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Die Erfindung betrifft eine Trägerplatte zur Befestigung einer Rohrleitungsschlange an einer Substratoberfläche eines Gebäudes, mit zu einer Seite der Trägerplatte offenen Raststrukturen für einen Abschnitt der Rohrleitungsschlange und mit einer Anzahl von Befestigungssockeln, die jeweils auf der den Raststrukturen entgegengesetzten Seite der Trägerplatte eine ebene Anlagefläche zur Anlage an der Substratoberfläche bilden.
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Solche Trägerplatten dienen zur Befestigung von Rohrleitungsschlangen von Heizungs- oder Kühlsystemen an einer Substratoberfläche eines Gebäudes, beispielsweise auf dem Fußboden, unter einer Decke oder auch vertikal an einer Wand. Aus
EP 2 784 399 B1 ist eine Trägerplatte dieser Art bekannt, die die Form einer quadratischen Kachel hat. An ihren Rändern weist die Trägerplatte Befestigungselemente auf, die es ermöglichen, mehrere gleichartige Trägerplatten miteinander zu verbinden und eine zusammenhängende Flächenparkettierung zu bilden, die beispielsweise die Oberfläche einer Decke vollständig abdeckt. Die Rohrabschnitte der Rohrleitungsschlange können dann von unten in die Raststrukturen eingedrückt werden, während sich die Trägerplatten jeweils mit ihrer Oberseite an der Decke abstützen. Die Oberseite der Trägerplatte liegt jedoch nicht vollflächig an der Gebäudedecke an, sondern berührt diese lediglich an einzelnen Unterstützungspunkten oder -linien, und die Trägerplatte weist insgesamt eine gewisse Flexibilität auf, so dass sie sich an etwaige Wandunebenheiten anpassen kann. Zur Befestigung an der Wand oder Decke weist die Trägerplatte in der Mitte einen Schraubdom auf, durch den eine Schraube hindurchgesteckt werden kann, die in einen Dübel in der Wand oder Decke eingeschraubt wird, so dass eine durch die Oberkante des Schraubdoms gebildete ringförmige Anlagefläche fest gegen die Substratoberfläche gespannt wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Trägerplatte zu schaffen, die einfachere und vielseitigere Befestigungsmöglichkeiten bietet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass die Summe der Flächeninhalte der Anlageflächen aller Befestigungssockel mindestens 2% der Grundfläche der Trägerplatte beträgt.
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Erfindungsgemäß wird somit die Anlagefläche nicht nur durch die schmale Kante eines zylindrischen Schraubdoms gebildet, sondern sie bildet die Oberfläche eines wesentlich weiter ausgedehnten Stütztellers, der satt an der Wand- oder Deckenoberfläche anliegen kann. Das ermöglicht es, die Trägerplatte durch Kleben oder wahlweise auch mittels Klettband an der Substratoberfläche zu befestigen. Damit erübrigt sich das umständliche Bohren von Dübellöchern in präzise ausgerichteten Positionen, die den Mittelpunkten der Kacheln der Flächenparkettierung entsprechen. Die erfindungsgemäßen Trägerplatten können einfach aneinandergelegt und jeweils in der Position, in der sie auf Stoß an den benachbarten Trägerplatten anliegen, gegen die Substratoberfläche gedrückt werden.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Die Trägerplatte kann mehrere gleichmäßig über die Fläche verteilte Befestigungssockel aufweisen, so dass eine größere Haftfläche für die Wand- oder Deckenbefestigung erreicht wird. Vorzugsweise beträgt die Gesamtfläche aller Stützteller mindestens 3,5% der Grundfläche der Trägerplatte.
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Der Stützteller des Befestigungssockels kann ein Schraubenloch aufweisen, so dass wahlweise auch eine herkömmliche Befestigung mittels Schrauben möglich ist.
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Die Verbindungselemente an den Rändern der Trägerplatte können so gestaltet sein, dass sie eine spielfreie Verbindung der Trägerplatten ermöglichen. Damit ist sichergestellt, dass die durch die Raststrukturen definierten Führungskanäle für die Rohrleitungen an den Stoßstellen zwischen den einzelnen Trägerplatten miteinander fluchten.
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Im folgenden werden ein Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäßen Trägerplatte;
- 2 einen Schnitt längs der Linie II-II in 1;
- 3 eine Schnittdarstellung der Trägerplatte im montierten Zustand an einer Substratoberfläche; und
- 4 eine vergrößerte Schnittdarstellung eines anderen Ausführungsbeispiels.
