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Die Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug-Regal mit mindestens einer ersten vertikalen Stütze, welche eine horizontale bodenseitige Strebe mit einer horizontalen deckenseitigen Strebe verbindet.
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Die
FR 2 145 882 A offenbart ein Regalsystem, bei dem die vertikalen Regalpfosten mit in diese einklinkbare Strebenverbindungen steif gehalten werden.
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Gegenstand der
DE 1 183 215 B ist ein Regal, bei welchem die jeweils vorderen und die jeweils hinteren Regalpfosten mit Tragschienen verspannt werden, welche den betreffenden Pfosten an zwei Außenflächen umgreifen.
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Gemäß der
AT 199 337 B sind einzelne Querstreben des dort aufgezeigten Schrankgestells verwindungssteif durch Aneinandersetzen komplementärer Gegenflächen festlegbar.
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Die
EP 1 523 907 B1 zeigt ein Regalsystem für den Einsatz in einem Fahrzeug, welches aus vertikal aufgestellten Regalpfosten und horizontal angeordneten Ansatzteilen zur gegenseitigen Verstrebung der Regalpfosten besteht.
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Gegenstand der
DE 20 2018 102 791 U1 ist ein Regalsystem zum Einbau in ein Fahrzeug, mit mindestens zwei vertikalen Regalpfosten und mindestens einem horizontal zwischen diesen angeordneten Einsatzteil, wobei zwischen den Regalpfosten und den ihnen zugewandten Stirnseiten der Einsatzteile mindestens ein Befestigungselement vorhanden ist, wobei die Länge der Stirnseiten des Einsatzteils größer ist als eine größte Breite der Regalpfosten und wobei jedes Einsatzteil in horizontaler Richtung in mindestens zwei Positionen an den Regalpfosten befestigbar ist.
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Die bekannten Regalsysteme, Regale und Regalanordnungen sind zur stationären Aufstellung, bzw. zum festen Einbau in ein Kraftfahrzeug vorgesehen. Im Rahmen von Fahrzeugausstattungen werden häufig Kraftfahrzeuge wie Lieferwägen oder Transportfahrzeuge mit derartigen Schrank- oder Regalsystemen ausgestattet, um Werkzeuge, Kleinteile, Rettungsinstrumente und andere Gegenstände, die von Handwerkern oder Einsatzkräften benötigt werden, schnell und griffbereit zugänglich zu halten. Hierzu weisen die bekannten Regalsysteme Regalträger, Schubladen, Auszüge, Befestigungsmöglichkeiten etc. auf. Um im Falle eines Unfalls oder beim plötzlichen Bremsen des Kraftfahrzeugs ein Umfallen oder Verschieben des Regals zu vermeiden sind diese Regale und Regalsysteme fest mit dem Kraftfahrzeug verschraubt und gegenüber dem Chassis des Kraftfahrzeugs unbeweglich eingebaut.
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Durch diesen starren Einbau entsteht in manchen Einbausituationen jedoch der Nachteil, dass der Inhalt des Regalsystems am Einsatzort nur schwer zugänglich ist, weil die Einsatzkräfte oder Handwerker sich in das Fahrzeug begeben müssen, um an die in dem Regal gelagerten Teile zu gelangen. Dies ist insbesondere von Nachteil, wenn es sich bei dem Kraftfahrzeug um ein relativ kleines Fahrzeug handelt, in dem ein aufrechtes Stehen nicht möglich ist.
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Es besteht daher die Aufgabe, ein Kraftfahrzeug-Regal so weiterzubilden, dass eine optimale Zugänglichkeit für die darin enthaltenen Bestände auch im Falle kleiner Kraftfahrzeuge gewährleistet ist.
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Gelöst wird diese Aufgabe mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind den Unteransprüchen entnehmbar.
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Erfindungsgemäß sind an dem Regal Verbindungsmittel angeordnet, über welche das Regal um eine vertikale Achse verschwenkbar ist. Auf diese Weise kann die Front des Regals im Bereich einer Öffnung des Kraftfahrzeugs, z.B. in dem Bereich einer seitlichen Türe verschwenkt werden.
