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Die vorliegende Offenbarung betrifft eine Gelenkanordnung, insbesondere eine Kardangelenkanordnung.
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Kardangelenke sind auch unter dem Name Kreuzgelenk oder Universalgelenk bekannt. Sie dienen der Verbindung eines ersten Wellenelementes, das eine erste Wellenachse definiert, mit einem zweiten Wellenelement, das eine zweite Wellenachse definiert, zur Drehmomentübertragung, wobei der Winkel und die Länge zwischen der ersten Wellenachse und der zweiten Wellenachse während der Drehmomentübertragung veränderlich sein kann. Kardangelenke werden in vielfältigen technischen Anwendungen genutzt, beispielsweise bei Werkzeugen, in Automobilantrieben oder auch zur Drehmomentübertragung in Anwendungen der Prozessindustrie.
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Typischerweise umfassen Kardangelenke ein als Zapfenkreuz ausgebildetes Verbindungselement, wobei die Form des Zapfenkreuzes eine erste und eine zweite Lagerachse definiert, die senkrecht zueinander ausgerichtet sind, wobei in den Endpunkten des Kreuzes jeweils ein Zapfen angeordnet ist, dessen Zapfenachse entlang der jeweiligen Lagerachse ausgerichtet ist.
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Die mit dem Kardangelenk zu verbindenden Wellenenden des ersten Wellenelementes und des zweiten Wellenelementes weisen jeweils eine Gabelform mit jeweils zwei Gabelspitzen auf, wobei in jeder der Gabelspitzen des ersten oder des zweiten Wellenelements jeweils ein Lager zur Aufnahme jeweils eines der Zapfens des Verbindungselementes angeordnet ist und wobei die Lager jeweils einer der Gabeln ausgebildet sind, jeweils nur sich im Verbindungselement entweder auf der ersten oder auf der zweiten Lagerachse befindliche Zapfen aufzunehmen.
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Wenn ein Drehmoment über die Gelenkanordnung übertragen wird, kommt es im Allgemeinen zu einer oder zu mehreren Drehbewegungen von Zapfen in den zugehörigen Lagern. Insbesondere bei Übertragung großer Drehmomente und bei Betriebsdrehzahlen, die z. B. eine oder mehrere Drehbewegungen der Zapfen pro Minute bewirken können, können erhebliche Reibungskräfte in den Lagern wirken. Deshalb ist es in solchen Situationen Praxis, Wälzlager als Lager einzusetzen, beispielsweise Kugellager, Zapfenlager oder auch Nadellager. In vielen Fällen ist es wichtig und notwendig, die Wälzkörper und auch Laufbahnen der Lager zu schmieren, so dass die im Lager auftretende Reibung und damit auch der Verschleiß minimiert werden.
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In diesem Zusammenhang ist es wichtig, dass genügend Schmiermittel das jeweilige Lager erreicht. Beispielsweise ist dies erzielbar durch regelmäßiges Schmieren der Lager. Da die Lager in manchen Anwendungen, beispielsweise in der Prozessindustrie, schwer zugänglich sind oder zum Schmieren ein Anlagenstillstand benötigt wird, besteht die Aufgabe darin, ein Kardangelenk mit einer nach Möglichkeit und über weite Strecken automatischen Schmierung zu entwickeln, das mit geringen Stillstandszeiten und/oder geringem Wartungsaufwand einhergeht.
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Diese Aufgabe wird durch eine Gelenkanordnung gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben spezielle Ausführungsformen.
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Die offenbarte Gelenkanordnung umfasst ein erstes Wellenelement, das eine erste Wellenachse definiert, ein Verbindungselement, insbesondere ein Zapfenkreuz, das über wenigstens ein erstes Lager bezüglich einer ersten Lagerachse drehbar mit dem ersten Wellenelement verbunden ist, wobei die erste Lagerachse quer zur ersten Wellenachse ausgerichtet ist. Die Gelenkanordnung umfasst ferner wenigstens einen Behälter mit einem Hohlraum zum Aufnehmen eines Schmiermittels, wobei der Behälter über eine starre Verbindung mit dem ersten Wellenelement oder mit dem Verbindungselement verbunden ist, wobei die starre Verbindung eine Fluidverbindung umfasst, die sich vom Hohlraum zum ersten Lager erstreckt und die derart ausgebildet ist, dass im Hohlraum aufgenommenes Schmiermittel dem ersten Lager über die Fluidverbindung entlang der ersten Lagerachse von einer von der ersten Wellenachse abgewandten Seite des ersten Lagers zuführbar ist.
