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Die Erfindung betrifft einen Tragebehälter, insbesondere einen Zweiradrucksack, speziell einen Fahrradrucksack.
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Auf der einen Seite sind auf dem Rücken tragbare Taschen oder Rucksäcke mit ansprechendem Design und gedeckten Farben in jüngerer Zeit auch im gehobenen Umfeld salonfähig geworden. Auf der anderen Seite bieten Rucksäcke in grellen Farbtönen und mit integrierten Reflektoren durch ihre gute Wahrnehmbarkeit einen besonders guten Schutz im Straßenverkehr.
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen Tragebehälter der genannten Art anzugeben, der zugleich durch sein ansprechendes Design bei gehobenen Anlässen einsetzbar ist und dennoch im Straßenverkehr eine hohe Sicherheit bietet.
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Gelöst wird die genannte Aufgabe durch einen Tragebehälter gemäß Anspruch 1.
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Demnach ist ein Tragebehälter, insbesondere ein Zweiradrucksack, vorgesehen mit einer Rückwand und mit einer Frontwand, wobei in der Frontwand eine Vortasche angeordnet ist, die in einem Bereitschaftszustand ein flexibles flächiges Signalelement mit einer Signalfläche aufnimmt, wobei das Signalelement einen in der Vortasche befestigten Befestigungsanschnitt aufweist sowie einen aus der Vortasche herausziehbaren losen Abschnitt, der in einem Einsatzzustand derartig über der Frontwand arrangierbar ist, dass das Signalelement die Frontwand zumindest teilweise überdeckt, wobei die Signalfläche in diesem Zustand außen liegt und im Straßenverkehr Signalwirkung entfaltet.
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Mit Frontwand ist hier die vom Rücken abgewandte, von hinten sichtbare Seite gemeint, wenn der Tragebehälter als Rucksack getragen wird.
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Durch das bedarfsweise aus der Vortasche herausnehmbare Signalelement, das unverlierbar mit dem Taschenkorpus verbunden ist und über die Frontwand gespannt werden kann, ist eine einfache Umrüstung von „elegant“ nach „verkehrssicher“ und zurück ermöglicht. In diesem Sinne handelt es sich bei dem Signalelement um ein in den Tragebehälter integriertes, bedarfsweise entweder sichtbar machbares oder versteckbares Sicherheitsmerkmal.
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In besonders vorteilhafter Ausgestaltung besitzt das Signalelement im ausgebreiteten Zustand einen trapezförmigen Umriss mit einer kurzen Grundseite, einer langen Grundseite und zwei schrägen Seiten und ist in einem Randabschnitt an der kurzen Grundseite in der Vortasche befestigt. Dieser Randabschnitt bildet also den bereits erwähnten Befestigungsabschnitt. Das Signalelement kann dann gut über die Frontwand und vorzugsweise auch die Seitenwände gespannt werden. Die Befestigung des losen Abschnitts am Taschenkorpus erfolgt dabei bevorzugt durch Klettverschlüsse. Alternativ kommen beispielsweise Halteösen im Signalelement in Betracht, die über zugehörige Halteelemente am Taschenkorpus gespannt werden. Bevorzugt ist das Signalelement ein textiles Flächengebilde (Stoffstück), ggf. mit einer funktionellen Beschichtung auf der Signalfläche.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Aufgaben der Erfindung gehen aus den abhängigen Ansprüchen hervor, sowie aus der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels.
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1 bis 5 zeigen jeweils in perspektivischer Darstellung einen Tragebehälter gemäß der Erfindung in verschiedenen Betriebszuständen, nämlich während der Umrüstung von einer eleganten Konfiguration in eine verkehrssichere Konfiguration.
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Der in den Figuren dargestellte Tragebehälter 2 ist ein sogenannter Fahrradrucksack, der von seinem Benutzter in der Regel auf dem Rücken getragen wird, insbesondere beim Fahrradfahren. Dazu sind entsprechende Tragegurte 4 vorgesehen. Alternativ kann der Tragebehälter 2 mittels einer Trageschlaufe 6 auch nach Art einer Tragetasche in einer Hand getragen werden, was eher abseits einer Fahrradnutzung der Fall ist, etwa im Büroumfeld.
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Selbstverständlich sind neben Fahrradfahren weitere Verwendungen im Straßenverkehr möglich, etwa beim Motorradfahren oder Rollerfahren oder auch als Fußgänger.
