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Die Erfindung betrifft eine Markise zur Anbringung an einem Fahrzeug, umfassend zumindest eine Stoffbahn, welche an einer ersten Kante eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Markise an dem Fahrzeug aufweist und welche an der der ersten Kante gegenüberliegenden zweiten Kante mit einer Welle verbunden ist, auf welche die Stoffbahn zum Transport aufwickelbar ist.
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Eine derartige Markise ist beispielsweise aus der
EP 2 966 237 A1 bekannt und wird an einer Seitenwand im Übergang zum Dachbereich an einem Wohnwagen oder an einem Wohnmobil befestigt. Wohnwagen oder Wohnmobile sind zur Aufnahme der Markise mit einer Kederschiene ausgerüstet, wobei die Markise an dem Fahrzeug befestigbar ist und nach dem Befestigen dauerhaft an dem Fahrzeug verbleiben kann. Während des Aufenthalts wird die Markise ausgerollt und kann einen Sonnenschutz oder ein Vorzelt bilden. Zur Ausgestaltung eines Vorzeltes können an der Markise zusätzlich eine oder mehrere Seitenwände befestigt werden.
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Die Welle dient einerseits dazu, die Stoffbahn der Markise während des Transports auf die Welle aufgerollt aufzunehmen, andererseits bildet die Welle, wenn die Markise ausgerollt ist, einen Querbalken, wobei die Welle über Stützen auf dem Boden aufgestellt wird. Die Stützen sind dabei vorzugsweise den Enden der Welle zugeordnet. Die Stützen können dabei so ausgebildet sein, dass diese für den Transport zusammengeklappt und zusammen mit Stoffbahn und Welle verstaut werden können.
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Zum Transport wird die Stoffbahn auf die Welle aufgewickelt und mit Transportbändern gesichert. Darüber hinaus kann die Markise samt Stoffbahn und Welle in einer Tasche verstaut werden. Derartige Markisen werden auch als Sackmarkisen bezeichnet.
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Zwar werden die Markisen dauerhaft an einem Fahrzeug befestigt, sie stellen aber einen zusätzlichen Ausrüstungsgegenstand dar und können auch nachgerüstet werden. Daher werden derartige Markisen zumeist nicht bereits ab Werk, sondern erst an der Verkaufsstelle an den Fahrzeugen befestigt. Dabei stellt es ein Problem dar, dass die Welle eine verhältnismäßig große Länge aufweist. Je nach Wohnwagen oder Wohnmobil weisen die Markisen eine Länge von 4 m; 4,50 m oder 5 m auf. Wellen mit derartigen Längen sind aber schwierig zu transportieren und sehr unhandlich.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Markise bereitzustellen, die einfach zu transportieren und zu montieren ist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Die erfindungsgemäße Markise zur Anbringung an einem Fahrzeug umfasst zumindest eine Stoffbahn, welche an einer ersten Kante eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung der Markise an dem Fahrzeug aufweist und welche an der der ersten Kante gegenüberliegenden zweiten Kante mit einer Welle verbunden ist, auf welche die Stoffbahn zum Transport aufwickelbar ist, wobei die Welle mehrteilig ausgebildet ist.
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Dadurch ist es möglich, die Welle geteilt und in mehreren Einzelsegmenten an die Montagestelle zu liefern. Vor der Montage der Markise wird die Welle dann zusammengesetzt und montiert. Dabei verbleibt die Welle mit der Markise an dem Fahrzeug, beispielsweise an dem Wohnwagen oder an dem Wohnmobil, so dass die Welle lediglich einmalig vor der ersten Montage zusammengesetzt werden muss. Dadurch, dass die Welle mehrteilig ausgebildet ist, ist diese aber deutlich einfacher und kostengünstiger zu transportieren.
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Die Welle ist vorzugsweise aus metallischem Werkstoff ausgebildet. Zumeist kommt als Werkstoff für die Welle Aluminium zum Einsatz. Metallische Werkstoffe sind formstabil und können dauerhaft hohe Lasten aufnehmen.
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Die Welle kann aus Wellenabschnitten ausgebildet sein, wobei die Wellenabschnitte miteinander verbunden sind. Dabei können die Wellenabschnitte jeweils eine übereinstimmende Länge aufweisen. Dadurch ist es möglich, durch Kombination von Wellenabschnitten Markisen mit verschieden großen Längen auszubilden. Dadurch können mit den Wellenabschnitten Wellen in unterschiedlichen, auf den Bedarf abgestimmten Längen hergestellt werden, so dass es nicht erforderlich ist, verschiedene Wellen in unterschiedlichen Längen zu bevorraten. Weisen die Wellenabschnitte eine übereinstimmende Länge auf, ist die Montage besonders einfach und eine Verwechslung von Wellenabschnitten ist ausgeschlossen.
