DE202020105724U1 - Textiles Bekleidungsstück mit einer ballistischen Schutzausrüstung - Google Patents

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Abstract

Textiles Bekleidungsstück (1) mit einer ballistischen Schutzausrüstung, wobei das textile Bekleidungsstück (1) aus einem Materialmix aus mehreren Garnen (3,4) mit unterschiedlichen Eigenschaften gebildet ist, die zusammen verstrickt sind, so dass der Materialmix einen ballistischen Anteil und wenigstens einen weiteren Anteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) zu wenigstens 80 Gew.-% aus dem ballistischen Anteil besteht, wobei zur Ausbildung wenigstens eines Teils des ballistischen Anteils wenigstens eines der Garne (3) Seide enthält, derart, dass das textile Bekleidungsstück (1) zu wenigstens 40 Gew.-% aus Seide besteht.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein textiles Bekleidungsstück mit einer ballistischen Schutzausrüstung nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
  • Die Erfindung betrifft auch ein Unterwäschesystem mit einer ballistischen Schutzausrüstung nach Anspruch 36.
  • Ein gattungsgemäßes textiles Bekleidungsstück ist aus der EP 3 408 607 B1 bekannt.
  • Unter dem Begriff „ballistische Schutzausrüstung“ ist insbesondere eine Personenschutzausrüstung durch körpernah getragene Bekleidungsstücke zu verstehen, wodurch der Träger des Bekleidungsstücks vor den Auswirkungen einer Explosion und den dadurch auftretenden Splittern geschützt werden soll bzw. deren Auswirkungen auf den Träger reduziert werden sollen.
  • In Untersuchungen wurde festgestellt, dass bei militärischem Personal, aber auch bei der Zivilbevölkerung in Krisengebieten, insbesondere in den Regionen, in denen regelmäßig terroristische Aktivitäten auftreten, Verletzungen am Unterleib, insbesondere im Genitalbereich, stark ansteigen. Dies hat seine Ursache unter anderem darin, dass von Terroristen unkonventionelle Spreng- und Brandvorrichtungen, sogenannte IEDs, eingesetzt werden. Es handelt sich hierbei um meist am Boden positionierte Sprengvorrichtungen, die ihre Wirkung vom Boden ausgehend nach oben entfalten. Dabei entstehen Primärsplitter und Sekundärsplitter, die insbesondere den Unterleib verletzen. Durch die Explosion werden auch Partikel aus Sand, Staub und Dreck beschleunigt. Ferner geht eine Druckwelle und Feuer von den Spreng- und Brandvorrichtungen aus.
  • Aus dem Stand der Technik, wozu auf die US 6,961,958 B1 verwiesen wird, ist eine Unterwäsche mit einer ballistischen Ausrüstung bekannt. Dabei weist die Unterwäsche, beispielsweise eine Unterhose, Taschen auf, in die ballistische Schutzpakete eingeschoben werden. Bei den ballistischen Schutzpaketen kann es sich beispielsweise um ein ballistisches Material mit der Bezeichnung SPECTRAFLEX® der Allied Signal Company handeln. Bekannt ist es aus der US 6,691,958 B1 auch, Aramidfilament oder Polyethylenfilament einzusetzen, beispielweise Twaron™ und DYNEEMA®, um die Schutzpakete, die in die Taschen eingeschoben werden sollen, herzustellen.
  • Die aus der US 6,961,958 B1 bekannte Vorrichtung schützt vergleichsweise gut gegen einen frontalen Beschuss, kann jedoch vor Explosionen der vorgenannten unkonventionellen und bodennah positionierten Spreng- und Brandvorrichtungen nur unzureichend schützen. Ferner besteht bei den in die Taschen eingebrachten Schutzpaketen die Gefahr, dass sich diese ungewollt verschieben. Zudem wird der Träger der Unterwäsche durch die Schutzpakete behindert, beispielsweise wenn sich dieser auf dem Boden liegend oder kriechend fortbewegen soll.
  • Ein weiterer Nachteil bekannter ballistisch ausgerüsteter Unterhosen besteht darin, dass deren Schutzpakete nur unzureichend auf die Stellen im Unterleib abgestimmt sind, die tatsächlich besonders schutzbedürftig sind.
  • Aus der DE 10 2012 110 104 A1 ist eine Unterwäsche bekannt, deren Grundfläche aus einer das Eindringen von Splittern hemmenden Maschenware aus UHMWPE (ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen) und einem hiervon abweichenden weiteren textilen Material zusammengesetzt ist.
  • Ein UHMWPE-Garn ist unter dem Namen DYNEEMA® bekannt und wird von dem niederländischen Unternehmen Royal DSM N.V. angeboten.
  • Die verschiedenen textilen Materialien bzw. die verschiedenen Zonen, aus denen die Unterwäsche zusammengesetzt ist, werden miteinander vernäht. Dieser Erfindung lag die Überlegung zugrunde, dass nicht die gesamte Unterwäsche aus einer einheitlichen, das Eindringen von Splittern hemmenden Maschenware ausgebildet werden muss, sondern im Wesentlichen nur die Bereiche, die eines besonderen Schutzes bedürfen. Im Rahmen dieser Erfindung ist daher davon ausgegangen worden, dass es ausreichend ist, die Maschenware aus UHMWPE in einer ersten Zone der Grundfläche, die eines besonderen Schutzes bedarf, zu verwenden. Ferner lag der Erfindung die Überlegung zugrunde, im Unterschied zum Stand der Technik, so wie dieser aus der US 6,961,958 B1 bekannt ist, darauf zu verzichten, die Unterwäsche zunächst komplett aus einem nicht ballistisch ausgerüsteten Material herzustellen und anschließend Taschen zur Aufnahme von ballistischen Schutzpaketen vorzusehen. Im Unterschied hierzu offenbart die DE 10 2012 110 104 A1 , dass die Unterwäsche durch Vernähen mehrerer voneinander abweichender textiler Materialien zusammengesetzt wird. Dadurch soll erreicht werden, dass die Unterwäsche ein vergleichsweise geringes Flächengewicht und trotzdem eine gute Schutzwirkung aufweist.
  • Es hat sich jedoch gezeigt, dass die Schutzwirkung einer Unterwäsche, die entsprechend der Offenbarung der DE 10 2012 110 104 A1 hergestellt wird, immer noch verbesserungswürdig ist. Ein Problem ist, dass die vorgenannten IED-Sprengfallen ihre Wirkung in drei Wellen (Druck, Feuer, Fragmente) freigeben. Zunächst wirkt eine Druckwelle auf das textile Bekleidungsstück, insbesondere die Unterwäsche, ein. Dadurch wird diese aufgebläht und die Nähte, mit denen die einzelnen textilen Flächen miteinander vernäht sind, können aufplatzen. Die Flächen, die eine ballistische Schutzwirkung sicherstellen sollen, bleiben zwar im Wesentlichen unversehrt, befinden sich jedoch nicht mehr unbedingt an den vorgesehenen Stellen, da alle anderen Flächen zerstört und insbesondere die Nähte gerissen sein können. Wenn nun mit der zweiten Welle, aufgrund der Explosion, Splitter und Dreck auf den Körper einwirken, ist eine ballistische Schutzwirkung nicht mehr zuverlässig gegeben. Die Splitter und der Dreck können somit in den Körper eindringen.
  • Es hat sich gezeigt, dass durch die erste Welle ein Überdruck erzeugt wird, der das textile Bekleidungsstück regelrecht aufpumpt bzw. aufbläst. Durch diesen Druck und das Aufpumpen platzt die Schutzbekleidung auf.
  • Ein weiterer, signifikanter Nachteil der bekannten textilen Bekleidungsstücke mit einer ballistischen Schutzausrüstung besteht darin, dass sich diese schlecht zur Tarnung eignen. UHMWPE ist nur in den Farben weiß und schwarz verfügbar. Beide Farben sind schlecht für die Tarnung des textilen Bekleidungsstücks geeignet. Aramide als Alternative zu UHMWPE können teilweise nicht eingefärbt werden und weisen zudem gelbe Stellen auf, was im Hinblick auf eine Tarnung sehr ungünstig ist.
  • Ein weiterer Nachteil von Aramiden besteht darin, dass diese UVunbeständig sind und daher in eine schwarze Folie eingeschweißt und als Pakete in die Bekleidung eingeschoben werden müssen, was wiederum einer Tarnung abträglich ist. Weiterhin gibt es Bekleidung aus Aramiden. Diese wird zwar meistens als Unterwäsche getragen, bei Wäsche und Trocknung ist sie jedoch UV-Strahlung ausgesetzt. Ferner wird die mechanische Stabilität von Aramiden durch Waschen verschlechtert.
  • Das aus der gattungsgemäßen Schrift, der EP 3 408 607 B1 bekannte textile Bekleidungsstück stellt eine Verbesserung zum vorgenannten Stand der Technik dar. Hierbei ist vorgesehen, dass das textile Bekleidungsstück ein Strickkonstruktion oder eine Wirkkonstruktion aus wenigstens zwei Garnen aufweist, wobei die Strickkonstruktion oder die Wirkkonstruktion ballistische Anteile und feuerfeste Anteile aufweist. Vorgesehen ist dabei, dass die Garne zusammenverstrickt sind und die Strickkonstruktion oder die Wirkkonstruktion bilden. Dadurch, dass die Garne zusammenverstrickt sind, kann die Strickkonstruktion oder die Wirkkonstruktion aus einem Stück hergestellt werden und die gewünschten vorteilhaften Eigenschaften, gemäß der EP 3 408 607 B1 , einen ballistischen Schutz und einen Flammschutz aufweisen. Die gattungsgemäße Schrift schlägt somit, im Unterschied zum vorgenannten Stand der Technik, vor, nicht einzelne Bereiche zu schützen bzw. unterschiedlich geschützte Zonen auszubilden, sondern eine einheitliche Strick- oder Wirkkonstruktion herzustellen. Die Garne bilden somit eine gemeinsame Stricklage aus. Ein Zusammenverstricken kann gemäß der EP 3 408 607 B1 beispielsweise dadurch erfolgen, dass jedes der verwendeten Garne auf einer oder mehreren Spulen bereitgestellt wird und die Garne dann über ein Strickprogramm miteinander verstrickt werden.
