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Die Erfindung betrifft ein Beinbekleidungsstück zum Schützen einer Person, insbesondere eines Schmiedes oder eines Hufschmiedes, gegen mechanische und/oder thermische Einflüsse in einer Trageposition, wobei die Person eine Taille und zumindest ein unterhalb der Taille angeordnetes Bein und das Bein eine Vorderseite, eine Außenseite und eine Innenseite aufweist, wobei das Bekleidungsstück einen Schutzkörper, einen Bekleidungsgrundkörper und eine Befestigungseinrichtung aufweist, in der Trageposition der Bekleidungsgrundkörper an der Taille und/oder an dem zumindest einen Bein der Person angelegt ist und der Schutzkörper mittels der Befestigungseinrichtung mit einem an der Taille der Person angeordneten Taillenbereich des Bekleidungsgrundkörpers verbunden ist und zumindest einen Teilbereich der Vorderseite des Beins der Person überdeckt, sodass das Bein mittels des Schutzkörpers geschützt ist. Die Erfindung betrifft weiterhin die Verwendung eines solchen Beinbekleidungsstücks.
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Bekannte Beinbekleidungsstücke für Schmiedearbeiten, sind beispielsweise in Form einer Lederschürze ausgeführt. Eine solche Lederschürze überdeckt dabei beide Beine des Schmiedes und lässt insbesondere keinen Freiraum zwischen den Beinen. Dies ist besonders bei Hufschmiedearbeiten sehr hinderlich und unergonomisch und kann zudem zu Stürzen führen.
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Weiterhin sind sogenannte Beinlinge bekannt, welche das gesamte Bein des Schmiedes überdecken und damit sehr unbequem sind. Zudem sind Hosen aus Leder oder einem anderen robusten Material grundsätzlich dazu geeignet, bei Schmiedearbeiten eingesetzt zu werden. Diese sind jedoch unkomfortabel und wenig atmungsaktiv und nicht speziell für diese Arbeiten ausgeführt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, den Stand der Technik zu verbessern.
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Gelöst wird die Aufgabe durch ein Beinbekleidungsstück zum Schützen einer Person, insbesondere eines Schmiedes oder eines Hufschmiedes, gegen mechanische und/oder thermische Einflüsse in einer Trageposition, wobei die Person eine Taille und zumindest ein unterhalb der Taille angeordnetes Bein und das Bein eine Vorderseite, eine Außenseite und eine Innenseite aufweist, wobei das Beinbekleidungsstück einen Schutzkörper, einen Bekleidungsgrundkörper und eine Befestigungseinrichtung aufweist, in der Trageposition der Bekleidungsgrundkörper an der Taille und/oder an dem zumindest einen Bein der Person angelegt ist und der Schutzkörper mittels der Befestigungseinrichtung mit einem an der Taille der Person angeordneten Taillenbereich des Bekleidungsgrundkörpers verbunden ist und zumindest ein Teilbereich der Vorderseite des Beins der Person überdeckt, sodass das Bein mittels des Schutzkörpers geschützt ist, wobei der Schutzkörper in der Trageposition mittels eines ersten Befestigungsmittels mit einem vom Taillenbereich beabstandeten ersten Befestigungsbereich des Bekleidungsgrundkörpers mechanisch verbunden ist.
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Kerngedanke der Erfindung ist es, den Schutzkörper, welcher zumindest einen Teilbereich der Vorderseite des Beins der Person überdeckt, zusätzlich zu einer Befestigung im Bereich der Taille der Person in einem davon beabstandeten Bereich, nämlich dem ersten Befestigungsbereich, am Bekleidungsgrundkörper mechanisch zu befestigen. Damit wird der Schutzkörper in Position gehalten und insbesondere in einer Arbeitshaltung auch gespannt, sodass dieser flach am Bekleidungsgrundkörper anliegt und nicht verrutschen kann. Dies ist insbesondere bei Hufschmiedearbeiten wichtig, um einen wirksamen Schutz für beispielsweise den Oberschenkel eines Schmiedes sicherzustellen, wenn ein zu beschlagendes Pferd beispielsweise ausschlägt oder sich auch nur ungewünscht bewegt.
