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Die Erfindung betrifft einen Fahrradständer aus einem Hohlprofil, insbesondere Rundrohr in Form eines Bügels und/oder Ringes zum Anlehnen und Festschließen eines Fahrrades, wobei der Bügel und/oder Ring aus dem Hohlprofil gebogen ist.
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Derartige Fahrradständer aus einem Hohlprofil, insbesondere Rundrohr sind in unterschiedlicher Ausgestaltung im Stand der Technik bekannt. Dabei ist die Verwendung von Rundrohr, insbesondere Stahlrohr als stabiles, aber auch kostengünstiges und leicht verarbeitbares Material bevorzugt. Um einen ausreichenden Rostschutz derartiger Stahlrundrohr-Fahrradständer zu gewährleisten, sind diese meist verzinkt oder aus Edelstahl gefertigt.
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Neben der hohen Festigkeit gegen jegliche Belastungsrichtung haben Rundrohre zudem den Vorteil, dass sie auch bei der Herstellung in beliebige Raumrichtungen gebogen werden können. Somit sind von einfachster Bügelform in Form eines „umgekehrten U“ bis zu in verschiedene Raumrichtungen gebogene Formen, wie beispielsweise der Typ „Rondo“ der Firma Bike and Ride Fahrradparksysteme GmbH, Lübeck oder auch anderer Typen dieses Herstellers, wie beispielsweise „Basic Plus“, „Forte“, „Alpha“, „Eta“ und/oder „Allegro“. Aus der
EP 2 135 801 B1 ist beispielhaft ein bügelförmiges Haltesystem für Zweiräder aus Rundrohr bekannt.
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Diese bekannten Fahrradständer dienen als Anlehnbügel und gleichzeitig als Verankerungsmöglichkeit zum Anschließen des angelehnten Fahrrades mittels eines Bügelschlosses um einen Diebstahl des so gesicherten Fahrrades zu verhindern. Im Laufe der Zeit hat sich jedoch herausgestellt, dass einige besonders dreiste Fahrraddiebe bei Fahrradständern aus Rundrohren durch Aufschneiden des Rundrohres mit einem Rohrschneider mit relativ geringem Aufwand und ohne Lärmbelästigung und anderen Auffälligkeiten den entsprechenden Bügel oder den Ring aus dem Rundrohr durchschneiden können, um so das an diesem Bügel mit einem Schloss gesicherte Fahrrad entwenden zu können. Ebenso sind Durchtrennungen mit Sägen etc. von Bügeln aus anderen Hohlprofilen möglich.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die bekannten Fahrradständer aus einem Hohlprofil, insbesondere Rundrohr so weiter zu bilden, dass ein Diebstahl durch die vorgenannte Methode nicht mehr zum Erfolg führt, beziehungsweise nur mit erheblich weiteren aufwendigen und auffälligen Tätigkeiten zum Erfolg führen kann.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Fahrradständer gemäß Anspruch 1. Dadurch, dass innerhalb des Hohlprofils, insbesondere Rundrohres ein sich über den Bügel und/oder Ring erstreckendes, stabiles, aber mindestens in einer Ebene biegbares Element vorgesehen ist, kann das Hohlprofil, insbesondere Rundrohr zwar immer noch mittels Rohrschneider oder Säge etc. durchtrennt werden, jedoch lässt sich ein daran mittels Bügelschloss etc. gesichertes Fahrrad dann nicht entnehmen, da das sich innerhalb des Bügels und/oder Ringes erstreckende Element im Inneren des Hohlprofils, insbesondere Rundrohres den Bügel bzw. Ring quasi geschlossen hält. Der Dieb kann zwar bei einem Rundrohr das äußere Rundrohr mittels Rohrschneider durchtrennen und somit Zugang zum Inneren und damit zu dem sich über den Bügel erstreckenden Element innerhalb des Rundrohres erhalten, jedoch kann er dieses Element nicht mit dem gleichen Werkzeug, nämlich mit dem Rohrschneider durchtrennen. Vielmehr benötigt er für dieses Element andere, erheblich auffälligere Trenninstrumente, wie beispielsweise eine elektrisch betätigte Trennscheibe oder ausladende Bolzenschneider.
