DE202020102580U1 - Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation - Google Patents

Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation Download PDF

Info

Publication number
DE202020102580U1
DE202020102580U1 DE202020102580.5U DE202020102580U DE202020102580U1 DE 202020102580 U1 DE202020102580 U1 DE 202020102580U1 DE 202020102580 U DE202020102580 U DE 202020102580U DE 202020102580 U1 DE202020102580 U1 DE 202020102580U1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
knitted fabric
thread
compression
knitted
knobbed
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DE202020102580.5U
Other languages
English (en)
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Julius Zorn GmbH
Original Assignee
Julius Zorn GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Julius Zorn GmbH filed Critical Julius Zorn GmbH
Priority to DE202020102580.5U priority Critical patent/DE202020102580U1/de
Publication of DE202020102580U1 publication Critical patent/DE202020102580U1/de
Active legal-status Critical Current
Anticipated expiration legal-status Critical

Links

Images

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D04BRAIDING; LACE-MAKING; KNITTING; TRIMMINGS; NON-WOVEN FABRICS
    • D04BKNITTING
    • D04B1/00Weft knitting processes for the production of fabrics or articles not dependent on the use of particular machines; Fabrics or articles defined by such processes
    • D04B1/10Patterned fabrics or articles
    • D04B1/12Patterned fabrics or articles characterised by thread material
    • DTEXTILES; PAPER
    • D10INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10BINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10B2403/00Details of fabric structure established in the fabric forming process
    • D10B2403/01Surface features
    • D10B2403/011Dissimilar front and back faces
    • D10B2403/0113One surface including hollow piping or integrated straps, e.g. for inserts or mountings
    • DTEXTILES; PAPER
    • D10INDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10BINDEXING SCHEME ASSOCIATED WITH SUBLASSES OF SECTION D, RELATING TO TEXTILES
    • D10B2509/00Medical; Hygiene
    • D10B2509/02Bandages, dressings or absorbent pads
    • D10B2509/028Elastic support stockings or elastic bandages

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Of Fabric (AREA)

