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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft eine Faltschachtel, wie sie in hoher Stückzahl beispielsweise zum Verpacken von Produkten aus der Kosmetik- und/ oder Pharma-Industrie verwendet wird. Darüber hinaus betrifft die Erfindung einen Flachmaterialstreifen zum Herstellen einer solchen Faltschachtel.
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STAND DER TECHNIK
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Bekannt sind Faltschachteln der unterschiedlichsten Art. Regelmäßig weisen die Faltschachteln mehrere Wandelemente auf, die miteinander verbunden sind. Die Faltschachteln besitzen in der Regel ein Bodenelement und ein Deckelelement, mit denen die jeweilige Faltschachtel verschlossen werden kann.
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In der Regel wird in jeder Faltschachtel ein einheitliches Produkt - gegebenenfalls mit einem Beipackzettel - verpackt. Dabei können auch mehrere gleiche Produkte, beispielsweise mehrere Blisterpackungen mit Tabletten oder Kapseln, gemeinsam in einer Faltschachtel verpackt werden. Auch unterschiedliche Produkte, beispielsweise eine Flasche mit einer Wirkstofflösung und ein Messwerkzeug wie insbesondere eine Spritze oder ein Dosierlöffel zum Dosieren der Wirkstofflösung, können in einer gemeinsamen Faltschachtel untergebracht werden.
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Teilweise kann es jedoch sinnvoll sein, dass die unterschiedlichen Produkte in jeweils einer eigenen Faltschachtel untergebracht sind. Dadurch kann auch beim Endverbraucher jedes der unterschiedlichen Produkte einzeln in einer eigenen Faltschachtel aufbewahrt werden. Die unterschiedlichen Produkte können dadurch besser geschützt werden. Darüber hinaus können die Produkte nicht so leicht miteinander verwechselt werden und die passenden Beipackzettel sind auch für den Endkunden einfacher zuzuordnen. In diesem Fall werden unterschiedliche Faltschachteln zunächst mit den jeweiligen Produkten gefüllt. Anschließend können die Faltschachteln nachträglich gebündelt werden. Dies kann beispielsweise durch eine Banderole erfolgen, die um die Faltschachteln herumgelegt wird. Alternativ dazu können die verschiedenen Faltschachteln in einer weiteren, größeren Faltschachtel neu verpackt werden. Es ist auch bekannt, mehrere Faltschachteln in einer Folienumverpackung zusammenzufassen.
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DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
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Ausgehend von diesem vorbekannten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Faltschachtel anzugeben, mit der unterschiedliche Produkte getrennt voneinander verpackt werden können, so dass keine zusätzliche Umverpackung erforderlich ist. Darüber hinaus liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Flachmaterialstreifen anzugeben, aus dem eine entsprechende Faltschachtel hergestellt werden kann.
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Die erfindungsgemäße Faltschachtel ist durch die Merkmale des Hauptanspruchs 1 gegeben. Der erfindungsgemäße Flachmaterialstreifen ist durch die Merkmale des nebengeordneten Anspruchs 14 gegeben. Sinnvolle Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von sich an diese Ansprüche anschließenden weiteren Ansprüchen.
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Die erfindungsgemäße Faltschachtel besitzt ein Rückwandelement, ein erstes äußeres Seitenwandelement, ein Vorderwandelement und ein zweites äußeres Seitenwandelement. Erfindungsgemäß ist zumindest ein inneres Wandelement vorhanden, das zwischen dem Rückwandelement und dem Vorderwandelement vorhanden ist, so dass sich insgesamt zwei Schachtelbereiche bilden. Der erste Schachtelbereich kann durch ein erstes Deckelelement und ein erstes Bodenelement verschlossen werden. Entsprechend kann auch der zweite Schachtelbereich durch ein zweites Deckelelement und ein zweites Bodenelement verschlossen werden.
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Durch die Ausbildung von zwei getrennten Schachtelbereichen innerhalb der Faltschachtel können unterschiedliche Produkte getrennt voneinander verpackt und aufbewahrt werden. Gleichzeitig liegt nach wie vor lediglich eine Faltschachtel vor, so dass auf zusätzliche Umverpackungen zum Bündeln mehrerer Produktverpackungen verzichtet werden kann.
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Grundsätzlich kann eine beliebige Zahl an inneren Wandelementen vorgesehen werden, so dass mehrere Schachtelbereiche gebildet werden können. In der Regel ist die Ausbildung von zwei Schachtelbereichen ausreichend, so dass zwei unterschiedliche Produkte gemeinsam verpackt werden können.
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Vorzugsweise kann in dem Rückwandelement zumindest eine Sollbruchstelle vorhanden sein. Die zumindest eine Sollbruchstelle sollte in diesem Fall im Bereich des inneren Wandelements vorhanden sein. Abhängig von der Anzahl der Schachtelbereiche können auch mehrere Sollbruchstellen vorhanden sein. Das Rückwandelement der Faltschachtel kann in diesem Fall entlang der Sollbruchstelle getrennt werden. Auf diese Weise kann die Faltschachtel vom Endkunden getrennt werden, so dass nicht mehr benötigte Teile der Faltschachtel abgetrennt und entsorgt werden können.
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Das erste und das zweite Deckelelement können grundsätzlich als einteiliges Deckelelement ausgebildet sein. Auf diese Weise können beiden Schachtelbereiche gemeinsam durch das einteilige Deckelelement verschlossen und auch geöffnet werden. Vorzugsweise können das erste und das zweite Deckelelement als getrennte Deckelelemente ausgebildet sein. Dadurch können die beiden Schachtelbereiche unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden. Sofern nur eines der Produkte entnommen werden soll, kann der andere Schachtelbereich mit dem nicht benötigten Produkt geschlossen bleiben. Das nicht benötigte Produkt kann somit besser geschützt werden.