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Folgende Begriffe seien in diesem Zusammenhang erläutert:
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Ein „Beinbekleidungsstück“ dient zum Anlegen an einer „Person“, also an einem Menschen, insbesondere zum Bilden eines Schutzes bei der Arbeit. Ein solches Beinbekleidungsstück ist beispielsweise eine Schürze, eine Hose, eine kurze Hose oder ein vergleichbares Kleidungsstück, welches insbesondere einen Teilbereich eines jeweiligen Beins der Person überdeckt und damit vor äußeren Einflüssen schützt. „Schützen“ beschreibt hierbei insbesondere das Abhalten von schädlichen mechanischen und/oder thermischen Einflüssen, also beispielsweise Tritten eines Pferdes, Auftreffens von fallengelassenen schweren Gegenständen oder dem Abhalten von Hitze, beispielsweise eines erhitzten Metallstücks während des Schmiedens. Ein „Schmied“ ist dabei ein Handwerker, welcher insbesondere erwärmtes oder erhitztes Eisen oder erwärmten oder erhitzten Stahl formt, umformt und anpasst. Ein „Hufschmied“ formt dabei insbesondere Hufeisen für Pferde oder andere Huftiere an. Solche Arbeiten sind dabei häufig mit großer körperlicher Anstrengung, Schmutz, Hitze und damit auch Gesundheitsgefahren für die Person verbunden.
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Eine „Trageposition“ beschreibt eine übliche Position, in der das Beinbekleidungsstück, insbesondere während der Durchführung von Arbeiten, von der Person getragen wird und/oder an der Person angelegt ist. Das Beinbekleidungsstück ist also in dieser Trageposition korrekt und dem Zweck angemessen angelegt. Am Beispiel einer Hose sei diese Trageposition derart, dass ein Bund oder ein Taillenbereich der Hose im Bereich der Taille der Person angelegt ist, beispielsweise zusätzlich mit einem Gürtel gesichert, und entsprechende Hosenbeine der Hose die Beine der Person überdecken. Analog gilt dies für beispielsweise schürzenartige Bekleidungsstücke, die dann an der Taille oder auch Hüfte der Person angelegt sind.
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Eine „Taille“ ist begrifflich beispielhaft der Taillenbereich der Person, also ein Bereich der zwischen der Hüfte, also dem größten Umfang des Gesäßes, und der Taille, also dem engsten Umfang am unteren Oberkörper der Person, angeordnet ist. Der Begriff, Taille, Hüfte, Taillenbereich, Hüftbereich oder auch Gürtelbereich seien hierbei synonym verwendet und beschreiben insbesondere, dass das Beinbekleidungsstück hier beispielsweise durch ein Einengen mittels eines Gürtels oder eines elastischen Bundes positionssicher im Bereich der Taille und/oder Hüfte der Person angelegt und fixiert ist.
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Unterhalb der Taille weist die Person ein „Bein“ oder mehrere „Beine“ auf, welche den unteren Extremitäten entsprechen. Ein solches Bein weist dabei eine „Vorderseite“ auf, welche im Bereich des geraden Oberschenkelmuskels über das Knie und das Schienbein der Person, also an einer Vorderseite der Person, entlang des Beins verläuft. Eine „Außenseite“ verläuft insbesondere im Bereich des äußeren Oberschenkelmuskels, des äußeren Bereiches des Knies und/oder im Bereich eines äußeren Wadenbeins, wobei eine „Innenseite“ des inneren Oberschenkelmuskels, der Innenseite des Knies oder der Innenseite des Wadenbeins entlang verläuft. Der örtliche Bezug ist hier analog zu entsprechenden Seiten der Person zu verstehen.
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Ein „Schutzkörper“ ist ein zusätzlich am Beinbekleidungsstück angeordnetes Schutzelement, beispielsweise ein Polster, ein Kissen, eine flexible Abdeckung, eine feuerfeste Schutzeinrichtung oder dergleichen, wobei an dieser Stelle darauf hingewiesen wird, dass die Erfindung insbesondere auch symmetrisch bezüglich der Person ausgeführt sein kann, also beispielsweise der Schutzkörper getrennt oder zusammenhängend derart ausgeführt ist, dass beide Beine der Person jeweils geschützt sind. Auch ist es möglich, ein jeweils bezüglich einer Mitte der Person symmetrisches Anordnen unterschiedlich geformter Schutzkörper für ein jeweiliges Bein auszuführen, wenn dies anatomisch sinnvoll ist.
