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Die Erfindung betrifft eine Atemschutzmaske für Mund und/oder Nase, aufweisend zumindest eine den zu schützenden Bereich bedeckende Materiallage, wobei eine optisch veränderbare chemische Komponente in einer vorgebbaren Fläche vorgesehen ist, die unter Einwirkung einer äußeren Einflussgröße eine sichtbare Veränderung der vorgebbaren Fläche bewirkt, gemäß den Merkmalen des Oberbegriffes des Schutzanspruches 1.
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Eine solche Atemschutzmaske ist aus der
DE 201 20 543 U1 bekannt. Diese bekannte Atemschutzmaske ist dadurch gekennzeichnet, dass diese zumindest eine optisch veränderbare chemische Komponente aufweist, die in einer definierten Fläche angeordnet ist und unter Einwirkung äußerer Einflussgrößen, ausgewählt aus der abschließenden Aufzählung aus Temperatur, Feuchtigkeit, CO2-Konzentration und Licht, eine sichtbare Veränderung der definierten Fläche bewirkt. Dieses Gebrauchsmuster offenbart somit eine Atemschutzmaske mit einer optischen Gestaltung, bei der durch das Vorhandensein der chemischen Komponente Aufschriften, Logos, oder andere Kennzeichen dem Betrachter in einprägsamer Weise entgegentreten. Aufgrund der Einflüsse äußerer Parameter zeigt diese Atemschutzmaske auf einer definierten Fläche während ihres Gebrauches eine optische Veränderung. Als Folge dieser optischen Veränderung kann der Betrachter mit einer gewissen zeitlichen Verzögerung auf der Maske ein bestimmtes Kennzeichen, zum Beispiel ein Logo oder einen bestimmten Begriff erkennen. Da ein Betrachter erfahrungsgemäß optische Veränderungen intensiver wahrnimmt als ein bereits anfänglich vorhandenes Muster, wird somit die einprägsame Zeit und Werbewirksamkeit des während des Gebrauches erzeugten Kennzeichens gesteigert.
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Dieses Gebrauchsmuster beschäftigt sich somit nur mit werbewirksamen Zeichen, nicht jedoch mit dem eigentlichen Sinn und Zweck einer solchen Atemschutzmaske, nämlich der Sicherheit desjenigen, der diese Maske trägt. Es besteht sogar noch die Gefahr, dass die Maske viel zu lange getragen wird und dadurch ihre Schutzwirkung verfehlt. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Atemschutzmaske als Dentalschutzmaske ausgebildet ist und in einer Zahnarztpraxis getragen wird, wobei die Maske das Logo der Zahnarztpraxis aufweist. In einem solchen Fall haben die Träger ein Interesse daran, die Dentalschutzmaske zu Werbezwecken möglichst lange zu tragen und vergessen dabei unweigerlich den Aspekt, dass die Atemschutzmaske über die Tragezeit ihre Schutzwirkung verliert.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die vorstehend genannten Nachteile zu vermeiden und dem Träger einer solchen Atemschutzmaske eine verbesserte Sicherheit zu gewährleisten.