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Das erste und/oder das zweite Deckelelement können vorzugsweise als Deckellasche ausgebildet sein. An einer solchen Deckellasche kann eine Einstecklasche einteilig anhängen. Die Ausbildung einer Deckellasche mit Einstecklasche bietet die Möglichkeit, die Faltschachtel oder auch den Schachtelbereich mehrmals öffnen und wieder schließen zu können. Auf diese Weise kann das Produkt bei Nichtgebrauch in dem geschlossenen Schachtelbereich verpackt werden, so dass dieses sicher und geschützt gelagert werden kann.
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Um das Produkt optimal schützen zu können, kann in diesem Fall vorzugsweise zumindest eine Staublasche vorhanden sein, die im geschlossenen Zustand der Faltschachtel unterhalb des ersten oder des zweiten Deckelelements angeordnet ist. Vorzugsweise können unter jeder Deckellasche jeweils zwei Staublaschen vorgesehen sein.
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Sofern das erste und/oder das zweite Deckelelement dagegen als Leimverschluss ausgebildet sind, kann auf die Staublaschen jeweils verzichtet werden.
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Das erste und das zweite Bodenelement können grundsätzlich als einteiliges Bodenelement ausgebildet sein. Auf diese Weise können beiden Schachtelbereiche gemeinsam durch das einteilige Bodenelement verschlossen und auch geöffnet werden. Vorzugsweise können das erste und das zweite Bodenelement als getrennte Bodenelemente ausgebildet sein. Dadurch können die beiden Schachtelbereiche unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden. Sofern nur eines der Produkte entnommen werden soll, kann der andere Schachtelbereich mit dem nicht benötigten Produkt geschlossen bleiben. Das nicht benötigte Produkt kann somit besser geschützt werden.
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Das erste und/oder das zweite Bodenelement können vorzugsweise als Bodenlasche ausgebildet sein. An einer solchen Bodenlasche kann eine Einstecklasche einteilig anhängen. Die Ausbildung einer Bodenlasche mit Einstecklasche bietet die Möglichkeit, die Faltschachtel oder auch den Schachtelbereich mehrmals öffnen und wieder schließen zu können. Auf diese Weise kann das Produkt bei Nichtgebrauch in dem geschlossenen Schachtelbereich verpackt werden, so dass dieses sicher und geschützt gelagert werden kann.
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Um das Produkt optimal schützen zu können, kann in diesem Fall vorzugsweise zumindest eine Staublasche vorhanden sein, die im geschlossenen Zustand der Faltschachtel unterhalb des ersten oder des zweiten Bodenelements angeordnet ist. Vorzugsweise können unter jeder Bodenlasche jeweils zwei Staublaschen vorgesehen sein.
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Sofern das erste und/oder das zweite Bodenelement dagegen als Leimverschluss ausgebildet sind, kann auf die Staublaschen jeweils verzichtet werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann eine Verschlusslasche vorhanden sein, die über eine Schwächungslinie an der oberen oder der unteren Kante des Vorderwandelements oder des Rückwandelements anhängt. Die Verschlusslasche kann im geschlossenen Zustand der Faltschachtel über den Deckelelementen beziehungsweise über den Bodenelementen angeordnet sein. Eine solche Verschlusslasche sollte dabei so ausgebildet sein, dass alle Deckelelemente durch eine gemeinsame Verschlusslasche abgedeckt werden können. Entsprechend sollten auch alle Bodenelemente durch eine gemeinsame Verschlusslasche abgedeckt werden können. Durch die Verschlusslasche können die Deckel- beziehungsweise Bodenelemente vor einem unberechtigten Öffnen der Schachtelbereiche oder der gesamten Faltschachtel geschützt werden. Bei einer beschädigten Verschlusslasche wäre es somit für den Endkunden ohne weiteres ersichtlich, dass bereits eine Manipulation an der Faltschachtel vorgenommen wurde. Darüber hinaus bietet die gemeinsame Verschlusslasche ein optisch ansprechendes Bild, da sich die Faltschachtel von außen als „normale“ Faltschachtel mit nur einem einzigen Schachtelbereich präsentiert.
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Um die Faltschachtel trotz der Verschlusslasche einfach und sauber trennen zu können, kann in der zumindest einen Verschlusslasche vorzugsweise zumindest eine Sollbruchstelle vorhanden sein. Abhängig von der Anzahl der Sollbruchstellen in dem Rückwandelement und der Anzahl der Schachtelbereiche der Faltschachtel können auch mehrere Sollbruchstellen vorhanden sein.
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In einer ersten Ausführungsform kann in dem Vorderwandelement zumindest eine Sollbruchstelle vorhanden sein. Die zumindest eine Sollbruchstelle sollte in diesem Fall im Bereich des inneren Wandelements vorhanden sein. Die Faltschachtel kann in diesem Fall entlang der Sollbruchstelle des Rückwandelements und der Sollbruchstelle des Vorderwandelements einfach und sauber getrennt werden, ohne dass zusätzliche Werkzeuge zur Trennung nötig wären. Abhängig von der Anzahl der Sollbruchstellen in dem Rückwandelement und der Anzahl der Schachtelbereiche der Faltschachtel können auch mehrere Sollbruchstellen in dem Vorderwandelement vorhanden sein. Bei dieser Ausführungsform mit lediglich einem einzelnen inneren Wandelement pro Schachtelbereich würde eine Trennung der Faltschachtel zu einem seitlich offenen Schachtelbereich und zu einem Schachtelbereich in Form einer kompletten Faltschachtel führen.
