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Kitesurfen ist ein Wassersport bei dem der Sportler auf einem Board steht und dabei von einem Tubekite (englisch für Drachen) über Leinen verbunden gezogen wird. Beim Wingsurfen hält der Surfer auf einem Board stehend einen Wing (englisch für Flügel) direkt in der Hand, den er in den Wind dreht und somit Vortrieb generiert. Wenn im Folgenden von „Tubkite“ die Rede ist, schließt es den „Wing“ mit ein.
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Tubekites üblicher Bauart weisen mehrere sogenannte Tubes, die Fronttube und mehrere Quertubes auf, die von der Fronttube senkrecht abzweigen. Die Tubes bestehen aus einem inneren Kern und einer Hülle. Der Kern besteht aus einer Luftkammer, die mit Druck beaufschlagt werden kann. Die Luftkammern werden gegen die Außenhülle gepresst, die wiederum mit der Tragfläche verbunden ist. Die Tubes geben dem Kite seine Form und Stabilität. Zudem sorgen sie dafür, dass der Kite bei Wasserkontakt schwimmt und leicht wieder gestartet werden kann. Die Luftkammern der Tubes sind üblicherweise mittels Schläuche miteinander verbunden, sodass durch ein zentrales Ventil die gesamten Luftkammern des Tubekites mit Luft beaufschlagt werden können. An den Verbindungsschläuchen befinden sich Absperrventile, die nach dem Aufpumpen betätigt werden können. Dies ist eine Sicherheitseinrichtung, da die Luftkammern dann voneinander isoliert sind. Bei Beschädigung einzelner Luftkammern führt dies nicht zu Druckverlusten an den jeweils anderen. Die Verbindungen der Luftkammern werden üblicherweise außerhalb der Konturen der Fronttube / Quertubes adaptiert (siehe auch
US7140576B2 ). Dies hat die Vorteile, dass das Absperrventil gut zugänglich und eine einfache Demontage der Bauteile im Reparaturfall der Luftkammern möglich ist. Dabei müssen zuerst Verbindungsschläuche und Absperrventile demontiert werden, sodass die Luftkammern dann aus der Außenhülle herausgezogen werden können.
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Eine externe Verbindung der Luftkammern bringt einige Nachteile mit sich. Alle Bauteile, die sich außerhalb der Kontur der Tubes befinden, stellen ein Sicherheitsrisiko und einen Strömungswiderstand dar. Es können sich Leinen daran festhaken, infolge dessen der Kite unkontrollierbar wird. Zudem besteht die Gefahr, dass die Tragfläche auf Dauer an möglichen Kontaktstellen beschädigt wird. Um dies zu verhindern, werden zusätzliche Bauteile in Form von Schutzschläuchen über das Absperrventil und Kabelbindern geschoben. Dies wiederum erzeugt zusätzliche Herstellkosten und führt zu einer „unaufgeräumten“ Optik.
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Die bereits genannte
US7140576B2 beschreibt zudem eine interne Verbindung der Luftkammern. Dies beinhaltet wiederum den Nachteil, dass weder Absperrventil noch Schlauchverbindung der Luftkammern zugänglich sind, da diese von der Außenhülle umgeben sind.
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Der Erfindung liegen die Aufgaben zugrunde, einen sichereren und strömungsoptimierten Kite zu schaffen, bei dem Beschädigungen durch aus den Konturen der Tubes hervorstehenden Bauteilen verhindert werden. Die Teilevielfalt soll durch Funktionsintegration verringert, Herstellkosten eingespart und eine anmutende Optik geschaffen werden. Dabei darf die Zugänglichkeit des Absperrventils im täglichen Gebrauch sowie der Schlauchverbindungen für den Wartungsfall nicht behindert werden.
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Gelöst werden die Aufgaben durch extern zugängliche Verbindungen der Luftkammern, die sich innerhalb der Konturen der Tubes befinden. Dies wird mit Hilfe einer Vertiefung in Form eines separaten Bauteils umgesetzt, das mit der Außenhülle der Tubes verbunden ist. Die Vertiefungen werden entweder an einer Quertube oder an der Fronttube so angebracht, dass sie sich in der Nähe der Verbindungsstellen von Fronttube zu Quertube befinden. Sie dienen als Widerlager der Einfüllstutzen der Luftkammern und bieten den Bauteilen, die für die Verbindungen der Luftkammern (inkl. Absperrventil) benötigt werden, den nötigen Bauraum. Sie weisen eine ausreichende Steifigkeit auf, sodass sie dem Druck der Luftkammern standhalten. Es stehen keine Bauteile mehr aus der Kontur der Tubes hervor, an denen sich die Leinen verhaken können, die Strömung behindern oder Beschädigungen hervorrufen können. Es sind keine weiteren Schutzmaßnamen, wie Schutzschläuche, notwendig. Die Bedienbarkeit der Absperrventile und die Zugänglichkeit der Bauteile im Wartungsfall bleiben gewährleistet.
