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Die Erfindung betrifft eine Beinschutzkleidung
für den
Jagdeinsatz, insbesondere zum Schutz gegen Verletzungen durch Schwarzwild.
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Die Erfindung ist insbesondere bei
der Jagd auf besonders wehrhaftes Wild, wie z.B. Schwarzwild, einsetzbar.
Bei Angriffen durch bei der Jagd verfolgtes und gestelltes Schwarzwild
besteht nicht nur für
die etwa zur Druckjagd sowie zum dabei erforderlichen Nachsuchen
eingesetzten Jagdhunde die Gefahr lebensgefährlicher Verletzungen, sondern
es besteht auch eine hohe Verletzungsgefahr für den Jäger selbst, vor allem bei Frontalangriffen
des Schwarzwildes und daraus resultierenden Biß- und Stichverletzungen insbesondere
im Beinbereich. Gewöhnliche
Hosen bieten hierbei unzureichenden Schutz, da gewöhnliche
zur Hosenherstellung verwendete Textilien, wie beispielsweise Jeansstoffe, von
Bissen und Stichen des Schwarzwildes ohne weiteres durchlöchert werden.
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Zwar ist es bekannt, Hosen wie etwa
Reithosen oder Motorradfahrerbekleidung aus gegenüber Stößen widerstandsfähigerem
Leder herzustellen. Diese Lederhosen erweisen sich jedoch gerade
für den
Jagdeinsatz als wenig flexibel, da der Benutzer zum Anlegen der
Schutzkleidung zunächst
seine Alltagshose vollständig
ablegen, sich also wenigstens teilweise umkleiden muß, was gerade
während
der Jagd auf freiem Gelände
beschwerlich, umständlich sowie
zeitaufwendig ist. Darüber
hinaus ist das Gewicht der Hosen relativ hoch, so daß eine Schutzwirkung
-wenn überhaupt-
nur auf Kosten des Tragekomforts und der Bewegungsfreiheit erreicht
wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es daher, eine Beinschutzkleidung für den Jagdeinsatz, insbesondere
zum Schutz gegen Verletzungen durch Schwarzwild, zu schaffen, bei
der ein wirksamer Verletzungsschutz bei erhöhter Anwendungsflexibilität des Benutzers
gewährleistet
ist.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen des
unabhängigen
Anspruchs 1 gelöst.
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Hierzu weist eine Beinschutzkleidung
für den Jagdeinsatz,
insbesondere zum Schutz gegen Verletzungen durch Schwarzwild, wenigstens
ein Hosenbeinelement von trapezartigem Zuschnitt auf, welches an
einem Längsende
Aufhängungsmittel
zur lösbaren
Befestigung an einem Bein des Benutzers im Oberschenkelbereich und
an seinem anderen Längsende
Sicherungsmittel zur Sicherung am Bein des Benutzers im Fußbzw. Knöchelbereich
aufweist, wobei das Hosenbeinelement wenigstens überwiegend aus einem stoß- und stichfesten
Material hergestellt ist, wobei das wenigstens eine Hosenbeinelement
doppelwandig mit einer äußeren und
einer inneren Lage hergestellt ist, wobei die innere Lage aus dem
stoß-
und stichfesten Material und die äußere Lage aus einem feuchtigkeitsresistenten,
vorzugsweise atmungsaktiven Material hergestellt ist.
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Da das erfindungsgemäße Hosenbeinelement
aus überwiegend
stoß-
und stichfestem Material in einfacher Weise über ein Bein des Benutzers
hinübergestreift
und mittels der Aufhängungs-
bzw. Sicherungsmittel im Oberschenkel- und Fußbzw. Knöchelbereich lösbar befestigt
werden kann, ist beim Jagdeinsatz gerade der bei Angriffen von Schwarzwild
besonders gefährdete
Beinbereich in besonders effizienter Weise vor Verletzungen geschützt. Da
die Beinschutzkleidung diesen Schutz bereits über die mit Befestigungsmitteln
versehenen Hosenbeinelemente erreicht, wird im übrigen eine maximale Bewegungsfreiheit
sowie ein möglichst
geringes Gewicht, also insgesamt ein optimaler Tragekomfort erreicht.
