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Die Erfindung betrifft einen Schuh, insbesondere für ältere Personen oder Personen mit Handicap. Der Schuh umfasst ein Oberteil und eine Sohle, wobei die Innenflächen von Oberteil und Sohle einen Fußaufnahmeraum für einen Fuß darstellen. Der Schuh besitzt auch eine Zunge, die in einer Zungenöffnung des Oberteils angeordnet ist.
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Bei bekannten Schuhen, insbesondere Schnürschuhen, haben ältere Personen Probleme beim Anziehen des Schuhs, da ihnen das Bücken schwer fällt. Zum Hineinschlüpfen in den Schuh kann ein Schuhanzieher in Form eines Löffels verwendet werden. Es bleibt das Problem, dass nach dem Hereinschieben des Fußes der Schuh noch verschlossen werden muss. Zum Verschließen des Schuhs, d.h. zum Binden der Schuhsenkel, muss sich die betreffende Person zum Schuh hinab beugen. Dies ist für ältere Personen beschwerlich oder gar nicht mehr möglich. Hier wird eine Verbesserung gewünscht.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, einen Schuh mit Anziehhilfe zu schaffen, der es auch älteren Personen oder Personen mit Handicap ermöglicht selbstständig den Schuh anzuziehen.
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Diese Aufgabe wird mit einem Schuh mit den Merkmalen des Anspruches 1 erfüllt. Vorteilhafte Ausführungsformen beschreiben die Unteransprüche.
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Der erfindungsgemäße Schuh umfasst in bekannter Weise ein Oberteil, eine Zunge und eine Sohle, wobei die Innenflächen von Oberteil, Zunge und Sohle einen Fußaufnahmeraum für einen Fuß darstellen. Der Fuß ist durch die Öffnung im Oberteil in den Fußaufnahmeraum hinein schiebbar. Das Oberteil besitzt auch eine Zungenöffnung für die Zunge, welche die Öffnung im Oberteil bei angehobener Zunge vergrößert und das Einschieben des Fußes erleichtert. Die Zungenöffnung ist vorzugsweise U-förmig und wird durch zwei Längsränder, welche in Zungenlängsrichtung verlaufen und einem vorderen quer verlaufenden Rand begrenzt.
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Erfindungsgemäß umfasst die Zunge einen Bügel, der zur Versteifung der Zunge in Zungenlängsrichtung verläuft. Dieser Bügel kann aus Kunststoff oder Metall, z.B. Metalldraht, sein. Dieser Bügel ist bewegbar und ggf. lösbar am Oberteil gehalten. Die Verbindung zwischen Bügel und Oberteil ist am vorderen Querrand der Zungenöffnung vorgesehen. Durch die Verbindung des Bügels mit dem Oberteil des Schuhs ist auch die Zunge am Oberteil festgelegt. Anders als bei bekannten Schuhen ist die Zunge nicht am vorderen Querrand der Zungenöffnung angenäht oder einteilig mit dem Material des Oberteils ausgebildet. Darüber hinaus ist die Zunge bei dem erfindungsgemäßen Schuh mit mindestens einem elastischen Band am Oberteil gehalten. Ein solches elastisches Band erstreckt sich zwischen den gegenüberliegenden Längsrändern der Zungenöffnung und ist mittig mit der Zunge verbunden.
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Bei geschlossenem Schuh befindet sich die Zunge abgesenkt innerhalb der Zungenöffnung. Das mit der Zunge verbundene elastische Band liegt entspannt zwischen den Längsrändern. Wird nun ein Fuß mit seiner Spitze in die Öffnung des Schuhs eingeschoben und mit dem Spann von unten gegen die Zunge gedrückt, wird diese nach oben geschwenkt. Am vorderen Ende, parallel zum Querrand der Zungenöffnung, nämlich wo der Bügel schwenkbar am Oberteil gehalten ist, befindet sich die Schwenkachse des Bügels und somit auch die der Zunge. Ist die Zunge vom eingesteckten Fuß weit genug nach oben geschwenkt worden, erreicht der zusammen mit der Zunge in Schwenkbewegung versetzte Bügel seine Einrastposition und die Zunge wird in dieser Öffnungslage gehalten. In der Öffnungslage der Zunge ist diese zumindest um einen Winkel von 45°, vorzugsweise um einen Winkel von mehr als 45°, insbesondere um einen Winkel von 60° verschwenkt worden. Dies vergrößert die Öffnung des Schuhs wesentlich, da auch ein Teil der Zungenöffnung freiliegt, was ein Einschieben des Fußes in den Fußaufnahmeraum erleichtert. Die aufgestellte Zunge kann anschließend durch Druck von oben leicht wieder in die Schließlage gebracht werden, wo sie die Zungenöffnung abdeckt. Die Rastverbindung des Bügels wird aufgehoben. Zusätzlich wird das Zurückschwenken der Zunge durch die elastischen Bänder unterstützt, welche in Öffnungslage der Zunge gespannt sind. Zum Anziehen des erfindungsgemäßen Schuhs ist nur die Bewegung des Fußes einer Person auszuführen, deren Hände werden nicht benötigt, d.h. die Person muss sich auch nicht zum Schuh hinunter bücken. Die erfindungsgemäßen Schuhe lassen sich leicht anziehen, was auch von älteren Personen oder Personen mit Handicap zu realisieren ist.