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Wenn das stabile Element ein Stahlvollprofil oder Stabstahl, insbesondere ein Rund-, Vierkant- oder Flachstahl ist, wird ein besonders durables Stahlvollprofil angegeben, dass innerhalb des Hohlprofils, insbesondere Rundrohres einen erheblichen Widerstand gegen Diebstahlversuche bedingt. Dabei können als Stabstahl insbesondere Rundprofile und auch Vierkantprofile (mit quadratischem Querschnitt) im Wesentlichen in alle Raumrichtungen gebogen werden, sodass auch kompliziertere Bügelformen oder Ringformen für den Fahrradständer verwirklicht werden können. Bei einer Verwendung eines Flachstahls als stabiles Element ist ein Biegen im Wesentlichen nur in einer Ebene möglich, zu der die Biegeachse normal steht. Somit können Rundrohr-Fahrradständer aus in einer Ebene geformten Bögen, wie beispielsweise umgekehrt „U-förmige“ Bügel oder in sich geschlossene, flache Ringe mit diesem Element als Flachstahlprofil ausgestattet werden.
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Alternativ oder auch ergänzend ist das stabile Element ein Seil aus hochfesten Filamenten. Damit ist sichergestellt, dass ein Durchtrennen mit einem Rohrschneider und wahrscheinlich auch mit einer Säge nicht mehr möglich ist. Ferner ist ein Seil flexibler, sodass kompliziertere Biegeformen für den Fahrradständer-Bügel aus dem Rundrohr ohne Beeinträchtigung der Biegevorgänge möglich ist. Alternativ kann das aus hochfesten Filamenten gebildete Seil auch nachträglich durch den bereits in die richtige Biegeform gebrachten Fahrradständer-Bügel hindurchgeführt werden. Dabei bestehen die Filamente (Fasern) bevorzugt aus Stahllitzen, Carbon-, Aramid- oder Glasfasern. Derartige Fasern beziehungsweise daraus gewobene Seile sind nur schwer mittels Säge oder Bolzenschneider zu durchtrennen. Je nach Material kann auch ein Durchtrennen mittels Trennscheibe Schwierigkeiten bereiten. Entsprechend wird die Sicherung des Fahrrades an dem Fahrradständer verbessert.
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Wenn das stabile Element sich über den gesamten Bügel erstreckt und innerhalb des Bügels wenigstens am Anfang und am Ende des Bügels befestigt ist, ist gewährleistet, dass an jeder sichtbaren beziehungsweise zugänglichen Stelle des Bügels ein Durchtrennen des Hohlprofils, insbesondere des Rundrohres mit einem Rohrschneider, nicht zum gewünschten Erfolg, nämlich zum vollständigen Durchtrennen führt, da stets noch das stabile Element im Innenraum die mechanische Verbindung aufrecht erhält und somit den Diebstahl eines daran angeschlossenen Fahrrades verhindert.
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Ebenso wird dies an einem Ring dadurch gewährleistet, dass das stabile Element sich über den gesamten Ring erstreckt und die beiden Enden des Elementes miteinander verbunden sind. Somit liegt das stabile Element als in sich geschlossene Schlaufe innerhalb des Ringes aus dem Hohlprofil, insbesondere Rundrohr vor. Alternativ kann das stabile Element innerhalb des Ringes wenigstens am Anfang und Ende befestigt sein.
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Dadurch, dass das Hohlprofil, insbesondere Rundrohr aus Stahl besteht, wobei das mit dem stabilen Element ausgestattete Rundrohr in Form des Bügels und/oder Ringes in einem Tauchbad verzinkt wird, wird ein aus Stahl bestehendes Hohlprofil, insbesondere Rundrohr korsionsfest ausgebildet und dabei gleich das innerhalb des Hohlprofils, insbesondere Rundrohres vorgesehene stabile Element durch den Verzinkungsvorgang im Innenraum mit dem Hohlprofil, insbesondere Rundrohr verbunden. Diese Verbindung entsteht zwar eher zufällig, lässt jedoch eine ausreichende Festigkeit entstehen, sodass beispielsweise auch ein Stahlseil als stabiles Element innerhalb des Hohlprofils, insbesondere Rundrohres so fixiert ist, dass es nach dem Öffnen des Hohlprofils, insbesondere Rundrohres mittels Rohrschneider oder Säge nicht gewaltsam aus dem Hohlprofil, insbesondere Rundrohr herausgezogen werden kann.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen detailliert beschrieben.
