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Die Neuerung betrifft eine Vorrichtung zur Rüstung eines Messerringes eines Messerringzerspaners zur Zerkleinerung von Materialien.
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Für die Herstellung z.B. von Spanplatten bzw. OSB-Platten muss Holz in langen Spänen bereitgestellt werden. Hierzu benutzt man Messerringzerspaner, wie sie z.B. aus
DE 199 07 415 B4 oder
DE 10 2015 005 642 A1 bekannt sind. In der zweiten Offenbarung besitzt der Messerringzerspaner als Zuführvorrichtung für das zu zerkleinernde Material eine Vibrationsrinne. Über eine vertikale Gegenluftströmung wird anschließend schweres Material abgeschieden und das zu zerkleinernde Material einem Zentralbereich innerhalb des Messerringzerspaners zugeführt. Durch die Luftströmung, welche durch die rotierende Rotorschaufel verstärkt wird, wird das Material gegen den ortsfesten oder ggfs. ebenfalls rotierenden Messerring gedrückt und zerkleinert. Nach dem Durchtritt des Materials durch den Messerring gelangt das Material in einen Abwurfschacht und wird, ggfs. durch eine Abführvorrichtung weitertransportiert und einer Anlage zur Herstellung von Werkstoffplatten übergeben. In der Regel wird das zerkleinerte Material dort ggfs. getrocknet, beleimt und zu einer Pressgutmatte gestreut und schließlich zu einer Werkstoffplatte, bevorzugt in einer kontinuierlichen arbeitenden Presse, verpreßt.
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Aus
DE 197 18 681 A1 ,
DE 199 00 924 A1 ,
DE 199 01 887 A1 und
DE 10 2015 003 520 B4 sind Schärf- und Reinigungsvorrichtungen für Messerringe bekannt geworden. In der Regel werden entweder die Messer aus dem Messerring ausgebaut oder vor Ort innerhalb des Messerringes verschoben und geschliffen. Diese Verfahren und Vorrichtungen haben sich grundsätzlich bewährt, haben aber den Nachteil, dass die Taktzeiten immer noch zu lange dauern. Auch ist der Verschleiß von und durch bewegliche Schleifvorrichtungen nicht unerheblich. Nach einiger Zeit leidet schließlich auch die Genauigkeit der am Messerring axial verfahrbaren Schleifmittel durch Verschleiß. Zudem sind diese Vorrichtungen auf einen speziellen Messeringtypen abgestellt und können in der Regel keine Messerringe anderer Hersteller verarbeiten. Dies zwingt einen Betreiber von Messerringzerspanern entweder nur bei einem Hersteller einzukaufen oder mehrere verschiedene Rüstvorrichtungen vorzuhalten.
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Die komplexen Vorrichtungen aus dem Stand der Technik haben auch den Nachteil, dass bei Reparaturen oder Wartungen die gesamte Vorrichtung außer Betrieb gesetzt werden muss und bei größeren Maßnahmen die Produktion selbst gefährdet ist.
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Mit der
DE 101 17 480 A1 ist ein Verfahren zum Nachschleifen eines Messerringes bekannt geworden, in dem die Messerpakete aus einem Messerring händisch ausgebaut und einer automatisierten Vorrichtung zum Demontieren der Messerpakete bestehend aus Klemmplatte und Messer, zum Schleifen der Messer, zum Montieren der Messerpakete und zum Übergeben an den Bediener vorgesehen ist. Die stumpfen und scharfen Messer können dabei in separaten Pufferstationen gelagert werden. Verbrauchte Messer oder Klemmplatten können manuell ausgeschleust werden. Jede Klemmplatte wird wieder in dem gleichen Messerring eingebaut.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin eine Vorrichtung zu schaffen, mit dem ein hochgenauer automatisierter Einbau geschärfter Messer möglich wird und/oder ein sicherer sowie reproduzierbarer Transport der Messerpakete erzielbar ist.
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Gattungsgemäß umfasst die Vorrichtung zur Rüstung eines Messerringes eines Messerringzerspaners zur Zerkleinerung von Materialien eine Drehvorrichtung für einen Messerring sowie eine Station zur Montage, Demontage oder Einstellung von Messerpaketen, bestehend aus Messern und Klemmplatten.