  • Als Garn zur Ausbildung des ballistischen Anteils der Strick- oder Wirkkonstruktion offenbart die gattungsgemäße Schrift ein Garn, welches ultrahochmolekulargewichtiges Polyethylen aufweist, insbesondere ein UHMWPE-Garn.
  • Es hat sich gezeigt, dass das aus der gattungsgemäßen Schrift bekannte Bekleidungsstück eine hohe Schutzwirkung bietet und gleichzeitig den Tragkomfort verbessert.
  • Zum weiteren Stand der Technik wird ferner auf die EP 2 177 119 B1 sowie die EP 3 175 199 B1 und die EP 3 388 776 B1 verwiesen, welche ebenfalls textile Bekleidungsstücke mit einer ballistischen Schutzausrüstung offenbaren.
  • Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein textiles Bekleidungsstück mit einer ballistischen Schutzausrüstung zu schaffen, das den Stand der Technik weiter verbessert, insbesondere einen hohen Schutz bietet und angenehm zu tragen ist.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
  • Diese Aufgabe wird für ein Unterwäschesystem durch die Merkmale des Anspruchs 36 gelöst.
  • Das erfindungsgemäße textile Bekleidungsstück mit einer ballistischen Schutzausrüstung ist aus einem Materialmix aus mehreren Garnen mit unterschiedlichen Eigenschaften gebildet, die zusammenverstrickt sind, so dass der Materialmix einen ballistischen Anteil und wenigstens einen weiteren Anteil aufweist. Erfindungsgemäß ist dabei vorgesehen, dass das textile Bekleidungsstück zu wenigstens 80 Gew.-% aus dem ballistischen Anteil besteht, wobei zur Ausbildung wenigstens eines Teils des ballistischen Anteils wenigstens eines der Garne Seide enthält, derart, dass das textile Bekleidungsstück zu wenigstens 40 Gew.-% aus Seide besteht.
  • Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht es, ein textiles Bekleidungsstück mit einer ballistischen Schutzausrüstung als einheitliches Strickstück herzustellen. Die zusammenverstrickten Garne, die den ballistischen Anteil und den weiteren Anteil des Materialmixes zur Verfügung stellen, bilden dabei gemeinsam eine Stricklage.
  • Durch die Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks aus einem einheitlichen Materialmix aus mehreren Garnen mit unterschiedlichen Eigenschaften lässt sich ein textiles Bekleidungsstück herstellen, welches eine vorteilhafte Schutzwirkung aufweist, insbesondere einen Splitterschutz bietet und trotzdem angenehm zu tragen ist.
  • Der Erfinder macht sich dabei die Erkenntnis zunutze, dass es für einen ausreichenden ballistischen Schutz nicht notwendig ist, das textile Bekleidungsstück nur aus einem hochfesten, vor ballistischen Einwirkungen schützenden Material herzustellen, sondern dass es möglich ist, dem textilen Bekleidungsstück durch eine geeignete Wahl (wenigstens) eines weiteren Garns weitere Eigenschaften zu verleihen, ohne den ballistischen Schutz zu gefährden.
  • Der Erfinder hat zudem erkannt, dass es zur Ausbildung wenigstens eines Teils des ballistischen Anteils von Vorteil ist, wenn wenigstens eines der Garne Seide enthält, derart, dass das textile Bekleidungsstück zu wenigstens 40 Gew.-% aus Seide besteht. Der Erfinder hat erkannt, dass sich Seide in besonders vorteilhafter Weise als ballistisches Material eignet, das heißt als Material, welches das Eindringen von Splittern hemmt, das heißt einen Splitterschutz bietet.
  • Die Seide bietet dabei nicht nur einen ballistischen Schutz, insbesondere gegen Splitter, sondern hat auch eine angenehme Haptik und einen kühlenden Effekt auf den Träger. Das Material kann Feuchtigkeit sehr gut aufnehmen und leitet dies an die darüberliegenden Bekleidungsschichten, insbesondere wenn es sich bei dem textilen Bekleidungsstück um eine Unterwäsche handelt, in vorteilhafter Weise weiter, wodurch sich der Tragekomfort für den Träger signifikant verbessert. Dadurch, dass Seide ausgewählt wird, um den ballistischen Anteil des Materialmixes auszubilden bzw. um zumindest einen Teil des ballistischen Anteils des Materialmixes auszubilden, ist es ferner möglich, das Gewicht und die Bekleidungspsychologie des textilen Bekleidungsstücks, insbesondere einer Unterwäsche, auf das Niveau von hochwertiger Funktionsbekleidung, insbesondere funktionaler Unterwäsche, anzuheben. Es kann somit auf die Ausbildung von unterschiedlichen Zonen bei dem textilen Bekleidungsstück, beispielsweise auf ballistisch wirkende Zonen bzw. schweißabtransportierende Zonen, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist, verzichtet werden.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das textile Bekleidungsstück eine einheitliche Grundfläche aufweist, die aus dem Materialmix aus den zusammengestrickten Garnen besteht. Es kann sich hierbei um eine sogenannte Maschenware handeln, die die Grundfläche, das heißt die gesamte Fläche des textilen Bekleidungsstücks zur Verfügung stellt. Gegebenenfalls können die Bündchen oder der Kragen auch anderweitig hergestellt werden, vorzugsweise sind jedoch auch die Bündchen und der Kragen aus dem Materialmix hergestellt. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Bündchen und der Kragen eine von der Grundfläche abweichende Zusammensetzung aufweisen, damit diese ihre Funktion vorteilhaft erfüllen können. Ferner kann auch vorgesehen sein, dass beispielsweise für Beschriftungen oder dergleichen ein weiteres Garn verwendet wird. Dies ändert jedoch nichts daran, dass (zumindest im Wesentlichen) das textile Bekleidungsstück aus einem Materialmix aus mehreren Garnen mit unterschiedlichen Eigenschaften gebildet ist, die zusammenverstrickt sind. Die Erfindung ist entsprechend zu verstehen.
  • Eine Ausgestaltung derart, dass das textile Bekleidungsstück zu wenigstens 80 Gew.-% aus dem ballistischen Material besteht, lässt sich dadurch erreichen, dass zusätzlich zu Seide ein weiteres oder mehrere weitere ballistisch wirkende Materialien, insbesondere hochfeste Garne, eingesetzt werden. Möglich ist dabei auch, dass der Anteil, den Seide an dem Materialmix ausmacht, entsprechend geeignet erhöht wird.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück zu höchstens 95 Gew.-%, weiter bevorzugt zu höchstens 90 Gew.-%, aus Seide besteht.
  • Von Vorteil ist es, wenn zur Ausbildung des ballistischen Anteils wenigstens eines der Garne Seide enthält derart, dass der Materialmix zu wenigstens 80 Gew.-% aus Seide besteht.
  • Vorzugsweise wird ein Seide enthaltendes Garn eingesetzt derart, dass das textile Bekleidungsstück zu 80 Gew.-% aus Seide besteht.
  • Eine Ausbildung derart, dass der Materialmix zu wenigstens 80 Gew.-% aus Seide besteht, hat sich als ganz besonders geeignet herausgestellt. Vorzugsweise wird der ballistische Anteil des Materialmixes nur bzw. ausschließlich durch Seide bereitgestellt. Möglich ist es jedoch auch, dass zusätzlich zu Seide noch ein oder mehrere andere Garne eingesetzt werden, die ein ballistisch wirkendes Material, insbesondere ein hochfestes Material, aufweisen.
  • Von Vorteil ist es, wenn das wenigstens eine Garn, das Seide enthält, aus Seide besteht.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, wenn das Garn, das zur Ausbildung des ballistischen Anteils eingesetzt wird, aus Seide besteht bzw. zumindest im Wesentlichen aus Seide besteht.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Seide tierische bzw. natürliche Seide ist.
  • Vorzugsweise handelt es sich bei der Seide dabei um sogenannte Maulbeerseide.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das aus Seide bestehende Garn ein Mehrstufenzwirn ist.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, insbesondere um einen hohen Schutz gegen das Eindringen von Splittern bereitzustellen, wenn das aus Seide bestehende Garn ein Mehrstufenzwirn ist.
  • Von Vorteil ist es, wenn der Mehrstufenzwirn aus wenigstens zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen gebildet ist, wobei die Vorzwirne jeweils aus wenigstens zwei miteinander verzwirnten Fäden bestehen und die Fäden jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind.
  • Es hat sich als besonders geeignet, insbesondere im Hinblick auf den gewünschten Splitterschutz bzw. die Reißfestigkeit herausgestellt, wenn der Mehrstufenzwirn aus wenigstens zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen gebildet ist und die Vorzwirne jeweils aus wenigstens zwei miteinander verzwirnten Fäden bestehen, die jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass der Mehrstufenzwirn aus zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen gebildet ist, wobei die Vorzwirne jeweils aus sechs miteinander verzwirnten Fäden bestehen und die Fäden jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind.