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In einer zweiten Ausführungsform können zumindest zwei innere Wandelemente vorhanden sein, die unmittelbar nebeneinander angeordnet sind. Die zumindest eine Sollbruchstelle des Bodenelements und gegebenenfalls auch die zumindest eine Sollbruchstelle des Vorderwandelements sollten in diesem Fall zwischen den beiden inneren Wandelementen verlaufen. Bei dieser Ausführungsform würde eine Trennung der Faltschachtel zu zwei unabhängigen Schachtelbereichen führen, die jeweils beide als komplette Faltschachteln vorliegen.
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Vorzugsweise kann das Vorderwandelement bei dieser zweiten Ausführungsform zweiteilig ausgebildet sein. Auf diese Weise kann auf die Sollbruchstelle in dem Vorderwandelement verzichtet werden, da bereits eine Trennung des Vorderwandelements vorliegt. Die beiden inneren Wandelemente können in diesem Fall jeweils über eine Befestigungslasche an dem gemeinsamen Rückwandelement befestigt sein. Mit ihrer der Befestigungslasche jeweils gegenüber liegenden Kante können die beiden Wandelemente über eine Schwächungslinie an jeweils einem Vorderwandteil anhängen.
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Die Faltschachtel kann insbesondere aus einem einstückigen Zuschnitt gebildet werden. Dadurch entsteht kein zusätzlicher Aufwand bei der Herstellung einer derartigen Faltschachtel, der beispielsweise durch das Positionieren mehrerer unabhängig voneinander vorhandenen Zuschnittteile notwendig wäre.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können die Sollbruchstellen des Vorderwandelements, der zumindest einen Verschlusslasche und/ oder des Rückwandelements jeweils als Perforations- und/oder Ritz-linie ausgebildet sein. Bei einer Ritzlinie ist das Material der Faltschachtel von der Oberseite oder der Unterseite her leicht eingeschnitten; das Material der Faltschachtel ist jedoch nicht vollständig durchtrennt worden. Derartige Sollbruchstellen lassen sich bereits beim Herstellen des Zuschnitts für die Faltschachtel leicht herstellen, ohne einen separaten Arbeitsschritt zu erfordern. Alternativ oder zusätzlich dazu können die Sollbruchstellen auch einen Aufreißfaden enthalten.
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Die beiden äußeren Seitenwandelemente, das Rückwandelement und das Vorderwandelement können gemeinsam mit dem Deckelelement und dem Bodenelement der Faltschachtel einen Körper in Form eines quaderförmigen Körpers oder eines Pyramidenstumpfs bilden. Bei einem geschlossenen Prisma sind die Schwächungslinien zwischen den einzelnen Wandelementen jeweils parallel zueinander. Derartige Faltschachteln lassen sich platzsparend lagern und sind universell für viele verschiedene Formen an zu verpackenden Produkten geeignet. Alternativ dazu könnten die Schwächungslinien zwischen den einzelnen Wandelementen auch aufeinander zu gerichtet sein, so dass sich eine Faltschachtel in Form eines Pyramidenstumpfs ergibt. In beiden Fällen kann die Faltschachtel eine beliebige Größe aufweisen, so dass eine Verpackung einer Vielzahl an unterschiedlichen Produkten möglich ist.
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Der erfindungsgemäße Flachmaterialstreifen zum Herstellen einer Faltschachtel nach einem der vorstehenden Ansprüche besitzt ein inneres Wandelement, ein erstes Vorderwandteil, einen erstes äußeres Seitenwandelement, ein Rückwandelement, ein zweites äußeres Seitenwandelement und ein zweites Vorderwandteil, die mit ihren seitlichen Kanten jeweils über einander gegenüber liegende Schwächungslinien reihenförmig miteinander verbunden sind. Eine erste Befestigungslasche ist über eine Schwächungslinie mit der seitlichen Kante des inneren Wandelements verbunden. An der oberen freien Kante des ersten Vorderwandteils oder des Rückwandelements hängt ein erstes Deckelelement über eine Schwächungslinie an. An der unteren freien Kante des ersten Vorderwandteils oder des Rückwandelements hängt ein erstes Bodenelement über eine Schwächungslinie an. An der oberen freien Kante des zweiten Vorderwandteils oder des Rückwandelements hängt ein zweites Deckelelement über eine Schwächungslinie an. An der unteren freien Kante des zweiten Vorderwandteils oder des Rückwandelements hängt ein zweites Bodenelement über eine Schwächungslinie an.
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Vorzugsweise kann in dem Rückwandelement zumindest eine Sollbruchstelle vorhanden sein. Auf diese Weise kann die aus dem Flachmaterialstreifen hergestellte Faltschachtel vom Endkunden getrennt werden, so dass nicht mehr benötigte Teile der Faltschachtel abgetrennt und gegebenenfalls entsorgt werden können.
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Die Breite des Rückwandelements kann vorzugsweise etwa der Summe der Breite des ersten Vorderwandteils und der Breite des zweiten Vorderwandteils entsprechen. Auf diese Weise kann eine quaderförmige Faltschachtel aus dem Flachmaterialstreifen gefertigt werden, die sich sowohl im flachliegenden als auch im aufgerichteten Zustand optimal und platzsparend lagern und transportieren lässt.
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Das erste und das zweite Deckelelement können grundsätzlich als einteiliges Deckelelement ausgebildet sein. Auf diese Weise können beiden Schachtelbereiche gemeinsam durch das einteilige Deckelelement verschlossen und auch geöffnet werden. In diesem Fall sollten die beiden Deckelelemente über eine gemeinsame Schwächungslinie an dem Rückwandelement anhängen.
