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Die Erfindung betrifft ein Klebeband, insbesondere Wickelband zum Bandagieren langgestreckter Objekte wie beispielsweise von Kabelbündeln in Automobilen, mit einem Träger, ferner mit einer ein- oder beidseitig aufgebrachten Kleberbeschichtung, und mit wenigstens einer als Positionierhilfe ausgebildeten sowie vorzugsweise mit einer abweichenden Farbgebung ausgerüsteten Farbmarkierung. - Das heißt, die Farbmarkierung verfügt über eine von der Farbgebung der Kleberbeschichtung oder auch derjenigen des Trägers oder von beiden abweichende Farbgebung, um die Farbmarkierung als Positionierhilfe nutzen zu können.
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Klebebänder und insbesondere Wickelbänder zum Bandagieren langgestreckter Objekte wie beispielsweise von Kabelbündeln in Automobilen werden nach wie vor heutzutage unverändert überwiegend manuell aufgebracht. Denn die zusammenzufassenden Kabelbündel zum Einsatz in einem Automobil stellen letztlich Unikate dar, was sich auf unterschiedliche Ausstattungsvarianten, verschiedene Ausprägungen für das In- und Ausland etc. zurückführen lässt. Bei dem beschriebenen Wickelvorgang wird typischerweise so vorgegangen, dass das Klebeband wendelförmig um das Kabelbündel oder allgemein die langgestreckten Objekte im Beispielfall herumgeführt wird. Dabei wird ein Folgewickel auf einen vorauslaufenden bzw. vorauseilenden Wickel mit einem bestimmten und letztlich frei wählbaren Überlapp aufgeklebt. Dieser Überlapp wird von dem Montagewerker aufgrund eigener oder fremder Erfahrungen vorgegeben. Als Folge hiervon werden in der Praxis unterschiedlich ausgeprägte oder auch wechselnde Überlappe beobachtet.
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Die in diesem Kontext eingesetzten Klebebänder und insbesondere Wickelbänder zum Bandagieren von Kabelbündeln in Automobilen müssen dabei unterschiedlichen Anforderungen genügen. So kommt es unter anderem darauf an, dass diese unempfindlich gegenüber Kraftstoffen, Ölen oder vergleichbaren Medien gestaltet sind. Außerdem wird eine gewisse Temperaturbeständigkeit gefordert, die je nach Anwendungsfall mehr oder minder deutlich über 100 °C liegen kann. Ferner will man mit solchen Klebebändern die Geräuschentwicklung eines Kabelsatzes bzw. Kabelbündels positiv beeinflussen und insbesondere Klappergeräusche möglichst effektiv akustisch dämpfen. Außerdem kommt es darauf an, etwaige Scheuer- oder Schnittbeanspruchungen an scharfen Kanten innerhalb der Karosserie vom Kabelbündel fernzuhalten, um seine einwandfreie und dauerhafte Funktion zu gewährleisten. Dementsprechend wird für solche Klebebänder auch eine gewisse Abriebfestigkeit gefordert.
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Die Wirksamkeit dieser Maßnahmen und der Schutz der Kabelbündel vor beispielsweise den zuvor beschriebenen Beschädigungen setzt voraus, dass der auf diese Weise realisierte Kabelwickel möglichst gleichmäßig und durchgängig die langgestreckten Objekte bzw. Kabelbündel umhüllt. Zu diesem Zweck gibt es im Stand der Technik nach der
DE 20 2010 016 142 U1 bereits Ansätze dahingehend, das Klebeband mit einer Markierung auszurüsten. An dieser Stelle ist eine Markierung vorgesehen, welche die Breite des Kleberstreifens auf der gegenüberliegenden Seite kennzeichnet.
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Der gattungsbildende Stand der Technik nach der auf die Anmelderin zurückgehenden
EP 3 245 265 B1 arbeitet an dieser Stelle mit einer Markierung als Positionierhilfe, wobei auf einen festgeklebten vorauseilenden Wickel ein Folgewickel mit durch die Positionierhilfe vorgegebener Überlappung aufgeklebt wird. Bei der Positionierhilfe handelt es sich um eine Farbmarke mit von der Trägerfarbe abweichender Farbgebung und insbesondere kontrastierender Farbgebung. Die Markierung bzw. Farbmarke selbst kann auf den Träger durch beispielsweise Aufsprühen oder Aufrollen einer Farbe aufgebracht werden.
