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Die Erfindung betrifft einen Kindersitz zur Anbringung auf einem Kraftfahrzeugsitz sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Kindersitzes.
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Im Stand der Technik sind Kindersitze zur Anbringung auf einem Kraftfahrzeugsitz allgemein bekannt. Aus
DE 10 2016 101 616 A1 oder
EP 2 903 078 A1 ist es weiterhin bekannt, einen solchen Kindersitz mit einer Kopfstütze auszustatten, die im Bereich von Seitenwangen Pufferelemente aufweist. Konkret wird in
EP 2 903 078 A1 beschrieben, die Kopfstütze mit einem steifen und einem weicheren Schaummaterial auszustatten, wobei das weichere Schaummaterial in einer Durchgangsöffnung des steifen Schaummaterials angeordnet ist bzw. von dem steifen Schaummaterial eingerahmt wird.
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Die im Stand der Technik bekannten Lösungen werden als verbesserungswürdig angesehen, insbesondere in sicherheitstechnischer Hinsicht.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Kindersitz zur Anbringung auf einem Kraftfahrzeugsitz vorzuschlagen, der eine weitere Verbesserung gegenüber dem Stand der Technik, insbesondere in sicherheitstechnischer Hinsicht darstellt. Weiterhin ist es Aufgabe der Erfindung ein entsprechendes Verfahren zur Herstellung eines Kindersitzes vorzuschlagen.
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Diese Aufgabe wird insbesondere durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
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Insbesondere wird die Aufgabe gelöst durch einen Kindersitz zur Anbringung auf einem Kraftfahrzeugsitz, umfassend (vorzugsweise zusätzlich zu einem Sitzbereich und einer, ggf. von dem Sitzbereich strukturell und/oder konstruktiv abgegrenzten, Rückenlehne) eine (ggf. höhenverstellbare) Kopfstütze, die einen Kopfstützengrundkörper mit zwei (zumindest im Wesentlichen nach vorne ragenden) Seitenwangen, mindestens ein erstes Puffermaterial und mindestens ein zweites Puffermaterial aufweist, wobei zumindest ein erster Bereich einer Innenseite des Kopfstützengrundkörpers von dem ersten Puffermaterial (mittelbar und/oder unmittelbar) bedeckt ist und zumindest ein zweiter Bereich der Innenseite des Kopfstützengrundkörpers von dem zweiten Puffermaterial (mittelbar und/oder unmittelbar) bedeckt ist, wobei der zumindest eine zweite Bereich zumindest abschnittsweise auf einer der Seitenwangen angeordnet ist, wobei das erste Puffermaterial einen Aufnahmeraum für das zweite Puffermaterial definiert, wobei der Aufnahmeraum nach zwei aneinandergrenzenden Seiten hin zumindest teilweise offen ist.
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Ein Gedanke der Erfindung liegt darin, zwar einerseits zwei verschiedene Puffermaterialien vorzusehen, wobei das zweite Puffermaterial von dem ersten Puffermaterial (abschnittsweise) umgeben ist, jedoch nicht vollumfänglich umschlossen wird. Dadurch ist das zweite Puffermaterial bei einer Verformung im Falle eines Aufpralls nicht derart limitiert, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist (aufgrund des im Stand der Technik geschlossenen Rahmens des ersten Puffermaterials). Dadurch können Kräfte, insbesondere im Falle eines Seitenaufpralles, wirkungsvoll durch eine entsprechende Verformung des zweiten Puffermaterials absorbiert werden. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird insbesondere auf synergistische Art und Weise erreicht, dass eine vergleichsweise präzise Positionierung des zweiten Puffermaterials innerhalb des ersten Puffermaterials erreicht wird und dennoch eine Freiheit für das erste Puffermaterial in Bezug auf Verformungen vorliegt. Dadurch kann insbesondere die Sicherheit beim (Seiten-)Aufprall deutlich verbessert werden.
