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Die Erfindung betrifft eine Verkaufs-Blisterverpackung mit einer Blisterkarte aus Karton und einer auf der Blisterkarte befestigten Blisterhaube, die Siegelflügel aufweist, über welche die Blisterhaube mit der Blisterkarte versiegelt ist, wobei die Blisterhaube aus einem Kartonzuschnitt gefaltet ist.
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Derartige Blisterverpackungen nehmen Produkte in handelsüblicher Menge auf und dienen der Lagerung und Präsentation im Einzelhandel, vorzugsweise aufgehängt an Displayhaken. Die Blisterverpackung umfasst eine aus einem Kartonagenzuschnitt gebildete Blisterhaube, die nach Befüllung mit einem oder mehreren Produkten über eine Blisterkarte, die üblicherweise aus Karton bzw. Pappe besteht, verbunden wird. Grundsätzlich kann eine solche Verbindung durch Kleben, Schweißen oder Siegeln erfolgen. Hierzu ist die Blisterkarte zum Beispiel mit einem speziellen Siegellack, auch als Blisterlack bezeichnet, versehen, der beim Siegelvorgang über Wärmekontakt aktiviert wird und die Siegelflügel der Blisterhaube umlaufend mit der Blisterkarte versiegelt. Die Blisterhaube ist dabei oftmals näherungsweise quaderförmig ausgebildet und weist eine Vorderwand und vier Seitenwände auf, die über an Längs- und/oder Querseitenwände angeordnete, in einem Winkel von bis zu 90° abgeknickte Eckenlaschen miteinander verbunden sind. An den Längsseiten der Seitenwände ist jeweils ein Siegelflügel zur Versiegelung mit der Blisterkarte angeordnet, der in einem Winkel von größer gleich 90° nach außen abgeknickt ist. Eine solche Blisterverpackung, die auch als Kartonagenblister bezeichnet wird, ist beispielsweise in der
DE 92 16 377 U1 offenbart. Der Begriff „Kartonage“ oder „Karton“ wird vorliegend synonym zu dem Begriff „Pappe“ verwendet.
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Die vorbekannten Kartonagenblister haben sich in der Praxis bewährt. Im Gegensatz zu dem bekannten Kunststoffblistern sind diese Umweltfreundlich zu entsorgen. Nachteilig an diesen Blistern ist jedoch, dass diese eine verhältnismäßig große Blisterkarte erfordern, um den Siegelflügeln ausreichend Klebefläche bereitzustellen. Bei Warenpräsentationswänden sind die Abstände der Displayhaken festgelegt, wodurch die maximalen Abmessungen der Blisterkarte - und damit auch der die Ware aufnehmenden Blisterhaube, begrenz ist.
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Hier setzt die vorliegende Erfindung an. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Verkaufs-Blisterverpackung bereitzustellen, die als Kartonagenblister ausgebildet ist und bei der das maximale Aufnahmevolumen der Blisterhaube erhöht ist. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch eine Blisterverpackung mit den Merkmalen des Schutzanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Verkaufs-Blisterverpackung bereitgestellt, die als Kartonagenblister ausgebildet ist und bei der das maximale Aufnahmevolumen der Blisterhaube erhöht ist. Dadurch, dass die Blisterhaube wenigstens an einer Seite einen nach innen gefalteten Siegelinnenflügel aufweist, der benachbart zu zwei nach außen gefalteten Siegelaußenflügeln angeordnet ist, über welche die Blisterhaube mit der Blisterkarte versiegelt ist, kann die Blisterhaube an dieser Seite bündig mit der Blisterkarte abschließen, wodurch die Grundfläche des von der Blisterhaube umschlossenen Raumes und damit ihr maximales Aufnahmevolumen vergrößert ist. Bevorzugt weist die Blisterhaube einen vier- oder mehreckigen, insbesondere einen rechteckigen Grundriss auf.
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Unter dem Begriff „Siegelflügel“ sind nachfolgend sowohl Siegelinnenflügel als auch Siegelaußenflügel zu subsummieren. Unter einem Siegelinnenflügel ist ein nach innen, also in Richtung des Innenraums der Blisterhaube gefalteter Siegelflügel zu verstehen. Unter einem Siegelaußenflügel ist ein nach außen, also in der dem Innenraum der Blisterhaube entgegengerichtet gefalteter Siegelflügel zu verstehen.