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Die bekannte Vorgehensweise hat sich grundsätzlich bewährt, erfordert allerdings zusätzliche Verarbeitungsschritte. Das führt zu erhöhten Kosten, was im Hinblick auf den enormen Preisdruck auf dem Automobilsektor Verbesserungen erfordert. Hinzu kommt, dass dauerhafte Farbmarkierungen mit kontrastierender Farbgebung im Vergleich zum Klebeband im eingebauten Zustand oftmals von Kunden, insbesondere Automobilherstellern als nachteilig angesehen werden. Das lässt sich darauf zurückführen, dass im Motorraum ohnehin mit verschiedenen Farben zur Kennzeichnung gearbeitet wird und eine zusätzliche Farbmarkierung im Zusammenhang mit der Herstellung von Kabelbäumen an sich vermieden werden soll. Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
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Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Klebeband und insbesondere Wickelband zum Bandagieren langgestreckter Objekte wie beispielsweise von Kabelbündeln in Automobilen so weiterzuentwickeln, dass nach wie vor ein einwandfreier Wickelvorgang vorgenommen und kontrolliert werden kann, allerdings auf eine dauerhafte Farbgebung möglichst verzichtet werden soll.
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Zur Lösung dieser Problemstellung schlägt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Klebeband vor, dass die als Positionierhilfe vorgesehene Farbmarkierung als Lumineszenz-Farbmarkierung ausgebildet ist. Dabei basiert die Lumineszenz-Farbmarkierung auf einem in den Träger und/oder auf den Träger und/oder in oder auf die Kleberbeschichtung einbrachten Lum ineszenz-Farbstoff.
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Bei der erfindungsgemäßen Farbmarkierung handelt es sich also um eine solche, die zunächst von außen durch zugeführte Energie in einen (quantenmechanisch) angeregten Zustand versetzt werden muss, um anschließend beim Übergang in ihren (quantenmechanischen) Grundzustand Licht und insbesondere sichtbares Licht aussenden zu können. Dieses sichtbare Licht lässt sich unschwer erfassen und detektieren oder kann schlicht und ergreifend erblickt werden. Die erfindungsgemäß eingesetzte Farbmarkierung bzw. Lumineszenz-Farbmarkierung beruht also auf dem bekannten Phänomen der Lumineszenz, wobei hierunter im Rahmen der Erfindung ausdrücklich auch spezielle Phänomene wie beispielsweise Fluoreszenz oder Phosphoreszenz fallen sollen. Das heißt, der Begriff der Lumineszenz-Farbmarkierung umfasst im Rahmen der Erfindung besonders bevorzugt eine Fluoreszenz-Farbmarkierung oder sogar eine Phosphoreszenz-Farbmarkierung. Im erstgenannten Fall der Fluoreszenz-Farbmarkierung erfolgt die Aktivierung der Farbmarkierung in ihren angeregten Zustand durch die Absorption meistens kurzwelligen nicht sichtbaren Lichtes, welches anschließend beim Übergang in den Grundzustand als sichtbares Licht emittiert wird. Bei einer Phosphoreszenz-Farbmarkierung kann der jeweils erreichte und angeregte Zwischenzustand für eine bestimmte Zeit beibehalten werden und kommt es erst nach einer gewissen Zeit zum Übergang in den Grundzustand und damit zum Aussenden sichtbaren Lichtes, mit dem die Farbmarkierung und ihre Position erfasst werden kann.
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Die Einnahme des angeregten Zustandes kann dabei durch unterschiedliche Vorgänge herbeigeführt werden, beispielsweise durch ein elektrisches Feld wie bei der Elektrolumineszenz oder eine chemische Reaktion in Verbindung mit der Chemilumineszenz. In der Regel arbeitet die Erfindung zur Anregung der Farbmarkierung jedoch mit Photonen, so dass es überwiegend auf Photolumineszenz ankommt und dementsprechend die Farbmarkierung bevorzugt als Photolumineszenz-Farbmarkierung ausgebildet ist. Diese Photolumineszenz-Farbmarkierung kann ihrerseits besonders vorteilhaft als Fluoreszenz-Farbmarkierung ausgebildet sein. In diesem Fall erfolgt die Anregung der Fluoreszenz-Farbmarkierung typischerweise mithilfe von vorzugsweise nicht sichtbarem Licht und insbesondere von UV-Licht. Im Anschluss hieran strahlt dann die FluoreszenzFarbmarkierung nach ihrer Rückkehr in den Grundzustand sichtbares Licht aus und kann auf diese Weise unschwer erblickt und als Positionierhilfe genutzt werden.