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Die Aufgabe für die Vorrichtung wird dadurch gelöst, dass Manipulatoren mit Greifern zum Transport von Messern, Klemmplatten und/oder daraus gebildeten Messerpaketen angeordnet sind, dass an den Greifern Antriebe zur Verschiebung und/oder zur Beaufschlagung von Greiffingern mit einer Kraft angeordnet sind, dass an den Greiffingern zur Herstellung einer form- und/oder kraftschlüssigen Verbindung mit den Messern und/oder den Klemmplatten Zentrierflächen angeordnet sind, und dass an den Klemmplatten Vorsprünge mit zu den Zentrierflächen der Greiffinger passenden Zentrierflächen und/oder an den Messern Einbuchtungen mit den zu den Zentrierflächen der Greiffinger passenden Zentrierflächen angeordnet sind.
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Zur weiteren Verbesserung kann als Zentrierfläche am Greiffinger und/oder an der Klemmplatte ein Kegelstumpf oder eine stumpfe Pyramide mit bevorzugt rechteckiger Grundfläche angeordnet sein.
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Alternativ oder kumulativ kann zumindest ein Teil der Zentrierfläche am Messer oder der Klemmplatte winkelig zur Flächenseite des Messers oder der Klemmplatte ausgeführt sein.
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Alternativ oder kumulativ kann als Manipulator für die Greifer eine Transportvorrichtung oder ein mehrachsiger Industrieroboter angeordnet sein.
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Alternativ oder kumulativ kann am Manipulator ein Doppelgreifer mit zwei Greifern zum gleichzeitigen Transport von zwei Messern oder zwei Klemmplatten angeordnet sein. Bevorzugt wäre dann zum Positionswechsel der Greifer ein Drehantrieb und/oder ein Scharniergelenk angeordnet.
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Alternativ oder kumulativ kann zwischen den Greiffingern und deren Antrieb eine Halterung zur lösbaren Befestigung der Greiffinger angeordnet sein.
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Alternativ oder kumulativ kann an der Halterung und/oder an den Greiffingern zueinander passende und/oder zentrierende Geometrien angeordnet sein, die einen reproduzierbaren bzw. lagegenauen Schnellaustausch verschlissener Greiffinger an den Halterungen ermöglichen.
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Alternativ oder kumulativ können die Greiffinger gegenüber den Messern und/oder gegenüber den Vorsprüngen der Klemmplatte mit einem weicheren Material ausgeführt sein. Damit liegt der Verschleiß für das Transportieren vermehrt auf Seiten der Greiffinger und nicht an den Klemmplatten oder den Messern.
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Alternativ oder kumulativ können die Greiffinger balkenförmig ausgeführt sein, bevorzugt mit einem rechteckigen Querschnitt und einer größeren Länge, wobei eine Einbuchtung zur Ausbildung einer Zentrierfläche an einer der vier Längsseiten angeordnet ist.
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Alternativ oder kumulativ kann die Zentrierfläche am Greifer für ein Messer als L- oder als U-Nut ausgeführt sein. Bei beiden Nuten sollte die Breite des Messers nur unwesentlich geringer sein als die Nut.
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Alternativ oder kumulativ können am Greiffinger für die Klemmplatte zwei winkelig zueinander stehende Zentrierflächen angeordnet seom, die zusammen eine Einbuchtung bilden, wobei an der Spitze der Einbuchtung im Greiffinger eine Bohrung angeordnet ist.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn die Zentrierflächen des Greiffingers, bezogen auf die benachbarten Längsseiten der die Einbuchtung aufweisenden Seite, winkelig zu diesen Längsseiten ausgeführt sind.
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Bei einem Herstellungsverfahren würde zuerst das Loch gebohrt und anschließend mit einem Fräser die Frässeiten erstellt. Wenn die Frässeiten auch noch winkelig zur Bohrungsachse verlaufen, erhält man in kostengünstiger Art und Weise selbstzentrierende Greiffinger für die Aufnahme von einem Kegelstumpf.
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Alternativ oder kumulativ kann an der Halterung oder zwischen der Halterung und einem Greiffinger eine Kupplung mit zentrierenden Eigenschaften zum Schnellwechsel der Greiffinger angeordnet sein.
