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Die Erfindung betrifft ein automatisches Lagerregal, insbesondere Vertikallift, mit einem Gehäuse, in dem eine Vielzahl von übereinander angeordneten Lagerstellen für Lagergutträger vorgesehen ist, die mittels einer automatischen Transporteinrichtung förderbar sind, mit mindestens einer im Gehäuse vorgesehenen Bedienöffnung zur Zuführung und Entnahme von Lagergut, wobei eine Positionsanzeigevorrichtung vorgesehen ist, mit der ausgewähltes Lagergut auf dem Lagergutträger anzeigbar ist.
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Bei derartigen automatischen Lagerregalen, die insbesondere als Vertikallift ausgebildet sind, werden Lagergutträger zur Aufnahme des Lagergutes mittels einer automatischen Transportvorrichtung den im Lagerregal vorgesehenen Lagerplätzen zugestellt oder entnommen. Derartige Lagergutträger werden auch als Container oder Tablar bezeichnet. Die Transportvorrichtung ist üblicherweise zwischen den beabstandeten Lagertürmen des Lagerregals angeordnet und weist einen Extraktor zum Zuführen und Entnehmen der Lagergutträger auf. Über die Bedienöffnung kann auf dem Lagergutträger lagerndes Lagergut von einer Bedienperson entnommen oder auf diesem abgelegt werden. Dieser Vorgang wird auch als Kommissionieren bezeichnet.
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Zur Erleichterung des Kommissioniervorgangs ist es bekannt, dass die Position des zu entnehmenden oder einzulagernden Lagergutes auf dem Lagergutträger angezeigt wird. Bekannte Positionsanzeigeeinrichtungen weisen beispielsweise einen verfahrbaren Laserpointer auf, der im Bereich der Entnahmeöffnung angeordnet ist. Die bekannten Positionsanzeigeeinrichtungen generieren einen punktförmigen Leuchtpunkt.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Lagerregal bereitzustellen, bei dem die Ergonomie für die Bedienperson verbessert ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Lagerregal der eingangs genannten Art eine Projektionseinrichtung vorgeschlagen, die eingerichtet ist, ein Projektionsbild zu generieren, bei dem ein erster Bildbereich den Lagergutträger zumindest teilweise abdeckt und im Bereich des ausgewählten Lagerguts ein abweichender zweiter Bildbereich vorliegt.
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Bei dem erfindungsgemäßen Lagerregal sind die beiden Bildbereiche des Projektionsbildes frei wählbar. Insbesondere kann die Größe des zweiten Bildbereiches frei gewählt und an die Größe des Lagergutes angepasst werden. Da das zu kommissionierende Lagergut für die Bedienperson aufgrund der verschiedenen Bildbereiche schnell sichtbar ist, ist die Ergonomie für die Bedienperson verbessert.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beansprucht.
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Vorteilhaft weisen der erste Bildbereich und der zweite Bildbereich unterschiedliche Farben auf. Hierdurch ist das ausgewählte Lagergut deutlich sichtbar.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der erste Bildbereich eine dunklere Farbe und der zweite Bildbereich eine hellere Farbe auf.
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Bei einer anderen Ausgestaltung deckt der erste Bildbereich den Lagergutträger vollständig ab und der zweite Bildbereich ist den Abmessungen des ausgewählten Lagergutes angepasst.
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Der zweite Bildbereich kann eine farbliche Umrandung aufweisen und /oder blinkend ausgebildet sein.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung kann der zweite Bildbereich Informationen, beispielsweise die Anzahl der zu entnehmenden Artikel, Behälternummer oder weitere Lagergutinformationen, enthalten.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Projektionsvorrichtung im Bereich der Bedienöffnung des Lagerregales angeordnet.
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Insbesondere kann die Projektionsvorrichtung an der Decke der Bedienöffnung angeordnet sein.
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Vorteilhaft weist die Projektionsvorrichtung einen Projektor, insbesondere ein Kurzdistanz-Beamer, oder ein Laser-Projektor auf.
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Die Projektionseinrichtung ist vorteilhaft mit einer Speichereinrichtung verbunden ist, die eine Bilddatenbank für die Projektionsbilder enthält. In der Bilddatenbank sind die Projektionsbilder abgelegt.
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Die Projektionsbilder können als vorgefertigte Bilder vorliegen. Diese Ausführungsvariante bietet sich an, wenn die Anzahl der Bildvarianten auf eine definierte Anzahl beschränkt werden kann, beispielsweise bei einheitlichen Abmessungen des Lagergutes.
