DE202020105317U1

DE202020105317U1 - Gebäudeverschluss und Hybridelement zur Ausführung von Gebäudeverschlüssen

Info

Publication number: DE202020105317U1
Application number: DE202020105317.5U
Authority: DE
Original assignee: Alpha Deuren International BV
Current assignee: Alpha Deuren International BV
Priority date: 2020-09-16
Filing date: 2020-09-16
Publication date: 2020-10-08
Anticipated expiration: 2030-09-17
Also published as: EP3971381A1

Abstract

Gebäudeverschluss mit einem ortsveränderbaren Blatt, das einstückig oder aus mehreren, scharnierend miteinander verbundenen einzelnen Paneelkörpern ausgeführt ist, wobei der Querschnittsaufbau im Wesentlichen aus einem blattaußenseitigen und einem blattinnenseitigen metallischen Deckelement besteht, und dass zwischen den Deckelementen ein vorhandener Hohlraum mit einem Isolierkern ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das blattinnenseitige Deckelement zusätzlich mit einer flächig ausgebildeten Platte aus einem Thermoplast versehen ist, die witterungsbeständig und schlagfest ist und eine hohe Steifigkeit aufweist.

Description

Die Erfindung betrifft einen Gebäudeverschluss mit einem ortsveränderbaren Blatt, das einstückig oder aus mehreren, scharnierend miteinander verbundenen Paneelkörpern ausgeführt ist, wobei deren Querschnittsaufbau im Wesentlichen aus einem blattaußenseitigen und einem blattinnenseitigen metallischen Deckelement besteht, und dass ein zwischen den Deckelementen vorhandener Hohlraum mit einem Isolierkern ausgefüllt ist.
Aus der WO 2004/009929 A1 ist ein Paneelelement bekannt geworden, das aus einem Paar sandwichartig verbundener Bleche mit dazwischenliegender Dämmschicht besteht.
Ein Torblatt für ein Sektionaltor aus gelenkig verbundenen Paneelen, die jeweils aus einer torblattaußenseitigen Blechschale und einem die Blechschale verschließenden torblattinnenseitigem Blechdeckel gebildet werden und mit Isoliermaterial ausgeschäumt sind, offenbart die DE 10 255 729 B3 .
In zunehmendem Maße werden bei Toren, insbesondere bei Sektionaltoren oder auch Türen, zwischen zwei äußeren Deckplatten Dämmmaterialien eingebarbeitet, sodass ein sandwichartig aufgebautes Element mit einer möglichst hohen mechanischen Festigkeit geschaffen wird. Derartige Elemente sind verhältnismäßig günstig herstellbar, wobei gleichzeitig eine Schall- und Wärmedämmung erzielt wird. Derartige Elemente weisen jedoch keine sehr hohe Einbruchsicherheit auf.
Es ist deshalb Aufgabe der Erfindung, die Einbruchsicherheit bei Blättern zur Verwendung bei Gebäudeverschlüssen so zu verbessern, dass sie bei hoher Stabilität nur eine geringe Gewichtserhöhung mit sich bringen. Dabei soll ein derartiges Element einfach verarbeitbar und bei bestehenden Elementen auch nachträglich ausführbar sein. Ebenfalls soll ein Brandschutzverhalten durch den erhöhten Einbruchschutz nicht beeinträchtigt werden.
Die Aufgabe der Erfindung wird durch die Merkmale des Anspruches 1 für einen Gebäudeverschluss sowie durch den Anspruch 11 für ein flächiges Hybridelement gelöst. Die sich jeweils an die Hauptansprüche anschließenden Unteransprüche haben dabei eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Gedankens zum Inhalt.
Damit Blätter von Gebäudeverschlüssen einbruchsicherer ausgeführt werden können, wird auf dem blattinnenseitigen Deckelement zusätzlich flächig eine Platte aus einem Thermoplast angebracht. Der thermoplastische Werkstoff weist ein wesentlich geringeres Gewicht als die metallischen Deckelemente selbst auf und führt somit nicht zu einer wesentlichen Gewichtserhöhung eines solchen Paneelelementes. Eine solche Platte ist witterungsbeständig und schlagfest und weist eine hohe Steifigkeit auf. Als Werkstoff für eine derartige Platte kommen bspw. Polycarbonate oder Polymethylmethacrylat in Frage.
Polycarbonate weisen in der Regel einen Kristallitanteil von wenigstens 5% auf und gelten daher als amorph. Dadurch zeichnen sie sich durch eine hohe Festigkeit, Schlagzähigkeit, Steifigkeit und Härte aus. Ebenfalls sind sie sehr beständig gegenüber Wasser und auch vielen Mineralsäuren und wässrigen Lösungen. Ebenfalls sind sie schwer entflammbar, weil die Flamme auf einem Polycarbonat sofort erlischt, wenn die primäre Flammeneinwirkung entfernt wird. Dadurch erfüllt Polycarbonat die Anforderungen der Brandklasse B1 oder B2.