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Es sei angemerkt, dass im Rahmen dieser Erfindung der Begriff „Kindersitz“ als Oberbegriff für „klassische“ Kindersitze und Babyschalen zu verstehen ist. Vorzugsweise handelt es sich aber bei dem Kindersitz dieser Erfindung um einen (klassischen) Kindersitz (für größere Kinder, z. B. Gruppe I/II und/oder III Kindersitz), der eine strukturell von einem Sitzbereich abgegrenzte Rückenlehne aufweist, deren Neigung ggf. gegenüber dem Sitzbereich variiert werden kann. Die strukturelle Abgrenzung kann beispielsweise durch einen Knick oder Ähnliches gebildet sein. Im Allgemeinen ist jedoch (wenn im konkreten Zusammenhang nichts anderes angegeben ist) Kindersitz immer als abkürzende Schreibweise für „Kindersitz, insbesondere Babyschale“ zu verstehen bzw. im Rahmen dieser Erfindung sind für einen (klassischen) Kindersitz vorgesehene Merkmale grundsätzlich auch auf eine Babyschale anwendbar und umgekehrt (solange nichts Gegenteiliges erwähnt ist). Selbiges gilt für den Begriff „Kind“, der ebenfalls als Oberbegriff für Kinder und Babys sowie Kleinkinder zu verstehen ist. Sogenannte „Babyschalen“ umfassen oftmals (nur) eine einteilige Schale zur Aufnahme des Babys oder Kindes und können ein eigenes Gurtsystem, ggf. eine Kopfstütze und ggf. weitere Komponenten umfassen. Anstelle einer (strukturell abgegrenzten) Rückenlehne weisen derartige „Babyschalen“ einen Rückenabschnitt auf, der sich an einen „Sitzbereich“ anschließt, in dem das Gesäß des Kindes aufgenommen werden kann.
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Unter einer unmittelbaren Bedeckung ist vorzugsweise eine Bedeckung zu verstehen, bei der kein oder nur ein geringer räumlicher Abstand zwischen der bedeckten Struktur und der bedeckenden Struktur vorliegt. Unter einer mittelbaren und unmittelbaren Bedeckung ist zu verstehen, dass mindestens ein Abschnitt der bedeckenden Struktur unmittelbar bedeckt und mindestens ein weiterer Abschnitt der bedeckenden Struktur mittelbar bedeckt.
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Die Seitenwangen ragen vorzugsweise zumindest im Wesentlichen nach vorne, was insbesondere bedeutet, dass die Seitenwangen in einem Winkel von mindestens 80° oder mindestens 100° und/oder höchstens 150° oder höchstens 120° oder höchstens 110° gegenüber einem die Seitenwangen verbindenden Basisabschnitt des Kopfstützengrundkörpers ausgerichtet sind. Im Allgemeinen können die Seitenwangen verstellbar oder nicht verstellbar sein (insbesondere hinsichtlich ihres Winkels gegenüber dem die Seitenwangen verbindenden Basisabschnitt). Wenn die Seitenwangen verstellbar sind, soll zumindest eine Konfiguration einstellbar sein, die die obigen Winkelangaben erfüllt, ggf. können mehrere oder sämtliche einstellbaren Konfigurationen Winkel definieren, die die obigen Winkelangaben erfüllen.
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Der Aufnahmeraum kann (teilweise oder vollständig) in Richtung Kopfstützengrundkörper durch das erste Puffermaterial selbst und/oder den Kopfstützengrundkörper verschlossen sein.
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Grundsätzlich (wenn nichts anderes angegeben ist, wie beispielsweise im vorherigen Absatz) sollen Zustände des Aufnahmeraums, insbesondere hinsichtlich Öffnungen desselben (alleine) auf das erste Puffermaterial bezogen werden. Wenn also das erste Puffermaterial einen Aufnahmeraum ausbildet, der nach innen von einem Stoffbezug verschlossen bzw. bedeckt ist, soll (ohne weitere Angaben) dennoch gelten, dass der Aufnahmeraum nach innen (also in Richtung Stoffbezug) offen ist.
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Die Kopfstütze bzw. der Kopfstützengrundkörper kann höhenverstellbar ausgebildet sein (über eine entsprechende Höhenverstelleinrichtung, beispielsweise eine Vielzahl von Rastpositionen definierend).