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Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist ein Bildgenerator vorgesehen ist, der abhängig von den vorliegenden Lagergutinformationen ein Projektionsbild generiert und der Speichereinrichtung zuführt. Dabei werden die Lagergutinformationen aus der Steuerungssoftware des Lagerregales oder aus einer Lift-Software erhalten. Es ist auch möglich, dass die Lagergutinformationen durch eine Kamera erhalten werden, die ein Bild des Lagergutträgers mit dem abgelegten Lagergut erstellt. Anhand dieser Lagergutinformationen wird das Projektionsbild durch den Bildgenerator individuell erstellt. Der Bildgenerator enthält eine entsprechende Software zur Generierung des Projektionsbildes aufgrund der Lagergutinformationen. Der Bildgenerator kann Teil eines Rechners sein, in dem auch die Steuerungssoftware des Lagerliftes abgespeichert ist.
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Vorteilhaft ist der Projektionseinrichtung eine Steuereinrichtung zugeordnet ist, mit der verschiedene Bilder aus der Speichereinrichtung abrufbar sind.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Steuereinrichtung manuell oder mittels Sprach- oder Gestensteuerung ansteuerbar.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von vorteilhaften Ausführungsformen näher erläutert, die in der Zeichnung schematisch dargestellt sind. Die bei den Ausführungsformen beispielhaft dargestellten Merkmalskombinationen können abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall durch weitere Merkmale ergänzt oder reduziert werden, wenn hierauf bei dem jeweiligen Anwendungsfall verzichtet werden kann. In der Zeichnung zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Lagerregals mit einer in der Bedienöffnung angeordneten Projektionseinrichtung,
- 2 eine schematische Darstellung der Projektionseinrichtung und des auf einen Lagergutträger projizierten Projektionsbildes,
- 3 eine Draufsicht auf eine Lagergutträger mit einem ersten Projektionsbild,
- 4 eine Draufsicht auf einen Lagergutträger mit einem zweiten Projektionsbild und
- 5 eine Draufsicht auf einen Lagergutträger mit einem dritten Projektionsbild.
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1 zeigt den schematischen Aufbau eines automatischen Lagerregals 10, das als Vertikallift ausgebildet ist. Das Lagerregal 10 weist ein Gehäuse 11 auf, das einen ersten Regalturm 12, einen zweiten Regalturm 13 und einen zwischen den beiden Regaltürmen 11, 13 angeordneten Transportschacht 14 für eine nicht dargestellte automatische Transportvorrichtung aufweist.
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In jedem der Regaltürme 11, 12 sind eine Vielzahl von übereinander angeordneten Lagerstellen zur Aufnahme von Lagergutträgern 23 vorhanden. Auf den Lagergutträgern 23 können Lagergüter 22a, 22b gelagert werden. Zur Lagerung der Lagergutträger 23 in den einzelnen Lagerstellen weisen die Regaltürme Seitenwände 25, 26 mit paarweise gegenüberliegenden Trägerauflagen auf.
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An dem Lagerregal 10 ist eine Bedienöffnung 15 vorgesehen, die eine Zuführung und Entnahme von Lagergut 22a, 22b von dem Lagergutträger 23 durch eine Bedienperson ermöglicht. Dieser Vorgang wird auch als Kommissionieren bezeichnet. Über die Bedienöffnung 15 können auch die Lagergutträger 23 zugeführt oder entnommen werden.
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Die Steuerung des Lagerregals 10 erfolgt über eine Steuereinrichtung 16, die seitlich neben der Bedienöffnung 15 angeordnet ist.
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An der Decke 17 der Bedienöffnung 15 ist eine Projektionseinrichtung 18 angeordnet, die einen Projektor aufweist, mit dem ein Projektionsbild 19 auf den in der Bedienöffnung 15 positionierten Lagergutträger 23 projiziert werden kann. Als Projektor kann insbesondere ein Kurzdistanz-Beamer eingesetzt werden. Es kann aber auch ein Laser-Projektor verwendet werden.
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Wie in 2 dargestellt, ist der Projektionseinrichtung 18 eine Speichereinrichtung 24 zugeordnet, die eine Bilddatenbank enthält. Die Speichereinrichtung 24 ist mit der Steuereinrichtung 16 verbunden. Die Steuereinrichtung 16 ist manuell oder mittels Sprach-oder Gestensteuerung ansteuerbar.
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In der Speichereinrichtung 24 sind verschiedene vorgefertigte Projektionsbilder 19 abgespeichert. Diese Ausführungsvariante biete sich an, wenn die Anzahl der Varianten eingeschränkt werden kann. Dies ist beispielweise bei einheitlichen Abmessungen des Lagergutes 22a, 22b oder einer relativ geringen Anzahl möglich.