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Für den Fall, dass entlang der ersten Lagerachse mehrere Seiten des Lagers von der ersten Wellenachse abgewandt sind, kann die Fluidverbindung derart ausgebildet sein, dass das im Hohlraum aufgenommene Schmiermittel dem ersten Lager über die Fluidverbindung entlang der ersten Lagerachse von einer oder mehreren von der ersten Wellenachse abgewandten Seiten des ersten Lagers zuführbar ist.
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Im drehenden Betrieb, das heißt, wenn ein Drehmoment über das erste Wellenelement und das Verbindungselement übertragen wird und das erste Wellenelement um eine erste Wellenachse dreht, ist der Schmiermittelfluss im Wesentlichen entgegen der Wirkrichtung der Fliehkraft. Der Vorteil, der sich aus dieser Anordnung ergibt, sind nur geringe Schwingspiele mit geringen Lastwechselamplituden und daraus resultierend eine hohe Dauerfestigkeit des Behälters und/oder der starren Fluidleitung.
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Die Gelenkanordnung kann ein zweites Wellenelement aufweisen, wobei das Verbindungselement über ein zweites Lager bezüglich einer zweiten Lagerachse drehbar mit dem zweiten Wellenelement verbunden ist. Damit ist es möglich, eine Verbindung zwischen dem ersten Wellenelement und dem zweiten Wellenelement über die Gelenkanordnung herzustellen. Die erste und die zweite Lagerachse sind gewöhnlich orthogonal zueinander ausgerichtet. Die erste Lagerachse und die zweite Lagerachse können einander schneiden. Sowohl Orthogonalität zwischen den Lagerachsen als auch der Schnittpunkt zwischen den beiden Lagerachsen sind nicht zwingend notwendig, in der Regel aber sinnvoll.
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Es ist vorstellbar, dass der wenigstens eine Behälter der Gelenkanordnung über die starre Verbindung lösbar mit dem ersten Wellenelement oder mit dem Verbindungselement verbunden ist oder verbindbar ist. Auf diese Weise wird festgelegt, welche Bewegungen der Behälter im Betrieb ausführt. Darüber hinaus ergeben sich hiermit unterschiedliche Möglichkeiten für eine Befestigung des Behälters, die in unterschiedlichen Ausführungsformen und Situationen Alternativen darstellen und die beispielsweise nach den Erfordernissen bezüglich Bauraum und/oder Zugänglichkeit des Behälters oder auch bezüglich der Montierbarkeit ausgewählt werden können. Somit ergibt sich ein insgesamt flexibles Gesamtkonzept für die Schmierung der Gelenkanordnung, deren Ausführungsformen an die jeweilige Situation und Anwendung angepasst werden können.
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Eine mögliche Ausführungsform für die Realisierung der lösbaren starren Verbindung kann eine Gewindeverbindung umfassen, wobei eine Gewindeachse des Gewindes parallel und vorzugsweise konzentrisch zur ersten Lagerachse ausgerichtet sein kann. Die Montage über ein solches Gewinde kann sich als besonders einfach herausstellen, wenn beispielsweise bei begrenztem Bauraum die Zugänglichkeit begrenzt ist. Darüber hinaus können beispielsweise am Behälter Montagehilfen angebracht sein, wie beispielsweise Ausnehmungen für Montageschlüssel, oder die Form der Außenwand des Behälters kann bereits so angepasst sein, dass Montageschlüssel für eine Montage nutzbar sind. Beispiele für Montageschlüssel sind unter anderem Maulschlüssel, Imbusschlüssel, Ringschlüssel oder auch Steckschlüssel. Darüber hinaus können Gewindeverbindungen beispielsweise mit Bajonettverschlüssen oder auch mit Schraubensicherungsmitteln, die auf die jeweilige Belastung angepasst sein können, vor ungewolltem Lösen gesichert werden aber trotzdem lösbar sein.
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Verwendung können in den verschiedenen Ausführungsformen sowohl Innenals auch Außengewinde finden. Beispielsweise ist es denkbar, dass bei einer Befestigung des Behälters am Verbindungselement bzw. am Zapfenkreuz der Behälter selbst einen Zapfen mit Außengewinde und das Verbindungselement/Zapfenkreuz eine Bohrung mit Innengewinde aufweist. Ebenso ist es denkbar, dass bei einer Befestigung des Behälters an dem ersten Wellenelement der Behälter ein Außengewinde aufweist und das erste Wellenelement ein Innengewinde aufweist.