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Ein „Bekleidungsgrundkörper“ bildet eine am Bein der Person und/oder an der Taille der Person angelegtes Grundelement des Beinbekleidungsstücks, also beispielsweise ein in Form einer Hose oder einer kurzen Hose ausgeführtes Grundelement des Beinbekleidungsstückes. Der Bekleidungsgrundkörper kann allerdings auch in Form eines Gürtels, in Form einer teilweisen Schürze oder dergleichen ausgeführt sein und muss nicht den Bereich, den eine Hose üblicherweise überdeckt, überdecken. Wesentlich ist dabei, dass der Bekleidungsgrundkörper die mechanische Befestigung an der Person, insbesondere im Bereich der Taille, sicherstellt und den Schutzkörper mechanisch aufnimmt. Dazu ist eine „Befestigungseinrichtung“ vorgesehen, welche den Schutzkörper mit dem Bekleidungsgrundkörper mechanisch verbindet. Dies geschieht mit einem an der Taille der Person angeordneten Taillenbereich des Bekleidungsgrundkörpers. Demnach ist der Schutzkörper im Bereich der Taille der Person oder beispielsweise auch umlaufend um die Taille der Person am Bekleidungsgrundkörper aufgenommen.
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Ein „erstes Befestigungsmittel“ ist eine Einrichtung zum zusätzlichen Befestigen des Schutzkörpers am Bekleidungsgrundkörper, wobei das erste Befestigungsmittel vom Taillenbereich beabstandet ist. Damit wird der Schutzkörper zwischen dem Befestigungseinrichtung und dem ersten Befestigungsmittel aufgenommen und beispielsweise in einer gestreckten Position gehalten.
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Ein „erster Befestigungsbereich“ des Befestigungsgrundkörpers ist dabei der Bereich, an dem das erste Befestigungsmittel aufgenommen ist. Das erste Befestigungsmittel ist dabei insbesondere so ausgeführt, dass beispielsweise der Bekleidungsgrundkörper einen ersten Teil des Befestigungsmittels trägt und der Schutzkörper einen gegenüberliegenden und korrespondierend ausgeführten zweiten Teil des Befestigungsmittels.
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Um den Schutzkörper komfortabel und sicher am Bekleidungsgrundkörper aufzunehmen und eine insbesondere für Hufschmiedearbeiten vorteilhafte Position des Schutzkörpers dauerhaft zu ermöglichen, ist der erste Befestigungsbereich an einem in der Trageposition an der Außenseite des Beins angeordneten Außenbereich, insbesondere im Bereich einer äußeren Beinnaht des Bekleidungsgrundkörpers, angeordnet. Damit kann der Schutzkörper nicht „nach innen“ in Richtung der Innenseite eines jeweiligen Beins verrutschen.
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Der „Außenbereich“ des Bekleidungsgrundkörpers beschreibt einen Bereich, welcher in der Trageposition an der Außenseite des Beins angeordnet ist. Insbesondere liegt dieser Außenbereich im Bereich einer „äußeren Beinnaht“, also beispielsweise einer äußeren Naht einer Hose, einer Schürze oder einer kurzen, Hose, wobei die äußere Beinnaht entlang der Außenseite des Beins verläuft. Damit kann der erste Befestigungsbereich und auch das erste Befestigungsmittel beispielsweise auch in der äußeren Beinnaht konstruktiv integriert, also beispielsweise mit eingenäht sein.
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In einer Ausführungsform ist der erste Befestigungsbereich an einem in der Trageposition oberhalb des Knies der Person angeordneten Kniebereiches des Bekleidungsgrundkörpers angeordnet. Damit kann sichergestellt werden, dass beispielsweise ein Beugen des Knies während der Arbeiten weiterhin ermöglicht ist. Der „Kniebereich“ ist dabei in einer aufrechten Position der Person oberhalb des Knies angeordnet, wobei insbesondere ein Anordnen des ersten Befestigungsmittels im Außenbereich und im Kniebereich, also im Außenbereich oberhalb des Knies, vorteilhaft für die Ergonomie ist.
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Um den Schutzkörper weiter zu sichern und noch ergonomischer am Bekleidungsgrundkörper aufzunehmen, ist der Schutzkörper in der Trageposition mittels eines vom Taillenbereich und insbesondere vom ersten Befestigungsmittel beanstandeten zweiten Befestigungsmittels mit einem zweiten Befestigungsbereich des Bekleidungsgrundkörpers mechanisch verbunden. Insbesondere ist dabei der Befestigungsbereich an einem in der Trageposition im Bereich der Innenseite des Beins oder im Bereich eines insbesondere zur Innenseite zugeordneten Abschnitts eines einer Leiste der Person zugeordneten Leistenbereichs angeordneten Schrittbereich des Bekleidungsgrundkörpers angeordnet.
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Damit kann der Schutzkörper beispielsweise zwischen der Befestigungseinrichtung, dem ersten Befestigungsmittel und dem zweiten Befestigungsmittel gehalten werden, sodass insbesondere ein gleichmäßiges Anordnen des Schutzkörpers über den Oberschenkel einer Person, insbesondere von einem Außenbereich vollständig bis in den Schrittbereich hinein, ermöglicht ist. Die Befestigungseinrichtung trägt dabei insbesondere das Gewicht des Schutzkörpers und hält diesen in einer entsprechenden Höhe gegenüber der Taille der Person, wobei die jeweiligen Befestigungsmittel den Schutzkörper in Position halten.