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Vorzugsweise können das erste und das zweite Deckelelement als getrennte Deckelelemente ausgebildet sein. Dadurch können die beiden Schachtelbereiche unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden. In diesem Fall sollten die beiden Deckelelemente jeweils über eine eigene Schwächungslinie an den beiden Vorderwandteilen anhängen.
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Das erste und/oder das zweite Deckelelement können vorzugsweise als Deckellasche ausgebildet sein. An der der Schwächungslinie gegenüber liegenden Kante der Deckellasche kann in diesem Fall eine Einstecklasche einteilig anhängen. Die Ausbildung einer Deckellasche mit Einstecklasche bietet die Möglichkeit, die Faltschachtel oder auch den Schachtelbereich mehrmals öffnen und wieder schließen zu können.
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Das erste und das zweite Bodenelement können grundsätzlich als einteiliges Bodenelement ausgebildet sein. Auf diese Weise können beiden Schachtelbereiche gemeinsam durch das einteilige Bodenelement verschlossen und auch geöffnet werden. In diesem Fall sollten die beiden Bodenelemente über eine gemeinsame Schwächungslinie an dem Rückwandelement anhängen.
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Vorzugsweise können das erste und das zweite Bodenelement als getrennte Bodenelemente ausgebildet sein. Dadurch können die beiden Schachtelbereiche unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden. In diesem Fall sollten die beiden Bodenelemente jeweils über eine eigene Schwächungslinie an den beiden Vorderwandteilen anhängen.
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Das erste und/oder das zweite Bodenelement können vorzugsweise als Bodenlasche ausgebildet sein. An der der Schwächungslinie gegenüber liegenden Kante der Bodenlasche kann in diesem Fall eine Einstecklasche einteilig anhängen. Die Ausbildung einer Bodenlasche mit Einstecklasche bietet die Möglichkeit, die Faltschachtel oder auch den Schachtelbereich mehrmals öffnen und wieder schließen zu können.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform kann zumindest eine Verschlusslasche vorhanden sein, die über eine Schwächungslinie an der oberen oder der unteren Kante des Rückwandelements, des ersten Vorderwandteils oder des zweiten Vorderwandteils anhängt. Vorzugsweise kann eine erste Verschlusslasche vorhanden sein, die über eine Schwächungslinie an der oberen Kante des Rückwandelements anhängt, und eine zweite Verschlusslasche, die über eine Schwächungslinie an der unteren Kante des Rückwandelemente anhängt. Die beiden Verschlusslaschen können in diesem Fall über das erste und zweite Deckelelement beziehungsweise über das erste und zweite Bodenelement reichen. Auf diese Weise bietet sich bei der geschlossenen Faltschachtel ein optisch ansprechender Eindruck. Darüber hinaus können die Deckel- beziehungsweise Bodenelemente vor Manipulationen geschützt werden.
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Um die Faltschachtel trotz der Verschlusslasche einfach und sauber trennen zu können, kann in der zumindest einen Verschlusslasche vorzugsweise zumindest eine Sollbruchstelle vorhanden sein. Diese Sollbruchstelle sollte mit der Sollbruchstelle in dem Rückwandelement fluchten.
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Um das Produkt in der Faltschachtel optimal schützen zu können, kann vorzugsweise zumindest eine Staublasche vorhanden sein, die im geschlossenen Zustand der Faltschachtel unterhalb des ersten oder des zweiten Deckelelements angeordnet ist. Vorzugsweise können für jede Deckellasche jeweils zwei Staublaschen vorgesehen sein, so dass insgesamt vier Staublaschen vorhanden sein können. Diese vier Staublaschen können jeweils an den oberen Kanten der beiden Seitenwandelementen und der inneren Wandelemente vorgesehen sein. Sofern das erste und/oder das zweite Deckelelement als Leimverschluss ausgebildet sind, kann auf die Staublaschen jeweils verzichtet werden.
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In einer ersten Ausführungsform kann eine zweite Befestigungslasche vorhanden sein, die über eine Schwächungslinie mit der seitlichen Kante des zweiten Vorderwandteils verbunden ist. In diesem Fall kann zunächst die erste Befestigungslasche an dem Rückwandelement befestigt werden, so dass sich ein erster Schachtelbereich bildet. Anschließend kann die zweite Befestigungslasche an der Außenseite des inneren Wandelements befestigt werden, so dass sich ein zweiter Schachtelbereich bildet. Um die Schachtelbereiche bei der fertigen Faltschachtel einfach voneinander trenne zu können, kann in diesem Fall in dem ersten oder dem zweiten Vorderwandteil eine Sollbruchstelle vorhanden sein. Die Sollbruchstelle des Vorderwandteils sollte dabei möglichst nahe bei der Schwächungslinie zur Befestigungslasche beziehungsweise dem inneren Wandelement angeordnet werden, damit das entsprechende Vorderwandteil möglichst vollständig abgetrennt werden kann.
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In einer zweiten Ausführungsform kann ein zweites inneres Wandelement vorhanden sein, das über eine Schwächungslinie mit der seitlichen Kante des zweiten Vorderwandteils verbunden ist. An diesem zweiten inneren Wandelement kann eine zweite Befestigungslasche über eine weitere Schwächungslinie anhängen. In diesem Fall können die beiden Befestigungslaschen jeweils so an dem Rückwandelement befestigt werden, dass die Sollbruchstelle des Rückwandelements zwischen den beiden Befestigungslaschen liegt. Die beiden inneren Wandelemente liegen bei der aufgerichteten Faltschachtel somit unmittelbar nebeneinander, so dass sich ein optisch ansprechendes Bild ergibt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform können die Sollbruchstellen des zweiten Vorderwandteils, der zumindest einen Verschlusslasche und/oder des Rückwandelements jeweils als Perforations- und/oder Ritzlinie ausgebildet sein. Bei einer Ritzlinie ist das Material des Flachmaterialstreifens von der Oberseite oder der Unterseite her leicht eingeschnitten; das Material des Flachmaterialstreifens ist jedoch nicht vollständig durchtrennt worden. Derartige Sollbruchstellen lassen sich bereits beim Herstellen des Flachmaterialstreifens leicht herstellen, ohne einen separaten Arbeitsschritt zu erfordern. Alternativ oder zusätzlich dazu können die Sollbruchstellen auch einen Aufreißfaden enthalten.