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Bei einer bevorzugten Ausführung der Erfindung besitzt die Zunge einen U-förmigen Bügel aus Draht, der vorzugsweise in der Zunge eingebettet ist. Die Schenkel des Bügels verlaufen zur Versteifung der Zunge in Zungenlängsrichtung. Die Basis des U-förmigen Bügels befindet sich im Bereich des hinteren Endes der Zunge, wobei die Zunge vorzugsweise unterhalb des Bügels an ihrer Unterseite weich ausgebildet ist, so dass der Träger des Schuhs diesen Bügel nicht spürt. Die Schenkel des Bügels sind an ihren freien Enden, die im vorderen Bereich der Zunge aus dieser heraus ragen, aufeinander zu gebogen. Diese Enden der Schenkel des Bügels greifen beidseitig in den Hohlraum einer zylindrischen Hülse ein, welche quer zur Zungenlängsrichtung am Querrand der Zungenöffnung angeordnet ist und mittels einer Halterung am Oberteil gehalten ist. Die Mittelachse der zylindrischen Hülse bildet die Schwenkachse für den Bügel. Zur Erzielung einer Einrastposition für den ausgeschwenkten Bügel sind an den beiden Stirnseiten der Hülse gegenüberliegend Einrastnuten vorhanden, in welche die Schenkel einrasten.
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Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Halterung für die zylindrische Hülse ein im Querschnitt C-förmiges Aufnahmeprofil. Die Halterung kann in einer einfachen Ausführung auch einstückig mit der Hülse ausgebildet sein. Separate Bauteile haben jedoch den Vorteil, dass die Hülse austauschbar in dem Aufnahmeprofil angeordnet werden kann. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn die Hülse aus Kunststoff ausgebildet ist. Kunststoff kann sich nach einer Vielzahl von Ein- und Ausrastvorgängen abnutzen und so ein Ersatz der Hülse notwendig werden.
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Das Aufnahmeprofil der Halterung wird über einen Basisstreifen der Halterung am Oberteil des Schuhs gehalten. Das Aufnahmeprofil und der Basisstreifen sind miteinander fest verbunden, vorzugsweise integral ausgebildet. Der Basisstreifen verläuft quer über das Oberteil des Schuhs benachbart zum Querrand der Zungenöffnung. Der Basisstreifen erstreckt sich vorzugsweise beidseitig bis zur Sohle und kann bei einer besonderen Ausführungsform mit der Sohle verbunden sein. Als Material des Basisstreifens wird insbesondere ein harter Kunststoff eingesetzt.
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Bei einer bevorzugten Ausführung ist der Basisstreifen 1 bis 2 cm breit und nicht dicker als 2 mm. Damit der Basisstreifen beim Laufen den Träger des Schuhs nicht stört, wird dieser Basistreifen zum Fußaufnahmeraum hin durch eine Lage abgedeckt, insbesondere zwischen zwei Lagen des Oberteils angeordnet. Besteht das Oberteil nur aus einer Lage, dem Obermaterial, wird der Basisstreifen auf der Außenseite des Oberteils vorgesehen und als Zierstreifen ausgebildet.
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Das Aufnahmeprofil der Halterung und die Hülse befinden sich in jedem Fall auf der Außenseite des Oberteils. Damit diese Bauteile das Design des Schuhs nicht unnötig beeinträchtigen, ist die Zunge nach vorn soweit über die freien Enden der Schenkel des Bügels hinaus verlängert, dass sie diese Bauteile abdeckt. Zusätzlich kann an dem vorderen Ende der Zunge an der Unterseite ein Klettbereich vorgesehen werden, der mit einem entsprechenden Klettbereich am Obermaterial des Oberteils zusammenwirkt.