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In einer Ausführungsform besteht die Möglichkeit, dass die lösbare starre Verbindung eine Schraubverbindung und/oder eine Rastverbindung umfasst. Dabei kann es beispielsweise sein, dass der Behälter Ausnehmungen aufweist, durch die Schrauben hindurchgeführt werden können und die beispielsweise in dem ersten Wellenelement oder dem Verbindungselement ein- und festdrehbar sind. Ebenso sind Rastverbindungen denkbar, wie beispielsweise ein Bajonettverschluss, der besonders einfach zu montieren oder zu lösen ist. Im Betrieb, das heißt während der Übertragung eines Drehmoment über die Gelenkanordnung, kann die Rastverbindung über Fliehkräfte vor dem Lösen geschützt werden.
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In einer möglichen Ausführungsform der Gelenkanordnung kann die erste Lagerachse senkrecht zur ersten Wellenachse und/oder die zweite Lagerachse senkrecht zur zweiten Wellenachse ausgerichtet sein. Insbesondere ergeben sich hieraus einfachere Berechnungsmöglichkeiten für die zu erwartenden Belastungen. Ebenso ergibt sich auf diese Weise im Vergleich zu einer nicht senkrechten Anordnung eine größere, berührungsfreie Beweglichkeit der Wellenelemente, eine gleichmäßigere Drehmomentübertragung sowie insgesamt geringere Materialbelastungen durch Kraftwirkungen auf die Gelenkanordnung.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Fluidverbindung zwischen dem Behälter und dem ersten Lager wenigstens abschnittweise konzentrisch zur ersten Lagerachse ist. Da die Lagerung der Zapfen in dem ersten Wellenelement typischerweise im Wesentlichen radialsymmetrisch zur ersten Lagerachse ist, besteht dann die Möglichkeit, dass es für die Schmierung der beweglichen Elemente des Lagers keine Vorzugsrichtung gibt. In diesem Falle kann es sinnvoll sein, auch die Fluidverbindung so anzuordnen, dass alle beweglichen Elemente des Lagers auf die gleiche Art und Weise geschmiert werden, was mit der zumindest abschnittsweise konzentrischen Anordnung der Fluidverbindung verwirklicht werden kann.
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Die Gelenkanordnung kann so ausgebildet sein, dass der wenigstens eine Behälter eine Druckerzeugungsvorrichtung zum Fördern von Schmiermittel aus dem Hohlraum in das erste Lager aufweist. Die Druckerzeugungsvorrichtung kann ganz oder wenigstens teilweise in dem Hohlraum angeordnet sein. Eine solche Druckerzeugungsvorrichtung kann dazu ausgebildet sein, das Schmiermittel dosiert, gegebenenfalls auch über einen längeren Zeitraum, aus dem Behälter abzugeben, beispielsweise über die starre Fluidleitung. Insbesondere hat die Druckvorrichtung in dieser Anordnung auch die Aufgabe, die wirkenden Kräfte, z. B. Fliehkräfte, auszugleichen, die einem Austritt des Schmiermittels aus dem Hohlraum des Behälters entgegenwirken können.
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In einer Ausführungsform der Gelenkanordnung ist es möglich, dass die Druckerzeugungsvorrichtung ein Kolbenelement umfasst, das entlang einer Kolbenachse bewegbar in dem Hohlraum angeordnet ist. Die Kolbenachse kann parallel, vorzugsweise konzentrisch zur ersten Lagerachse angeordnet sein. Eine zur Lagerachse parallel ausgerichtete Kolbenachse kann vorteilhaft sein, da eine mögliche Richtung des Schmiermittelflusses zumindest abschnittsweise parallel zur Lagerachse ausgerichtet sein kann und sich somit eine für den Schmiermittelfluss günstige Bewegungsrichtung des Kolbens einstellt.
