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Die Erfindung betrifft ein Schneidbrett, welches aus mindestens zwei Schneidbrettteilen besteht, die gegeneinander knickbar sind, mit dem Ziel, nach dem Zerteilen eines Schnittgutes die Übergabe des geschnittenen Gutes zum Beispiel in ein dafür vorgesehenes Behältnis zu erleichtern.
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Der Stand der Technik weist eine Vielzahl von Lösungsvorschlägen für geteilte Schneidbretter auf. Diese Schneidbretter sind aber oft nur zur Platzersparnis bei der Einlagerung geteilt oder knickbar. Der Zweck der Weitergabe des auf dem Schneidbrett geschnittenen Gutes in zum Beispiel ein dafür vorgesehenes Behältnis wird selten erwähnt.
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So wird in Druckschrift
US 6971644 B1 eine Längsnut an einem der zwei Teile eines Schneidbrettes ausgebildet, um einen verdünnten Bereich eines Elementes zu bilden, der ein Scharnier definiert, wobei das Element eine der aus einem Kunststoffmaterial gebildeten Teil-Schneidplatten ist. Dabei weisen die Teil-Schneidplatten eine Anschlagstruktur mit mehreren Anschlaggliedern auf, die für den Eingriff in die jeweils andere Teil-Schneidplatte angeordnet sind, um in der Gebrauchsposition, d. h. in der gefalteten Stellung, die Teil-Schneidplatten zu hindern, sich wesentlich aus der zueinander gefalteten Position zu entfernen. Die Anschlagstruktur weist zwei Paare von Anschlagelementen jeweils an den Teil-Schneidplatten auf. Mittel zur Rückkehr aus der gefalteten in eine koplanare Ausgangslage der Teil-Schneidplatten sind nicht vorgesehen. Die Herstellung des vorgeschlagenen zweiteiligen Schneidbrettes ist durch die Anordnung der Anschlagstruktur einerseits technisch aufwändig, andererseits können sich in den kleinteiligen Elementen der Anschlagstruktur leicht Materialreste des Schnittgutes festsetzen. Dies bedingt wiederum eine aufwändige Reinigung des zweiteiligen Schneidbrettes.
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Um ein in der Druckschrift
CN 102406466 A dargestelltes Schneidbrett faltbar und haltbar gegen Abnutzung zu machen, weist es zwei Teilbretter aus verschleißfestem Polypropylenmaterial auf. Diese sind mechanisch durch die Kombination einer Falznut und einer Positionierungsnut schwenkbar verbunden. Kernpunkt dieser Erfindung ist ein besonders gestalteter Handgriff, in den die beiden Teilhälften auslaufen und über dessen Handhabung (Pressung) die begrenzte Faltung erreicht wird. Es wird ein Faltungswinkel zwischen 90 Grad und 150 Grad angegeben. Auch diese Lösung erfordert durch die Notwendigkeit zweier passgenauer Nuten einen erhöhten Herstellungsaufwand. Nachteilig ist außerdem die einen hohen manuellen Pressdruck erfordernde Handhabung zum Falten des Schneidbrettes.
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In der Druckschrift
CN 101756651 A werden Schneidbrettteile aus Kunststoff beschrieben, die durch eine nicht näher beschriebene Schwenkstruktur verbunden sind, welche ein Zusammenlegen für eine platzsparende Einlagerung bei Nichtgebrauch zulässt.
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In der Druckschrift
GB 2130080 A wird ein Schneidbrett mit einem Scharnier vorgeschlagen, das durch die Verwendung eines kanalförmigen Verbindungsstreifens aus einem flexiblen Material wie Gummi oder einem geeigneten synthetischen Kautschuk gekennzeichnet ist. Mit zwei Teilhandgriffen, die für die Faltung des Schneidbrettes einen Griff bilden, kann eine Trogbildung vorgenommen und das Schneidbrett in einer Hand gehalten werden. Nachteilig an dieser Lösung ist die Gestaltung des Scharniers aus flexiblem Material und dessen aufwändige Befestigung an zwei sich gegenüberstehenden schmalen Seiten der zwei Teilbretter. Die geringe Dicke der Teilbretter und die daher notwendigerweise geringe Breite des kanalförmigen Verbindungsstreifens aus einem flexiblen Material erfordert eine komplizierte und damit aufwändige Befestigung des Verbindungsstreifens an den Teilbrettern.
