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Hilfsvorrichtung für einen Badewannenlift in einer Ausführung zur schnellen Montage und Demontage.
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In der Offenlegungsschrift
DE 24 34 068 A1 wird ein Hubgerät als Badewannenlift beschrieben, welches einen in der Wanne angeordneten Sitz besitzt, der durch mechanische Kraft zwischen Wannenboden und Wannenrand vertikal auf- und niederbewegt werden kann. An beiden Längsseiten sind dazu außerhalb der Wanne Hubmechanismen angebracht, wie z. B. Zahnstangen, Seilrollen, Scherenanordnungen oder hydraulische Lösungen.
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Weiterhin wird in der Schrift
DE 297 19 113 U1 ein Badewannenlift beschrieben, welcher aus einem zylindrischen, ziehharmonikaform faltbar ist. Das in der Badewanne vorhandene Wasser wird zum Aufpumpen mittels einer elektromotorischen Pumpe benutzt. Durch Ablassen des Wassers in die Wanne kann man das Kissen wieder entleeren und der Benutzer kann sich in die Badewanne absenken lassen.
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Ein Tragetuch-Wannen-Lift wird in der Schrift
DE 298 01 433 U1 beschrieben. An beiden gegenüberliegenden Wannenrändern sind dazu rolloartige Kästen angeordnet. Am vorderen Wannenrand ist der Rollokasten unmittelbar unterhalb des Wannenrandes angeordnet. Das Tragetuch wird durch elektromotorisch angetriebene Drehstangen auf- bzw. abgerollt. Damit lässt sich das Tragetuch verkürzen bzw. verlängern.
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Ein kompakter, mobiler Pflegehelfer für den universellen Einsatz, der sowohl im Innen- als auch im Außenbereich verwendbar ist, wird in der Schrift
DE 10 2009 024 478 B4 beschrieben. Dieser mobile Pflegehelfer ist als kompaktes spezielles Fahrzeug ausgebildet und der für die Krankenpflege und für Personen, die teilweise gehbehindert vorgesehen. Dieser Pflegehelfer dient als Rollator oder Gehhilfe und für schwerst gehbehinderte Personen als Trageelement und als Fahrzeug beim Gang zur Toilette oder dem Aufstehen vom Sofa, Bett oder Stuhl oder auch als Badewannenlift. Dieser Pflegehelfer besitzt einen Grundrahmen, ein Fahrwerk mit Antrieben und Antriebsrädern, das mit dem Grundrahmen eine Einheit bildet, und durch zwei an der linken und an der rechten Seite des Pflegehelfers befestigte Treppenstufen-Steiger zum Überwinden von Treppenstufen, die jeweils aus drei Baueinheiten bestehen, von denen je Treppenstufen-Steiger jeweils eine Baueinheit als hintere Hubschwinge ausgebildet ist, welche beweglich über den Lagerpunkt am Antriebsrad des Fahrwerks befestigt ist und am hinteren Ende über die Antriebsräder angetriebene Antriebsräder aufweist. Dieser Pflegehelfer ermöglicht z. B. das Anheben einer Person auf Badewannenhöhe und dann den Ortswechsel zwischen Pflegehelfer und Badewannenlift.
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In der Schrift
EP 100 321 B1 wird eine Spital-Badewanne beschrieben, die neben dem Wannenkörper eine elektrohydraulisch betriebene Hebevorrichtung mit Hydraulikzylinder, Kolbenstange und Motor-Pumpen-Aggregat zum Heben und Senken einer Sitz- oder Liegeanordnung, die zwischen einer Stellung außerhalb des Wannenkörpers und eine Stellung innerhalb des Wannenkörpers bewegbar ist. Der im wesentlichen senkrecht stehende Hydraulikzylinder und das Motor-Pumpen-Aggregat sind an einem den Wannenkörper stützenden Gestellrahmen angebaut, wobei der Hydraulikzylinder eine nach oben ausstoßbare Kolbenstange aufweist, an deren obenliegendem Ende die Tragkonstruktion einer Sitz- und Liegeschale aufgesetzt ist, die sowohl innerhalb als auch außerhalb des Wannenkörpers auf die Höhe des Wannenbodens absenkbar ist.