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Das zweite Befestigungsmittel und der zweite Befestigungsbereich sind dabei analog wirkend dem jeweiligen ersten Befestigungsmittel und dem ersten Befestigungsbereich, wobei es sich hierbei um einen weiteren Befestigungsbereich und ein weiteres Befestigungsmittel mit gleicher Wirkung handelt.
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In einer Ausführungsform sind der Schutzkörper und der Bekleidungsgrundkörper mittels der Befestigungseinrichtung, mittels des ersten Befestigungsmittels und/oder mittels des zweiten Befestigungsmittels lösbar verbindbar miteinander ausgebildet, wobei die Befestigungseinrichtung, das erste Befestigungsmittel und/oder das zweite Befestigungsmittel eine jeweilige Befestigungsaufnahme und einen jeweiligen Befestigungseingriff aufweisen und die jeweilige Befestigungsaufnahme und der jeweilige Befestigungseingriff lösbar miteinander verbindbar ausgebildet sind. So kann der Schutzkörper abnehmbar gestaltet werden, insbesondere auch teilweise abnehmbar, sodass beispielsweise ein erneutes oder verändertes Positionieren, ein Reinigen oder Waschen des Schutzkörpers separat vom Beinbekleidungsstück oder ein Austausch des Schutzkörpers bei Verschleiß ermöglicht ist, ohne das vollständige Beinbekleidungsstück austauschen zu müssen.
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„Lösbar verbindbar“ beschreibt hierbei, dass insbesondere eine temporäre, jedoch mechanisch feste Verbindung zwischen den jeweiligen Bestandteilen des Beinbekleidungsstücks herstellbar ist. Dazu weisen die Befestigungseinrichtung, das erste Befestigungsmittel und/oder das zweite Befestigungsmittel eine „Befestigungsaufnahme“ auf, welche dazu eingerichtet ist, einen jeweiligen „Befestigungseingriff“ temporär aufzunehmen und mechanisch zu halten. Insbesondere handelt es sich dabei bei der Befestigungsaufnahme und dem Befestigungseingriff um eine Knopfverbindung mit einer Knopfaufnahme, insbesondere einem Knopfloch, und einem Knopf, einer Reißverschlussverbindung mit einem ersten Seitenteil und einem zweiten Seitenteil, eine Klettverbindung mit einem Schlaufenteil und einem Hakenteil, einen Magnetverschluss mit einem ersten Magnetteil und einem zweiten Magnetteil und/oder einen Hakenverschluss mit einem Ringteil und einem Hakenteil.
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Die jeweiligen Befestigungsmöglichkeiten stellen einfach anzuwendende Befestigungsmöglichkeiten dar, welche jeweilige spezifische Vorteile in der Anwendung aufweisen. Ein Klettverschluss kann beispielsweise eine sehr flache, lösbare und erneut positionierbare Verbindung darstellen, wobei eine Reißverschlussverbindung besonders zugfest und positionssicher über seine Länge ist. Ebenso kann eine Knopfverbindung aus Knopfloch und Knopf oder ein anders gearteter Knopf mit beispielsweise einer Sicherung geeignet sein, um eine feste Position des jeweiligen Bereiches des Schutzkörpers am Bekleidungsgrundkörper sicherzustellen. Ein Magnetverschluss stellt hierbei beispielsweise ein automatisches Zusammenführen der jeweiligen Teile sicher, wobei beispielsweise am Schutzkörper ein Magnet und in einem beispielsweise Bein einer Hose ein entsprechendes Metallstück eingearbeitet sein kann. Eine Hakenverbindung kann technisch besonders einfach und verschmutzungsresistent sein. Ebenso kann allerdings auch eine Naht genutzt werden, um die Befestigung herzustellen. Diese Art der Befestigung ist dann nicht lösbar, jedoch sehr sicher und fest.
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In einer Ausführungsform weist der Schutzkörper einen Hauptschutzkörper auf, wobei der Hauptschutzkörper sich in der Trageposition im Wesentlichen entlang der Vorderseite des Beins erstreckt, wobei der Schutzkörper insbesondere einen oder auch mehrere am Hauptschutzkörper aufgenommenen Nebenschutzkörper aufweist und sich der Nebenschutzkörper beispielsweise im Wesentlichen entlang der Innenseite des Beins erstreckt. Mit dieser, auch geometrisch abgegrenzten Aufteilung des Schutzkörpers in einen Hauptschutzkörper und insbesondere einen Nebenschutzkörper können unterschiedliche Bereiche des Schutzkörpers angepasst an die Anwendung ausgeführt werden. Dabei kann insbesondere ein Nebenschutzkörper auch an der Außenseite des Beins angeordnet sein oder ein weiterer Nebenschutzkörper zusätzlich zu einem an der Innenseite angeordneten Nebenschutzkörper auch an der Außenseite des Beins angeordnet sein.