Abstract

Kompressionsgestrick, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation, umfassend ein elastisches Grundgestrick (1), das aus wenigstens einem Strickfaden (F) und einem hinterlegten Faden (H) gestrickt ist, sowie wenigstens einen im Grundgestrick (1) eingelegten oder eingestrickten elastischen Schussfaden (S), wobei in dem Grundgestrick (1) wenigstens ein Bereich als ein Noppengestrick (2) eingestrickt ist, welches mindestens eine stegförmige Erhebung (3) umfasst, die bei Anlage des Kompressionsgestricks an einem Körperteil eines Benutzers eine Stimulation des Körperteils bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (3) im Noppengestrick (2) durch Flottungen des Strickfadens (F) und des hinterlegten Fadens (H) gebildet sind.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Kompressionsgestrick, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation, sowie aus dem Kompressionsgestrick hergestellte Kompressionsartikel.
  • Aus dem Stand der Technik sind Bekleidungsstücke mit reizinduzierenden Strukturen zur Stimulation von Muskeln bzw. Faszien von Muskeln bekannt. So ist beispielsweise aus der EP 2 895021 B1 ein Oberkörperbekleidungsstück bekannt, das im getragenen Zustand eine Kompressionswirkung auf den Körper eines Trägers ausübt und mindestens eine reizinduzierende Struktur mit mindestens einem reizinduzierenden Funktionselement aufweist, das im getragenen Zustand an einer dem Körper zugewandten Innenseite des Oberkörperbekleidungsstücks angeordnet ist. Das mindestens eine Funktionselement umfasst dabei einen gestrickten Bereich, der sich hinsichtlich seiner Bindungsart von einem an das Funktionselement angrenzenden Strickbereich des Oberkörperbekleidungsstücks unterscheidet und als ein Fanggestrick ausgebildet ist. Mittels der reizinduzierenden Struktur wird auf den Körper des Trägers an den Stellen, an denen sich die Funktionselemente befinden, eine propriorezeptiv stimulierende Wirkung ausgeübt, welche durch die Kompressionswirkung des Bekleidungsstücks verstärkt wird. Die Funktionselemente können dabei als lokal begrenzte Erhebungen ausgebildet und so dimensioniert sein, dass sie eine punktuelle Druckausübung auf die Haut des Trägers entlang einer Muskelkette und dadurch eine Stimulation der Muskelaktivität der betreffenden Muskelkette bewirken.
  • Bei dem aus der EP 2 895021 B1 bekannten Bekleidungsstück sind die reizinduzierenden Strukturen mit den reizinduzierenden Funktionselementen so am Bekleidungsstück platziert, dass die reizinduzierenden Strukturen zumindest teilweise mit spezifischen Muskeln oder Muskelgruppen überlappen oder die Außenkontur der reizinduzierenden Struktur zumindest im Wesentlichen der Außenkontur bestimmter Muskelgruppen entspricht.
  • Aus dem Stand der Technik sind weiterhin funktionelle Bekleidungsstücke bekannt, welche über Funktions- oder Stimulationselemente verfügen, die an bestimmten Trigger-Punkten des menschlichen Körpers beispielsweise durch Druck oder Reibung eine Stimulation hervorrufen.
  • Die AT 11 230 U2 beschreibt beispielsweise Bekleidungselemente, die das Wohlbefinden, die Körperfunktionen oder die Leistungsfähigkeit des menschlichen Körpers durch gezielte Stimulation von aus der traditionellen chinesischen Medizin bekannten Meridianen und/oder Akupunkturpunkten unterstützen oder verbessern, indem am Bekleidungselement angeordnete Stimulationskörper durch Druck oder Reibung oder durch magnetische oder elektrische Reize eine Stimulation ausüben. Die Stimulationskörper sind dabei entlang der Meridiane und Akupunkturpunkte platziert. Mit derartigen Bekleidungsstücken können Verspannungen gelöst, die Regeneration nach Training oder Verletzungen beschleunigt, die körperliche Leistungsfähigkeit verbessert sowie Muskeln und Knochen gestärkt oder Schmerzen gelindert werden. Eine durch das Bekleidungselement auf den Körper ausgeübte Kompression soll die Stimulation dabei unterstützen.
  • Bei den aus elastischen und kompressiven Gestricken hergestellten Bekleidungsstücken mit Stimulations- bzw. Funktionselementen zur Muskel- und Faszienstimulation besteht beim Tragen des Bekleidungsstücks das Problem, dass die Funktionselemente, die auf bestimmte Stellen des Körpers des Trägers einwirken sollen, wie z.B. bestimmte Trigger- oder Akupunkturpunkte, oder entlang bestimmter Muskeln oder Muskelketten angeordnet sind, bei Bewegungen des Trägers aufgrund der Elastizität der Bekleidungsstücke ihre Position ändern und die Lage der Funktionselemente dadurch von der gewünschten Lage entfernt wird. Dadurch wirken die Funktionselemente bei Bewegungen des Trägers nicht mehr auf die gewünschten Stellen am Körper stimulierend ein.
  • Hiervon ausgehend besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Kompressionsgestrick bereitzustellen, aus dem Kompressionsartikel mit reizinduzierenden Stimulations- bzw. Funktionselementen hergestellt werden können, welche auch bei einer Bewegung des Trägers des Kompressionsartikels formstabil bleiben, so dass die Funktionselemente an den vorgesehenen Körperstellen stimulierend einwirken können, ohne dass es zu Ortsverschiebungen der Funktionselemente am Körper des Trägers kommen kann. Weiterhin besteht eine Aufgabe der Erfindung darin, ein Kompressionsgestrick zur Herstellung von Kompressionsartikeln zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation bereitzustellen, welches eine gezielte, möglichst starke und lokale Stimulation von vorgegebenen Trigger-Punkten am Körper des Trägers ermöglicht.
  • Diese Aufgaben werden mit einem Kompressionsgestrick mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einem aus diesem Kompressionsgestrick hergestellten Kompressionsartikel gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen des Kompressionsgestricks und des daraus hergestellten Kompressionsartikels können den abhängigen Ansprüchen entnommen werden.
  • Das Kompressionsgestrick gemäß der Erfindung kann zur zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation wie auch zur Behandlung von Lymphinsuffizienzen eingesetzt werden und umfasst ein elastisches Grundgestrick, das aus wenigstens einem Strickfaden und einem hinterlegten Faden gestrickt ist, sowie wenigstens einen im Grundgestrick eingelegten oder eingestrickten elastischen Schussfaden, wobei in dem Grundgestrick wenigstens ein Bereich als ein Noppengestrick eingestrickt ist, welches mindestens eine stegförmige Erhebung umfasst, die bei Anlage des Kompressionsgestricks an einem Körperteil eines Benutzers eine Muskel- oder Faszienstimulation sowie eine Stimulation des Körpergewebes und der Nerven bewirkt. Gemäß der Erfindung sind die Erhebungen, welche Funktionselemente zur Stimulation der Muskeln und insbesondere der Muskelfaszien, bilden, im Noppengestrick durch Flottungen des Strickfadens und des hinterlegten Fadens gebildet.