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Vorzugsweise sind sechs Seiten definiert (vorne, hinten, oben, unten, rechts sowie links). Durch die Angabe „innen“ soll insbesondere zum Ausdruck gebracht werden, dass etwas zum Kind (insbesondere dessen Kopf) hin gerichtet ist. „Außen“ soll insbesondere zum Ausdruck bringen, dass etwas vom Kind (insbesondere dessen Kopf) weg gerichtet ist. (Dabei kann im jeweiligen Kontext außen gleichbedeutend mit rechts oder links sein, und innen kann gleichbedeutend mit links oder rechts sein.) Eine „Iinke“ Seite des Sitzes kann mit einer linken Seite des Kinds korrespondieren (wenn das Kind ordnungsgemäß im Kindersitz aufgenommen ist). „Vorne“ ist insbesondere in Bezug auf eine Blickrichtung eines geradeaus schauenden (vom Kindersitz ordnungsgemäß aufgenommenen Kindes) zu verstehen. Hierbei kann beispielsweise eine der jeweiligen Seitenwangen (oder Bestandteile davon, insbesondere ein dort aufgenommenes erstes und/oder zweites Puffermaterial) eine vordere Seite, eine hintere Seite, eine innere Seite, eine äußere Seite, eine obere Seite sowie eine untere Seite aufweisen. Die jeweiligen Seiten sind vorzugsweise zueinander senkrecht (was grundsätzlich nur für die Definition der jeweiligen „Seite“ gelten soll, also insbesondere nicht implizieren muss - jedoch implizieren kann - dass das jeweilige in Bezug genommene Element auch eine physisch vorhandene Seite hat, die sich in einer Ebene erstreckt, in der auch die abstrakt verstandenen Seite liegt).
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Unter aneinandergrenzenden Seiten ist ein Paar von Seiten zu verstehen, die aneinandergrenzen bzw. aneinander anschließen (insbesondere in einem rechten Winkel zueinander stehen). Insofern handelt es sich beispielsweise bei der linken Seite und der vorderen Seite um zwei aneinandergrenzende Seiten.
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Wenn der Aufnahmeraum nach einer bestimmten Seite hin zumindest teilweise offen ist, soll dies vorzugsweise bedeuten, dass von dieser Seite aus gesehen (also in Bezug auf die vordere Seite beispielsweise von vorne betrachtet) mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 80 %, ggf. 100 % einer Länge einer entsprechenden Seitenansicht des zweiten Puffermaterials nicht durch das erste Puffermaterial (in einer entsprechenden Seitenansicht) verdeckt ist.
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Die jeweiligen Ansichten sind vorzugsweise in einer Normalprojektion zu betrachten. „Überwiegend“ soll insbesondere bedeuten: „zu mindestens 50 %“.
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Vorzugsweise ist der Aufnahmeraum nach innen hin teilweise (insbesondere überwiegend oder vollständig) offen. Alternativ oder zusätzlich ist der Aufnahmeraum nach vorne hin teilweise (insbesondere überwiegend oder vollständig) offen.
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Der Aufnahmeraum kann nach mindestens zwei oder mindestens drei oder mindestens vier Seiten hin zumindest überwiegend, ggf. vollständig, geschlossen sein (also nicht-offen sein).
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In Ausführungsformen ist der Aufnahmeraum vorzugsweise nach hinten, oben und unten überwiegend oder vollständig geschlossen. Weiterhin kann der Aufnahmeraum insbesondere nach außen überwiegend oder vollständig geschlossen sein. Gegebenenfalls wird der Aufnahmeraum durch den Kopfstützengrundkörper nach außen hin überwiegend oder vollständig abgedeckt.
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In Ausführungsformen kann der Aufnahmeraum im Wesentlichen nur nach den zwei aneinandergrenzenden Seiten hin zumindest teilweise offen sein (wobei in diesem Zusammenhang eine Abdeckung durch den Kopfstützengrundkörper als Verschluss des Aufnahmeraums betrachtet werden kann). In einer Ausführungsform ist der Aufnahmeraum zumindest im Wesentlichen nur nach vorne und nach innen hin mindestens teilweise, insbesondere überwiegend oder vollständig offen.
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Ausführungsgemäß umrahmt das erste Puffermaterial das zweite Puffermaterial, wobei ein derart gebildeter Rahmen des ersten Puffermaterials vorzugsweise mindestens eine Unterbrechung aufweist.