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Die Gelenkanordnung kann ferner ein Federelement oder einen elektrischen Aktuator zum Bewegen des Kolbenelements umfassen, womit eine Kraft auf das Kolbenelement ausgeübt wird und beispielsweise das Schmiermittel aus dem Hohlraum des Behälters über die starre Fluidleitung zum Lager gedrückt werden kann. Die Feder kann auch durch einen beispielsweise elektrischen Aktuator ersetzt werden, beispielsweise einen Motor, der auch batteriebetrieben sein kann. Im Allgemeinen kann es auch sinnvoll sein, die Kraft, beispielsweise der Feder oder des Motors, einstellbar zu gestalten. Mögliche Einstellmöglichkeiten können im Falle einer Feder eine beispielsweise von außerhalb des Behälters zugängliche Stellschraube sein, die die Vorspannung der Feder beeinflussen kann. Im Falle eines Motors kann beispielsweise der Betriebspunkt des Motors verändert werden, so dass ein Drehmoment des Motors beeinflussbar ist.
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Im Folgenden werden anhand von Figuren Ausführungsbeispiele der hier vorgeschlagenen Gelenkanordnung gezeigt und nachfolgend erläutert. Dabei zeigt
- 1: eine Gelenkanordnung;
- 2a: einen Behälter mit einem Hohlraum zum Aufnehmen des Schmiermittels in einer Querschnittsdarstellung und mit Befestigung des Behälters über ein Gewinde am Behälter;
- 2b: einen Behälter mit einem Hohlraum zum Aufnehmen des Schmiermittels in einer Querschnittsdarstellung und mit Befestigung des Behälters über einen Vorsprung am Behälter;
- 2c: einen Behälter mit einem Hohlraum zum Aufnehmen des Schmiermittels in einer Querschnittsdarstellung und mit Befestigung des Behälters über Schrauben durch den Behälter;
- 2d: einen Behälter mit einem Hohlraum zum Aufnehmen des Schmiermittels in einer Querschnittsdarstellung und mit Befestigung des Behälters über eine Fluidleitung; sowie
- 2e: einen Behälter mit einem Hohlraum zum Aufnehmen des Schmiermittels in einer Querschnittsdarstellung und mit Befestigung des Behälters über ein Zentralgewinde und eine oder mehrere Fluidleitungen.
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1 zeigt eine Gelenkanordnung 1, insbesondere eine Kardangelenkanordnung, die ein erstes Wellenelement 3 und eine zweites Wellenelement 4 miteinander beweglich verbindet. Sowohl das erste Wellenelement 3 als auch das zweite Wellenelement 4 kann mit einer oder mehreren weiteren Wellen oder Wellenelementen verbunden werden, beispielsweise über eine Flanschverbindung 8 oder ein Schraubverbindung 9. Andere Verbindungsmöglichkeiten, die in 1 nicht gezeigt sind, sind beispielsweise Schrumpfverbindungen, Klemmverbindungen oder auch Schweißverbindungen. Insbesondere ist es bei diesen Verbindungen wichtig, dass diese dazu ausgebildet sind, ein gefordertes Drehmoment zu übertragen und vorgegebenen Anforderungen an die Festigkeit zu genügen. Das erste Wellenelement 3 ist dazu ausgebildet, um eine erste Wellenachse 32 zu rotieren. Ferner ist das zweite Wellenelement 4 dazu ausgebildet, um eine zweite Wellenachse 32' zu rotieren. Die Gelenkanordnung 1 weist ein Verbindungselement 5, insbesondere ein Zapfenkreuz, auf, das das erste Wellenelement 3 und das zweite Wellenelement 4 über ein oder mehrere Lager 6 beweglich verbindet. Diese Lager 6 können beispielsweise als Wälzlager ausgebildet sein. Häufig sind in dieser Anwendung Wälzkörper mit einer nadelförmigen, langgestreckten Gestalt in Benutzung. Andere Wälzkörper können beispielsweise Kugeln oder Zapfen sein. Darüber hinaus sind auch Gleitlager denkbar.
