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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tasche mit Herausfallsicherung, insbesondere für Werkzeug wie einen Gliedermaßstab. Insbesondere befindet sich die Tasche weiterhin an einer Arbeitshose bzw. Handwerkerhose.
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Taschen von Arbeitshosen für Handwerker weisen üblicherweise eine oder mehrere seitliche Taschen am Hosenbein auf, welche beispielsweise leicht oberhalb des Knies auf Höhe der Oberschenkel an dem Hosenbein der Hose seitlich angeordnet sind. In diesen Taschen werden üblicherweise Werkzeuge wie Schraubenzieher, Cuttermesser, Stifte und insbesondere Gliedermaßstäbe, sogenannte Zollstöcke, verstaut werden können, damit sie für die Benutzung stets schnell zur Hand sind.
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Eine Anforderung an eine derartige Tasche ist, dass ihre nach oben zeigende, häufig leicht abgeschrägte Öffnung groß genug ausgeführt ist, damit der Benutzer seine Werkzeuge möglichst problemlos in die Tasche hinein- und aus der Tasche wieder herausbefördern kann. Somit ist das Werkzeug meist nicht sicher in der Tasche befestigt, sodass es bei starker Bewegung des Benutzers oder beispielsweise beim Sitzen im Auto mit waagrechtem Bein, das Werkzeug aus der Tasche herausfallen kann. Abgesehen davon, dass das Aufheben von herausgefallenem Werkzeug unnötig und nervenaufreibend ist, kann durch den Aufprall auf dem Boden, mitunter aus größeren Höhen, das Werkzeug entweder beschädigt werden oder stellt sogar eine Gefahr für Kollegen dar, welche unterhalb arbeiten.
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Um dieses Problem zu verhindern gibt es im Stand der Technik Sicherungslaschen, die beispielsweise anhand eines Druckknopfes geschlossen werden können und das Werkzeug sicherer in der Tasche fixieren können. Eine weitere Lösung ist es, dass innerhalb der Tasche kleinere Abschnitte der Tasche vorgesehen sind, in die die Werkzeuge eingeschoben werden können, wobei die Abschnitte so eng dimensioniert sind, dass die Gegenstände durch Reibung in der Tasche gehalten werden. Jedoch sind diese Lösungen sehr unpraktisch, da bspw. der Zollstock stets beim Einstecken in die Tasche in die engeren Abschnitte eingeführt werden muss oder aber mit der Lasche womöglich noch unter Zuhilfenahme der zweiten Hand befestigt werden muss.
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Somit entsteht der Nachteil, dass das Hinein- und Herausbefördern der Werkzeuge aus der Tasche umständlicher wird und somit keine praktikable Lösung darstellt zumal, wenn der Handwerker dazu unter Umständen beide Hände benötigt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es somit die geschilderten Nachteile zu beseitigen und eine Tasche bereitzustellen, welche eine sichere aber zugleich praktische Herausfallsicherung der Gegenstände, welche in der Tasche mitgeführt werden, bereitstellt.
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Diese Aufgabe wird anhand der erfindungsgemäßen Tasche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gegeben.
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Die erfindungsgemäße Tasche ist vorgesehen zur Aufnahme von Gegenständen, insbesondere Werkzeug, welche zumindest teilweise aus einem magnetischen Material, wie beispielsweise Eisen, bestehen. Die Tasche weist dabei eine Öffnung auf, welche zum Befüllen und Leeren der Tasche vorgesehen ist und zu einer Seite hin abgeschrägt sein kann, um das Befüllen und Leeren der Tasche zu vereinfachen. Die Öffnung ist dabei vorteilhafterweise nach oben hinzeigend angeordnet, sodass Gegenstände von oben, also in Richtung der Wirkung der Schwerkraft, in die Tasche hineingelegt und gegen die Richtung der Wirkung der Schwerkraft hinausgenommen werden können. Die der Öffnung gegenüberliegende Seite der Tasche bildet dabei den Taschenboden.
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Weiterhin ist an der erfindungsgemäßen Tasche wenigstens ein Magnet angeordnet, welcher dazu eingerichtet ist, mit den durch die Tasche aufzunehmenden Gegenstände eine Wechselwirkung einzugehen. Diese Wechselwirkung ist dabei derart vorgesehen, dass die in der Tasche befindlichen Gegenstände durch eine magnetische Kraft von dem Magneten angezogen werden und so vor einem Herausfallen aus der Tasche geschützt werden können. Die magnetische Kraft des Magneten ist dabei vorzugsweise so dimensioniert, dass die sie größer ist als die Gewichtskraft der Gegenstände, die in der Tasche platziert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist diese Tasche direkt an einer Hose, insbesondere seitlich am Hosenbein, angeordnet. Auf diese Weise ist es für den Benutzer möglich, häufig benutzte Gegenstände, wie beispielsweise einen Zollstock, stets bequem bei sich zu führen.