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Bei dieser Ausführungsform mit einer Halterung, welche einen Basisstreifen und ein Aufnahmeprofil für die Hülse umfasst, wird in gleicher Weise durch den eingesteckten Fuß die Zunge zusammen mit dem Bügel verschwenkt bis der in den Einrastnuten der Hülse gehalten wird. Anschließend wird durch Druck des im Fußaufnahmeraum befindlichen Fußes gegen den Basistreifen das Aufnahmeprofil mit der Hülse nach oben bewegt, wodurch die Schenkel aus den Einrastnuten an der Hülse geraten. Zusammen mit dem Zurückschwenken des Bügels wird auch die Zunge in ihre Schließlage gebracht, wobei das mindestens eine gespannte elastische Band zusätzlich eine Kraft auf die Zunge zur Bewegung in deren Schließlage ausübt.
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Das elastische Band kann durch mehrere elastische Fäden oder durch ein flaches Gummiband ausgebildet sein. Die Enden des elastischen Bandes sind an gegenüberliegenden Längsrändern der Zungenöffnung festgelegt. Dies kann eine unlösbare Thermoschweißverbindung sein. Darüber hinaus ist bei einer weiteren Ausführungsform vorgesehen, dass die Längsränder der Zungenöffnung mit je einer Öse für ein Ende eines elastischen Bandes ausgestattet sind, so dass die Enden des elastischen Bandes durch die Ösen gezogen und außerhalb der Zungenöffnung gehalten werden. Diese Festlegung der Enden ist so ausgebildet, dass die Enden des elastischen Bandes bei Zugbeanspruchung nicht wieder durch die Ösen rutschen. Dazu sind die Enden jeweils zu einem großen Knoten verknotet oder verschmolzen. Bei einer weiteren Ausführung sind die Enden mit einer Kappe oder Presshülse ausgestattet oder mit einem Feststellelement ausgestattet. Ein solches Feststellelement, wie es für Seilenden bekannt ist, ermöglicht auch die Spannung des elastischen Bandes anzupassen, insbesondere nach längerem Gebrauch, wenn die Elastizität des elastischen Bandes nachgelassen hat.
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Bei einer weiteren Ausführung der Erfindung sind mehrere elastische Bänder zwischen den Längsrändern der Zungenöffnung gespannt und ggf. mehrere gegenüberliegende Ösen an den Längsrändern hierfür vorgesehen. Bevorzugt haben die Bänder eine unterschiedliche Elastizität. Bei Gummibändern wird dies durch eine unterschiedliche Breite erzielt. Bei Bändern aus elastischen Fäden wird die Anzahl der Fäden variiert.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von einem Ausführungsbeispiel dargestellt und anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Absicht eines erfindungsgemäßen Schuhs;
- 2 eine Draufsicht auf eine Hülse, verwendet in dem Schuh gemäß 1;
- 3 eine Vorderansicht auf die Hülse gemäß 2;
- 4 eine Seitenansicht auf eine weitere Hülse mit eingesteckten Bügel;
- 5 eine Seitenansicht der Halterung, verwendet in dem Schuh gemäß 1.
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Der in der 1 gezeigte Schuh 1 umfasst in bekannter Weise eine Sohle 2, in diesem Beispiel aus Kunststoff sowie ein Oberteil 3 und eine Zunge 4, welche aus mehreren Textillagen gebildet sind. Die Innenflächen von Oberteil 3, Zunge 4 und Sohle 2 stellen einen Fußaufnahmeraum für einen Fuß dar. Ein Fuß ist durch die Öffnung 7 im Oberteil 3 in den Fußaufnahmeraum hinein schiebbar. Im vorderen Schaftbereich besitzt das Oberteil 3 eine Zungenöffnung 35 für die Zunge 4. Die beiden Seiten des Oberteils 3, welche diese Zungenöffnung 35 begrenzen, umgeben zusammen mit der Zunge 4 den Mittelfuß eines Schuhträgers. Ein Fuß ist in den Zeichnungen nicht gezeigt. Die Zungenöffnung 35 vergrößert bei ausgeschwenkter Zunge 4 die Öffnung 7 im Oberteil 3, was in bekannter Weise das Einschieben des Fußes erleichtert. Die Zungenöffnung 35 ist in diesem Beispiel U-förmig und wird durch zwei Längsränder 33, welche in Längsrichtung der Zunge 4 verlaufen und einem vorderen quer verlaufenden Querrand 34 begrenzt. Die Längsränder 33 sind mit Ösen 6 versehen, die gegenüberliegend angeordnet sind und der Aufnahme elastischer Bänder 5 dienen. In diesem Beispiel ist nur ein elastisches Band 5 gezeigt. Es wären daher auch zwei Ösen 6 ausreichend. Anstatt der Ösen 6 können auch Schlaufen an den Längsrändern vorgesehen sein. Es können auch mehrere elastische Bänder 5, insbesondere unterschiedlicher Elastizität vorgesehen werden.