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Weiterhin wird in der Schrift
EP 1 019 005 B1 wird ein Badewannenlift beschrieben, welches ein flexibles Band zum Absenken bzw. Anheben einer darauf sitzenden Person benutzt. Das Band ist in einem vertikal neben der Badewanne an der Wand angebrachten Gehäuse untergebracht und lässt sich aus dem Gehäuse quer über die Badewanne herausziehen und auf der anderen Seite der Badewanne befestigen. Durch verschiedene Führungen, die Mittel zur Bewegung besitzen, kann das Band mit einer darauf sitzenden Person angehoben oder abgesenkt werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hilfsvorrichtung für einen Badewannenlift in einer Ausführung zur schnellen Montage und Demontage unter Beachtung der Möglichkeit von Eigenleistungen auch bei der Herstellung zu schaffen.
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Die Erfindungsaufgabe wird durch eine Hilfsvorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs gelöst.
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Die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung besteht aus einem Trägerflansch für eine Laufkatze, vorteilhaft aus einem Handfahrwerk mit einem Handkettenzug und aus Befestigungsmöglichkeiten an der Wand und an der freien Seite neben der Badewanne, bestehend aus einem Dreifuß oder noch einfacher aus einem Zweifuß. Der Zweifuß ist eine platzsparendere Ausführung. Der Zweifuß besteht aus einem Rohrsystem in Dreieckform mit zwei Füßen. Die Füße besitzen einen rutschhemmenden Belag auf der Fußsohle. Die Verankerung des Trägerflansches an der Wand und am Dreifuß bzw. Zweifuß erfolgt in Form eines Aushebescharniers. An der Wand ist dazu eine Wandplatte mit einem Scharnierbolzen angebracht. Die Befestigung der Wandplatte an der Wand kann durch handwerklich befähigte Personen in Eigenleistung erfolgen. Am Dreifuß bzw. Zweifuß als Trägerelement für den Trägerflansch ist ebenfalls ein Scharnierbolzen angeordnet, vorzugsweise an einer Halteplatte im Kopfbereich des Dreifußes bzw. Zweifußes, die senkrecht zum Fußboden des Baderaumes ausgerichtet ist. Der Trägerflansch besitzt an seinen Enden jeweils ein passendes Rohr, welches auf den jeweiligen Scharnierbolzen zur Verankerung aufgeschoben wird. Diese Hilfsvorrichtung mit den Bestandteilen Trägerflansch mit Handfahrwerk und Dreifuß bzw. Zweifuß ist schnell montiert bzw. demontiert und zur Seite gestellt.
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Bei einer Eckbadewanne bzw. Wirlpool ist über Eck von Wand zu Wand parallel zur Eckbadewanne eine Befestigungsschiene angebracht. An dieser Befestigungsschiene ist ein Scharnierbolzen zur Befestigungsmöglichkeit des Trägerflansches mit Handfahrwerk vorgesehen.
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An das Handfahrwerk kann entweder ein Tragetuch oder ein der Badewanneninnenform angepasster Sitz angehangen sein. Die zu hebende Person nimmt auf dem Tragetuch oder Sitz ihren Platz ein. Mittels des Handkettenzuges oder auch elektromotorisch wird die Person bis über den Badewannenrand angehoben. Anschließend wird das Handfahrwerk mit der daran hängenden Person auf dem Trägerflansch über die Badewannenmitte verschoben. Nun kann das Herablassen der Person in die Badewanne erfolgen.
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Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 die Draufsicht auf eine Wandplatte mit einem Scharnierbolzen zur Aufnahme des Trägerflansches,
- 2 die Seitenansicht der Wandplatte mit Scharnierbolzen befestigt an einer Wand,
- 3 die Draufsicht auf einen Trägerflansch mit jeweils einem Rohr an den Enden,
- 4 die Seitenansicht auf einen Trägerflansch mit Laufkatze und Handkettenzug,
- 5 die Draufsicht auf eine Eckbadewanne mit einem Trägerflansch befestigt an einer Befestigungsschiene zwischen zwei Wänden und an einem Trägerelement,
- 6 ein Trägerelement in Form eines dreieckförmigen Zweifußes mit Halteplatte für den Scharnierstift und
- 7 ein Trägerelement in Form eines Dreifußes.