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Eine wirtschaftliche und exakte Faltung des Flachmaterialstreifens kann dadurch realisiert werden, dass die Schwächungslinien des Flachmaterialstreifens als Rill-Linien ausgebildet sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform kann der Flachmaterialstreifen aus Karton oder kartonähnlichem Material bestehen oder zumindest solches Material enthalten.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung sind den in den Ansprüchen ferner angegebenen Merkmalen sowie den nachstehenden Ausführungsbeispielen zu entnehmen.
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Figurenliste
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und erläutert. Es zeigen:
- 1 eine Draufsicht auf eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flachmaterialstreifens zum Herstellen einer Faltschachtel mit nach oben weisender Innenseite der späteren Faltschachtel,
- 2 eine perspektivische Darstellung der aus dem Flachmaterialstreifen gemäß 1 hergestellten erfindungsgemäßen Faltschachtel mit zwei Schachtelbereichen, wobei die beiden Deckelelemente jeweils geöffnet sind,
- 3 die Faltschachtel gemäß 2 nach dem Trennen der beiden Schachtelbereiche,
- 4 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Flachmaterialstreifens zum Herstellen einer Faltschachtel mit nach oben weisender Innenseite der späteren Faltschachtel,
- 5 eine perspektivische Teil-Darstellung der aus dem Flachmaterialstreifen gemäß 4 hergestellten Faltschachtel mit zwei Schachtelbereichen, wobei die beiden Deckelelemente jeweils geöffnet und die Staublaschen aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht dargestellt sind,
- 6 eine Draufsicht auf die beiden Schachtelbereiche der Faltschachtel gemäß 5 mit geöffneten Deckelelementen und eingeklappten Staublaschen,
- 7 eine perspektivische Teil-Darstellung der vollständig geschlossenen Faltschachtel gemäß 5 und 6 und
- 8 eine perspektivische Teil-Darstellung der beiden getrennten Schachtelteile der Faltschachtel gemäß 7.
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WEGE ZUM AUSFÜHREN DER ERFINDUNG
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Aus einem in 1 dargestellten Flachmaterialstreifen 12 kann eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Faltschachtel 10 gemäß 2 und 3 hergestellt werden. Der Flachmaterialstreifen 12 ist in 1 so dargestellt, dass die Innenseite der späteren Faltschachtel 10 nach oben weist.
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Der Flachmaterialstreifen 12 besitzt im vorliegenden Beispielsfall ein erstes inneres Wandelement 20, ein erstes Vorderwandteil 22, ein erstes äußeres Seitenwandelement 24, ein Rückwandelement 26, ein zweites äußeres Seitenwandelement 28 und ein zweites Vorderwandteil 30. Die Wandelemente, 20, 22, 24, 26, 28, 30 sind jeweils rechteckig ausgebildet und hängen über Schwächungslinien 40, 42, 44, 46, 48 in einer Reihe aneinander. Die Schwächungslinien 40, 42, 44, 46, 48 verlaufen jeweils parallel zueinander und stellen die seitlichen Kanten der Wandelemente 20, 22, 24, 26, 28, 30 dar. An dem ersten inneren Wandelement 20 hängt über eine Schwächungslinie 50 eine erste Befestigungslasche 52 an. Die Befestigungslasche 52 kann beispielsweise mittels eines Klebestreifens an der Innenseite des Rückwandelements 26 befestigt werden. An dem zweiten Vorderwandteil 30 hängt über eine Schwächungslinie 54 eine zweite Befestigungslasche 56 an. Die Befestigungslasche 56 kann beispielsweise mittels eines Klebestreifens an der Außenseite des ersten inneren Wandelements 20 befestigt werden.
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An dem ersten inneren Wandelement 20, dem ersten äußeren Seitenwandelement 24 und dem zweiten äußeren Seitenwandelement 28 befindet sich jeweils eine obere Staublasche 60, 62, 64 und eine untere Staublasche 70, 72, 74. Die Staublaschen 60, 62, 64, 70, 72, 74 hängen über Schwächungslinien 80, 82, 84, 90, 92, 94 an dem ersten inneren Wandelement 20 beziehungsweise den beiden äußeren Seitenwandelementen 24, 28 an. Die Form der Staublaschen 60, 62, 64, 70, 72, 74 entspricht der Form von bereits aus dem Stand der Technik bekannten Staublaschen. Grundsätzlich kann die Form der Staublaschen 60, 62, 64, 70, 72, 74 frei gewählt werden.
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An der unteren Kante des ersten Vorderwandteils 22 hängt ein erstes Bodenelement 100 über eine Schwächungslinie 102 einteilig an. An der unteren Kante des zweiten Vorderwandteils 30 hängt ein zweites Bodenelement 104 über eine Schwächungslinie 106 einteilig an. Die äußere Form der Bodenelemente 100, 104 entspricht im Wesentlichen den aus dem Stand der Technik bekannten Bodenelementen. An der unteren Kante des Rückwandelements 26 hängt eine Verschlusslasche 110 über eine Schwächungslinie 112 einteilig an. Die Verschlusslasche 110 ist bei der geklebten und aufgerichteten Faltschachtel 10 mit den beiden Bodenelementen 100, 104 verklebt. Die Faltschachtel 10 besitzt daher im vorliegenden Beispielsfall einen geklebten Boden. Im Gegensatz dazu könnten die beiden Bodenelemente 100, 104 auch als Bodenlaschen mit einer Einstecklasche ausgebildet sein.
