagervorrichtung 16 eine exzentrische Lagerung 28 vorgesehen sein. So wird ein sicheres Verschwenken der verschwenkbaren Tragwand 14 ermöglicht.
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Es kann ein optionale Positionierungsvorrichtung 30 vorgesehen sein, um einem Benutzer anzuzeigen, wenn die Aufbewahrungsposition erreicht ist und die Abtropfschalen 18 wieder eingesetzt werden können.
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Hierbei kann die Lagervorrichtung 16 beispielsweise eine Vertiefung 32 aufweisen, in die eine Rastvorrichtung 34, z.B. ein Kugelschnapper oder ein vorgespannter Stift, einrasten kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Schranktür
- 12
- Drehkreuzvorrichtung
- 14
- Tragwand
- 16
- Lagervorrichtung
- 18
- Abtropfschale, Fixiervorrichtung
- 20
- Stift
- 22
- Aussparung
- 24
- Drehvorrichtung
- 26
- Schwenkvorrichtung
- 28
- exzentrische Lagerung
- 30
- Positionierungsvorrichtung
- 32
- Vertiefung
- 34
- Rastvorrichtung