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Weiterhin vorteilhaft ist diese Ausführungsform, wenn eine Vorderseite der Tasche aus einem auf die Hose aufgenähten Material besteht und eine Rückseite der Tasche direkt durch einen Teil der Hose selbst gebildet ist. Somit besteht die Tasche aus dem angenähten Material und einem Teil der Hose selbst. Die Vorderseite der Tasche bezeichnet hierbei die Seite der Tasche, welche sich weiter weg vom Hosenbein der Hose befindet, also mit der das Bein des Benutzers nicht in Kontakt kommt. Wenn der Benutzer die Hose mit der Tasche in dieser Ausführungsform angelegt hat, ist somit das Bein mit der Rückseite der Tasche in Kontakt.
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Anhand dieser Ausführungsform kann die Verwendung von überflüssigem Material verhindert werden, wodurch das Gewicht der Hose verringert und der Tragekomfort der Hose für den Benutzer erhöht werden kann und zudem die Tasche ressourcenschonend hergestellt werden kann.
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Zudem ist vorteilhafterweise der Magnet in dieser Ausführungsform an dem Teil der Hose und somit der Rückseite der Tasche befestigt. Je näher der Magnet am Körper des Benutzers anliegt desto weniger stark ist er aufgrund der Massenträgheit des Magnets für den Benutzer spürbar, wodurch der Tragekomfort für den Benutzer erhöht werden kann.
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Anders als voranstehend geschildert, kann die Tasche auch für sich genommen separat gebildet sein und auf das Hosenbein entweder lösbar, beispielsweise durch Druckknöpfe oder einem Klettverschluss, oder unlösbar, beispielsweise durch annähen, verbunden sein. In diesem Fall wären sowohl Vorder- als auch Rückseite unabhängig von der Hose gebildet.
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Hiervon unbenommen ist der Magnet vorteilhafterweise auf der Seite der Tasche angeordnet, welche näher an der Hose liegt. Ebenfalls denkbar ist, dass der Magnet an der Hose selbst angeordnet ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Magnet derart an der Tasche angeordnet, dass er nicht direkt mit den Gegenständen in Berührung kommt. Eine derartige Anordnung kann beispielsweise dadurch erzielt werden, dass der Magnet in einem durch beispielsweise Stoff vom restlichen Raum der Tasche abgetrennten Abschnitt der Tasche eingearbeitet ist. Vorzugsweise ist dieser Abschnitt dann ausschließlich für den Magnet und nicht zu Aufnahme weiterer Gegenstände vorgesehen und anhand einer Naht vom restlichen Raum der Tasche, in der die Gegenstände aufgenommen werden, getrennt.
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Durch die Vermeidung des direkten Kontakts mit den Gegenständen, kann der Magnet bspw. vor Stößen oder Reibung geschützt werden und somit die Lebensdauer der Herausfallsicherung verbessert werden. Zudem ist es vorteilhaft, den für den Magnet/die Magnete vorgesehenen Abschnitt wasserdicht auszuführen, um den Magnet/die Magnete vor Korrosion zu schützen und die Lebensdauer somit weiter zu erhöhen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist der wenigstens eine Magnet auf der der Öffnung gegenüberliegenden Seite der Tasche, also auf der Seite des Taschenbodens, angeordnet. Dabei ist besonders bevorzugt, dass der Magnet in dem von der Öffnung am weitesten entfernten Drittel der Tasche angeordnet ist. In anderen Worten ist er also näher am Taschenboden als an der Öffnung der Tasche angeordnet und besonders bevorzugt innerhalb des Drittels der Tasche, welches sich am nächsten am Taschenboden befindet.
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Auf diese Weise kann erreicht werden, dass der Magnet in der Tasche besser geschützt werden kann und gleichzeitig eine gewisse Bewegung der Gegenstände in der Tasche auf Höhe der Öffnung ermöglicht wird.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung, besteht der Magnet aus mehreren einzelnen Segmenten, wodurch der Magnet entlang der Segmente beweglich ist und sicher der Hosenform bzw. der Beinform des Benutzers anpassen kann. Auf diese Weise kann die Flexibilität der Tasche erhöht werden und der Tragekomfort verbessert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich der wenigstens eine Magnet lediglich über einen Teil der Tasche, sodass Bereiche innerhalb der Tasche entstehen, welche nicht unter der Einwirkung des Magnets stehen. Auf diese Weise kann eine flexible Benutzung der Tasche mit magnetischen und nicht magnetischen Gegenständen sichergestellt werden, wobei die magnetischen Gegenstände immer vom Magnet angezogen werden und somit sichergestellt werden kann, dass diese ihre definierte Position innerhalb der Tasche einnehmen.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Tasche in sich räumliche Trennungen auf, sodass einzelne voneinander getrennte Abschnitte innerhalb der Tasche entstehen. Diese Abschnitte können dabei angepasst sein auf den Gegenstand, welcher durch sie aufgenommen werden soll. Beispielsweise kann ein Abschnitt für einen Zollstock anders geformt sein als für einen Schraubenzieher. Somit kann eine perfekte Aufteilung und Trennung der Werkzeuge erreicht werden, wodurch die Praktikabilität sowie der Benutzungskomfort und die Organisation bzw. Raumausnutzung in der Tasche erhöht werden.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind verschiedene Abschnitte in der Tasche vorgesehen, in welche jeweils Magnete angeordnet sind. Diese Abschnitte können so innerhalb der Tasche angeordnet sein, dass die Positionierung der Magnete perfekt auf die einzelnen aufzunehmenden Gegenstände abgestimmt ist und die Praktikabilität weiter erhöht werden kann.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer Ausführungsform der Erfindung näher erläutert.