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Vorzugsweise wird das zweite Puffermaterial über mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 70 %, ggf. mindestens 80 % seines Umfanges (also insbesondere seiner Abschnitte nach vorne, hinten, oben und unten hin) von dem ersten Puffermaterial (in Dickenrichtung zumindest teilweise, ggf. überwiegend oder vollständig) verdeckt bzw. bedeckt.
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Ein Rand des zweiten Puffermaterials kann (ggf. abgesehen von Öffnungen des ersten Puffermaterials) zumindest abschnittsweise unmittelbar an das erste Puffermaterial angrenzen, vorzugsweise mit dem ersten Puffermaterial in Kontakt sein. Alternativ oder zusätzlich kann eine Bodenfläche des zweiten Puffermaterials zumindest abschnittsweise unmittelbar an das erste Puffermaterial und/oder den Kopfstützengrundkörper angrenzen, vorzugsweise mit dem ersten Puffermaterial und/oder dem Kopfstützengrundkörper in Kontakt sein. Unter einer Bodenfläche des ersten Puffermaterials ist insbesondere eine Fläche zu verstehen, die nach außen hin gerichtet ist. Hier und nachfolgend soll unter einem unmittelbaren Angrenzen ein Angrenzen mit keinem oder nur einem vergleichsweise geringem räumlichen Abstand (von beispielsweise weniger als 5 mm oder weniger als 2 mm) verstanden werden. Alternativ oder zusätzlich kann eine Bodenfläche des ersten Puffermaterials zumindest abschnittsweise (also beispielsweise zu mindestens 50 Flächenprozent oder mindestens 80 Flächenprozent) unmittelbar an den Kopfstützengrundkörper angrenzen, vorzugsweise mit dem Kopfstützengrundkörper in Kontakt sein.
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In Ausführungsformen kann sich der Aufnahmeraum zumindest abschnittsweise (insbesondere zu mindestens 50 % oder mindestens 80 % seiner Erstreckung von hinten nach vorne) nach vorne hin erweitern (insbesondere zumindest auch in einem vordersten Abschnitt, der das vordere Ende umfasst). Dadurch kann der Kopfstützengrundkörper auf einfache Art und Weise hergestellt werden und dennoch ein gewisses Ausweichen des ersten Materials innerhalb des zweiten Materials ermöglicht werden, wodurch effektiv Kräfte absorbiert werden können. Dadurch wird die Sicherheit verbessert.
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Der Aufnahmeraume kann nach außen hin vom Kopfstützengrundkörper und/oder vom ersten Puffermaterial begrenzt sein.
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Der Aufnahmeraum kann nach oben, hinten und unten durch das erste Puffermaterial begrenzt sein und nach innen hin (zumindest teilweise, vorzugsweise überwiegend, ggf. vollständig) offen sein.
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Zumindest die mit erstem und/oder zweitem Puffermaterial abgedeckten Bereiche des Kopfstützengrundkörpers können eingerichtet sein, mit einem (ggf. per se gepolsterten) Bezug bedeckt zu werden oder solche Bereiche können mit einem entsprechenden Bezug bedeckt sein.
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Im Allgemeinen ist eine dem Bezug zugeordnete (also mit diesem insbesondere unmittelbar und/oder fest verbundene) Polsterung und/oder eine Polsterung, die eine Dicke von weniger als 4 mm aufweist, nicht als erstes bzw. zweites Puffermaterial anzusehen.
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Der (jeweilige) Aufnahmeraum kann zumindest im Wesentlichen (in einer Ansicht von innen) einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, insbesondere U-förmig sein.
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Das zweite Puffermaterial ist vorzugsweise elastisch verformbar, insbesondere um mindestens 30 %, ggf. mindestens 50 % und/oder höchstens 99 % seines ursprünglichen Volumens elastisch komprimierbar.