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Dabei wird meistens und typischerweise so vorgegangen, dass der Lumineszenz-Farbstoff und insbesondere Fluoreszenz-Farbstoff in oder auf die Kleberbeschichtung beispielsweise bei seinem Auftrag aus einer Schmelze, einer Dispersion etc. aufgebracht wird. Es ist alternativ oder zusätzlich aber auch möglich, dass der Lumineszenz-Farbstoff bzw. Fluoreszenz-Farbstoff in und/oder auf den Träger bei seiner Herstellung eingebracht wird. In den sämtlichen beschriebenen Fällen führt die erfindungsgemäße Auslegung dazu, dass weder der Träger noch die Kleberbeschichtung eine durch den eingebrachten Lumineszenz-Farbstoff abweichende Farbgebung im sichtbaren Licht aufweisen, solange der betreffende Lumineszenz-Farbstoff nicht vorher angeregt worden ist und dann nach dem Übergang in den Grundzustand, wie beschrieben, sichtbares Licht abstrahlt.
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Das heißt, solange keine gezielte Anregung des Lumineszenz-Farbstoffes zum Leuchten erfolgt, unterscheidet sich das erfindungsgemäße Klebeband nicht von einem herkömmlichen Klebeband und ist die als Positionierhilfe ausgebildete Farbmarkierung nicht sichtbar. Erst dann, wenn die erfindungsgemäß eingesetzte Lumineszenz-Farbmarkierung angeregt wird, beispielsweise durch Bestrahlen mit UV-Licht und bei Rückgriff auf einen Fluoreszenz-Farbstoff, wird der fragliche Fluoreszenz-Farbstoff und damit die Farbmarkierung zum Leuchten angeregt. Auf diese Weise kann einerseits die erfindungsgemäße Lumineszenz-Farbmarkierung nach wie vor und unverändert bei der Montage des erfindungsgemäßen Klebebandes als Positionierhilfe genutzt werden. Zugleich ist das äußere Erscheinungsbild des auf diese Weise hergestellten Kabelwickels bzw. eines umwickelten Kabelstranges in sichtbarem Licht nicht von demjenigen zu unterscheiden, wie es für herkömmliche Kabelwickel und insbesondere umwickelte Kabelstränge ohne Farbmarkierung beobachtet wird. Damit können etwaige Irritationen im Normalbetrieb durch die nun nicht mehr sichtbaren Farbmarkierungen vermieden werden. Gleichwohl lässt sich - auch im Nachhinein - die korrekte Anbringung der einzelnen Wickel überprüfen, dann nämlich, wenn das angebrachte erfindungsgemäße Klebeband im Beispielfall mit UV-Licht bestrahlt wird und als Folge hiervon der eingebrachte Lumineszenz-Farbstoff bzw. Fluoreszenz-Farbstoff leuchtet und damit die zuvor unsichtbare Farbmarkierung bzw. Lumineszenz-Farbmarkierung sichtbar wird.
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Anders ausgedrückt, lässt sich die erfindungsgemäße Lumineszenz-Farbmarkierung unschwer während der Verarbeitung nach wie vor und unverändert als Positionierhilfe vergleichbar der Lehre nach der
EP 3 245 265 B1 nutzen. Außerdem ist auch in eingebautem Zustand eine nachträgliche Qualitätskontrolle möglich, indem das entsprechend mit dem erfindungsgemäßen Klebeband bandagierte Kabelbündel mit UV-Licht im Beispielfall bestrahlt wird, um anschließend die Lumineszenz-Farbmarkierung bzw. Fluoreszenz-Farbmarkierung zum Leuchten anzuregen. Dadurch kann auch noch im Nachhinein beispielsweise der korrekte Überlapp der einzelnen Wickel überprüft werden. Das alles gelingt, ohne dass das äußere Erscheinungsbild gegenüber bisherigen Ausführungsformen eine Änderung erfährt. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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In der Regel wird so vorgegangen, dass der Lumineszenz-Farbstoff auf und/oder in den Träger lediglich sektionsweise ein- oder aufgebracht wird. Beispielsweise kann der Lumineszenz-Farbstoff zur Ausrüstung von Fäden und/oder Fasern genutzt werden, die anschließend in oder zu dem Träger verarbeitet werden. In diesem Zusammenhang besteht die Möglichkeit, einzelne dieser mit dem Lumineszenz-Farbstoff ausgerüsteten Fäden beispielsweise in ein Gewebe als Träger einzubringen. Darüber hinaus ist es denkbar, mit dem Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstete Fäden als Nähfäden zum Übernähen eines Vlieses als Träger zu berücksichtigen.