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Zum anderen ist beim Anlegen der
Beinschutzkleidung auch ein erhöhtes
Maß an
Flexibilität gegeben,
da insbesondere ein Ablegen der gewöhnlichen Beinkleidung des Benutzers
nicht erforderlich ist und daher ein Anlegen der Beinschutzkleidung
flexibel, bequem und schnell erfolgen kann, wobei die Beinschutzkleidung
insbesondere auch in Ergänzung zu
einer vom Benutzer getragenen (gewöhnlichen) Hose angelegt werden
kann.
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Das wenigstens eine Hosenbeinelement
ist doppelwandig mit einer äußeren und
einer inneren Lage hergestellt, wobei die innere Lage aus dem stoß- und stichfesten
Material und die äußere Lage aus
einem feuchtigkeitsresistenten, vorzugsweise atmungsaktiven Material
hergestellt ist. Die innere und die äußere Lage können insbesondere miteinander fest
vernäht
sein. Auf diese Weise wird infolge der äußeren Lage der erfindungsgemäßen Beinschutzkleidung
ein zusätzlicher
Schutz gegen Wettereinflüsse wie
Regen erreicht.
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Vorzugsweise sind zwei Hosenbeinelemente zur
Ausbildung eines Hosenbeinelementpaares vorgesehen, wobei die beiden
Hosenbeinelemente im Schrittbereich Fixierungsmittel aufweisen können, mittels
derer sie im Schrittbereich aneinander lösbar fixierbar sind, um so
eine leicht zu handhabende Einheit zu bilden.
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Als feuchtigkeitsresistentes Material
wird bevorzugt ein feuchtigkeitsresistentes Kunststoffmaterial,
insbesondere Cordura, verwendet. Dank der vorteilhaften Zug- und
Reißfestigkeitswerte
dieses Materials ist die äußere Lage
dann auch weitgehend dornendicht, so daß zusätzlich ein wirksamer Schutz gegen
Verletzungen bzw. Beschädigung
der gegebenenfalls unter der Beinschutzkleidung befindlichen Kleidung
durch Dornengebüsch
oder dergleichen erzielt wird.
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Das stoß- und stichfeste Material
kann vorzugsweise ein stoßund
stichfestes Kunststoffmaterial, vorzugsweise Kevlar oder Protex,
aufweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weisen
die Aufhängungsmittel
zur lösbaren
Befestigung im Oberschenkelbereich wenigstens zwei an jedem oberschenkelseitigen
Endabschnitt vorgesehene Befestigungsschlaufen zum Hindurchführen eines Befestigungsgürtels auf.
Die Aufhängungsmittel
können
alternativ oder zusätzlich
wenigstens einen Klettverschluß,
Reißverschluß und/ oder
Druckknopfverschluß aufweisen.
Dieser Verschluß kann
entweder zum Ausbilden einer Schlaufe aus einer entsprechenden Lasche
dienen oder aber eine am Hosenbeinelement angebrachte Lasche direkt
einem Kleidungsstück
(z.B. Hose, Hosenträger
oder Gürtel)
des Benutzers fixieren.
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Die Sicherungsmittel zur Sicherung
am Bein des Benutzers im Fuß-
bzw. Knöchelbereich
können vorzugsweise
eine elastische Fußschlaufe
zu Aufnahme eines Fußes
des Benutzers aufweisen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist
das wenigstens eine Hosenbeinelement im Wadenbereich einen Längsschlitz
auf, der sich vom knöchelseitigen
Ende des Hosenbeinelements bis zu dessen Kniebereich erstreckt und
mit Verschlußmitteln
versehen ist, mittels derer der Längsschlitz wahlweise zum knöchel- bzw.
fußseitigen
Ende hin geöffnet
oder geschlossen werden kann. Die Verschlußmittel können beispielsweise einen Klett-,
Reiß-
oder Druckknopfverschluß aufweisen.