  • Die vorgenannte Ausbildung eines Mehrstufenzwirns aus zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen, welche jeweils aus sechs miteinander verzwirnten Fäden bestehen, die wiederum jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind, hat sich als besonders geeignet herausgestellt.
  • Vorzwirne werden im Stand der Technik auch als Einstufenzwirne bezeichnet.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass die Fäden zur Ausbildung der Vorzwirne in einer ersten Drehrichtung miteinander verzwirnt sind und die Vorzwirne zur Ausbildung des Mehrstufenzwirns in einer zweiten, entgegengesetzten Drehrichtung miteinander verdreht sind.
  • Die vorgenannte Ausbildung hat sich, um einen möglichst guten Splitterschutz und eine Reißfestigkeit zu erreichen, als besonders geeignet herausgestellt. Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn der Mehrstufenzwirn aus zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen gebildet ist, wobei die Vorzwirne jeweils aus sechs miteinander verzwirnten Fäden bestehen und diese jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind.
  • Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, dass das aus Seide bestehende Garn derart ausgebildet ist, dass dieses eine Feinheitsfestigkeit von 15 bis 50 cN/tex, vorzugsweise 20 bis 45 cN/tex, besonders bevorzugt 24 bis 40 cN/tex, aufweist.
  • Die vorgenannten Werte haben sich zur Ausbildung eines textilen Bekleidungsstücks mit einem geeigneten ballistischen Schutz bzw. einem geeigneten Schutz gegen Splitter als besonders geeignet herausgestellt. Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück derart gestaltet ist, dass ein V50-Wert gegen ein 0,13 g (2.0 grain) FSP Splitterdarstellungsgeschoss > 200 m/s beträgt, wobei die Prüfung vorzugsweise in Anlehnung an STANAG 2920 erfolgt.
  • Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, dass zur Ausbildung des ballistischen Anteils wenigstens ein weiteres hochfestes Garn vorgesehen ist, welches die Eigenschaft aufweist, das Eindringen von Splittern zu hemmen.
  • Es kann zwar von Vorteil sein, zusätzlich zu Seide kein weiteres Garn zur Ausbildung des ballistischen Anteils einzusetzen, in spezifischen Ausführungsformen kann es dennoch von Vorteil sein, zusätzlich zu Seide noch ein weiteres Garn zur Ausbildung des ballistischen Anteils zu verwenden, insbesondere wenn ein noch höherer Splitterschutz erreicht werden soll und/oder das weitere Garn zur Ausbildung des ballistischen Anteils auch noch weitere geeignete Eigenschaften aufweist.
  • Von Vorteil ist es, wenn das wenigstens eine weitere hochfeste Garn ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMWPE), insbesondere DYNEEMA®, ist.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, als hochfestes Garn zur Ausbildung des ballistischen Anteils ein ultrahochmolekulares Polyethylen, insbesondere DYNEEMA® einzusetzen. Das Garn mit dem Namen DYNEEMA® wird von dem niederländischen Konzern Royal DSM N.V. angeboten. Eine Alternative zu DYNEEMA® kann auch ein Kunststofffilament mit dem Namen SPECTRA® der Honeywell International Inc. sein.
  • Die Verwendung von DYNEEMA® hat sich für ein weiteres Garn, welches den ballistischen Schutz bewirken soll, als besonders geeignet herausgestellt, insbesondere da DYNEEMA® eine hohe Splitterschutzwirkung aufweist und zudem hochabriebsfest und scheuerfest ist. DYNEEMA® kann sich beispielsweise dann eignen, wenn auch eine hohe Scheuerfestigkeit, beispielsweise im Falle eines Sturzes, beispielsweise beim Motorradfahren, von Vorteil ist.
  • Von Vorteil ist es, wenn das wenigstens eine Garn, welches ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMWPE) enthält, aus ultrahochmolekularem Polyethylen (UHMWPE) besteht.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, wenn das Garn, welches ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMWPE) enthält, aus ultrahochmolekularem Polyethylen (UHMWPE), vorzugsweise DYNEEMA®, besteht.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Materialmix aus mehreren, das heißt mindestens zwei, zusammen verstrickte Garnen mit unterschiedlichen Eigenschaften gebildet ist. Bei dem wenigstens einen weiteren Garn kann es sich um ein Garn handeln, das dem textilen Bekleidungsstück eine zusätzliche, vorteilhafte Eigenschaft verleiht. Hierbei kann es sich um ein Garn handeln, welches beispielsweise die Formgebung bzw. die Passform optimiert und/oder die Haptik weiter verbessert und/oder den Feuchtigkeitstransport weiter verbessert und/oder einen Flammschutz bietet und/oder Feuchtigkeit aufnimmt und/oder einen Vektorenschutz bzw. einen Insektenschutz bietet und/oder antistatische Eigenschaften aufweist und/oder dem textilen Bekleidungsstück eine geeignete Farbe verleiht, wobei das Garn insbesondere eine braune und/oder grüne und/oder beige Farbe aufweist.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes wenigstens eines der Garne Polyamid (PA) enthält.
  • Dadurch, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes ein Garn eingesetzt wird, welches Polyamid enthält oder aus Polyamid besteht, lässt sich die Formgebung/die Passform optimieren sowohl im Neuzustand als auch nach Wäschen.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück aus 3 bis 18, vorzugsweise 4 bis 16, weiter bevorzugt 6 bis 14, noch weiter bevorzugt 7 bis 12, besonders bevorzugt 8 bis 10, insbesondere 9 Gew.-% Polyamid (PA) besteht.
  • Die vorgenannten Werte, insbesondere die Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks derart, dass dieses 9 Gew.-% Polyamid aufweist, hat sich zur Ausbildung eines textilen Bekleidungsstücks mit einer geeigneten ballistischen Schutzwirkung als besonders geeignet herausgestellt.
  • Von Vorteil ist es, wenn zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes wenigstens eines der Garne Elasthan (EL) enthält oder aus Elasthan besteht.
  • Dadurch lässt sich die Formgebung/die Passform weiter verbessern.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück aus 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 4, weiter bevorzugt 1,5 bis 3, insbesondere 2 Gew.-% Elasthan (EL) besteht.
  • Der Anteil von Elasthan im Materialmix, gemäß der vorgenannten Werte, insbesondere wenn das textile Bekleidungsstück zu 2 Gew.-% aus Elasthan besteht, hat sich als besonders geeignet herausgestellt.
  • Von Vorteil kann es sein, wenn Polyamid und Elasthan gemeinsam in einem Garn ausgebildet sind. Vorzugsweise kann somit das textile Bekleidungsstück aus einem Garn hergestellt werden, welches Seide enthält oder aus Seide besteht, und einem Garn, welches Polyamid und Elasthan enthält bzw. aus Polyamid und Elasthan besteht. Ein Zusammenverstricken der zwei Garne zur Ausbildung des erfindungsgemäßen textilen Bekleidungsstücks kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass jedes der beiden Garne auf einer oder mehreren Spulen bereitgestellt wird, und die Garne dann über ein Strickprogramm, vorzugsweise auf einer Rundstrickmaschine, miteinander verstrickt werden. Vorgesehen sein kann dabei selbstverständlich auch, dass zusätzlich weitere Garne mitverstrickt werden, beispielsweise wenn ein weiteres hochfestes Garn zusätzlich zu Seide eingesetzt werden soll oder wenn Garne eingesetzt werden sollen, die dem textilen Bekleidungsstück weitere Eigenschaften, insbesondere eine oder mehrere der vorgenannten Eigenschaften, beispielsweise eine flammhemmende Eigenschaft, verleihen sollen.
  • Abgesehen von der ballistischen Eigenschaft werden alle weiteren Eigenschaften, zum Beispiel die flammhemmende Eigenschaft, die das textile Bekleidungsstück aufweisen soll, unter dem Begriff „weiterer Anteil“ des Materialmixes zusammengefasst bzw. subsummiert.
  • Ein Garn, welches eine flammhemmende Eigenschaft aufweist und somit einen feuerfesten Anteil des Materialmixes bilden kann, kann beispielsweise aus Viskose ausgebildet sein oder Viskose aufweisen. Es kann sich insbesondere um eine modifizierte oder flammhemmende Viskose handeln. Das flammhemmende Garn kann vorzugsweise aus VISCONT® hergestellt sein. Bei VISCONT® handelt es sich um ein Filamentgarn aus 100 % Viskose.
  • Alternativ kann ein Garn, welches einen feuerfesten Anteil des Materialmixes bereitstellen soll, ebenfalls vorzugsweise, als Spinnfasergarn aus mehreren Faserkomponenten ausgebildet sein. Das Spinnfasergarn kann vorzugsweise aus wenigstens drei Faserkomponenten bestehen, unter denen sich vorzugsweise Modacryl, Viskose und eine antistatische Faser, vorzugsweise Belltron®, befindet.
  • Das Spinnfasergarn kann beispielsweise als Protal® ausgebildet sein. Bei Protal® handelt es sich um ein Spinnfasergarn aus drei Faserkomponenten (Modacryl, Viskose, Belltron®), also ein Mischgarn. Die Verteilung der drei Faserkomponenten und deren Anteil muss in dem Spinnfasergarn nicht gleichmäßig erfolgen, sondern kann in geeigneter Weise ausgebildet werden.
  • Falls Garne mit flammhemmenden Eigenschaften eingesetzt werden sollen, sind diese vorzugsweise derart gewählt bzw. in einem derartigen Anteil in dem Materialmix vorhanden, das das textile Bekleidungsstück einer Beflammung für 10 Sekunden nach DIN EN 15025 ohne Abtropfen, Schmelzen oder dergleichen standhält, ohne dass das textile Bekleidungsstück von einer weiteren textilen Schicht (Oberware) abgedeckt sein muss.
