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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Satz von Inneneinrichtungselementen für einen Schrank, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es sind verschiedene Möglichkeiten bekannt, die Innenräume von Schränken zu strukturieren. Die wohl bekannteste und einfachste Möglichkeit stellen Regalböden dar, die horizontal in den Innenraum des Schranks eingezogen werden. Hierbei ist eine gewisse Variabilität erwünscht, so dass der Benutzer selbst die Einbauhöhe und Anzahl der Regalböden wählen kann. Viele Schränke sind beispielsweise an ihren inneren Seitenwänden mit Öffnungen zur Aufnahme von Bodenträgern versehen, auf welche die Regalböden in verschiedenen Höhenpositionen aufgelegt werden können.
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Neben solchen vorgefertigten Lösungen ist es zuweilen erwünscht, Schränke, die ohne solche Gestaltungsmöglichkeiten ausgeliefert werden, nachträglich mit Regalböden auszustatten. Nach dem oben beschriebenen Prinzip müsste ein Benutzer dann selbst die Innenwände des Schranks mit Löchern versehen, um Bodenträger darin einsetzen zu können. Dies ist relativ aufwändig und muss überdies mit einer gewissen Präzision durchgeführt werden, damit gewährleistet wird, dass jeder Regalboden in jeder in Betracht kommenden Höhenposition an allen Rändern bzw. Ecken ohne Spiel aufliegt und nicht wackelt. Überdies ist eine solche Lösung in Fällen ausgeschlossen, in denen das Material des Schranks das Bohren von Löchern nicht zulässt. Beispielsweise sind die Rückwände von Schränken üblicherweise nur aus einem sehr dünnen Plattenmaterial gefertigt, das den Bodenträgern keinen ausreichenden Halt gibt. Auch Schränke aus Kunststoffmaterialien oder mit verglasten Rückwänden sind für dieses Vorgehen ungeeignet. Hier sind beispielsweise die bekannten Hänge- bzw. Spiegelschränke für Badezimmer zu nennen.
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Ein ähnliches Problem stellt sich bei Schränken, die im zerlegten Zustand verkauft und vom Benutzer selbst aufgebaut und montiert werden. Für den Herstellung und letztlich für den Kunden bringt es Kostenvorteile, Montageschritte bei der Fertigung einzusparen und diese dem Benutzer zu überlassen. Gleichwohl soll die Montage einfach bleiben, um den Benutzer nicht zu überfordern und ein frustrationsfreies Montageerlebnis sowie ein qualitativ hochwertiges Endprodukt im aufgebauten Zustand zu gewährleisten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Satz von Inneneinrichtungselementen für einen Schrank zu schaffen, der nachrüstbar und/oder einfach montierbar ist und auch die nachträgliche Anbringung von Regalböden in Schränken gestattet, die ab Werk ohne entsprechende Montagemöglichkeiten in den Schrankwänden ausgeliefert werden. Insbesondere soll eine solche nachträgliche Ausstattung mit Regalböden auch durch ungeübte Personen problemlos möglich sein, ohne dass die Innenwände des Schranks mit Bohrungen versehen werden müssen. Die Inneneinrichtungselemente sollen überdies kostengünstig herzustellen sein.
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Diese Aufgaben werden erfindungsgemäß durch einen Satz von Inneneinrichtungselementen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Der erfindungsgemäße Satz von Inneneinrichtungselementen umfasst neben den Regalböden ferner eine Anzahl von Montageelementen, die zur Montage der Regalböden im Innenraum des Schranks dienen. Sie werden durch Tiefziehen aus Kunststoff hergestellt und weisen jeweils eine flache, langgestreckte Form auf, so dass sie sich senkrecht an den Innenwänden des Schranks anordnen lassen. Im Einzelnen umfassen diese Montageelemente zumindest ein rechtes und ein linkes Montageelement, die spiegelbildlich zueinander oder identisch ausgebildet sind, zur jeweiligen Anordnung an einer rechten und einer linken Wand des Schranks in senkrechter Ausrichtung, sowie ein drittes Montageelement zur senkrechten Anordnung an der Rückwand des Schranks, beispielsweise etwa mittig zwischen dem linken und dem rechten Montageelement. Auf ihrer Frontseite umfassen die Montageelemente eine Anzahl von Nuten zur Aufnahme von Randbereichen der Regalböden, wobei die Nuten quer zur Längserstreckung der Montageelemente verlaufen. Auf ihrer Rückseite sind die Montageelemente mit Klebemitteln zum Einkleben in den Schrank versehen.