  • Durch die Ausbildung der Erhebungen im Noppengestrick durch Flottungen des Strickfadens und des hinterlegten Fadens wird eine größere Stabilität des Kompressionsgestricks erzeugt. Insbesondere ist das Kompressionsgestrick auf Längszug (also eine Zugspannung in Längsrichtung bzw. in Maschenstäbchenrichtung des Gestricks) formstabiler als Gestricke, in denen Erhebungen durch Fangmaschen ausgebildet sind. Durch die Verwendung eines hinterlegten Fadens, der im Grundgestrick zusammen mit dem Strickfaden verläuft, wird eine höhere Ausprägung der Erhebungen erzeugt, als dies beispielsweise bei Funktionselementen der Fall ist, die durch Fanghenkel in einem Gestrick ausgebildet sind. Durch die höhere Ausprägung der Erhebungen gegenüber der Oberfläche des Grundgestricks kann eine gezielte und punktuelle Stimulation an spezifischen, vorgegebenen Trigger-Punkten am Körper des Trägers erzielt werden, wenn ein aus dem erfindungsgemäßen Kompressionsgestrick hergestellter Kompressionsartikel am Körper des Trägers anliegt. Weiterhin können durch den hinterlegten Faden Musterungen in das Grundgestrick eingebracht werden. Schließlich definiert die Art der Strickbindung des hinterlegten Fadens die Abgrenzung des Noppengestricks vom Grundgestrick, indem die Strickbindung im Bereich des Noppengestricks anders ausgebildet ist als in den übrigen Bereichen des Grundgestricks außerhalb des Noppengestricks. Durch die gewählte Gestrickbindung des hinterlegten Fadens in dem Noppengestrick kann eine höhere Stabilität des Bereichs des Noppengestricks gegen Längs- und Querzug auf das Gestrick erzeilt werden.
  • Durch die hohe Formstabilität des Kompressionsgestricks, die durch die Ausbildung der Erhebungen durch Flottungen des Strickfadens und des hinterlegten Fadens in den Bereichen des Noppengestricks erzielt wird, bleiben die als Funktions- bzw. Stimulationselemente wirkenden Erhebungen am vorgesehenen Ort, d.h. insbesondere an den spezifischen Trigger-Punkten (wie z.B. Akupunkturpunkten), auf welche die Erhebungen stimulierend einwirken sollen. Die Formstabilität des erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks und dadurch die korrekte Positionierung der Erhebungen wird dabei auch bei starken Bewegungen des Trägers aufrechterhalten. Dadurch können aus dem Kompressionsgestrick hergestellte Kompressionsartikel von einem Träger beispielsweise auch bei sportlicher Betätigung zur gezielten Muskel- und Faszienstimulation eingesetzt werden.
  • Die Erhebungen können sich dabei in Maschenreihenrichtung des Gestricks über mehrere Maschen bzw. Nadeln der Strickmaschine, mit der das Kompressionsgestrick hergestellt wird, erstrecken. Die Ausdehnung der Erhebungen in Maschenreihenrichtung wird dabei über die Anzahl der Maschen bzw. Nadeln der Strickmaschine bestimmt, über die der Strickfaden und der hinterlegte Faden jeweils flott liegen. Bevorzugt erstrecken sich die Erhebungen in Maschenreihenrichtung über mindestens zwei und insbesondere über drei oder vier Maschen. Es ist jedoch auch möglich, die Erstreckung der Erhebungen in Maschenreihenrichtung über eine höhere Anzahl von Maschen bzw. Nadeln auszuführen, so dass auch lineare, sich in Maschenreihenrichtung erstreckende Stimulationselemente erzeugt werden können.
  • In Längsrichtung des Gestricks (also in Strickrichtung bzw. Maschenstäbchenrichtung) können sich die Erhebungen jeweils über eine Mehrzahl von aufeinanderfolgenden Maschenreihen erstrecken. In bevorzugten Ausführungsbeispielen erstrecken sich die Erhebungen in Maschenstäbchenrichtung über mindestens vier, besonders bevorzugt über sechs bis zwölf und insbesondere über zehn aufeinanderfolgende Maschenreihen des Grundgestricks.
  • Die Erstreckung der Erhebungen in Maschenreihenrichtung und in Maschenstäbchenrichtung kann den Erfordernissen und insbesondere der gewünschten Größe der als Funktionselemente wirkenden Erhebungen angepasst werden. Durch eine Ausbildung der Erhebungen über nur wenige Maschenreihen in Maschenstäbchenrichtung sowie die Ausbildung der Flottungen des Strickfadens und des hinterlegten Fadens über nur zwei oder drei Maschen bzw. Nadeln der Strickmaschine können punktuell wirkende Funktionselemente ausgebildet werden. Die Größe der der Erhebungen in Maschenreihenrichtung und/oder in Maschenstäbchenrichtung liegt bspw. im Bereich von 0,1 bis 2 cm. Die Höhe der Erhebungen, also deren Überstand über die Oberfläche des Grundgestricks kann durch eine Auswahl der Fadenstärke des Strickfadens und des hinterlegten Fadens sowie durch die Anzahl der Maschen bzw. Nadeln, über die der Strickfaden und der hinterlegte Faden im Bereich der Erhebungen flott liegen, beeinflusst werden. Die Höhe der Erhebungen liegt dabei bevorzugt im Bereich von 0,1 bis 1,0 cm.
  • Die Einbindung der Erhebungen in ein Noppengestrick, welches vom Grundgestrick umgeben ist, trägt zur Formstabilität des Kompressionsgestricks bei. Dabei unterscheidet sich die Gestrickbindung des Noppengestricks bevorzugt von der Gestrickbindung des Grundgestricks.
  • Der Bereich des Noppengestricks unterscheidet sich von dem das Noppengestrick umgebenden Bereich des Grundgestricks insbesondere durch die Gestrickbindung des hinterlegten Fadens. So kann beispielsweise das Grundgestrick in Bereichen außerhalb des Noppengestricks in Maschenstäbchenrichtung aufeinanderfolgende Maschenreihen umfassen, in denen der Strickfaden in jeder Masche bzw. jeder Nadel verstrickt ist und der hinterlegte Faden abwechselnd maschenbildend und flott liegend in das Grundgestrick eingearbeitet ist. Bevorzugt ist dabei das Maschenbild von in Maschenstäbchenrichtung benachbarten Maschenreihen in Maschenreihenrichtung um je eine Masche versetzt zueinander angeordnet.
  • Im Grundgestrick kann also beispielsweise der Strickfaden auf jeder Nadel der Strickmaschine maschenbildend verstrickt sein und der hinterlegte Faden kann auf jeder zweiten Nadel zusammen mit dem Strickfaden Maschen bilden und zwischen zwei solchen verstrickten Maschen flott liegen.
  • Im Bereich des Noppengestricks dagegen können außerhalb der Erhebungen sowohl der Strickfaden als auch der hinterlegte Faden auf jeder Nadel der Strickmaschine maschenbildend verstrickt sein. Der Bereich des Noppengestricks zeichnet sich durch eine besonders gute Formstabilität aus und trägt daher dazu bei, dass die Erhebungen auch bei Bewegungen des Trägers eines aus dem Gestrick hergestellten Kompressionsartikels am vorgesehenen Ort, insbesondere an spezifischen Triggerpunkten, bleiben.
  • Der elastische Schussfaden ist bevorzugt im Grundgestrick und im Noppengestrick in gleicher Weise eingebunden. So kann der elastische Schussfaden bspw. sowohl im Grundgestrick wie auch im Noppengestrick 1:1 im Fang versetzt eingelegt sein. Dies stellt eine sichere Einbindung des elastischen Schussfadens in dem Kompressionsgestrick und dadurch eine gleichförmige Kompressionswirkung sicher. Der elastische Schussfaden kann auch sowohl im Grundgestrick wie auch im Noppengestrick verstrickt sein. Der elastische Schussfaden bewirkt einerseits eine kompressive Wirkung des elastischen Gestricks auf das Körperteil, an dem ein aus dem Kompressionsgestrick hergestellter Kompressionsartikel angelegt wird. Andererseits bewirkt die Elastizität des Schussfadens, dass sich das Gestrick im Bereich der Flottungen des Strickfadens und des hinterlegten Fadens in dem Noppengestrick in Maschenreihenrichtung zusammenzieht und dadurch die Erhebungen derart ausbildet, dass diese auf einer Warenseite des Kompressionsgestricks (linke Warenseite) über der Oberfläche des Grundgestricks vorstehen. Die Höhe der Erhebungen über der Oberfläche des Grundgestricks wird dabei durch die Anzahl der Flottungen des Strickfadens und des hinterlegten Fadens im Noppengestrick bestimmt. Je mehr Flottungen hier vorgesehen sind, desto höher stehen die Erhebungen, welche durch diese Flottungen ausgebildet sind, über der Oberfläche des Grundgestricks vor.