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In diesen sämtlichen Fällen geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass sich die fraglichen Fäden bzw. Fasern durch entsprechende Spinnprozesse oder allgemein Schmelzprozesse aus Kunststoffgranulat herstellen lassen, dem unschwer der gewünschte Lumineszenz-Farbstoff beigemischt werden kann. Dabei versteht es sich, dass die Grammatur des Lumineszenz-Farbstoffes in der Schmelze so bemessen ist, dass anschließend eine ausreichende Lumineszenz bzw. Fluoreszenz beobachtet wird. Hier haben sich Grammaturen von wenigstens 5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Granulates für die Herstellung der Schmelze als günstig erwiesen. Außerdem wird man meistens mit einer Obergrenze von 20 Gew.-% für die Grammatur des Lumineszenz-Farbstoffes bezogen auf das Granulat für die Schmelze arbeiten, schon um die Kosten gering zu halten. Selbstverständlich kann über die Variation der Grammatur des Lumineszenz-Farbstoffes in der Schmelze letztendlich die Leuchtkraft der auf diese Weise realisierten Lumineszenz-Farbmarkierung nach ihrer Anregung variiert werden. In diesem Zusammenhang liegt der betreffende Lumineszenz-Farbstoff in der zuvor angesprochenen Grammatur zwischen 5 Gew.-% und 20 Gew.-% im Beispielfall in dem betreffenden Faden oder auch der jeweils einzelnen Faser vor.
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Vergleichbar kann bei der Herstellung der Kleberbeschichtung gearbeitet werden. Auch in diesem Fall lässt sich der Lumineszenz-Farbstoff in die Kleberbeschichtung einbringen, wobei sich erneut Grammaturen von wenigstens 5 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des Granulates für die Schmelze und im Maximum 20 Gew.-% als günstig erwiesen haben. Als Folge hiervon ist die solchermaßen hergestellte Kleberbeschichtung mit der angesprochenen Grammatur zwischen 5 Gew.-% und 20 Gew.-% an Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstet. Das gilt namentlich für den Fall, dass als Kleber ein Schmelzkleber wie beispielsweise eine Acrylat-Hotmelt-Klebemasse eingesetzt wird. Grundsätzlich kann der Lumineszenz-Farbstoff aber auch in eine Lösung eingebracht werden, wenn die Kleberbeschichtung als Dispersion auf den Träger aufgebracht wird. In diesem Fall haben sich Mischungen von erneut 5 Gew.-% bis 20 Gew.-% im Maximum bezogen auf die Masse der Dispersion als günstig erwiesen. Das gilt selbstverständlich nur beispielhaft und ist keinesfalls zwingend.
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Unabhängig davon kann der Lumineszenz-Farbstoff auch auf die Kleberbeschichtung oder auf den Träger aufgebracht werden. Das lässt sich dadurch realisieren, dass der Lumineszenz-Farbstoff aufgesprüht, aufgedruckt, aufgerakelt oder sonst wie aufgebracht wird. Beispielsweise ist es denkbar, dass der Lumineszenz-Farbstoff streifenartig auf die Rückseite des Trägers aufgebracht wird. Es kann aber auch so vorgegangen werden, dass der Träger an seiner mit der Kleberbeschichtung ausgerüsteten Oberseite mit einer Streifenmarkierung aus dem Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstet wird, wenn die Kleberbeschichtung selbst ebenfalls streifenförmig aufgetragen ist. In diesem Fall lässt sich die Farbmarkierung als Streifenmarkierung mithilfe des Lumineszenz-Farbstoffes beispielsweise mittig zwischen zwei Streifen aus der Kleberbeschichtung platzieren. Wenn nun in diesem Fall ein solchermaßen ausgerüstetes Trägerbandmaterial in Längsrichtung zu den einzelnen Klebebändern geschnitten wird, erfolgt der Schnitt meistens mittig durch die realisierte Streifenmarkierung. Dadurch stehen jeweils „leuchtende Kanten“ des hergestellten Klebebandes zur Verfügung, die - wie beschrieben - erst nach einer Anregung sichtbar werden. Gleiches gilt natürlich auch dann, wenn die Rückseite des Trägers mit einer oder mehreren Streifenmarkierungen ausgerüstet wird und ein entsprechender Längsschnitt des Trägerbandmaterials zur Herstellung des Klebebandes beispielsweise mittig durch die Streifenmarkierung hindurch erfolgt.