  • Es kann vorgesehen sein, dass der weitere Anteil des Materialmixes einen Vektorenschutz, beispielsweise einen Schutz gegen Insekten, aufweist. Hierfür eignet es sich in besonderer Weise, wenn das den weiteren Anteil ausbildende Garn Cell Solution® Protection enthält oder daraus besteht. Cell Solution® Protection ist eine natürliche Zellulosefaser, in deren Inneren der Wirkstoff Permentrin zur effektiven Abwehr von Insekten gespeichert ist. Die Depotstruktur der Faser ermöglicht, dass das Permentrin bei jedem Waschgang vom Faserinneren zur Faseroberfläche gelangt. Alternativ kann auch ein ähnliches, insbesondere ein aus ähnlichen Bestandteilen hergestelltes Produkt verwendet werden. Cell Solution® Protection kann als Spinnmasse bezogen werden und mit einem Spinnfasergarn, vorzugsweise Protal® vermischt werden. Über einen Spinnprozess kann dann ein geeignetes Garn hergestellt werden.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehene sein, dass das Bekleidungsstück Bündchen aufweist, die vorzugsweise nahtlos angebracht sind.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, die Bündchen nahtlos anzubringen.
  • Zur Ausbildung der Bündchen kann grundsätzlich dasselbe Material verwendet werden wie zur Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks, es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ein zusätzliches Garn verwendet wird, damit die Bündchen fester werden. Das zusätzliche Garn kann auch einen der anderen Bestandteile ersetzt.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass Pflegekennzeichnungen und/oder weitere Daten mittels Stricktechnologie in das wenigstens eine Bündchen eingearbeitet sind.
  • Eine Einarbeitung von Pflegekennzeichnungen und/oder weiteren Daten mittels Stricktechnologie in das wenigstens eine Bündchen hat sich als vorteilhaft herausgestellt, um die Hautsensorik nicht zu belasten. Ferner sind die Daten dann untrennbar mit dem Bündchen verbunden.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Pflegekennzeichnungen und/oder die weiteren Daten mittels eines Garns eingearbeitet sind, welches Polypropylen (PP) enthält.
  • Die Verwendung eines Garns, welches Polypropylen enthält, vorzugsweise aus Polypropylen besteht, hat sich zur Einarbeitung in das Bündchen als besonders geeignet herausgestellt.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück aus 0,2 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,8 bis 1,2 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% Polypropylen (PP) besteht.
  • Es hat sich als geeignet herausgestellt, wenn der Anteil des Polypropylens an dem textilen Bekleidungsstück insbesondere 1 Gew.-% beträgt.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück derart gestaltet ist, dass dieses eng anliegend bzw. körpernah tragbar ist.
  • Es hat sich gezeigt, dass das ballistische Bekleidungsstück, insbesondere wenn es sich hierbei um eine ballistische Unterwäsche bzw. eine ballistische Unterbekleidung handelt, die Aufgabe besonders effektiv erfüllt, wenn das Bekleidungsstück derart gestaltet ist, dass dieses körpernah tragbar ist bzw. eng an dem Körper des Trägers anliegt. Die Druckwellen können somit nicht unter das textile Bekleidungsstück eindringen und somit das textile Bekleidungsstück nicht vom Körper des Trägers wegdrücken und/oder bersten lassen. Es hat sich gezeigt, dass zu weite Bekleidungsstücke die Gefahr bergen, dass die Druckwelle - und somit Primär- und Sekundärgeschosse - unter das textile Bekleidungsstück gelangen können.
  • Der körpernahe Sitz hat zudem den Vorteil, insbesondere in heißen Klimazonen, dass sich keine zusätzliche Luftisolationsschicht bildet. Der körpernahe Sitz optimiert zudem den Schweißtransport.
  • Wenn es sich bei dem textilen Bekleidungsstück um eine Unterwäsche handelt, beispielsweise ein T-Shirt bzw. eine Unterhose, sind diese vorzugsweise derart konzipiert, dass keine zusätzliche Unterwäsche getragen werden muss. Das erfindungsgemäße textile Bekleidungsstück entspricht bekleidungspsychologisch der von guter Funktionsunterwäsche.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass wenigstens eines der Garne, welches den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildet, insbesondere ein Garn, welches aus Polyamid (PA) und Elasthan (EL) besteht, durch Plattieren derart verstrickt wird, dass das den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildende Garn an der Innenseite des textilen Bekleidungsstücks liegt.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, wenn (wenigstens) eines der Garne, welches den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildet, ein Garn ist, welches Polyamid und Elasthan aufweist, vorzugsweise aus diesen Materialien besteht, wobei gegebenenfalls auch noch weitere Materialien hinzukommen können. Es hat sich ferner als besonders geeignet herausgestellt, wenn das aus Polyamid und Elasthan bestehende Garn durch ein als Plattieren bezeichnetes Verfahren derart verstrickt wird, dass sich das Garn an der Innenseite des textilen Bekleidungsstücks befindet bzw. dort liegt, so dass das Garn dem Körper des Trägers, wenn das Bekleidungsstück korrekt getragen wird, zugewandt ist.
  • Unter Plattieren ist ein Verfahren zu verstehen, bei dem doppelseitig gestrickt wird, so dass das textile Bekleidungsstück auf der Innenseite und auf der Außenseite Garne aufweisen kann, die unterschiedliche Eigenschaften aufweisen. Üblicherweise wird ein derartiges Verfahren angewendet, damit zwei verschiedene, nicht miteinander verzwirnte Garne (farbige oder unterschiedliche Materialien), die in einem Arbeitsgang verstrickt werden, auf unterschiedlichen Seiten des Bekleidungsstücks verstrickt werden, so dass das Bekleidungsstück auf der Innenseite ein anderes Aussehen hat als auf der Außenseite. Der Erfinder hat erkannt, dass ein Plattieren bei dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück vorteilhaft eingesetzt werden kann, damit dieses an der Innenseite ein Garn aufweist, welches aus Polyamid und Elasthan besteht, wodurch das textile Bekleidungsstück eine gute Formgebung/Passformoptimierung erhält.
  • Durch das Plattieren lässt sich erreichen, dass die beiden Garne, das heißt das Garn, welches Seide enthält oder aus Seide besteht, und das Garn, welches Polyamid und Elasthan enthält bzw. aus Polyamid und Elasthan besteht, zusammen eine Stricklage bilden, wobei ein Garn mehr an der Innenseite liegt, das heißt dem Körper des Trägers zugewandt, und das andere mehr außen, das heißt vom Körper des Trägers abgewandt.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück zu 86 bis 90 Gew.-%, insbesondere zu 88 Gew.-%, aus Seide besteht und/oder zu 8 bis 10 Gew.-%, insbesondere zu 9 Gew.-%, aus Polyamid (PA) besteht und/oder zu 0,5 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere zu 2 Gew.-%, aus Elasthan (EL) besteht und/oder zu 0,5 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere zu 1 Gew.-%, aus Polypropylen (PP) besteht.
  • Das Polypropylen dient lediglich dazu, die Pflegekennzeichnung und/oder weitere Daten in das Bündchen einzuarbeiten. Das textile Bekleidungsstück besteht somit im Wesentlichen aus der Seide, dem Polyamid und dem Elasthan. Die Seide, das Polyamid und das Elasthan bilden dabei das textile Bekleidungsstück aus bzw. bilden die einheitliche Grundfläche des textilen Bekleidungsstücks.
  • Ein textiles Bekleidungsstück aus den vorgenannten Materialien, insbesondere wenn dieses aus 88 Gew.-% Seide, 9 Gew.-% Polyamid, 2 Gew.-% Elasthan und 1 Gew.-% Polypropylen besteht, hat sich als besonders geeignet herausgestellt, um die gestellten Aufgaben zu erfüllen.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück ein Gestrick ist.
  • Es hat sich als besonders geeignet herausgestellt, wenn das gesamte Bekleidungsstück ein Gestrick ist und das gesamte Bekleidungsstück eine einheitliche Stricklage aus dem Materialmix aufweist.
  • Von Vorteil ist es, wenn das textile Bekleidungsstück als Unterhemd bzw. T-Shirt ausgebildet ist.
  • Eine Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks als Unterhemd bzw. T-Shirt eignet sich in besonderer Weise, da durch die Vorteile der Seide, nämlich die ballistische Schutzwirkung, die angenehme Haptik und der kühlende Effekt auf den Träger, in besonderer Weise genutzt werden können.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das T-Shirt als Raglanshirt ausgebildet ist.
  • Eine Ausbildung des T-Shirts als Raglanshirt ermöglicht es, die Anzahl der Nähte zur Verbesserung des Tragekomforts zu reduzieren.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Nähte des T-Shirts in Flatlockausführung ausgebildet sind.
  • Die Ausbildung der Nähte in einer Flatlockausführung hat sich hautsensorisch als vorteilhaft herausgestellt.
  • Von Vorteil ist es, wenn ein Torsoteil des T-Shirts nahtlos hergestellt ist.
  • Der Kragen des T-Shirts kann vorzugsweise angenäht sein.
  • Eine nahtlose Herstellung des Torsoteils hat sich im Hinblick auf den Tragekomfort als besonders geeignet herausgestellt. Dadurch, dass das Torsoteil keine Nähte aufweist, wird auch die Gefahr einer Blasteinwirkung bzw. ein Aufblähen des Torsoteils durch eine Druckwelle weitestgehend reduziert.