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An der oberen Kante des ersten Vorderwandteils 22 hängt ein als Deckellasche 120 ausgebildetes erstes Deckelelement über eine Schwächungslinie 122 einteilig an. Die Deckellasche 120 besitzt an ihrer der Schwächungslinie 122 gegenüber liegenden Kante eine Einstecklasche 124, die über eine Schwächungslinie 126 mit der Deckellasche 120 verbunden ist.
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An der oberen Kante des zweiten Vorderwandteils 30 hängt ein zweites Deckelelement 130 über eine Schwächungslinie 132 einteilig an. An der oberen Kante des Rückwandelements 26 hängt eine Verschlusslasche 134 über eine Schwächungslinie 136 einteilig an. Die Verschlusslasche 134 liegt bei der geklebten und aufgerichteten Faltschachtel 10 oberhalb der beiden Deckelelements 120, 130 und ist (im ungeöffneten Zustand der Faltschachtel 10) mit den beiden Deckelelementen 120, 130 verklebt.
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Um die Faltschachtel 10 zusammenzubauen, wird zunächst die erste Befestigungslasche 52 an der Innenseite des Rückwandelements 26 verklebt. Anschließend wird die zweite Befestigungslasche 56 an der Außenseite des ersten inneren Wandelements 20 verklebt. Nach dem Aufrichten der Faltschachtel 10 können die beiden Bodenelemente 100, 104 umgeknickt werden. Anschließend wird die Verschlusslasche 110 auf die beiden Bodenelemente 100, 104 umgelegt und an diesen verklebt. In diesem Zustand ist die Faltschachtel 10 in 2 dargestellt.
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Durch das erste innere Wandelement 20 bilden sich in der Faltschachtel 10 zwei getrennte Schachtelbereiche 140, 142. Die Schachtelbereiche 140, 142 können nunmehr jeweils mit einem oder mit mehreren Produkten befüllt werden. Anschließend kann die Faltschachtel 10 vollständig geschlossen werden. Dazu werden die Staublaschen 60, 62, 64 nach innen umgeklappt und die erste Deckellasche 120 mit ihrer Einstecklasche 124 umgeklappt. Auch das zweite Deckelelement 130 wird an der Schwächungslinie 132 umgeknickt, so dass dieses auf der Staublasche 64 zu liegen kommt. Im letzten Schritt wird die Verschlusslasche 134 an der Schwächungslinie 136 umgeknickt und an der Außenseite der ersten Deckellasche 120 und des zweiten Deckelelements 130 verklebt. In diesem Zustand kommt die Faltschachtel 10 mit den Produkten in den Handel. Eine weitere Umverpackung der Faltschachtel 10 - beispielsweise in Form einer Folienverpackung oder einer Banderole - ist nicht erforderlich.
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Der Endkunde kann die Faltschachtel 10 öffnen, indem er die erste Deckellasche 120 öffnet. Dazu ist die Schwächungslinie 136 zwischen der Verschlusslasche 134 und dem Rückwandelement 26 als Perforationslinie ausgebildet, so dass die Verschlusslasche 134 von dem Rückwandelement 26 abgerissen werden kann, um die Faltschachtel 10 zu öffnen. Eine solche Ausbildung ist aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bereits bekannt. Durch das erstmalige Öffnen der Faltschachtel 10 und das Abreißen der Verschlusslasche 134 können beide Schachtelbereiche 140, 142 geöffnet werden, so dass alle verpackten Produkte zugänglich sind und entnommen werden können.
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Der Endkunde kann die Faltschachtel 10 anschließend zu einem beliebigen Zeitpunkt in die in 3 dargestellten Schachtelteile 14, 16 trennen. Dazu ist in dem Rückwandelement 26 eine Sollbruchstelle 144 vorgesehen. Diese Sollbruchstelle 144 ist im vorliegenden Beispielsfall in Form einer Perforationslinie vorhanden. Auch die untere Verschlusslasche 110 weist eine entsprechende Sollbruchstelle 114 auf, die ebenfalls als Perforationslinie ausgebildet ist. Die obere Verschlusslasche 134 weist ebenfalls eine Sollbruchstelle 146 auf, die im vorliegenden Beispielsfall einen Aufreißfaden umfasst. Die Sollbruchstellen 144, 114, 146 fluchten dabei miteinander. In dem zweiten Vorderwandteil 30 ist ebenfalls eine Sollbruchstelle 32 vorhanden. Die Sollbruchstelle 32 ist unmittelbar neben der Befestigungslasche 56 angeordnet und bildet auch die Schwächungslinie 54 zwischen dem zweiten Vorderwandteil 30 und der Befestigungslasche 56. Im vorliegenden Beispielsfall weist die Sollbruchstelle 32 einen Aufreißfaden auf.