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In Weiterbildung der Erfindung ist wenigstens ein nach innen gefalteter Siegelinnenflügel mit zwei benachbarten, nach außen gefalteten Siegelaußenflügeln sowie mit der Blisterkarte versiegelt, zwischen denen er angeordnet ist. Hierdurch ist eine stabile Befestigung des nach innen gefalteten Siegelinnenflügels erzielt. Der Siegelinnenflügel ist mit dem Siegelaußenflügel einerseits und mit der Blisterkarte andererseits versiegelt. Bevorzugt sind die Siegelaußenflügel und/oder der wenigstens eine Siegelinnenflügel hierzu mit einem Siegellack beschichtet
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In Ausgestaltung der Erfindung weist einer des wenigstens einen Siegelinnenflügels eine U-förmige Kontur auf, deren Seitenschenkel die nach außen gefalteten Siegelaußenflügel überdecken. Der zwischen den Seitenschenkeln befindliche Grund der U-förmigen Kontur dichtet den Blisterhaubeninnenraum nach außen staubdicht ab.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind zwei nach innen gefaltete Siegelinnenflügel vorhanden, die gegenüberliegend angeordnet sind und welche die der Blisterkarte zugewandte Unterseite im Wesentlichen verschließen. Hierdurch ist eine Blisterhaube in Art einer Faltschachtel gebildet, die auch nach Trennung von der Blisterkarte eine geschlossenen Einheit bildet, in der die Produkte verliersicher verpackt sind. Bevorzugt überlappen sich die beiden nach innen gefalteten Siegelinnenflügel endseitig.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Siegelinnenflügel im Bereich der Überlappung formschlüssig miteinander verbunden. Eine solche formschlüssige Verbindung kann beispielsweise über eine Steckverbindung in Form einer an einem Siegelinnenflügel vorhandenen Lasche gebildet sein, die in einen in dem anderen Siegelinnenflügel vorhandenen Schlitz eingesteckt ist.
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In Weiterbildung der Erfindung weisen die Siegelinnenflügel an ihren Seiten gegenüberliegend jeweils eine abgeknickte Einstecklasche auf, die jeweils an einer Seitenwand der Blisterhaube anliegen. Hierdurch ist ein vollständiger Verschluss der der Blisterkarte zugewandten Blisterhaubenunterseite erzielt.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist wenigstens eine Seitenwand über drei nach innen gefaltete Einschublaschen zwischen zwei benachbarten Seitenwänden und der Blisterkarte lösbar befestigt. Hierdurch ist eine seitliche Öffnung der Blisterhaube ermöglicht. Bevorzugt ist diese Seitenwand über einen Manipulationsschutz, wie beispielsweise einen Siegelaufkleber, zusätzlich befestigt.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele sind in den Figuren dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 Die schematische Darstellung einer Blisterverpackung;
- 2 die schematische Darstellung der Blisterhaube der Blisterverpackung aus 1 ;
- 3 die Darstellung des ungefalteten Kartonagenzuschnitts der Blisterverpackung aus 2;
- 4 die Darstellung einer Blisterhaube in einer weiteren Ausführungsform und
- 5 die Darstellung einer Blisterhaube in einer dritten Ausführungsform.
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Die als Ausführungsbeispiel gewählte Blisterverpackung 1 umfasst eine Blisterkarte 2, auf der eine Blisterhaube 3 angeordnet ist, mit der sie versiegelt ist.
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Die Blisterkarte ist als im Wesentlichen rechteckige ebene Pappe mit abgerundeten Ecken ausgebildet, die mit einer dünnen Siegellackschicht versehen ist. Selbstverständlich kann die Blisterkarte auch jedwede andere Form aufweisen. Zum Aufhängen an einen Displayhaken ist die Blisterkarte 2 mit einer Ausnehmung 21 versehen.
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Die in 2 dargestellte Blisterhaube 3 ist einstückig aus einem Kartonagenzuschnitt gefaltet, der in 3 dargestellt ist. Die Blisterhaube 3 weist eine rechteckige Vorderwand 31 auf, an deren Längsseiten gegenüberliegend zwei Längsseitenwände 32 und an deren Querseiten gegenüberliegend zwei Querseitenwände 33 angeordnet sind. An den Querseitenwänden 33 sind jeweils gegenüberliegend zwei im rechten Winkel abgeknickte Eckenlaschen 331 angeordnet, die innen an der an diese angrenzenden Längsseitenwand 32 anliegen und mit dieser versiegelt sind. Alternativ können diese auch verklebt sein.