  • Von Vorteil ist es, wenn das Gewicht des T-Shirts 340 bis 380 g/m2 beträgt.
  • Im Hinblick auf den Tragekomfort und die ballistische Schutzwirkung haben sich die vorgenannten Werte als besonders geeignet herausgestellt. In Abhängigkeit der Größe des T-Shirts kann sich somit ein Gewicht pro T-Shirt von 180 bis 300 g, beispielsweise 210 g für die Größe M, ergeben.
  • In einer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass das textile Bekleidungsstück als Unterhose ausgebildet ist.
  • Eine Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks als Unterhose kann sich in besonderem Maße eignen, da, wie bereits bei einer Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks als T-Shirt dargestellt, in diesem Fall die Vorteile der Erfindung in besonderem Maße wirken.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Unterhose mit Ausnahme einer im Bereich des Schrittes vorhandenen Naht nahtlos hergestellt ist, wobei es sich bei der Naht im Bereich des Schrittes um eine Flatlocknaht handelt.
  • Eine Ausbildung der Unterhose derart, dass diese nur im Bereich des Schritts eine produktionsbedingte Naht aufweist, die vorzugsweise als Flatlocknaht ausgebildet ist, hat sich als besonders geeignet herausgestellt, um einen geeigneten Schutz, insbesondere gegen eine Blasteinwirkung bzw. eine Druckwelle, zu bieten. Ferner werden durch die vorgenannte Konstruktion auch bei langen Märschen Scheuerstellen vermieden.
  • In die Unterhose können ergonomisch optimierte Zonen eingebaut sein, die zusätzlich zu dem vorzugsweise eingesetzten Elasthan für einen optimalen Schutz der Unterhose bei allen Bewegungsarten sorgen.
  • Es kann, bei einer Ausgestaltung des textilen Bekleidungsstücks als Unterhose vorgesehen sein, dass ein Zwickelbereich zwischen den Beinen des Trägers angenäht wird.
  • Von Vorteil ist es, wenn das Gewicht der Unterhose 300 bis 330 g/m2 beträgt.
  • Die vorgenannten Werte haben sich als besonders geeignet herausgestellt, so dass die Unterwäsche einerseits einen vorteilhaften Schutz gegen das Eindringen von Splittern bietet und andererseits der Tragekomfort nicht beeinträchtigt wird.
  • Mit den vorgenannten Werten ergibt sich ein Gewicht pro Unterhose von 95 bis 170 g, je nach Größe. Für die Größe M ergibt sich beispielsweise ein Gewicht von ca. 120 g.
  • Erfindungsgemäß kann vorgesehen sein, dass das textile Bekleidungsstück als Kopfbedeckung, Kopftuch, Schal, Schlauchschal, Sturmhaube, Büstenhalter, Socke, Kniestrumpf, Handschuh, Innenhandschuh oder längärmliges Shirt ausgebildet ist.
  • Es hat sich gezeigt, dass sich das erfindungsgemäße textile Bekleidungsstück auch in besonders vorteilhafter Weise zur Ausbildung der vorgenannten Bekleidungsstücke eignet. Auch in diesen Fällen ergibt sich eine vorteilhafte Kombination aus einem ballistischen Schutz, einer angenehmen Haptik und einem kühlenden Effekt auf den Träger.
  • Erfindungsgemäß kann ferner vorgesehen sein, dass das textile Bekleidungsstück ein Torsoteil ist, wobei Armteile aus einem gewebten Material an dem Torsoteil angenäht sind.
  • Eine Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks als Torsoteil eignet sich in besonderer Weise, um ein sogenanntes Combatshirt herzustellen, welches ein Torsoteil und zwei Armteile aufweist. Das Torsoteil kann dabei ein Gestrick sein, welches vollständig, vorzugsweise nahtlos, wie vorstehend beschrieben, hergestellt wird. In Verbindung mit den Armteilen, die aus einem gewebten Material, das heißt aus einer Webware, gebildet sind, ergibt sich eine besonders geeignete Ausbildung eines Combatshirts. Vorzugsweise sind die Armteile langärmlig ausgebildet, es ist jedoch auch eine kurzärmlige Ausbildung möglich. Das Torsoteil kann ausgebildet sein, um dieses unmittelbar auf dem Körper zu tragen, das heißt, das zusätzliche Unterziehen von Unterwäsche ist nicht erforderlich. Das Torsoteil kann die Funktion einer Unterwäsche erfüllen.
  • Das Combatshirt weist vorzugsweise einen Kragen auf, der an das Torsoteil angenäht ist. Der Kragen kann aus einem gewebten Material ausgebildet sein.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Armteile durch eine Webware mit Tarndruck ausgebildet sind, vorzugsweise aus einem leichten, flammhemmenden Twill und/oder das Torsoteil keine tarnenden Eigenschaften aufweist.
  • Die Armteile können vorzugsweise aus einem leichten, flammhemmenden Twill gefertigt sein. Vorzugsweise weisen die Armteile eine Tarnung, insbesondere einen Tarndruck, vorzugsweise einen Dreifarben-Tarndruck, auf. Dies lässt sich bei einem gewebten Material in besonders einfacher Weise realisieren. An den Ellenbogen der Armteile können Taschen, vorzugsweise zur Aufnahme von flexiblen Ellenbogenprotektoren, vorgesehen sein. Die Armteile können auch weitere Taschen, beispielsweise eine Stifttasche, aufweisen. Das Combatshirt kann durch die Ausgestaltung mit den Armteilen eine Kampfjacke, insbesondere bei hohen Temperaturen, ersetzen. Ein ganzheitlicher Schutz für den Oberkörper ergibt sich, wenn das Combatshirt gemeinsam mit einer ballistischen Schutzweste getragen wird, die das Torsoteil überdeckt, daher kann vorzugsweise auf eine Tarnung für das Torsoteil des Combatshirts verzichtet werden, wodurch dies einfacher und kostengünstiger hergestellt werden kann.
  • Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass auch der Torsoteil durch eine geeignete Farbwahl der Garne, insbesondere des Garns, welches die weiteren Anteile des Materialmixes ausbildet, über eine Tarnung verfügt. Das Torsoteil ist im Ausführungsbeispiel vorzugsweise als nahtloser Schlauch ausgebildet bzw. nahtlos aus den zusammengestrickten Garnen hergestellt.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein Unterwäschesystem mit einer ballistischen Schutzausrüstung, aufweisend ein erstes textiles Bekleidungsstück, welches als T-Shirt ausgebildet ist, und ein zweites textiles Bekleidungsstück, welches als Unterhose ausgebildet ist, wobei das T-Shirt und die Unterhose derart gestaltet sind, dass sich das T-Shirt und die Unterhose, wenn diese korrekt getragen werden, einander eng anliegend überlappen.
  • Von Vorteil ist es, wenn die Unterhose in einem Bereich, in dem diese mit dem T-Shirt überlappt, wenn das Unterwäschesystem korrekt getragen wird, aus einem Materialmix gebildet ist, welches identisch ist mit dem Materialmix, aus dem der überlappende Bereich des T-Shirts gebildet ist.
  • Von Vorteil ist eine Gestaltung, bei der sich die Unterhose und das T-Shirt im Beckenbereich eines Trägers überlappen.
  • Das T-Shirt und die Unterhose sind vorzugsweise derart angelegt, dass diese bei korrekt überlappendem Sitz einen sicheren Blastschutz gewährleisten. Vorzugsweise überlappt sich die Unterhose und das T-Shirt deutlich.
  • Insbesondere in Zusammenwirkung mit über der Bekleidung angebrachter feuerhemmender Kampfbekleidung wird ein sicherer Schutz auch gegen Flammen erreicht.
  • Die erfindungsgemäße Lösung bietet den Vorteil einer hohen ballistischen Halteleistung bzw. eines Fragmentenschutzes. Die erfindungsgemäße Lösung ist zudem blastschutzresistent und weist auch in heißen Klimazonen einen hohen Tragekomfort auf. Die erfindungsgemäße Lösung weist einen niedrigen Isolationswert zur Verbesserung des Körperklimas auf sowie eine sehr gute Interoperabilität mit weiteren Schutzelementen, beispielsweise einer Schutzweste und auch einer Kampfbekleidung.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Bekleidungsstück handelt es sich vorzugsweise um ein Gestrick, es ist jedoch auch möglich, ein textiles Bekleidungsstück mit dem beanspruchten Materialmix als Gewirk herzustellen.
  • Von besonderem Vorteil kann es sein, wenn das Garn oder eines der Garne, welches den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildet, über flammhemmende Eigenschaften verfügt.
  • Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgend anhand der Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen.
  • Es zeigt:
    • 1 eine Vorderansicht auf ein textiles Bekleidungsstück in einer Ausgestaltung als T-Shirt bzw. Unterhemd;
    • 2 eine Rückansicht des in 1 dargestellten T-Shirts bzw. des Unterhemds;
    • 3 eine Vorderansicht auf ein textiles Bekleidungsstück in einer Ausgestaltung als Unterhose;
    • 4 eine Rückansicht der in 3 dargestellten Unterhose;
    • 5 eine Vorderansicht auf ein textiles Bekleidungsstück in einer Ausgestaltung als Torsoteil, bei dem Armteile aus einem gewebten Material angenäht sind;
    • 6 eine Rückansicht des in 5 dargestellten textilen Bekleidungsstücks und der Armteile;
    • 7 eine prinzipmäßige Darstellung eines Schnitts durch ein Garn, welches den ballistischen Anteil des Materialmixes ausbildet und bei dem es sich um ein Garn handelt, das aus Seide besteht;
    • 8 eine prinzipmäßige Darstellung eines Schnitts durch ein Garn, welches den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildet, wobei es sich um ein Garn handelt, das Polyamid und Elasthan enthält bzw. aus Polyamid und Elasthan besteht;
    • 9 eine prinzipmäßige Darstellung eines Strickprozesses zur Herstellung des textilen Bekleidungsstücks; und
    • 10 eine prinzipmäßige Darstellung, wie aus vorzugsweise sechs Fäden ein Vorzwirn und aus zwei Vorzwirnen ein Mehrstufenzwirn bzw. das aus Seide bestehende Garn hergestellt wird.