- 1 zeigt eine erfindungsgemäße Tasche in einer Ausführungsform an einer Hose
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1 zeigt eine an einer Hose 30 befestigten Tasche 10. Diese befindet sich seitlich am Hosenbein auf Höhe zwischen Hüfte und Knie des nicht dargestellten Benutzers.
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Die Tasche 10 weist eine nach oben gerichtete Öffnung 11 auf, die es somit ermöglicht, dass Gegenstände 20 von oben, also in Richtung der Wirkung der Schwerkraft, in die Tasche 10 gesteckt werden können. Die Öffnung 11 der Tasche 10 ist in eine Richtung hin abgeschrägt, um das Einstecken der Gegenstände in die Tasche 10 zu vereinfachen.
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Die Tasche 10 wird durch eine Vorderseite 12 gebildet, welche auf das Hosenbein der Hose 30 aufgenäht wurde. Zudem weist die Tasche 10 einen Taschenboden 14 auf, welche die Tasche 10 auf der gegenüberliegenden Seite der Öffnung 11 abschließt.
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Weiterhin weist die Tasche 10 in der dargestellten Ausführungsform zwei Magnete 13 auf, welche voneinander getrennt angeordnet werden können. Es ist also möglich auch lediglich einen der beiden Magneten vorzusehen, je nach dem wie die Präferenzen des Benutzers sind. Die Magnete sind dabei in einem extra dafür vorgesehenen Abschnitt der Tasche angeordnet.
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Der hier dargestellte Gegenstand 20, welcher sich in der Tasche 10 befindet, ist ein Zollstock 20. Ein Zollstock 20 (Gliedermaßstab) besteht üblicherweise aus Holz oder Kunststoff und weist mehrere einzelne Glieder auf, welche mit einem Gelenk miteinander verbunden sind. An den Gelenken sind zudem üblicherweise Verstärkungen vorgesehen, um die in der Regel mechanisch stärker beanspruchten Enden der Glieder zu schützen. Sowohl Teile der Gelenke selbst als auch die Verstärkungen sind dabei üblicherweise aus magnetischem Metall gebildet.
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Ist der Zollstock im zusammengeklappten Zustand (wie abgebildet), so befinden sich die Gelenke der Glieder an den beiden Enden des Zollstocks. Diese Enden sind somit magnetisch und können daher mit einem Magnet in Wechselwirkung treten. Wird der Zollstock 20 in die Tasche 10 eingeführt, so zieht der Magnet 13 das eingeführte Ende des Zollstocks 20 an, sodass es an dem Magnet 13 haftet. Um den Zollstock 20 aus der Tasche 10 wieder zu entnehmen, muss also der Widerstand des Magneten 13 überwunden werden.
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Die Kraft des Magneten 13 ist dabei groß genug, den Zollstock 20 entgegen dessen Gewichtskraft zu halten. Das heißt, dass selbst wenn der Benutzer, welcher die Hose 30 trägt, auf dem Kopf steht und somit der Zollstock 20 ohne Magnet 13 aus der Tasche 10 durch die Öffnung 11 fallen würde, die Kraft des Magneten 13 ausreicht, um den Zollstock 20 gegen das Herausfallen zu sichern.
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Auch bei Bewegungen des Benutzers kann somit sichergestellt werden, dass der Zollstock 20 in der Tasche 10 gehalten wird und die Kraft des Magneten 13 für die Entnahme des Zollstocks 20 überwunden werden muss. Auf diese Weise kann ein wirkungsvoller und praktikabler Herausfallschutz sichergestellt werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Tasche
- 11
- Öffnung
- 12
- Vorderseite
- 13
- Magnet
- 14
- Taschenboden
- 20
- Gegenstand/Werkzeug/Gliedermaßstab (Zollstock)
- 30
- Hose