Die Platten können in unterschiedlichen Schichtdicken verwendet werden und liegen zwischen einem und mehreren Millimetern. Polycarbonate lassen sich in Schichtdicken sehr einfach verarbeiten und weisen darüber hinaus keine Nachschwindung auf.
Derartige Platten aus Polycarbonat können durch Klebebänder oder Klebematerialien sicher mit den metallischen Deckelementen, auch in lackiertem Zustand, verbunden werden. Neben einer stoffschlüssigen Verbindung ist es auch möglich, derartige Platten durch Verschraubungen auswechselbar an den innenseitigen Deckelementen anzubringen. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auch die Verbindung zwischen der Platte und der metallischen Deckschicht durch eine Blindnietung ausführbar.
Um eine noch höhere Festigkeit, Steifigkeit sowie Kriechfestigkeit zu erzielen, ist es möglich, dass dem Polycarbonat Glasfasern hinzugefügt werden. Der Anteil der Glasfasern kann dabei bei ca. 30% liegen. Durch die Kombination des Werkstoffes Polycarbonat in Verbindung mit Glasfasern eignet sich ein derartiges plattenförmiges Material insbesondere auch, über lange Zeiträume unter hohen Temperaturen hohen Belastungen ausgesetzt zu werden.
Ein weiteres Material, das mit dem blattinnenseitigen Deckelement in Form einer Platte verbunden werden kann, ist Polymethylmethacrylat, ist auch ein thermoplastischer Kunststoff und in einer Plattenform, der ebenfalls kostengünstig herstellbar ist und in seinen Eigenschaften auch bruchsicher und sehr schlagzäh ist. Ebenfalls ist dieses Material witterungs- und UV-beständig und mit einer Dichte von 1,19 g/cm³ sehr leicht. Die Dichten von Polymethylmethacrylat und Polycarbonat sind etwa vergleichbar. Ebenfalls ist Polymethylmethacrylat schwer entflammbar, wenn die primäre Flammeneinwirkung entfernt wird. Dadurch erfüllt Polymethylmethacrylat die Anforderungen der Brandklasse B1 oder B2.
Polymethylmethacrylat lässt sich durch eine breite Palette leistungsfähiger Klebstoffe für eine effiziente Verbindung mit den metallischen bzw. lackierten Oberflächen der blattinnenseitigen Deckelemente verbinden. Dabei können bspw. Lösemittelklebstoffe angewendet werden, die schnell aushärten und somit eine schnelle Anfangsfestigkeit mit der auf der blattinnenseitigen Deckfläche des Deckelementes aufgebrachten zusätzlichen Platte bieten. Ferner können auch 2-Komponenten-Klebstoffe zum Einsatz kommen. Selbst Bausilikon ist prinzipiell gut zum Kleben der Platten im Randbereich anwendbar. Auch lassen sich bei diesem Material, wie bereits bei den Polycarbonaten, Klebebänder verwenden. Neben diesen nicht abschließend aufgeführten Verbindungsmöglichkeiten ist es natürlich ebenso wie bei den Polycarbonaten möglich, die Platten auf dem Deckelement mittels Verschraubungen zu befestigen.
Sowohl die stoffschlüssigen Verbindungen, als auch die Schraubverbindungen oder auch Nietverbindungen zwischen den aufgesetzten Platten und den blattinnenseitigen Deckelementen, werden vorzugsweise in den Randbereichen ausgeführt. Dadurch wird aufgrund der hervorragenden Materialeigenschaften ein sicherer Einbruchschutz von außen in den Innenbereich des Gebäudes, das mit einem derartigen Blatt, das einstückig oder mehrstückig aus scharnierend miteinander verbundenen Paneelkörpern ausgeführt ist, erzielt.
Es zeigt sich, dass sich eine einbruchsichere Variante sowohl bei einblättrigen Türen als auch bei mehrteiligen Torelementen in einfacher und kostengünstiger Ausführung bereitstellen lässt. Dieses wird insbesondere dadurch erreicht, dass grundsätzlich ein flächiges Hybridelement, bestehend aus zwei distanzierten, metallischen Deckelementen und dem dazwischen ausgefüllten Hohlraum mit einem Isolierkern grundsätzlich bereitsteht und zusätzlich die innere Oberfläche eines Elementes mit einer Platte aus Polycarbonat oder einem Polymethylmethacrylat kombiniert wird.
Wie Versuche gezeigt haben, ist es grundsätzlich möglich, auch bei bestehenden Tür- oder Torblättern oder deren Elementen nachträglich auf der Innenseite diese Elemente zusätzlich mit einer Platte in unterschiedlicher Stärke aus Polycarbonat und Polymethylmethacrylat zu komplementieren.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 2004/009929 A1 [0002]
DE 10255729 B3 [0003]