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Allgemein gesprochen, kann folglich der Lumineszenz-Farbstoff grundsätzlich sektionsweise auf den Träger aufgebracht werden. Als Folge hiervon ist die Lumineszenz-Farbmarkierung als Streifenmarkierung ausgebildet. Sofern ein Rand des Klebebandes in die Streifenmarkierung fällt, ist der Lumineszenz-Farbstoff größtenteils randseitig des Trägers platziert. Das geschieht gleichsam automatisch dann, wenn das entsprechend konfektionierte Trägerbandmaterial in Längsrichtung zur Herstellung der einzelnen Klebebänder geschnitten wird. Vergleichbares gilt auch dann, wenn der Lumineszenz-Farbstoff auf die Kleberbeschichtung aufgebracht wird, und zwar erneut streifenförmig. Auch in diesem Fall kann die Auslegung so getroffen werden, dass hierdurch der beim Schneiden definierte Rand des Klebebandes randseitig der Kleberbeschichtung mit dem fraglichen Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstet wird.
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Dadurch, dass der Lumineszenz-Farbstoff auf und/oder in den Träger und/oder die Kleberbeschichtung lediglich sektionsweise eingebracht wird, lässt sich der Verbrauch an dem erforderlichen Lumineszenz-Farbstoff niedrig einstellen, wird gleichwohl der gewünschte Effekt erreicht. Hier hat es sich besonders bewährt, wenn der Lumineszenz-Farbstoff größtenteils randseitig des Trägers und/oder der Kleberbeschichtung vorgesehen ist. Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, dass beim wendelförmigen Umwickeln des betreffenden langgestreckten Objektes bzw. der Kabelbündel größtenteils dem Rand bzw. Längsrand des Klebebandes und seiner Position im Vergleich zu einem aufgebrachten Wickel eine besondere Bedeutung zukommt. Das heißt, erfindungsgemäß fungiert vorteilhaft der mit dem Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstete Rand des Klebebandes als Positionierhilfe.
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Sofern beispielsweise die Kleberbeschichtung vollflächig mit dem Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstet wird, ist ohnehin und gleichsam automatisch gewährleistet, dass das erfindungsgemäße Klebeband randseitig der Kleberbeschichtung den Lumineszenz-Farbstoff aufweist, welcher bei entsprechender Beleuchtung im Beispielfall mit UV-Licht sichtbares Licht im Anschluss hieran abgibt.
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Eine besonders vorteilhafte und kostengünstige Variante ist dadurch gekennzeichnet, dass der Lumineszenz-Farbstoff in den Träger beim Konfektionieren des Trägers bzw. des Klebebandes eingebracht wird. In diesem Zusammenhang geht die Erfindung so vor, dass lediglich der Träger mit dem fraglichen Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstet wird, nicht aber die Kleberbeschichtung, was grundsätzlich und alternativ natürlich nach wie vor und unverändert möglich ist. Dadurch, dass der Lumineszenz-Farbstoff in den Träger beim Konfektionieren des Trägers bzw. des Klebebandes eingebracht wird, kann erfindungsgemäß sichergestellt werden, dass der Lumineszenz-Farbstoff tatsächlich nur randseitig des Trägers bei dem erfindungsgemäßen Klebeband vorgesehen ist und hier die gewünschte Wirkung entfaltet. Dabei korrespondiert das Konfektionieren des Trägers bzw. Klebebandes in der Regel zu einem Längs- und/oder Querschneiden.
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Weist der Träger bzw. das als Ausgangspunkt genutzte Trägerband bzw. Trägerbandmaterial beispielsweise eine vollflächige Kleberbeschichtung auf, so wird insgesamt das Klebeband konfektioniert, nämlich durch Längs- und/oder Querschneiden. Wird die Kleberbeschichtung allerdings als Streifenbeschichtung aufgebracht und erfolgt die Konfektionierung des Klebebandes in kleberbeschichtungsfreien Bereichen des Trägerbandes bzw. Trägerbandmaterials, so kann man auch von einem Konfektionieren des Trägers durch Längs- und/oder Querschneiden sprechen. Das Gleiche gilt für den Fall, dass die Kleberbeschichtung erst nachträglich nach dem Konfektionieren aufgebracht wird.
