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Die Erfindung betrifft einen Simulator zur Simulation chirurgischer Eingriffe, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie.
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Zur Aus- und Weiterbildung von Chirurgen ist es notwendig, komplexe Eingriffe zu simulieren und an Simulatoren zu trainieren.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, einen kostengünstigen Simulator zur Simulation chirurgischer Eingriffe, insbesondere minimalinvasiver und videoassistierter Eingriffe, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie, bereitzustellen.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch einen Simulator zur Simulation chirurgischer Eingriffe, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie, mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Der erfindungsgemäße Simulator zur Simulation chirurgischer Eingriffe, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie, weist ein Gestell mit einer ersten Wand und einer zweiten Wand auf, wobei in der ersten Wand eine Durchtrittsöffnung angeordnet ist, wobei an der zweiten Wand eine variable Wand in wenigstens zwei verschiedenen Positionen einsetzbar ist und wobei die variable Wand wenigstens eine Öffnung aufweist. Die erste Wand und die zweite Wand sind dabei insbesondere im Winkel, insbesondere rechtwinklig, zueinander angeordnet. Das Gestell simuliert den Brustkasten des Patienten, die Durchtrittsöffnung simuliert den Zugang zum Brustkorb des Patienten. Die zum chirurgischen Eingriff nötigen Instrumente werden durch die Durchtrittsöffnung in das Gehäuse eingeführt, wobei der Chirurg die Instrumente außerhalb des Gehäuses betätigt. Durch die variable Wand, welche in verschiedenen Positionen relativ zur ersten Wand angeordnet werden kann, können verschiedene Schwierigkeitsstufen simuliert werden, da der Abstand zwischen der variablen Wand, an welcher ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden soll, und der Durchtrittsöffnung dadurch variabel ist. Die Öffnung in der variablen Wand ermöglicht die Aufnahme eines künstlichen Körperteils, an welchem ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden soll.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass an der zweiten Wand wenigstens zwei variable Wände angeordnet werden können, so dass verschiedene künstliche Körperteile relativ zueinander angeordnet werden können.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Gestell Teil eines Gehäuses mit einem Bodenteil und einem Deckelteil ist, wobei das Bodenteil die erste Wand, die zweite Wand und drei weitere Wände aufweist. Das Deckelteil ermöglicht bei geöffnetem Deckel den Blick in das Gehäuse und somit in den Brustkorb, um direkt sehen zu können, welche Tätigkeiten durchgeführt werden. Bei geschlossenem Gehäuse kann der minimalinvasive Eingriff mit Videokameraunterstützung geübt werden.
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Gemäß einer besonders einfachen konstruktiven Ausgestaltung des Simulators ist vorgesehen, dass die variable Wand in Nuten, die in oder an den Wänden angeordnet sind, einsetzbar ist. Dies ermöglicht eine besonders einfache und stabile Befestigung der variablen Wand in dem Gestell oder Gehäuse.
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In einer Alternative kann ein künstliches Körperteil direkt in die Öffnung in der variablen Wand eingesetzt werden. Je nach Art des künstlichen Körperteils ist jedoch bevorzugt an der variablen Wand eine Halte- und/oder Befestigungsvorrichtung für ein künstliches Körperteil vorgesehen.
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Die Halte- und/oder Befestigungsvorrichtung kann vorzugsweise als eine insbesondere mit Schrauben an der variablen Wand befestigbare Platte, welche eine Öffnung aufweist, ausgebildet sein, um zwischen der variablen Wand und der Platte künstliche Körperteile festklemmen zu können.
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Vorzugsweise weist die variable Wand zwei Öffnungen auf, in welche künstliche Körperteile, beispielsweise in Form von zylindrischen Schaumstoff- oder Gummielementen oder in Form von gerollten Schaumstoff- oder Gummielementen, eingesetzt werden können.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass an dem Gestell oder dem Gehäuse ein Aufstellelement, beispielsweise eine Aufstellklappe, ein Aufstellbügel oder ein Aufstellfuß, angeordnet ist, um das Gestell oder Gehäuse kippen zu können und den Zugang durch die Durchtrittsöffnung zu erleichtern.
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Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Simulator eine Kamera und eine Lichtquelle aufweist, um bei geschlossenem Gehäuse oder mit einer Abdeckplatte oder einem Tuch abgedecktem Gestell die chirurgischen Tätigkeiten entsprechend einem minimalinvasiven Eingriff über die Videokamera beobachten zu können.