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Vorteilhaft sind an den Verbindungsmitteln Achszapfen zum Eingriff an in der Decke und am Boden befindliche Aufnahmen angeordnet. Die vertikale Drehachse verläuft zwischen diesen Achszapfen. Hierdurch wird eine stabile Anbindung des drehbaren Regals an das Kraftfahrzeug ermöglicht.
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Vorteilhaft ist die bodenseitige Strebe in einer ersten Transportposition quer zur Fahrtrichtung und in einer zweiten Arbeitsposition nach Verschwenkung in Fahrtrichtung angeordnet. Hierdurch kann die Vorderseite des Regals in den Bereich einer seitlichen Türe des Fahrzeugs verschwenkt werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform sind die horizontale bodenseitige Strebe und/oder die horizontale deckenseitige Strebe Regalböden bzw. Regaleinsätze. Ferner können zwischen der horizontalen bodenseitigen Strebe und der horizontalen deckenseitigen Strebe weitere Regalböden bzw. Regaleinsätze angeordnet sein.
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In vorteilhafter Weise kann eine zweite vertikale Stütze an den anderen Enden der horizontalen bodenseitigen Strebe und der horizontalen deckenseitigen Strebe angeordnet sein, so dass sich ein rechteckiger, kastenförmiger Aufbau ergibt.
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Zur Anbindung des Regals an das Kraftfahrzeug können die Verbindungsmittel ein Drahtgitter aufweisen, welches mit den Streben bzw. Böden bzw. Regaleinsätzen verbunden ist und an seiner Ober- und Unterseite die Achszapfen trägt. Das Drahtgitter dient gleichzeitig der Abtrennung der Fahrgastzelle zur dem Transportbereich.
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In vorteilhafter Weise ist die horizontale bodenseitige Strebe des Regals über Kugelrollenauflagen gegenüber dem Innenboden des Kraftfahrzeugs abgestützt und läuft während des Verschwenkens auf diesen Kugelrollenauflagen. Damit wird eine leichte Beweglichkeit des Regals bei der Verschwenkung erzielt.
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Ferner können Verriegelungsmittel zur Sicherung der Transportposition während der Fahrt vorgesehen sein, welche des Regal gegenüber dem Kraftfahrzeug gegen unbeabsichtigtes Verschwenken sichern. Vorteilhafter Weise sind die Verriegelungsmittel als eine im oberen Bereich des Regals angeordnete Bolzenanordnung mit horizontal verlaufenden Bolzen und/oder eine im unteren Bereich des Regals angeordnete Bolzenanordnung mit vertikal verlaufenden Bolzen ausgebildet. Hierdurch wird eine Verriegelung in zwei Raumrichtungen ermöglicht.
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Vorzugsweise weist das Kraftfahrzeug Verriegelungsmittel zur Absicherung des Regals in der Arbeitsposition auf, welche das Regal gegen unbeabsichtigte Verschwenkung sichern.
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In einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich das Regal in der Arbeitsposition im Bereich einer geöffneten seitlichen Türe des Kraftfahrzeugs.
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Die Kugelrollenauflagen können vorzugsweise aus Kunststoff oder Metall gefertigt sein und bestehen vorzugsweise im Stoßbereich aus Metall. Hierdurch wird eine größere Stabilität der Kugeln und der Kugelrollenauflage erzielt.
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Vorzugsweise hat das Regal einen hervorstehenden Steg in dessen Bodenbereich, welcher in der Transportposition in eine Aufnahme am Innenboden des Kraftfahrzeugs eingreift. Hierdurch wird eine zusätzliche Sicherung gegen unbeabsichtigtes Verkippen des Regals zum Beispiel im Falle von Unfällen oder plötzlichen Bremsmanövern erzielt.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Rohkarosse eines Kraftfahrzeugs mit seitlicher Öffnung und eingebautem Regal in Transportposition sowie (a) ein Detail der Verriegelungsmittel im unteren Bereich;
- 2 eine Darstellung gemäß 1 während des Verschwenkens des Regals von der Transport- in die Arbeitsposition und (b) eine Detaildarstellung der Kugelrollenauflage;
- 3 eine Darstellung gemäß 1 und 2 in Arbeitsposition des Regals;
- und 4 eine Rückansicht des in den 1 bis 3 dargestellten Kraftfahrzeugs mit dem Regal in Transportposition und (c) einer Detaildarstellung der Sicherung gegen Umkippen.