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Alternativ oder kumulativ können an der Halterung und dem Greiffinger zumindest zwei Zentrierschrauben angeordnet sein.
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Alternativ oder kumulativ können die Zentrierflächen der Greiffinger entweder zueinander oder entgegengesetzt zueinander ausgerichtet angeordnet sein.
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Winkelige Flächen zur Verbesserung des Formschlusses oder zur Verbesserung der selbstzentrierenden Anbindung sind vorzugsweise nicht im 90° Winkel zur angrenzenden Fläche, beispielsweise der Flächenseite des Greiffingers, des Messers oder der Klemmplatte angeordnet. Bevorzugt ergibt die Winkeligkeit einen derartigen Effekt, dass die Greiffinger und die Messer bzw. die Klemmplatten zueinander gezogen werden, um die Möglichkeit einer optimalen oder hochgenauen Platzierung des Messers bzw. der Klemmplatte zu ermöglichen.
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Wenn die Klemmplatte gegriffen werden soll ist damit nicht nur die Klemmplatte alleine gemeint, sondern es kann sich auch um ein Messerpaket umfassend ein Messer und eine Klemmplatte handeln, die zusammen verschraubt sind.
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Die Lösung der Aufgabe für einen Greiffinger zur Fixierung einer Klemmplatte für ein Messer eines Messerringes an einem Manipulator besteht darin, dass der Greiffinger balkenförmig, bevorzugt mit einem rechteckigen Querschnitt, ausgeführt ist, wobei im Bereich der aufzunehmenden Klemmplatte an einer Längsseite senkrecht zur Flächenseite der Klemmplatte zwei ein freies Dreieck formende Fräsflächen angeordnet sind und wobei anstelle der Spitze des Dreiecks beabstandet zu den Längsseiten des Greiffingers eine Bohrung angeordnet ist.
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Die Lösung der Aufgabe für einen Greiffinger zur Fixierung eines Messers eines Messerringes an einem Manipulator, besteht darin, dass der Greiffinger balkenförmig, bevorzugt mit einem rechteckigen Querschnitt, ausgeführt ist, wobei im Bereich des aufzunehmenden Messers an einer Längsseite parallel zur Flächenseite der Klemmplatte eine L- oder U-Nut angeordnet sind und dass bevorzugt die Nuten im Wesentlichen der Dicke des Messers entsprechen.
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Die Lösung der Aufgabe für eine Klemmplatte besteht darin, dass auf einer Flächenseite ein oder zwei Vorsprünge angeordnet sind, welche bevorzugt als Kegelstumpf oder als eine stumpfe Pyramide mit bevorzugt rechteckiger Grundfläche ausgeführt ist.
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Es ist verständlich, dass die Kontaktflächen zwischen Greifer und Messer oder Klemmplatte einander so gegenüberstehen, dass eine sichere Klemmwirkung als auch eine Zentrierung gegeben ist.
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Ein Messerring, vgl. auch den genannten Stand der Technik, besteht in der Regel aus zwei axial voneinander beabstandeten Tragringen, die durch ihren Abstand die Messerringbreite definieren. Dazwischen werden koaxial die Messer bzw. die Messerpakete auf Messerpaketträgern austauschbar angeordnet, wobei die Messerschneide nach innen ausgerichtet ist. Neben den Messerschneiden sind innen am Umfang flächig Verschleißplatten angeordnet, die gegenüber den Messern den Messerüberstand und damit die Schnitttiefe durch ihre flächige Führungsfläche definieren, mithin die Spandicke. Auch an den Verschleißplatten ergibt sich Verschleiß, der regelmäßig geprüft und ggfs. nachgeschliffen werden muss, insbesondere bei einseitigem Verschleiß über die Breite. Auch die Notwendigkeit des Austausches sollte regelmäßig geprüft und bedacht bzw. steuerungs- und automatisierungstechnisch mit einer eigenen Teilvorrichtung (im ersten Teilbereich) umgesetzt werden können.
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Klemmplatten, Verschleißplatten und Messer weisen in der Regel vier Schmalseiten, ggfs. abgeschrägt auf und zwei Flächenseiten.
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Unter einem Nullmesser wird ein Messer oder ein Messerpaket verstanden, welches einem neuen unverbrauchten Messer entspricht. Durch eine einfache Abtastung kann man so die (Rest-)Dicke der Verschleißplatte direkt oder indirekt, je nach Messverfahren, erfasst werden.