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Der Simulator weist vorzugsweise wenigstens ein Hohlrohr, besonders bevorzugt, mehrere Hohlrohre unterschiedlicher Länge, zum Einsetzen in die Durchtrittsöffnung auf. Dadurch können verschiedene Dicken der Brustkorbwand simuliert werden und damit der Schwierigkeitsgrad der Simulation schrittweise erhöht werden, da mit zunehmender Länge des Hohlrohres die Bewegungsmöglichkeiten der chirurgischen Instrumente stärker eingeschränkt werden.
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Vorteilhafterweise weist der Simulator eine Kunststoffmanschette, beispielsweise einen Silikonmanschette, zum Einsetzen in die Durchtrittsöffnung auf. Dieser bildet insbesondere eine weiche Auflagekante. Zudem ist es möglich, Nahtmaterial während der Simulation an der Kunststoffmanschette zu befestigen.
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Der Simulator umfasst vorzugsweise wenigstens ein künstliches Körperteil und/oder eine Schablone zum Herstellen eines künstlichen Körperteils zum Einsetzen in die Öffnung der variablen Wand. Das künstliche Körperteil kann beispielsweise ein Stück Tuch, beispielsweise ein Mikrofasertuch, sein, welches eine Herzklappe simulieren kann, oder ein Schaumgummiteil, beispielsweise in Form eines Zylinders oder eines rechteckigen Elements, welches zu einem Zylinder zusammengerollt werden kann, welcher einen Herzmuskelanteil simulieren kann. Die Schablonen stellen lediglich den Umriss des künstlichen Körperteils dar und können auf ein Stück Tuch, beispielsweise ein Mikrofasertuch, ein Schaumgummiteil oder ähnliches übertragen werden, um das künstliche Körperteil anschließend entsprechend herstellen, insbesondere ausschneiden, zu können.
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In einer bevorzugten Ausführungsform weist eine Kante, insbesondere die Oberkante, der variablen Wand Ausnehmungen zum Einlegen von chirurgischen Instrumenten auf. Dadurch wird es ermöglicht, die zur Simulation benötigten chirurgischen Instrumente in dem Gehäuse zu verstauen und auch ohne Beschädigung zu transportieren.
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Vorzugsweise sind das Gestell oder das Gehäuse und die variablen Wände aus Holz oder Kunststoff oder Metall, beispielsweise Aluminium, gefertigt, was eine besonders einfache und kostengünstige Fertigung ermöglicht.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren ausführlich erläutert. Es zeigen:
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1 eine Frontansicht eines Gehäuses eines ersten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Simulators,
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2 einen Längsschnitt durch das Gehäuse gemäß 1,
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3 eine Draufsicht auf das Bodenteil des Gehäuses gemäß 1,
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4 eine Draufsicht auf eine Nutplatte des Gehäuses gemäß 1,
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5 eine Draufsicht auf ein erstes Ausführungsbeispiel einer variablen Wand des Gehäuses gemäß 1,
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6 eine Draufsicht auf eine Verstärkungsplatte für die variable Wand gemäß 5,
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7 eine Seitenansicht eines Hohlrohrs,
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8 eine Draufsicht auf das Hohlrohr gemäß 7,
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9 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer variablen Wand des Gehäuses gemäß 1,
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10 eine Ansicht von oben auf die variable Wand gemäß 9,
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11 eine Draufsicht auf eine Verstärkungsplatte für die Durchtrittsöffnung des Gehäuses gemäß 1,
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12 eine Halte- und/oder Befestigungsvorrichtung für die variable Wand gemäß 9,
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13 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer variablen Wand,
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14 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer Schablone zur Anfertigung eines künstlichen Körperteils,
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15 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Schablone zur Anfertigung eines künstlichen Körperteils,
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16 das Gehäuse gemäß 1 mit einer aufgeklappten Aufstellklappe,
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17 das Gehäuse gemäß 16 in einer Frontansicht,
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18 eine Seitenansicht der Aufstellklappe des Gehäuses gemäß 16,
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18a eine Draufsicht auf die Aufstellklappe gemäß 18,
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19 einen Schnitt durch ein zweites Ausführungsbeispiel eines Simulators gemäß der Erfindung,
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20 eine Draufsicht auf die zweite Wand des Simulators gemäß 19,
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21 eine Frontansicht des Simulators gemäß 19,
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22 eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer variablen Wand,
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23 eine Seitenansicht der variablen Wand gemäß 22,
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24 eine Draufsicht auf die Halte- und/oder Befestigungsvorrichtung der variablen Wand gemäß 22 und
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25 eine Draufsicht auf ein weiteres Ausführungsbeispiel einer variablen Wand.