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Der Tragebehälter 2 besitzt hier im Beispiel eine Bodenwand 10, eine Frontwand 12, eine Rückwand 14, zwei Seitenwände 16 und eine umklappbare Deckellasche 18 mit einem integrierten Reißverschluss 20. Alle Wände zusammen umschließen einen in etwa quaderförmigen, nach oben hin sich etwas verjüngenden Stauraum im Inneren. In der in 1 dargestellten kompakten Transportkonfiguration liegt die Deckellasche 18 umgeklappt auf einem oberen Abschnitt der Frontwand 12 auf und verschließt sicher den Stauraum. Zu diesem Zweck kann sie mit Rastmitteln 22 in zugehörigen Rastaufnahmen verrastet sein. In diesem Zustand ist auch die Trageschlaufe 6 gut von oben zugänglich. In der Eingriffskonfiguration gemäß 2 gibt die hochgeklappte Deckellasche 18 bei geöffnetem Reißverschluss 20 eine Eingriffsöffnung 24 in den Stauraum frei, so dass eine Be- oder Entladung des Tragebehälters 2 möglich ist.
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Der Tragebehälter 2 kann auch mit hochgeklappter Deckellasche 18 verwendet bzw. auf dem Rücken getragen werden. Dadurch wird bedarfsweise eine Volumenerweiterung des Stauraums ermöglicht. Bei geschlossenem Reißverschluss 20 ist das im Stauraum aufbewahrte Gut dennoch sicher umschlossen.
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Wenn der Tragebehälter 2 mit Hilfe der Tragegurte 4 als Rucksack auf dem Rücken getragen wird, liegt die Rückwand 14 am Rücken des Benutzers an. Dementsprechend sind bei der bestimmungsgemäßen Verwendung im Straßenverkehr die Frontwand 12 von hinten und die Seitenwände 16 von der jeweiligen Seite sichtbar, wenn Dritte auf den Benutzer mit dem aufgesetzten Tragebehälter 2 schauen.
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Um einerseits bei einer Verwendung als Tragetasche im gehobenen Umfeld den ästhetischen Gesamteindruck des Tragebehälters 2 nicht zu beeinträchtigen, um andererseits jedoch bei einem Einsatz im Straßenverkehr eine gute Sichtbarkeit zu bieten, ist der Tragebehälter 2 mit einem bedarfsweise einsetzbaren bzw. anbringbaren Signalelement 26 ausgestattet.
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Zu diesem Zweck weist die Frontwand 12 des Tragebehälters 2 eine beispielsweise durch einen Reißverschluss 28 verschließbare und im geöffneten Zustand bei hochgeklappter Deckellasche 18 von außen zugängliche Vortasche 30 auf, in der in einem Bereitschaftszustand gemäß 1 und 2 ein flexibles Signalelement 26 - in diesem Zustand von außen unsichtbar bzw. versteckt - aufbewahrt ist. Das Signalelement 26 ist in einem Randbereich an einer Innenfläche der Vortasche 30 befestigt und damit unverlierbar mit dem Tragebehälter 2 verbunden. Bei geöffnetem Reißverschluss 28 kann der lose Teil des Signalelements 26 gemäß 3 aus der Vortasche 30 herausgezogen und gemäß 4 über die Frontwand 12 und teilweise über die die Seitenwände 16 gespannt und am Behälterkorpus befestigt werden. Die Deckellasche 18 kann dann gemäß 5 wieder heruntergeklappt werden. In diesem Einsatzzustand ist die außen liegende Signalfläche 32 des Signalelements 26 an der Außenseite des Tragebehälters 2 gut von hinten und von den Seiten sichtbar und trägt zur Verkehrssicherheit des Benutzers bei. Nach dem Einsatz im Straßenverkehr kann der Benutzer das Signalelement 26 wieder in der Vortasche 30 verstauen und gewissermaßen verstecken.
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Die durch den Reißverschluss 28 verschließbare Eingriffsöffnung 34 der Vortasche 30 ist hier im Beispiel als quer verlaufender, sich von Seitenkante zu Seitenkante der Frontwand 12 erstreckender Schlitz in einem oberen Abschnitt der Frontwand 12 ausgebildet. Die Lage ist gemäß 1 oder 5 so bemessen, dass die Eingriffsöffnung 34 bei heruntergeklappter Deckellasche 18 gerade noch durch diese überdeckt wird, mithin nur bei hochgeklappter Deckellasche 18 zugänglich und sichtbar ist. Andererseits geht die Überdeckung nur so weit, dass die im Einsatzzustand befindliche Signalfläche 32 nur geringfügig am oberen Rand überdeckt wird.