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In 1 ist ein schematisches Kraftfahrzeug ohne Chassis und Einbauteile dargestellt. Hierbei sind die Türen des Fahrzeugs nicht dargestellt, jedoch ist aus den hierfür vorgesehenen Öffnungen ersichtlich, an welchen Stellen die Türen angeordnet sind. Das Kraftfahrzeug ist als Van oder Kleintransporter ausgebildet und weist in seinem vorderen Bereich zwei Türen für den Einstieg des Fahrers und des Beifahrers auf. Unmittelbar hinter der Beifahrertür (also an der rechten Seite) befindet sich jedoch nicht die ansonsten hier übliche B-Säule, sondern die Türöffnung für die Beifahrertür geht unmittelbar in die Öffnung für eine hintere seitliche Schiebetür über, so dass sich eine sehr große Öffnung, beginnend vom Fußraum des Beifahrers bis in den hinteren Bereich des Laderaums ergibt. Um die Insassen des Fahrzeugs, also den Fahrer und den Beifahrer auf den beiden vorderen Sitzen vor umherfliegenden Gegenständen aus dem Transportraum zu schützen, z.B. bei plötzlichen Bremsmanövern oder bei Unfällen, befindet sich zwischen dem Fahrgastraum und dem Transportraum ein (nicht dargestelltes) Drahtgitter, welches an seinem oberen und an seinem unteren Bereich Achszapfen zum Eingriff in an der Decke und am Boden des Kraftfahrzeugs befindliche Aufnahmen aufweist. Das Drahtgitter ist über diese Achszapfen um eine im Wesentlichen vertikale Achse, welche zwischen Boden und Decke des Kraftfahrzeugs verläuft, drehbar.
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An der Rückseite, also im Transportbereich des (nicht dargestellten) Drahtgitters befindet sich das Kraftfahrzeug-Regal 1, welches in an sich bekannter Weise mindestens eine vertikale Stütze 2, eine horizontale bodenseitige Strebe 3 und eine horizontale deckenseitige Strebe 4 aufweist. Das Regal 1 ist an dem (nicht dargestellten) Drahtgitter befestigt, und zwar über die bodenseitige Strebe 3, die deckenseitige Strebe 4 und ggf. dazwischen angeordnete weitere Regalböden bzw. Regaleinsätze, welche mit dem Drahtgitter verschraubt oder vernietet sind. Auf diese Weise weist das Regal 1 Verbindungsmittel in Gestalt des Drahtgitters und der Achszapfen auf, um welche es gemeinsam mit dem Drahtgitter um die durch die Achszapfen gebildete vertikale Achse verschwenkbar ist.
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Die Verschwenkung des Regals ist in 2 angedeutet. Hier befindet sich das Regal 1 in einer Position zwischen der in 1 dargestellten Transportposition und der in 3 dargestellten Arbeitsposition, ist also während des Verschwenkens um die vertikale Achse dargestellt. Es ist erkennbar, dass das Regal neben der ersten vertikalen Stütze 2 eine gegenüberliegende zweite vertikale Stütze 5 aufweist, welche an dem anderen Enden der horizontalen bodenseitigen Strebe 3 und der horizontalen deckenseitigen Strebe 4 bzw. an den anderen Enden der dazwischen liegenden Regalböden bzw. Regaleinsätze angeordnet ist. Hierdurch ergibt sich eine kompakte, kastenförmige und stabile Struktur. Das Verschwenken des Regals 1 von der Arbeitsposition gemäß 3 in die Transportposition gemäß 1 und umgekehrt erfolgt durch Verschieben der horizontalen bodenseitigen Strebe 3 auf dem Fahrzeugboden, der hierzu mit Kugelrollenauflagen 6 ausgestattet ist. Diese Kugelrollenauflagen 6 sind in Lagern im Fahrzeugboden angeordnete Kugeln aus Kunststoff oder Metall, über welche die horizontale bodenseitige Strebe 3 rollen bzw. gleiten kann. In denjenigen Bereichen, in denen die Kugel immer von der horizontalen bodenseitigen Strebe 3 abgedeckt ist, also in der Arbeitsposition, der Transportposition und allen Positionen dazwischen, können die Kugeln aus Kunststoff gefertigt sein, da hier keine allzu große Belastung auftritt. Vor allem in den Stoßbereichen, also den Bereichen, in denen die horizontale bodenseitige Strebe während des Verschwenkens des Regals 1 von der Arbeitsposition in die Transportposition auf die Kugeln auftrifft, sollten diese vorzugsweise aus Metall bestehen, um eine höhere Widerstandsfähigkeit zu haben.