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Darin zeigt
- 1 in schematischer geschnittener Ansicht einen Fahrradständer als Bügel in umgekehrter U-Form,
- 2 in einer schematischen, geschnittenen Ansicht einen Fahrradständer in Form eines Ringes und
- 3 a, b, c ein Rundrohr für einen Fahrradständer im Querschnitt mit verschiedenen biegsamen Elementen.
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In 1 ist ein Fahrradständer aus einem Hohlprofil als Rundrohr 1 in Form eines umgekehrt-U-förmigen Bügels 3 zum Anlehnen und Festschließen eines Fahrrades (nicht dargestellt) in einer schematisierten Schnittdarstellung gezeigt. Der Fahrradständer ist im Boden B mit Fundamenten F fest verankert. Das Rundrohr 1 in Form des umgekehrten U-förmigen Bügels 3 weist mit seinen beiden freien Enden 11, 12 jeweils bis in die beiden Einzelfundamente F hinein und ist dort in üblicherweise verankert. Das Rundrohr 1 besteht beispielsweise aus einem Stahlrohr mit einem Außendurchmesser von 60 mm und einer Rohrwandung 10 von beispielsweise 2 mm. Das Stahlrohr ist korsionsfest, beispielsweise durch eine Feuerverzinkung, ausgestattet.
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Im Inneren des Rundrohres 1 ist ein sich über den Bügel 3 erstreckendes, stabiles, aber mindestens in einer Ebene biegbares Element 2 eingefügt. Das biegbare Element 2 wird bevorzugt vor dem Biegen des Rundrohres 1 in die Form des umgekehrten U-förmigen Bügels 3 in das Rundrohr 1 hineingeschoben, sodass es beim Biegevorgang zur Herstellung des umgekehrten U-förmigen Bügels 3 ebenfalls im Innenraum des Rundrohres 1 mitgebogen wird, so wie es in 1 dargestellt ist.
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Im Querschnitt zum Rundrohr 1 oberhalb des Bodens B ergibt sich damit ein Bild gemäß 3, bei dem innerhalb der Rohrwandung 10 des Rundrohres 1 das biegbare Element 2 angeordnet ist. Dabei kann das biegbare Element 2 aus einem Stahlvollprofil 2', beispielsweise einem Rund- oder, wie hier in 3a dargestellt, einem Vierkantstahl bestehen. Selbstverständlich ist auch eine Ausbildung mit einem Flachstahl 2" gemäß 3b möglich, wobei der Flachstahl mit seiner breiten Flanke so in dem Rundrohr 1 liegen sollte, dass die beiden für die Ausbildung des Bügels 3 erforderlichen 90° Rohrbögen um eine Achse parallel zu dieser Breitseite des Flachstahls erfolgt. Entsprechend ist ein Flachstahl auch insbesondere nur für Fahrradständer in Form von Bügeln oder Ringen verwendbar, die ein Biegemuster in einer Ebene haben. Des Weiteren ist in 3c ein biegsames Element als (Stahl-)Seil 2''' dargestellt.
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Alternativ kann das biegbare Element 2 auch aus einem Seil 2''' aus hochfesten Filamenten gebildet sein, beispielsweise aus Stahllitzen, Carbon-, Aramid- oder Glasfasern, wie in 3c dargestellt. Ein derartiges Seil 2''' erzeugt beim Biegen der Rundrohre 1 keinen oder kaum einen Widerstand, sodass die entsprechenden Herstellungsprozesse auch bei komplizierteren Biegeformen mit raumförmiger Ausbildung der Bögen, teils auch mit 180° Bögen etc. ohne Einschränkungen möglich ist. Weiter ist ein biegsamenes Element 2 als (Stahl-)Seil 2''' bevorzugt, da es mit dem gleichen Werkzeug zum Durchtrennen des Hohlprofils (Säge oder Rhrschneider) nicht oder nur sehr schwer durchtrennbar ist.