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Um nun bei diesem Vorgang des Konfektionierens den Lumineszenz-Farbstoff vorteilhaft in den Träger einbringen zu können, ist der Lumineszenz-Farbstoff typischerweise einer Behandlungsflüssigkeit beim Schneiden des Trägers und damit in der Regel des Klebebandes insgesamt beigemengt. Bei der fraglichen Behandlungsflüssigkeit kann es sich ganz generell um eine Schneidflüssigkeit handeln. So wird dann vorgegangen, wenn der Träger und damit das Klebeband insgesamt beispielsweise durch Wasserstrahlen geschnitten wird. In diesem Fall kann dem Wasser bzw. der eingesetzten Schneidflüssigkeit der Lumineszenz-Farbstoff beigemengt sein, so dass anschließend die Ränder des hierdurch hergestellten Klebebandes bzw. der einzelnen Klebebandstreifen mit dem Lumineszenz-Farbstoff wunschgemäß ausgerüstet sind und so nach Bestrahlung mit UV-Licht im Beispielfall sichtbares Licht abstrahlen.
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In der Regel wird jedoch so vorgegangen, dass es sich bei der Behandlungsflüssigkeit um eine Schmierflüssigkeit handelt. Diese kann vorteilhaft einem oder mehreren Messern und insbesondere Rollenmessern zugeführt werden, um einerseits die fraglichen Messer beim Schneidvorgang einer Trägerbahn zu den einzelnen Klebebandstreifen zu schmieren und andererseits sowie gleichzeitig den Lumineszenz-Farbstoff randseitig des Trägers in diesen einzubringen. Dabei mag mit Konzentrationen von 5 Gew.-% und mehr Lumineszenz-Farbstoff in der Schmiermittelflüssigkeit gearbeitet werden. Zugleich kann bei dem beschriebenen Schneidvorgang aber auch zusätzlich oder alternativ die Kleberbeschichtung mit dem gewünschten Lumineszenz-Farbstoff ausgerüstet werden. So oder so beobachtet man nach dem Konfektioniervorgang, dass der Lumineszenz-Farbstoff randseitig des streifenförmig hergestellten Klebebandes vorhanden ist und als Positionierhilfe oder auch zur Qualitätskontrolle wie beschrieben genutzt werden kann.
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Gegenstand der Erfindung ist auch ein Kabelwickel, wie er im Anspruch 14 sowie 15 im Detail beschrieben wird. Im Ergebnis werden ein Klebeband sowie ein hiermit hergestellter Kabelwickel beschrieben, die von ihrem äußeren optischen Erscheinungsbild und auch der Haptik her sowie auch im Hinblick auf die Verarbeitung keinerlei Unterschied zu einem herkömmlichen Klebeband sowie einem entsprechenden Kabelwickel ohne zusätzliche Farbmarkierung aufweisen. Dadurch ist mit einer hohen Akzeptanz zu rechnen. Zugleich sorgt jedoch die erfindungsgemäß realisierte Lumineszenz-Farbmarkierung dafür, dass die Herstellung des Kabelwickels beim insbesondere manuellen Umwickeln erleichtert ist, weil nämlich die vorgesehene Lumineszenz-Farbmarkierung in diesem Zusammenhang als Positionierhilfe genutzt werden kann, wie dies nachfolgend mit Bezug zu der Figurenbeschreibung noch näher erläutert werden kann. Auch eine anschließende und in eingebautem Zustand durchführbare Qualitätskontrolle lässt sich hierdurch realisieren, was in dieser Konsequenz bisher nicht möglich war. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigen:
- 1 den Herstellungsvorgang eines erfindungsgemäßen Klebebandes schematisch und
- 2 einen mithilfe des Klebebandes nach der Erfindung hergestellten Kabelwickel.
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In der 1 ist in der Seitenansicht und teilweise in Aufsicht ein Klebeband dargestellt, welches als Wickelband 1 zum Bandagieren langgestreckter Objekte in Gestalt von Kabelbündeln K eingesetzt wird. Das kann man anhand der 2 nachvollziehen. Dazu verfügt das Wickelband 1 über einen Träger 2 und eine aufgebrachte Kleberbeschichtung 3. Die Kleberbeschichtung 3 mag dabei als Heißschmelzkleber auf den Träger 2 aus der Schmelze aufgetragen werden. Dabei kann die Kleberbeschichtung 3 sowohl vollflächig auf den Träger 2 aufgebracht werden als auch in Gestalt einer Streifenbeschichtung, wie dies beispielhaft in der Aufsicht in der 1 dargestellt ist.