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Gerade im ersten Teilbereich kann es sinnvoll und im Sinne einer eigenen Erfindung von Vorteil sein, wenn anstelle eines Doppelgreifers am Industrieroboter ein Dreifach- oder Vierfachgreifer einzusetzen.
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Beispielsweise können Messeinrichtungen oder das Nullmesser am ersten Industrieroboter ständig verbaut und entsprechend in Eingriff mit dem Messerring gebracht werden, insbesondere um den Messzyklus zur individuellen Einstellung der Messerpakete zu optimieren.
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Der Doppelgreifer ist dabei so ausgeführt, dass er bei einer Rotation um 180° das Nullmesser oder Messerpaket an einem ersten Greifer halten sowie mit dem anderen Greifer ein Messerpaket aufnimmt oder abgibt. Ein Dreifach oder Vierfachgreifer ist nicht so zu verstehen, dass entlang der Drehachse alle 90° ein Greifer angeordnet ist, bevorzugt wird der dritte oder vierte Greifer sich aus räumlichen Gründen am selben Ende wie der erste oder zweite Greifer befinden und entsprechend aus- oder eingeklappt werden, so dass bevorzugt nur eine 180° notwendig ist um den Greifer zu wechseln und/oder eine Klappbewegung entlang eines Scharniergelenks ausgeübt wird.
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Weitere vorteilhafte Maßnahmen und Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen und der folgenden Beschreibung mit den Zeichnungen hervor.
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Die folgenden Darstellungen sind nicht direkt als Einzelfalllösungen anzusehen, sondern enthalten in Teilen auch allgemeine Hinweise und Aufgabenlösungen. Einzelne Sätze sind dabei als einzelne Merkmale zu sehen.
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Insbesondere sind unterschiedliche Ausführungsbeispiele als voneinander getrennte Mittel und Wege anzusehen, die Erfindung umzusetzen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Ansicht auf eine Rüstvorrichtung zur automatisierten Wartung bzw. die Schärfung der Messer eines Messerringes bestehend aus drei Teilbereichen,
- 2 eine schematische Seitenansicht einer Drehvorrichtung im ersten Teilbereich zur Entnahme von Messerpaketen aus einem Messerring,
- 3 eine schematische Seitenansicht des Doppelgreifers für die Messerpakete oder die Messer,
- 4 eine schematische Seitenansicht des Doppelgreifers auf die senkrecht zur Zeichenebene stehende Drehachse des Industrieroboters nach 3,
- 5 eine schematische Ansicht eines in einem Messerring verbauten Messerpakets mit einem Messer, welches mit einer zugehörigen beabstandeten Verschleißplatte einen Schneidspalt bilden,
- 6 in einer Normalprojektion mit drei Ansichten das Messerpaket mit den entsprechenden Greiffingern eines Greifers, wobei in der Draufsicht auf die Flächenseite das Messer hinter der Klemmplatte liegt,
- 7 in einer Normalprojektion mit drei Ansichten das Messer mit den entsprechenden Greiffingern eines Greifers,
- 8 eine vergrößerte Darstellung der Greiffinger nach 6.
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1 zeigt eine schematische Ansicht von oben auf eine Rüstvorrichtung 14 zur automatisierten Wartung bzw. den Austausch der Messer 2 bzw. deren Schärfung für einen Messerring 1 eines Messerringzerspaners (nicht dargestellt). Dabei ist die Rüstvorrichtung 14 in drei verschiedene Teilbereiche 37, 38, 39 untergliedert, welche unabhängig voneinander wirksam arbeiten können.
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Im ersten Teilbereich 37 werden durch einen Industrieroboter 10 Messerpakete 4 bestehend aus einer Klemmplatte 6 und einem stumpfen Messer 2 aus einem Messerring 1 entnommen und andere Messerpakete 4 mit einem scharfen Messer 2 in den Messerring 1 eingesetzt.
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In einem zweiten Teilbereich 38 werden die Messerpakete 4 zu einem stumpfen Messer 2 und einer Klemmplatte 6 in einer Station 23 demontiert und scharfe Messer 2 mit einer Klemmplatte 6 zu einem Messerpaket 5 montiert.