  • Die Herstellung von Textilien und die verschiedenen Verarbeitungsverfahren für Textilien sind aus dem allgemeinen Stand der Technik hinlänglich bekannt, weshalb nachfolgend nur auf die spezifischen Besonderheiten des erfindungsgemäßen textilen Bekleidungsstücks 1 näher eingegangen wird.
  • Für die Herstellung des erfindungsgemäßen textilen Bekleidungsstücks 1 kann eine Flachstrickmaschine oder eine Rundstrickmaschine eingesetzt werden. Insbesondere zur Herstellung eines T-Shirts, einer Unterhose oder eines Torsoteils eignet sich eine Rundstrickmaschine in besonderem Maße.
  • Sämtliche Merkmale der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele, insbesondere die Merkmale, die anhand der verschiedenen Ausführungsformen des textilen Bekleidungsstücks dargestellt werden, lassen sich beliebig miteinander kombinieren. Die Merkmale, die bezüglich einer Ausführungsform genannt sind, können auch auf die anderen Ausführungsformen übertragen werden, um weitere vorteilhafte Varianten des erfindungsgemäßen textilen Bekleidungsstücks herzustellen. Ferner können die Merkmale der Ausführungsformen, die nicht explizit als erfindungswesentlich bezeichnet sind, auch entfallen.
  • Das erfindungsgemäße textile Bekleidungsstück kann, wie in den 1 und 2 dargestellt, beispielsweise als T-Shirt 1 oder, wie in den 3 bis 4 dargestellt, als Unterhose 1 oder, wie in den 5 und 6 dargestellt, als Torsoteil 1 eines Combatshirts 2 ausgebildet sein.
  • Bei dem erfindungsgemäßen textilen Bekleidungsstück 1 kann es sich jedoch auch um eine Kopfbedeckung, ein Kopftuch, einen Schlauchschal, eine Sturmhaube, eine Socke, einen Kniestrumpf, einen Handschuh, einen Innenhandschuh oder einen Büstenhalter handeln. Diese Varianten sind im Ausführungsbeispiel nicht näher dargestellt, der prinzipielle Aufbau der in diesem Absatz genannten textilen Bekleidungsstücke ist jedoch beispielsweise in der EP 3 388 776 B1 beschrieben.
  • Das Ausführungsbeispiel ist nicht einschränkend auf die in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiele zu verstehen. Die im Rahmen der Ausführungsbeispiele genannten Merkmale können auch bei den anderen vorgenannten textilen Bekleidungsstücken umgesetzt werden.
  • Das textile Bekleidungsstück 1 weist erfindungsgemäße eine ballistische Schutzausrüstung auf, das heißt, das textile Bekleidungsstück 1 schützt den Träger vor den Auswirkungen einer Explosion und den dadurch auftretenden Splittern bzw. reduziert deren Auswirkungen auf den Träger.
  • Das textile Bekleidungsstück 1 ist dabei vorzugsweise derart gestaltet, dass dieses einen V50-Wert gegen ein 0,13 g (2.0 grain) FSP Splitterdarstellungsgeschoss > 200 m/s erfüllt, wobei die Prüfung vorzugsweise in Anlehnung an die STANAG 2920 erfolgt.
  • Das textile Bekleidungsstück 1 weist einen Materialmix aus mehreren Garnen 3, 4 mit unterschiedlichen Eigenschaften auf, die zusammen verstrickt sind, so dass der Materialmix einen ballistischen Anteil und wenigstens einen weiteren Anteil aufweist.
  • Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der Materialmix aus den zusammenverstrickten Garnen 3, 4 zu wenigstens 80 Gew.-% aus dem ballistischen Anteil besteht. Vorgesehen sein kann dabei, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des ballistischen Anteils wenigstens eines der Garne, im Ausführungsbeispiel das Garn 3, Seide enthält, derart, dass das textile Bekleidungsstück 1 zu wenigstens 40 Gew.-% aus Seide besteht.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Garn 3 aus Seide besteht.
  • Konkret ist im Ausführungsbeispiel vorgesehen, dass zur Ausbildung des ballistischen Anteils das textile Bekleidungsstück 1 zu wenigstens 80 Gew.-% aus Seide besteht.
  • Ergänzend dazu, dass der ballistische Anteil des Materialmixes durch das Garn 3 aus Seide zur Verfügung gestellt wird, kann auch ein weiteres hochfestes Garn, vorzugsweise ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMWPE), insbesondere DYNEEMA®, zur Ausbildung des ballistischen Anteils vorgesehen sein. Das heißt, dass zusätzlich zu dem Garn 3 aus Seide ein weiteres Garn, vorzugsweise DYNEEMA®, eingesetzt wird.
  • Es kann auch vorgesehen sein, dass zwei oder mehrere hochfeste Garne zusätzlich zu dem Garn 3 aus Seide eingesetzt werden, um den ballistischen Anteil des Materialmixes auszubilden.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass der ballistische Anteil des Materialmixes ausschließlich bzw. alleine durch das Garn 3 aus Seide bereitgestellt wird.
  • Bei der Seide, aus der das Garn 3 gebildet ist, handelt es sich im Ausführungsbeispiel um eine tierische bzw. eine natürliche Seide (SE), insbesondere Maulbeerseide.
  • Die 7 zeigt beispielhaft ein Garn 3 aus Seide.
  • In der 10 ist ein besonders bevorzugter Aufbau des Garns 3 dargestellt. Vorzugsweise ist das aus Seide bestehende Garn 3 aus einem Mehrstufenzwirn gebildet bzw. ist ein Mehrstufenzwirn 5. Der Mehrstufenzwirn 5 besteht aus wenigstens zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen 6, wobei die Vorzwirne 6 jeweils aus wenigstens zwei miteinander verzwirnten Fäden 7 bestehen. Die Fäden 7 sind dabei jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet. Im Ausführungsbeispiel ist, wie in 10 dargestellt, vorgesehen, dass der Mehrstufenzwirn 5, der das Garn 3 bildet, aus zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen 6 gebildet ist, wobei die Vorzwirne 6 jeweils aus sechs miteinander verzwirnten Fäden 7 bestehen. Die Fäden 7 sind dabei, in nicht dargestellter Weise, jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet.
  • Im Ausführungsbeispiel ist des Weiteren vorzugsweise vorgesehen, dass die Fäden 7 zur Ausbildung der Vorzwirne 6 in einer ersten Drehrichtung S miteinander verzwirnt sind und die Vorzwirne 6 zur Ausbildung des Mehrstufenzwirns 5 bzw. des Garns 3 in einer zweiten, entgegengesetzten Drehrichtung Z miteinander verdreht sind.
  • Im Ausführungsbeispiel ist somit vorzugsweise vorgesehen, dass die Fäden 7 zur Ausbildung der Vorzwirne 6 in eine Drehrichtung und die Vorzwirne 6 zur Ausbildung des Mehrstufenzwirns 5 in eine entgegengesetzte Drehrichtung miteinander verdreht sind. Daraus ergibt sich eine besonders hohe Reißfestigkeit bzw. ein besonders hoher Feinheitsfestigkeitswert und eine geeignete ballistische Haltekraft, damit das Eindringen von Splittern vermieden bzw. deren Auswirkungen auf den Träger des textilen Bekleidungsstücks 1 verringert werden.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das aus Seide bestehende Garn 3 derart ausgebildet ist, dass dieses eine Feinheitsfestigkeit von 15 bis 50 cN/tex, vorzugsweise 20 bis 45 cN/tex, besonders bevorzugt 24 bis 40 cN/tex, aufweist.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes wenigstens eines der Garne, im Ausführungsbeispiel das Garn 4, Polyamid (PA) enthält.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das textile Bekleidungsstück 1 aus 3 bis 18, vorzugsweise 4 bis 16, weiter bevorzugt 6 bis 14, noch weiter bevorzugt 7 bis 12, besonders bevorzugt 8 bis 10, insbesondere 9 Gew.-% Polyamid (PA) besteht.
  • Im Ausführungsbeispiel ist ferner vorgesehen, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes wenigstens eines der Garne, im Ausführungsbeispiel das Garn 4, Elasthan (EL) enthält.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das textile Bekleidungsstück 1 aus 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 4, weiter bevorzugt 1,5 bis 3, insbesondere 2 Gew.-% Elasthan (EL) besteht.
  • Im Ausführungsbeispiel ist, wie in 8 dargestellt, vorzugsweise vorgesehen, dass das Garn 4, welches den weiteren Anteil des Materialmixes bereitstellt, Polyamid (PA) und Elasthan (EL) enthält. Das heißt, im Ausführungsbeispiel wird der weitere Anteil des Materialmixes des textilen Bekleidungsstücks 1 durch das Garn 4 mit den vorgenannten Materialien bereitgestellt. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, dass das Polyamid (PA) und das Elasthan (EL) durch jeweils ein eigenes Garn bereitgestellt werden. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt, Polyamid (PA) und Elasthan (EL) in einem Garn 4 bereitzustellen.