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Die vorgenannten nächstliegenden Lösungen des Standes der Technik weisen als gemeinsame Nachteile eine aufwändige Konstruktion und Fertigung auf.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, ein Schneidbrett zur Verfügung zu stellen, das mit einer einfachen Konstruktion eine kostengünstige Fertigung ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird durch ein Schneidbrett mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weiterbildungen des Gegenstandes der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Die Aufgabe wird durch ein Schneidbrett gelöst, das zwei gegeneinander falt- oder knickbare Schneidbrettteile aufweist, die an einander zugewandten Seitenkanten je eine Anfasung aufweisen, so dass bei Aneinanderanlegen der Schneidbrettteile eine dreieckförmige Nut gebildet wird, die mit einer elastischen Masse nutfüllend als flexible Verbindungsschicht ausgefüllt ist. Auf der der gefüllten dreieckförmigen Nut zugewandten Oberfläche der Schneidbrettteile ist eine beide Schneidbrettteile sowie die mit der elastischen Masse gefüllte Nut überdeckende Deckschicht aus einem elastischen Material aufgebracht. Die zwei Schneidbrettteile sind derart gegeneinander knickbar, dass auf der der dreieckförmigen Nut abgewandten Seite des Schneidbrettes durch Knicken eine Rinne ausgebildet werden kann, entlang der das Schnittgut zum Beispiel in ein Gefäß ohne Verluste eingefüllt werden kann. Die die beiden Schneidbrettteile verbindende elastische Masse sichert in Wirkverbindung mit der Deckschicht aus elastischem Material die Rückkehr der beiden Schneidbrettteile in eine planare Schneidbrettebene, wenn keine die beiden Schneidbrettteile knickende Kraft ausgeübt wird. Die nicht dem Schneidvorgang dienenden, mit der Deckschicht aus elastischem Material belegten Oberflächen der verbundenen Schneidbrettteile bilden die Unterseite des erfindungsgemäßen zweiteiligen Schneidbrettes. Die Deckschicht aus elastischem Material, die in Wirkverbindung mit dem die dreieckförmige Nut ausgefülltem Material die Rückkehr der beiden Schneidbrettteile in eine planare Schneidbrettebene bewirkt, wenn keine die beiden Schneidbrettteile gegeneinander knickende Kraft ausgeübt wird, bildet auf der Unterseite des Schneidbrettes eine rutschfeste Beschichtung. Diese ermöglicht eine verschiebesichere Auflage des Schneidbrettes auf einer Unterlage, z. B. einem Tisch oder einer Küchenarbeitsplatte.
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Das Schneidbrett kann durch Krafteinwirkung auf die beiden Schneidbrettteile in einem Winkel von bis zu ca. 40° geknickt bzw. gefaltet werden und nimmt nach Beenden der Faltung, das heißt nach Wegfall der Krafteinwirkung wieder eine vollständig ebene Form an.
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Ein erfindungsgemäßes Schneidbrett kann auch mehr als zwei Schneidbrettteile aufweisen, die an einander zugewandten Seitenkanten je eine Anfasung aufweisen, so dass beim Aneinanderlegen der Schneidbrettteile eine dreieckförmige Nut gebildet wird, die mit einer elastischen Masse nutfüllend als flexible Verbindungsschicht ausgefüllt ist, um andere Faltformen, wie zum Beispiel Muldenform, annehmen zu können. Dabei sind alle dreieckförmigen mit einer elastischen Masse nutfüllend gefüllten Nuten in der gleichen Seite der Oberfläche des Scheidbrettes ausgebildet. Auch bei einer Ausbildung des Schneidbrettes mit mehr als zwei Schneidbretteile ist auf der der gefüllten dreieckförmigen Nut zugewandten Oberfläche der Schneidbrettteile eine alle Schneidbrettteile sowie alle mit der elastischen Masse gefüllten Nuten überdeckende Deckschicht aus einem elastischen Material aufgebracht.
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Die elastische Masse als flexible Verbindungsschicht zwischen den beiden Schneidbrettteilen gewährleistet in Verbindung mit der Deckschicht aus elastischem Material eine Faltenbildung von bis zu ca. 40°. Dieser Winkel reicht aus, um geschnittenes Schüttgut ohne vom Schneidbrett herabfallende Schnittgutteile an seinen Bestimmungsort zu bringen. Nach dem Ablegen und damit dem Wegfall der die beiden Schneidbrettteile knickenden bzw. faltenden Kraft, nimmt das erfindungsgemäße Schneidbrett die ursprüngliche Form eines ebenen Schneidbrettes ein.
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Nachstehend wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
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Die beigefügten Zeichnungen zeigt in
- 1: eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schneidbrettes in ebenem Zustand und
- 2: eine Prinzipskizze eines erfindungsgemäßen Schneidbrettes in gefaltetem Zustand.
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Das erfindungsgemäße Schneidbrett weist zwei Schneidbrettteile 1 und 2 auf, die durch eine elastischen Masse 3 verbunden sind, wie in den 1 und 2 gezeigt. Die Schneidbrettteile 1 und 2 weisen an den einander zugewandten Seitenkanten eine Anfasung auf, die bei Aneinanderanlegen der Schneidbrettteile 1 und 2 eine dreieckförmige Nut bilden, in die die elastische Masse 3 nutfüllend eingebracht ist. Durch die elastische Masse 3 sind die beiden Schneidbrettteile 1 und 2 miteinander verklebt. Auf der der gefüllten Nut zugeordneten Oberfläche der Schneidbrettteile 1 und 2 ist eine beide Schneidbrettteile 1 und 2 sowie die mit der elastischen Masse 3 gefüllte Nut überlagernde Deckschicht 4 aus einem elastischen Material angeordnet. Die Deckschicht 4 ist mit der Oberfläche der Schneidbrettteile 1 und 2 und der elastischen Masse 3 in der dreieckförmigen Nut verklebt.