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Insofern es nachfolgend auf den E-Modul (Elastizitätsmodul) ankommt, ist insbesondere von einem E-Modul bei Zimmertemperatur (von 20 °C) auszugehen. Wenn der E-Modul anisotrop ist, sollen die angegebenen Werte/Bereiche für den E-Modul in mindestens einer Richtung, vorzugsweise in Richtung von innen nach außen gelten. Wenn es sich bei dem jeweiligen Material um ein Komposit-Material handelt, soll vorzugsweise derjenige E-Modul herangezogen werden, der sich ergibt, wenn das Material als homogenes Material betrachtet wird. Vorzugsweise handelt es sich jedoch bei dem jeweiligen Puffermaterial um ein homogenes Material (abgesehen von Poren und vergleichsweise geringen Einschlüssen, beispielsweise Partikeln innerhalb einer Matrix). Wenn der E-Modul von der Verformungsgeschwindigkeit abhängt, ist (ohne konkrete Angabe) von einem E-Modul bei langsamer Verformungsgeschwindigkeit auszugehen.
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Ein Elastizitätsmodul des zweiten Puffermaterials ist vorzugsweise bei schneller Verformung höher als bei langsamer Verformung. Konkret kann das Elastizitätsmodul des zweiten Puffermaterials bei schneller Verformung mindestens 1,2-mal oder 1,5-mal und/oder höchstens 10-mal so hoch sein wie bei einer langsamen Verformung. Die Bedingungen in diesem Absatz sollen insbesondere gelten bei einer langsamen Verformung mit einer Verformungsgeschwindigkeit von 1 cm/s und einer schnellen Verformung mit einer Geschwindigkeit von 100 cm/s.
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Erstes und zweites Puffermaterial können sich chemisch und/oder durch physikalische Parameter (z.B. eine Dichte und/oder eine Porosität und/oder einen weiteren Parameter) unterscheiden.
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Das erste Puffermaterial kann vorzugsweise einen Partikelschaum und/oder einen thermoplastischen Schaum, insbesondere umfassend EPS und/oder EPP und/oder EPO (expandiertes Polyolefin), umfassen.
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Das zweite Puffermaterial umfasst vorzugsweise einen Schaumstoff, weiter vorzugsweise einen formstabilen Schaumstoff und/oder einen Gedächtnisschaumstoff (wie einen viskoelastischen Schaumstoff). Bei dem zweiten Puffermaterial handelt es ich vorzugsweise nicht um EPS und/oder EPP, ggf. nicht um EPO und/oder nicht um einen Partikelschaumstoff. Vorzugsweise kann es sich beim zweiten Puffermaterial um PU (insbesondere Polyurethan-Schaustoff) handeln.
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Das erste Puffermaterial ist vorzugsweise porös. Alternativ oder zusätzlich beträgt ein E-Modul des ersten Puffermaterials vorzugsweise mindestens 0,1 GPa, weiter vorzugsweise mindestens 1,0 GPa, weiter vorzugsweise mindestens 2,0 GPa, weiter vorzugsweise mindestens 2,5 GPa und/oder vorzugsweise höchstens 10 GPa, weiter vorzugsweise höchstens 5,0 GPa. Alternativ oder zusätzlich beträgt eine (durchschnittliche) Dicke des ersten Puffermaterials mindestens 2,0 mm, vorzugsweise mindestens 5,0 mm, weiter vorzugsweise mindestens 10 mm und/oder höchstens 100 mm, vorzugsweise höchstens 50 mm, ggf. höchstens 30 mm.
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Das zweite Puffermaterial ist vorzugsweise porös. Alternativ oder zusätzlich beträgt ein E-Modul des zweiten Puffermaterials vorzugsweise mindestens 0,1 MPa, weiter vorzugsweise mindestens 10 MPa, weiter vorzugsweise mindestens 50 MPa und/oder vorzugsweise höchstens 1,0 GPa, weiter vorzugsweise höchstens 500 MPa. Alternativ oder zusätzlich beträgt eine (durchschnittliche) Dicke des zweiten Puffermaterials mindestens 2,0 mm, vorzugsweise mindestens 5,0 mm, ggf. mindestens 10 mm und/oder höchstens 100 mm, vorzugsweise höchstens 50 mm, ggf. höchstens 30 mm.