  • Es kann im Ausführungsbeispiel vorgesehen sein, dass der Materialmix weitere Garne mit weiteren unterschiedlichen Eigenschaften aufweist, die den weiteren Anteil des Materialmixes ausbilden oder dass das Garn 4 weitere Materialien beinhaltet. Es kann dabei insbesondere vorgesehen sein, das Garne oder Materialien mit flammhemmenden Eigenschaften eingesetzt werden. Beispielsweise Garne aus Viscont oder auch Spinnfasergarne aus wenigstens drei Faserkomponenten, unter denen sich Modacryl, Viskose und Belltron® befinden. Ferner können auch Garne eingesetzt werden, die eine braune und/oder grüne und/oder beige Farbe aufweisen. Des Weiteren können Garne oder Materialien eingesetzt werden, die einen Vektorenschutz aufweisen. Bei dem zusätzlichen Material bzw. bei dem zusätzlichen Garn kann es sich auch um ein Material bzw. Garn mit antistatischen Eigenschaften handeln. Von Vorteil kann es insbesondere sein, ein Garn einzusetzen, das flammhemmende Eigenschaften und zusätzlich einen Vektorenschutz aufweist.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Garn 4, welches den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildet und welches vorzugsweise aus Polyamid (PA) und Elasthan (EL) besteht, durch Plattieren derart verstrickt wird, dass das den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildende Garn 4 an der Innenseite des textilen Bekleidungsstücks 1 anliegt. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Garn 4 um ein sogenanntes Plattiergarn.
  • Im Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass das textile Bekleidungsstück 1 Bündchen 8 aufweist. Derartige Bündchen 8 sind in verschiedenen Ausführungsformen in den 1 bis 6 dargestellt. Die Bündchen 8 können dabei beispielsweise an den Enden von Armteilen 11 ausgebildet sein, wenn es sich bei dem textilen Bekleidungsstück 1 um ein T-Shirt handelt, oder an den Enden von Beinteilen, wenn es sich bei dem textilen Bekleidungsstück 1 um eine Unterhose handelt. Die Bündchen 8 können auch einen Kragen 9 ausbilden, wenn es sich bei dem textilen Bekleidungsstück 1 um ein T-Shirt, so wie dies in den 1 und 2 dargestellt ist, oder um ein Torsoteil, so wie dies in den 5 und 6 dargestellt ist, handelt.
  • Ferner kann es sich bei dem Bündchen 8 um ein Bündchen 8 handeln, das im Bereich einer Hüfte umläuft als Abschluss des jeweiligen textilen Bekleidungsstücks 1, wenn das textile Bekleidungsstück 1 korrekt getragen wird. Die Ausführungsbeispiele nach den 1 bis 6 zeigen jeweils derartige Bündchen 8.
  • Im Ausführungsbeispiel kann, in nicht näher dargestellter Weise, vorgesehen sein, dass Pflegekennzeichnungen und/oder weitere Daten mittels Stricktechnologie in das wenigstens eine Bündchen 8 eingearbeitet sind. Die Pflegekennzeichnungen und/oder die weiteren Daten können dabei vorzugsweise mittels eines Garns eingearbeitet sein, welches Polypropylen (PP) enthält oder aus Polypropylen (PP) besteht. Es kann dabei vorgesehen sein, dass das textile Bekleidungsstück 1 aus 0,2 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,8 bis 1,2 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-%, Polypropylen (PP) besteht.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das textile Bekleidungsstück 1 zu 86 bis 90 Gew.-%, insbesondere zu 88 Gew.-%, aus Seide besteht und/oder zu 8 bis 10 Gew.-%, insbesondere zu 9 Gew.-%, aus Polyamid (PA) besteht und/oder zu 0,5 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere zu 2 Gew.-%, aus Elasthan (EL) besteht und/oder zu 0,5 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere zu 1 Gew.-%, aus Polypropylen (PP) besteht.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das textile Bekleidungsstück 1, so wie dies in den 1 bis 6 dargestellt ist, das heißt in einer Ausführungsform als Torsoteil 1 eines Combatshirts 2 (5 und 6), als T-Shirt 1 (1 und 2) oder als Unterhose 1 (3 und 4) derart gestaltet ist, dass dieses eng anliegend bzw. körpernah tragbar ist.
  • Im Ausführungsbeispiel ist das textile Bekleidungsstück 1, das heißt das in den 1 und 2 dargestellte T-Shirt 1, die Unterhose 1 gemäß den 3 und 4 und das Torsoteil gemäß den 5 und 6 ein Gestrick.
  • Die 1 und 2 zeigen eine besonders bevorzugte Ausbildung des textilen Bekleidungsstücks 1 als Unterhemd bzw. als T-Shirt 1. Das T-Shirt 1 ist dabei im Ausführungsbeispiel als Raglanshirt ausgebildet. Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass ein Rumpfteil 10 des als T-Shirt ausgebildeten textilen Bekleidungsstücks 1 nahtlos hergestellt ist. Im Ausführungsbeispiel ist dabei vorgesehen, dass die Armteile 11 des als T-Shirt ausgebildeten textilen Bekleidungsstücks 1 mittels Nähten 12, die im Ausführungsbeispiel vorzugsweise in Flatlockausführung ausgebildet sind, angenäht sind.
  • Der Rumpfteil 10 und die Armteile 11 des T-Shirts 1 stellen dabei gemeinsam das erfindungsgemäße textile Bekleidungsstück dar und sind aus einem identischen Materialmix aus den zusammenverstrickten Garnen 3, 4 gebildet.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Gewicht des T-Shirts 1 vorzugsweise 340 bis 380 g/m2 beträgt.
  • Die 3 und 4 zeigen eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen textilen Bekleidungsstücks 1, welches gemäß den 3 und 4 als Unterhose 1 ausgebildet ist.
  • Die Unterhose 1 gemäß den 3 und 4 ist mit Ausnahme einer im Bereich des Schrittes vorhandenen Naht 12, mit der ein nicht näher bezeichneter Zwickel angenäht ist, vorzugsweise nahtlos hergestellt. Bei der Naht 12 handelt es sich vorzugsweise um eine Flatllocknaht.
  • Im Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass das Gewicht der Unterhose 1 vorzugsweise 300 bis 330 g/m2 beträgt.
  • In den 5 und 6 ist eine weitere vorteilhafte Ausführungsform des textilen Bekleidungsstücks 1 dargestellt. Gemäß den 5 und 6 ist das textile Bekleidungsstück 1 als Torsoteil 1 eines Combatshirts 2 ausgebildet. Das Combatshirt 2 weist dabei zusätzlich zu dem als Torsoteil 1 ausgebildeten textilen Bekleidungsstück Armteile 13 auf. Die Armteile 13 sind dabei über Nähte 20 mit dem Torsoteil 1 vernäht. Die Armteile 13 sind im Ausführungsbeispiel aus einer Webware, vorzugsweise mit Tarndruck ausgebildet. Bei der Webware handelt es sich vorzugsweise um einen leichten, flammhemmenden Twill. Das Torsoteil 1 gemäß den 5 und 6 weist vorzugsweise keine tarnenden Eigenschaften auf.
  • Die Armteile 13 des Combatshirts 2 können vorzugsweise einen Dreifarben-Tarndruck aufweisen. An den Ellenbogen der Armteile 13 sind im Ausführungsbeispiel vorzugsweise Taschen 14 zur Aufnahme von flexiblen Ellenbogenprotektoren (nicht dargestellt) vorgesehen. Die Armteile 13 können vorzugsweise zusätzlich im Bereich der Armabschlüsse jeweils eine Lasche 15 mit Haftverschlüssen aufweisen, damit die Weite der Armabschlüsse reguliert werden kann. Die Armteile 13 können - optional - im Bereich des vorderen Endes des linken Armteils 13 eine Stifttasche 16 aufweisen. In nicht näher dargestellter Weise kann im Bereich des Unterarms der Armteile 13 zur Belüftung ein Moskitonetz vorgesehen sein, welches vorzugsweise durch einen Reißverschluss geöffnet und geschlossen werden kann.
  • Im Bereich der Oberarme der Armteile 13 können optional weitere Taschen 17 als Stauraum vorgesehen sein. Ferner kann ein Flauschband vorgesehen sein, um ein Dienstgradabzeichen aufzunehmen oder gegebenenfalls gleichzeitig als Stiftaufbewahrung zu dienen. Der Kragen 9 des Combatshirts 2 ist im Ausführungsbeispiel vorzugsweise als Stehkragen ausgeführt, bei dem vorzugsweise auf sämtliche Öffnungsmöglichkeiten verzichtet wird, um Druckstellen zu vermeiden. Der Kragen 9 ist vorzugsweise an das Torsoteil 1 angenäht.
  • Das Torsoteil 1 des Combatshirts 2 kann, so wie dies im Ausführungsbeispiel dargestellt ist, ein Unterhemd bzw. ein T-Shirt ersetzen und kann als unterste Schicht auf dem Körper getragen werden.
  • Das Ausführungsbeispiel gilt auch als Offenbarung für ein Unterwäschesystem mit einer ballistischen Schutzausrüstung, welches sich aus einem ersten textilen Bekleidungsstück zusammensetzt, das als T-Shirt 1 ausgebildet ist, und einem zweiten textilen Bekleidungsstück, welches als Unterhose 1 ausgebildet ist. Das T-Shirt 1 und die Unterhose 1, beispielsweise derart wie diese in den 1 und 2 bzw. in den 3 und 4 dargestellt sind, sind derart gestaltet, dass diese, wenn das T-Shirt 1 und die Unterhose 1 korrekt getragen werden, einander eng anliegend im Bereich der Hüfte des Trägers überlappen.