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Im aufgeklebten Zustand stehen die Nuten der Montageelemente dann horizontal, so dass die Regalböden mit ihren Enden in die Nuten der rechten und linken Montageelemente eingeschoben werden können, bis die zur Rückwand weisenden Längsränder der Regalböden in die Nuten des dritten Montageelements eingeschoben werden. Im vollständig eingeschobenen Zustand wird jeder Regalboden somit an seinen beiden rechten und linken Enden von den gegenüberliegenden Montageelementen gehalten, während sein (üblicherweise längerer) Längsrand vom dritten Montageelement gehalten wird. Dies verhindert somit ein Durchbiegen des Regalbodens in seinem mittleren Bereich bei Belastung.
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Da die Montageelemente durch Kleben befestigt werden, ist ein Nachrüsten derselben auf glatten Schrankwänden aus praktisch beliebigem Material möglich. Eine besondere Präzision beim Anbringen der Montageelemente ist nicht erforderlich, da insbesondere der Höhenabstand der Nuten, welche die Ränder der Regalböden aufnehmen, durch die Montageelemente selbst vorgegeben ist. Da die Montageelemente durch Tiefziehen aus Kunststoff hergestellt werden, ist eine einfache Fertigung möglich. Insbesondere ist dies der Fall, wenn das rechte und das linke Montageelement identisch ausgebildet sind, da dann nur ein einziges Werkzeug zu deren Herstellung notwendig ist.
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Neben der einfachen Montage ist es unter Umständen auch möglich, die Montageelemente rückstandsfrei zu entfernen, sofern die Klebemittel so gestaltet sind, dass keine Klebstoffreste an den Innenwänden des Schranks verbleiben.
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Die erfindungsgemäßen Montageelemente eignen sich zur Montage verschiedener Arten und Formen von Regalböden, also sowohl für einfache plattenförmige Boden als auch für solche, die in sich stärker strukturiert sind und z.B. mit Aufnahmen für Gegenstände, einer Reling zum Halten von Gegenständen auf der Regalbodenfläche oder dergleichen versehen sind. Die vorliegende Erfindung ist somit in ihrer allgemeinsten Form nicht an eine bestimmte Gestaltung der Regalböden gebunden.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das dritte Montageelement mit dem rechten und dem linken Montageelement identisch. Das dritte Montageelement kann somit durch die gleichen Werkzeuge wie das linke und das rechte Montageelement hergestellt werden, wodurch sich ein weiterer Kostenvorteil ergibt.
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Vorzugsweise umfassen die Montageelemente auf ihrer Frontseite eine Reihe kastenförmiger Vorsprünge, und die Abstände zwischen diesen Vorsprüngen bilden die Nuten.
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Weiter vorzugsweise umfassen die Klebemittel doppelseitige Klebebänder. Hierbei kann es sich zum Beispiel um Gewebebänder handeln.
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Weiter vorzugsweise werden die Regalböden ebenfalls durch Tiefziehen aus Kunststoff hergestellt. Beispielsweise können die Regalböden mit schalenförmigen Aufnahmen ausgestattet sein, in welche sich zur Aufbewahrung Gegenstände ablegen oder abstellen lassen.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Schrank, umfassend einen Korpus mit einem Innenraum, der durch eine rechte und eine linke senkrechte Wand sowie durch eine Rückwand des Korpus begrenzt wird, sowie einen im Innenraum angeordneten Satz von Inneneinrichtungselementen der erfindungsgemäßen Art, wie vorstehend beschrieben, wobei das linke Montageelement in senkrechter Ausrichtung auf die linke senkrechte Wand geklebt ist, das rechte Montageelement in senkrechter Ausrichtung auf die rechte senkrechte Wand geklebt ist und das dritte Montageelement in senkrechter Ausrichtung auf die Rückwand geklebt ist, wobei die Regalböden horizontal mit ihren Enden in Nuten der rechten und linken Montageelemente eingeschoben sind und die zur Rückwand weisenden Längsränder der Regalböden in Nuten des dritten Montageelements eingeschoben sind.