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Ein „Hauptschutzkörper“ ist in diesem Zusammenhang der Teil des Schutzkörpers, welcher mit der Befestigungseinrichtung im Taillenbereich befestigt ist und sich über die Vorderseite des Beins, insbesondere die Vorderseite des Oberschenkels der Person, beispielsweise bis zum Knie, erstreckt. Ein entsprechender „Nebenschutzkörper“ ist beispielsweise geometrisch abgesetzt und/oder auch materialtechnisch abgesetzt vom Hauptschutzkörper ausgebildet, sodass beispielsweise der Hauptschutzkörper insbesondere gegen thermische Belastungen ausgelegt ist, wobei der Nebenschutzkörper, insbesondere im Bereich des Schritts oder der Innenseite des Beins, besondere Ausstattungsmerkmale gegen mechanische Belastungen, beispielsweise einen Tritt eines Pferdes, aufweisen kann. Ebenso ist eine umgekehrte oder anders gelagerte Anordnung entsprechender Funktionen möglich, die aufgezeigte Ausführungsform dient hier lediglich als Beispiel.
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Um die Funktion des Schutzkörpers mit wenig Gewicht und anwendungsorientiert darzustellen, weist oder weisen der Schutzkörper, insbesondere der Hauptschutzkörper und/oder der Nebenschutzkörper, eine Schutzhülle und einen Schutzkern auf. Die „Schutzhülle“ dient dabei dem Aufnehmen eines „Schutzkerns“, wobei beispielsweise die Schutzhülle mechanisch derart ausgelegt sein kann, dass insbesondere thermische Belastungen gut aufgenommen werden, und der Schutzkern innerhalb der Schutzhülle insbesondere gegen mechanische Belastungen ausgelegt ist. Insbesondere weist dabei die Schutzhülle ein Gewebe, ein dreidimensionales Gewirk, einen Polyamidstoff, ein Aramidgewebe und/oder ein Leder auf. Der Schutzkern weist insbesondere einen Schaum, ein Metallgewirk, ein dreidimensionales Gewirk, ein Leder und/oder einen Isolierstoff auf. Insbesondere kann oder können dabei die Schutzhülle und/oder der Schutzkern eine Ausrüstung, insbesondere eine flammhemmende und/oder feuerfeste Ausrüstung, auf.
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Eine „Ausrüstung“ ist beispielsweise eine Beschichtung, eine in einer flüssigen Phase während des Herstellens eines Stoffes aufgebrachte Appretur und/oder eine flammhemmende Beschichtung für die Schutzhülle und/oder den Schutzkern.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Bekleidungsgrundkörper ein Hosenbein einer Hose, eine Schürze und/oder ein Taillenumhang, wobei der Bekleidungsgrundkörper insbesondere einen Knieschutz aufweist und/oder der Schutzkörper insbesondere an einem Außenbereich oder an einem Innenbereich eines in der Trageposition an der Taille angeordneten Bundes mechanisch befestigt ist.
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Ein zusätzlich am Bekleidungsgrundkörper angeordneter „Knieschutz“, also beispielsweise ein mechanisch schützendes Polster im Bereich eines Knies der Person, kann dazu dienen, eine technisch einfach ausgerüstete Hose beispielsweise mittels eines Knieschutzes zusätzlich mechanisch abriebfest zu gestalten, wenn beispielsweise ein Schmied während der Arbeit kniet. Ebenso kann der Knieschutz auch am Schutzkörper oder auf dem Schutzkörper angeordnet oder dem Schutzkörper zugeordnet sein, sodass beispielsweise eine Hose ohne Knieschutz mittels des Schutzkörpers dann mit einem Knieschutz ausgestattet ist.
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Insbesondere das Befestigen des Schutzkörpers an einem Außenbereich oder einem Innenbereich eines in der Trageposition an der Taille angeordneten Bundes, insbesondere mittels einer oder mehrerer der Befestigungsmethoden wie auch für die Befestigungsmittel beschrieben, bietet den Vorteil, dass der Schutzkörper zuverlässig positioniert ist. Die Anbringung im Innenbereich eines Bundes, nämlich beispielsweise mittels eines im Innenbereich des Bundes angeordneten Klettverschlusses, ermöglicht es, dass die Verbindung durch äußere mechanische Einwirkungen nicht gestört und/oder gelöst werden kann.