  • Die 9 zeigt prinzipmäßig einen Strickprozess. Dargestellt ist exemplarisch eine Unterhose 1, beispielsweise derart, wie diese in den 3 und 4 gezeigt ist. Es kann sich dabei jedoch gleichermaßen auch um ein anderes textiles Bekleidungsstück, insbesondere auch ein T-Shirt, so wie in den 1 und 2 dargestellt, oder ein Torsoteil 1, wie in den 5 und 6 dargestellt, handeln. Bei der in 9 dargestellten Unterhose handelt es sich um ein Gestrick aus einem Materialmix aus den Garnen 3, 4, die miteinander zusammenverstrickt sind. Die Garne 3, 4 werden von Spulen 18 abgewickelt. Zum Verstricken ist hierbei eine Strickmaschine 19 vorgesehen. Es kann sich hierbei um eine Flachstrickmaschine oder auch eine Rundstrickmaschine handeln. Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die Strickmaschine 19 als Rundstrickmaschine auszubilden, wenn es sich bei dem textilen Bekleidungsstück 1 um ein Torsoteil 1 eines Combatshirts 2 oder eine Unterhose 1 oder ein T-Shirt 1 handelt.
  • 9 zeigt eine Strickmaschine 19 mit zwei Spulen 18 für das Garn 3 und zwei Spulen 18 für das Garn 4. Es kann hierbei auch vorgesehen sein, dass pro Garn mehr als zwei Spulen eingesetzt werden, wodurch sich der Strickprozess entsprechend beschleunigt.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 3408607 B1 [0003, 0016]
    • US 6961958 B1 [0006, 0007, 0011]
    • US 6691958 B1 [0006]
    • DE 102012110104 A1 [0009, 0011, 0012]
    • EP 2177119 B1 [0019]
    • EP 3175199 B1 [0019]
    • EP 3388776 B1 [0019, 0137]

Claims (36)

  1. Textiles Bekleidungsstück (1) mit einer ballistischen Schutzausrüstung, wobei das textile Bekleidungsstück (1) aus einem Materialmix aus mehreren Garnen (3,4) mit unterschiedlichen Eigenschaften gebildet ist, die zusammen verstrickt sind, so dass der Materialmix einen ballistischen Anteil und wenigstens einen weiteren Anteil aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) zu wenigstens 80 Gew.-% aus dem ballistischen Anteil besteht, wobei zur Ausbildung wenigstens eines Teils des ballistischen Anteils wenigstens eines der Garne (3) Seide enthält, derart, dass das textile Bekleidungsstück (1) zu wenigstens 40 Gew.-% aus Seide besteht.
  2. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung des ballistischen Anteils wenigstens eines der Garne (3) Seide enthält derart, dass das textile Bekleidungsstück (1) zu wenigstens 80 Gew.-% aus Seide besteht.
  3. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Garn (3), das Seide enthält, aus Seide besteht.
  4. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Seide tierische bzw. natürliche Seide (SE) ist.
  5. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das aus Seide bestehende Garn (3) ein Mehrstufenzwirn (5) ist.
  6. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrstufenzwirn (5) aus wenigstens zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen (6) gebildet ist, wobei die Vorzwirne (6) jeweils aus wenigstens zwei miteinander verzwirnten Fäden (7) bestehen und die Fäden (7) jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind.
  7. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Mehrstufenzwirn (5) aus zwei miteinander verdrehten Vorzwirnen (6) gebildet ist, wobei die Vorzwirne (6) jeweils aus sechs miteinander verzwirnten Fäden (7) bestehen und die Fäden (7) jeweils aus miteinander verdrehten Filamenten aus Seide gebildet sind.
  8. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Fäden (7) zur Ausbildung der Vorzwirne (6) in einer ersten Drehrichtung (S) miteinander verzwirnt sind und die Vorzwirne (6) zur Ausbildung des Mehrstufenzwirns (5) in einer zweiten, entgegengesetzten Drehrichtung (Z) miteinander verdreht sind.
  9. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das aus Seide bestehende Garn (3) derart ausgebildet ist, dass das Garn (3) eine Feinheitsfestigkeit von 15 bis 50 cN/tex, vorzugsweise 20 bis 45 cN/tex, besonders bevorzugt 24 bis 40 cN/tex, aufweist.
  10. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung des ballistischen Anteils wenigstens ein weiteres hochfestes Garn vorgesehen ist, welches die Eigenschaft aufweist, das Eindringen von Splittern zu hemmen.
  11. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine weitere hochfeste Garn ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMWPE), insbesondere DYNEEMA®, ist.
  12. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes wenigstens eines der Garne (4) Polyamid (PA) enthält.
  13. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) aus 3 bis 18, vorzugsweise 4 bis 16, weiter bevorzugt 6 bis 14, noch weiter bevorzugt 7 bis 12, besonders bevorzugt 8 bis 10, insbesondere 9 Gew.-% Polyamid (PA) besteht.
  14. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass zur Ausbildung wenigstens eines Teils des weiteren Anteils des Materialmixes wenigstens eines der Garne (4) Elasthan (EL) enthält.
  15. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) aus 0,5 bis 5, vorzugsweise 1 bis 4, weiter bevorzugt 1,5 bis 3, insbesondere 2 Gew.-% Elasthan (EL) besteht.
  16. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Bekleidungsstück (1) Bündchen (8) aufweist, die vorzugsweise nahtlos angebracht sind.
  17. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass Pflegekennzeichnungen und/oder weitere Daten mittels Stricktechnologie in das wenigstens eine Bündchen (8) eingearbeitet sind.
  18. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflegekennzeichnungen und/oder die weiteren Daten mittels eines Garns eingearbeitet sind, welches Polypropylen (PP) enthält.
  19. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) aus 0,2 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 1,5 Gew.-%, weiter bevorzugt 0,8 bis 1,2 Gew.-%, insbesondere 1 Gew.-% Polypropylen (PP) besteht.
  20. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) derart gestaltet ist, dass dieses eng anliegend bzw. körpernah tragbar ist.
  21. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 11 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass das wenigstens eine Garn, welches ein ultrahochmolekulares Polyethylen (UHMWPE) enthält, aus ultrahochmolekularem Polyethylen (UHMWPE) besteht.
  22. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eines der Garne (4), welches den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildet, insbesondere ein Garn (4), welches aus Polyamid (PA) und Elasthan (EL) besteht, durch Plattieren derart verstrickt wird, dass das den weiteren Anteil des Materialmixes ausbildende Garn (4) an der Innenseite des textilen Bekleidungsstücks (1) liegt.
  23. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) zu 86 bis 90 Gew.-%, insbesondere zu 88 Gew.-%, aus Seide besteht und/oder zu 8 bis 10 Gew.-%, insbesondere zu 9 Gew.-%, aus Polyamid (PA) besteht und/oder zu 0,5 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere zu 2 Gew.-%, aus Elasthan (EL) besteht und/oder zu 0,5 bis 1,5 Gew.-%, insbesondere zu 1 Gew.-%, aus Polypropylen (PP) besteht.
  24. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 23, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) ein Gestrick ist.
  25. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück als Unterhemd bzw. T-Shirt (1) ausgebildet ist.
  26. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, dass das T-Shirt (1) als Raglanshirt ausgebildet ist.
  27. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 25 oder 26, dadurch gekennzeichnet, dass Nähte (12) des T-Shirts (1) in Flatlockausführung ausgebildet sind.
  28. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 25, 26 oder 27, dadurch gekennzeichnet, dass ein Rumpfteil (10) des T-Shirts (1) nahtlos hergestellt ist.
  29. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 25 bis 28, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht des T-Shirts (1) 340 bis 380 g/m2 beträgt.
  30. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück als Unterhose (1) ausgebildet ist.
  31. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 30, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterhose (1), mit Ausnahme einer im Bereich des Schrittes vorhandenen Naht (12), nahtlos hergestellt ist, wobei es sich bei der Naht (12) im Bereich des Schrittes um eine Flatlocknaht handelt.
  32. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 30 oder 31, dadurch gekennzeichnet, dass das Gewicht der Unterhose (1) 300 bis 330 g/m2 beträgt.
  33. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück (1) als Kopfbedeckung, Kopftuch, Schal, Schlauchschal, Sturmhaube, Büstenhalter, Socke, Kniestrumpf, Handschuh, Innenhandschuh oder längärmliges Shirt ausgebildet ist.
  34. Textiles Bekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 24, dadurch gekennzeichnet, dass das textile Bekleidungsstück ein Torsoteil (1) ist, wobei Armteile (13) aus einem gewebten Material an dem Torsoteil (1) angenäht sind.
  35. Textiles Bekleidungsstück nach Anspruch 34, dadurch gekennzeichnet, dass die Armteile (13) durch eine Webware mit Tarndruck ausgebildet sind, vorzugsweise aus einem leichten, flammhemmenden Twill und/oder das Torsoteil (1) keine tarnenden Eigenschaften aufweist.
  36. Unterwäschesystem mit einer ballistischen Schutzausrüstung aufweisend ein erstes textiles Bekleidungsstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 24, welches als T-Shirt (1) ausgebildet ist und ein zweites textiles Bekleidungsstück (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 24, welches als Unterhose (1) ausgebildet ist, wobei das T-Shirt (1) und die Unterhose (1) derart gestaltet sind, dass sich das T-Shirt (1) und die Unterhose (1), wenn diese korrekt getragen werden, einander eng anliegend überlappen.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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