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Die Längsseitenwände 32 und die Querseitenwände 33 sind so über die Eckenlaschen 331 miteinander verbunden.
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Die Längsseitenwände 32 gehen an ihrer der Vorderwand 31 gegenüberliegenden Seite jeweils in einen nach außen abgeknickten Siegelaußenflügel 321 über, der an seiner der Blisterkarte 2 zugewandten Seite mit einer Siegellackschicht versehen ist. Es kann auch der gesamte Kartonagenzuschnitt vollflächig mit einem Siegellack versehen ein. An die Querseitenwände 33 grenzt an ihrer der Vorderwand 1 abgewandten Seite jeweils ein Siegelinnenflügel 332. Die Breite der Siegelinnenflügel 332 entspricht dem Abstand der Außenkanten der beiden gegenüberliegenden rechtwinklig abgeknickten Siegelaußenflügel 321; die Länge der Siegelinnenflügel 332 entspricht der halben Länge der Vorderwand 32.
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Die beiden Siegelinnenflügel 332 sind - nach Befüllen der Blisterhaube 3 - nach innen geknickt, bis sie auf den Siegelaußenflügeln 321 aufliegen. Durch den Siegelvorgang sind so die Siegelaußenflügel 321 mit den Siegelinnenflügeln 332 versiegelt, wodurch die Blisterhaube 3 verschlossen ist. Zugleich sind die Siegelinnenflügel 332 mit der Blisterkarte 2 versiegelt, wodurch die verschlossene Blisterhaube 3 mit der Blisterkarte 2 verbunden ist.
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Die Siegelinnenflügel 332 können in weiteren Ausführungsformen auch kürzer ausgebildet sein, sodass die Blisterhaube 3 nicht verschlossen ist, sie können auch länger ausgebildet sein, sodass sie sich überlappen. Die Siegelinnenflügel 332 können dabei auch unterschiedliche Längen aufweisen.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 5 sind die Siegelinnenflügel 333 U-förmig ausgebildet, wobei die Breite der Seitenschenkel 3331 der Siegelinnenflügel 333 der Breite der Siegelaußenflügel 321 entspricht, mit denen sie versiegelt sind. Der Grundschenkel 3332 überlappt beide Siegelaußenflügel 321 und bildet so einen Staubschutz. Im Übrigen ist die so ausgebildete Blisterhaube 3 an ihrer der Blisterkarte 2 zugewandten Seite offen.
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Im Ausführungsbeispiel gemäß 4 weisen die Längsseitenwände 32 sowie eine der beiden Querseitenwände 33 jeweils einen rechtwinklig nach außen abgeknickten Siegelaußenflügel 321, 334 auf. Über diese Siegelaußenflügel 321, 334 wird die Blisterhaube 3 mit der Blisterkarte versiegelt. Die beiden Längsseitenwände 32 sind wie zuvor beschrieben über an dieser Querseitenwand 33 angeordnete, rechtwinklig abgeknickte Eckenlaschen 331 mit dieser verbunden.
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Die andere Querseitenwand 33 weist an ihren drei freien Seiten jeweils eine gegenüber den Eckenlaschen 331 größer dimensionierte Einschublasche 335 auf. Die beiden gegenüberliegenden Einschublaschen 335 liegen nach Versiegelung der Siegelaußenflügel 321, 334 mit der Blisterkarte 2 an einer Längsseitenwand 32 der Blisterhaube 3 an; die dritte Einschublasche 335 liegt - unversiegelt - an der Blisterkarte 2 an. Dabei sind die Einschublaschen 335 derart gestaltet, dass sie gegen die Längsseitenwände 32 bzw. die Blisterkarte 3 vorgespannt sind, wodurch eine kraftschlüssige Verbindung bewirkt ist. Die so ausgebildete Blisterhaube 3 ist an der Querseitenwand 33 zu öffnen und wieder verschließbar. Sinnvollerweise kann diese Querseitenwand 33 mit einem Manipulationsschutz, beispielsweise eine Klebesiegel versehen sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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