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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern. Insbesondere sollen Tiere der Gruppe der Guloninae und der Gattung der Procyon vom Vordringen auf die Dächer abgehalten werden.
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Darstellung der Erfindung
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Die Tiere der Überfamilie der Mustelidea, insbesondere der Gruppe der Guloninae und der Gattung der Procyon, werden vielfach als Schädlinge betrachtet, da sie sich auf Dachböden einnisten und als nachtaktive Tiere bevorzugt zu Schlafenszeiten geräuschvoll die Dämmung im Dachbereich zerstören und Kot und Urin hinterlassen. Eine Bejagung ist nicht möglich oder selten von Erfolg gekrönt. Auch das Fangen oder Vertreiben hat immer nur einen begrenzten Erfolg, da das gleiche Tier oder ein Artgenosse nach kurzer Zeit das Revier wieder beziehen könnte. Die Tiere klettern dabei über nah am Haus stehende Bäume auf das Dach. Meistens nutzen sie aber den Weg über die Fallrohre nach oben, setzen sich in den Knick des Fallrohres direkt unterhalb der Dachrinnen, greifen in die Dachrinne und ziehen sich auf das Dach. Effektiver Schutz bietet nur die Abwehr des Tieres, am besten an dieser bevorzugten Kletterstelle. Daher wurden verschiedene Vorrichtungen offenbart, um das Tier am Erreichen des Daches über das Fallrohr zu hindern.
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Die einfachste Vorrichtung ist eine Art Stachelkranz, der um ein Fallrohr gelegt wird. Dieser ist einfach zu montieren, die der Kranz ist ausladend und stellt ein Hindernis dar. Die sehr intelligenten Tiere der genannten Familie schaffen es allerdings immer wieder, diesen Kranz zu überwinden, nicht zuletzt, weil er vom Nutzer oft falsch angebracht wird. Insbesondere das Anbringen dieses Kranzes in einer ohne Hilfsmittel zu erreichenden Höhe führt dazu, dass das Tier am Mauerwerk an diesem Kranz vorbei klettern kann und einen freien Weg auf das Dach hat. Ein Anbringen weit oben unterhalb der Dachrinne gestattet dem Tier, auf diesen Kranz aufzusteigen und so noch leichter auf das Dach zu gelangen.
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Eine andere Lösung des geschilderten Problems ist in der Schrift
DE 20 2013 004 694 U1 offenbart, die einen elektrischen Abwehrzaun für Fallrohre beschreibt. Dieser wird - wie der Stachelkranz - um das Fallrohr gelegt. Der Zaun wird an eine Spannungsquelle angeschlossen, die bei Berührung durch das kletternde Tier einen Stromschlag erzeugt. Versuche bei Kraftfahrzeugen, die von den Tieren der Überfamilie der Mustelidea auch immer wieder heimgesucht werden, haben gezeigt, dass Hochspannung zum Vertreiben der Tiere geeignet ist. Allerdings ist der Betrieb teuer und nicht ohne Gefahren, insbesondere bei metallischen Fallrohren.
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Eine weitere Lösung beschreibt die Schrift
DE 20 2017 004 064 U1 , die eine flächige Klettersperre beschreibt. Diese wird einerseits an der Dachrinne zum Anderen am Fallrohr befestigt. Dazu werden Blindnieten verwendet, wobei zu Bohrungen in der flächigen Klettersperre korrespondierende Bohrungen in Dachrinne und Fallrohr geschaffen werden, durch die die Blindnieten gesetzt werden. Viele Nutzer scheuen den Anbauaufwand oder haben das Problem, einen geeigneten Handwerker zu finden. Beim Abbau dieser Klettersperre, der auch nur mit entsprechendem Werkzeug zum Entfernen der Nieten möglich ist, bleiben die Löcher in Dachrinne und Fallrohr zurück, so dass die Funktion gemindert ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern bereitzustellen, die auch vom handwerklich unbegabten Hausbewohner ohne Probleme am Haus angebracht werden kann.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt mit den Merkmalen des Anspruchs 1, wobei die Unteransprüche weitere Ausgestaltungen beschreiben.
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Eine Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern umfasst im Stand der Technik eine flächige Klettersperre, meistens aus einem Blech oder einem Plastikschild. Erfindungsgemäß ist an der flächigen Klettersperre wenigstens ein Einhängeelement zum Einhängen der Klettersperre in eine Dachrinne angeordnet. Dieses kann ein U-Profil sein, das mit einem Schenkel an der Klettersperre abgeordnet ist und mit dem anderen Schenkel den Rand der Dachrinne umgreift. Es ist aber auch möglich, dass zwei oder mehr Haken, gleichmäßig über die Breite der Klettersperre verteilt, nebeneinander angeordnet sind, mit denen man die Klettersperre in die Dachrinne einhängt. Zusätzlich ist erfindungsgemäß an wenigstens einem Einhängeelement ein Klemmelement angeordnet ist, wobei das Klemmelement gegen die Dachrinne wirkt. Hier sind verschiedene Ausführungen denkbar, wichtig ist nur, dass das Klemmelement verhindert, dass das Tier die Klettersperre so stark bewegt, dass sie von der Dachrinne abfällt. Weiterhin darf das Tier die Klettersperre auch nicht seitlich in der Rinne verschieben können. Von Vorteil wäre, wenn das Tier die Klettersperre nicht einmal bewegen könnte. Gegenüber dem Stand der Technik ist die beschriebene Vorrichtung einfach zu montieren, selbst durch einen handwerklich nicht so geschickten Hausbesitzer. Durch die werkzeuglose Montage werden auch die wasserführenden Elemente nicht beschädigt, so dass nach der Entfernung der Vorrichtung keine Löcher zurückbleiben, aus denen Wasser austreten kann.