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Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Schutzanspruches 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Atemschutzmaske einen Nasenbügel aufweist, wobei eine Verformung des Nasenbügels die sichtbare Veränderung der vorgebbaren Fläche zeitverzögert bewirkt. Üblicherweise werden Atemschutzmasken in einem ebenen Zustand ausgeliefert, damit sie flach übereinander zu einem Stapel aufeinander gelegt werden können. Wenn sich ein Benutzer eine solche Atemschutzmaske anzieht, ist es erforderlich, dass er diesen Nasenbügel derart verformt, dass er sich der Gesichtsform des Trägers, insbesondere dessen Nasenrücken, angepasst. Dazu wird der Benutzer diesen Nasenbügel zwangsläufig verformen müssen. Dieser Vorgang der Verformung wird ausgenutzt, um einen Zeitpunkt zu bestimmen, ab dem die Atemschutzmaske von dem Träger zum Einsatz kommt. Gleichzeitig wird dieser Zeitpunkt ausgenutzt, zu dem die mechanische Verformung des Nasenbügels auf die chemische Komponente einwirkt, um zu bewirken, dass diese chemische Komponente zeitverzögert die sichtbare Veränderung bewirkt. Das bedeutet mit anderen Worten, dass dann, wenn der Nasenbügel mechanisch verformt wird, gleichzeitig eine Einwirkung auf die chemische Projekte erfolgt, die zur Folge hat, dass die chemische Komponente zeitverzögert eine sichtbare Veränderung erfährt, ggfs. unterstützt von einer Wärmeeinwirkung (der Atemluft und/oder der Körpertemperatur) des Trägers. Diese sichtbare Veränderung ist für den Träger oder eine andere Person, die den Träger sieht, ein Zeichen dafür, dass die wirksame Schutzdauer der Atemschutzmaske entweder noch nit abgelaufen ist, kurz vor dem Ablauf steht oder sogar schon abgelaufen ist (je nachdem, wie die sichtbare Veränderung gestaltet ist) und somit ein Wechsel zu einer neuen Atemschutzmaske erforderlich ist. Als einfachstes Beispiel sei erwähnt, dass im ungenutzten Zustand der Atemschutzmaske die vorgebbare Fläche der chemischen Komponente grün eingefärbt ist, wobei es zunächst nach der Verformung des Nasenbügels bei dieser Farbe Grün bleibt und sie erst nach Ablauf einer vorgegebenen Zeit (zum Beispiel 2 Stunden) schlagartig oder kontinuierlich in die Farbe Rot wechselt.
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Wenn eine solche Atemschutzmaske (auch als Mund-Nasen-Einwegmaske oder dergleichen bezeichnet) angezogen wird und der Nasenbügel der Nasenform des Trägers im Regelfall von dem Träger selbst (oder möglicherweise von einer anderen Person) sachgerecht angepasst wurde, wird von der chemischen Komponente ein thermochromer Prozess in Gang gesetzt. Nach einer vorgebbaren Tragedauer (zum Beispiel von ca. 2 bis 2,5 Stunden, allerdings abhängig von der Gestaltung der Maske, ihrem Einsatzzweck und den verwendeten Materialen) verändert ein vorgebbarer Bereich, vorzugsweise der Bereich über dem Nasenbügel, seine Farbe (aufgrund des chemisches Prozesses innerhalb der chemischen Komponente, ggfs, unterstütz durch die körpereigene Temperatur des Trägers). Das signalisiert Dritten, dass die erlaubte Tragedauer erreicht ist und kein weiterer zuverlässiger Schutz anderen gegenüber gewährleistet ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Materiallage einlagig oder mehrlagig ist. Bei einer einlagigen Materiallage wird die chemische Komponente von außen aufgebracht, und zwar derart aufgebracht, dass sie in Verbindung mit dem Nasenbügel steht, sodass dessen Verformung auf die chemische Komponente einwirken und die zeitlich verzögerte Veränderung starten kann. Ist die Materiallage mehrlagig, kann daran gedacht werden, die chemische Komponente, genauso wie den Nasenbügel, zwischen zwei Lagen anzuordnen. Durch mehrlagige Materiallagen wird die Schutzwirkung der Atemschutzmaske deutlich erhöht, da dadurch mehr Fremdstoffe und sonstige Störpartikel, insbesondere auch Viren und/oder Bakterien, herausgefiltert werden können.