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Weiterhin kann der Bekleidungsgrundkörper und/oder der Schutzkörper eine Messertasche, eine Werkzeugtasche, Schlaufen, Halter und weitere Aufnahmemöglichkeiten für Werkzeuge aufweisen. Beispielsweise kann ein Halter für Werkzeug eines Schmiedes dabei auch magnetisch ausgestaltet sein, also beispielsweise durch einen innerhalb eines Gewebes eingenähten Magneten.
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Insbesondere sind entsprechende zusätzliche Halterungen und Taschen am Außenbereich und/oder an der Außenseite des Schutzkörpers und/oder des Bekleidungsgrundkörpers angeordnet, sodass diese während der Arbeit des Schmiedes, auch in kniender Position, gut erreichbar sind. Ein magnetischer Halter für Werkzeug ist dabei besonders vorteilhaft, da beispielsweise eine Schmiedezange temporär, während gleichzeitig der Huf eines Pferdes gehalten werden muss, auf dem Schutzkörper und/oder auf dem Bekleidungsgrundkörper abgelegt werden kann und durch magnetische Kräfte dort haftet. Dies gilt selbstverständlich für metallische Werkzeuge, welche magnetisch wirksam sind.
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In einem weiteren Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch die Verwendung eines Beinbekleidungsstücks gemäß einer der vorig bezeichneten Ausführungsformen für Schmiedearbeiten, insbesondere für Hufschmiedearbeiten.
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Das Beinbekleidungsstück dient dabei einem Schmied, insbesondere einem Hufschmied, zum sicheren Arbeiten und dem Schutz des empfindlichen Oberschenkel- und Schrittbereiches vor thermischen und auch mechanischen Einflüssen, beispielsweise durch ein Pferdehuf.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen
- 1 eine schematische Darstellung einer Hose mit einem Schutz in einer Vorderansicht,
- 2 die Hose der 1 in einer schematischen Rückansicht,
- 3 einen alternativen Schutz für eine Hose gemäß 1 oder 2,
- 4a einen Magnethalter für die Hose der 1 und 2 und/oder einen Schutz in einer schematischen Vorderansicht, sowie
- 4b den Magnethalter der 4a in einer Seitenansicht.
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Eine Hose 101 weist einen Hosenkörper 102 und an einer Oberseite am Hosenkörper 102 einen Bund 103 auf. Rund um den Umfang des Bundes 103 sind Gürtelschlaufen 105 angeordnet, die beispielsweise einen Gürtel zum Zusammenhalten der Hose um die Taille und/oder Hüfte einer Person aufnehmen können. Der Hosenkörper 102 weist weiterhin ein linkes Hosenbein 107 sowie ein rechtes Hosenbein 109 auf, wobei jedes Hosenbein 107 und 109 eine an der Außenseite des Beins eines Trägers verlaufende Außennaht 111 und eine von einem Schritt 135 ausgehende und entlang der Innenseite des Beins eines Trägers der Hose 101 verlaufende Innennaht 112 aufweist. Im Folgenden werden technische Details teilweise in Bezug auf nur eines der Hosenbeine 107, 109 beschrieben und sind selbstverständlich auch für die jeweils andere Seite gültig und/oder anwendbar.
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Die Hose 101 ist am Bund 103 mit einem Klettverschluss 113 verschlossen und kann zusätzlich einen Reißverschluss zwischen Schritt 135 und Klettverschluss 113 aufweisen (nicht gezeigt).
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Weiterhin sind an jedem Hosenbein 107, 109 beispielhaft ein Lüftungsreißverschluss 115 zum Öffnen und Belüften für einen Träger sowie eine Knieverstärkung 117 im Bereich des Knies angeordnet.
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Während der Schritt 135 zwischen den Hosenbeinen 107, 109 im Bereich der Leiste eines Trägers angeordnet ist, weist jedes Hosenbein 107, 109 zusätzlich eine Außenseite 131 auf, welche in Trageposition entlang der Außenseite eines Beins eines Trägers verläuft. Zwischen dem Schritt 135 und jeder Außenseite 131 sei eine Vorderseite 133 definiert, welche insbesondere die Vorderseite eines Oberschenkels eines Trägers der Hose 101 bezeichnet. Die Vorderseite 133 erstreckt sich jedoch genauso wie die Außenseite 131 bis zu einem unteren Abschnitt jedes Hosenbeins 107 und 109.