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Alternativ können die Projektionsbilder 19 auch von einem Bildgenerator 29 erstellt werden. Der Bildgenerator 29 kann Teil eines Rechners (PC oder Server) sein, in dem auch die Steuerungssoftware des Lagerliftes abgespeichert ist.
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Abhängig von den Lagergutinformationen, insbesondere der Position und den Abmessungen des ausgewählten Lagergutes 22a, 22b, generiert der Bildgenerator 29 ein entsprechendes Projektionsbild 19. Der Bildgenerator 29 enthält eine entsprechende Software zur Generierung des Projektionsbildes 19 aufgrund der Lagergutinformationen. Die Lagergutinformationen werden aus der Steuerungssoftware des Lagerregales oder aus einer Lift-Software erhalten. Alternativ kann auch eine nicht dargestellte Kamera vorgesehen sein, die den Lagergutträger 23mit dem abgelegten Lagergut 22a, 22b ablichtet und diese Bildinformationen dem Bildgenerator 29 zuleitet.
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Anhand von 3 soll eine erste Variante des Projektionsbildes 19 erläutert werden. Das Projektionsbild 19 weist einen ersten Bildbereich 19 auf, der den Lagergutträger 23 vollständig abdeckt. Demgegenüber ist ein zweiter Bildbereich 21 abweichend ausgebildet und an die Abmessungen des zu entnehmenden Lagergutes 22a angepasst. Wie aus 3 ersichtlich, bildet der zweite Bildbereich 21 ein Fenster in dem ersten Bildbereich 20. Dieser Effekt wird dadurch erreicht, dass der erste Bildbereich 20 gegenüber dem zweiten Bildbereich 21 eine dunklere Farbe aufweist.
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Durch die hervorgehobene Gestaltung des zweiten Bildbereiches 20 wird der Bedienperson das zu entnehmende Lagergut 22a, 22b angezeigt. Die Gestaltung des zweiten Bildbereiches 20 ist frei wählbar.
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4 zeigt eine weitere Ausführungsform des Projektionsbildes 19. Zur Beschreibung dieser Ausführungsform werden die bereits eingeführten Bezugszeichen für gleiche oder funktionsgleiche Teile verwendet. Das ausgewählte Lagergut 22a weist hier größere Abmessungen als das Lagergut 22a gemäß der Ausführungsform von 3 auf. Eine derartige Anpassung an die Abmessungen des Lagergutes 22a ist einfach möglich, da nur ein anderes Projektionsbild 19 generiert werden muss.
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Das Projektionsbild 19 weist einen ersten Bildbereich 20 auf, der den Lagergutträger 23 abdeckt. Der zweite Bildbereich 21 ist an die Größe des Lagergutes 22a angepasst und weist eine farbliche Umrandung 27 auf. Diese kann auch blinkend ausgebildet sein.
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5 zeigt eine weitere Ausführungsform des Projektionsbildes 19. Dieses unterscheidet sich von dem Projektionsbild 19 der Ausführungsform gemäß 4 dadurch, dass in dem zweiten Bildbereich 21 eine Lagergutinformation 28 eingeblendet ist. Dies ist vorliegend eine Fehlmenge „-5“ für des Lagergutes 22a. Es könne aber auch andere Lagergutinformationen, beispielsweise die Artikelnummer, eingeblendet werden.
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Mit der vorstehend beschriebenen Projektionseinrichtung 19 wird das Ein- und Auslagern (Kommissionieren) von Lagergut 22a, 22b für die Bedienperson erleichtert, da das ausgewählte Lagergut 22a mittels der beiden unterschiedlichen Bildbereiche 20, 21 schnell auffindbar ist. Auch kann der zweite Bildbereich 21 in einfacher Weise an die Abmessungen des ausgewählten Lagergutes 22a, 22b angepasst werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Lagerregal
- 11
- Gehäuse
- 12
- Regalturm
- 13
- Regalturm
- 14
- Transportschacht
- 15
- Bedienöffnung
- 16
- Steuereinrichtung
- 17
- Decke
- 18
- Projektionseinrichtung
- 19
- Projektionsbild
- 20
- Erster Bildbereich
- 21
- Zweiter Bildbereich
- 22a, b
- Lagergut
- 23
- Lagergutträger
- 24
- Speichereinrichtung
- 25
- Seitenwand
- 26
- Seitenwand
- 27
- Umrandung
- 28
- Lagergutinformation
- 29
- Bildgenerator