  • Die von dem Schussfaden erzeugte Kompressionswirkung kann dabei gleichmäßig über die gesamte Fläche des Kompressionsgestrick ausgeführt sein. Es ist aber auch möglich, dass ein gradueller Verlauf des vom Kompressionsgestrick auf ein Körperteil des Trägers ausgeübter Kompressionsdruck erzeugt wird. Insbesondere bei Anlegen eines aus dem Kompressionsgestrick hergestellten Kompressionsartikels an einer Körperextremität wie einem Arm oder einem Bein ist ein von distal nach proximal abnehmender Druckverlauf des Kompressionsdrucks zur Unterstützung der Blutzirkulation vorteilhaft.
  • In bevorzugten Ausführungsbeispielen sind im Bereich eines Noppengestricks mehrere stegförmige Erhebungen ausgebildet, zwischen denen eine Vertiefung angeordnet ist. In einem Bereich des Noppengestricks liegen dadurch benachbarte Erhebungen in Maschenreihenrichtung im Abstand zueinander. Im Bereich der Vertiefung zwischen zwei benachbarten Erhebungen in dem Bereich eines Noppengestricks sind der Strickfaden und der hinterlegte Faden wie im übrigen Bereich des Noppengestricks gestrickt, also in jeder Masche bzw. auf jeder Nadel maschenbildend miteinander verstrickt. Die Ausbildung von mehreren, in einem Bereich des Noppengestricks in Maschenreihenrichtung im Abstand zueinander liegenden Erhebungen trägt zu einer verbesserten Formstabilität des Kompressionsgestricks bei Querzug (also bei einer Zugspannung auf das Gestrick in Maschenreihenrichtung) bei.
  • Das erfindungsgemäße Kompressionsgestrick ist zweckmäßig als Rundgestrick ausgebildet und kann sowohl auf einer Rundstrickmaschine als auch auf einer Flachstrickmaschine hergestellt werden. Dies ermöglicht eine industrielle Massenfertigung unter Einhaltung geringer Größentoleranzen und die Ausbildung von nahtlosen, schlauchförmigen Kompressionsartikeln, wie z.B. schlauchförmige Bandagen, Strümpfe, Ärmel, Rumpfbandagen, oder auch von Bekleidungsstücken wie z.B. Shirts oder Hosen.
  • Diese und weitere Vorteile sowie Wirkungen und Merkmale des erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks und der daraus hergestellten Kompressionsartikel ergeben sich aus den nachfolgend unter Bezugnahme auf die begleitenden Zeichnungen näher beschriebenen Ausführungsbeispielen.
  • Die Figuren zeigen:
    • 1 Darstellung des Fadenlaufs eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks bestehend aus einem Grundgestrick mit darin eingestricktem Noppengestrick, welches zwei stegförmige Erhebungen aufweist;
    • 2 Detaildarstellung des Fadenlaufs des Kompressionsgestricks von 1 im Bereich des Noppengestricks;
    • 3 Detaildarstellung des Fadenlaufs des Kompressionsgestricks von 1 im Übergangsbereich vom Grundgestrick zum Noppengestrick;
    • 4 Detaildarstellung des Fadenlaufs des Kompressionsgestricks von 1 im Bereich der Erhebungen in dem Noppengestrick;
    • 5 Detaildarstellung des Fadenlaufs des Kompressionsgestricks von 1 im Übergangsbereich vom Grundgestrick zum Noppengestrick mit einer im Noppengestrick angeordneten Erhebung;
    • 6 Fotografische Darstellung der linken Warenseite des Kompressionsgestricks von 1;
    • 7 Fotografische Darstellung der rechten Warenseite des Kompressionsgestricks von 1;
    • 8 Schematische und perspektivische Darstellung der in einem Bereich eines Noppengestricks angeordneten Erhebungen des Kompressionsgestricks von 1;
    • 9 Schematische und perspektivische Darstellung einer einzelnen, im Bereich des Noppengestricks eines erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks angeordneten Erhebung;
    • 10 Schematische und perspektivische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks mit drei im Bereich des Noppengestricks in Maschenreihenrichtung im Abstand zueinander angeordneten Erhebungen.
  • In 1 ist der Fadenlauf eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks in einer Übersichtsdarstellung gezeigt. Die 2 - 5 zeigen Detaildarstellungen des Fadenlaufs. In den 1 bis 5 haben die verwendeten Stricksymbole folgende Bedeutung:
  • Schussfaden, idR umwundener Elasthanfaden
    Hinterlegfaden, Polyamidgarn
    Strickfaden, „Stricklycra“, (einfach) umwundener Lycrafaden
    Schussfaden: Flottung
    Schussfaden: Henkel/Fang
    Strickfaden (Flottung), Hintelegfaden (Flottung)
    Strickfaden (Masche), Hinterlegfaden (Flottung)
    Strickfaden (Masche), Hinterlegfaden (Masche)
  • Das in den 1 bis 5 dargestellte Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks umfasst ein elastisches Grundgestrick 1, das aus wenigstens einem Strickfaden F und einem hinterlegten Faden H (im Folgenden auch als Hinterlegfaden H bezeichnet) gestrickt ist. In das Grundgestrick 1 ist ein elastischer Schussfaden S eingelegt. Sowohl der Strickfaden F als auch der elastische Schussfaden S können als umwundener Elasthanfaden ausgebildet sein, bspw. als umwundener Lycrafaden, wobei der Strickfaden F (wesentlich) dünner ist als der elastische Schussfaden S. Bei dem Hinterlegten Faden H kann es sich um ein Einfachgarn handeln, bspw. um ein Polyamidgarn. Anstelle umwundener Elasthanfäden können für den Strickfaden F und für den Schussfaden S auch andere Garne eingesetzt werden, wie z.B.... (hier ggf. noch Alternativen für den Strickfaden und den Schussfaden definieren).
  • In dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Grundgestrick 1 als Rechts-Links-Gestrick (R/L-Gestrick) ausgebildet, wobei der elastische Schussfaden S 1:1 im Fang versetzt im Grundgestrick 1 hinterlegt ist.
  • In dem Grundgestrick 1 ist ein Bereich eingestrickt, der als Noppengestrick 2 bezeichnet wird und in den Zeichnungen des Fadenlaufs der 1-5 als hellgrau hinterlegtes Rechteck dargestellt ist. Der Gestrickbereich des Noppengestricks 2 unterscheidet sich von dem ihn umgebenden Gestrickbereich des Grundgestricks 1 durch die Art der Gestrickbindung des Hinterlegfadens H. Die Gestrickbindungen des Strickfadens F sind im Bereich des Noppengestricks 2 dieselben wie im übrigen Bereich des Grundgestricks 1, also bspw. als R/L-Gestrick ausgebildet. Wie beispielsweise der Detaildarstellung des Fadenlaufs der 5 zu entnehmen ist, bildet der Strickfaden F in dem Grundgestrick 1 in Bereichen außerhalb des Noppengestricks 2 auf jeder Nadel der Strickmaschine, mit der das Kompressionsgestrick gestrickt wird, eine Masche, so dass sich im Grundgestrick 1 ein Rechts-Links-Gestrick ergibt. Der Hinterlegfaden H ist im Grundgestrick 1 in den Bereichen außerhalb des Noppengestricks 2 mit dem Strickfaden F so in das Grundgestrick 1 eingestrickt, dass der Hinterlegfaden H auf jeder zweiten Nadel eine Masche bildet und zwischen diesen Maschen flott liegt. Der hinterlegte Faden H ist also im Grundgestrick 1 außerhalb der Bereiche des Noppengestricks abwechselnd maschenbildend und flott liegend in das Grundgestrick 1 eingearbeitet.