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1 zeigt eine Trägerplatte 10 aus Kunststoff in einer Ansicht von unten, wobei angenommen werden soll, dass die Trägerplatte unter einer Gebäudedecke angebracht ist. Die Trägerplatte hat einen rechteckigen Grundriss mit einem Seitenverhältnis von 1:2 und weist an ihrem Rand eine Anzahl vertikal verlaufender Schwalbenschwanzprofile 12 auf, die es ermöglichen, mehrere gleichartige Trägerplatten, die auf Stoß aneinander anliegen und eine Flächenparkettierung bilden, spielfrei miteinander zu verbinden. Die in dieser Weise miteinander verbundenen Trägerplatten bilden zusammen ein quadratisches Raster von zylindrischen, nach unten offenen Führungsdomen 14 für einen Abschnitt einer Rohrleitungsschlange 16. Die Trägerplatte 10 weist drei vollständige, auf der Hauptachse der Platte angeordnete Führungsdome sowie jeweils die Hälften von weiteren Führungsdomen auf, die durch entsprechende Hälften der Führungsdome anderer Trägerplatten ergänzt werden. Jeder Führungsdom ist durch ein Stegkreuz 18 ausgesteift. Die Zwischenräume zwischen den Führungsdomen 14 bilden rechtwinklig zueinander verlaufende Führungskanäle 20 für die zu verlegenden Rohrleitungen. Im gezeigten Beispiel ist die Rohrleitungsschlange 16 so um einen der Führungsdome 14 herum gezogen, dass sie ein 90°-Knie bildet, das zwei Abschnitte der Rohrleitung verbindet, die in rechtwinklig zueinander verlaufenden Führungskanälen 20 liegen. Die so gestaltete Trägerplatte bietet eine hohe Flexibilität hinsichtlich der Muster, in denen die Rohrleitungsschlangen verlegt werden.
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Die Führungskanäle 20 sind jeweils an der Oberseite durch eine gewölbeartige Wand 22 abgeschlossen, die lediglich einzelne Durchbrüche 24 zur Erhöhung der Flexibilität und zur Verringerung des Materialbedarfs aufweist. An der Stelle, an der sich zwei Führungskanäle 20 kreuzen, bildet die Wand 22 vier vertikale, in einem Quadrat angeordnete Pfosten, die die Rohrleitungsschlange 16, sofern sie geradlinig zwischen diesen Pfosten hindurch verläuft, gabelförmig übergreifen. Dort, wo die Rohrleitungsschlange 16 ein Knie bildet, verläuft sie passgenau durch einen Zwischenraum zwischen der Umfangsfläche des Führungsdoms 14 und einem der Pfosten 26.
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An den Außenflächen der Führungsdome 14 sind Raststrukturen 28 in der Form von Rastnasen gebildet. Die Raststrukturen 28 befinden sich jeweils an der Stelle, an der sich die Umfangswände zweier Führungsdome 14 gegenüberliegen und den kleinsten Abstand zueinander aufweisen. Die Rohrleitungsschlange 16 kann unter leichter elastischer Verformung der Umfangswände der Führungsdome von unten in die Raststrukturen eingedrückt werden und wird dann sicher in dem betreffenden Führungskanal der Trägerplatte gehalten.
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Zur Befestigung an der Gebäudedecke weist die Trägerplatte 10 in der Mitte der Stegkreuze zweier Führungsdome jeweils einen Befestigungssockel 30 auf, der einen Schraubdom 32 für eine wahlweise Schraubbefestigung der Trägerplatte sowie einen flächig ausgedehnten Stützteller 34 bildet. An der in 1 vom Betrachter abgewandten Oberseite bildet der Stützteller 34 eine Anlagefläche 36 zur Anlage an der Unterseite der Gebäudedecke oder einer anderen Substratoberfläche.
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In 2 ist ein Teil der Trägerplatte 10 in einem vertikalen Schnitt gezeigt, der durch zwei der Raststrukturen 28 und einen der Befestigungssockel 30 hindurchgeht. Die Wand 22 des Führungskanals bildet jeweils am Scheitel des Gewölbes auf der Oberseite eine Stützleiste 38, mit der sich diese Wand beim Eindrücken der Rohrleitung in die Raststruktur 28 an der Gebäudedecke abstützt.
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2 zeigt die Trägerplatte im unbelasteten Zustand. In diesem Zustand ist die Anlagefläche 36 des Stütztellers 34 nicht bündig mit den Stützleisten 38, sondern sie ist gegenüber den Stützleisten vertikal etwas zurückversetzt. Die Eigenelastizität des Kunststoffmaterials erlaubt es jedoch, den Stützteller 34 gegen die Gebäudedecke anzudrücken, wie in 3 gezeigt ist.
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In 3 ist die Trägerplatte 10 in einem Zustand gezeigt, in dem sie mit Hilfe der Befestigungssockel 30 an einer Substratoberfläche 40 befestigt ist.
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Die Befestigung der Trägerplatte kann beispielsweise durch Klebung erfolgen, beispielsweise mittels eines schnell haftenden Kontaktklebers, mit dem die Anlagefläche 36 und/oder die Substratoberfläche 40 bestrichen wird. Wahlweise können auch die Stützleisten 38 und/oder die Zonen der Substratoberfläche 40, an der diese Stützleisten anliegen, mit dem Kleber bestrichen werden. Wenn dann der Befestigungssockel 30 gegen die Substratoberfläche 40 angedrückt wird, so haftet die Anlagefläche 36 des Stütztellers 34 am Substrat, und die Stützleisten 38 werden, auch wenn sie nicht mit Kleber bestrichen sind, unter leichter Spannung an der Substratoberfläche in Anlage gehalten.
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In 4 ist eine alternative Befestigungsweise dargestellt, bei der die Befestigung nach dem Prinzip eines Klettverschlusses erfolgt. Die Substratoberfläche 40 ist zumindest an den Stellen, an denen die Stützteller 34 anliegen, mit einem Klettband 42 beklebt, und auch die Anlagefläche des Stütztellers 34 weist eine Klettstruktur 44 auf, die beispielsweise durch ein aufgeklebtes Klettband gebildet werden kann oder wahlweise auch unmittelbar beim Spritzgießen der Trägerplatte 10 hergestellt werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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