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In den 1 bis 3 sind verschiedene Ansichten eines Gehäuses 10 eines Simulators zur Simulation chirurgischer Eingriffe, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie, dargestellt. Das Gehäuse 10 weist ein Bodenteil 12 und ein Deckelteil 14 auf. Das Deckelteil 14 kann beispielsweise vom Bodenteil 12 vollständig abnehmbar oder über Scharniere mit dem Bodenteil 12 verbunden sein.
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Das Bodenteil 12 weist eine Wand 15, welche die Bodenwand bildet, und vier Wände 16, 18, 20, 22 auf. Das Gehäuse 10 simuliert den Brustkorb eines Patienten. Das Gehäuse 10 kann beispielsweise aus Holz oder Kunststoff oder Metall, beispielsweise Aluminium, gefertigt sein.
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Die Wand 16, welche bei dem Bodenteil 12 die Frontseite bildet, weist eine Durchtrittsöffnung 24 auf, durch welche der Zugang in das Gehäuse 10 ermöglicht wird. Die Durchtrittsöffnung 24 simuliert insbesondere den Operationszugang beim Patienten.
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Durch die Durchtrittsöffnung 24 können insbesondere die für den chirurgischen Eingriff benötigten chirurgischen Instrumente mit ihrem distalen Ende in das Gehäuse 10 eingeführt werden, während die proximalen Enden außerhalb des Gehäuses 10 verbleiben, um einen minimal invasiven chirurgischen Eingriff simulieren zu können.
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Die Wand 16 kann durch eine Verstärkungsplatte 25, welche insbesondere auf der Innenseite auf der Wand 16 befestigt, beispielsweise aufgeklebt, wird, verstärkt sein. Die Verstärkungsplatte 25 weist eine Öffnung 25a auf, welche mit der Durchtrittsöffnung 24 fluchtet.
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In die Durchtrittsöffnung 24 ist ein Hohlrohr 60 einsetzbar, welches beispielsweise aus Plexiglas gefertigt ist (vgl. 7 und 8). Der Simulator umfasst vorzugsweise Hohlrohre 60 in unterschiedlichen Längen, um verschiedene Schwierigkeitsgrade bei der Simulation chirurgischer Eingriff zu ermöglichen.
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In das Bodenteil 12 des Gehäuses 10 sind wenigstens eine, vorzugsweise mehrere, variable Wände 30, 40, 50 einsetzbar. Dazu sind an den beiden gegenüberliegenden Wänden 18, 22 mehrere parallel zueinander verlaufende Nuten 26 angeordnet. Die Nuten 26 können entweder direkt in den Wänden 18, 22 angeordnet sein. Alternativ ist an den Wänden 18, 22 jeweils eine Nutplatte 28 (vgl. 4) angeordnet, welche jeweils mehrere Nuten 26 aufweist. Die Nutplatten 28 können an die Wände 18, 22 geklebt oder auf sonstige Weise befestigt werden. Die variablen Wände 30, 40, 50 werden derart in die Nuten 26 eingesetzt, dass sie im Wesentlichen parallel zu der Wand 16, welche die Durchtrittsöffnung 24 umfasst, angeordnet sind.
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Die variable Wand 30 (vgl. 9 und 10) weist eine Öffnung 32 auf, welche vorzugsweise mit der Durchtrittsöffnung 24 fluchtend ausgerichtet ist. An der variablen Wand 30 ist eine Halte- und/oder Befestigungsvorrichtung vorgesehen, welche insbesondere als Platte 34 ausgebildet ist (vgl. 12), die eine Öffnung 36 aufweist, welche in etwa den gleichen Durchmesser wie die Öffnung 32 der variablen Wand 30 aufweist. Die variable Wand 30 weist mehrere Befestigungsöffnungen 33 auf, während die Platte 34 mehrere Befestigungsöffnungen 37 aufweist. Die Platte 34 kann mit Hilfe von Schrauben 38 an der variable Wand 30 befestigt werden, wenn die Platte 34 derart auf die variable Wand 30 gelegt wird, dass die Öffnung 36 mit der Öffnung 32 fluchtet, die Befestigungsöffnungen 37 mit den Befestigungsöffnungen 33 fluchten und die Schrauben 38 durch die Befestigungsöffnungen 33, 37 geführt und mittels einer Mutter 39 befestigt werden. Es ist beispielsweise auch möglich, die Schrauben in beispielsweise den Befestigungsöffnungen 33 der variablen Wand 30 zu fixieren, beispielsweise einzukleben, und nach Aufsetzen der Platte 34 auf die variable Wand 30 Muttern 39 auf die Schrauben 38 aufzuschrauben (vgl. 10).