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In der in 1 gezeigten Ausgangslage bildet das erfindungsgemäße Schneidbrett eine flache Schneidfläche aus den eng aneinandergefügten Schneidbrettteilen 1 und 2 zum Schneiden eines darauf abgelegten Schnittgutes 5.
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Ist das Schnittgut 5 in gewünschter Weise zerteilt, wird das erfindungsgemäße Schneidbrett in einen geeigneten Winkel von ca. 40° gefaltet und bildet so den in 2 gezeigten gefalteten Zustand, aus dem heraus das Schnittgut 5 sehr einfach in ein dazu bestimmtes Gefäß befördert werden kann, ohne dass geschnittenes Schnittgut neben das Gefäß fällt. Die gefalteten Schneidbrettteile 1 und 2 bilden in diesem Zustand eine Rinne aus, in und aus der heraus das Schnittgut 5 zielgenau befördert werden kann.
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Bei der Faltung der Schneidbrettteile 1 und 2 bildet die mit der elastischen Masse 3 gefüllte dreieckförmige Nut ein Kipp- oder Faltungsgelenk, mit dem die elastische Masse 3 auf Grund ihrer Elastizitätseigenschaft sowohl ein Falten der Schneidbrettteile 1 und 2 ermöglicht als auch die Rückkehr der Schneidbrettteile 1 und 2 aus dem gefalteten in einen ebenen Zustand bewirkt. Dazu ist die elastische Masse 3 mit den Seiten der die Nut bildenden Anfasungen der Schneidbrettteile 1 und 2 verklebt.
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Die an den nicht zum Schnitt von Schnittgut 5 dienenden Oberflächen der Schneidbrettteile 1 und 2 angeordnete elastische Deckschicht 4 ist mit diesen ebenfalls verklebt und dient zwei Zwecken. Sie unterstützt die Möglichkeit des Faltens sowie der Rückkehr in den ebene Zustand der Schneidbrettteile 1 und 2 und bewirkt gleichzeitig durch eine geeignete, beispielsweise gummiartige Oberflächenstruktur eine rutschfeste Auflage des erfindungsgemäßen Schneidbrettes auf einer Arbeitsunterlage.
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Die Beschreibung des vorliegenden Ausführungsbeispiels erläutert die Realisierung eines erfindungsgemäßen Schneidbrettes zum Schneiden von Lebensmitteln.
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Neben der Nutzungsmöglichkeit als Schneidbrett für Küche, Gastronomie und Lebensmittelhandwerk ist aber auch eine Anwendung in anderen Bereichen denkbar. So kann das erfindungsgemäße Schneidbrett auch als Laborbrett in Apotheken und Krankenhäusern und als Sortierbrett im Handel und in der Industrie verwendet werden. Auch eine Anwendung als Sortier- und Aussaathilfe in Gärtnereien ist denkbar.
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Die Materialzusammensetzung der Schneidbrettteile 1 und 2 kann dem jeweiligen Anwendungsbereich angepasst werden. Dabei können Kunststoffe, Holz, Bambus, Silicone u.a. Materialien zum Einsatz kommen. Grundformen und Materialdicken sind in weiten Grenzen veränderbar. Die elastische Masse 3 in der beschriebenen dreieckförmigen Nut kann aus Silikon oder anderen technisch geeigneten elastischen Materialien, die ein Verkleben der Anfasungen der beiden Schneidbrettteile 1 und 2 ermöglichen, bestehen und den jeweiligen Anforderungen an Festigkeit, Hygiene und thermischer Belastung entsprechen.
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Die elastische Masse 3 und die Deckschicht 4 bilden durch ihre Verklebung eine langzeitige Wirkverbindung, die viele Knick- bzw. Faltungsvorgänge ermöglicht und dabei die beiden Schneidbretteile 1 und 2 stets in einen vollständig ebenen Zustand des Schneidbrettes zurückkehren lässt. Hierzu ist es vorteilhaft, wenn die elastische Masse 3 und die Deckschicht 4 ein unterschiedliches Elastizitätsverhalten aufweisen, wobei die elastische Masse 3 gegenüber der Deckschicht 4 ein deutlich elastischeres Verhalten aufweist.
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Das erfindungsgemäße Schneidbrett kann durch seine Knick- bzw. Faltfunktion vorteilhaft helfen, geschnittene oder lose Materialien sowie Streugut aller Art, durch die Möglichkeit der Bildung einer Rinne verlustfrei und sauber an einen Bestimmungsort zu bringen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schneidbrettteil
- 2
- Schneidbrettteil
- 3
- elastische Masse
- 4
- Deckschicht
- 5
- Schnittgut
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 6971644 B1 [0003]
- CN 102406466 A [0004]
- CN 101756651 A [0005]
- GB 2130080 A [0006]