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Wälzlager weisen im Allgemeinen, in 1 nicht gezeigt, einen Innenring und einen Außenring auf. Der Innenring in jedem der Lager 6 ist mit dem Verbindungselement 5 verbunden, beispielsweise über eine Schrumpf-, Schraub-, Schweiß- und/oder Klemmverbindung oder ist selbst bereits integraler Bestandteil des Verbindungselementes 5. Die Außenringe der Lager 6 sind entweder mit dem ersten Wellenelement 3 oder mit dem zweiten Wellenelement 4 verbunden. In 1 sind die Außenringe zweier Lager 6 in jeweils einer Ausnehmung 41 des ersten Wellenelementes 3 angeordnet, wobei sich die Ausnehmungen 41 an einer Gabel 40 des Wellenelementes 3 befinden. Die Außenringe zweier Lager 6 sind in jeweils einer Ausnehmung 41 des zweiten Wellenelementes 4 angeordnet, wobei sich die Ausnehmungen 41 an einer Gabel 40 des Wellenelementes 4 befinden. Die in den Ausnehmungen 41 des ersten Wellenelementes 3 angeordneten Lager 6 sind so ausgerichtet, dass ihre Innenringe im Wesentlichen die gleiche Lagerachse 31 aufweisen und die Lagerachse 31 die Rotationsachse des Innen- und/oder Außenrings der Lager 6 definiert. Analog dazu sind die in den Ausnehmungen 41 des zweiten Wellenelementes 4 angeordneten Lager 6 so ausgerichtet, dass ihre Innenringe im Wesentlichen die gleiche Lagerachse 31' aufweisen und die Lagerachse 31' die Rotationsachse des Innen- und/oder Außenrings der Lager 6 definiert. Die Lagerachse 31 ist gewöhnlich so angeordnet, dass sie quer zur ersten Wellenachse 32 des ersten Wellenelementes 3 ausgerichtet ist. Quer bedeutet in diesem Zusammenhang, dass der Winkel zwischen der ersten Wellenachse 32 und der ersten Lagerachse 31 vorzugsweise 90° beträgt. Der Winkel zwischen der ersten Wellenachse 32 und der ersten Lagerachse 31 kann aber auch von 90° abweichen, beispielsweise um bis zu 5°, um bis zu 10° oder um bis zu 20°. In demselben Sinne kann die die zweite Lagerachse 31' quer zur zweiten Wellenachse 32' des zweiten Wellenelements 4 ausgerichtet sein.
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Zur Reduktion von Reibung innerhalb der Lager 6 wird im Allgemeinen ein Schmiermittel 24 in die Lager 6 eingebracht, wobei es wichtig ist, das Schmiermittel 24 insbesondere an die Stellen zu bringen, an denen mit Reibung verknüpfte Bewegungen stattfinden, beispielsweise an den Wälzkörpern. Das Schmiermittel 24 zur Schmierung der Lager 6 befindet sich in Behältern 2. Die Behälter 2 sind jeweils so angeordnet, dass sie entweder mit dem Verbindungselement 5 oder mit jeweils einem der Wellenelemente 3 oder 4 verbunden sind. Die Behälter 2 sind so ausgebildet, dass sie Schmiermittel 24 vorzugsweise zum jeweils nächstliegenden Lager 6 über eine starre Fluidverbindung 23 abgeben. Die Richtung des Schmiermittelflusses erfolgt hier im Wesentlichen parallel zur jeweiligen Lagerachse 31 oder 31' und zwar in Richtung einer der Wellenachsen 32 oder 32'. Da die Wellenachsen 32 und 32' die Hauptdrehrichtung der Gelenkanordnung bestimmen, ist die Richtung des Schmiermittelflusses im Wesentlichen entgegen der senkrecht zur Hauptdrehrichtung ausgerichteten Fliehkraft.
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1 zeigt ferner eine Möglichkeit, jeweils auf einen Hohlraum 22 im Inneren der Behälter 2 zuzugreifen, beispielsweise indem die jeweilige Abdeckung 25, die beispielsweise mit Schrauben 7 am Behälter 2 befestigt sein kann, entfernt wird. Damit wird die Möglichkeit eröffnet, auf einfache Weise, ohne den Behälter 2 selbst von der Gelenkanordnung 1 zu entfernen, beispielsweise Schmiermittel 24 auszutauschen, zu ergänzen oder die Druckvorrichtung zu justieren, beispielsweise indem die Feder 20 durch eine andere Feder 20, beispielsweise mit einer anderen Federsteifigkeit, ausgetauscht wird oder beispielsweise Elemente, die die Vorspannung der Feder 20 verändern, eingefügt werden.