  • Im Gegensatz dazu bildet der hinterlegte Faden H im Bereich des Noppengestricks 2 auf jeder Nadel, ebenso wie der Strickfaden F, eine Masche, wie beispielsweise aus der Detaildarstellung des Fadenlaufs der 5 ersichtlich. Durch diese Ausbildung des Noppengestricks 2 ergibt sich im Bereich des Noppengestricks 2 eine höhere Formstabilität des Kompressionsgestricks, im Vergleich zu den Bereichen des Grundgestricks 1 außerhalb des Noppengestricks 2. In dem Bereich des Noppengestricks 2 sind in dem zeichnerisch dargestellten Ausführungsbeispiel des Kompressionsgestricks gemäß den 1 - 5 zwei stegförmige Erhebungen 3 angeordnet, welche in den Fadenlauf-Darstellungen der 1 - 5 durch dunkelgrau hinterlegte Rechtecke dargestellt sind. In Maschenreihenrichtung sind die beiden Erhebungen 3 in einem vorgegebenen Abstand zueinander angeordnet. Die stegförmigen Erhebungen 3 sind im Bereich des Noppengestricks 2 durch Flottungen des Strickfadens F und des hinterlegten Fadens H gebildet.
  • Wir insbesondere den Detaildarstellungen der 4 und 5 zu entnehmen ist, liegen im Bereich der stegförmigen Erhebungen 3 sowohl der Strickfaden F als auch der Hinterlegfaden H über eine bestimmte Anzahl von Nadeln der Strickmaschine flott. Die Anzahl der Nadeln, über die der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H flott liegen, bestimmt dabei die Breite der stegförmigen Erhebungen 3 (also deren Ausdehnung in Maschenreihenrichtung des Gestricks). In dem gezeigten Ausführungsbeispiel der 1 - 5 liegen der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H über drei Nadeln flott, so dass sich die beiden stegförmigen Erhebungen 3 in Maschenreihenrichtung jeweils über drei Nadeln erstrecken. Zwischen den stegförmigen Erhebungen 3 sind der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H, wie im übrigen Bereich des Noppengestricks 2 außerhalb der Erhebungen 3, auf jeder Nadel maschenbildend gestrickt.
  • Die Erstreckung der stegförmigen Erhebungen 3 in Maschenstäbchenrichtung (bzw. in Strickrichtung des Gestricks) hängt von der Anzahl der Maschenreihen ab, in denen der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H zur Ausbildung der Erhebungen 3 flott liegen. In dem in den 1 - 5 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Anzahl der Maschenreihen, in denen der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H zur Ausbildung der Erhebungen 3 Flottungen bilden, insofern verkürzt dargestellt, als in dem Fadenlauf der 1 nur zwei Maschenreihen des Grundgestricks 1 mit darin ausgebildeten Flottungen des Strickfadens F und des Hinterlegfadens H gezeigt sind. Die Anzahl dieser Maschenreihen, in denen Flottungen des Strickfadens F und des Hinterlegfadens H vorgesehen sind, kann beim Stricken des Kompressionsgestricks beliebig ausgewühlt werden, indem die Maschenreihen, die Flottungen des Strickfadens F und des Hinterlegfadens H enthalten, über eine bestimmte Anzahl von Maschenreihen wiederholt werden. Dies ist in dem Bild des Fadenlaufs der 1 durch die mit „N x“ bezeichnete Klammer dargestellt, wobei N die Anzahl der Wiederholungen der beiden Maschenreihen mit Flottungen ist. In bevorzugten Varianten des erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks kann N beispielsweise zwischen vier und zwölf liegen und insbesondere kann N = 10 sein.
  • Der elastische Schussfaden S ist im Bereich des Noppengestricks 2 in der gleichen Weise wie im Bereich des Grundgestricks 1 in den Bereichen außerhalb des Noppengestricks 2 eingebunden, d.h. in dem gezeigten Ausführungsbeispiel ist der Schussfaden S 1:1 im Fang versetzt im Noppengestrick 2 eingebunden. Im Bereich der Flottungen des Strickfadens F und des Hinterlegfadens H wird der Schussfaden S in die Maschenköpfe der Maschen des Strickfadens F eingehängt und ist dadurch in den Maschenköpfen des Strickfadens F fixiert.
  • Im Folgenden wird der Strickprozess beschrieben, mit dem das Kompressionsgestrick gemäß 1 auf einer Rundstrickmaschine oder einer Flachstrickmaschine als Rund- oder als Flachgestrick gestrickt werden kann, wobei in 1 am linken Rand die Nummern der Strickreihen (Maschenreihen des Grundgestricks 1 und Schussfadenreihen des Schussfadens S) angezeigt sind, wobei die ungeraden Reihen das Grundgestrik 1 und die geraden Reihen den darin eingebundenen Schussfade S darstellen.
  • Der Strickprozess beginnt in Reihe 1 mit dem Stricken des Grundgestricks 1 durch Verstricken des Strickfadens F als Masche auf jeder Nadel der Strickmaschine als R/L-Gestrick und gleichzeitiges Einstricken des Hinterlegfadens H durch Bildung einer Masche auf jeder zweiten Nadel und Flottungen des Hinterlegfadens H zwischen in Maschenreihenrichtung aufeinanderfolgenden Maschen des Hinterlegefdens H. Dabei wird der in Reihe 2 dargestellte Schussfaden S 1:1 im Fang versetzt in das Grundgestrick 1 eingebunden. Die Reihe 3 wird mit dem Strickfaden F und dem Hinterlegfaden H gestrickt wie in der Reihe 1, allerdings um eine Nadel in Maschenreihenrichtung versetzt. Entsprechend wird in der nächsten Reihe (Reihe 4) der Schussfaden S wieder 1:1 im Fang versetzt in das Grundgestrick 1 eingebunden.
  • In den in Strickrichtung (Maschenstäbchenrichtung) folgenden Reihen 5 - 15 wird in das Grundgestrick 1 bereichsweise das Noppengestrick 2 eingestrickt, welches in 1 mit dem hinterlegten hellgrauen Rechteck dargestellt ist. In Reihe 5 wird der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H im Bereich außerhalb des Noppengestricks 2 wie in der Reihe 1 verstrickt. Ab einer vorgegebenen Nadel (im gezeigten Ausführungsbeispiel ist dies die neunte Nadel) erfolgt eine andere Gestrickbindung des Hinterlegfadens H. Ab hier wird der Hinterlegfaden zusammen mit dem Strickfaden F auf jeder Nadel maschenbildend verstrickt. Dies wird in dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel über 15 Nadeln vorgenommen, bis wieder das Grundgestrick 1 wie in der ersten Reihe gestrickt wird. In der folgenden Reihe 6 wird wiederum der Schussfaden S 1:1 im Fang versetzt in das Grundgestrick 1 und in das Noppengestrick 2 eingebunden. Die nächste Reihe (Reihe 7) wird in entsprechender Weise gestrickt wie Reihe 5, wobei in dem Bereich außerhalb des Noppengestricks 2 die Flottungen des Hinterlegfadens H um eine Nadel gegenüber der Reihe 5 versetzt angeordnet sind.
  • Ab der Reihe 9 werden im Bereich des Noppengestricks 2 die stegförmigen Erhebungen 3 ausgebildet, indem der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H über eine vorgegebene Anzahl von Nadeln der Strickmaschine flott liegend in das Noppengestrick 2 eingebunden werden. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel verläuft der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H über drei Nadeln flott, so dass sich die durch diese Flottungen ausgebildete Erhebung 3 in Maschenreihenrichtung über drei Nadeln erstreckt.