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Das erste Puffermaterial kann einstückig, insbesondere monolithisch aufgebaut sein oder aus mehreren Teilen bestehen. Wenn mehrere Teile vorhanden sind, können mehrere oder alle von diesen unmittelbar an mindestens eine weiteres Teil angrenzen, oder nicht. Alternativ oder zusätzlich kann das erste Puffermaterial mindestens 50 %, vorzugsweise mindestens 80 %, ggf. zumindest im Wesentlichen 100 %, einer Innenfläche eines Basisabschnittes des Kopfstützengrundkörpers bedecken und/oder mindestens 10 %, vorzugsweise mindestens 30 % und/oder höchstens 70 %, ggf. höchstens 50 %, einer Innenfläche einer ersten Seitenwange des Kopfstützengrundkörpers bedecken und/oder mindestens 10 %, vorzugsweise mindestens 30 %, und/oder höchstens 70 %, ggf. höchstens 50 %, einer Innenfläche einer zweiten Seitenwange des Kopfstützengrundkörpers bedecken.
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Das zweite Puffermaterial kann einstückig, insbesondere monolithisch aufgebaut sein oder aus mehreren (z. B. zwei) Teilen (Elementen) bestehen. Wenn mehrere Teile vorhanden sind, können mehrere oder alle von diesen unmittelbar an mindestens ein weiteres Teil angrenzen, oder nicht. Besonders bevorzugt ist mindestens ein Pufferelement aus dem zweiten Material auf (insbesondere ausschließlich auf) einer Innenseite des Kopfstützengrundkörpers (unmittelbar und/oder mittelbar) angeordnet, insbesondere je ein Pufferelement pro Seitenwange. Das jeweilige Pufferelement kann aus einem Stück (Monolith) gebildet sein oder aus mehreren Teilen bestehen, wobei mehrere oder alle von diesen Teilen unmittelbar an mindestens eine weiteres Teil angrenzen. Alternativ oder zusätzlich kann das zweite Puffermaterial mindestens 10 %, vorzugsweise mindestens 30 % und/oder höchstens 80 %, ggf. höchstens 60 %, einer Innenfläche einer ersten Seitenwange des Kopfstützengrundkörpers bedecken und/oder mindestens 10 %, vorzugsweise mindestens 30 %, und/oder höchstens 80 %, ggf. höchstens 60 %, einer Innenfläche einer zweiten Seitenwange des Kopfstützengrundkörpers bedecken.
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Der Kopfstützengrundkörper kann einstückig, insbesondere monolithisch aufgebaut sein oder aus mehreren Teilen (Elementen) bestehen. Wenn mehrere Teile vorhanden sind, können mehrere oder alle von diesen unmittelbar an mindestens eine weiteres Teil angrenzen. Alternativ oder zusätzlich kann der Kopfstützengrundkörper in einer Ansicht von Oben U-förmig ausgebildet sein.
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Das Material des Kopfstützengrundkörpers ist vorzugsweise unporös und/oder aus einem Kunststoff, insbesondere Thermoplast, z.B. einem Polyolefin (beispielsweise PE und/oder PP), gefertigt. Alternativ oder zusätzlich beträgt ein E-Modul des Materials des Kopfstützengrundkörpers vorzugsweise mindestens 0,1 GPa, weiter vorzugsweise mindestens 1,0 GPa und/oder vorzugsweise höchstens 10 GPa, weiter vorzugsweise höchstens 5,0 GP. Alternativ oder zusätzlich beträgt eine (durchschnittliche) Dicke des Materials des Kopfstützengrundkörpers mindestens 1,0 mm, vorzugsweise mindestens 2,0 mm und/oder höchstens 5,0 mm, weiter vorzugsweise höchstens 2,5 mm.
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Formstabiler Schaum (z. B. EPS und/oder EPP) ist vergleichsweise kostengünstig. Formgedächtnisschaum ist weniger kostengünstig, verbessert jedoch ggf. die Performance in sicherheitstechnischer Hinsicht.
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Ein formstabiler Schaum (z. B. EPS und/oder EPP) in einem Randbereich der Kopfstützenpolsterung hat den Vorteil, dass sich bei einem Abnehmen des Bezugs die Kopfstützenpolsterung nicht so einfach vom Kopfstützengrundkörper löst. Außerdem kann dadurch eine Formgebung verbessert werden.