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2a zeigt den Behälter 2 mit dem Hohlraum 22 zum Aufnehmen des Schmiermittels 24 in einer Querschnittsdarstellung. Eine starre Fluidleitung 23 ist dazu ausgebildet, das Schmiermittel 24 aus dem Hohlraum 22, der der Speicherung des Schmiermittels 24 dient, heraus und hin zum jeweiligen Lager 6 zu leiten. Zur Unterstützung eines Schmiermittelflusses ist eine Druckvorrichtung im Inneren des Behälters 2 angeordnet, die eine Feder 20 und ein Kolbenelement 21 umfasst, wobei an dem Kolbenelement 21 ein oder mehrere Dichtelemente 26, beispielsweise in Form eines Dichtrings, angeordnet sind und das Kolbenelement 21 entlang einer Kolbenachse 34 bewegbar im Hohlraum 22 ist. Der Behälter 2 ist mit einer Abdeckung 25 verschließbar ausgebildet, wobei die Abdeckung 25 mit einer oder mehreren Schrauben 7 am Behälter 2 befestigt werden kann. Dies eröffnet beispielsweise die Möglichkeit, Schmiermittel 24 nachzufüllen, zum Beispiel im Rahmen von Wartungsarbeiten.
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Der Behälter 2 kann auf mehrere Arten an einem der Wellenelemente 3 oder 4 befestigt werden. Dies kann beispielsweise erfolgen, in dem am Behälter 2 ein Gewinde 26 angeordnet wird, mit dem beispielsweise der Behälter 2 in ein entsprechendes Gewinde an einem der Wellenelemente 3 oder 4 eingeschraubt werden kann. Eine Gewindeachse 33 ist vorzugsweise konzentrisch zu einer Lagerachse 31, 31' angeordnet. Zusätzlich kann die Verbindung zwischen Behälter 2 und Wellenelement 3, 4 auch noch einen Bajonettverschluss umfassen, um ein ungewolltes Lösen des Behälters 2 von dem jeweiligen Wellenelement 3, 4 zu verhindern. Zu dem gleichen Zweck können auch andere Schraubensicherungsmittel Verwendung finden. Für bessere Montage können die Behälter 2 auch an der Außenwand des Behälters 2 angeordnete ebene Flächen aufweisen, so dass beispielsweise mit einem Maulschlüssel oder einem zum gleichen Zweck ausgebildeten Montagewerkzeug der Behälter 2 montiert werden kann.
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2b unterscheidet sich von 2a ausschließlich durch die Art der Befestigung an einem der Wellenelemente 3 oder 4. Anstelle des Gewindes 26 wird in 2b die Möglichkeit gezeigt, über einen oder mehrere Vorsprünge 29 am Behälter 2, die mit einer oder mehreren Schraubendurchführungen 29a versehen sind, den Behälter 2 mit Schrauben 10, die durch die Schraubendurchführungen 29a geschoben werden, an einem der Wellenelemente 3, 4 anzuschrauben.
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In 2c wird gezeigt, wie alternativ zum Befestigungskonzept der 2a und 2b die Befestigung des Behälters 2 mit durch den Behälter 2 verlängerten Schrauben 7 ausgeführt werden kann. 2c entspricht in den restlichen gezeigten Ausführungsmerkmalen den 2a beziehungsweise 2b.
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2d zeigt eine weitere alternative Befestigungsmöglichkeit des Behälters 2. Dazu wird die Fluidleitung 23 mit einer externen Verlängerung 27 versehen, die beispielsweise ein Außengewinde aufweisen kann. Auf diese Weise kann beispielsweise eine einfache Schraubmontage im Verbindungselement 5 realisiert werden kann. Das Verbindungselement 5 kann in dieser Realisierungsform eine oder mehrere weitere Fluidleitungen 23 aufweisen, die dazu ausgebildet sind, das Schmiermittel 24 zum Lager 6 zu leiten. Diese eine oder mehrere weiteren Fluidleitungen 23 können als eine oder mehrere Bohrungen ausgeführt werden.
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Insbesondere in den in den 2a, 2b und 2c gezeigten Ausführungsformen ist es auch denkbar, dass der Behälter 2 mehrere starre Fluidleitungen 23 aufweist. Dies kann vorteilhaft sein, wenn beispielsweise das Schmiermittel 24 das Lager 6 an mehreren Stellen gleichzeitig erreichen soll, beispielsweise für eine gleichmäßige Verteilung des Schmiermittels 24. Durch verschiedene Querschnittsflächen der Fluidleitungen 23 können aber beispielsweise auch verschiedene Schmiermitteldosierungen an verschiedenen Bereichen eines Lagers 6 erreicht werden. Eine solche Ausführungsform ist in 2e gezeigt, bei der ein zentrales Gewinde 27a eine Befestigungsmöglichkeit im Verbindungselement 5 ergibt und die Fluidleitung 23 mehrere parallel geführte, nicht notwendigerweise, kleinere Fluidleitungen 23 umfasst.