  • In dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel sind in dem Bereich des Noppengestricks 2 zwei solcher Erhebungen 3 vorgesehen, die über eine vorgegebene Anzahl von Nadeln der Strickmaschine (im gezeigten Beispiel sind dies fünf Nadeln) im Abstand zueinander liegen. In dem Bereich zwischen den beiden Erhebungen 3 wird der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H auf jeder Nadel maschenbildend verstrickt, wie im übrigen Bereich des Noppengestricks 2 außerhalb der Erhebungen 3.
  • Nach Reihe 9 wird in Reihe 10 wiederum der Schussfaden S 1:1 im Fang in das Grundgestrick 1 und in das Noppengestrick 2 eingebunden. Reihe 11 wird wiederum gestrickt wie Reihe 9, allerdings um eine Nadel in Maschenreihenrichtung versetzt. In Reihe 12 wird wiederum der Schussfaden S in gleicher Weise wie in den darunterliegenden Reihen eingebunden. Die Gestrickbindung der Reihen 9 - 12 kann über eine vorgegebene Anzahl von Wiederholungen, beispielsweise fünfmal, wiederholt gestrickt werden. Durch die Anzahl N der Wiederholungen wird die Ausdehnung der stegförmigen Erhebungen 3 in Strickrichtung (Maschenstäbchenrichtung) definiert.
  • Die in Strickrichtung nachfolgenden Reihen 13 und 14 werden wie die Reihen 7 und 8 gestrickt, wobei hier eine langgezogene Masche über die Flottungen in den vorherigen Reihen entsteht, da der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H in Reihe 7 eingelegt werden und bis zur Reihe 13 ohne Maschenbildung auf den Nadeln bleiben. Die Reihen 15 und 16 werden gestrickt wie die Reihen 7 und 8 und die Reihen 17 - 20 entsprechen den Reihen 1 - 4.
  • Durch die Flottungen des Strickfadens F und des Hinterlegefadens H in bestimmten Bereichen des Noppengestricks 2 entstehen die stegförmigen Erhebungen 3, weil im Bereich der Flottungen des Schussfadens F und des Hinterlegfadens H der weiterhin 1:1 im Fang versetzt darin eingebundene Schussfaden S das Gestrick in Querrichtung zusammenzieht und auf einer Warenseite des Gestricks (rechte Warenseite, wie in 6 fotografisch dargestellt) Erhebungen 3 ausgebildet werden, die über eine bestimmte Höhe über der Oberfläche des Grundgestricks 1 vorstehen. Auf der anderen Warenseite (linke Warenseite, wie in 7 fotografisch dargestellt) ergeben sich an den Stellen der Erhebungen 3 entsprechende Vertiefungen.
  • Die sich durch diese Gestrickbindung ergebenden stegförmigen Erhebungen 3 sind in der schematischen und perspektivischen Darstellung der 8 gezeigt. 8 zeigt in einer perspektivischen Ansicht die beiden stegförmigen Erhebungen 3, die sich durch die Flottungen des Strickfadens F und des Hinterlegfadens H im Bereich des Noppengestricks 2 bilden.
  • Mit der vorbeschriebenen Stricktechnik können beliebig viele Erhebungen 3 in einem Bereich eines Noppengestricks 2 ausgebildet werden. In 9 ist zur Verdeutlichung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks gezeigt, bei dem im Bereich eines Noppengestricks 2 nur eine stegförmige Erhebung 3 angeordnet ist. In 10 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel mit drei solcher stegförmigen Erhebungen 3 dargestellt, die im Bereich eines Noppengestricks 2 liegen und in Maschenreihenrichtung im Abstand zueinander angeordnet sind. Der vorgegebene Abstand von benachbarten Erhebungen 3 ergibt sich dabei durch die Anzahl der Nadeln, über die der Strickfaden F und der Hinterlegefaden H auf jeder Nadel maschenbildend in dem Noppengestrick 2 verstrickt werden.
  • Die Bereiche des Noppengestricks 2 mit den darin angeordneten Erhebungen 3 lassen sich an beliebigen Stellen und beliebig oft in das Grundgestrick 1 einstricken. Zweckmäßig ist dabei, wenn ein Bereich eines Noppengestricks 2 allseitig von einem Bereich des Grundgestricks 1 umgeben ist, wie aus 1 ersichtlich. Dadurch wird die Herstellung von Kompressionsgestricken ermöglicht, welche an bestimmten, vorgebbaren Positionen des Gestricks Stimulationselemente in Form der Erhebungen 3 aufweisen. Damit lassen sich aus dem erfindungsgemäßen Kompressionsgestrick Kompressionsartikel zur Muskel- und Fsienstimulation oder zur Behandlung von Lymphinsuffizienzen herstellen, die an ausgewählten Triggerpunkten am Körper eines Trägers einen gezielten und insbesondere lokal begrenzten Reiz auf die Haut, das Gewebe und die Muskeln bzw. die Muskelfaszien sowie auf Nervenstränge ausüben.
  • Das Kompressionsgestrick gemäß der Erfindung zeichnet sich dabei durch eine hohe Formstabilität insbesondere im Bereich des Noppengestricks 2 aus. Diese hohe Formstabilität im Bereich des Noppengestricks 2 wird erzielt, indem der Strickfaden F und der Hinterlegfaden H auf jeder Nadel maschenbildend verstrickt sind. Bei den Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Kompressionsgestricks, in denen mehrere stegförmige Erhebungen 3 in einem Bereich eines Noppengestricks 2 ausgebildet sind, wird die Formstabilität auf Querzug (also auf einen Zug auf das Gestrick in Maschenreihenrichtung) noch durch die zwischen benachbarten Erhebungen ausgebildeten Strickbereiche des Noppengestricks 2 verstärkt.
  • Aus den erfindungsgemäßen Kompressionsgestricken können daher formstabile Kompressionsartikel zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation hergestellt werden, wobei die stegförmigen Erhebungen 3 als Stimulationselemente dienen, die eine stimulierende Wirkung auf das Körperteil ausüben, an denen der Kompressionsartikel angelegt wird. Kompressionsartikel, die aus einem erfindungsgemäßen Kompressionsgestrick hergestellt sind, ermöglichen daher eine gezielte, insbesondere eine lokal begrenzte bzw. punktuelle Stimulierung von Nerven, Muskeln oder Faszien, insbesondere an bestimmten Triggerpunkten des Körpers eines Trägers des Kompressionartikels, ohne dass die Position der Stimulationselemente bspw. durch Bewegungen des Trägers verändert wird.
  • Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt. So kann die Gestrickbindung in dem Grundgestrick 1 und in dem Noppengestrick 2 anders als im gezeigten R/L-Gestrick gewählt werden. Es kann hierfür bspw. auch eine Rechts-Rechts-Gestrick (R/R) verwendet werden. Zur Erzielung einer einheitlichen Struktur ist es jedoch vorteilhaft, wenn im Grundgestrick 1 und im Bereich des Noppengestricks 2 eine einheitliche Gestrickbindung, also bspw. R/R oder R/L verwendet wird. Weiterhin kann auch der elastische Schussfaden anders in das Grundgestrick und das Noppengestrick eingebunden werden. So ist es bspw. möglich, den Schussfaden in das Grund- und Noppengestrick einzustricken.
  • Das Kompressionsgestrick gemäß der Erfindung kann sowohl als Rundgestrick als auch als Flachgestrick ausgebildet sein, wobei es auch möglich ist, es als nahtloses Rundgestrick auf einer Flachstrickmaschine mit zwei gegenüberliegenden Nadelreihen zu stricken.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • EP 2895021 B1 [0002, 0003]
    • AT 11230 U2 [0005]