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Die variable Wand 40 (vgl. 5) weist zwei Öffnungen 42, 44 auf, welche insbesondere einen kleineren Durchmesser als die Öffnung 32 der variablen Wand 30 aufweisen und im Hinblick auf die Achse zwischen dem Mittelpunkt der Öffnung 32 der variablen Wand 30 und dem Mittelpunkt der Durchtrittsöffnung 24 seitlich versetzt angeordnet sind. Zur Verstärkung der Öffnungen 42, 44 ist an der variablen Wand 40 eine Verstärkungsplatte 46 (vgl. 6) angeordnet, welche ebenfalls zwei Öffnungen 47, 48 aufweist, die bei Anordnung der Verstärkungsplatte 46 mit den Öffnungen 42, 44 fluchten.
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Die variable Wand 50 (vgl. 13) weist an ihrer oberen Kante mehrere Ausnehmungen 52 auf, in welche verschiedene chirurgische Instrumente zum Transport in dem Gehäuse 10 einlegbar sind. Die variable Wand 50 weist vorzugsweise eine geringere Höhe als die Variablen Wände 30, 40 auf und wird in den Nuten 26 nicht bis zur Bodenwand 15 eingeführt, sondern liegt auf an die Wände 18, 22 oder die Nutplatten 28 angeklebten Stützelementen 54 auf (vgl. 2 und 4). Um die Instrumente zuverlässig fixieren zu können, weist auch die variable Wand 30 an ihrer oberen Kante Ausnehmungen 31 auf.
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Um den Zugang in das Gehäuse 10 zu erleichtern, weist das Gehäuse 10 auf seiner Unterseite eine Aufstellklappe 70 auf (vgl. auch 18 und 18a), welche um eine Achse A schwenkbar an dem Gehäuse 10 angeordnet ist. In 2 ist die Aufstellklappe 70 in der eingeklappten Position dargestellt, in 16 und 17 ist die Aufstellklappe 70 ausgeschwenkt. Dadurch kann das Gehäuse 10 um einen Winkel von beispielsweise 25° oder 30° gegen eine Auflagefläche, beispielsweise eine Tischoberfläche, geneigt werden, um den Zugang durch die Durchtrittsöffnung 24 zu erleichtern. Ist die Aufstellklappe 70 eingeschwenkt, kann sie in dieser Position vorzugsweise verriegelt werden, um ein versehentliches Ausschwenken zu vermeiden.
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Zur Simulation eines chirurgischen Eingriffs, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie, kann das Gehäuse 10 wie folgt verwendet werden.
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In die Durchtrittsöffnung 24 wird das Hohlrohr 60 der gewünschten Länge eingesetzt. Je größer die Länge des Hohlrohrs 60 ist, desto eingeschränkter ist die Bewegungsmöglichkeit für die durch das Hohlrohr 60 in den Innenraum des Gehäuses 10 eingeführten chirurgischen Instrumente.
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Die variable Wand 30 wird wie folgt mit künstlichen Körperteilen bestückt. Der Simulator 10 umfasst vorzugsweise zwei Schablonen 90, 95 (vgl. 14 und 15), mit Hilfe derer beispielsweise aus Mikrofasergewebe zwei künstliche Körperteile, welche beispielsweise die Mitralklappensegel simulieren, hergestellt werden können. Alternativ kann der Simulator 10 auch bereits gemäß den Schablonen 90, 95 gefertigte künstliche Körperteile umfassen.