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Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung, wie sie in den begleitenden Zeichnungen dargestellt sind. Dabei zeigen:
- 1 einen Tubekite aus dem Stand der Technik mit Sicht auf die Unterseite
- 2 einen Schnitt durch das Schlauchsystem aus dem Stand der Technik
- 3 Schnittdarstellung der Quertube mit der erfindungsgemäßen Vertiefung
- 4 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ohne Abdeckung
- 5 eine perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispiels der Erfindung mit Abdeckung
- 6 einen Längsschnitt der erfindungsgemäßen Vertiefung mit dem Schlauchsystem
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In 1 ist ein Tubekite üblicher Bauart mit Sicht auf die Unterseite dargestellt. Von der Fronttube 2 zweigen mehrere Quertubes 1 senkrecht ab. Fronttube 2 und Quertubes 1 sind mit der Tragfläche 3 verbunden. Die Quertubes 1 sind jeweils über ein Schlauchsystem 4 mit der Fronttube 2 verbunden, sodass der Tubekite über ein zentrales Ventil (nicht dargestellt) an der Fronttube 2 befüllt werden kann.
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2 zeigt einen Schnitt durch das Schlauchsystem 4 üblicher Bauart, mit dem Quertubes 1 mit der Fronttube 2 miteinander verbunden sind. Zudem wird der Aufbau von Fronttube 2 und Quertube 1 dargestellt. Im Inneren befindet sich je eine Luftkammer 5, die mit einem Einfüllstutzen 9 fest verbunden ist. Werden die Luftkammern 5 mit Druck aufschlagt, pressen sie sich von innen gegen die jeweilige Außenhülle 6. Die Einfüllstutzen 9 tauchen durch die Außenhülle 6 und sind durch Widerlager 8 fixiert. Die beiden Einfüllstutzen 9 sind mit einem Schlauch 10 verbunden. Der Schlauch 10 ist an den Einfüllstutzen 9 mit Hilfe von Kabelbindern 11 abgedichtet (alternativ dazu existieren auch Lösungen für Abdichtungen mittels zweier Halbschalten aus Kunststoff, hier nicht dargestellt). Über dem Schlauch ist ein Absperrventil in Form einer Klemme 7 positioniert. Das Absperrventil 7 verfügt über eine Rastfunktion im geschlossenem Zustand. Über dem Absperrventil 7 und den Kabelbindern 11 sind Schutzhüllen 12 befestigt, die die Tragfläche 3 vor Beschädigungen schützen.
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3 zeigt einen Schnitt durch eine Tube (in diesem Fall die Quertube 1) mit der erfindungsgemäßen Vertiefung 14, die mit der Außenhülle 6 verbunden ist. Im Inneren der Tube befindet sich die Luftkammer 5, die sich gegen die Außenhülle 6 und die Vertiefung 14 presst, wenn sie mit Druck beaufschlagt wird. Innerhalb der Vertiefung 14 befindet sich das Schlauchsystem 4, welches Fronttube 2 mit Quertube 1 verbindet. Die optionale flexible Abdeckung 13 umspannt die Quertube 1 und verdeckt das Schlauchsystem 4. Das Absperrventil 7 kann durch die Abdeckung 13 von außen betätigt werden.
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4 zeigt eine perspektivische Darstellung der Erfindung von außen. Das erste Ende der Abdeckung 15 ist mit der Fronttube 2 fest verbunden. Das zweite Ende der Abdeckung 16 wird an der Vertiefung 14 durch eine lösbare Verbindung fixiert (hier nicht dargestellt).
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5 zeigt eine perspektivische Darstellung der Erfindung von außen, wobei die Abdeckung 13 hier ausgeblendet ist.
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6 zeigt eine Schnittdarstellung der erfindungsgemäßen Vertiefung mit integriertem Schlauchsystem 4. Auf der linken Seite befindet sich der Einfüllstutzen 9, welcher mit der Luftkammer 5 der Fronttube 2 verbunden ist und durch die Außenhülle 6 der Fronttube 2 in die Vertiefung 14 ragt. Dort ist der Schlauch 10 angeschlossen und mit einem Kabelbinder 11 abgedichtet. Über dem Schlauch 10 ist das Absperrventil 7 platziert, mit dem der Schlauch 10 abgeklemmt werden kann. Es folgt der zweite Einfüllstutzen 9 auf der rechten Seite, der mit der Luftkammer 5 der Quertube 1 verbunden ist. Auch dieser ist mit einem Kabelbinder 11 abgedichtet.
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Anstatt Kabelbinder 11 und Absperrventil 7 als separate Bauteile könnte auch ein zweiteiliges Bauteil eingesetzt werden (nicht dargestellt). Dies könnte aus zwei Halbschalen zum Abdichten der Schläuche mit integriertem Absperrventil bestehen. Das hätte den Vorteil, dass im montierten Zustand eine starre Verbindung zwischen den beiden Einfüllstutzen entstehen würde, sodass die Vertiefung 14 eine geringere Steifigkeit aufweisen müsste um den Druck der gefüllten Luftkammer 5 der Quertube 1 standzuhalten.
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Bezugszeichenliste
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- (1)
- Quertube
- (2)
- Fronttube
- (3)
- Tragfläche
- (4)
- Schlauchsystem
- (5)
- Luftkammer
- (6)
- Außenhülle
- (7)
- Absperrventil (Klemme)
- (8)
- Widerlager (für Einfüllstutzen)
- (9)
- Einfüllstutzen
- (10)
- Schlauch
- (11)
- Kabelbinder
- (12)
- Schutzhülle
- (13)
- Abdeckung
- (14)
- Vertiefung
- (15)
- Erstes Ende (Abdeckung)
- (16)
- Zweites Ende (Abdeckung)
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7140576 B2 [0002, 0004]