Claims (18)

  1. Kompressionsgestrick, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation, umfassend ein elastisches Grundgestrick (1), das aus wenigstens einem Strickfaden (F) und einem hinterlegten Faden (H) gestrickt ist, sowie wenigstens einen im Grundgestrick (1) eingelegten oder eingestrickten elastischen Schussfaden (S), wobei in dem Grundgestrick (1) wenigstens ein Bereich als ein Noppengestrick (2) eingestrickt ist, welches mindestens eine stegförmige Erhebung (3) umfasst, die bei Anlage des Kompressionsgestricks an einem Körperteil eines Benutzers eine Stimulation des Körperteils bewirkt, dadurch gekennzeichnet, dass die Erhebungen (3) im Noppengestrick (2) durch Flottungen des Strickfadens (F) und des hinterlegten Fadens (H) gebildet sind.
  2. Kompressionsgestrick nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Erhebungen (3) jeweils über mindestens zwei und insbesondere über drei Maschen erstrecken, über die der Strickfaden (F) und der hinterlegte Faden (H) jeweils flott liegen.
  3. Kompressionsgestrick nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Erhebungen (3) in Maschenstäbchenrichtung (L) jeweils über mehr als zwei, bevorzugt über vier bis zwölf, insbesondere über zehn aufeinanderfolgende Maschenreihen erstrecken.
  4. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick (1) in Bereichen außerhalb des Noppengestricks (2) in Maschenstäbchenrichtung aufeinanderfolgende Maschenreihen umfasst, in denen der Strickfaden (F) in jeder Masche verstrickt ist und der hinterlegte Faden (H) abwechselnd maschenbildend und flott liegend in das Grundgestrick (1) eingearbeitet ist, wobei das Maschenbild von in Maschenstäbchenrichtung benachbarten Maschenreihen in Maschenreihenrichtung um eine Masche versetzt zueinander verläuft.
  5. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Grundgestrick (1) in Bereichen außerhalb des Noppengestricks (2) in Maschenstäbchenrichtung aufeinanderfolgende Maschenreihen umfasst, in denen der Strickfaden (F) Maschen bildet und der hinterlegte Faden (H) abwechselnd Maschen und Flottungen bildet.
  6. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Noppengestrick (2) außerhalb der stegförmigen Erhebungen (3) Maschenreihen umfasst, in denen der Strickfaden (F) und der hinterlegte Faden (H) in jeder Masche maschenbildend miteinander verstrickt sind.
  7. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Schussfaden (S) sowohl im Grundgestrick (1) wie auch im Noppengestrick (2) im 1:1 Fang versetzt eingelegt oder verstrickt ist.
  8. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein als Noppengestrick (2) ausgebildeter Bereich mehrere stegförmige Erhebungen (3a, 3b, 3c) umfasst.
  9. Kompressionsgestrick nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen in Maschenreihenrichtung benachbarten Erhebungen (3a, 3b; 3b, 3c) der Strickfaden (F) und der hinterlegte Faden (H) in jeder Masche, bevorzugt über 3 bis 7 Maschen, maschenbildend miteinander verstrickt sind.
  10. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gestrickbindungen des Strickfadens (F) und des hinterlegten Fadens (H) im Grundgestrick und im Noppengestrick (2) unterscheiden.
  11. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundgestrick (1) der Strickfaden (F) auf jeder Nadel der Strickmaschine maschenbildend verstrickt ist und der hinterlegte Faden (H) auf j eder zweiten Nadel zusammen mit dem Strickfaden (F) Maschen bildet und zwischen zwei solchen verstrickten Maschen flott liegt.
  12. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Noppengestrick (2) der Strickfaden (F) und der hinterlegte Faden (H) auf jeder Nadel der Strickmaschine maschenbildend verstrickt ist.
  13. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Gestrickbindung des hinterlegte Fadens (H) im Noppengestrick (2) von der Gestrickbindung des hinterlegte Fadens (H) im Grundgestrick (1) unterscheidet.
  14. Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es ein auf einer Rundstrick- oder einer Flachstrickmaschine gestricktes Rundgestrick oder ein Flachgestrick ist.
  15. Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation, wobei der Kompressionsartikel zumindest bereichsweise oder vollständig aus einem Kompressionsgestrick nach einem der voranstehenden Ansprüche gefertigt ist.
  16. Kompressionsartikel nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompressionsgestrick mehrere als Noppengestrick (2) ausgebildete Bereiche umfasst, wobei jedes Noppengestrick (2) von Bereichen des Grundgestricks (1) umgeben ist und mindestens eine stegförmige Erhebung (3) und bevorzugt zwei oder drei stegförmige Erhebungen (3a, 3b, 3c) umfasst.
  17. Kompressionsartikel nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die stegförmigen Erhebungen (3) bei am Körper eines Trägers angelegtem Kompressionsartikel an vorgegebenen Triggerpunkten des Körpers anliegen und dort eine Faszienstimulation ausüben.
  18. Kompressionsartikel nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass die stegförmigen Erhebungen (3) bei am Körper eines Trägers angelegtem Kompressionsartikel an der dem Körper des Trägers zugewandten Seite des Kompressionsartikels über dem Grundgestrick (1) vorstehen.
DE202020102580.5U 2020-05-07 2020-05-07 Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation Active DE202020102580U1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE202020102580.5U DE202020102580U1 (de) 2020-05-07 2020-05-07 Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE202020102580.5U DE202020102580U1 (de) 2020-05-07 2020-05-07 Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE202020102580U1 true DE202020102580U1 (de) 2021-08-11