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Die Regalböden können auch in diesem Fall vollständig flach oder auch mit tiefgezogenen Vertiefungen oder Aufnahmen versehen sein, wie vorstehend beschrieben. Die Begriffe „links“, „rechts“, „vorn“, „hinten“ und dergleichen beschreiben hier wie in der gesamten Beschreibung und in den Ansprüchen lediglich relative gegenüberliegende Positionen der entsprechenden Wände bzw. Montageelemente des Schranks, so wie er sich im fertig montierten und - insbesondere im Fall eines Hängeschranks - installierten Zustand dem Benutzer präsentiert.
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Vorzugsweise erstrecken sich das linke Montageelement und das rechte Montageelement über die gesamte Breite der jeweils linken und rechten Wand.
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Im Folgenden wird eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert.
- 1 und 2 sind Darstellungen einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Satzes von Inneneinrichtungselementen für einen Schrank in verschiedenen Perspektiven, entsprechend ihrer Einbauposition in einen Schrank; und
- 3, 4 und 5 sind Ansichten eines Montageelements dieses Satzes in verschiedenen Perspektiven.
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1 und 2 zeigen einen vollständigen Satz 10 von Inneneinrichtungselementen für einen Schrank gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Dieser Satz 10 umfasst eine Anzahl von Regalböden, von denen in den 1 und 2 nur ein einziger Regalboden 12 dargestellt ist, sowie ferner eine Anzahl von Montageelementen 14, 16, 18 zur Montage der Regalböden 12. Im Folgenden soll auf die Regalböden 12 nur in ihrer Einzahl Bezug genommen werden, wobei der dargestellte Regalboden 12 stellvertretend für weitere steht, die ober- oder unterhalb desselben durch die Montageelemente 14, 16, 18 montiert werden können.
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Der Regalboden 12 hat eine langgestreckte rechteckige Form und ist horizontal quer im Innenraum eines nicht näher dargestellten Schranks angeordnet. Er ist durch Tiefziehen aus Kunststoff hergestellt und weist eine Anzahl schalenförmiger Vertiefungen 20 zur Aufnahme von Gegenständen auf. Entsprechend seiner Orientierung in der Einbauposition (und der Darstellung in 1 und 2) weist er an seinem linken Ende einen kurzen Rand 22 und entsprechend an seinem rechten Ende einen kurzen Rand 24 auf, welche durch einen dem Betrachter zugewandten vorderen Längsrand 26 und einen hinteren Längsrand 28, der entlang der Rückwand des Schranks verläuft, verbunden sind. Abweichend von der hier dargestellten Gestalt des Regalbodens 12, kann im Rahmen der vorliegenden Erfindung auch ein vollständig flacher Regalboden mit rechteckiger Plattenform verwendet werden, dessen kürzere Kanten den Rändern 22 und 24 des vorliegenden Regalbodens 12 entsprechen und dessen Längskanten den Längsrändern 26 und 28. Ebenso kann der Regalboden 12 auch anders geformte und/oder angeordnete Vertiefungen 20 aufweisen.
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Zur Montage des Regalbodens 12 dienen die drei Montagelemente 14, 16 und 18. Von diesen sind zwei Montageelemente 14 und 16 an den kurzen Rändern 22 und 24 des Regalbodens 12 angeordnet, um diese aufzunehmen. Dementsprechend sollen diese Montageelemente 14 und 16 im Folgenden als linke und rechte Montageelemente 14, 16 bezeichnet werden, entsprechend der Anordnung in den 1 und 2, wie sie sich dem Benutzer beim Öffnen des Schranks präsentiert. Das verbleibende dritte Montageelement 18 ist an der Rückwand des Schranks angebracht und nimmt dort den hinteren Längsrand 28 des Regalbodens 12 auf. Es ist hier etwa mittig zwischen den linken und rechten Montageelementen 14 und 16 angeordnet.
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Es wird angemerkt, dass abweichend von der vorliegenden Ausführungsform auch eine größere Anzahl von Montageelementen vorgesehen sein kann, wie z.B. ein viertes Montageelement, das wie das dritte Montageelement 18 an der Rückwand des Schranks angeordnet ist und einen weiteren Abschnitt des hinteren Längsrands 28 des Regalbodens 12 aufnimmt.