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Das elastische Band 5 besteht in diesem Beispiel aus mehreren elastische Fäden, welche auch geschützt innerhalb einer Textilhülle aufgenommen sein können. Die Enden des elastischen Bandes 5 sind durch die Ösen 6 gezogen. Sie besitzen am Ende einen Knoten 52, der verhindert, dass die Enden des elastischen Bandes 5 bei Zugbeanspruchung durch die Ösen 6 rutschen. Es ist auch möglich bekannte Feststellmittel zu verwenden. Das ermöglicht die Spannung des elastischen Bandes 5 anzupassen, insbesondere nach längerem Gebrauch, wenn die Elastizität des elastischen Bandes 5 nachgelassen hat. Mittig ist das elastische Band 5 an der Verbindungsstelle 51 mit der Zunge 4 verbunden.
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In der 1 ist der geschlossene Schuh 1 gezeigt, d.h. die Zunge 4 ist abgesenkt und deckt die Zungenöffnung 35 ab. Das elastische Band 5 hat hier nur eine geringe Spannung, gerade so viel, um die Zunge 4 in Schließlage zu halten. Wird die Zunge 4 dagegen ausgeschwenkt, um das vollständige Einschieben eines Fußes zu ermöglichen, spannt sich das elastische Band 5 und übt auf die Zunge 4 eine Rückstellkraft aus.
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Aus der 1 ist auch zu ersehen, dass die Zunge 4 einen Bügel 43 umfasst, der einerseits die Zunge 4 versteift und andererseits die hoch geschwenkte Zunge 4 halten kann. Dieser Bügel 43 ist hier aus einem U-förmigen Metalldraht gebildet, der zwischen den textilen Lagen der Zunge 4 eingebettet ist. Die beiden Schenkel 44 des Bügels 43 verlaufen in Zungenlängsrichtung. Die Basis des U-förmigen Bügels 43 befindet sich im Bereich des hinteren Endes der Zunge 4. In 1 ist die Zunge 4 an ihrem vorderen Ende 41 nach oben geklappt. Es sind die Schenkel 44 des Bügels 43 zu sehen, die unten aus der Zunge 4 heraus ragen. Die freien Enden 45 der Schenkel 44 sind aufeinander zu gebogen und greifen beidseitig in den Hohlraum 13 einer zylindrischen Hülse 10 ein, wie besser in 4 zu sehen. Die freien Enden 45 füllen in der Regel den Hohlraum 13 nahezu aus, so dass die Mittelachse der Hülse 10 die Schwenkachse für den Bügel 43 darstellt. Die Hülse 10 ist am Querrand 34 der Zungenöffnung 35 angeordnet und mittels einer Halterung 9 am Oberteil 3 gehalten.
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Die Zunge 4 ist an ihrem vorderen Ende 41 nicht fest mit dem Oberteil 3 verbunden, wie dies bei bekannten Schuhen der Fall ist. Um die Hülse 10 und deren Halterung 9 zu verdecken, ist in diesem Beispiel am vordere Ende 41 der Zunge 4, nämlich an deren Unterseite, ein Klettbereich 42 vorhanden, welcher mit einem Klettbereich 32 am Obermaterial 31 des Oberteils 3 zusammenwirkt.
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Bei dem gezeigten Beispiel umfasst die Halterung 9 für die zylindrische Hülse 10 ein im Querschnitt C-förmiges Aufnahmeprofil 91 und einen Basisstreifen 8, welche einstückig aus hartem Kunststoff ausgebildet sind. Das Aufnahmeprofil 91 der Halterung 9 wird über den Basisstreifen 8 am Oberteil 3 gehalten. Der Basisstreifen 8 verläuft quer über das Oberteil 3 des Schuhs 1 benachbart zum Querrand 34 der Zungenöffnung 35. Der Basisstreifen 8 erstreckt sich beidseitig bis zur Sohle 2. Der Basisstreifen 8 ist eingebettet zwischen dem Obermaterial 31 und weiteren textilen Lagen des Oberteils 3. Das Aufnahmeprofil 91 und die Hülse 10 befinden sich an der Außenseite des Oberteils 3. Dies hat den Vorteil, dass die Hülse 10 auswechselbar am Aufnahmeprofil 91 gelagert werden kann. Das Aufnahmeprofil 91 hat in diesem Beispiel, wie 5 zeigt einen C-förmigen Querschnitt. Die Hülse 10 wird seitlich in das Aufnahmeprofil 91 eingesteckt und anschließend werden die abgebogenen Enden 45 der Schenkel 44 des Bügels 43 beidseitig in den Hohlraum 13 gebracht. Diese Auswechselbarkeit ist besonders dann günstig, wenn die Hülse 10 aus einem harten Kunststoff besteht, der sich insbesondere an den Nasen 14 nach vielen Ein- und Ausrastvorgängen abnutzt.