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In dem dritten Teilbereich 39 werden die stumpfen Messer 2 ggfs. vermessen und geschärft.
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Zwischen den drei Teilbereichen 37, 38, 39 sind Schnittstellen angeordnet, welche als Übergabestellen 25, 44und ggfs. Pufferspeicher dienen, damit die Teilbereiche 37, 38, 39 taktweise ungebunden zueinander ihre Tätigkeiten durchführen können.
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Nach den 1 und 2 ist in dem ersten Teilbereich 37 ist ein Drehgestell 11 für einen Messerring 1 angeordnet. Dieses Drehgestell 11 wird durch einen Universalwagen 27 mit Messerringen 1 beschickt bzw. werden die Messerringe 1 nach ihrer Rüstung, also nach Einbau von geschärften Messern, wieder darauf abtransportiert.
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Der Universalwagen 27 verfährt in einen freien Bereich des Drehgestells 11 ein und der Messerring 1 werden durch Auflager am Drehgestell 11 vom Universalwagen 27 abgehoben und drehbar im Drehgestell 11 gelagert. Für den taktweisen oder kontinuierlichen Antrieb ist eine Drehvorrichtung am Drehgestell 11 angeordnet.
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Es kann vorgesehen sein, dass bei Rüstung von unterschiedlichen Messerringen 1 dem Drehgestell 11 oder der Rüstvorrichtung 14 vorgegeben wird oder dies automatisch erkannt wird, welche Art an Messerring 1 bearbeitet werden soll. Die Rüstvorrichtung 14 ist geeignet, dass sich die Teilbereiche 37, 38, 39 entsprechend automatisiert anpassen. Dies ist insbesondere notwendig, weil unterschiedliche Messerringe 1 ggfs. eine unterschiedliche Anzahl an Messern am Umfang aufweisen, insoweit ist auch der Drehwinkel der Drehvorrichtung entsprechend einzustellen. Auch andere Vorrichtungen am Drehgestell 11 sind ggfs. entsprechend anzupassen, beispielsweise eine Schraubvorrichtung 12 für die Montage und Demontage der Messerpakete oder die Auflager für den Messerring 1.
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Am Umfang des Messerrings können nicht näher spezifizierte Vorrichtungen angeordnet sein, beispielsweise eine Messstation 17, eine Reinigungsvorrichtung 13, eine Lagerung für ein Nullmesser 15.
Weiterhin ist ein Industrieroboter 10 vorgesehen, der in der Lage ist einen Greifer, bevorzugt ausgeführt als Doppelgreifer 7 mit zwei Greifern 8, 9 in Eingriff mit dem Messerring zu bringen. Der Industrieroboter 10 kann die Messerpakete 4 aus dem zweiten Teilbereich 38 zum Messerring 1 transportieren und vice versa. Als Schnittstelle ist ein Übergabebereich 16 vorgesehen, über den die Messerpakte 4 den Teilbereich wechseln.
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Im zweiten Teilbereich 38 werden die Messerpakete 4 mit geeigneten Fördermitteln, meist Linearförderer, aus dem Übergabebereich 16 entnommen und an eine Station 23 zur Demontage des Messerpakets 4 übergeben. In der Station 23 wird mittels geeigneter Mittel, zum Beispiel mit einer Schraubvorrichtung (nicht dargestellt) die Klemmplatte 6 von dem stumpfen Messer 2 gelöst. Anschließend werden die separierte Klemmplatte 6 sowie das stumpfe Messer 2 durch die Reinigungsstation 24 gefahren. Schließlich gelangen die gereinigten Teile in den Übergabebereich 25 als Schnittstelle zum Teilbereich 39. Während des Rücklaufes, nachdem das stumpfe Messer 2 gegen ein scharfes Messer aus Teilbereich 39 getauscht worden ist, wird ein scharfes Messer und die Klemmplatte in der Station 23 wieder zu einem Messerpaket 5 montiert respektive verheiratet und mittels einer Transportvorrichtung an die Schnittstelle zum ersten Teilbereich 37, den Übergabebereich 44, übergeben.