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Die Faltschachtel 10 liegt nach dem Trennen des Rückwandelements 26 und dem Abtrennen des zweiten Vorderwandteils 30 als rechtes Schachtelteil 14 und als linkes Schachtelteil 16 vor. Da die Sollbruchstelle 32 in dem zweiten Vorderwandteil 30 angeordnet ist, weist das linke Schachtelteil 16 bei dieser Ausführungsform keine Seitenwand vor, so dass das linke Schachtelteil 16 keine vollwertige Faltschachtel mehr darstellt. Das Schachtelteil 16 wird somit hauptsächlich dann abgetrennt werden, wenn das in diesem Schachtelbereich 142 vorhandene Produkt dauerhaft aus der Faltschachtel 10 entnommen worden ist und dieser Schachtelteil 16 folglich entsorgt werden kann. Dagegen stellt das rechte Schachtelteil 14 eine vollwertige Faltschachtel dar, die immer wieder durch die Deckellasche 120 geöffnet und geschlossen werden kann.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, die Sollbruchstelle 144 in dem Rückwandelement 26 mit einem Aufreißfaden zu versehen, der dann in die Sollbruchstelle 114 der ersten Verschlusslasche 110 und die Sollbruchstelle 146 der zweiten Verschlusslasche 134 übergehen würde. Die Sollbruchstelle 32 in dem zweiten Vorderwandteil 30 könnte auch als Perforationslinie ausgebildet sein.
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Aus einem in 4 dargestellten Flachmaterialstreifen 12.2 kann eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Faltschachtel 10.4 gemäß 5 bis 8 hergestellt werden. Der Flachmaterialstreifen 12.4 ist in 4 so dargestellt, dass die Innenseite der späteren Faltschachtel 10.4 nach oben weist.
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Der Flachmaterialstreifen 12.4 besitzt im vorliegenden Beispielsfall ein erstes inneres Wandelement 20, ein erstes Vorderwandteil 22, ein erstes äußeres Seitenwandelement 24, ein Rückwandelement 26, ein zweites äußeres Seitenwandelement 28, ein zweites Vorderwandteil 30 sowie ein zweites inneres Wandelement 150. Die Wandelemente, 20, 22, 24, 26, 28, 30, 150 sind jeweils rechteckig ausgebildet und hängen über Schwächungslinien 40, 42, 44, 46, 48, 152 in einer Reihe aneinander. Die Schwächungslinien 40, 42, 44, 46, 48, 152 verlaufen jeweils parallel zueinander und stellen die seitlichen Kanten der Wandelemente 20, 22, 24, 26, 28, 30, 150 dar. An dem ersten inneren Wandelement 20 hängt über eine Schwächungslinie 50 eine erste Befestigungslasche 52 an. Die Befestigungslasche 52 kann beispielsweise mittels eines Klebestreifens an der Innenseite des Rückwandelements 26 befestigt werden. An dem zweiten inneren Wandelement 150 hängt über eine Schwächungslinie 154 eine zweite Befestigungslasche 156 an. Die Befestigungslasche 156 kann beispielsweise mittels eines Klebestreifens an der Innenseite des Rückwandelements 26 befestigt werden.
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An dem ersten inneren Wandelement 20, dem ersten äußeren Seitenwandelement 24, dem zweiten äußeren Seitenwandelement 28 und dem zweiten inneren Wandelement 150 befindet sich jeweils eine obere Staublasche 60, 62, 64, 160 und eine untere Staublasche 70, 72, 74, 162. Die Staublaschen 60, 62, 64, 70, 72, 74, 160, 162 hängen über Schwächungslinien 80, 82, 84, 90, 92, 94, 164. 166 an den inneren Wandelementen 20, 150 beziehungsweise den beiden äußeren Seitenwandelementen 24, 28 an.
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An der unteren Kante des ersten Vorderwandteils 22 hängt ein erstes Bodenelement 100 über eine Schwächungslinie 102 einteilig an. An der unteren Kante des zweiten Vorderwandteils 30 hängt ein zweites Bodenelement 104 über eine Schwächungslinie 106 einteilig an. An der unteren Kante des Rückwandelements 26 hängt eine Verschlusslasche 110 über eine Schwächungslinie 112 einteilig an. Die Verschlusslasche 110 ist bei der geklebten und aufgerichteten Faltschachtel 10 mit den beiden Bodenelementen 100, 104 verklebt. Die Faltschachtel 10 besitzt daher im vorliegenden Beispielsfall einen geklebten Boden. Im Gegensatz dazu könnten die beiden Bodenelemente 100, 104 auch als Bodenlaschen mit einer Einstecklasche ausgebildet sein.
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An der oberen Kante des ersten Vorderwandteils 22 hängt ein als Deckellasche 120 ausgebildetes erstes Deckelelement über eine Schwächungslinie 122 einteilig an. Die Deckellasche 120 besitzt an ihrer der Schwächungslinie 122 gegenüber liegenden Kante eine Einstecklasche 124, die über eine Schwächungslinie 126 mit der Deckellasche verbunden ist. An der oberen Kante des zweiten Vorderwandteils 30 hängt ein als Deckellasche 170 ausgebildetes zweites Deckelelement über eine Schwächungslinie 172 einteilig an. Die Deckellasche 170 besitzt an ihrer der Schwächungslinie 172 gegenüber liegenden Kante eine Einstecklasche 174, die über eine Schwächungslinie 176 mit der Deckellasche 170 verbunden ist. Die seitlichen Bereiche der Schwächungslinien 126, 176 sind jeweils eingeschnitten. Durch diese Einschnitte kommt es beim Verschließen der Deckellaschen 120, 170 zu einem Verhaken der Einstecklaschen 126, 174 mit den jeweiligen Staublaschen 60, 62, 64, 160. Dadurch wird ein versehentliches Öffnen der Deckelelemente 120, 170 verhindert. Eine derartige Ausbildung der Deckellaschen 120, 170 und der dazugehörigen Einstecklaschen 124, 174 ist aus dem Stand der Technik bereits bekannt.