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Das Klebeband bzw. Wickelband 1 wird dazu aus einem in der 1 in der Seitenansicht dargestellten Trägerband bzw. Trägerbandmaterial konfektioniert, und zwar indem in das Trägerbandmaterial Längsschnitte mithilfe eines dort schematisch dargestellten Rollenmessers 4 bzw. mehrerer Rollenmesser 4 eingebracht werden. Dadurch können aus dem Trägerbandmaterial die in der Aufsicht in der 1 wiedergegebenen einzelnen streifenförmigen Klebebänder erzeugt werden. Dem Rollenmesser 4 ist dabei ein beispielsweise kopfseitig angeordneter Schwamm mit hierin aufgenommenem Lumineszenz-Farbstoff 5 zugeordnet, mit dessen Hilfe dem Rollenmesser 4 nach dem Ausführungsbeispiel eine Schneidflüssigkeit als Behandlungsflüssigkeit zugeführt wird. Die Schneidflüssigkeit dient dazu, das Rollenmesser 4 bei den eingebrachten Längsschnitten zu schmieren. Außerdem wird über die Schneidflüssigkeit das Klebeband bzw. Wickelband 1 an seinem jeweiligen und in der 2 zu erkennenden Rand 1a, 1b mit einer Lumineszenz-Farbmarkierung 5 ausgerüstet, wie nachfolgend noch näher erläutert wird.
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Grundsätzlich kann die Lumineszenz-Farbmarkierung 5 auch sektionsweise auf den Träger 2 aufgebracht werden, und zwar streifenförmig. Das ist ergänzend in der 1 angedeutet. Die einzelnen streifenförmigen Lumineszenz-Farbmarkierungen 5 mögen sich dabei zwischen den einzelnen Streifen der Kleberbeschichtung 3 im Rahmen der Variante nach der 1 erstrecken. Das kann oberseitig und/oder unterseitig des Trägers 2 erfolgen. Wenn nun das in der 1 rechts dargestellte Trägerbandmaterial in jeweils seiner Längsrichtung geschnitten wird, so entstehen auf diese Weise die Ränder 1a, 1b des Wickelbandes 1. Diese Ränder 1a, 1b sind dabei im beschriebenen Beispielfall innerhalb der streifenförmigen Lumineszenz-Farbmarkierung 5 angeordnet und somit selbst mit der betreffenden Lumineszenz-Farbmarkierung 5 ausgerüstet.
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Tatsächlich dient die wenigstens eine Farbmarkierung 5 als Positionierhilfe, nämlich dergestalt, dass hierdurch der in der 2 im Detail dargestellte Kabelwickel auf den Kabelbündeln K aufgebracht werden kann. Dazu weist die Farbmarkierung 5 einen vorgegebenen Abstand A von einem Rand 1a des Wickelbandes 1 auf. Neben diesem Rand bzw. Längsrand 1a verfügt das Wickelband 1 aufgrund seines streifenartigen Charakters über einen weiteren gegenüberliegenden Rand bzw. Längsrand 1b.
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Bei dem Längsrand 1a des Wickelbandes 1 handelt es sich um eine Kante 1a des Klebebandes, die beim wendelförmigen Wickeln des Klebebandes auf das längserstreckte Objekt bzw. die Kabelbündel K jeweils überdeckt wird und aus diesem Grund in der 2 gestrichelt dargestellt ist. In der 2 erkennt man nun mehrere Wickel 6, 7, 8, 9.
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Tatsächlich handelt es sich bei dem Wickel 6 um einen vorauseilenden Wickel 6, der mithilfe des Klebebandes bzw. Wickelbandes 1 realisierten Umwicklung bzw. Bandage des Kabelbündels 2. Demgegenüber fungiert der zweite anschließende Wickel 7 als Folgewickel 7 und wird auf den vorauslaufenden Wickel 6 mit einem Überlapp bzw. einer Überlappung A aufgeklebt. Dieser Überlapp A entspricht dem Abstand A der Farbmarkierung 5 von der durch den Folgewickel 7 überdeckten Kante 1 a des Wickelbandes 1.