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Auf jedem Hosenbein 107 und 109 ist ausgehend vom Bund 103 ein Schutz 140 angeordnet. Der Schutz 140 weist einen Außenbereich 141 auf, welcher in einer Trageposition der Außenseite 131 des jeweiligen Hosenbeins 107, 109 der Hose 101 zugeordnet ist. Weiterhin weist der Schutz 140 einen Vorderbereich 143 auf, welcher auf der Vorderseite 133 des Hosenkörpers 102 aufliegt. Zudem ist ein Schrittbereich 145 des Schutzes 140 dem Schritt 135 zugeordnet. In Richtung des Knies eines Trägers ist sodann ein Kniebereich 147 angeordnet.
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Der Schutz 140 ist sowohl auf dem linken als auch auf dem rechten Oberschenkel des Hosenkörpers 102, respektive dem rechten und dem linken Oberschenkel eines Trägers, zugeordnet, kann jedoch auch nur einseitig und/oder für unterschiedliche Seiten verschieden ausgestaltet sein.
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Im Bereich des Bundes 103 ist der Schutz 140 mit einem Zug-Druck-Knopf 151 jeweils im Bereich einer der Gürtelschlaufen 105 befestigt. Ein solcher Zug-Druck-Knopf 151 weist dabei eine Sicherung auf, welche beispielsweise durch ein Ziehen am Knopf gelöst werden muss, um den Knopf zu lösen.
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Im Bereich des Schritts 135 ist der Schutz 140 mittels eines Reißverschlusses 157 entlang des Verlaufes des Hosenkörpers 102 befestigt, wobei der Reißverschluss 157 mit einem entsprechenden Gegenstück mittels eines Schiebers 158 verbunden werden kann. Es handelt sich dabei um einen üblichen zweiteiligen Reißverschluss mit einem Schieber zur Betätigung.
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Im Außenbereich 141 ist der Schutz 140 mittels Klettverschluss 153 und 155 auf dem Hosenkörpers 102 befestigt, und zwar im Bereich der Außennaht 111.
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Zusätzlich ist auf einer Rückseite der Hose 101 im Bereich des Schritts 135 ein Nebenbereich des Schutzes im Schrittbereich mittels des durch den Schritt 135 durchgeführten Reißverschlusses 157 befestigt. Zusätzlich sind Klettverschlüsse 159 angeordnet, um den Nebenbereich im Bereich des Schrittes 135 rückseitig entlang jedes Beins an der Hose 101 zu befestigen.
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Insgesamt ist der Schutz 140 damit auf jedem Oberschenkel des Hosenkörpers 102 sowie im Bereich des Schrittes 135 der Hose 101 angeordnet. Der Schutz 140 ist aus einem robusten Polyamid-Gewebe gebildet und weist eine Füllung aus einem 3D-Mesh (nicht dargestellt) auf, also aus einem dreidimensional aufgestellten Gewirk, sodass der Schutz 140 eine Stärke von etwa 1,5cm annimmt und in Dickenrichtung ein elastisches Verhalten aufweist. Weiterhin weist der Schutz 140 eine Ausrüstung auf, nämlich eine flammhemmende Beschichtung. Insgesamt schützt damit der Schutz 140 sowohl gegen mechanische Einflüsse als auch gegen thermische Einflüsse, beispielsweise eines heißen Hufeisens während Schmiedearbeiten.
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An einer Knopfaufnahme 152, welche in einem seitlichen Bereich unterhalb des Bundes 103 angeordnet ist, kann zusätzlich eine Werkzeugtasche befestigt werden. Ebenso sind auf einem linksseitig angebrachten Schutz 140 eine Messertasche 163 sowie rechtsseitig ein Magnethalter 161 angebracht, wobei auf dem Magnethalter 161 beispielsweise eine Zange kurzfristig mittels magnetische Kräfte befestigt werden kann, wenn diese aus magnetisch wirksamem Stahl besteht.
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Ein alternativer Schutz 340 ist grundsätzlich analog zum Schutz 140 ausgebildet und weist dabei einen Außenbereich 341, einen Vorderbereich 343 und einen Schrittbereich 345 auf. Weiterhin weist der Schutz 340 einen Kniebereich 347 auf. Der Schutz 340 zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass der Kniebereich 347 verlängert ausgebildet ist, sodass bei einem Anbringen an der Hose 101 der Bereich der Knieverstärkung 117 überdeckt wird und damit ein zusätzlicher Schutz beim Knien erreicht ist.