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Die erfindungsgemäße Hilfsvorrichtung für einen Badewannenlift für Badewannen 5 besitzt einen Trägerflansch 1, der an einem Ende mittels eines Rohres 4 an einer Wandplatte 6 mit einem Scharnierbolzen 8 verankert ist. Auf der anderen Seite ist der Trägerflansch 1 ebenfalls mit einem Rohr 4 mit einem Scharnierbolzen 8 einer Halteplatte 11 eines Trägerelements 9 verbunden. Die Rohre 4 an beiden Enden des Trägerflansches 1 wirken zusammen mit den Scharnierbolzen 8 der Wandplatte 6 und der Halteplatte 11 wie ein Aushebescharnier. Die Rohre 4 sind vorteilhaft etwas länger als die Höhe des Trägerflansches 1. Damit heben sich die Rohre 4 vom Trägerflansch 1 besser ab und das Einfädeln eines Rohres 4 auf den Scharnierbolzen 8 ist somit leichter möglich. Die Wandplatte 6 besitzt Befestigungslöcher 7 und wird mittels Schrauben und Dübel in Kopfhöhe einer stehenden Person an der Wand 13 über der Badewanne 5 befestigt. Der Trägerflansch 1 ist so lang, dass er von der Wand 13 über die Badewanne 5 bis zu einem Trägerelement 9 außerhalb der Badewanne 5 reicht und zwischen Badewanne 5 und Trägerelement 9 noch ausreichend Platz für eine Pflegekraft bzw. für die zu betreuende Person zur Aufnahme in ein Tragetuch bzw. Sitzgelegenheit, angehangen am Handkettenzug 3, besteht. Das Trägerelement 9 auf der anderen Seite gegenüber der Wandbefestigung ist vorzugsweise ein Zweifuß 9 in Form eines Rohrsystems in Dreieckform mit zwei Füßen 10. Die Füße 10 besitzen einen rutschfesten Belag als Sohle.
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Das Trägerelement 9 kann auch als ein Dreifuß 9 gestaltet sein. Somit steht der Dreifuß 9 für sich allein, besitzt aber den Nachteil eines großen Verstauvolumens.
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Auf dem Trägerflansch 1 ist eine Laufkatze 2, vorteilhaft ein Handfahrwerk 2 mit einem Handkettenzug 3, vorzugsweise ein Ratschenzug 3, beide für maximal 250 kg ausgelegt, vorgesehen. Der Handkettenzug 3 kann auch elektromotorisch angetrieben werden und mit einer Fernbedienung ausgerüstet sein. An das Handfahrwerk 2 kann entweder ein Tragetuch oder ein der Badewanneninnenform angepasster Sitz angehangen sein. Die zu hebende Person nimmt auf dem Tragetuch oder Sitz ihren Platz ein. Mittels des Handkettenzuges 3 oder auch elektromotorisch wird die Person bis über den Badewannenrand angehoben. Anschließend wird das Handfahrwerk 2 mit der daran hängenden Person auf dem Trägerflansch 1 über die Badewannenmitte verschoben. Nun kann anschließend das Herablassen der Person in die Badewanne 5 erfolgen. Die betreuende Person bzw. Pflegekraft hat ausreichend Platz neben der Badewanne 5 und dem Trägerelement 9 für Ihre Tätigkeit.
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Bei einer Eckbadewanne 5 bzw. Wirlpool ist über Eck von Wand 13 zu Wand 13 parallel zur Eckbadewanne 5 eine Befestigungsschiene 12 angebracht. An dieser Befestigungsschiene 12 ist ein Scharnierbolzen 8 zur Befestigungsmöglichkeit des Trägerflansches 1 mit Handfahrwerk 2 vorgesehen. Die Abstützung des Trägerflansches 1 auf der anderen Seite erfolgt durch ein Trägerelement 9, wie in 5 dargestellt.
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Durch den einfachen Aufbau der Hilfsvorrichtung ist eine schnelle Montage bzw. Demontage möglich. Dies kann auch durch nur eine Person erfolgen. Es wird kein großer Stauraum benötigt. Der finanzielle Aufwand gegenüber anderen Lösungen ist wesentlich geringer.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Trägerflansch
- 2 -
- Laufkatze, Handfahrwerk
- 3 -
- Handkettenzug, Ratschenzug
- 4 -
- Rohr
- 5 -
- Badewanne, Eckbadewanne
- 6 -
- Wandplatte
- 7 -
- Befestigungslöcher
- 8 -
- Scharnierbolzen
- 9 -
- Trägerelement, Zweifuß, Dreifuß
- 10 -
- Fuß am Trägerelement
- 11 -
- Halteplatte
- 12 -
- Befestigungsschiene
- 13 -
- Wand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2434068 A1 [0002]
- DE 29719113 U1 [0003]
- DE 29801433 U1 [0004]
- DE 102009024478 B4 [0005]
- EP 100321 B1 [0006]
- EP 1019005 B1 [0007]