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In der vorliegenden Ausführungsform sind sämtliche Montageelemente 14, 16 und 18 identisch ausgebildet und durch Tiefziehen aus Kunststoff hergestellt. Einzelheiten dieser Montageelemente 14, 16, 18 sind in den Fig .3, 4 und 5 am Beispiel des dritten Montageelements 18 stellvertretend dargestellt. Es weist eine flache, langgestreckte Form auf, nämlich im vorliegenden Fall eine rechteckige Form zur senkrechten Anordnung an den Innenwänden des Schranks. Seine Längserstreckung entspricht somit der senkrechten oder aufrechten Anordnung.
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Die in 3 dem Betrachter zugewandte Seite stellt eine freie Frontseite dar, auf welcher eine Anzahl rechteckiger kastenförmiger Vorsprünge 30 durch Tiefziehen ausgeprägt sind. Diese rechteckigen Vorsprünge 30 sind übereinander angeordnet, und die Abstände zwischen den Vorsprüngen 30 bilden Nuten 32, die sich horizontal, d.h. quer zur Längserstreckung der Montageelemente 14, 16, 18 erstrecken. Die Breite der Nuten 32 ist so gewählt, dass jede von ihnen einen der kürzeren Ränder 22, 24 eines Regalbodens 12 aufnehmen kann.
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Diese Nuten sind auch in 1 und 2 deutlich sichtbar. Der kürzere Rand 22 des Regalbodens 12 ist in eine Nut 32 des linken Montageelements 14 eingeschoben, während der rechte kürzere Rand 24 in eine entsprechende Nut 32 auf gleicher Höhe des rechten Montageelements 16 eingeschoben ist. Eine Nut 32 des dritten Montageelements 18 an der Rückwand nimmt einen mittleren Abschnitt des hinteren Längsrands 28 auf.
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Während 4 ein Montagelement 18 im Profil zeigt, zeigt 5 eine perspektivische Ansicht der Rückseite, die der Frontseite gegenüberliegt. Die dort vorhandenen kassettenartigen Vertiefungen 34 entsprechen den rechteckigen Vorsprüngen 30 auf der Frontseite. Zu beiden Seiten der senkrechten Reihe von Vertiefungen 34 erstrecken sich schmale Flansche 36 senkrecht entlang des Montageelements 18. Die rückseitigen Flächen dieser Flansche 36 dienen zum Aufkleben jeweils eines doppelseitigen Klebebands, beispielsweise eines Gewebebands. Jeweils zwei dieser Gewebebänder dienen zum Einkleben jeweils eines Montageelements 14, 16, 18 an eine Innenwandfläche des Schranks. Im Einzelnen wird das linke Montageelement 14 an eine linke Wandfläche geklebt, die einen Innenraum des Korpus des Schranks begrenzt, das rechte Montageelement 16 wird an die gegenüberliegende rechte Wandfläche geklebt, und das dritte Montageelement wird an die Rückwand geklebt.
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In der senkrechten Ausrichtung dieser Montageelemente 14, 16, 18 lässt sich jeweils ein Regalboden 12 horizontal, wie in den 1 und 2 gezeigt, zwischen die linken und rechten Montageelemente 14, 16 in die Nuten 32 einschieben, bis der hintere Längsrand 28 in die entsprechende Nut 32 des dritten Montageelements 18 hineingleitet. Der Regalboden 12 wird dann an seinen beiden linken und rechten Enden gehalten und in seinem mittleren Bereich hinten abgestützt, um auch eine größere Last aufnehmen zu können, ohne sich durchzubiegen.
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Die Montageelemente 14, 16, 18 lassen sich somit einfach und ohne Bohren an den Wänden befestigen. Die Nuten 32 bilden dann ein regelmäßiges Raster zur Anordnung der Regalböden 12, ähnlich der Anordnung von Leitersprossen. Sämtliche Teile des Satzes 10 von Inneneinrichtungselementen für den Schrank lassen sich durch Tiefziehen aus Kunststoff herstellen. Überdies besteht die Möglichkeit, wie im dargestellten Ausführungsbeispiel identische Montageelemente 14, 16 und 18 vorzusehen, was Kostenvorteile bei der Herstellung einbringt.
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Denkbar ist allerdings auch die Verwendung eines Satzes von Montageelementen, bei welchen das linke Montageelement 14 und das rechte Montagelement 16 nicht identisch, aber spiegelbildlich ausgebildet sind. Das dritte Montageelement 18 kann dann unabhängig von dem linken und rechten Montageelement 14 und 16 ausgestaltet sein.