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Betrachtet man den weiteren Verlauf des Kabelwickels nach der 2, so wird deutlich, dass sämtliche weiteren Wickel 8, 9 vergleichbar auf das Kabelbündel K bzw. langgestreckte Objekt aufgebracht werden. Tatsächlich fungiert der Folgewickel 7 als vorauseilender Wickel 7 mit Bezug zum daran anschließenden Folgewickel 8. Der Folgewickel 8 ist wiederum als vorauseilender Wickel 8 in Bezug auf den weiteren nachfolgenden Folgewickel 9 zu betrachten. In diesen sämtlichen Fällen wird insgesamt so vorgegangen, dass auf den jeweils am Objekt bzw. Kabelbündel K festgeklebten vorauseilenden Wickel 6 bzw. 7, 8 der Folgewickel 7 bzw. 8, 9 unter Berücksichtigung des Überlappes bzw. der Überlappung A aufgeklebt wird.
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Der Überlapp A wird mithilfe der Markierung bzw. Farbmarkierung 5 vorgegeben. Denn die Farbmarkierung 5 ist als Positionierhilfe beim beschriebenen Bandagieren ausgebildet. Das geschieht derart, dass der Folgewickel 7 bzw. 8, 9 mit jeweils durch die als Positionierhilfe ausgelegte Farbmarkierung 5 vorgegebener Überlappung A auf den jeweils am Objekt 2 festgeklebten vorauseilenden Wickel 6 bzw. 7, 9 aufgeklebt wird. Dabei wird das Klebeband bzw. Wickelband 1 wendelförmig um das langgestreckte Objekt bzw. den Kabelbündel 2 in Richtung W herumgewickelt.
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Bei der Farbmarkierung 5 handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine Lumineszenz-Farbmarkierung 5, also eine solche, die zunächst erst angeregt werden muss, um farblich zu erscheinen, wie dies in der Beschreibungseinleitung im Detail beschrieben worden ist. Die Lumineszenz-Farbmarkierung 5 basiert dabei auf dem in den Träger 2 respektive die Kleberbeschichtung 3 eingebrachten Lumineszenz-Farbstoff 5.
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Tatsächlich wird nach dem Ausführungsbeispiel so vorgegangen, dass der fragliche Lumineszenz-Farbstoff 5 in oder auf den Träger 2 bei seiner Herstellung eingebracht oder aufgebracht wird, konkret dann, wenn der Träger 2 konfektioniert wird, wie dies mit Bezug zur 1 bereits beschrieben wurde. Dadurch wird der Lumineszenz-Farbstoff 5 in oder auf den Träger 2 lediglich sektionsweise eingebracht oder aufgebracht, und zwar größtenteils randseitig. In einem Ausführungsbeispiel ist hierzu der Lumineszenz-Farbstoff 5 der Schneidflüssigkeit beigemengt, die über den Schwamm dem Rollenmesser 4 wie beschrieben zugeführt wird. Im Rahmen eines anderen Ausführungsbeispiels kann der fragliche Lumineszenz-Farbstoff auf den Träger 2 aufgebracht werden, beispielsweise aufgesprüht oder aufgedruckt oder aufgerakelt werden. Bei dem Lumineszenz-Farbstoff 5 handelt es sich im Rahmen des Ausführungsbeispiels um einen Fluoreszenz-Farbstoff.
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Um den eingebrachten Fluoreszenz-Farbstoff und somit die Lumineszenz-Farbmarkierung 5 und konkret die Fluoreszenz-Farbmarkierung im Beispielfall sichtbar zu machen, ist es erforderlich, dass das Wickelband 1 mit nicht sichtbarem Licht bestrahlt wird. Tatsächlich wird an dieser Stelle typischerweise mit UV-Licht gearbeitet, welches in diesem Zusammenhang vorteilhaft mit einer Wellenlänge von ca. 100 nm bis ca. 380 nm zur Bestrahlung des Klebebandes 1 und insbesondere seines Randes 1 bzw. der Kante 1a, 1b genutzt wird, um die dort vorhandene Lumineszenz-Farbmarkierung 5 und insbesondere Fluoreszenz-Farbmarkierung zum Leuchten zu bringen. Auf diese Weise kann das Wickelband 1 zu dem in der 2 dargestellten Kabelwickel wie beschrieben verarbeitet werden. Dazu muss allerdings mit dem zuvor bereits beschriebenen UV-Licht gearbeitet werden. Auch besteht die Möglichkeit, die einwandfreie Überlappung der einzelnen Wickel unter Berücksichtigung des Überlappes A auch im Nachhinein im Sinne einer Qualitätsüberprüfung zu verifizieren.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010016142 U1 [0004]
- EP 3245265 B1 [0005, 0013]