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Im dritten Teilbereich 39, ist ein Industrieroboter 30 für den Transport der Messer 2 angeordnet. Dabei ist für eine hohe Taktfrequenz ein Doppelgreifer 7 mit der Möglichkeit eins Positionswechsel 31 um 180° Grad am Industrieroboter vorgesehen, der zwei Greifer 8 und 9 aufweist, die zur Aufnahme von Messern 2 mit geeigneten Greiffingern 3 ausgestattet sind.
Am Übergabebereich 25 wird bevorzugt der Industrieroboter 30 bei der Aufnahme eines stumpfen Messers 2 bereits ein scharfes Messer 2 am Greifer 8, 9 halten. Nach Aufnahme muss der Doppelgreifer 7 nur einen Positionswechsel 19, bevorzugt eine Drehung, durchführen, um das scharfe Messer 3 im Übergabebereich 25, der Schnittstelle zwischen den beiden Teilbereichen 38 und 39, abzulegen.
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Im Zuge der Behandlung der Messer 2 wird der Industrieroboter 30 das stumpfe Messer 2 einer Messstation 32 präsentieren, welche das Messer 2, bevorzugt einer Schnittkantenmessung oder einer Kamera-Untersuchung unterzieht. Der entsprechende Messwert wird verwendet um den maximal notwendigen Abtrag am Messer 2 zu bestimmen, bevor es an die Schleifvorrichtung 34 zum Schleifen oder Schärfen durch den Industrieroboter 30 übergeben wird. Auch hier kann wieder der Doppelgreifer zum Einsatz kommen und erst ein scharfes Messer 2 aus der Schärfvorrichtung entnehmen und nach dem Positionswechsel gleich ein stumpfes Messer 2 zur Schärfung einlegen. Im weiteren Schwenk ist der Doppelgreifer wieder am Übergabebereich 25, nimmt ein stumpfes Messer 2 auf und gibt das scharfe ab.
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Ein Doppelgreifer 7 ist nach den 3 und 4 so ausgeführt, dass er bei einem Positionswechsel 19 von 180° jeweils einen anderen Greifer 8, 9 zur Benutzung positionieren kann. Die Greifer 8, 9 können dabei für die gleiche oder andere Transportaufgaben geeignet sein.
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Nach 3 kann ein Klappmechanismus vorgesehen sein, der den Doppelgreifer 7 in die Lage versetzt nochmals andere Maschinenteile oder Greifer in Position zu bringen. Beispielsweise kann der Greifer 9 nach dem umklappen des Scharniergelenks 43 ein Nullmesser 15 in der richtigen Position für die Verarbeitung oder Benutzung anbieten und vor dem entsprechenden Positionswechsel 19 ein Messerpaket 4 aufnehmen oder ablegen.
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In 5 ist eine schematische Ansicht eines in einem Messerring 1 verbauten Messerpakets 4 mit einer auf der rechten Seite zugehörigen beabstandeten Verschleißplatte 17, die zusammen mit dem Messer 2 den Schneidspalt 41 bilden. Ein Hackschnitzel oder das zu verkleinernde Material wird durch die Fliehkräfte oder eine Luftströmung gegen die Verschleißplatte 17 gedrückt, gelangt anschließend in den Schneidspalt 18 und wird dort durch das Messer 2 geschnitten, welches durch die Klemmplatte 6 gehalten und als Messerpaket 4 an dem Messerpaketträger 19 befestigt ist. Die Klemmplatte 6 weist in Richtung Schneide des Messers 2, 3 meist eine Schräge auf, damit das Schnittgut möglichst verschließfrei vorbeistreichen kann. Per Definition ist hier auch eine Flächenseite 20 eingezeichnet, die verdeutlicht, welche Seite des Messerpakets 4, der Klemmplatte 6, des Messers 2 als Flächenseite 20 betrifft.
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In 6 ist in drei verschiedenen zueinander gehörigen Ansichten ein Messerpaket 4 aus einer Klemmplatte 6 oben und einem Messer 2 dargestellt. Das Messer weist Langlöcher auf, die durch die Klemmplatte 6 im Wesentlichen abgedeckt werden und passend dazu sind in der Klemmplatte Bohrungen vorgesehen, durch die Schrauben zur Fixierung des Messerpakets 4 am Messerring 1 durchgeführt werden können. Die Langlöcher 28 ermöglichen es, dass der Messervorstand gegenüber der Klemmplatte eingestellt werden kann. Auf der Flächenseite oberhalb der Klemmplatte 6 sind zwei Kegelstümpfe 21 beabstandet angeordnet, die jeweils durch einen Greiffinger 5 mit entsprechenden passenden Flächen gegriffen werden können, wenn diese wie in der Zeichnung zueinander verschoben werden. Die Bewegungskinematik ist natürlich auch umkehrbar, also könnten die Greiffinger auch zwischen den Kegelstümpfen 21 angeordnet sein und zum Transport nach außen verfahren werden.