Claims

Gebäudeverschluss mit einem ortsveränderbaren Blatt, das einstückig oder aus mehreren, scharnierend miteinander verbundenen einzelnen Paneelkörpern ausgeführt ist, wobei der Querschnittsaufbau im Wesentlichen aus einem blattaußenseitigen und einem blattinnenseitigen metallischen Deckelement besteht, und dass zwischen den Deckelementen ein vorhandener Hohlraum mit einem Isolierkern ausgefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das blattinnenseitige Deckelement zusätzlich mit einer flächig ausgebildeten Platte aus einem Thermoplast versehen ist, die witterungsbeständig und schlagfest ist und eine hohe Steifigkeit aufweist.
Deckelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte aus Polycarbonat oder Polymethylmethacrylat besteht.
Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mit dem blattinnenseitigen Deckelement verschraubt oder vernietet ist.
Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschraubung der Platte im Wesentlichen in den Randbereichen des Deckelements ausgeführt ist.
Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mit dem blattinnenseitigen Deckelement durch Stoffschluss verbunden ist.
Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Stoffschluss zwischen der Platte durch einen Klebstoff flächig oder im Wesentlichen in den Randbereichen des Blattes mit dem blattinnenseitigen Deckelement ausgeführt ist.
Deckelement nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen der Platte und der blattinnenseitigen Deckelement durch Klebebänder ausgeführt ist.
Deckelement nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte in der Brandklasse B1 oder B2 eingeordnet ist.
Deckelement nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mit Glasfasern verstärkt ist, vorzugsweise mit einem im Wesentlichen 30%igen Glasfaseranteil oder mehr.
Deckelement nach einem oder mehreren der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt als Torblatt oder Türblatt ausgebildet ist.
Flächiges Hybridelement, bestehend aus zwei distanzierten, metallischen Deckelementen, dessen dazwischen bestehender Hohlraum mit einem die Deckelemente verbindenden Isolierkern ausgefüllt ist, wobei eine der äußeren Oberflächen der Deckelemente mit einer zusätzlichen Platte aus einem thermoplastischen Material, das witterungsbeständig und schlagfest ist, sowie eine hohe Schlagfestigkeit aufweist, verbunden ist.
Hybridelement nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Platte aus Polycarbonat oder Polymethylmethacrylat besteht.
Hybridelement nach den Ansprüchen 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Platte mit einem innenseitigen Deckelement verschraubt oder durch Klebebänder oder durch Stoffschluss in einer Form eines Klebstoffes oder durch Nietverbindungen verbunden ist.
Hybridelement nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Hybridelement zur Ausführung von ortsveränderbaren Torblättern und Türblättern einsetzbar ist.