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In weiterer Ausbildung kann das Element 2 innerhalb des Rundrohres 1 an verschiedenen Stellen mit der Wandung 10 des Rundrohres 1 verbunden sein. Diese Verbindung 22 kann beispielsweise (eher zufällig) beim Verzinkungsvorgang entstehen oder sie kann bewusst durch entsprechende Fügetechniken, beispielsweise Schweißen, Kleben oder Quetschen, insbesondere an den Enden 11, 12 des Rundrohres 1 erzeugt werden. Damit ist einerseits gewährleistet, dass das sonst lose Element innerhalb des Rundrohres 1 nicht verrutscht oder bei der Herstellung und/oder Montage gar verloren geht. Ferner ist gewährleistet, dass bei einem Diebstahlversuch an einem solchen Fahrradständer durch Aufschneiden des Rundrohres 1 mittels Rohrschneider lediglich das Rundrohr 1 durchtrennt werden kann und das darin befindliche sich über den Bügel 3 erstreckende Element 2 nicht oder mit vertretbaren Kraftaufwand nicht entnehmbar ist.
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Folglich kann ein Dieb ein an einem derartigen Bügel 3 angeschlossenes Fahrrad auch nach Durchtrennen des Rundrohres 1 mittels Rohrschneider nicht entwenden. Er würde zum Öffnen des Fahrradständers ein weiteres Werkzeug zum Durchtrennen des biegsamen Elementes 2 benötigen. Dies könnte gegebenenfalls mittels Trennscheibe, Säge oder Bolzenschneider erfolgen, jedoch ist die Anwendung derartiger Werkzeuge deutlich auffälliger, aufwendiger und damit für den Dieb riskanter.
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In einer zweiten Ausführungsform ist ein Fahrradständer mit einem aus einem Hohlprofil, hier wiederum als Rundrohr 1 geformten Ring 4 zum Anlehnen beziehungsweise Einstellen und Festschließen eines Fahrrades vorgesehen. Dabei ist der aus Rundrohr 1 gefertigte kreisrunde Ring 4 in sich geschlossen und als in einer Ebene flaches Objekt ausgebildet und über entsprechende Aufständerung auf einer Fundamentplatte F' fixiert. Erfindungsgemäß ist in dem aus dem Rundrohr 1 gebildeten geschlossenen Ring 4 ebenfalls ein sich über den Ring erstreckendes, stabiles, aber mindestens in einer Ebene biegbares Element 2 vorgesehen.
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Im hier dargestellten Ausführungsbeispiel besteht dieses Element 2 aus einem Stahlseil, das als in sich geschlossene Schlaufe an seinen Enden an einer Verbindungsstelle 21 miteinander verbunden ist. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel ist gewährleistet, dass ein Fahrraddieb bei Durchtrennen des Rundrohres 1 am Ring 4 mit mittels Rohrschneider diesen zwar öffnen kann, jedoch ein Ausfädeln des um den Ring 4 geführten Fahrradschlossbügels nicht möglich ist, da im Inneren des Rundrohres 1 weiterhin durch das Element 2, hier ein über Verbindungsstelle 21 in sich geschlossenes Stahlseil 2''', eine geschlossene Verbindung vorliegt. Da das Stahlseil 2''' auch nicht über die mit dem Rohrschneider geschaffene Öffnung herausziehbar ist, weil es eine geschlossene, umlaufende Schlaufe bildet, ist ein Fahrraddiebstahl nur bei weiterer Durchtrennung dieses Stahlseils 2''' möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hohlprofil, Rundrohr, Stahlrohr
- 10
- Wandung
- 11
- erstes Ende
- 12
- zweites Ende
- 2
- (biegbares) Element
- 2'
- Stahlvollprofil
- 2"
- Flachvollprofil
- 2'''
- Seil, Stahlseil
- 21
- Verbindungsstelle
- 22
- Verbindung
- 3
- Bügel
- 4
- Ring
- B
- Bügel
- F
- Fundament
- F'
- Fundamentplatte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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