Infolge des Längsschlitzes
wird das Anlegen der Beinschutzkleidung erleichtert, da vor dem
Hinüberstreifen
der Verschluß (z.B.
Reißverschluß) am Längsschlitz
zunächst
geöffnet
sein kann und erst dann geschlossen wird, wenn sich das jeweilige
Hosenbeinelement an Ort und Stelle befindet. Auf diese Weise ist
insbesondere ein Anlegen der Beinschutzkleidung ohne vorheriges Ausziehen
von (selbst großem
und schwerem) Schuhwerk möglich,
womit zum einen die Anwendungsflexibilität, aber auch die erreichbare
Paßform der
Beinschutzkleidung, weiter verbessert werden.
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Vorzugsweise ist das wenigstens eine
Hosenbeinelement in Umfangsrichtung elastisch nachgiebig ausgebildet.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung
sind der nachfolgenden Beschreibung sowie den Unteransprüchen zu
entnehmen.
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Die Erfindung wird nachstehend anhand
eines in den beigefügten
Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine
schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen Beinschutzkleidung gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform;
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2 eine
schematische Seitenansicht der Beinschutzkleidung aus 1; und
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3a,b vergrößerte Vorder- bzw. Seitenansichten
eines Details der in 1 und 2 gezeigten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Beinschutzkleidung.
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Gemäß 1 und 2 weist
eine Beinschutzkleidung 1 für den Jagdeinsatz, insbesondere zum
Schutz gegen Verletzungen durch Schwarzwild, zwei Hosenbeinelemente 2 von
im wesentlichen trapezartigem Zuschnitt auf. Die Längsabmessungen der
Hosenbeinelemente 2 sind hierbei passend zur Körpergröße des Benutzers
so gewählt,
daß bei
Tragen des jeweiligen Hosenbeinelements 2 der komplette
Beinbereich des Benutzers vom Knöchel
bis zum Oberschenkel vollständig
abgedeckt ist.
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Die Hosenbeinelemente 2 sind
wenigstens überwiegend
aus einem stoß-
und stichfesten Material hergestellt. Hierzu kann beispielsweise
ein dickes Ledermaterial verwendet werden. Vorzugsweise wird jedoch
ein stoß-
und stichfestes Kunststoffmaterial wie beispielsweise Kevlar® oder
Protex® verwendet, welches
gegenüber
Leder ein geringeres Gewicht aufweist und damit die Bewegungsfreiheit
und den Tragekomfort erhöht.
Zur Erzielung einer optimalen Paßform können die Hosenbeinelemente
auch in Umfangsrichtung elastisch nachgiebig ausgebildet sein.
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Vorzugsweise kann jedes Hosenbeinelement 2 über ein
Hosenbein einer vom Benutzer bereits getragenen (gewöhnlichen)
Hose hinübergestreift
werden. Die Hosenbeinelemente 2 bilden dann jeweils ein
Oberbekleidungsstück
derart, daß ein
Ablegen der gewöhnlichen
Beinkleidung des Benutzers nicht erforderlich ist und ein Anlegen
der Beinschutzkleidung flexibel, bequem und schnell erfolgen kann. Alternativ,
jedoch weniger bevorzugt, kann die erfindungsgemäße Beinschutzkleidung auch
als Unterbekleidungsstück
ausgebildet sein, so daß in
diesem Falle die gewöhnliche
Hose des Benutzers über
dem jeweiligen Hosenbeinelement 2 getragen werden kann.
In diesem Falle wird durch das stoß- und stichfeste Material
zwar ebenfalls das dem Angriff ausgesetzte Bein des Benutzers, nicht
jedoch die darüber befindliche
Beinkleidung geschützt.