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Materiallage ein Vliesstoff ist. Damit steht beispielsweise ein bekanntes Material zur Verfügung, mit dem die Atemschutzmaske nach der Erfindung hergestellt werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Nasenbügel aus einem verformbaren Kunststoffmaterial, insbesondere ausgebildet als länglicher flacher Streifen, gebildet ist. Mit einem solchen Nasenbügel aus einem verformbaren Kunststoffmaterial kann dieser sehr schnell, einfach und in hohen Stückzahlen sowie steril hergestellt werden. Aufgrund der länglichen flachen Streifenform lässt er sich von dem Träger besonders gut an die Konturen des Gesichtes im Bereich des Nasenflügels anpassen und auch sehr einfach in Wirkverbindung mit der chemischen Komponente bringen. Außerdem lassen sich gebrauchte Atemschutzmasken sehr gut recyceln. Das gleiche gilt auch für den Fall, dass der Nasenbügel aus einem verformbaren Metallwerkstoff, insbesondere ausgebildet als länglicher flacher Streifen, gebildet ist.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die optisch veränderbare chemische Komponente und/oder der Nasenbügel auf einer Materiallage angeordnet und befestigt ist. Hierbei ist insbesondere bei zwei oder mehreren übereinanderliegenden Materiallage darauf zu achten, dass die chemische Komponente und/oder der Nasenbügel auf der äußersten, d. h. nach außen (vom Gesicht des Trägers) wegweisenden Materiallage angeordnet ist, um vor allen Dingen sicherzustellen, dass die sichtbare Veränderung der chemischen Komponente von außen wahrgenommen werden kann. Es kann allerdings auch daran gedacht werden, die optisch veränderbare chemische Komponente auf der äußersten Materiallage und den Nasenflügel zwischen zwei Materiallagen anzuordnen. In einem solchen Fall ist lediglich darauf zu achten, dass die Verformung des Nasenbügels auf die chemische Komponente einwirken kann.
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In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die optisch veränderbare chemische Komponente und/oder der Nasenbügel zwischen zwei Materiallagen angeordnet ist, wobei zumindest eine nach außen weisende Materiallage im Bereich der vorgebbaren Fläche ausgespart ist. Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass sowohl die chemische Komponente als auch der Nasenbügel geschützt zwischen diesen beiden Materiallagen (wobei auch hier wieder mehr als zwei Materialanlagen in Betracht kommen können) angeordnet ist. Damit bei dieser Ausgestaltung die Erkennbarkeit der Veränderung der chemischen Komponente gewährleistet ist, muss zumindest eine nach außen weisende Materiallage im Bereich der vorgebbaren erkennbaren Fläche ausgespart sein, insbesondere dann, wenn die chemische Komponente und deren beabsichtigte Veränderung ansonsten nicht oder nicht ausreichend durch die äußere Materiallage aufgrund deren Materialeigenschaften erkennbar wäre. Wird für die äußere Materiallage jedoch ein Material mit solchen Eigenschaften gewählt, die es zulassen, dass die chemische Komponente und deren beabsichtigte Veränderung durch diese Materiallage hindurch hinreichend erkennbar ist, kann eine solche Aussparung entfallen. Sollten zum Beispiel drei übereinanderliegende Materiallagen zum Einsatz kommen und die chemische Komponente ist von außen in Richtung auf den Träger betrachtet unter zwei übereinanderliegenden Materiallagen angeordnet (dahinter damit die dritte Materiallage), müssen diese beiden äußeren übereinander liegenden Materiallagen entsprechend ausgespart sein, damit die sichtbare Veränderung der chemischen Komponente nach dem definierten Zeitablauf erkannt werden kann.
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Der in diesem Text und auch in den Schutzansprüchen verwendete Begriff „Nasenbügel“ steht stellvertretend auch für andere bewegliche oder bewegbare Teile der Atemschutzmaske, die von dem Anwender der Atemschutzmaske bewusst betätigt werden, nachdem die Atemschutzmaske (zum Beispiel nach Entnahme von einem Stapel, aus einer Box, von einer Fläche oder dergleichen) in die Hand genommen und aufgesetzt wurde. Bei diesen Teilen kann es sich zum Beispiel um elastische Ohrschleifen (wie Gummibänder) handeln, die der Anwender hinter seinen Ohren in an sich bekannter Weise anlegt, oder um Bändchen, die hinter den Ohren oder am Hinterkopf ebenfalls in an sich bekannter Weise zusammengebunden werden. In jedem Fall handelt es sich um solche Teile der Atemschutzmaske, die von dem Anwender bewusst beim Anlegen der Atemschutzmaske betätigt und/oder verformt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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