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Das Regal in der Arbeitsposition ist in 3 dargestellt. Es ist erkennbar, dass sich die Vorderseite des Regals 1 hier genau vor der seitlichen Öffnung des Laderaums des Kraftfahrzeugs befindet, sodass der Handwerker oder die Einsatzkraft den Inhalt des Regals, also die Gegenstände, welche sich in den Regalböden bzw. Regaleinsätzen befinden, bequem herausnehmen und wieder hineinlegen kann, ohne das Fahrzeug in unbequemer Körperhaltung (also mit eingezogenem Kopf) betreten zu müssen.
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Wie aus 1a ersichtlich ist weist das erfindungsgemäße Regal 1 verschiedene Sicherungen auf, welche gewährleisten, dass keine Verschiebung und kein Umstürzen des Regals während des Transports, z.B. bei plötzlichen Bremsmanövern oder bei Unfällen möglich ist. Hierzu sind in 1 (a) eine Bolzenanordnung 8 dargestellt, wobei hier ein vertikal verlaufender Bolzen, der mit einem Spannhebel 11 betätigbar ist in eine Ausnehmung in der horizontalen bodenseitigen Strebe 3 führt und diese mit dem Innenboden 7 des Kraftfahrzeugs verbindet. Darüber hinaus kann im oberen Bereich des Regals 1 eine ähnliche Bolzenanordnung mit einem horizontal verlaufenden Bolzen vorgesehen sein, welche nicht im Einzelnen dargestellt ist. Schließlich kann ein Sicherungsgurt vorgesehen sein, mit welchem der obere Bereich des Regals fest mit dem Kraftfahrzeug verbindbar ist.
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Zur weiteren Sicherung des Regals gegen Kippen bei plötzlichen Belastungen gemäß ist 4 ein aus dem Regal 1 hervorstehender Steg 9 vorgesehen, welcher in dem Bodenbereich des Regals in der Transportposition eine Aufnahme 10 am Innenboden 7 des Kraftfahrzeugs untergreift. Auf diese Weise wird ein Kippen des Regals 1 bei plötzlichen Bremsmanövern oder Unfällen verhindert, da der Steg 9 von der Aufnahme 10 gehalten wird.
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Das erfindungsgemäße Regal eignet sich somit besonders gut für kleine Transportfahrzeuge z.B. Kastenwägen oder Vans, welche eine seitliche Tür aufweisen, in deren Bereich das Regal schwenkbar ist und somit ein Herausnehmen und Hineinlegen der Gegenstände von außen möglich ist, ohne dass man das Kraftfahrzeug betreten muss. Es kann jedoch auch in anderen Situationen eingesetzt werden, z.B. zum Verdrehen innerhalb eines Kraftfahrzeugs um verschiedene Arbeitsplätze innerhalb des Kraftfahrzeugs zu bedienen oder auch im Bereich der Rückseite des Kraftfahrzeugs, um das Regal in den Bereich der Hecktüren zu verschwenken.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- FR 2145882 A [0002]
- DE 1183215 B [0003]
- AT 199337 B [0004]
- EP 1523907 B1 [0005]
- DE 202018102791 U1 [0006]