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Die Befestigung des Schutzes 340 erfolgt wahlweise mittels eines Klettverschlusses 351 an einem sodann am Hosenkörper 102 in einem oberen Bereich unterhalb des Bundes 103 angebrachten Gegenstück des Klettverschlusses und/oder mittels einer Lasche 352, an der ein Klettverschluss 353 so angeordnet ist, dass ein korrespondierendes Teil eines Klettverschlusses innerhalb des Bundes 103 an der Hose 101 angeordnet sein kann. Damit wird der Schutz 340 am Bund 103 gehalten. Ein Reißverschluss 357 korrespondiert mit dem am Hosenkörper 102 angebrachten Teil des Reißverschlusses 158 und ist an diesem befestigbar. Im Gegensatz zum Schutz 140 weist der Schutz 340 am Außenbereich 341 einen im zusammengefügten Zustand entlang der Außennaht 111 der Hose 101 verlaufenden Reißverschlussteil 355 mit einem Schieber 356 auf, sodass an einer entsprechend ausgerüsteten Hose der Schutz 340 längs der Außennaht 111 befestigbar ist. Ein zusätzliches Polster 391 ist im Bereich des Vorderbereichs 343 und des Schrittbereichs 345 angeordnet. Dies besteht aus einem mit einem Polyamid-Gewebe eingefassten metallischen Gewebe, mit dem ein zusätzlicher thermischer Schutz geschaffen wird.
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Im Außenbereich 341 entlang des Reißverschlusses 355 und damit in Trageposition entlang der Außennaht 111 angeordnet sind eine Tasche 371, eine Tasche 373 sowie eine Knopfaufnahme 375. Die Tasche 371 kann dabei beispielsweise als Messertasche, die Tasche 373 als Tasche für einen Kratzer oder ein Hebelwerkzeug oder beispielsweise ein Schlagmesser genutzt werden. An der Knopfaufnahme 375 kann eine Werkzeugtasche analog zur Knopfaufnahme 152 befestigt werden (Näheres siehe unten). Weiterhin sind in Richtung des Vorderbereichs 343 entlang des Außenbereichs 341 Magnete 377 angeordnet, auf denen ein metallisches Werkzeug temporär aufgebracht werden kann, beispielsweise wenn ein Schmied beide Hände zum Festhalten eines Hufes eines Pferdes benötigt.
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Ein Magnethalter 401, welcher alternativ oder ergänzend zu einer Werkzeugtasche an der Knopfaufnahme 152 oder auch an der Knopfaufnahme 375 befestigbar ist, weist einen Grundkörper 403 auf, welcher mittels einer Naht 405 aus einem Polyamid-Gewebe gebildet ist. Ein Zug-Druck-Knopf 407 dient dem lösbaren Befestigen an der Knopfaufnahme 152 oder der Knopfaufnahme375, wobei beispielhafteine frei auf der Hose 101 oder auf dem Schutz 140 oder 340 positionierbare Knopfaufnahme 408 abgebildet ist (vergleiche 4b). Ein innerhalb des Grundkörpers 403 eingenähter Magnet 409 dient ebenfalls dem temporären Aufnehmen von metallischen Werkzeugen.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Hose
- 102
- Hosenkörper
- 103
- Bund
- 105
- Gürtelschlaufe
- 107
- Bein
- 109
- Bein
- 111
- Außennaht
- 112
- Innennaht
- 113
- Klettverschluss
- 115
- Lüftungsreißverschluss
- 117
- Knieverstärkung
- 131
- Außenseite
- 133
- Vorderseite
- 135
- Schritt
- 140
- Schutz
- 141
- Außenbereich
- 143
- Vorderbereich
- 145
- Schrittbereich
- 147
- Kniebereich
- 151
- Zug-Druck-Knopf
- 152
- Knopfaufnahme
- 153
- Klettverschluss
- 155
- Klettverschluss
- 157
- Reißverschluss
- 158
- Schieber
- 159
- Klettverschluss
- 161
- Magnethalter
- 163
- Messertasche
- 181
- Außenbund
- 183
- Innenbund
- 340
- Schutz
- 341
- Außenbereich
- 343
- Vorderbereich
- 345
- Schrittbereich
- 347
- Kniebereich
- 351
- Klettverschlussteil
- 352
- Lasche
- 353
- Klettverschlussteil
- 355
- Reißverschlussteil
- 356
- Schieber
- 357
- Reißverschlussteil
- 358
- Schieber
- 371
- Tasche
- 373
- Tasche
- 375
- Knopfaufnahme
- 377
- Magnet
- 391
- Polster
- 401
- Magnethalter
- 403
- Grundkörper
- 405
- Naht
- 407
- Zug-Druck-Knopf
- 408
- Knopfaufnahme
- 409
- Magnet