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Das eine künstliche Körperteil kann mit Hilfe der Schablone 90 kann aus einem Stück Tuch, beispielsweise einem Mikrofasertuch, als Element mit einer zentrischen Öffnung 91 hergestellt sein, während das andere künstliche Körperteil mit Hilfe der Schablone 95 als Element mit einem etwa bogenförmigen Schnitt 92 aus einem Stück Tuch, beispielsweise einem Mikrofasertuch, hergestellt sein kann, um eine etwa halbkreisförmige Klappe darzustellen, welche eine Herzklappe simuliert. Die beiden künstlichen Körperteile gemäß der Schablonen 90, 95 werden an der variablen Wand 30 mit der Platte 34 derart befestigt, dass sie zwischen der variablen Wand 30 und der Platte 34 derart eingeklemmt werden, dass die Öffnung 91 des Körperteils gemäß der Schablone 90 vor der Öffnung 32 zu liegen kommt und das halbkreisförmige Element des Körperteils gemäß der Schablone 95 vor der Öffnung 91 des Körperteils 90 zu liegen kommt. Die variablen Wand 30 wird in einem gewünschten Abstand zur Durchtrittsöffnung 24 in das Bodenteil 12 eingesetzt.
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In die beiden Öffnungen 42, 44 der variablen Wand 40 werden künstliche Körperteile eingesetzt, welche Herzmuskelteile simulieren. Dazu wird beispielsweise ein Schaumgummistück in zylindrischer Form oder ein Schaumgummielement in rechteckiger Form, welches zu einem Zylinder eingerollt wird, durch die Öffnungen 42, 44 gesteckt. Die variable Wand 40 wird derart in dem Bodenteil 12 angeordnet, dass es aus Blickrichtung von der Durchtrittsöffnung 24 hinter der variablen Wand 30 angeordnet ist.
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In einer einfachen Simulation kann das Deckelteil 14 offen bleiben und ein chirurgischer Eingriff, beispielsweise ein Annähen einer künstlichen Herzklappe mit direktem Blick auf die Instrumente und die künstlichen Körperteile nach Art der Schablonen 90, 95 durchgeführt werden.
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In einer schwierigeren Simulation kann das Deckelteil 14 geschlossen werden und der chirurgische Eingriff mit Hilfe von weiteren chirurgischen Instrumenten zur Beleuchtung und Bildgebung, beispielsweise eines Endoskops, durchgeführt werden. Alternativ können in dem Gehäuse auf einen Halter 80 eine Lichtquelle und eine Kamera angeordnet werden, mit Hilfe welcher das Geschehen aus dem Innenraum des Gehäuses 10 auf einen Bildschirm übertragen wird. Um eine Stromversorgung und Bildübertragung mittels Kabeln zu ermöglichen, kann das Gehäuse eine Durchgangsöffnung in einer der Wände 16, 18, 20, 22 aufweisen, um die Kabel von der Kamera und/oder der Lichtquelle nach außen führen zu können.
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Sämtliche für die Simulation benötigten Komponenten können in dem Gehäuse 10 verstaut werden. Zum Verstauen und Transportieren auch von den für die Simulation benötigten chirurgischen Instrumenten ist die variable Wand 50 in eine der Nuten 26, welche vorzugsweise den größten Abstand zu der Durchtrittsöffnung 24 aufweist, eingesetzt. Zusätzlich weist beispielsweise die variable Wand 30 an ihrer Oberkante ebenfalls Ausnehmungen 31 auf, so dass die chirurgischen Instrumente parallel zu den Wänden 22, 18 in die Ausnehmungen 31, 52 eingelegt und während des Transports sicher gehalten werden können, wie in 3 strichpunktiert angedeutet.
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Ein zweites Ausführungsbeispiel eines Simulators ist in den 19 bis 25 dargestellt. Gleiche Bezugsziffern bezeichnen gleiche Teile wie im in den 1 bis 18 dargestellten Ausführungsbeispiel.
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Der Simulator zur Simulation chirurgischer Eingriffe, insbesondere in der Herz- und Thoraxchirurgie, weist ein Gestell 100 auf, welches eine erste Wand 16‘, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Frontseite bildet, und eine zweite Wand 18‘, die im vorliegenden Ausführungsbeispiel die Bodenwand bildet, aufweist.
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Die erste Wand 18‘ ist beispielsweise über eine Schraubverbindung mittels einer Schraube 102 und/oder eine Zapfverbindung mittels zweier Zapfen 18b, welche in entsprechende Ausnehmungen 16b der Wand 16‘ einsetzbar sind, an der Wand 16‘ befestigbar.