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An der oberen Kante des Rückwandelements 26 hängt eine Verschlusslasche 134 über eine Schwächungslinie 136 einteilig an. Die Verschlusslasche 134 liegt bei der geklebten und aufgerichteten Faltschachtel 10.4 oberhalb der beiden Deckelelements 120, 170 und ist (im ungeöffneten Zustand der Faltschachtel 10.4) mit den beiden Deckelelementen 120, 170 verklebt.
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Um die Faltschachtel 10 zusammenzubauen, wird zunächst die erste Befestigungslasche 52 an der Innenseite des Rückwandelements 26 verklebt. Anschließend wird die zweite Befestigungslasche 156 ebenfalls an der Innenseite des Rückwandelements 26 verklebt. Nach dem Aufrichten der Faltschachtel 10.4 können die beiden Bodenelemente 100, 104 umgeknickt werden. Anschließend wird die Verschlusslasche 110 auf die beiden Bodenelemente 100, 104 umgelegt und an diesen verklebt. In diesem Zustand ist die Faltschachtel 10.4 in 5 dargestellt.
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Durch die beiden inneren Wandelemente 20, 150 bilden sich in der Faltschachtel 10.4 zwei getrennte Schachtelbereiche 140.4, 142.4. Die Schachtelbereiche 140.4, 142.4 können nunmehr jeweils mit einem oder mit mehreren Produkten befüllt werden. Anschließend kann die Faltschachtel 10.4 vollständig geschlossen werden. Dazu werden die Staublaschen 60, 62, 64, 160 nach innen umgeklappt (siehe 6) und die beiden Deckellaschen 120, 170 mit ihren Einstecklaschen 124, 174 umgeklappt. Im letzten Schritt wird die Verschlusslasche 134 an der Schwächungslinie 136 umgeknickt und an der Außenseite der beiden Deckellaschen 120, 170 verklebt. In diesem Zustand, der in 7 dargestellt ist, kommt die Faltschachtel 10.4 mit den Produkten in den Handel.
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Der Endkunde kann die Faltschachtel 10.4 öffnen, indem er die eine der beiden Deckellaschen 120, 170 öffnet. Dazu ist die Schwächungslinie 136 zwischen der Verschlusslasche 134 und dem Rückwandelement 26 als Perforationslinie ausgebildet, so dass die Verschlusslasche 134 von dem Rückwandelement 26 abgerissen werden kann, um die Faltschachtel 10.4 zu öffnen. Eine solche Ausbildung ist aus dem Stand der Technik dem Grunde nach bereits bekannt.
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Der Endkunde kann die Faltschachtel 10.4 grundsätzlich zu einem beliebigen Zeitpunkt in die in 8 dargestellten Schachtelteile 14.4, 16.4 trennen. Dazu ist in dem Rückwandelement 26 eine Sollbruchstelle 144 vorgesehen. Diese Sollbruchstelle 144 ist im vorliegenden Beispielsfall in Form einer Perforationslinie vorhanden. Auch die untere Verschlusslasche 110 und die obere Verschlusslasche 134 weisen entsprechende Sollbruchstellen 114, 146.4 auf, die ebenfalls als Perforationslinien ausgebildet sind. Die Sollbruchstellen 144, 114, 146.4 fluchten dabei miteinander. Die Faltschachtel 10.4 liegt nach dem Trennen des Rückwandelements 26 als rechtes Schachtelteil 14.4 und als linkes Schachtelteil 16.4 vor (siehe 8). Dabei stellen beide Schachtelteile 14.4, 16.4 nach wie vor vollwertige Faltschachteln dar.
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Grundsätzlich wäre es auch möglich, die Sollbruchstelle 144 in dem Rückwandelement 26 mit einem Aufreißfaden zu versehen, der dann in die Sollbruchstelle 114 der ersten Verschlusslasche 110 und die Sollbruchstelle 146.4 der zweiten Verschlusslasche 134 übergehen würde.
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Durch die Herstellung der Faltschachteln 10, 10.4 aus einem einteiligen Zuschnitt können die Schachtelteile 14, 14.4, 16, 16.4 jeweils auf allen Seiten bedruckt werden. Der diesbezügliche Flachmaterialstreifen 12, 12.4 muss dabei lediglich auf einer Seite bedruckt werden, so dass kein zusätzlicher Arbeitsschritt notwendig wird. Dadurch sind insbesondere die als vollwertige Faltschachteln ausgebildeten Schachtelteile 14, 14.4, 16.4 auch nach dem Trennen der Faltschachteln 10, 10.4 optisch ansprechend gestaltet und können mit allen wichtigen Informationen für den Endkunden versehen sein.
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Die Schwächungslinien sind im vorliegenden Beispielsfall jeweils als Rill-Linien ausgebildet, um eine möglichst einfache und exakte Faltung der Faltschachtel zu ermöglichen.
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In den hier dargestellten Ausführungsbeispielen verlaufen die Schwächungslinien 40, 42, 44, 46, 48, 152 jeweils parallel zueinander. Folglich sind die Wandelemente 20, 22, 24, 26, 28, 30, 150 jeweils rechteckig und aus dem Flachmaterialstreifen 12, 12.4 kann jeweils eine quaderförmige Faltschachtel 10, 10.4 hergestellt werden. Im Gegensatz dazu könnten die einzelnen Wandelemente auch jeweils die Form eines Trapezes aufweisen; die Schwächungslinien zwischen den Wandelementen wären dann nicht mehr parallel zueinander sondern würden aufeinander zulaufen. Bei einem Faltzuschnitt mit Wandelementen in der Form eines Trapezes würde sich dann keine quaderförmige Faltschachtel mehr ergeben, vielmehr hätte die entsprechende Faltschachtel die Form eines Pyramidenstumpfs.