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Nach einer besonderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern ist die flächige Klettersperre aus einem durchsichtigen Material, vorzugsweise aus wetterbeständigem Kunststoff. Dieses bringt den Vorteil mit sich, dass die Vorrichtung kaum auffällt und den Gesamteindruck des Hauses auch dort, wo aus Gründen des Denkmalschutzes oder touristischen Gründen besondere Anforderungen bestehen, nicht beeinträchtigt.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern ist das Klemmelement eine Schraube. Diese ist auf der Außenseite, also der dem Haus abgewandten Seite, angebracht und kann vom Nutzer nach dem Einhängen der Klettersperre in die Dachrinne in einfacher Weise gedreht werden, bis die Schraube gegen die Dachrinne stößt. In der Regel weist die Dachrinne auf ihrer Außenkante eine Wulst auf, unter der die Schraube gegen die Dachrinne gedreht wird, so dass eine zusätzliche Sicherung erreicht wird. Zudem verhindert die Schraube auch das Verschieben des Kletterschutzes, selbst wenn sie sich leicht lockern sollte, da Dachrinnenhalter ein zu starkes seitliches Verschieben verhindern.
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In einer anderen Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern ist das Klemmelement ein Hebel. Dieser kann über ein Gewinde mit sehr starker Steigung verfügen, so dass das Verdrehen des Hebels um eine Viertel- oder halbe Drehung schon ausreicht, um die Klemmung herbei zu führen. Die weiteren Eigenschaften entsprechen den Ausführungen zur Schraube.
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Eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern weist einen Keil als Klemmelement auf. Dieser ist auf der der Hauswand zugewandten Seite der Klettersperre angeordnet und kann von der Außenseite der Klettersperre oder durch seitliche Betätigungselemente parallel derart zur Klettersperre nach oben bewegt werden, dass er die Klettersperre von der Dachrinne abdrückt und so das Einhängeelement gegen den Rand der Dachrinne zieht. Durch die Klemmwirkung über die gesamte Länge erhöht sich die Sicherheit.
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Nach einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern ist das Klemmelement gegen das Lösen gesichert. Dies kann mit einem Bolzen oder Spint erfolgen, auch ein Einrasten in eine Raste z.B. nach Betätigen des Hebels oder Verschieben des Keils ist denkbar. Hierzu können Aufnahmen oder Rasten in der Klettersperre vorgesehen sein.
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Schließlich ist in einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Verhinderung des Aufsteigens von Tieren der Überfamilie der Mustelidea auf Dächer von Häusern vorgesehen, dass an der Vorrichtung mehr als ein Klemmelement angeordnet ist. Dadurch wird die Sicherheit der Vorrichtung gegen das Herunterfallen, gegen ein Wegstoßen durch das Tier usw. noch erhöht, da nun die Klemmwirkung von wenigstens zwei Klemmelementen überwunden werden muss.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels erläutert. Hierzu zeigen
- 1 die schematische Draufsicht auf ein Haus mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
- 2 die schematische Seitenansicht eines Hauses mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung und
- 3 eine Detailansicht der Ausführungsform mit einer Schraube.
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In 1 wird eine schematische und unmaßstäbliche Seitenansicht eines Hauses 3 mit einem Dach 2 gezeigt. Dort ist eine erfindungsgemäße Vorrichtung 1 in die Dachrinne 6 eingehängt. An der Vorrichtung 1 ist dazu ein Einhängeelement 5 angeordnet, dass den Rand der Dachrinne 6 umgreift. Gegen das Herunterfallen ist die Vorrichtung 1 mittels eines Klemmelements 7, das gegen die Dachrinne wirkt, gesichert. Die Anordnung der Vorrichtung 1 erfolgt dabei im Bereich des Ablaufs 8 aus der Dachrinne 4 in das Fallrohr 9.
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Die gleiche Ausführungsform ist auch in 2, diesmal in einer Seitenansicht, dargestellt. Dort ist das Detail A entnehmbar, das Gegenstand der 3 ist.
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In 3 ist das Detail A dargestellt. Tiere der Überfamilie der Mustelidea klettern am Fallrohr 9 nach oben und setzen sich in den Knick 11. Normalerweise würden sie um den Auslauf 8 herum nach oben in die Dachrinne 6 hineingreifen und sich auf das Dach 2 ziehen. Die Vorrichtung 1, umfassend die Klettersperre 4, die mittels des Einhängeelements 5 in die Dachrinne 6 einggehängt und gegen das Herabfallen oder das Bewegen durch den Wind oder das Tier mit einem Klemmelement 7, hier einer Schraube, gesichert ist, verhindert dieses Umgreifen, so dass das Tier unverrichteter Dinge wieder nach unten klettern muss.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Dach
- 3
- Haus
- 4
- Klettersperre
- 5
- Einhängeelement
- 6
- Dachrinne
- 7
- Klemmelement
- 8
- Ablauf
- 9
- Fallrohr
- 10
- Dachrinnenhalter
- 11
- Knick
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202013004694 U1 [0004]
- DE 202017004064 U1 [0005]