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Bei geschlossenem Schuh 1, wie in 1 gezeigt, befindet sich die Zunge 4 abgesenkt innerhalb der Zungenöffnung 35. Wird nun ein Fuß mit seiner Spitze in die Öffnung 7 des Schuhs 1 eingeschoben und mit dem Fußspann von unten gegen die Zunge 4 gedrückt, wird diese nach oben geschwenkt, da der in der Zunge 4 eingebettete Bügel 43 vorn in der Hülse 10 schwenkbar gelagert ist. Ist die Zunge 4 vom eingesteckten Fuß weit genug nach oben geschwenkt worden, erreicht der Bügel 43 seine Einrastposition und die Zunge 4 wird in dieser Öffnungslage gehalten. Dies vergrößert den Einschubbereich für den Fuß wesentlich, da neben der Öffnung 7 des Schuhs 1 auch ein Teil der Zungenöffnung 35 freiliegt. Der Fuß kann dann leicht in den Fußaufnahmeraum geschoben werden. Zur Erzielung einer Einrastposition für den ausgeschwenkten Bügel 43 sind an den beiden Stirnseiten der Hülse 10 gegenüberliegend Einrastnuten 11 vorhanden, in welche die Schenkel 44 einrasten. Die 2 und 3 zeigt allein die Hülse 10 mit den Einrastnuten 11. In 3 ist benachbart zu den Einrastnuten 11 eine Abschrägung 12 vorgesehen, so dass an beiden Stirnseiten der Hülse eine Nase 14 gebildet wird. Beim Einschwenken des Bügels 43 in die Rastverbindung erleichtert die Abschrägung 12 die Bewegung des Bügels 43. Ebenso beim Ausheben des Bügels 43 aus der Rastverbindung heraus. Bei der Ausführung gemäß 4 sind keine Abschrägungen 12 und Nasen 14 vorhanden.
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Ist der Fuß bei Öffnungslage der Zunge 4 in den Schuh 1 eingeschoben, wie oben beschrieben, kann mit dem Spann kurz ein Druck von unten auf den Basisstreifen 8 ausgeübt werden, wodurch auch das Aufnahmeprofil 91 mit der Hülse 10 nach oben bewegt wird und wodurch die Schenkel 44 aus den Einrastnuten 11 an der Hülse 10 gelangen. Zusammen mit dem Zurückschwenken des Bügels 43 wird auch die Zunge 4 in ihre Schließlage gebracht, wobei das mindestens eine gespannte elastische Band 5 zusätzlich eine Kraft auf die Zunge 4 zur Bewegung in deren Schließlage ausübt. Es ist auch möglich mit dem anderen Fuß gegen die aufgestellte Zunge 4 zu drücken, um diese in die Schließlage zu bringen.
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Zum Anziehen des erfindungsgemäßen Schuhs 1 benötigt man in vorteilhafter Weise nur die Bewegung des Fußes der Person, die den Schuh 1 anziehen will. Die Hände werden nicht benötigt, d.h. die Person muss sich auch nicht zum Schuh hinunter bücken. Die erfindungsgemäßen Schuhe lassen sich daher leicht anziehen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schuh
- 2
- Sohle
- 3
- Oberteil
- 31
- Obermaterial
- 32
- Klettbereich
- 33
- Längsrand
- 34
- Querrand
- 35
- Zungenöffnung
- 4
- Zunge
- 41
- vorderes Ende von 4
- 42
- Klettbereich
- 43
- Bügel
- 44
- Schenkel
- 45
- freies, abgebogenes Ende von 44
- 5
- elastisches Band
- 51
- Verbindungsstelle mit 4
- 52
- Knoten
- 6
- Ösen
- 7
- Öffnung
- 8
- Basisstreifen
- 9
- Halterung
- 91
- Aufnahmeprofil
- 10
- Hülse
- 11
- Einrastnut
- 12
- Abschrägung
- 13
- Hohlraum
- 14
- Nase