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Bei dem Signalelement 26 kann es sich bevorzugt um ein textiles Flächengebilde, etwa nach Art eines Tuches, handeln oder alternativ um eine biegsame Folie. Das Signalelement 26 hat im ausgebreiteten Zustand bevorzugt im Wesentlichen den Umriss eines gleichschenkligen Trapezes mit einer kurzen Grundseite 40, einer dazu parallelen langen Grundseite 42 und zwei zwischen den Grundseiten 40, 42 liegenden schrägen Seiten 44. Die Länge der kurzen Grundseite 40 entspricht bevorzugt der Breite der Eingriffsöffnung 34 in der Vortasche 30. An einem zur kurzen Grundseite 40 gehörenden Randabschnitt ist das Signalelement 26 fest mit der nach außen gerichteten Innenfläche der Vortasche 30 verbunden, etwa vernäht oder versteppt. Alternativ kommt auch eine lösbare Verbindung über einen in der Vortasche 30 liegenden Reißverschluss oder Klettstreifen oder dergleichen in Betracht, so dass das Signalelement 26 bedarfsweise auswechselbar bzw. zur Reinigung temporär herausnehmbar ist. Eine lösbare Verbindung sollte aber vorzugsweise derart beschaffen sein, dass ein unbeabsichtigtes Lösen, welches der gewünschten Unverlierbarkeit entgegenstehen würde, vermieden wird.
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Die übrigen Abmessungen des Signalelements 26 sind derart bemessen, dass das vollständig aus der Vortasche 30 herausgezogene Signalelement 26 im Einsatzzustand gemäß 5 den unterhalb der Eingriffsöffnung 34 liegenden Bereich der Frontwand 12 vollständig abdeckt, aber nicht nach unten darüber hinaussteht. Zur Seite hin erstreckt sich das ausgebreitete und gespannte Signalelement 26 gemäß dem trapezförmigen Schnittmuster teilweise über die Seitenwände 16. Am unteren Ende reicht das Signalelement 26 bis an die jeweilige Kante der Rückwand 14 heran. Das Signalelement 26 wird hier im Beispiel gemäß 4 und 5 mittels Klettverschlüssen 48, die in den Ecken des Trapezes positioniert sind, in einem gespannten, eng an den Wänden des Tragebehälters 2 anliegenden Zustand fixiert. Dazu sind in die Seitenwände 16 des Tragebehälters 2 und an der Innenseite des Signalelements 26 zueinander korrespondierende Klettelemente integriert.
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Durch die beschriebene Art der Anbringung bleibt der von der Vortasche 30 umschlossene kleine Stauraum bei heraus gezogenem Signalelement 26 zugänglich und zur Aufbewahrung von Utensilien und dergleichen. Die gilt auch bei in der Vortasche 30 aufbewahrtem Signalelement 26, wobei dann allerdings entsprechend dem Volumen des Signalelements 26 der Stauraum der Vortasche 30 geringfügig verringert ist.
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Die im Einsatzzustand sichtbare reflektierende Außenseite des Signalelements 26, sprich die Signalfläche 32, kann überwiegend oder vollständig beispielsweise in gelber oder sonstiger Signalfarbe ausgeführt sein. Besonders bevorzugt sind auffällige und auch im Dunklen oder bei trübem Wetter gut sichtbare Signalfarben wie Neongelb, aber auch Orange, Rot oder Hellgrün. Die Signalfläche kann weiterhin mit fluoreszierenden Bereichen und oder mit gut reflektierenden Bereichen, insbesondere in Gestalt von Streifen, versehen sein, um die Wahrnehmbarkeit im Straßenverkehr noch zu verbessern. Diese Bereiche können auf die Signalfläche 32 aufgesetzt oder in sie integriert sein. Denkbar sind beispielsweise Reflektorstreifen 50, die auf das textile Flächengebilde aufgenäht sind. In einem Extremfall kann die gesamte Signalfläche 32 reflektierend und/oder fluoreszierend ausgestaltet sein. Im Allgemeinen reichen jedoch Teilbereiche. Insgesamt betrachtet ist der Reflektionsgrad der Signalfläche 32 jedenfalls bevorzugt deutlich höher als der des Behälterkorpus, welcher beispielsweise in gedeckten Farben gehalten sein kann. Die Signalfläche 32 kann demnach auch als Reflektorfläche bezeichnet werden.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Tragebehälter
- 4
- Tragegurt
- 6
- Trageschlaufe
- 10
- Bodenwand
- 12
- Frontwand
- 14
- Rückwand
- 16
- Seitenwand
- 18
- Deckellasche
- 20
- Reißverschluss
- 22
- Rastmittel
- 24
- Eingriffsöffnung
- 26
- Signalelement
- 28
- Reißverschluss
- 30
- Vortasche
- 32
- Signalfläche
- 34
- Eingriffsöffnung
- 40
- kurze Grundseite
- 42
- lange Grundseite
- 44
- schräge Seite
- 48
- Klettverschluss
- 50
- Reflektorstreifen