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Vorzugsweise weisen die Beinelemente
im Wadenbereich jeweils einen Längsschlitz
(nicht dargestellt) auf, der sich vom knöchelseitigen Ende des jeweiligen
Beinelements in Längsrichtung
bis zu dessen Kniebereich erstreckt und vorzugsweise mittels eines
Klett-, Reiß-
oder Druckknopfverschlusses verschließbar ist.
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In der dargestellten Ausführungsform
erfolgt die Befestigung der Hosenbeinelemente 2 an deren oberschenkelseitigem
Ende über
(im dargestellten Ausführungsbeispiel
jeweils insgesamt vier) Befestigungslaschen 4. Die Befestigungslaschen 4 weisen gemäß dem Ausführungsbeispiel
jeweils zwei in Längsrichtung
benachbart angeordnete Schlaufen 4a, 4b auf, durch
welche beispielsweise ein den Oberschenkel-, Rumpf- oder Taillenumfang
umgebender, mit einer üblichen
Verschlußschnalle
verschließbarer
Befestigungsgürtel
hindurchführbar
ist. Es können
auch mehr oder weniger Schlaufen vorgesehen sein. Grundsätzlich kann
die Halterung der Hosenbeinelemente 2 mittels beliebiger
geeigneter Befestigungsmittel zur lösbaren Befestigung an Ort und
Stelle erfolgen. So kann statt der Schlaufen 4a und 4b am
oberschenkelseitigen Ende auch ein Klettverschluß, Reißverschluß und/oder Druckknopfverschluß vorgesehen
sein, und zwar entweder direkt am Saumabsatz des Hosenbeinelements oder
an jeweils dort vorgesehenen, vorstehenden Ansatzstücken wie
z.B. Befestigungslaschen.
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Zur Halterung des jeweiligen Hosenbeinelements 2 an
dessen gegenüberliegendem,
fußseitigen Ende
sind dort gemäß dem Ausführungsbeispiel (vorzugsweise
elastische) Fußschlaufen
vorgesehen, durch welche der jeweilige Fuß des Benutzers (wahlweise
mit oder ohne Schuhwerk) beim Anlegen der Beinschutzkleidung hindurchgeführt werden kann.
Auch hier kann eine Befestigung alternativ auch etwa an einer weiteren
Hose des Benutzers oder an dessen Schuhwerk über andere Befestigungsmittel
zur lösbaren
Befestigung wie beispielsweise Klett-, Reiß- und/oder Druckknopfverschlüsse erfolgen.
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Die Beinelemente sind doppelwandig
mit einer äußeren und
einer inneren Lage hergestellt, die vorzugsweise miteinander fest
vernäht
sind. Vorzugsweise ist die innere Lage aus dem stoß- und stichfesten
Material (z.B. Kevlar® oder Protex®) hergestellt,
und die äußere Lage
ist aus einem feuchtigkeitsresistenten, vorzugsweise atmungsaktiven
Material gebildet. Ein hierzu besonders gut geeignetes Material
ist Cordura©.
Hierbei handelt es sich um ein Gewebe auf Polyamidbasis, welches
eine Dispersionsbeschichtung auf Polyacrylat- bzw. Polyurethanbasis
aufweist und mit einer Wasser-, öl-
und schmutzabweisenden Fluorkarbon-Imprägnierung versehen ist. Bei
dieser Ausführungsform
wird infolge der äußeren Lage
aus z.B. Cordura aufgrund der Imprägnierung ein zusätzlicher
Schutz gegen Wettereinflüsse
wie Regen, aber auch dank der vorteilhaften Zug- und Reißfestigkeitswerte
gegen Verletzungen bzw. Beschädigung
der darunterliegenden Kleidung durch Dornen im Gebüsch oder
dergleichen erreicht.
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Bei der erfindungsgemäßen Beinschutzkleidung
wird somit im Jagdeinsatz ein besonders effizienter Schutz gegen
Verletzungen insbesondere durch Schwarzwild erreicht, ohne daß hierdurch
die Bewegungsfreiheit und der Tragekomfort eingeschränkt werden.