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Die Wellenabschnitte können über Adapter miteinander verbunden sein. Vorzugsweise sind die Wellenabschnitte mittels der Adapter formschlüssig miteinander verbunden. Beispielsweise ist es denkbar, dass die Wellenabschnitte als Hohlprofil ausgebildet sind, wobei die Adapter jeweils stirnseitig in aneinander angrenzende Wellenabschnitte eingeschoben sind. Die Fixierung der Adapter in den Wellenabschnitten kann dann beispielsweise über Klemmschrauben, Madenschrauben oder dergleichen erfolgen, welche in die Wellenabschnitte eingeschraubt sind und den Adapter ortsfest fixieren. Die Adapter können aus Kunststoff oder aus metallischem Werkstoff ausgebildet sein.
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Die Wellenabschnitte weisen vorzugsweise eine Länge von 80 cm bis 120 cm auf. Wellenabschnitte in diesen Längen können mit normierten Europaletten transportiert werden, so dass der Transport insgesamt kostengünstig und einfach möglich ist. Des Weiteren weisen Wellenabschnitten mit derartigen Längen ein einfaches Handling auf und können beispielsweise von einer Person transportiert werden.
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Zur Ausgestaltung der Befestigungseinrichtung kann aus der ersten Kante der Stoffbahn ein Keder ausgebildet sein. Der Keder ist eine Verdickung, welche in eine Kederschiene des Fahrzeugs eingeschoben wird. Dadurch ist die Stoffbahn formschlüssig und dauerhaft mit dem Fahrzeug verbunden.
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Aus der zweiten Kante kann ein Keder ausgebildet sein, welcher in einen aus der Welle ausgebildeten Kederschlitz formschlüssig eingreift. Dadurch kann die Stoffbahn formschlüssig und dauerhaft mit der Welle verbunden werden. Des Weiteren ist die Montage des Keders besonders einfach, und es ist möglich, eine verschlissene Stoffbahn auszutauschen.
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Die Welle kann mit einem weiteren Kederschlitz zur Aufnahme einer weiteren Stoffbahn ausgerüstet sein. Dadurch ist es möglich, an der Welle eine weitere Stoffbahn zu befestigen, welche eine Seitenwand ausbildet, so dass aus der Markise ein Vorzelt entsteht.
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Stirnseitig kann die Welle mit Verschlusselementen versehen sein, welche in die freien Enden der Wellenabschnitte eingeschoben sind. Die Abdeckelemente können als Abdeckkappen ausgebildet sein. Dabei können die Abdeckelemente aus Kunststoff oder einem metallischen Werkstoff bestehen. Die Abdeckelemente können ferner Anschlüsse zur Aufnahme weiterer Komponenten der Markise aufweisen. Beispielsweise ist es denkbar, dass an den Abdeckelementen Stützen befestigt sind, über die die Markise auf dem Boden abgestützt ist.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug umfasst eine Kederschiene, welche an einer Seitenwand angeordnet ist, wobei in der Kederschiene eine erfindungsgemäße Markise befestigt ist. Das Fahrzeug kann dabei ein Wohnwagen oder ein Wohnmobil sein. Die Befestigung der Markise in der Kederschiene des Fahrzeugs erfolgt vorzugsweise dauerhaft. Dadurch ist es möglich, dass die Markise zum Transport, also während das Fahrzeug bewegt wird, am Fahrzeug verbleibt. Zur Sicherung der Markise kann die Markise in der Kederschiene des Fahrzeugs hängend in einer Transporttasche angeordnet sein. Dementsprechend bildet die Markise eine Sackmarkise. Das Fahrzeug kann mit weiteren Befestigungsmitteln ausgerüstet sein, über die die Markise während des Transports an dem Fahrzeug gesichert werden kann.
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Einige Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Markise und des erfindungsgemäßen Fahrzeugs werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen, jeweils schematisch:
- 1 eine Welle für eine Markise;
- 2 die in 1 gezeigte Welle im Schnitt;
- 3 einen Wellenabschnitt mit Adaptern;
- 4 zwei Wellenabschnitte mit Adaptern teilweise montiert;
- 5 ein Fahrzeug mit ausgerollter Markise;
- 6 ein Fahrzeug mit eingerollter Markise.
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1 zeigt eine Welle 7 für eine Markise 1, welche an einem Fahrzeug 2 angebracht werden kann. Die Welle 7 ist aus metallischem Werkstoff, vorliegend Aluminium, ausgebildet und liegt in Form eines Stranggussprofils vor. Das Profil der Welle 7 ist ein Hohlprofil und weist einen Längsschlitz auf, der als Kederschlitz 11 zur formschlüssigen Aufnahme einer Stoffbahn 3 der Markise 1 ausgebildet ist. Die Welle 7 ist ferner mit einem weiteren Kederschlitz 12 zur Aufnahme einer weiteren Stoffbahn 16 ausgebildet.