Family

ID=77457577

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE202020102580.5U Active DE202020102580U1 (de) 2020-05-07 2020-05-07 Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE202020102580U1 (de)

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT11230U2 (de) 2010-01-20 2010-07-15 Ines Mueller Kleidung
EP2895021B1 (de) 2012-09-12 2017-07-26 FALKE KGaA Oberkörperbekleidungsstück

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT11230U2 (de) 2010-01-20 2010-07-15 Ines Mueller Kleidung
EP2895021B1 (de) 2012-09-12 2017-07-26 FALKE KGaA Oberkörperbekleidungsstück

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1585117C3 (de) Rundgestrickter Strumpf
DE102013103914B3 (de) Kompressives Rundgestrick zum Überziehen über eine ein Gelenk aufweisende Extremität
EP2952616B1 (de) Verfahren zur Herstellung eines flächigen oder räumlichen Gestricks
EP3214213B1 (de) Rundgestrickteil sowie verfahren zur herstellung eines solchen
EP3141644B1 (de) Kompressives gestrickteil und verfahren zu seiner herstellung
EP3246439A1 (de) Gestrickteil
DE3028381A1 (de) Elastische kompressions-gelenkbandage
DE102007063148A1 (de) Nahtloses Kompressionsgestrick und Verfahren zu dessen Herstellung
EP3412816B1 (de) Kompressionsgestrick aus einem grundgestrick und einem darin eingelegten elastischen schussfaden, daraus hergestellter kompressionsartikel sowie verfahren zur herstellung eines kompressionsgestricks
EP3153615A1 (de) Flachgestrick in form eines das gesäss umfassenden hosenteils, verfahren zu seiner herstellung sowie daraus hergestellte kompressive hose
DE3540386A1 (de) Rohrfoermige stuetzbandage
DE2121026A1 (de) Elastikband mit Phantasiemotiven und Verfahren zu seiner Herstellung
DE202020102580U1 (de) Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation
DE102020112429A1 (de) Kompressionsgestrick und Kompressionsartikel, insbesondere zur Gewebe-, Nerven-, Muskel- und Faszienstimulation
CH641652A5 (de) Kettgewirktes, zu einem reissverschlussstreifen gehoerendes tragband.
DE202021106428U1 (de) Gestrick zur Herstellung von Kompressionsartikeln
EP3569749B1 (de) Nahtloser kompressionsartikel
DE102014116558A1 (de) Kompressionsgestrick mit zusätzlichem Kompressionsfaden
DE102019119396A1 (de) Medizinisches Gestrickteil und Verfahren zur Herstellung eines solchen Gestrickteils
AT274201B (de) Rundgestrickter Damenstrumpf
DE1635891B1 (de) Damenstrumpf
DE975881C (de) Kettenwirkware mit Gummikettenfaeden
AT291419B (de) Verfahren zur Herstellung nahtloser Stützstrümpfe
DE1635939A1 (de) Elastische Maschenware
DE202019103951U1 (de) Medizinisches Gestrickteil

Legal Events

Date Code Title Description
R207 Utility model specification
R150 Utility model maintained after payment of first maintenance fee after three years