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7 zeigt ein Messer 2 alleine, welches durch andere Greiffinger 3 aufgenommen werden kann, indem diese in den Langlöchern 28 eingefahren werden und auch parallel zur Flächenseite 20 des Messers verfahren werden. Im Unterschied zu den Greiffinger 3, die parallel zur Flächenseite angeordnet sind, vgl. 6, sind die Greiffinger 5 senkrecht zur Flächenseite angeordnet.
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In 8 sind zur Darstellung der komplexen Geometrie des Greiffingers 5 mehrere Ansichten a, b und c angeordnet, welche Schnitte bzw. Ansichten der d an den angedeuteten Stellen darstellen. Bei der Herstellung wird bevorzugt die Bohrung 40 in den Greiffinger 5 eingebracht, danach wird die Fräsfläche 41 erstellt, die bevorzugt winkelig zur Flächenseite 20 der zu transportierenden Klemmplatte 6 angeordnet ist. Die Fräsflächen 41 entsprechen somit den Zentrierflächen 26 und sind entsprechend der Zentrierflächen 42 geformt um eine form- und kraftschlüssige Halterung zu ermöglichen. Die Fräsflächen sind wiederum winkelig zur Bohrung 40 angeordnet, damit die Zentrierflächen 26 und 42 im Wesentlichen parallel zueinander sind, wenn wie hier dargestellt ein Kegelstumpf 21 an der Klemmplatte 6 angeordnet ist.
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Mit 9 ist ein Greifer 8, 9 dargestellt, welcher einen Antrieb 29 aufweist und damit die Schubstangen 35 linear verschieben kann. An den Schubstangen 35 ist eine Halterung 36 angebracht, an der wiederum über zwei Zentrierschrauben und/oder entsprechender Geometrie 44 jeder Greiffinger 3 in der gleichen Einbaulage zum Liegen kommt. Dies vermeidet umständliche Justierungen und den Einsatz kostengünstiger Greiffinger 1627.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Messerring
- 2
- Messer
- 3
- Greiffinger für 2
- 4
- Messerpaket
- 5
- Greiffinger für 4
- 6
- Klemmplatte
- 7
- Doppelgreifer
- 8
- Greifer 1
- 9
- Greifer 2
- 10
- Industrieroboter für 37
- 11
- Drehgestell für 1
- 12
- Schraubvorrichtung
- 13
- Reinigungsvorrichtung für 4
- 14
- Rüstvorrichtung
- 15
- Nullmesser
- 16
- Übergabebereich (37/38)
- 17
- Verschleißplatte
- 18
- Schneidspalt
- 19
- Messerpaketträger
- 20
- Flächenseite
- 21
- Kegelstumpf
- 22
- Transportvorrichtung
- 23
- Station für Demontage/Montage
- 24
- Reinigungsstation für 2/6
- 25
- Übergabebereich (38/39)
- 26
- Zentrierfläche
- 27
- Universalwagen für 1
- 28
- Langloch
- 29
- Antrieb
- 30
- Industrieroboter für 39
- 31
- Positionswechsel
- 32
- Messstation für 2
- 33
- Wendeplatz
- 34
- Schleifvorrichtung
- 35
- Schubstange
- 36
- Halterung für 3/5
- 37
- Teilbereich 1
- 38
- Teilbereich 2
- 39
- Teilbereich 3
- 40
- Bohrung
- 41
- Fräsfläche
- 42
- Zentrierfläche
- 43
- Scharniergelenk
- 44
- Geometrie
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19907415 B4 [0002]
- DE 102015005642 A1 [0002]
- DE 19718681 A1 [0003]
- DE 19900924 A1 [0003]
- DE 19901887 A1 [0003]
- DE 102015003520 B4 [0003]
- DE 10117480 A1 [0005]