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Die Welle 7 ist mehrteilig ausgebildet. Hierzu ist die Welle 7 aus Wellenabschnitten 8 ausgebildet, wobei die Wellenabschnitte 8 über Adapter 9 miteinander verbunden sind. Die Adapter 9 sind aus metallischem Werkstoff ausgebildet, wobei jeweils vier Adapter 9 in aneinander angrenzenden Stirnseiten von zwei Wellenabschnitten 8 eingeschoben sind. Die Sicherung der Adapter 9 erfolgt jeweils über in die Adapter 9 eingeschraubte Madenschrauben 19. Die Wellenabschnitte 8 weisen zur Aufnahme der Adapter 9 Aufnahmenuten 20 auf. Die Adapter 9 sind streifenförmig ausgebildet, wobei die Adapter 9 jeweils etwa hälftig in die aneinander angrenzenden Wellenabschnitte 8 eingeschoben und mittels der Madenschrauben 19 in den Aufnahmenuten 20 verklemmt sind.
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Die Länge der Wellenabschnitte 8 beträgt in der vorliegenden Ausgestaltung jeweils 100 cm. Die freien Enden der Welle 7 sind durch Abdeckelemente 18 verschlossen, welche in die Wellenabschnitte 8 eingesteckt sind.
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2 zeigt die zuvor beschriebene Welle 7 im Schnitt. 3 zeigt einen Wellenabschnitt 8 der zuvor beschriebenen Welle 7 mit in die Aufnahmenuten 20 eingesteckten Adaptern 9. 4 zeigt im Detail zwei Wellenabschnitte 8 der zuvor beschriebenen Welle 7. Die Adapter 9 sind jeweils teilweise in die Aufnahmenuten 20 eingeschoben und die Welle 7 ist teilweise montiert.
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5 zeigt ein Fahrzeug 2 mit einer daran angebrachten Markise 1. Zur Befestigung der Markise 1 ist an einer Seitenwand 14 des Fahrzeugs 2 eine Kederschiene 13 angeordnet. Die Markise 1 zur Anbringung an dem Fahrzeug 2 umfasst eine Stoffbahn 3, welche an einer ersten Kante 4 eine Befestigungseinrichtung 5 in Form eines Keders aufweist. Der Keder greift in die Kederschiene 13 des Fahrzeugs 2 ein, so dass die Markise 1 formschlüssig an dem Fahrzeug 2 befestigt ist.
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Die Stoffbahn 3 weist an der der ersten Kante 4 gegenüberliegenden zweiten Kante 6 eine Welle 7 auf. Zur Befestigung der Stoffbahn 3 an er Welle 7 ist aus der zweiten Kante 6 ein Keder 10 ausgebildet, welcher in den aus der Welle 7 ausgebildeten Kederschlitz 11 formschlüssig eingreift.
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Zum Aufstellen der Markise 1 sind an den Enden der Welle 7 Stützen 17 befestigt. Die Stützen 17 sind abnehmbar an den in die Welle 7 eingesteckten Abdeckelementen 18 befestigt.
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Bei der in 5 gezeigten Ausgestaltung ist die Markise 1 ausgerollt und die Stoffbahn 3 bildet eine Überdachung. Neben der Stoffbahn 3 sind weitere Stoffbahnen 16 vorgesehen, welche von der Stoffbahn 3 beziehungsweise von der Welle 7 herabhängen und dementsprechend Seitenwände ausbilden. Die parallel zu dem Fahrzeug 2 verlaufende und senkrecht herabhängende weitere Stoffbahn 16 ist dabei in dem weiteren Kederschlitz 12 der Welle 7 angeordnet. Die beiden seitlichen weiteren Stoffbahnen 16 sind an Profilen angeordnet, welche an der Welle 7 und an der Seitenwand 14 des Fahrzeugs 2 festgelegt sind. Insofern bildet die in 2 gezeigte Markise 1 ein Vorzelt, wobei die die Stoffbahn 3 und die weiteren Stoffbahnen 16 angrenzend vor dem Fahrzeug 2 einen Vorraum begrenzen.
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6 zeigt die an dem Fahrzeug befestigte Markise 1 gemäß 5, wobei die Stoffbahn 3 auf die Welle 7 aufgewickelt ist. Dabei ist die Stoffbahn 3 mittels Transportbändern 18 gesichert. Für den Transport ist die Markise 1 in der Kederschiene 13 des Fahrzeugs 2 hängend in einer Transporttasche 15 angeordnet. Insofern wird die Markise 1 auch als Sackmarkise bezeichnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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