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Generell ist auch zu berücksichtigen, dass sich (unmittelbar) berührende formstabile Schaumteile (z. B. EPS-Teile) unangenehmes Quietschen verursachen können, wenn diese aneinander gleiten.
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Die oben genannte Aufgabe wird weiterhin gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit dem obigen Kindersitz.
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Weiterhin wird die obige Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung eines Kindersitzes bzw. Kraftfahrzeuges, wobei das erste Puffermaterial vorzugsweise vor dem zweiten Puffermaterial auf dem Kopfstützengrundkörper angeordnet wird, wobei das zweite Puffermaterial weiter vorzugsweise von vorne in die Ausnehmung eingeführt wird.
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Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles beschrieben, das anhand der Abbildungen näher erläutert wird. Hierbei zeigen:
- 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäßen Kindersitzes (teilweise hochschematisch) mit Kopfstütze;
- 2 die Kopfstütze gemäß 1 in einer Ansicht von vorne;
- 3 einen Ausschnitt der Kopfstütze gemäß 2 in einer Schrägansicht;
- 4 eine Schnittansicht durch die Kopfstütze von oben;
- 5 eine Schnittansicht gemäß 4 ohne zweites Puffermaterial.
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1 zeigt einen Kindersitz 10 zur Anbringung auf einem Kraftfahrzeugsitz mit einer Kopfstütze 11. Die Kopfstütze 11 weist einen Kopfstützengrundkörper 12, ein erstes Puffermaterial 13 sowie ein zweites Puffermaterial 14 auf. Das zweite Puffermaterial 14 definiert wiederum Pufferelemente 15, 16, die an Seitenwangen 17, 18 der Kopfstütze 11 angeordnet sind (wobei das Pufferelement 15 nicht im Detail gezeigt ist). Die Seitenwangen 17, 18 werden durch einen Basisabschnitt 19 miteinander verbunden. Das zweite Puffermaterial 14 bzw. die entsprechenden Pufferelement 15, 16 sind ausschließlich im Bereich der Seitenwangen 17, 18 angeordnet. Das erste Puffermaterial ist sowohl im Bereich der Seitenwangen 17, 18, als auch im Bereich des Basisabschnittes 19 angeordnet.
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Weiterhin ist das erste Material unmittelbar auf dem Kopfstützengrundkörper angeordnet, wobei das zweite Puffermaterial wiederum auf dem ersten Puffermaterial 13 angeordnet ist.
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Wie insbesondere in 2-4 erkennbar, definiert das erste Puffermaterial mindestens einen Aufnahmeraum 20 (hier z. B. zwei Aufnahmeräume), in dem das zweite Puffermaterial bzw. die entsprechenden Pufferelemente angeordnet sind. Nachfolgend wird nur einer von optional zwei Aufnahmeräumen 20 (wobei ggf. jeweils ein Aufnahmeraum 20 an einer Seitenwange vorgesehen sein kann) beschrieben. Vorzugsweise gelten diese Ausführungen jedoch auch für den optionalen zweiten Aufnahmeraum (an der gegenüberliegenden Seitenwange).
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Der Aufnahmeraum 20 ist in dem Ausführungsbeispiel nach vorne und innen hin zumindest überwiegend offen und insgesamt zumindest im Wesentlichen (in einer Ansicht von innen) U-förmig.
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Nach hinten sowie außen hin ist der Aufnahmeraum vollständig geschlossen. Nach oben und unten ist er überwiegend geschlossen.
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An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass alle oben beschriebenen Teile für sich alleine gesehen und in jeder Kombination, insbesondere die in den Zeichnungen dargestellten Details, als erfindungswesentlich beansprucht werden. Abänderungen hiervon sind dem Fachmann geläufig.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Kindersitz
- 11
- Kopfstütze
- 12
- Kopfstützengrundkörper
- 13
- erstes Puffermaterial
- 14
- zweites Puffermaterial
- 15
- Pufferelement
- 16
- Pufferelement
- 17
- Seitenwange
- 18
- Seitenwange
- 19
- Basisabschnitt
- 20
- Aufnahmeraum
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016101616 A1 [0002]
- EP 2903078 A1 [0002]