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Die Durchtrittsöffnung 25 ist in der ersten Wand 16‘ angeordnet. In die Durchtrittsöffnung 25 sind die Hohlrohre 60 wie anhand des ersten Ausführungsbeispiels beschrieben einsetzbar.
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Bevorzugt ist dabei die Wand 18‘ beanstandet zu einer Seitenkante der Wand 16‘ und insbesondere rechtwinklig zu der Wand 16‘ angeordnet, wobei die Durchtrittsöffnung 25 auf einer Seite der Wand 18‘ in der Wand 16‘ angeordnet ist und der auf der anderen Seite der Wand 18‘ angeordnete Teil der Wand 16‘ einen Aufstellfuß 104 für den Simulator bildet.
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In den 22 und 23 ist eine variable Wand 30‘, welche vergleichbar zu der variablen Wand 30 des ersten Ausführungsbeispiels aufgebaut ist, dargestellt. Statt die variable Wand 30‘ in eine Nut einzuführen, weist die variable Wand 30‘ zwei Zapfen 35 auf, mit welchen sie in zwei entsprechende Ausnehmungen 18a der Wand 18‘ einsetzbar ist. 24 zeigt die Platte 34, welche die Halte- und/oder Befestigungsvorrichtung der variablen Wand 30‘ bildet und analog der in 12 dargestellten Platte 34 an der variablen Wand 30‘ befestigbar ist.
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25 zeigt eine variable Wand 40‘, welche vergleichbar zu der variablen Wand 40 des ersten Ausführungsbeispiels ist. Diese weist zwei Öffnungen 42, 44 auf. Eine Verstärkungsplatte ist optional. Die variable Wand 40‘ ist mittels zweier Zapfen 45 ist zwei Ausnehmungen 18a der Wand 18‘ einsetzbar. Insbesondere ist zur Durchführung der Simulation der Abstand der variablen Wand 40‘ zur Wand 16‘ größer als der Abstand der variablen Wand 30‘ zur Wand 16‘.
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Der Simulator gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann in analoger Weise mit künstlichen Körperteilen gemäß der Schablonen 90, 95 zur Simulation der Herzklappen oder entsprechenden Schablonen 90, 95 und ggfs. weiteren künstlichen Körperteilen zur Simulation von Herzmuskelteilen, mit Hohlrohren 60 und/oder einer Kunststoffmanschette, mit Kamera und/oder Lichtquelle und ggfs. entsprechenden chirurgischen Instrumenten ausgestattet sein.
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Eine Simulation kann wie mit dem Simulator gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel erfolgen. Um eine Sicht direkt auf die durchgeführte simulierte Operation zu verhindern, kann das Gestell 100 mit einem Tuch abgedeckt werden. Alternativ kann eine Abdeckplatte 110 mittels einer oder mehrerer Schrauben 112 an der Wand 16‘ befestigt werden (vgl. 19 und 21).
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Gehäuse
- 12
- Bodenteil
- 14
- Deckelteil
- 15
- Bodenwand
- 16
- Wand
- 16‘
- Wand
- 16b
- Ausnehmung
- 18
- Wand
- 18‘
- Wand
- 18a
- Ausnehmung
- 18b
- Zapfen
- 20
- Wand
- 22
- Wand
- 24
- Durchtrittsöffnung
- 25
- Verstärkungsplatte
- 25a
- Öffnung
- 26
- Nut
- 28
- Nutplatte
- 30
- variable Wand
- 30‘
- variable Wand
- 31
- Ausnehmung
- 32
- Öffnung
- 33
- Befestigungsöffnung
- 34
- Platte
- 35
- Zapfen
- 36
- Öffnung
- 37
- Befestigungsöffnung
- 38
- Schraube
- 39
- Mutter
- 40
- variable Wand
- 40‘
- variable Wand
- 42
- Öffnung
- 44
- Öffnung
- 45
- Zapfen
- 46
- Verstärkungsplatte
- 47
- Öffnung
- 48
- Öffnung
- 50
- variable Wand
- 52
- Ausnehmung
- 54
- Stützelement
- 60
- Hohlrohr
- 70
- Aufstellklappe
- 80
- Halter
- 90
- Schablone für ein künstliches Körperteil
- 91
- Öffnung
- 92
- Schnitt
- 95
- Schablone für ein künstliches Körperteil
- 100
- Gestell
- 102
- Schraube
- 104
- Aufstellfuß
- A
- Achse